Zdirekt! 04-2021
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Z direkt! <strong>04</strong>/<strong>2021</strong><br />
TITELTHEMA 7<br />
Die beste Werbung für etwas ist seine Qualität. Die beste Werbung für die Zeitarbeitsbranche<br />
ist die Qualität seiner Unternehmen, der Mitarbeitenden und der<br />
Dienstleistungen. Doch Qualität hat noch viel mehr Facetten und Ausprägungen.<br />
Was ist Qualität? Wie kann ich Qualität schaffen, langfristig sicherstellen und sichtbar<br />
machen? Welcher Kontrolle bedarf sie?<br />
Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche und an die will<br />
keiner geraten – weder Arbeitnehmer noch Kundenunternehmen.<br />
Ein Personaldienstleister, der unlauter arbeitet<br />
und so für negative Schlagzeilen sorgt, zerstört das<br />
Image von Tausenden, die sich an die Regeln halten. In<br />
Deutschland gibt es mehr als 11.000 Unternehmen, die<br />
ausschließlich oder überwiegend Zeitarbeit betreiben.<br />
Das mittlerweile mehrfach angepasste Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />
und die umfangreichen tariflichen<br />
Regelungen geben der Branche Rahmenbedingungen<br />
vor, Instanzen wie der Zoll kontrollieren deren Einhaltung.<br />
Als Interessensverband mit derzeit mehr als 3.600<br />
Mitgliedern geht der iGZ darüber hinaus: Wer Teil der<br />
Gemeinschaft sein will, verpflichtet sich mit der Anerkennung<br />
des iGZ-Ethik-Kodex‘ selbst zu Fairness, Zuverlässigkeit,<br />
Respekt, Vertrauen und Seriosität – immer mit<br />
dem Menschen im Mittelpunkt. Bereits im Mittelalter<br />
fanden sich Handwerker in Zünften zusammen. Sie legten<br />
Standards fest, beispielsweise wie Tücher zu weben,<br />
Fleisch zu verarbeiten oder Bier zu brauen war. Um Mitglied<br />
in einer Zunft sein können, musste der Handwerker<br />
zwar Geld bezahlen, doch die Zugehörigkeit war wie ein<br />
Gütesiegel. Gleiches gilt für die Mitgliedschaft im Interessenverband<br />
Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, die iGZ-<br />
Mitgliedschaft ist wie ein Gütesiegel für faire Zeitarbeit.<br />
Die Wahrung von Qualitätsstandards wird in Zeitarbeitsunternehmen<br />
großgeschrieben. Laut dem im 2017<br />
veröffentlichten Forschungsbericht „Arbeitsqualität in<br />
Zeitarbeitsverhältnissen“ des Bundesministeriums für<br />
Arbeit und Soziales (BMAS) haben die Deregulierung<br />
der Branche sowie die Hartz-Reformen auf die Arbeitsqualität<br />
Einfluss gehabt. Vor allem die tarifliche Entlohnung,<br />
die Betreuung der Zeitarbeitnehmer während des<br />
Arbeitseinsatzes sowie die Gleichbehandlung in den<br />
Betrieben führt demnach zu einer hohen Arbeitszufriedenheit<br />
bei den Zeitarbeitnehmern. Dadurch und durch<br />
eine lange Einsatzdauer im Kundenunternehmen nehme<br />
auch die Qualität der Arbeit von hochqualifizierten<br />
Zeitarbeitnehmern zu.<br />
Qualität ist nicht nur objektiv und nicht nur subjektiv,<br />
oft liegt sie in den Augen des Betrachters. Diese<br />
<strong>Zdirekt</strong>! beleuchtet die verschiedenen Ebenen und Formen<br />
von Qualität – was Qualität sein und wie sie zertifiziert<br />
werden kann, wie sie von Arbeitnehmern von<br />
iGZ-Mitgliedsunternehmen wahrgenommen wird, wie<br />
Medien (mangelnde) Qualität in der Zeitarbeit darstellen<br />
und wie andere Länder – etwa Österreich mit einem<br />
Zeitarbeits-Führerschein – Qualität in der Personaldienstleistung<br />
sicherstellen. Aber auch qualitativ hochwertige<br />
Verbandsarbeit, Qualitätsansprüche in der Mitarbeiterführung,<br />
die Arbeit der Kontakt- und Schlichtungsstelle<br />
als Wächter über die Qualität und Qualität durch bessere<br />
Bildung und Nachhaltigkeit stehen im Fokus. Doch eines<br />
ist auch klar: Die Qualität kann die beste sein, solange<br />
wir sie aber nicht besser sichtbar machen, bestimmen<br />
die wenigen schwarzen Schafe die wahrgenommene<br />
Qualität in der Zeitarbeitsbranche. SaS<br />
FAIRE ZEITARBEIT