ELMA - Elternmagazin, Dezember 2021
Elternmagazin für die Metropolregion Nürnberg.
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80 RECHT UND SOZIALES<br />
EIN<br />
BÜRO<br />
FÜR<br />
JUNGEN<br />
„Wann ist ein Mann ein Mann?“ ist eine Frage, die zwar nicht erst<br />
seit Herbert Grönemeyers 80er-Jahre-Hit gestellt, wohl aber in<br />
den vergangenen Jahren zunehmend diskutiert wird. Divers, vielfältig<br />
und wunderbar, jeder für sich ein sensibler Mensch, der<br />
nicht nur mit den ähnlichen Themen vieler Heranwachsender<br />
beschäftigt ist, sondern eben auch mit solchen, die wirklich nur<br />
Jungs angehen. In Nürnberg gibt es darum Bayerns einzige Anlaufstelle<br />
nur für Jungen und junge Männer.<br />
Text Katharina Wasmeier<br />
© istockphoto.com<br />
Stress mit den Geschwistern und Streit<br />
in der Schule, die erste große Liebe,<br />
oder schon viel zu lange unfreiwillig<br />
Sexting, Opfer von Gewalt oder der<br />
eigenen Rollenbilder, oder die große<br />
Frage, wie das mit der echten Freundschaft<br />
eigentlich funktioniert – all diese<br />
Themen dürfen stattfinden hinter<br />
einer Glastür, die auf den ersten Blick<br />
ganz unscheinbar daherkommt. Dass<br />
obendrüber laut und deutlich „JUN-<br />
GENBÜRO“ steht, ist, sagen Stefan<br />
Bauer und Florian Jalsovec, Angebot,<br />
Aufforderung und Werbung gleichermaßen.<br />
„Vielleicht“, sagen die beiden<br />
Sozialpädagogen, „hilft es schon,<br />
wenn das jemand im Vorbeifahren<br />
sieht und sich merkt.“ Für dann, wenn<br />
es gebraucht wird. Und gebraucht<br />
werden Stefan Bauer, Florian Jalsovec<br />
und die anderen vom „Jungenbüro<br />
Nürnberg“ oft: 400 Einzelfälle verzeichneten<br />
sie fürs vergangene Jahr.<br />
Das bedeutet: 400 Mal haben Jungen<br />
oder junge Männer, aber auch deren<br />
Freunde oder Familienangehörige,<br />
Schulpsychologen oder Jugendamtsmitarbeiter<br />
Kontakt zum „Jungen-<br />
büro“ aufgenommen. Bei manchen ist<br />
es bei einem kurzen Anruf geblieben.<br />
Andere kommen regelmäßig persönlich<br />
vorbei. Alles ist möglich. Alles,<br />
© Katharina Wasmeier