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BOKU Magazin 4/2021

3 Editorial 4 Interview Rektor Hubert Hasenauer 8 Lignin, ein wertvolle Rohstoff 11 Neue Holzbauwerkstoff 14 Materialien aus Zuckerrüben und Stroh 16 Funktionelle Cellulose-Nanofibrillen 18 Holz im Fahrzeugbau 20 Materialien aus biogenen Reststoffen 23 „Super-Antikörper“ für Nasensprays 24 Sind wir bereit für Laborfleisch? 25 „SolarCircle“: Neue PV-Materialien 26 Porträt Fabian Pfrengle 30 Interview Julia Zotter 32 Katastrophen sind wie eine Lupe 34 Mikroplastik-Emissionen durch Reifenabrieb 36 ICA Rectors and Deans Forum 2021 37 Bundespräsident besuchte BOKU 38 Kolumne Gender & Diversity 40 Splitter 42 Forschung-FAQ 43 Eröffnungsfeier BOKU:BASE 44 Strategische Kooperation Umweltbundesamt 50 Affiliation Policy

3 Editorial
4 Interview Rektor Hubert Hasenauer
8 Lignin, ein wertvolle Rohstoff
11 Neue Holzbauwerkstoff
14 Materialien aus Zuckerrüben und Stroh
16 Funktionelle Cellulose-Nanofibrillen
18 Holz im Fahrzeugbau
20 Materialien aus biogenen Reststoffen
23 „Super-Antikörper“ für Nasensprays
24 Sind wir bereit für Laborfleisch?
25 „SolarCircle“: Neue PV-Materialien
26 Porträt Fabian Pfrengle
30 Interview Julia Zotter
32 Katastrophen sind wie eine Lupe
34 Mikroplastik-Emissionen durch Reifenabrieb
36 ICA Rectors and Deans Forum 2021
37 Bundespräsident besuchte BOKU
38 Kolumne Gender & Diversity
40 Splitter
42 Forschung-FAQ
43 Eröffnungsfeier BOKU:BASE
44 Strategische Kooperation Umweltbundesamt
50 Affiliation Policy

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Sind wir bereit für Fleisch aus dem Labor?<br />

Eine repräsentative Befragung zeigt, dass sich 67 Prozent der Fleischesser*innen vorstellen könnten,<br />

In-Vitro-Fleisch zu probieren.<br />

Von Bettina Fernsebner-Kokert<br />

Eine Verringerung des Fleischkonsums<br />

wird von vielen Seiten als ein<br />

Hebel für den Klima- und Umweltschutz<br />

gesehen, zeitgleich hat sich der<br />

weltweite Fleischkonsum in den vergangenen<br />

20 Jahren verdoppelt (Fleischatlas<br />

<strong>2021</strong>). Als eine mögliche Antwort<br />

darauf wird neben pflanzlichen Fleischersatzprodukten<br />

seit einigen Jahren an<br />

der Entwicklung von In-Vitro-Fleisch<br />

gearbeitet, um den weltweiten Fleischbedarf<br />

in Zukunft zu decken.<br />

Unter In-Vitro-Fleisch versteht man<br />

Fleisch, das aus tierischen Stammzellen<br />

im Labor hergestellt wird, ohne dabei<br />

Tiere zu schlachten. Der Herstellungsprozess<br />

gilt als ressourcenschonender<br />

und nachhaltiger als die konventionelle<br />

Fleischproduktion. Aktuell ist In-Vitro-<br />

Fleisch in den ersten Ländern – Singapur<br />

und Israel – erhältlich, in Europa ist es<br />

bislang noch nicht zugelassen.<br />

Doch wären die Österreicher*innen<br />

überhaupt dazu bereit, Fleisch aus dem<br />

Labor zu essen? Das Institut für Marketing<br />

und Innovation der Universität für<br />

Bodenkultur Wien hat in einer Studie<br />

diese Frage einer Stichprobe von 521<br />

Personen (im Alter von 18 bis 65 Jahren,<br />

repräsentativ in Hinblick auf Geschlecht,<br />

Bildungsstand, Einkommen und Bundeslandwohnort)<br />

gestellt.<br />

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass<br />

In-Vitro-Fleisch noch weitgehend unbekannt<br />

ist. Nur drei von zehn Befragten<br />

hatten den Begriff davor bereits gekannt.<br />

Dennoch kann sich die Mehrheit der Befragten<br />

(61 Prozent) – nach Erläuterung<br />

des Herstellungsverfahrens – prinzipiell<br />

Könnten Sie sich vorstellen,<br />

In-Vitro-Fleisch zu essen?<br />

13 %<br />

61 %<br />

26 %<br />

Wäre es Ihrer Meinung nach<br />

wünschenswert, dass sich In-Vitro-<br />

Fleisch am österreichischen<br />

Markt etabliert?<br />

42 %<br />

wünschenswert<br />

nicht<br />

wünschenswert<br />

weder noch<br />

33 %<br />

25 %<br />

vorstellen, In-Vitro-Fleisch zu probieren.<br />

Dabei zeigen sich wesentliche Unterschiede<br />

zwischen Vegetarier*innen und<br />

Personen, die regelmäßig Fleisch essen.<br />

So zeigen sich 67 Prozent der Personen,<br />

die regelmäßig Fleisch essen, zum Probieren<br />

von In-Vitro-Fleisch bereit, und<br />

lediglich 19 Prozent der Vegetarier*innen.<br />

Die wesentlichen Vorteile dieser Food-<br />

Tech-Innovation sehen die Befragten<br />

in Tierwohl, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Unnatürlichkeit von<br />

In-Vitro-Fleisch sowie gesundheitliche<br />

und geschmackliche Bedenken zählen<br />

hingegen zu den vorgebrachten Nachteilen<br />

aus Sicht der Konsument*innen.<br />

Das Risiko von Krankheitsübertragung<br />

und Verunreinigungen wird mehrheitlich<br />

als geringer oder ähnlich zur herkömmlichen<br />

Fleischproduktion erwartet.<br />

Geht es um eine mögliche künftige Markteinführung<br />

von In-Vitro-Fleisch in Österreich,<br />

sprechen sich vier von zehn Befragten<br />

dafür aus. Ein Viertel sieht es als nicht<br />

wünschenswert. Als Zielgruppen werden<br />

mehrheitlich sowohl Personen, die Fleisch<br />

essen, als auch Personen mit vegetarischen<br />

Ernährungsstilen gesehen. Bezahlen<br />

würden die Österreicher*innen in<br />

etwa gleich viel (52 Prozent) oder weniger<br />

(42 Prozent) als für marktübliche Fleischprodukte,<br />

mehr zu bezahlen können sich<br />

nur rund sechs Prozent vorstellen.<br />

Zusammenfassend zeigt die Studie unter<br />

Fleischesser*innen einen mehrheitlich<br />

offenen und probierfreudigen Blick auf<br />

Fleisch aus tierischen Stammzellen. Wobei<br />

die Konsument*innen nicht bereit wären,<br />

mehr für In-Vitro-Fleisch zu bezahlen. •<br />

24 <strong>BOKU</strong> <strong>Magazin</strong> 4 | <strong>2021</strong>

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