TRENDYone | Das Magazin – Ulm – Dezember 2021
Wintergetränke zum selbermachen | Der Ulmer Marketingpreis ging an... | Nachhaltige und regionale Geschenke
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M6 Leben & Wohnen<br />
Günstiger wohnen?<br />
Als Mitglied einer Wohnbaugenossenschaft profitieren<br />
Lebenslanges Wohnrecht, günstige Preise und Mitbestimmung <strong>–</strong> immer<br />
mehr Personen interessieren sich angesichts der weiterhin steigenden<br />
Mieten für die Mitgliedschaft in einer Wohnbaugenossenschaft. Doch<br />
wie funktioniert das genau?<br />
Wohnungsbaugenossenschaft (WBG),<br />
Wohnbaugenossenschaft, Baugenossenschaft<br />
oder Wohnungsgenossenschaft<br />
<strong>–</strong> all diese Begriffe bezeichnen<br />
dasselbe: Eine Genossenschaft, die<br />
keine Gewinne erwirtschaften muss<br />
und ihre Mitglieder mit preisgünstigem<br />
Wohnraum versorgen möchte. Schon<br />
im 19. Jahrhundert wurden erste Genossenschaften<br />
in England gegründet,<br />
im Jahr 1847 gab es in<br />
Berlin die erste deutsche WBG.<br />
Was ist eine Wohnungsbaugenossenschaft?<br />
In Genossenschaften schließen<br />
sich Menschen zusammen, um zum<br />
Wohl aller Mitglieder gemeinsam geschäftlich<br />
zu wirtschaften <strong>–</strong> WBGs haben<br />
demnach das Ziel, ihre Mitglieder<br />
(Genossen) mit günstigen Wohnungen<br />
zu versorgen. Wer eine Genossenschaftswohnung<br />
mieten möchte, muss<br />
dafür Anteile der Genossenschaft kaufen<br />
und wird so vom bloßen Mieter zum<br />
Teilhaber <strong>–</strong> inklusive Mitbestimmungsrecht.<br />
Die Genossenschaftsanteile<br />
werden beim Austritt aus der Genossenschaft<br />
verzinst wieder zurückgezahlt.<br />
Wie hoch der Anteil ist, hängt<br />
ganz von der Größe der Wohnung ab<br />
(ca. zwischen 200 und 3.000 €).<br />
Wie viele Wohnbaugenossenschaften<br />
gibt es?<br />
VOM MIETER ZUM<br />
TEILHABER<br />
In Deutschland gibt es derzeit etwa<br />
2.000 WBGs, die 2,2 Millionen Wohnungen<br />
besitzen und diese an über drei<br />
Millionen Mitglieder vermieten. Im Verband<br />
bayerischer Wohnungsunternehmen<br />
(VdW) Bayern haben sich aktuell<br />
356 Genossenschaften organisiert (davon<br />
51 in Schwaben) <strong>–</strong> sie verwalten<br />
insgesamt etwa 540.000 Wohnungen<br />
im Freistaat.<br />
Wie wird man Mitglied?<br />
Die gute Nachricht:<br />
Jeder kann Mitglied<br />
in einer WBG<br />
werden <strong>–</strong> egal ob<br />
als Familie,<br />
Senior<br />
oder<br />
Studierender. Wer minderjährig ist,<br />
muss den Antrag auf Mitgliedschaft<br />
durch seinen gesetzlichen Vertreter<br />
unterzeichnen lassen. Um Mitglied<br />
zu werden, muss eine Beitrittserklärung<br />
abgegeben werden, über die im<br />
Vorstand entschieden wird. Weil es<br />
oftmals Wartelisten gibt, ist es auch<br />
möglich, sich bei mehreren WBGs<br />
gleichzeitig anzumelden.<br />
Wie viel kostet das Ganze?<br />
Stimmt der Vorstand schließlich zu, so<br />
muss der Bewerber mindestens einen<br />
Geschäftsanteil an der Genossenschaft<br />
erwerben. Bei manchen<br />
WBGs muss ein zusätzliches Eintrittsgeld<br />
(meist im zweistelligen<br />
Bereich) gezahlt werden. Die Genossenschaftsanteile<br />
werden<br />
beim Auszug wieder ausgezahlt,<br />
das Eintrittsgeld jedoch nicht. Für die<br />
Anmietung einer Wohnung kommen<br />
im späteren Verlauf noch weitere Geschäftsanteile<br />
hinzu. Die Höhe ist<br />
meist abhängig von der Größe der<br />
Wohnung, in der Regel ist mit<br />
einem Betrag zwischen 200<br />
und 3.000 € zu rechnen.<br />
Für wen lohnt sich eine<br />
Mitgliedschaft?<br />
<strong>Das</strong> Eintreten in eine<br />
WBG lohnt sich vor<br />
allem für<br />
Per-<br />
Anders als beim Kauf einer Wohnung<br />
wird man aber kein Wohnungseigentümer,<br />
sondern Miteigentümer am<br />
Gesamtbestand des genossenschaftlichen<br />
Wohnungsunternehmens. Man<br />
wählt quasi eine Wohnform, die zwischen<br />
Miete und Eigentum liegt.<br />
Deshalb heißt die monatliche Zahlung<br />
nicht Miete, sondern Nutzungsgebühr.