Aktuell Obwalden | KW48 | 2. Dezember 2021

AKTUELL
INFORMIERT
Pfistern-Mühle Alpnach: Gemeindesetzt einen Fuss in dieTür
Der Alpnacher Gemeinderat hat das Pfistern-Areal
zu einer Planungszone erklärt.
Was harmlos tönt, ist in der Realität ein
mächtiges Raumplanungsinstrument, um
unerwünschte Bautätigkeiten vorsorglich
zu unterbinden. Grund: Die vier Parzellen
mitten im Dorf gehören zur Kernzone 1,
folglich dürften hier sowohl reine Gewerbebauten
erstellt werden wie auch reine
Wohngebäude. Mit dem «Überstülpen»
einer Planungszone kann nun nicht mehr
nach Lust und Laune (um-)gebaut werden.
Der Beschluss der Gemeinde kommt
kaum zufällig zum jetzigen Zeitpunkt. Wie
im «aktuell» vor zwei Monaten bekannt gemacht,
steht die Zukunft der Getreidemühle
in den Sternen, nachdem der Geschäftsleiter
und seine zwei Mitarbeiter gekündigt
haben und der Liegenschaftsbesitzer (Verwaltungsrat
Wallimann AG) hat verlauten
lassen, sich auf die Suche nach Immobilieninvestoren
zu machen. Allfälligen
Plänen, auf dem Grundstück der heutigen
Mühle beispielsweise eine Wohnüberbauung
zu realisieren, wird mit dem Gemeinderatsentscheid
Einhalt geboten.
Laut Gemeinde hat die Planungszone
das Ziel, «das Areal der Mühle Pfistern als
heutiger und zukünftiger Treffpunkt im
Dorfzentrum zu sichern». Das Areal sei von
«grosser Bedeutung für die strategische
Entwicklung» der Gemeinde. Festgelegt
wird etwa, dass in den Erdgeschossen der
(bestehenden oder geplanten) Gebäude
keine Wohnungen errichtet werden dürfen,
sondern hier «publikumsorientierte Nutzungen»
zu realisieren sind, also beispielsweise
Restaurants, Kulturlokale, Kleingewerbe.
Eine Planungszone darf gemäss Bundesvorgaben
längstens fünf Jahregelten.
Mühle
Pfistern
Post
Gelb markiertdie vier Parzellen, die neuals Planungszone gelten.
Karte: swisstopo/Bearbeitung: ve