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Aktuell Obwalden | KW48 | 2. Dezember 2021

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AKTUELL<br />

PERSÖNLICH<br />

.... -... ----. -.. .-.-..<br />

KeineAhnung, was dieserTitel bedeutensoll? Grämen Sie sich<br />

nicht. Nur ein paar wenige Verrückte kommunizieren noch so. Der<br />

pensionierte ArztAlfons Fässler aus Kägiswil isteiner vonihnen.<br />

«<br />

AusToulouseist er!», ruft AlfonsFässler<br />

triumphierend. Gerade hat er dasSignal<br />

eines anderen Amateurfunkers empfangen.<br />

650 Kilometer Luftlinie trennen die beiden<br />

Männer zwar,doch siesindbuchstäblich auf<br />

der gleichen Wellenlänge. Und wer ist dieser<br />

Funker aus Frankreich? «Keine Ahnung»,<br />

sagt Alfons Fässler. Esscheint ihn gar nicht<br />

gross zu interessieren. Allenfalls findet er im<br />

Internet weitere Informationen, falls sich der<br />

Franzose auf dem internationalen Funkerportal<br />

registriert hat –eine Art Facebook für<br />

Amateurfunker. Fässlers Faszination gründet<br />

eher auf der Tatsache, dass eine Funkverbindung<br />

zustande gekommen ist, und zwar<br />

eine direkte, analoge Kurzwellenverbindung<br />

–nicht so modernes Zeugs wie WLAN, 5G<br />

und andereÜbertragungstechniken.<br />

Es gibt auf der einen Seite die «normalen»<br />

Menschen. Die greifen zum Mobiltelefon<br />

oder zum Computer, wenn sie über weite<br />

Distanzen mit jemandem kommunizieren<br />

wollen. Auf der anderen Seite gibt es die<br />

Amateurfunker –schon die sind ein recht<br />

seltsames Völkchen. Unter diesen gibt es<br />

schliesslich noch einige komplett Verrückte.<br />

Sie sprechen nicht, wenn sie sich an ihr<br />

Funkgerät setzen, sondern sie morsen. Dass<br />

der Franzose aus Toulouse stammt, hat Alfons<br />

Fässler anhand von Piepstönen aus<br />

dem Lautsprecher erfahren. Wohlgemerkt:<br />

Sein Natel liegt gleich daneben, und auch<br />

zwei Computerstehen in seinem Zimmer in<br />

Kägiswil. Er könnte innerhalb vonSekunden<br />

irgendwelche Menschen in Indien, Südafrika<br />

oder Russland per Videoanruf kontaktieren.<br />

Stattdessen sendet und empfängt er Piepstöne.<br />

Und spätestens dann, wenn er die<br />

Antenne auf seinem Balkon um 15 Meter<br />

ausfährt, um ein besseres Piepston-Signal<br />

zu kriegen, ist die Zeit reif, um dem pensionierten<br />

Augenarzt einen schrägen Blick zuzuwerfen.<br />

Was genau soll all das nun bringen?<br />

«Nichts», sagt er und strahlt –stärker<br />

als seine Antenne.<br />

Die Freude ist ihm anzusehen. Als Bub<br />

schaute Alfons Fässler gern zu, wenn<br />

Hobbypiloten ihre Modellflugzeuge in die<br />

Luft steigen liessen. Die Flieger selbst faszinierten<br />

ihn weniger.«Aber dass sie vomBoden<br />

aus mit einer Funkverbindung gesteuert<br />

werden können, fand ich schon als Kind<br />

wahnsinnig spannend.» Wenn er einmal<br />

pensioniert sei, so dachte er in den vergan-<br />

Morsegerät mit zwei Tastern für kurzeund lange<br />

Töne. Geschwätzigkeit ist da eher kompliziert.

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