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3 - fvturkgucu-germersheim willkommen

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fvt<strong>germersheim</strong>.de MERHABA GERMERSHEIM<br />

TT T T aa a a yy y y yy y y uu u u rr r r e e e DD D D üü ü ü n n d d a a r r r :<br />

:<br />

Vorsitzende Vorsitzende des des türkischen<br />

türkischen<br />

Elternvereins Elternvereins Elternvereins e.V. e.V.<br />

e.V.<br />

Ein Ein Portrait<br />

Portrait<br />

Von Von Katja Katja Aksoy<br />

Aksoy<br />

Ich treffe Tayyure Dündar ( 41 ) an ihrem<br />

Arbeitsplatz im<br />

K i n d e r g a r t e n<br />

Regenbogen.<br />

Obwohl sie schon<br />

Feierabend hat,<br />

liest sie den<br />

Kindern erst die<br />

Geschichte mit der<br />

stummen Spinne<br />

zu Ende, bevor sie<br />

aufsteht und mich<br />

begrüßt. Ich sehe<br />

mich um.<br />

Ein gemütlicher Ort für Kinder. Tayyure<br />

bemerkt meinen Blick und führt mich<br />

herum. Stolz zeigt sie mir die Montessori<br />

Ecke und erklärt, dass sie derzeit in<br />

Landau an einem 2 Jahre dauernden<br />

Lehrgang mit dem Ziel des Montessori<br />

Diploms teilnimmt, um in dieser Hinsicht<br />

noch mehr in den Kindergarten einbringen<br />

zu können. Auf die Frage, wie lange es<br />

noch dauere, lacht sie und sagt, dass sie<br />

gerade in den Prüfungen stecke. Ich sehe<br />

eine tamilische Frau, die ein paar Kindern<br />

vorliest: „ Das haben wir neu eingeführt,<br />

an jedem Tag wird in einer anderen<br />

Sprache vorgelesen, um so die<br />

muttersprachliche Kompetenz der Kinder<br />

zu fördern.<br />

Montags ist es Tamil, Dienstags Türkisch,<br />

das übernehme meistens ich, Mittwochs<br />

Arabisch, Donnerstags Deutsch und<br />

Freitags Russisch. Muttersprachler, die den<br />

Kindern vorlesen möchten, sind uns<br />

jederzeit <strong>willkommen</strong>! “ Nachdem ich den<br />

Kindergarten besichtigt und die Leiterin<br />

begrüßt habe, verabschiedet sich Tayyure<br />

von den Kindern, die sie kaum gehen<br />

lassen wollen, und wir gehen zu ihr nach<br />

hause, wo sie mir in allen Einzelheiten von<br />

der Arbeit des türkischen Elternvereins<br />

( T EG ) berichten möchte.<br />

„ I ch bin 1968 in Denizli geboren“ , erzählt<br />

sie, „ und erst mit 14 Jahren nach<br />

Deutschland gekommen. Ich konnte kein<br />

Deutsch, daher war es sehr schwer für<br />

mich, hier die Schule zu besuchen und<br />

eine Ausbildung zu machen. Aber 1985<br />

schaffte ich die mittlere Reife und 1987<br />

beendete ich meine Ausbildung als<br />

Arzthelferin mit der Note sehr gut.<br />

Ich habe gearbeitet, geheiratet, zwei Söhne<br />

bekommen und eine weitere Ausbildung<br />

zur Erzieherin gemacht, da ich am liebsten<br />

mit Kindern arbeiten wollte. 2004 habe ich<br />

mein Anerkennungsjahr im Kindergarten<br />

Regenbogen gemacht und danach wurde<br />

ich übernommen. Seitdem arbeite ich dort<br />

und bin sehr glücklich mit meiner Arbeit. “<br />

Dass Tayyure ganz in ihrer Arbeit aufgeht,<br />

davon konnte ich mich heute bereits<br />

überzeugen, aber wie kam sie dazu, den<br />

TEG zu gründen? Was war der Auslöser?<br />

„ I ch habe mich schon lange ehrenamtlich<br />

engagiert. Von 1993 bis 1998 war ich im<br />

Ausländerbeirat des Kreises Germersheim.<br />

Aber die beratende Funktion, die ich inne<br />

hatte, hat mir nicht gereicht, ich wollte mehr<br />

tun. Das schlechte Reden über die<br />

türkischen Kinder, die angeblich die Pisa<br />

Studie herunterziehen, nichts lernen wollen<br />

und immer vor dem Fernseher sitzen, hat<br />

mich sehr wütend gemacht.<br />

Gleichzeitig sah ich aber den Bedarf an<br />

einer Beratung der Eltern, wie man zum<br />

Beispiel seine Kinder zum lernen<br />

motivieren und was man als Alternative<br />

zum Fernsehen anbieten kann. Als Nazife<br />

Eroglu, Attaché vom Generalkonsulat in<br />

Mainz, zu uns kam, und empfahl, einen<br />

Elternverein zu gründen, gab das den<br />

Ausschlag.<br />

Mit de Hilfe von Saban Sahinoglu von der<br />

DITIP Moschee und Ziya Yüksel, dem<br />

Vorsitzenden vom Verein Türkgücü wurde<br />

am 17.6.2008 der TEG gegründet.“<br />

Sinn Sinn und und und Zweck Zweck des des TEG: TEG:<br />

TEG:<br />

Schwierigkeiten der Kinder in der Schule<br />

verringern, Eltern, Kindern und der<br />

Schulleitung bei vorliegenden<br />

Problemen beratend zur Seite stehen<br />

D u r c h f ü h r u n g v e r s c h i e d e n e r<br />

Veranstaltungen wie<br />

z.B. das gemeinsame<br />

Begehen türkischen<br />

Nationalfeiertage mit<br />

dem Ziel, die türkische<br />

Kultur in Deutschland<br />

bekannter zu machen<br />

V e r a n s t a l t u n g v o n<br />

Seminaren im Bereich<br />

Bildung Stärkung der<br />

Bindun g z wischen<br />

Kindern und Familien<br />

Verringerung sozialer und<br />

k u l t u r e l l e r<br />

Schwierigkeiten<br />

Aufklärung der Eltern über<br />

pädagogische Ziele und Aktivitäten<br />

der Schulen<br />

Informationsveranstaltungen, Gespräche,<br />

Hausaufgabenhilfe, Einrichtung<br />

von z.B. Lese-, Folklore-, Musik- und<br />

Sprachkursen<br />

Einige Einige Beispiele Beispiele der der Arbeit Arbeit des des TEG TEG und<br />

und<br />

Veranstaltungstipps<br />

Veranstaltungstipps<br />

Germersheim liest vor ( zusammen mit<br />

TEG und Interkultur )<br />

Samstags in der Stadtbücherei<br />

10.30-11.15 ( Türkisch und Russisch )<br />

Donnerstag in der Eduart-Orth-Schule:<br />

15.00-16.00<br />

( D eutsch,Türkisch, Russisch )<br />

Dabei werden auch spezielle Ereignisse,<br />

wie z.B. das Opferfest berücksichtigt, was<br />

so großen Anklang gefunden hat, dass die<br />

Vorleserin für Russisch eine ähnliche<br />

Veranstaltung zu „ Väterchen Frost “<br />

plant.<br />

- Gemeinsamer Gottesdienst in in der<br />

Moschee Moschee zum zum Schulbeginn: Schulbeginn: Es<br />

w e r d e n g e m e i n s a m e<br />

B e w e g u n g s s p i e l e u n d<br />

Begrüßungsspiele angeboten, der<br />

Hoca liest aus dem Koran und spricht<br />

seine guten Wünsche für Erfolg im<br />

neuen Schuljahr aus.<br />

- Personen des öffentlichen Lebens<br />

w w e e r r d d e e n n e e i i nn n n gg g g e e l l aa a dd d e e n n , , u u m<br />

m<br />

I I n n f f o o r r m m a a t t i i o o n n s s v v e e rr r a a n n s s tt t aa a l l t t u u n n g g e e n<br />

n<br />

abzuhalten. abzuhalten. In der Vergangenheit<br />

waren das der neue Polizeichef und<br />

eine Vertreterin des Jugendamtes,<br />

weitere Informations-veranstaltungen<br />

sind in Planung.<br />

- Gemeinsame Gemeinsame Aktivitäten Aktivitäten an an an Feiertagen<br />

Feiertagen<br />

oder oder bei bei kulturellen kulturellen kulturellen Ereignissen.<br />

Ereignissen.<br />

Beispielsweise der 23. April wird als<br />

Kinderfeiertag zusammen gefeiert, in<br />

der Fastenzeit das Fastenbrechen<br />

gemeinsam begangen. Der TEG<br />

beteiligt sich auch an der<br />

M u s e u m s n a c h t m i t<br />

Infoveranstaltungen.<br />

- Seminare und Veranstaltungen, um Eltern<br />

und und Kinder Kinder über über verschiedene verschiedene Dinge<br />

Dinge<br />

aufzuklären aufzuklären und und ihnen ihnen weiterzuhelfen.<br />

weiterzuhelfen.<br />

Zum Beispiel findet am 15.12.2009<br />

zwischen 15 und 17 Uhr ein Referat<br />

über Medienkonsum bei Klein- und<br />

G r u n d s c h u l k i n d e r n s t a t t .<br />

Veranstaltungsort ist der Kindergarten<br />

Regenbogen.<br />

-2010 2010 soll soll mit mit „ „ „ Stärken Stärken vor vor Ort Ort “ “ “ eine eine Art<br />

Art<br />

Kochkurs Kochkurs Kochkurs stattfinden stattfinden stattfinden mit mit mit dem dem Thema:<br />

Thema:<br />

„ H eimatliche Küche – wie kocht mein<br />

Nachbar? “ Informationen zu dieser<br />

Veranstaltung folgen.<br />

Tayyure Dündar´s Augen glänzen, wenn<br />

sie von ihrer Arbeit als Vorsitzende des<br />

TEG erzählt. Sie sprüht regelrecht vor<br />

neuen Ideen und man merkt, wie sie sich<br />

mit Leib und Seele der Integration,<br />

Information und Innovation des<br />

multinationalen Umfeldes, und dabei ganz<br />

besonders den Kindern, verschrieben hat.<br />

Als ich das Interview beendet habe und die<br />

ganzen Köstlichkeiten probiert habe, die<br />

sie mir aufgetischt hat, verabschiede ich<br />

mich mit der Gewissheit, dass dies<br />

garantiert nicht das letzte Treffen mit dieser<br />

engagierten und lebensfrohen Frau war<br />

und in der Hoffnung, eines Tages selbst an<br />

einem ihrer Projekte teilnehmen, oder aber<br />

selbst aktiv mithelfen zu können.

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