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cr-report - Globale Wirtschafts- und Ethikforum (GWEF)

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CR<br />

R E P O R T<br />

Wer jetzt<br />

spart,<br />

hatte nie<br />

KRISENFEST Wie professionelle CSR zu<br />

nachhaltigem Erfolg führt<br />

ENGAGIERT Mi<strong>cr</strong>osoft-Chef Achim Berg<br />

zur Verantwortung in Krisenzeiten<br />

AUSGABE 01/2009 April<br />

Helios Media GmbH<br />

www.<strong>cr</strong>-<strong>report</strong>.de<br />

eine<br />

Strategie.<br />

Warum gesellschaftliches Engagement auch in der<br />

Krise nicht an unternehmerischer Relevanz verliert<br />

AUTHENTISCH Auslick auf die Zukunft<br />

der Unternehmensethik


E D I TO R I A L<br />

Gerade jetzt,<br />

gerade in der Krise<br />

● Die <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> Finanzkrise setzt Unternehmen unter Druck: Wo können sie jetzt sparen, wie können<br />

sie sich flexibel auf die neue Zeit einstellen? Das gesellschaftliche Engagement wird hier <strong>und</strong> da sicher als Erstes<br />

in Frage gestellt. Doch wäre das geradezu eine Bestätigung der Denkweise, die uns in die Krise geführt: Kurzfristiges<br />

Denken hat zwar einigen den schnellen Gewinn gebracht, doch hat es eben auch die Finanzmärkte zusammenbrechen<br />

lassen. Und so dämmert manchen inzwischen, dass wir umdenken <strong>und</strong> zu einer neuen Nachhaltigkeit<br />

gelangen müssen – gerade jetzt, gerade in der Krise. Denn gesellschaftliches Engagement von Unternehmen<br />

ist die Bezeichnung „Engagement“ nicht wert, wenn es auf kurzfristige PR-Erfolge ausgerichtet ist.<br />

Erfreulicherweise ist der gegenläufige Trend zum klassischen Modell von Corporate Social Responsibility schon<br />

bemerkbar; früher wurde noch hier eine größere Summe gespendet <strong>und</strong> da eine Wohltätigkeitsgala veranstaltet.<br />

Die Wirkung von Kurzfrist-Engagement verpuffte in der Regel schnell. Wenn Unternehmen aber zu hinterfragen<br />

beginnen, ob ihr Geschäftsmodell sozial <strong>und</strong> ökologisch ist, können sie langfristig profitieren: Flexible<br />

Arbeitszeitmodelle schaffen Zufriedenheit bei den Mitarbeitern <strong>und</strong> verbessern deren Leistung. Güter umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

zu produzieren, schont unser Lebensumfeld, verbessert zugleich aber auch das Image des jeweiligen<br />

Unternehmens. Dass Firmen mit verantwortlichem Handeln auch ihr Image polieren wollen, ist ihr gutes Recht.<br />

Ihr Engagement darf dann aber eben nicht nur bloße Show, sondern muss nachhaltig <strong>und</strong> ernsthaft sein.<br />

Liebe Leser, wir möchten Ihnen mit dem CR-REPORT, der künftig zwei Mal im Jahr erscheinen wird, eine<br />

Bestandsaufnahme der Diskussion um Corporate Social Responsibility bieten <strong>und</strong> damit zugleich auf das<br />

<strong>Globale</strong> <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Ethikforum</strong> am 12. Mai vorausschauen. Wir hoffen, dass wir Sie dort als unsere<br />

Gäste begrüßen <strong>und</strong> die Diskussion gemeinsam fortführen können! �<br />

I N H A LT<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

14<br />

CLIPPINGS Meldungen <strong>und</strong> Neuigkeiten zum Thema<br />

<strong>Wirtschafts</strong>ethik<br />

TERMINE Die wichtigsten CSR-Kongresse, -Foren <strong>und</strong><br />

-Tagungen im Überblick<br />

CSR-PREISE Die renommiertesten Auszeichnungen für<br />

vorbildliches, unternehmerisches Engagement<br />

TITEL CSR in der Krise – Wie strategisches Nachhaltigkeitsmanagement<br />

zum Unternehmenserfolg führt<br />

CSR-KOMMUNIKATION Wirtschaft als Trugbild – Wie<br />

Vertrauen in die Wirtschaft erzeugt <strong>und</strong> gestärkt wird<br />

16<br />

20<br />

26<br />

30<br />

38<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

Sebastian Lange<br />

Chefredakteur<br />

politik&kommunikation<br />

Marc-Oliver Voigt<br />

Chefredakteur<br />

pressesprecher<br />

INTERVIEW Mi<strong>cr</strong>osoft-Chef Achim Berg über Verantwortung<br />

in Krisenzeiten<br />

BEST PRACTICE Drei Unternehmen stellen ihre erfolgreichen<br />

CSR-Kampagnen vor<br />

DIALOG Pro & Kontra zur Einführung standardisierter<br />

Richtlinien für CSR<br />

BERATUNGSUNTERNEHMEN Auf CSR spezialisierte<br />

Agenturen im Überblick<br />

AUSBLICK Prof. Dr. André Habisch über Zukunftsperspektiven<br />

unternehmerischer Verantwortung<br />

3


4<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

C L I P P I N G S<br />

Kampagnenstart<br />

Werte fördern – Haltung zeigen<br />

Der Hamburger Tabakkonzern Reemstma<br />

hat kürzlich eine neue Corporate-Kampagne<br />

gestartet. Unter dem Claim „Werte<br />

fördern – Haltung zeigen“ bezieht das Unternehmen<br />

Position in der gesellschaftlichen<br />

Wertedebatte <strong>und</strong> visualisiert dies mit<br />

sechs Unternehmensanzeigen in diversen<br />

Printmedien. Mit der Kampagne möchte<br />

Reemtsma den allgemeinen Dialog über gesellschaftliche<br />

Wete anregen <strong>und</strong> öffentlich<br />

deutlich Stellung beziehen. „Wir wissen, dass<br />

wir als Tabakunternehmen ein umstrittenes<br />

Produkt herstellen. Gerade deshalb stellen<br />

wir uns unserer Verantwortung“, sagt Kampagnen-<br />

<strong>und</strong> Kommunikations-Chef Sebastian<br />

Blohm. Für das hanseatische Unternehmen hat gesellschaftliches Engagement<br />

Tradition. Seit über 50 Jahren ermöglicht beispielsweise das Reemtsma Begabtenförderungswerk,<br />

mit Stipendien für talentierte Schüler <strong>und</strong> Studenten, deren Ausbildungen.<br />

Zudem zeigt die Kampagne das Engagement des Zigarettenproduzenten<br />

in Bereichen des Jugendschutzes, der Pressefreiheit <strong>und</strong> der Selbstbestimmung.<br />

➽ www.reemtsma.com/index.php?id=84<br />

Entwicklungsprojekt<br />

Coca-Cola baut Trinkwasser-<br />

Projekte in Afrika aus<br />

Die Coca-Cola Company<br />

wird innerhalb der<br />

kommenden sechs Jahre<br />

ihrer Initiative RAIN<br />

(Replenish Africa Initiative)<br />

30 Mio. US-Dollar<br />

zur Verfügung stellen,<br />

um afrikanischen Gemeinden<br />

in verschiedenen<br />

Regionen des<br />

Kontinents Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Das RAIN-Projekt,<br />

implementiert von der Coca-Cola Africa Fo<strong>und</strong>ation, wird für mindestens<br />

zwei Millionen Afrikaner sauberes Wasser <strong>und</strong> Abwassersysteme bereitstellen. Das<br />

Projekt ist Teil des Vorhabens des Unternehmens, den Gemeinden <strong>und</strong> der Natur<br />

die gleiche Menge an Wasser zurückzugeben, die für alle Getränke sowie deren<br />

Herstellung verbraucht wird. Dies beinhaltet unter anderem die Verbesserung der<br />

Wassereffizienz sowie die Rückführung des Wassers, das während des Herstellungsprozesses<br />

verbraucht wird.<br />

➽ www.coca-cola-gmbh.de/verantwortung/index.html<br />

Aktionsplan für Deutschland<br />

B<strong>und</strong>esregierung<br />

initiiert CSR-Forum<br />

Anfang des Jahres traf zum ersten Mal ein von der<br />

B<strong>und</strong>esregierung berufenes Forum zusammen, das<br />

Empfehlungen zu einer nationalen CSR-Strategie<br />

entwickeln soll. Die Mitglieder des Forums wurden<br />

vom B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales, das<br />

bei der Ausarbeitung der nationalen CSR-Strategie<br />

die Federführung übernommen hat, in Abstimmung<br />

mit weiteren Ressorts berufen. Es setzt sich aus r<strong>und</strong><br />

vierzig Vertretern aus Unternehmen, Gewerkschaften,<br />

Zivilgesellschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> Politik zusammen.<br />

Die zu entwickelnde CSR-Strategie soll als „Aktionsplan<br />

CSR in Deutschland“ der B<strong>und</strong>esregierung vorgelegt<br />

werden. Die B<strong>und</strong>esregierung will mit dieser<br />

Strategie die soziale <strong>und</strong> ökologische Gestaltung der<br />

Globalisierung fördern <strong>und</strong> die Übernahme sozialer<br />

Verantwortung durch deutsche Unternehmen in der<br />

Öffentlichkeit sowie im In- <strong>und</strong> Ausland sichtbarer<br />

machen.<br />

➽ www.csr-in-deutschland.de<br />

Geschäftsereich CSR<br />

SAP verstärkt Nachhaltigkeitsmanagement<br />

SAP hat das ThemaNachhaltigkeit<br />

langfristig<br />

in die strategische<br />

Planung<br />

a u f g e n ommen<br />

<strong>und</strong> einen neuen,<br />

funktionsübergreifenden Geschäftsbereich Nachhaltigkeit<br />

gegründet. Als erster Chief Sustainability<br />

Officer <strong>und</strong> Executive Vice President Sustainability<br />

Solutions wird Dr. Peter Graf den Geschäftsbereich<br />

führen <strong>und</strong> ein weltweites Team betreuen, das alle<br />

Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit betreut. Unter<br />

anderem will SAP seine eigenen Arbeitsprozesse<br />

nachhaltig gestalten. So hat sich das Unternehmen<br />

verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2020<br />

auf das Niveau des Jahres 2000 zu senken. Zudem bietet<br />

SAP erweiterte Lösungen für Umwelt, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Sicherheit an, mit deren Hilfe K<strong>und</strong>en ihre Aktivitäten<br />

in Bezug auf Nachhaltigkeit weiter vorantreiben<br />

können.<br />

➽ www.sap.com/germany/about/citizenship/in-<br />

dex.epx<br />

Foto: www.dreamstime.com


Fotos: www.weconomy.de; Archiv (2); Sabine Braun; Archiv<br />

Umweltschutz<br />

Initiative wirbt für<br />

Recyclingpapier<br />

Ziel der Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) ist es,<br />

die Akzeptanz von Recyclingpapier zu erhöhen. Sie<br />

wurde im August 2000 von Unternehmen verschiedener<br />

Branchen gegründet. Inzwischen zählt sie 23<br />

Mitglieder – darunter die Unternehmen Deutsche<br />

Lufthansa, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Epson,<br />

HIPP, Karstadt, Lidl, memo, Otto, Steinbeis Papier<br />

Glückstadt <strong>und</strong> Tchibo. Am Beispiel von Recyclingpapier<br />

setzen sich die Mitgliedsunternehmen konkret für<br />

gesamtökologische Lösungen <strong>und</strong> Strategien ein, die<br />

sowohl im Sinne des Klima- <strong>und</strong> Ressourcenschutzes<br />

greifen, als auch zum Erhalt der biologischen Vielfalt<br />

beitragen. Partner der Initiative sind das Umweltb<strong>und</strong>esamt,<br />

die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt <strong>und</strong><br />

Verbraucher- <strong>und</strong> Umweltschutzorganisationen, wie<br />

die Verbraucherzentrale B<strong>und</strong>esverband (vzbv) <strong>und</strong><br />

der NABU. Die Initiative, die durch die Agentur Nissen<br />

Consulting betreut wird, wurde bereits mehrfach<br />

ausgezeichnet, unter anderem mit dem CSR-Award.<br />

➽ www.papiernetz.de<br />

E X P E R T E N T I P P<br />

= ja<br />

= nein<br />

= unentschieden<br />

Netzwerke<br />

Werden CSR-Maßnahmen in Zeiten der <strong>Wirtschafts</strong>krise dem<br />

Sparkurs der Unternehmen zum Opfer fallen?<br />

Zahlt sich soziales <strong>und</strong> ökologisches Engagement für Unternehmen<br />

auch in wirtschaftlicher Hinsicht aus?<br />

Bislang beruht unternehmerisches Engagement vor allem auf<br />

Freiwilligkeit der Unternehmen. Ist eine stärkere gesetzliche<br />

Regulierung nötig?<br />

Werden mit CSR auch Probleme auf Unternehmen abgewälzt,<br />

die die Politik nicht lösen kann?<br />

Wird es in Zukunft vermehrt Unternehmens-Kooperationen<br />

im Bereich CSR geben?<br />

Hartmut<br />

Gahmann<br />

Nestlé Dtl. AG<br />

Prof. Dr.<br />

André Habisch<br />

Uni Eichstätt<br />

Prof. Dr. Claudia<br />

Kemfert<br />

DIW Berlin<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

Gründerwettbewerb sucht Deutschlands<br />

beste Jungunternehmer<br />

Beim Gründerwettbewerb WE-<br />

CONOMY können deutsche<br />

Jungunternehmer ein Wochenende<br />

mit Vorstandsvorsitzenden<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführern bekannter<br />

deutscher Unternehmen gewinnen<br />

<strong>und</strong> so ihr Netzwerk um<br />

Top-Manager aus der deutschen<br />

Wirtschaft zu erweitern. Von ihnen<br />

erhalten die Gründer Rückmeldung<br />

zu ihrer Geschäftsidee<br />

sowie Tipps <strong>und</strong> Kontakte für die<br />

nächsten Schritte auf dem Weg<br />

zum Erfolg. Veranstaltet wird WE-<br />

CONOMY vom Unternehmensnetzwerk<br />

Wissensfabrik <strong>und</strong> dem<br />

Handelsblatt, die auf diese Weise einen aktiven Beitrag zur Förderung jungen<br />

Unternehmertums in Deutschland leisten wollen. Die Bewerbungsfrist läuft<br />

noch bis zum 30. April 2009.<br />

➽ www.weconomy.de/<br />

PD Dr. Christoph<br />

Lütge, TU<br />

Braunschweig<br />

Dr. Norbert<br />

Taubken, S&F<br />

Reputation<br />

5


6<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

T E R M I N E<br />

Verschiedene Kongresse, Foren <strong>und</strong> Tagungen bringen Experten <strong>und</strong> Entscheider zum<br />

Thema CSR zusammen. CR-REPORT stellt einige dieser Veranstaltungen vor.<br />

27.-28.04.2009<br />

5. DEUTSCHES CSR-FORUM<br />

Das ‚Deutsche CSR-Forum – Forum Envi-<br />

Comm‘ bietet eine Plattform, um Nachhaltigkeits-Aktivitäten<br />

<strong>und</strong> das gesellschaftliche<br />

Engagement von Unternehmen zu präsentieren. Zum fünften<br />

Forum werden in Stuttgart Mitglieder von Vorständen großer<br />

<strong>und</strong> mittelständischer Unternehmen erwartet, ebenso wie Teilnehmer<br />

aus den Führungsebenen <strong>und</strong> Experten. Das Forum<br />

steht in diesem Jahr unter dem Motto ‚Verantwortung tragen<br />

– Verantwortlichkeit managen‘.<br />

➽ http://www.envicomm.org/<br />

05.-06.05.2009<br />

5. SUSTAINABILITY CONGRESS<br />

Teilnehmer des Sustainability Congress 2008<br />

Die Veranstaltung stellt den ethisch-ökologischen Finanzsektor<br />

auf den Prüfstand. Zwei Tage lang diskutieren Finanzexperten<br />

aus unterschiedlichen Disziplinen das vielschichtige Thema<br />

Sustainability <strong>und</strong> wollen unter anderem die Frage beantworten,<br />

wie sich nachhaltige Investmentstrategien in der derzeitigen<br />

Finanzmarktsituation verhalten. Veranstalter des Kongresses ist<br />

der Verein zur Förderung des Sustainability Gedankens e.V. Die<br />

Schirmherrschaft hat B<strong>und</strong>esumweltminister Sigmar Gabriel<br />

übernommen.<br />

➽ http://www.sustainability-congress.de/<br />

12.05.2009<br />

GLOBALES WIRTSCHAFTS- UND<br />

ETHIKFORUM 2009<br />

Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

Zum zweiten Mal veranstalten die Magazine politik&<br />

kommunikation <strong>und</strong> pressesprecher das <strong>Globale</strong> <strong>Wirtschafts</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Ethikforum</strong> (<strong>GWEF</strong>) im dbb Forum Berlin. In diesem Jahr<br />

thematisiert die Tagung die Professionalisierung von Corporate<br />

Social Responsibility <strong>und</strong> Corporate Citizenship <strong>und</strong> den Beitrag<br />

von sozialem oder ökologischem Engagement zum Unternehmenserfolg.<br />

Angesichts der <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> Finanzkrise soll<br />

auch die Frage nach dem Vertrauen in Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> nach dem Verhältnis von Staat <strong>und</strong> Unternehmen neu gestellt<br />

werden. Keynote-Speaker des <strong>GWEF</strong> sind B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg sowie der Chef<br />

des B<strong>und</strong>eskanzleramts, Dr. Thomas de Maizière.<br />

➽ www.gwef.de<br />

23.11.2009<br />

9. JAHRESKONFERENZ DES RATES FÜR<br />

NACHHALTIGE ENTWICKLUNG<br />

Die Jahrestagung findet am 23. November<br />

2009 im Berliner Congress<br />

Center statt <strong>und</strong> steht unter dem<br />

Titel ‚Nachhaltigkeit in einer sich ändernden<br />

Welt – Weichenstellung für Deutschland‘.<br />

➽ http://www.nachhaltigkeitsrat.de<br />

Fotos: Archiv; Sustainability-Congress GmbH


Fotos: compamedia GmbH; Coment GmbH; Haymarket Media GmbH<br />

C S R - P R E I S E<br />

CSR-MOBILITÄTSPREIS<br />

Mit der Auszeichnung wollen<br />

das Geschäftsreisemagazin ‚Der<br />

Mobilitätsmanager‘‚ der Verkehrsclub<br />

Deutschland (VCD)<br />

<strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esdeutsche Arbeitskreis<br />

für Umweltbewusstes<br />

Management (B.A.U.M. e.V.)<br />

dazu beitragen, vorbildlichem Handeln in Unternehmen zu mehr<br />

Öffentlichkeit zu verhelfen. Im Juni 2008 sind erstmals besonders innovative<br />

<strong>und</strong> nachahmenswerte Ansätze im Travelmanagement mit<br />

dem CSR-Mobilitätspreis ausgezeichnet worden. Die Bewerbungsfrist<br />

für den 2. CSR Mobilitätspreis läuft noch bis 15. Mai 2009.<br />

➽ www.csr-award.de<br />

MAX-WEBER-PREIS FÜR WIRTSCHAFTSETHIK<br />

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeichnet alle zwei<br />

Jahre Nachwuchswissenschaftler für herausragende Beiträge zur<br />

<strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong> Unternehmensethik mit dem ‚Max-Weber-Preis<br />

für <strong>Wirtschafts</strong>ethik‘ aus. Zuletzt wurde der Preis im Mai 2008 an<br />

Prof. Dr. Guido Palazzo, Professor für Unternehmensethik an der<br />

Universität Lausanne, für seine herausragenden Arbeiten zum Thema<br />

‚Corporate Responsibility‘ vergeben.<br />

➽ www.max-weber-preis.de<br />

DEUTSCHER PREIS FÜR WIRTSCHAFTSETHIK<br />

Die Ratingagentur oekonom research hat<br />

ein Gütesiegel entwickelt, das ethisches<br />

Handeln der mittelständischen Unternehmen<br />

für die Öffentlichkeit sichtbar<br />

machen soll. Unternehmen, die das Label<br />

‚Ethics in Business‘ tragen dürfen, haben<br />

außerdem die Chance, den Deutschen<br />

Preis für <strong>Wirtschafts</strong>ethik verliehen zu<br />

bekommen. Die nächste Preisverleihung<br />

findet voraussichtlich 2010 statt.<br />

➽ www.ethics.de<br />

ÖKOMANAGER DES JAHRES<br />

Den Titel ‚Ökomanager des Jahres‘ vergeben die Umweltstiftung<br />

WWF Deutschland <strong>und</strong> das <strong>Wirtschafts</strong>magazin Capital. Geehrt<br />

werden Macher, die in ihren Unternehmen notwendige Veränderungen<br />

für nachhaltiges Wirtschaften vorantreiben. Im letzen Jahr<br />

wurde unter anderem Anton Wolfgang Graf von Faber-Castell, Vorstandsvorsitzender<br />

der Faber-Castell AG, ausgezeichnet.<br />

➽ www.wwf.de<br />

PR REPORT AWARD<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

Immer mehr Preise <strong>und</strong> Awards zeichnen verantwortungsvolles unternehmerisches<br />

Handeln aus – dem Thema Nachhaltigkeit wird so zu mehr Öffentlichkeit verholfen<br />

<strong>und</strong> vorbildliches Engagement zur Nachahmung empfohlen.<br />

Das Magazin PR Report zeichnet<br />

jedes Jahr die erfolgreichsten<br />

Menschen <strong>und</strong> Projekte der<br />

deutschsprachigen PR-Wirtschaft<br />

aus, dieses Jahr am 2. April. Vergeben<br />

wird der PR Report Award<br />

unter anderem in der Kategorie<br />

Verantwortung/CSR. Nominiert<br />

sind in diesem Jahr McDonald’s<br />

Deutschland, die MPC Capital<br />

Stiftung, Nissen-Consulting, der Verein Deutscher Ingenieure e.V. sowie<br />

die Wissensfabrik.<br />

➽ www.pr<strong>report</strong>.de<br />

WETTBEWERB FREIHEIT UND VERANTWORTUNG<br />

Der Preis der Initiative ‚Freiheit <strong>und</strong> Verantwortung‘ wird jährlich in<br />

den Kategorien kleine, mittlere <strong>und</strong> große Unternehmen vergeben.<br />

Mit den Preisen wird herausragendes, nachahmenswertes <strong>und</strong> nachhaltiges<br />

gesellschaftliches Engagement von Unternehmen gewürdigt.<br />

Die Initiative wurde vom B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Industrie<br />

(BDI), der B<strong>und</strong>esvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA), dem Deutschen Industrie- <strong>und</strong> Handelskammertag (DIHK)<br />

<strong>und</strong> dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sowie<br />

der <strong>Wirtschafts</strong>Woche im Jahr 2000 begründet. Schirmherr ist B<strong>und</strong>espräsident<br />

Horst Köhler.<br />

➽ www.freiheit-<strong>und</strong>-verantwortung.de<br />

DEUTSCHER NACHHALTIGKEITSPREIS<br />

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis<br />

prämierte im letzten Jahr<br />

erstmals Unternehmen, die vorbildlich<br />

wirtschaftlichen Erfolg<br />

mit sozialer Verantwortung <strong>und</strong><br />

Schonung der Umwelt verbinden<br />

– <strong>und</strong> nachhaltiges Handeln<br />

zu weiterem Wachstum nutzen.<br />

Laudatoren waren unter anderem<br />

der Vizepräsident <strong>und</strong> Industriekommissar<br />

der Europäischen<br />

Kommission, Günter Verheugen, sowie B<strong>und</strong>esjustizministerin Brigitte<br />

Zypries. Am 15. April 2009 startet der Wettbewerb für die Preisverleihung<br />

2009, die im Herbst stattfinden wird. Der Preis wird im<br />

Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages vergeben, der unter der<br />

Schirmherrschaft von B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler steht.<br />

➽ www.nachhaltigkeitstag.de<br />

7


8<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

T I T E L<br />

CSR in der Krise<br />

Die Finanz- <strong>und</strong> <strong>Wirtschafts</strong>krise macht auch vor der freiwilligen unternehmerischen<br />

Verantwortung nicht Halt. Mittel müssen in Zukunft effizienter eingesetzt werden, die<br />

CSR muss sich auf wenige Kernbereiche beschränken. Doch gerade damit lässt sie sich<br />

besser in das strategische Gesamtkonzept eines Unternehmens einbinden.<br />

VON SEBASTIAN GÜLDE<br />

Foto: www.dreamstime.com


Quelle Grafik: „Corporate Social Responsibility Verankert in der Wertschöpfungskette”; Studie der Deloitte & Touche GmbH; Herbst 2008.<br />

● Der Druck auf die Unternehmen wächst. Die<br />

CSR-Verantwortlichen kämpfen an mehreren Fronten.<br />

Sie müssen mit schmaleren Budgets arbeiten.<br />

Längst geht es dabei nicht mehr nur um die Reputation<br />

des Unternehmens oder seiner Marken. Corporate<br />

Social Responsibility ist zu einer wirtschaftlich<br />

relevanten Größe, der Dialog mit allen Stakeholdern<br />

zu einer Gr<strong>und</strong>voraussetzung für den langfristigen<br />

Unternehmenserfolg geworden.<br />

ALLMÄHLICHE PROFESSIONALISIERUNG<br />

Die Zeiten, in denen Corporate Social Responsibility<br />

lediglich aus mehr oder weniger regelmäßigen Spenden<br />

an regionale Sportvereine <strong>und</strong> Schulen bestand,<br />

sind vorbei. Wurden Gelder für soziale oder ökologische<br />

Projekte in der Vergangenheit kaum koordiniert<br />

nach dem Gießkannenprinzip verteilt, schauen<br />

CSR-Verantwortliche genauer hin, welche Projekte<br />

sie unterstützen. Die Unternehmen konsolidieren<br />

ihre Aktivitäten, entwickeln ein klares Profil <strong>und</strong><br />

binden das freiwillige Engagement fest in die Unternehmensstrategie<br />

ein.<br />

Zielten die Maßnahmen in der Vergangenheit oft<br />

vor allem darauf ab, den Ruf des Unternehmens zu<br />

verbessern, rückten kurzfristige, auf die Kommunikation<br />

abzielende Maßnahmen zugunsten eines<br />

strategischen Gesamtkonzepts CSR in den Hintergr<strong>und</strong>.<br />

„Das Thema Nachhaltigkeit ist vielfältig <strong>und</strong><br />

lässt sich nicht allein mit einer Kampagne addres-<br />

ABB.1 AUS WELCHEM GRUND VERFOLGT IHR UNTERNEHMEN EINE CSR-STRATEGIE?<br />

Wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

Technologie<br />

Politik<br />

Investoren/Finanzmärkte<br />

Konkurrenz<br />

Analysten/Aktionäre<br />

Kosten-Effizienz<br />

Ressourcen-Effizienz<br />

Corporate Citizenship/Philanthropie<br />

Globalisierung<br />

Mitarbeitermotivation<br />

K<strong>und</strong>enanforderung<br />

Gesetzgebung<br />

Innovation<br />

Verbände/NGOs<br />

Persönliche Überzeugung<br />

Reputation<br />

sieren“, sagt Joachim Löchte, Leiter Umweltpolitik<br />

beim Energieversorger RWE. Deutsche Unternehmen<br />

engagieren sich dauerhaft in sozialen <strong>und</strong><br />

ökologischen Projekten. Bislang stockten sie das<br />

Personal im Bereich CSR kontinuierlich auf <strong>und</strong><br />

setzen auf ein langfristiges Engagement, nicht zuletzt<br />

aufgr<strong>und</strong> der Öffentlichkeit, die die Tätigkeit<br />

der Konzerne kritisch beäugt. „Auch die Empfänger<br />

der Botschaften professionalisieren sich“, sagt Michael<br />

Werner, Leiter Sustainability Service beim Unternehmensberater<br />

PricewaterhouseCoopers. „Ein<br />

freiwilliges Engagement als bloßer PR-Gag können<br />

sich die Unternehmen nicht leisten.“ Davon ist auch<br />

Alexandra Hildebrandt, Leiterin Gesellschaftspolitik<br />

von Arcandor, überzeugt. Der Handelskonzern setze<br />

daher auf selbst konzipierte Projekte. „Consultants<br />

können die Erarbeitung von Nachhaltigkeits-Strategien<br />

begleiten <strong>und</strong> unterstützen, aber sie dürfen<br />

sie nicht selbst machen. Glaubwürdige Kommuni-<br />

„Die Herausforderung<br />

der Zukunft besteht darin,<br />

Nachhaltigkeit erlebbar<br />

<strong>und</strong> messbar zu<br />

machen.“Joachim Löchte, RWE<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Gering Hoch<br />

9


10<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

kation kann nur von innen kommen, denn die Anspruchsgruppen<br />

des Unternehmens merken früher<br />

oder später, ob es tatsächlich nachhaltig handelt“,<br />

sagt Hildebrandt.<br />

ZIELGRUPPEN EINBINDEN Auch institutionell<br />

schreitet die Professionalisierung der CSR<br />

voran. Der Bereich nabelt sich stärker von der Unternehmenskommunikation<br />

ab, er wird eher direkt<br />

dem Management unterstellt oder im Bereich Unternehmensentwicklung<br />

angesiedelt: eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

für ein nachhaltiges Engagement.<br />

„Nachhaltigkeitsthemen sollten direkt in die Unternehmensphilosophie<br />

integriert <strong>und</strong> auf Vorstandsebene<br />

angeb<strong>und</strong>en werden, wenn sie langfristig wirken<br />

sollen“, sagt Hildebrandt. „Der Aufsichts- <strong>und</strong><br />

Betriebsrat ist dabei eine wichtige Schnittstelle.“<br />

Doch auch die außerhalb des Unternehmens stehenden<br />

Zielgruppen müssen die Firmen einbinden,<br />

wollen sie langfristige <strong>und</strong> maßgeschneiderte CSR-<br />

Konzepte entwerfen, sagt Joachim Löchte von RWE.<br />

„Unsere CR-Strategie konzentriert sich auf die Herausforderungen<br />

des Unternehmens. Um die zu<br />

kennen, holen wir regelmäßig alle Stakeholder, Gewerkschaften,<br />

Mitarbeiter, Nichtregierungsorganisationen,<br />

Industriek<strong>und</strong>en an einen Tisch zu holen“,<br />

ABB.3 GIBT ES IN IHREM UNTERNEHMEN IN DEN UNTEN AUFGEFÜHRTEN AKTIVITÄTEN<br />

HANDLUNGSBEDARF?<br />

Gering Stark<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Verminderung direkter<br />

Treibhausemissionen<br />

Verminderung des<br />

Energieverbrauches<br />

Verminderung des<br />

Wasserverbrauches<br />

„Umweltstandards einzuhalten<br />

sollte eine<br />

Selbstverständlichkeit<br />

sein <strong>und</strong> nicht in den<br />

Bereich des freiwilligen<br />

Engagements fallen.“<br />

Bascha Mika, TAZ<br />

Reduzierung<br />

des Abfalls<br />

Erhöhung der<br />

Arbeitssicherheit<br />

Beachtung der Biodiversität<br />

(Artenvielfalt)<br />

Einsatz von<br />

Recyclingmaterial<br />

Reduzierung des<br />

Verpackungsmaterials<br />

Ressourceneffiziens<br />

Vermeidung von sonstigen<br />

Emissionen in Luft <strong>und</strong><br />

Wasser<br />

sagt Löchte. Der Stromkonzern lud im Jahr 2005 Arbeitnehmervertreter,<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Umweltgruppen<br />

zum Dialog, um mit ihnen gemeinsam eine neue<br />

Unternehmensstrategie zu erarbeiten. Längst geht<br />

es dabei nicht mehr um bloße Mildtätigkeit oder einen<br />

moralischen Apell an das Management großer<br />

Konzerne – CSR ist zu einer marktrelevanten Größe<br />

geworden. „Die Herausforderung der Zukunft, der<br />

wir uns stellen, besteht darin, Nachhaltigkeit erlebbar<br />

<strong>und</strong> messbar zu machen“, sagt Löchte. Doch das<br />

nachhaltige Engagement lässt sich schwer beziffern,<br />

der wirtschaftliche Erfolg kaum messen. Lediglich<br />

die Abwesenheit von unternehmerischer Verantwortung<br />

lässt sich quantifizieren <strong>und</strong> gibt eine Vergleichsgröße.<br />

Werden zum Beispiel Standards zum<br />

Arbeitsschutz in der gesamten Zuliefererkette implementiert,<br />

bedeutet das weniger Arbeitsausfälle,<br />

auch die Beiträge für die Berufsgenossenschaften<br />

sinken.<br />

WENIGE VORREITER Doch der Fortschritt in<br />

Sachen CSR variiert stark von Branche zu Branche.<br />

Ausgerechnet jene Industrien, die besonders stark<br />

im Kreuzfeuer öffentlicher Kritik standen, setzen<br />

inzwischen verstärkt auf freiwilliges Engagement.<br />

Öffentlicher Druck bleibe aber meist der Hauptauslöser<br />

für Unternehmen, Initiative zu ergreifen, sagt<br />

Cornelia Heydenreich, Referentin Unternehmensverantwortung<br />

der Entwicklungs- <strong>und</strong> Umweltorganisation<br />

Germanwatch. „Die Textilbranche stand<br />

bereits in den Neunzigerjahren unter Beschuss“, sagt<br />

sie. „Inzwischen ist sie in Sachen CSR wesentlich<br />

weiter als beispielsweise die Elektronikindustrie.“<br />

Dabei steckten auch in anderen <strong>Wirtschafts</strong>zweigen<br />

enorme Potenziale für soziale <strong>und</strong> ökologische Verantwortung.<br />

So würden mehr als 60 Prozent aller<br />

IT-Verantwortlichen in Unternehmen ihre Kaufentscheidungen<br />

vom gesellschaftlichen <strong>und</strong> ökologischen<br />

Engagement des Herstellers abhängig machen,<br />

ergab eine Umfrage der PR-Beratung Text 100<br />

auf der diesjährigen CeBIT. „Ein ‚faires’ Handy oder<br />

einen nachhaltig hergestellten Laptop gibt es aber<br />

bislang nicht“, sagt Heydenreich.<br />

ZURÜCKHALTENDE BERICHTERSTAT-<br />

TUNG Viele Menschen betrachtete unternehmerisches<br />

Engagement mit Argwohn <strong>und</strong> vermutete<br />

selbst hinter langfristig angesetzten Maßnahmen<br />

substanzlose PR-Gags. „Der Öffentlichkeit fällt es<br />

schwer zu differenzieren, welches Unternehmen es<br />

mit seinen CSR-Projekten ernst meint <strong>und</strong> wer lediglich<br />

sein Image aufpolieren möchte“, sagt Christoph<br />

Lütge, <strong>Wirtschafts</strong>ethiker <strong>und</strong> Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Philosophie an der Technischen Universität<br />

Braunschweig. Auch die Medien betrachten<br />

das Engagement, bis auf wenige Ausnahmen, mit<br />

Quelle Grafik: „Corporate Social Responsibility Verankert in der Wertschöpfungskette”; Studie der Deloitte & Touche GmbH; Herbst 2008.


Foto: Archiv Quelle Grafik: „Corporate Social Responsibility Verankert in der Wertschöpfungskette”; Studie der Deloitte & Touche GmbH; Herbst 2008.<br />

„Der Öffentlichkeit fällt<br />

es schwer zu differenzieren,<br />

welches Unternehmen<br />

es mit seinen CSR-<br />

Projekten ernst meint <strong>und</strong><br />

wer lediglich sein Image<br />

aufpolieren möchte.“<br />

Christoph Lütge, UNI BRAUNSCHWEIG<br />

großer Skepsis. „Die Vorsicht ist berechtigt“, sagt<br />

Bascha Mika, Chefredakteurin der ‚taz‘. „Einige Unternehmen<br />

versuchen unter dem Deckmantel der<br />

CSR lediglich Werbung für sich oder ihre Produkte<br />

zu machen.“ So versuchten sich Unternehmen selbst<br />

mit der Einhaltung festgelegter Richtlinien zum<br />

Beispiel beim Thema Umweltschutz zu profilieren.<br />

„Umweltstandards einzuhalten sollte eine Selbstverständlichkeit<br />

sein <strong>und</strong> nicht in den Bereich des freiwilligen<br />

Engagements fallen“, sagt Mika.<br />

Dennoch schlummern auch in der externen Kommunikation<br />

der CSR noch erhebliche Potenziale,<br />

meint Christoper Lütge von der TU Braunschweig.<br />

„In Deutschland scheuen sich die Unternehmen<br />

noch, das eigene gesellschaftliche Engagement der<br />

Öffentlichkeit zu vermitteln“, sagt Lütge. Doch gerade<br />

zur Zeit der Krise nehmen Redaktionen positive<br />

Nachrichten dankbar auf. „Die Berichterstattung<br />

über unser CSR-Engagement war noch nie so positiv<br />

wie in diesen Zeiten“, sagt Alexandra Hildebrandt<br />

von Arcandor. Auch die Deutsche Bank geht mit<br />

ihrem Engagement verstärkt an die Öffentlichkeit.<br />

„Wir werden künftig stärker Flagge zeigen <strong>und</strong> unsere<br />

Kommunikation offensiver ausrichten“, sagt<br />

Christofer Habig, Global Head of Corporate Social<br />

Responsibility der Deutschen Bank. „CSR muss<br />

auf Augenhöhe mit der Business-Kommunikation<br />

ABB.2 WELCHE DER FOLGENDEN PUNKTE FÖRDERT IHR UNTERNEHMEN?<br />

Chancengleichheit <strong>und</strong> Minderheitenförderung<br />

Faire Entlohnung, flexible Arbeitszeiten<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

Soziale Zuwendungen: Altervorsorge (GRI EC3)<br />

Weiterbildung <strong>und</strong> Ausbildung von Mitarbeitern (GRI LA10)<br />

Beziehungen zwischen Mitarbeitern <strong>und</strong> Führungskräften<br />

Familienförderung (Kinderbetreuung)<br />

Soziale Zuwendungen: Ges<strong>und</strong>heitsfürsorge<br />

Mitarbeiterbeteiligung an Entscheidungen<br />

K O M M E N TA R<br />

Für einen neuen<br />

Gesellschaftsvertrag<br />

Dr. Michael Bürsch,<br />

Mitglied des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estags<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

● Das Selbstverständnis<br />

von Unternehmen hat<br />

sich in den letzten Jahren<br />

mehr <strong>und</strong> mehr gewandelt.<br />

Die Frage nach<br />

der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung, die sich<br />

aus unternehmerischem<br />

Handeln ergibt, ist in den<br />

Vorstandsetagen deut-<br />

scher Firmen angekommen. Das ergibt sich aus<br />

einer Studie, die das Centrum für Corporate Citizenship<br />

Deutschland (CCCD) kürzlich veröffentlicht<br />

hat. Viele Unternehmen zeigen sich bereit, eine<br />

gesellschaftliche Rolle jenseits des bloßen Geschäfts<br />

einzunehmen. Solche Positionierungen von Unternehmensführungen<br />

wecken große Erwartungen.<br />

Und gerade jetzt, in den Zeiten der Krise, kommt es<br />

darauf an, dass gesellschaftliches Engagement konsequent<br />

<strong>und</strong> glaubwürdig im Unternehmen stattfindet.<br />

Denn die Finanzmarktkrise hat nicht nur<br />

Vermögen vernichtet, sondern auch das Vertrauen<br />

in die Wirtschaft. Eine der wichtigsten Aufgaben<br />

für Unternehmen ist es daher, dieses Vertrauen<br />

durch gesellschaftliche Mitwirkung wiederzugewinnen.<br />

Langfristig brauchen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag<br />

zwischen Staat, Bürgergesellschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft. Den Herausforderungen dieser<br />

Zeit können wir nur mit einer neuen Verantwortungsteilung<br />

aller drei Akteure begegnen. �<br />

� Wird gefördert � Wird nicht gefördert<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

11


12<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

K O M M E N TA R<br />

CSR-Management<br />

– Von der Passion<br />

zur Profession<br />

● Um CSR-Projekte erfolgreich<br />

zu managen,<br />

ist spezifisches Knowhow<br />

gefragt. In den letzten<br />

Jahren ist deshalb aus<br />

der „Good Citizenship“-<br />

Passion zunehmend die<br />

Henrik Tesch, Mi<strong>cr</strong>osoft Profession des CSR-Managers<br />

entstanden. CSR-Manager sind Allro<strong>und</strong>er.<br />

Sie zeichnen sich durch Leidenschaft für die Sache,<br />

die Fähigkeit zur Kommunikation <strong>und</strong> zum Dialog<br />

mit den Beteiligten innerhalb wie außerhalb des<br />

Unternehmens aus. CSR-Manager haben ein tiefgehendes<br />

Verständnis für die wirtschaftlichen Ziele<br />

ihres Unternehmens, kennen sich mit politischen<br />

Rahmenbedingungen aus <strong>und</strong> verfügen über strategische<br />

Managementkenntnisse.<br />

Ein CSR-Manager – egal ob Marketing- oder Kommunikationsspezialist,<br />

ob in der Personalabteilung<br />

oder in der Stabsstelle des Vorstandes – sieht CSR<br />

nicht als isoliertes Instrument. Vielmehr versteht er,<br />

dass professionelle CSR positive Effekte hervorruft,<br />

die sich langfristig auf den Unternehmenserfolg<br />

auswirken. Denn CSR ist weit mehr als Scheckbuch-Wohltätigkeit,<br />

sondern eine in die DNA des<br />

Unternehmens integrierte Strategie mit klaren Zielen<br />

<strong>und</strong> Messgrößen.<br />

Wie wird man ein erfolgreicher CSR-Manager?<br />

Ein formales Berufsbild gibt es (noch) nicht. An verschiedenen<br />

Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen werden<br />

inzwischen interdisziplinäre Aus- <strong>und</strong> Fortbildungen<br />

im Bereich Corporate Citizenship angeboten. Neben<br />

den theoretischen Gr<strong>und</strong>lagen dieser Studiengänge<br />

sind aber vor allem praktische Erfahrungen <strong>und</strong> der<br />

Meinungsaustausch zwischen Unternehmen <strong>und</strong><br />

Branchen von besonderer Bedeutung. Veranstaltungen<br />

wie das <strong>Globale</strong> Wirtschaft- <strong>und</strong> <strong>Ethikforum</strong>, das<br />

im Mai 2009 zum zweiten Mal stattfindet, sind ein<br />

wichtiges Instrument der Vernetzung zwischen den<br />

CSR-Professionals. Dort bietet sich auch die Gelegenheit<br />

zu diskutieren, wie man eine kontinuierliche<br />

<strong>und</strong> strukturierte Form des Dialogs, der Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> des Erfahrungsaustausches zwischen den<br />

CSR-Managern schafft <strong>und</strong> die Profession des CSR-<br />

Managers als strategische Schlüsselposition noch<br />

wirkungsvoller in den Unternehmen verankert. �<br />

kommen.“ Doch Kommunikation allein dürfe kein<br />

Selbstzweck sein. Wichtiger als die mediale Resonanz<br />

sei jedoch die Maßnahmen im Unternehmen selbst<br />

zu kommunizieren <strong>und</strong> als Standards zu etablieren.<br />

„Erst müssen intern die inhaltlichen Schwerpunkte<br />

festgelegt werden, bevor wir unsere Verantwortung<br />

nach außen kommunizieren“, sagt Habig.<br />

KAMPF UMS BUDGET Wenngleich die Budgets<br />

weiterhin auf einem hohen Niveau liegen, das<br />

Personal weiter aufgestockt wurde: Ein abgeschiedener<br />

Ort der Glückseligkeit sind CSR-Abteilungen<br />

nicht. Auch sie müssen sich betriebswirtschaftlichen<br />

Effizienzkriterien stellen <strong>und</strong> ihre Existenz gegenüber<br />

dem Management behaupten. Gerade in Zeiten<br />

der Krise kommen die Maßnahmen auf den Prüfstand.<br />

Auch der Bereich der unternehmerischen Verantwortung<br />

wird nicht von Einsparungen verschont.<br />

Dabei müssen sich die Verantwortlichen auch unangenehmen<br />

Fragen stellen: Passt ein karitatives Engagement<br />

in Entwicklungsländern tatsächlich zur<br />

Unternehmensstrategie eines regionalen Stromanbieters?<br />

Erwarten die Zielgruppen einer Versicherung<br />

tatsächlich, dass das Unternehmen Vorreiter<br />

im Umweltschutz ist? Künftig werden sich Unternehmen<br />

stärker auf wenige Kernbereiche des freiwilligen<br />

Engagements beschränken müssen, meint<br />

Michael Werner. „Auch dort wo Corporate Responsibility<br />

fester Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />

ist, muss der materielle Nutzen von CR regelmäßig<br />

unter Beweis gestellt werden“, sagt er.<br />

Die Krise zwingt viele Unternehmen nun dazu,<br />

den Fokus stärker auf ethische Standards in ihren<br />

eigentlichen Geschäftsfeldern zu richten. Finanzdienstleister<br />

wie Fannie Mae oder Lehman Brothers,<br />

waren vor der Krise zeitweise führend in den Bereichen<br />

Corporate Sponsoring <strong>und</strong> Corporate Volunteering<br />

<strong>und</strong> verfügten über einen ausgezeichneten<br />

Ruf. Doch das freiwillige Engagement im Kerngeschäft<br />

der Bankhäuser, transparente Geschäftsgr<strong>und</strong>lagen<br />

<strong>und</strong> ethische Standards im Kreditwesen<br />

„Nachhaltigkeitsthemen<br />

sollten direkt in die Unternehmensphilosophie<br />

integriert <strong>und</strong> auf Vorstandsebene<br />

angeb<strong>und</strong>en<br />

werden, wenn sie langfristig<br />

wirken sollen.“<br />

Alexandra Hildebrandt, ARCANDOR<br />

Foto: Frank Ossenbrink


fehlten weitgehend, wie beim Großteil der Branche.<br />

Das zeigte, wie leicht sich Unternehmen mühsam<br />

erarbeitetes Vertrauen verspielen konnten. Der CSR<br />

sind daher enge Grenzen gesetzt. Das verloren gegangene<br />

Vertrauen in die Wirtschaft lässt sich auch<br />

mit freiwilligem Engagement nur schwer wieder<br />

herstellen, sagt Christopher Habig. „Hat man sich<br />

am Knie verletzt, bringt es nichts, den Oberarm zu<br />

verarzten.“<br />

STARKER HANDLUNGSBEDARF „Noch<br />

immer tun sich Unternehmen damit schwer, Verantwortung<br />

zu übernehmen“, sagt Christoph Lütge.<br />

„Bei größeren Projekten hieße das, mit Konkurrenten<br />

zu kooperieren.“<br />

Während ökologische Standards <strong>und</strong> eine nachhaltige,<br />

ressourcensparende Produktion längst bei<br />

vielen deutschen Unternehmen zu den Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

der Unternehmensstrategie zählen, hat die CSR<br />

in anderen Bereichen noch deutlichen Nachholbedarf.<br />

So sei das Engagement in den Entwicklungsländern<br />

noch ausbaufähig, sagt Lütge. Vor allem<br />

„Auch dort wo Corporate<br />

Responsibility fester Bestandteil<br />

der Unternehmensstrategie<br />

ist, muss<br />

der materielle Nutzen von<br />

CR regelmäßig unter Beweis<br />

gestellt werden.“<br />

Michael Werner, PRICEWATERHOUSECOOPERS<br />

bei Zulieferern im In- <strong>und</strong> Ausland müssten Unternehmen<br />

auf die Einhaltung eigener Standards<br />

achten. Aber auch im eigenen Haus gebe es für Unternehmen<br />

noch viel zu tun, sagt ‚taz‘-Chefredakteurin<br />

Bascha Mika. „Es ist lächerlich <strong>und</strong> hinterwäldlerisch,<br />

dass Frauen in Deutschland im Schnitt<br />

ein Viertel weniger verdienen als ihre männlichen<br />

Kollegen <strong>und</strong> kaum in den Führungsetagen vertreten<br />

sind.“ Ob sich aber nachhaltiges Wirtschaften<br />

allein auf freiwilliger Basis durchsetzen könne, bezweifelt<br />

<strong>Wirtschafts</strong>ethiker Christoph Lütge. „In<br />

den vergangenen Jahren wurde fast ausschließlich<br />

auf das freiwillige Engagement der Unternehmen<br />

gesetzt. Die Skandale des vergangenen Jahres haben<br />

gezeigt, dass der Markt Rahmenbedingungen<br />

benötigt, um das öffentliche Vertrauen wieder zu<br />

erlangen“, sagt er. �<br />

K O M M E N TA R<br />

Der Köder<br />

muss dem Fisch<br />

schmecken...<br />

Hans Ulrich Helzer,<br />

ergo Kommunikation<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

● CSR scheint eine der<br />

wenigen Kommunikationsmoden<br />

zu sein,<br />

die den Sprung in die<br />

substanzielle Wirklichkeit<br />

schaffen könnten.<br />

Schuld daran ist die multiple<br />

Krise dieser Tage.<br />

Wenn die Unternehmen<br />

nicht nur die Kreditfähigkeit bei den Banken<br />

sondern auch in der Öffentlichkeit <strong>und</strong> den fein<br />

ziselierten Stakeholder-Gruppen verlieren, steht<br />

ihnen eine tektonische Verschiebung in Selbstverständnis<br />

<strong>und</strong> Auftreten in den kommenden<br />

Jahren bevor. Wo bislang Gewinnmaximierung<br />

<strong>und</strong> Wachstum hinreichende Zielsetzungen waren,<br />

werden sie in Zukunft mit Fragen nach der<br />

langfristigen Verantwortung, der Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> der Moral konfrontiert. Und das nicht nur in<br />

Wahlkampfzeiten. Da liegt es nahe, aus bisherigen<br />

CSR-Projekten richtige Social Business-Modelle<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> zu implementieren. Nicht<br />

unbedingt als Kerngeschäft, aber zu dessen Reputationsabsicherung<br />

an den Flanken. Hier sind<br />

zuerst die Unternehmen selbst gefordert. Kaum<br />

ein Externer wird ihnen diese Verlängerung der<br />

etwas anders interpretierten Wertschöpfungskette<br />

abnehmen können. Aber bei der Vermarktung<br />

sollten die Unternehmen Externe zu Rate ziehen.<br />

Denn nach wie vor gilt der Satz: „Der Köder muss<br />

dem Fisch schmecken <strong>und</strong> nicht dem Angler“.<br />

Gute externe Berater haben qua ihrer Rolle <strong>und</strong><br />

Arbeit mehr „face to the fish“ als ein Kommunikationschef,<br />

der bei seinen Zielgruppen angeln<br />

muss. Sich in der Köder- <strong>und</strong> Angel-Auswahl mit<br />

fischk<strong>und</strong>igen Profis zu beraten erhöht auf jeden<br />

Fall die Fangquote. �<br />

13


14<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

C S R - K O M M U N I K AT I O N<br />

Wirtschaft als Trugbild<br />

Erfolgreiche Corporate Social Responsibility muss die Fragen der Menschen beant-<br />

worten <strong>und</strong> Vertrauen in die Wirtschaft erzeugen <strong>und</strong> stärken. Dass dies anscheinend<br />

immer weniger gelingt, zeigt eine aktuelle Studie von A&B Framework. Die Gesell-<br />

schaft für Kommunikationsforschung das Thema ‚Vertrauensverlust in die Wirtschaft‘<br />

untersucht.<br />

VON RALF WEINEN, THOMAS STRÄTLING<br />

● Corporate Responsibility ist gut – aber wozu?<br />

„Gerade in Zeiten der Krise ist CSR unverzichtbar,<br />

denn es gilt, verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen.”<br />

Ein Satz, den jedermann abnicken wird, denn<br />

eine hohe Reputation ist als Gr<strong>und</strong>lage einer belastbaren<br />

‚Licence to operate’ alternativlos. Alles Weitere<br />

wirkt dann allerdings schnell schematisch: gesellschaftliche<br />

Erwartungen, ganzheitliche Strategien,<br />

Dialog mit den Stakeholdern. Alles irgendwie richtig,<br />

gibt es keine Antworten: Weshalb ist es überhaupt<br />

notwendig, die Öffentlichkeit von der sozialen Verantwortung<br />

von Unternehmen zu überzeugen? Warum<br />

ist das kein selbstverständlicher Konsens? Was ist<br />

da in den vergangenen Jahren passiert? Wenn das Vertrauen<br />

in die Sozialverträglichkeit der Wirtschaft <strong>und</strong><br />

einzelner Unternehmen tatsächlich derart gesunken<br />

ist, müssen zunächst die Ursachen ermittelt werden.<br />

Erst dann macht die Entwicklung von CSR-Strategi-<br />

www.photocase.de<br />

aber auf die entscheidenden, ganz einfachen Fragen en Sinn: Ihre Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> Akzeptanz hängt<br />

Foto:


davon ab, ob sie auch tatsächlich auf die Fragen antworten,<br />

die die Menschen haben. Aktuelle qualitative<br />

Studien lassen das bezweifeln.<br />

DIE NATÜRLICHE WIRTSCHAFTSORD-<br />

NUNG LÖST SICH AUF – SCHON LANGE<br />

A&B FRAMEWORK hat im vergangenen Jahr kontinuierlich<br />

qualitative Studien zum Bild der Wirtschaft,<br />

zur Finanzkrise <strong>und</strong> zum politischen Umfeld<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse – zum Teil bereits vor<br />

der Krise erhoben – zeigen, dass sich die Bürger tatsächlich<br />

zunehmend von der Wirtschaft distanzieren.<br />

Zu beobachten ist ein rasanter, branchenübergreifender<br />

Verlust von Vertrauen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbindung.<br />

Die ursprüngliche Vertrauensbereitschaft gegenüber<br />

(markt-)wirtschaftlichem Handeln ist einer gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Misstrauenserwartung gewichen. Die Krise<br />

hat diese Entwicklung beschleunigt, aber sie hat ihre<br />

Ursachen in einem tiefer gehenden <strong>und</strong> schon lange<br />

andauernden Konfliktfeld.<br />

In den vergangenen Jahren haben die Menschen mit<br />

wachsendem Unbehagen den Eindruck gewonnen, dass<br />

Unternehmen zunehmend gesellschaftlich bindungslos<br />

<strong>und</strong> unkontrolliert in einem selbstgeschaffenen Kosmos<br />

ihre egoistischen Interessen vertreten – weltweit<br />

<strong>und</strong> an wechselnden Standorten. In dieser Welt richtete<br />

man sich mit einer Mischung aus Fatalismus <strong>und</strong> Pragmatismus<br />

ein. Gr<strong>und</strong>lage war die Überzeugung, dass es<br />

sich beim marktwirtschaftlichen System in seiner aktuellen<br />

Ausprägung alternativlos um einen naturgesetzlichen<br />

Biologismus handelt: <strong>Globale</strong>s Gewinnstreben als<br />

unvermeidlicher Ausdruck einer natürlichen menschlichen<br />

Gier, der in einer globalisierten Welt schlichtweg<br />

weniger Grenzen gesetzt waren.<br />

Die Menschen suchten Schutz vor den Gefahren<br />

globaler Heuschrecken-Schwärme, auch in der militanten<br />

Verteidigung ihrer Konsumfreiheit - getreu dem<br />

Motto: Gegen die Natur kann man nichts machen. Am<br />

besten nimmt man, was man kriegen kann. Zweifel an<br />

den ethischen Gr<strong>und</strong>lagen wurden durch symbolische<br />

Buß- <strong>und</strong> Ersatzhandlungen beruhigt, wie jüngst dem<br />

nachhaltigen Konsum der Lohas. Der Werbung gewordene<br />

Einsatz für den Regenwald <strong>und</strong> gegen sauren Regen<br />

fungiert als öffentliche Ablasshandlung.<br />

TRUGBILD WIRTSCHAFT: FIKTION UND<br />

WIRKLICHKEIT VERMISCHEN SICH Durch<br />

den bisherigen Krisenverlauf ist die Gewissheit einer<br />

natürlichen wirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>ordnung nicht nur<br />

ins Wanken geraten, sondern geradezu implodiert:<br />

Tresore <strong>und</strong> Pumpen der Volkswirtschaft entpuppen<br />

sich als Luftnummern <strong>und</strong> Blasen. Die Wirtschaft ist<br />

offensichtlich zur Selbstheilung nicht in der Lage.<br />

Staatliche Interventionen von bislang <strong>und</strong>enkbarem<br />

Ausmaß bilden plötzlich die letzte – <strong>und</strong> unsichere –<br />

Bastion. Was vorher vermeintlich natürlich’war, wird<br />

gänzlich virtuell.<br />

Die qualitativen Untersuchungen zeigen über einen<br />

längeren Zeitraum hinweg, dass das wirtschaftliche<br />

Geschehen zunehmend als trügerischer Vorgang<br />

wahrgenommen wird, an dem die Stakeholder keinen<br />

direkten Anteil mehr nehmen können: Nicht die oft<br />

zitierte Gier der Bänker, sondern der offensichtliche<br />

Kontrollverlust von Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Politik mit seinen beispiellosen <strong>und</strong> nicht mehr fassbaren<br />

weltweiten Konsequenzen hat die Deutschen<br />

nachhaltig schockiert – <strong>und</strong> ihr Weltbild dramatisch<br />

erschüttert. Wirtschaft als Trugbild: Handfeste unternehmerische<br />

Realitäten <strong>und</strong> fiktionale Geschäftsmodelle<br />

sind kaum noch auseinander zu halten.<br />

WER IST EIGENTLICH VERANTWORTLICH<br />

FÜR DIE VERANTWORTUNG? In dieser Krise<br />

der Virtualität müssen Unternehmen ihre Stakeholder<br />

wieder davon überzeugen, dass sie gesellschaftlich <strong>und</strong><br />

wirtschaftlich sinnstiftend sind. Das kann nur funktionieren,<br />

wenn sie als Unternehmer <strong>und</strong> Manager<br />

ihre Unternehmung selbst, ihre Produkte <strong>und</strong> deren<br />

Entstehung, ihre Geschichte <strong>und</strong> Zukunftspläne neu<br />

vermitteln: Vertrauen – <strong>und</strong> damit Reputation – ist ein<br />

Produkt konkreter Erfahrung <strong>und</strong> nicht des Glaubens<br />

an virtuelle Versprechen. Es muss darum gehen, wieder<br />

den einfachen Kern eines Unternehmens, die Unternehmung<br />

selbst, die Einheit von Produkt <strong>und</strong> Produzent<br />

<strong>und</strong> die Einbindung in das große Ganze glaubwürdig<br />

<strong>und</strong> sinnlich wahrnehmbar zu erzählen.<br />

Isolierte CSR-Programme <strong>und</strong> abgekoppelte Image-<br />

Kampagnen, die sich nicht auf den sinnstiftenden Kern<br />

eines Unternehmens beziehen, erzeugen hingegen nur<br />

Misstrauen. Die Studien zeigen: Das merken die Menschen.<br />

Sie sind ja nicht blöd. Verantwortung, Reputation<br />

– <strong>und</strong> damit Bindung – müssen immer aus dem<br />

Unternehmen selbst, seinen Zielen, seinen Menschen<br />

<strong>und</strong> seiner Geschichte erwachsen; sie können nicht<br />

hinzugefügt oder als Nebenbaustelle entwickelt werden.<br />

Ansonsten besteht die Gefahr, dass ein isoliertes<br />

CSR-Projekt zwar an sich Zustimmung findet – aber<br />

gleichzeitig Zweifel <strong>und</strong> Misstrauen gegenüber den<br />

wahren Intentionen des Absenders weckt: CSR wirkt,<br />

wenn sie deutlich macht, dass die Unternehmung<br />

selbst Moral <strong>und</strong> Verantwortung erfordert – <strong>und</strong> auch<br />

produziert. �<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

Ralf Weinen<br />

Gesellschafter, A&B FRAME-<br />

WORK<br />

Thomas Strätling<br />

geschäftsführender Gesell-<br />

schafter, A&B FRAMEWORK<br />

„Die qualitativen Untersuchungen zeigen<br />

über einen längeren Zeitraum hinweg,<br />

dass das wirtschaftliche Geschehen zunehmend<br />

als trügerischer Vorgang wahrgenommen<br />

wird.“<br />

15


16<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

I N T E R V I E W<br />

„Der Staat kann nicht<br />

allein in die Verantwortung<br />

genommen werden“<br />

Experten sind noch uneinig darüber, wie hart die <strong>Wirtschafts</strong>krise die IT-Branche treffen<br />

wird. Achim Berg, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Mi<strong>cr</strong>osoft Deutschland,<br />

spricht im Interview über die Zukunft des gesellschaftlichen Engagements von Mi<strong>cr</strong>osoft<br />

sowie über sein Verständnis von professioneller <strong>und</strong> langfristig erfolgreicher CSR.<br />

INTERVIEW: CATRIN KRAWINKEL<br />

DIE WIRTSCHAFTSKRISE HÄLT DIE GANZE WELT<br />

IN ATEM. WERDEN DIE CSR-AKTIVITÄTEN VON<br />

MICROSOFT JETZT EINEM SPARKURS ZUM OPFER<br />

FALLEN? Unser gesellschaftliches Engagement hängt<br />

nicht von ertragsarmen oder ertragsreichen Zeiten<br />

ab. Corporate Social Responsibility ist Teil unseres<br />

Kerngeschäftes <strong>und</strong> wird – unabhängig von der Weltwirtschaftssituation<br />

– zu jedem Zeitpunkt professionell<br />

vorangetrieben. Davon abgesehen halten sich die<br />

„Wenn das Engagement nicht nachhaltig<br />

vorangetrieben <strong>und</strong> strategisch aufgesetzt<br />

wird, ist es zwar gut gemeint,<br />

aber nicht gut gemacht.“<br />

Auswirkungen der internationalen Finanzkrise in der<br />

ITK-Branche bisher in Grenzen. Das liegt daran, dass<br />

viele Unternehmen gerade zum jetzigen Zeitpunkt in<br />

neue Technologien investieren. Damit erreichen sie,<br />

dass sie gestärkt aus der Krise herausgehen. Beweis dafür<br />

ist, dass im Februar 2009 laut einer BITKOM Studie<br />

35 Prozent der Unternehmen aus der IT-Branche<br />

in diesem Jahr noch zusätzliche Stellen schaffen wollen.<br />

IT ist also eine Krisenbewältigungstechnologie. Sie ist<br />

Teil einer Lösung <strong>und</strong> nicht Teil des Problems.<br />

ZEIGT SICH IN KRISENZEITEN, WER ES WIRKLICH<br />

ERNST MEINT MIT SEINEM ENGAGEMENT? Dafür<br />

bedarf es keiner Krisenzeit. Wenn das Engagement<br />

nicht nachhaltig vorangetrieben <strong>und</strong> strategisch aufgesetzt<br />

wird, ist es zwar gut gemeint, aber nicht gut<br />

gemacht. Gesellschaftliches Engagement sollte weder<br />

nach dem Gießkannenprinzip erfolgen, noch von den<br />

Vorlieben einzelner Entscheidungsträger abhängen.<br />

Vielmehr muss Corporate Citizenship fest in der Unternehmensstrategie<br />

verankert sein <strong>und</strong> von kompetenten<br />

Mitarbeitern umgesetzt werden.<br />

WIE SIEHT DAS KONZEPT VON PROFESSIONEL-<br />

LEM UND SCHLÜSSIGEM ENGAGEMENT BEI MI-<br />

CROSOFT AUS? Mi<strong>cr</strong>osoft will einen nachhaltigen<br />

Beitrag zur Stärkung des deutschen Standortes leisten.<br />

Dafür engagieren wir uns ausschließlich in den<br />

Bereichen, in denen wir uns als Unternehmen auch<br />

auskennen <strong>und</strong> die zu uns passen. Zu den zentralen<br />

Tätigkeitsfeldern gehört die Sicherung <strong>und</strong> Förderung<br />

von Innovationen, die Verbesserung von Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Weiterbildungschancen, konsequentes Handeln<br />

im Bereich Jugend- <strong>und</strong> Datenschutz im Netz <strong>und</strong> das<br />

Vorantreiben von Interoperabilität.<br />

WIE STELLT MAN SICH DIE PRAKTISCHE UMSET-<br />

ZUNG IHRES GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGE-<br />

MENTS VOR? Natürlich haben wir einen angemessenen<br />

finanziellen Rahmen, in dem wir uns bewegen.<br />

Aber noch wichtiger ist unsere aktive inhaltliche Un-


Foto: Robert Brembeck / VISUM<br />

terstützung. Allein in Deutschland arbeiten r<strong>und</strong> 25<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen ausnahmslos daran, gesellschaftliche<br />

Projekte <strong>und</strong> Initiativen zu entwickeln <strong>und</strong><br />

zu steuern. Dafür bemühen sie sich, Partner aus Politik<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft für die gesellschaftlichen Programme<br />

zu aktivieren. Bestes Beispiel ist die Initiative IT-Fitness.<br />

Insgesamt mit neun namhaften Partnern wollen<br />

wir bis zum nächsten Jahr vier Millionen Menschen in<br />

Deutschland IT-fit machen. Davon profitiert nicht nur<br />

jeder Teilnehmer, sondern die ganze Wirtschaft.<br />

ÜBER WELCHE ERFOLGSMELDUNGEN HABEN SIE<br />

SICH IN SACHEN GESELLSCHAFTLICHES ENGA-<br />

GEMENT BESONDERS GEFREUT? Ein Fernsehsender<br />

nannte uns einmal die ‚Zukunftsmacher’. Damit<br />

zielten sie auf unsere Gründerinitiative ‚unternimm<br />

was’ ab, mit der wir jährlich über 20 High-Tech-<br />

Gründerunternehmen den Eintritt in den nationalen<br />

wie auch internationalen Markt erleichtern beziehungsweise<br />

ihren Unternehmenserfolg beschleunigen<br />

helfen. Sieben der Unternehmen haben wir zur<br />

diesjährigen CeBIT eingeladen. In unserer ‚Innovationslounge’<br />

präsentierten sie den Besuchern ihre<br />

Technologien. Ich war sehr beeindruckt von ihrem Innovationsreichtum<br />

<strong>und</strong> glaube, dass einige davon die<br />

Märkte von morgen maßgeblich beeinflussen werden.<br />

Von unseren ‚Schlaumäusen’, unsere erste Initiative in<br />

Deutschland überhaupt, bin ich auch sehr begeistert.<br />

Vor sechs Jahren startete die Bildungsinitiative in<br />

200 Kindergärten. Inzwischen spielen r<strong>und</strong> 100.000<br />

Vorschulkinder mit der dazu gehörigen Lernsoftware<br />

<strong>und</strong> verbessern mit ihrer Hilfe ihr Deutsch. Und zwar<br />

mit sehr großem Erfolg, wie die jüngsten Evaluationen<br />

wieder ergaben.<br />

WIE WERDEN DIE CSR-MASSNAHMEN BEI IH-<br />

NEN ENTWICKELT? Da die Citizenship-Aktivitäten<br />

zu unserem zentralen Geschäft zählen, sind sie Chefsache<br />

<strong>und</strong> werden von der gesamten Geschäftsführung<br />

entschieden. Bei den vorgeschlagenen Projekten<br />

wägen wir ab, ob <strong>und</strong> wem sie hilfreich sind <strong>und</strong> ob<br />

Nachhaltigkeit gewährleistet ist. Der Staat kann nicht<br />

allein in den genannten Bereichen in die Verantwortung<br />

genommen werden. Schon gar nicht in angespannten<br />

Zeiten wie diesen. Ein Gr<strong>und</strong> mehr, warum<br />

wir dazu beitragen wollen, gemeinsam neue Chancen<br />

zu schaffen.<br />

SIE KÖNNTEN DOCH AUCH SOFTWARE VER-<br />

SCHENKEN? Das tun wir dort, wo es sinnvoll ist. Wir<br />

haben zum Beispiel ein Software Spendenprogramm<br />

entwickelt, das Interessierte unter www.stifter.helfen.<br />

de finden. Mit dem Programm unterstützen wir gemeinnützige<br />

Vereine in ganz Deutschland.<br />

GLAUBEN SIE, DASS MITARBEITER LIEBER FÜR<br />

EIN UNTERNEHMEN ARBEITEN, DAS GESELL-<br />

SCHAFTLICH VERANTWORTUNG ÜBERNIMMT?<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

17


18<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

I N F O<br />

Verantwortung übernehmen<br />

● Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich Mi<strong>cr</strong>osoft in Deutschland gemeinsam<br />

mit Partnern aus Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft in zahlreichen gesellschaftlichen<br />

Initiativen <strong>und</strong> Projekten. Die Schwerpunktthemen sind Bildung<br />

<strong>und</strong> Weiterbildung, Förderung von Innovationen in Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

sowie IT-Sicherheit <strong>und</strong> Jugendschutz.<br />

Frühkindliche Sprachentwicklung steht im Mittelpunkt des ‚Schlaumäuse‘-<br />

Projektes. Die mehrfach preisgekrönte Lernsoftware wird mittlerweile in mehr<br />

als 3.000 Kindergärten eingesetzt. 100.000 Kinder profitieren davon gegenwärtig<br />

b<strong>und</strong>esweit.<br />

In Zusammenarbeit mit Partnern wie der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, dem<br />

Zentralverband des Deutschen Handwerks oder der Deutschen Bahn vermittelt<br />

Mi<strong>cr</strong>osoft in der Initiative ‚IT-Fitness‘ Basiskenntnisse im Umgang mit Computern<br />

<strong>und</strong> dem Internet. R<strong>und</strong> 1,5 Millionen Menschen in Deutschland haben<br />

bisher den IT-Fitness-Test absolviert <strong>und</strong> die kostenlosen Online-Schulungsangebote<br />

genutzt.<br />

High-Tech Gründer im Softwarebereich werden im Rahmen von ‚unternimm<br />

was.‘ unterstützt. Die Gründerinitiative bietet Beratung, technisches Know-how<br />

<strong>und</strong> einen engen Kontakt zu den Mi<strong>cr</strong>osoft-Entwicklerteams. <strong>Wirtschafts</strong>wachstum<br />

<strong>und</strong> Innovation in Deutschland sind das Ziel des Projektes. �<br />

Ich bin jetzt etwas länger als zwei Jahre bei Mi<strong>cr</strong>osoft<br />

<strong>und</strong> habe festgestellt, dass unsere Mitarbeiter sogar<br />

von uns erwarten, dass wir uns engagieren. Sie reagieren<br />

sehr positiv auf die Initiativen <strong>und</strong> viele von<br />

ihnen haben zum Beispiel freiwillig Patenschaften bei<br />

den ‚Schlaumäuse-Kindergärten’ übernommen oder<br />

unterstützen das CSR-Team mit neuen Vorschlägen<br />

<strong>und</strong> Ideen. Außerdem sind viele Mi<strong>cr</strong>osoft-Mitarbeiter<br />

selber ehrenamtlich tätig. Sie coachen Jugendliche<br />

im IT-Bereich oder gehören sozial engagierten<br />

Vereinen an. Im letzten Jahr hat fast unsere gesamte<br />

Personalabteilung bei dem Bau einer Außenanlage für<br />

ein Schwerstbehindertenheim in ihrer Freizeit mit zugepackt.<br />

Das finde ich klasse. Damit sich unsere Mitarbeiter<br />

von unserem Unternehmen motiviert fühlen,<br />

sich in der Freizeit zu engagieren, unterstützen wir ihre<br />

Projekte mit Geldspenden <strong>und</strong> drei zusätzlichen freien<br />

Tagen pro Jahr.<br />

HINTER DEM GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGE-<br />

MENT VON UNTERNEHMEN WITTERT DIE ÖF-<br />

FENTLICHKEIT OFTMALS REINE PR- UND MAR-<br />

KETINGSTRATEGIEN. WIE GEHEN SIE DAMIT UM?<br />

Die Kritik ist dort berechtigt, wo CSR nicht professionell<br />

angegangen wird, oder es ein ziel- <strong>und</strong> planloses<br />

Hin <strong>und</strong> Her bei der Förderungsstrategie gibt. Wir<br />

setzen auf langfristige Win-Win-Situationen für alle<br />

Beteiligten. Wenn wir uns im Bereich Schutz geistigen<br />

Eigentums engagieren, fördern wir gerade die Motivation<br />

von jungen High-Tech-Unternehmen, noch mehr<br />

marktfähige Innovationen zu produzieren <strong>und</strong> wecken<br />

bei den Verbrauchern die Sensibilität, geistiges Eigentum<br />

zu respektieren. Veranstalten wir weltweit den<br />

größten IT-Wettbewerb für Studierende, bestärken wir<br />

die Gewinner, sich nach dem Studium mit ihren Erfolg<br />

versprechenden Ideen selbstständig zu machen <strong>und</strong><br />

dadurch vielleicht eines Tages Arbeitsplätze zu schaffen<br />

<strong>und</strong> Mi<strong>cr</strong>osoft-Partner zu werden.<br />

ALS GLOBAL PLAYER IST MICROSOFT IN LÄN-<br />

DERN MIT DEN UNTERSCHIEDLICHSTEN AN-<br />

SPRÜCHEN VERTRETEN. WIE GEHT DAS UNTER-<br />

NEHMEN MIT DIESEN UNTERSCHIEDEN UM?<br />

Jedes Land, in dem wir vertreten sind, hat seine eigenen<br />

CSR-Abteilungen. Sie arbeiten direkt mit Verbänden,<br />

Behörden, politischen Institutionen <strong>und</strong> anderen<br />

Partnern zusammen <strong>und</strong> prüfen, mit welchen<br />

Maßnahmen sie die jeweilige Gesellschaft unterstützen<br />

können. Es gibt aber auch länderübergreifende<br />

Initiativen wie IT-Fitness, die im Rahmen der ‚European<br />

Alliance on Skills for Employability’ entstanden<br />

ist <strong>und</strong> europaweit bis 2010 die IT-Kenntnisse von VISUM /<br />

20 Millionen Europäern verbessern helfen will, oder<br />

das Innovative Schools Program, das 12 Länder bei Brembeck<br />

der Optimierung ihrer Lehrmethoden intensiv un- Robert<br />

terstützt. � Foto:


Laut Umfrage genießen die Sparkassen großes<br />

Vertrauen. Und die Menschen erkennen den deutlichen<br />

Unterschied zwischen Sparkassen <strong>und</strong> Banken.<br />

Dem Wohlstand ihrer Region <strong>und</strong> den dort<br />

lebenden Menschen verpflichtet: die Sparkassen.<br />

Gut für Sie – <strong>und</strong> gut für Deutschland.<br />

Antworten zur Finanzkrise.<br />

Stellen Sie uns jetzt Ihre Fragen –<br />

in Ihrer Sparkasse oder online unter<br />

www.gutfuerdeutschland.de<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Schön, dass es sich auszahlt, wenn<br />

man in die richtigen Werte investiert,<br />

z. B. in Sicherheit <strong>und</strong> Vertrauen.<br />

Quelle: Stern,<br />

Ausgabe 7/2009,<br />

Seite 50


20<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

B E S T P R A C T I C E 1<br />

Über 65.000 hessische<br />

Schüler sind begeisterte<br />

TÜV Kids<br />

Die Initiative des TÜV Hessen will Kinder für Naturwissenschaften begeistern, um so<br />

dem Problem fehlender Ingenieure für die deutsche Wirtschaft entgegen zu wirken.<br />

Auch das Programm ‚Familie <strong>und</strong> Beruf‘ zahlt sich für den Mittelständler aus.<br />

VON STEFFEN SEEHARS, ALEXANDRA MIRUS<br />

Steffen Seehars<br />

Projektleiter Familie <strong>und</strong><br />

Beruf/TÜV Kids, TÜV Techni-<br />

sche Überwachung Hessen<br />

GmbH<br />

Alexandra Mirus<br />

Senior Beraterin/Mitglied<br />

der Agenturleitung, Fink &<br />

Fuchs Public Relations AG<br />

● TÜV Kids – das ist Technik-Unterricht für Kinder.<br />

Unter dem Motto ‚anfassen, erleben, verstehen‘ kommen<br />

die TÜV Kids-Trainer des TÜV Hessen für eine<br />

Doppelst<strong>und</strong>e in die vierten Klassen der hessischen<br />

Gr<strong>und</strong>schulen. Nach zwei Jahren ziehen die Verantwortlichen<br />

des TÜV Hessen eine sehr erfolgreiche<br />

Zwischenbilanz: Über 65.000 Schüler haben an TÜV<br />

Kids teilgenommen. Das ist fast jeder zweite hessische<br />

Viertklässler pro Schuljahr.<br />

Mit einfachen Ausgangsmaterialien bauen die Kinder<br />

bei TÜV Kids im Unterricht kleine Geräte <strong>und</strong> gehen<br />

naturwissenschaftlichen Phänomenen nach. „Also:<br />

Ich drücke die Spritze nach vorn, dann geht die Hebebühne<br />

ganz hoch. Und wenn ich zurück ziehe, dann geht<br />

es wieder ganz runter“, erklärt die zehnjährige Julia. Ihre<br />

Augen funkeln vor Stolz. Sie strahlt über das ganze Gesicht<br />

während sie mit ihrer Hebebühne spielt. „Ich find<br />

das ganz genial, dass man das nur mit Luft macht.“<br />

„Technikverständnis ist unbestreitbar die entscheidende<br />

Schlüsselkompetenz in der Informationsgesellschaft.<br />

Das gilt für die Gegenwart <strong>und</strong> noch mehr für<br />

die Zukunft“, sagt Falk K. Börsch, Geschäftsführer des<br />

TÜV Hessen. Umso wichtiger sei es, Kinder so früh<br />

wie möglich für technisch-naturwissenschaftliche<br />

Themen zu sensibilisieren. „Mit TÜV Kids wollen wir<br />

unseren Beitrag dazu leisten“, fährt Börsch fort, „dass<br />

Heranwachsende im späteren Leben souverän <strong>und</strong><br />

eigenverantwortlich in einer komplexer werdenden<br />

Welt agieren können.“<br />

AUF DER SUCHE NACH INGENIEUREN Ein<br />

Auslöser für die Initiative war der Versuch des TÜV<br />

Hessen, 50 Ingenieure für das Unternehmen einzustellen.<br />

Doch auf dem Arbeitsmarkt gab es nicht<br />

genügend Ingenieure. Und eine Besserung ist nicht<br />

in Sicht. Der Gr<strong>und</strong>: Die Zahl der Studienanfänger<br />

in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ist rückläufig,<br />

der viel beschriebene Fachkräftemangel präsent.<br />

„Wir werden die Früchte unserer Arbeit selbst<br />

nicht ernten“, weiß der Geschäftsführer der TÜV<br />

Hessen AG, Dr. Wolfgang Gehrke. Dennoch: Mit<br />

dem Projekt TÜV Kids zeigt der TÜV Hessen seine<br />

hohe gesamtgesellschaftliche Verantwortung. TÜV<br />

Kids ist ein Beispiel, wie sich ein mittelständisches<br />

„Technikverständnis ist<br />

unbestreitbar die entscheidendeSchlüsselkompetenz<br />

in der Informations-<br />

gesellschaft.“Falk K. Börsch<br />

Unternehmen erfolgreich für die Zukunft des Landes<br />

engagiert. Daran ändert auch die <strong>Wirtschafts</strong>krise<br />

nichts. Stattdessen wollen die Geschäftsführer<br />

TÜV Kids ausbauen: Nach den Themengebieten<br />

Fotos: privat


Foto: TÜV Hessen<br />

‚Strom‘ <strong>und</strong> ‚Druck‘ wird nun ein drittes Thema<br />

ausgearbeitet. Um auf TÜV Kids hessenweit aufmerksam<br />

zu machen, startete der TÜV Hessen eine<br />

begleitende Pressekampagne. Der Erfolg zeigte sich<br />

nach den Sommerferien 2008, als an einem Tag über<br />

70 Anmeldungen eingingen.<br />

DER TÜV HESSEN MANAGT SEIN PRO-<br />

JEKT SELBST Soziale Verantwortung ist mit viel<br />

Aufwand verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nachhaltige Effekte sind nur<br />

mit ausreichend Ressourcen zu erreichen. TÜV Kids<br />

verantworten zwei Mitarbeiter beim TÜV Hessen<br />

<strong>und</strong> widmen sich dem Fortgang des Projekts in Vollzeit.<br />

Hinter den Kulissen wirkt eine gut durchdachte<br />

Logistik, mit der in einem Schuljahr 1.500 Termine<br />

mit über 30.000 Kindern koordiniert werden. Steffen<br />

Seehars leitet das Projekt, unterstützt wird er von Ines<br />

Wannemacher. Ihnen steht als pädagogischer Leiter<br />

Manfred Weller zur Seite. Sachunterricht ist sein<br />

Spezialgebiet – er unterrichtet dieses Fach seit über<br />

20 Jahren als Rektor an der Gr<strong>und</strong>schule Steinbach.<br />

Er arbeitet die Experimente aus <strong>und</strong> schult die Trainer<br />

auf ihren Unterricht in den Klassen. Insgesamt<br />

sind 40 TÜV Kids-Trainer im Einsatz. Viele studieren<br />

Gr<strong>und</strong>schullehramt <strong>und</strong> lernen bei TÜV Kids die<br />

unterschiedlichsten Klassen kennen. Sie sind in ganz<br />

Hessen unterwegs: In kleinen Dorfschulen, wo dritte<br />

<strong>und</strong> vierte Klassen zusammen unterrichtet werden,<br />

oder in so genannten Problemklassen in Großstädten<br />

mit 30 oder mehr Kindern.<br />

Eltern <strong>und</strong> Lehrer sind ebenfalls von TÜV Kids<br />

begeistert <strong>und</strong> auch das hessische Kultusministerium<br />

steht dahinter. So ist die hessische Kultusministerin<br />

Dorothea Henzler Schirmherrin von TÜV<br />

Kids, genau wie ihre beiden Vorgänger seit dem Start<br />

der Initiative im März 2007.<br />

TÜV Kids ist im Programm ‚Familie <strong>und</strong> Beruf‘‚<br />

des TÜV Hessen eingebettet. Ein Programm, das sich<br />

auch für den Arbeitgeber TÜV Hessen auszahlt. Im<br />

Kampf um die besten (Ingenieurs-) Köpfe setzt der<br />

TÜV Hessen auf Familienfre<strong>und</strong>lichkeit. Mit einem<br />

ausgewogenen Mix will er Kinder für den Ingenieursberuf<br />

begeistern, junge Ingenieure ausbilden, Ingenieure<br />

neu für sich gewinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter an sich<br />

binden. Mit ‚Familie <strong>und</strong> Beruf‘ unterbreitet der TÜV<br />

Hessen vor allem den Eltern junger Kinder unter seinen<br />

Mitarbeitern Angebote, um den Spagat zwischen<br />

Job <strong>und</strong> Familienalltag zu erleichtern. Der TÜV Hessen<br />

bietet ein ‚Windelgeld‘ an: 2.500 Euro bei der Geburt<br />

eine Mitarbeiterkindes. Dazu kommen 50 Euro<br />

Kindergeld monatlich ab dem zweiten Lebensmonat<br />

des Nachwuchses bis zur Einschulung. Ein Elterngeld<br />

bietet den Anreiz, in Elternzeit zu gehen. In den zwei<br />

Partnermonaten der vom Staat geförderten Elternzeit<br />

stockt der TÜV Hessen das staatliche Elterngeld<br />

auf das volle Nettogehalt auf. Beim Thema Ausbil-<br />

dung setzt der TÜV Hessen auf eine Verdopplung<br />

seiner kaufmännischen Auszubildenden sowie auf<br />

duale Studiengänge, deren Absolventen dann gleich<br />

im Unternehmen anfangen können. �<br />

ABB.1 STELLENWERT GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

HINTERGRUND: DIE WAHRNEHMUNG GESELLSCHAFTLICHER<br />

VERANTWORTUNG IM DEUTSCHEN MITTELSTAND<br />

(Für die Studie wurde von der Universität Bonn b<strong>und</strong>esweit r<strong>und</strong> 500 mittelständische Un-<br />

ternehmen befragt. )<br />

(Frage: Welchen Stellenwert nimmt das Thema ‚gesellschaftliche Verantwortung‘ in Ihrem<br />

Unternehmen/in Ihrer Organisation ein?)<br />

24% sehr großen<br />

39% großen<br />

26% teils-teils<br />

8% weniger starken<br />

0% dient nur als Alibi/zur Gewissensberuhigung<br />

0% gilt als ‚Hausfrauendisziplin‘<br />

3% gar keinen<br />

ABB.2 HAUPTMOTIV FÜR DIE DURCHFÜHRUNG VON CSR-AKTIVITÄTEN<br />

(Frage: Welcher der folgenden Aspekte ist aus Unternehmenssicht Hauptmotiv dafür, dass<br />

CSR-Maßnahmen von Ihrem Unternehmen/ Ihrer Organisation durchgeführt werden?)<br />

19% wirtschaftliche Gründe<br />

14% Gründe im Unternehmensumfeld<br />

51% soziale Gründe<br />

13% ethische Gründe<br />

1% andere<br />

2% gar keiner<br />

Quelle: TrendScan Wirtschaft Studie 2009 von TÜV Rheinland Impuls <strong>und</strong> Bonne Nouvelle: “Vom guten Geschäft mit dem schlech-<br />

ten Gewissen”. Download der Studie unter www.bonne-nouvelle.de<br />

21


22<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

B E S T P R A C T I C E 2<br />

Gutes bewegen<br />

Nachhaltigkeit, häufig auch als Corporate Responsibility (CR) bezeichnet, ist bei Deut-<br />

sche Post DHL nicht erst aufgr<strong>und</strong> der jüngst von Konzernchef Frank Appel verkün-<br />

deten Strategie 2015 fester Bestandteil des unternehmerischen Handelns. Das Un-<br />

ternehmen hat längst erkannt: Die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, war<br />

noch nie so wettbewerbsrelevant wie heute.<br />

VON DR. WINFRIED HÄSER<br />

Fotos:


Fotos: Deutsche Post AG; privat<br />

● Gesellschaftliches Engagement gehört als ökonomische<br />

Notwendigkeit längst zum Alltag deutscher<br />

Unternehmen. Denn das Konzept der Nachhaltigkeit<br />

ist eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage vernünftigen<br />

Wirtschaftens. Das zeigt sich umso mehr in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten. Gerade dann kann<br />

eine verantwortungsvolle Unternehmensführung einen<br />

Beitrag dazu leisten, das Vertrauen von K<strong>und</strong>en,<br />

Mitarbeitern, Investoren, Subunternehmern <strong>und</strong><br />

anderen gesellschaftlichen Gruppen zu gewinnen.<br />

Voraussetzung ist, dass die CR-Strategie eng mit<br />

dem eigentlichen Kerngeschäft verzahnt wird.<br />

Wir sehen uns hier in einer besonderen Verantwortung.<br />

Etwa 14 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes<br />

sind auf den Transportsektor zurückzuführen,<br />

zu dem auch die Logistik zählt. Mit unserem<br />

Klimaschutzprogramm ‚GoGreen‘ leisten wir dabei<br />

einen Beitrag zum Klimaschutz: Bis 2020 wollen wir<br />

die CO2-Effizienz unserer eigenen Geschäftsaktivitäten<br />

wie auch die unserer Subunternehmer um 30<br />

Prozent verbessern.<br />

Das heißt, dass die Deutsche Post DHL die Emissionen<br />

pro verschicktem Brief, pro transportierter<br />

Tonne oder pro Quadratmeter genutzter Fläche um<br />

fast ein Drittel im Vergleich zu 2007 reduzieren wird.<br />

In einem ersten Schritt soll die CO2-Effizienz der eigenen<br />

Aktivitäten bis 2012 um zehn Prozent verbessert<br />

werden. Und auch mit den Subunternehmern<br />

werden bereits Gespräche geführt. Auf diese Weise<br />

machen wir das Engagement für die Umwelt zur tragenden<br />

Säule unseres Nachhaltigkeits-Konzepts.<br />

EINE FRAGE DER WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

Prozesse effizienter zu machen <strong>und</strong> Ressourcen zu<br />

schonen, ist ein wirtschaftliches Muss. Nicht zuletzt,<br />

weil damit Innovationen verb<strong>und</strong>en sind, die<br />

für eine starke Marktposition unabdingbar sind.<br />

Für Investoren wird es zunehmend wichtiger, dass<br />

ein Unternehmen nachhaltig wirtschaftet. Unser<br />

Konzern bemüht sich deshalb darum, sein Klimaschutz-Engagement<br />

transparent zu machen. Mit<br />

Erfolg: Die gemeinnützige Ratingorganisation Climate<br />

Counts hat uns 2008 für besonders klare <strong>und</strong><br />

messbare Ziele in Bezug auf unsere Emissionen<br />

ausgezeichnet. Neben der Relevanz für Mitarbeiter,<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Investoren spielt der Klimaschutz<br />

auch politisch eine wichtige Rolle. So soll etwa auf<br />

der UN-Klimaschutzkonferenz in Kopenhagen Ende<br />

dieses Jahres das Nachfolgeabkommen zum Kyoto-<br />

Klimaprotokoll geschlossen werden. Es ist absehbar,<br />

dass die anstehenden Herausforderungen sich nur<br />

bewältigen lassen, wenn Wirtschaft <strong>und</strong> Politik eng<br />

zusammenarbeiten. Diesen Dialog unterstützen wir<br />

durch unsere im Januar 2008 gegründete Mitgliedschaft<br />

im World Business Council für Sustainable<br />

Development (WBCSD). Diese Organisation hat<br />

sich zur Aufgabe gemacht, Wege zur Vereinbarkeit<br />

von ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen Interessen<br />

aufzuzeigen. Das WBCSD ist somit eine gute<br />

Plattform, unsere Erfahrungen beim Aufbau nachhaltiger<br />

Strukturen weiterzugeben <strong>und</strong> im Gegenzug<br />

von anderen Unternehmen zu lernen.<br />

KLIMASCHUTZ IN ALLEN SPARTEN UND<br />

REGIONEN Das Klimaschutzprogramm ‚Go-<br />

Green‘, mit dem wir uns als erstes globales Logistikunternehmen<br />

ein konkretes CO2-Ziel gesetzt haben,<br />

umfasst verschiedene Maßnahmenbereiche. Im<br />

Fokus stehen dabei die Optimierung der Luft- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugflotte, die Steigerung der Energieeffizienz,<br />

die Entwicklung innovativer Technologien, die Motivation<br />

der Mitarbeiter zu klimabewusstem Verhalten<br />

sowie die Einbeziehung von Subunternehmern.<br />

Ein Beispiel: Beim Wettbewerb ‚Umweltidee 2008‘<br />

waren unsere Mitarbeiter aufgerufen, Vorschläge<br />

zum Umwelt- <strong>und</strong> Ressourcenschutz einzureichen.<br />

Mehr als 11.000 Ideen gingen in wenigen Wochen<br />

ein. Die besten Einfälle werden nun im Rahmen einer<br />

Pilotphase praktisch erprobt <strong>und</strong> bei Erfolg b<strong>und</strong>esweit<br />

umgesetzt. Über unser eigenes Engagement<br />

hinaus bieten wir unseren K<strong>und</strong>en auch klimaneutrale<br />

Lösungen an.<br />

SOZIALES ENGAGEMENT IN BILDUNG<br />

UND KATASTROPHENHILFE Neben dem<br />

Thema Umwelt bewegen uns auch Bildung <strong>und</strong> die<br />

Hilfe für Menschen in Not. So sind wir Gründungspartner<br />

<strong>und</strong> größter Sponsor der 2009 gestarteten<br />

Bildungsinitiative ‚Teach First Deutschland‘. Und in<br />

Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der<br />

Vereinten Nationen (UNDP) <strong>und</strong> dem UN-Büro für<br />

die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten<br />

(OCHA) haben wir für den Einsatz in Krisengebieten<br />

drei so genannte DHL Disaster Response Teams<br />

gegründet. Bei allen diesen Projekten bringen wir<br />

unser Know-how aus der Logistik ein. Dies stellt einen<br />

unmittelbaren Bezug zum Kerngeschäft her <strong>und</strong><br />

schafft eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für den Erfolg der<br />

Projekte. Darüber hinaus spielt die enge Einbindung<br />

unserer Mitarbeiter in alle Nachhaltigkeits-Maßnahmen<br />

eine entscheidende Rolle. �<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

Dr. Winfried Häser<br />

Leiter der Abteilung Um-<br />

weltstrategie <strong>und</strong> -politik<br />

der Deutschen Post DHL<br />

„Bei allen diesen Projekten bringen wir<br />

unser Know-how aus der Logistik ein.<br />

Dies stellt einen unmittelbaren Bezug<br />

zum Kerngeschäft her.“<br />

23


24<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

B E S T P R A C T I C E I N T E R N AT I O N A L<br />

Unternehmerische<br />

Verantwortung als Teil des<br />

Alltagsgeschäfts bei IKEA<br />

Um die Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern <strong>und</strong> insbesondere innerhalb der Zu-<br />

liefererkette zu verbessern, setzt IKEA auf Kooperationen mit lokalen Partnern <strong>und</strong><br />

Organisationen wie UNICEF <strong>und</strong> dem WWF. Gr<strong>und</strong>lage des Engagements ist die Ein-<br />

sicht, dass langfristiger Erfolg auf nachhaltigem Unternehmertum basiert.<br />

VON KAI HARTMANN, IKEA EUTSCHLAND PUBLIC RELATIONS<br />

Foto: Inter IKEA Systems B.V.


● Niedrige Preise sind die Eckpfeiler der IKEA-Vision<br />

<strong>und</strong> der IKEA-Geschäftsidee – doch dies nicht um jeden<br />

Preis. Verantwortung für Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt<br />

zu übernehmen, ist die Voraussetzung, um gute Geschäfte<br />

zu tätigen. Produzenten <strong>und</strong> Händler müssen<br />

sich darauf einstellen, dass Verbraucher zunehmend<br />

die Produktionsbedingungen in ihre Kaufentscheidung<br />

einschließen. Nur wer sowohl bei den Arbeitsbedingungen,<br />

als auch beim Umgang mit den Ressourcen<br />

<strong>und</strong> der Umwelt seiner Verantwortung gerecht wird,<br />

kann langfristig am Markt bestehen. Alleine kann ein<br />

Unternehmen das nicht schaffen, denn die Expertise<br />

von Hilfsorganisationen vor Ort sichert ab, dass Projekte<br />

effektiv sind, also die gewünschten Wirkungen<br />

zeigen. Kinderarbeit in Lieferantenverträgen zu verbieten<br />

greift jedoch nicht weit genug, vielmehr geht es<br />

darum, bei den Ursachen für Kinderarbeit anzusetzen.<br />

PARTNERSCHAFT MIT UNICEF IKEA <strong>und</strong> UNICEF<br />

sind langfristige Partner, die in vielen Ländern überall<br />

auf der Welt zusammenarbeiten. Im Jahr 2000 begann<br />

IKEA damit, eine UNICEF-Initiative zu unterstützen,<br />

die das Leben von Kindern verbessern sollte, indem<br />

Selbsthilfegruppen für Frauen in 500 Dörfern im indischen<br />

Uttar Pradesh gegründet wurden, einem Gebiet,<br />

in dem es Kinderarbeit gibt. IKEA <strong>und</strong> UNICEF haben<br />

Workshops für Frauen in Indien eingerichtet. Workshops,<br />

die den Frauen halfen, kleine Nähereien aufzubauen<br />

<strong>und</strong> es damit ihren Kindern erlaubte, zur Schule<br />

zu gehen. Der Aufbau von Selbsthilfegruppen für Frauen<br />

ist eine der wichtigsten treibenden Kräfte für Veränderungen<br />

in den Dörfern. Durch sie stieg das Bewusstsein<br />

über die Rechte des Kindes <strong>und</strong> über Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Ernährung. Indem Frauen kleine Geldsummen<br />

zur Seite legen, schaffen sie ihre eigenen Rücklagen, so<br />

dass sie sich nicht an skrupellose Geldverleiher wenden<br />

müssen, wenn sie Geld für medizinische Notfälle <strong>und</strong><br />

wichtige familiäre Bedürfnisse brauchen. Dies hilft, den<br />

Teufelskreis aus Schulden zu durchbrechen, der Eltern<br />

zwingt, ihre Kinder arbeiten zu schicken.<br />

Mit den Rücklagen können sie zum Beispiel kleine<br />

Unternehmen gründen, Nutztiere kaufen oder<br />

Werkzeug <strong>und</strong> Maschinen anschaffen, mit denen sie<br />

Produktionsaufträge annehmen können. 2005 begann<br />

IKEA, Selbsthilfegruppen Aufträge zum Besticken<br />

von Kissenbezüge zu geben; damit wird den<br />

Frauen ein verlässliches Einkommen geboten. Diese<br />

Zusammenarbeit rief die niederländische Designerin<br />

Hella Jongerius auf den Plan. Jongerius sagt: „Als ich<br />

von dem Projekt in Indien hörte, das IKEA vor einigen<br />

Jahren mit UNICEF begonnen hatte – Arbeit für<br />

Frauen in Workshops zu schaffen – war ich total begeistert.<br />

Es bot mir die Möglichkeit, nicht nur meiner<br />

eigenen Faszination bei der Arbeit zu folgen, sondern<br />

auch einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten.“<br />

IKEA <strong>und</strong> Hella Jongerius haben sich in der Folge<br />

das Szenario einer Handwerksproduktion im kleinen<br />

Umfang <strong>und</strong> einer industriellen Produktion im großen<br />

Stil ausgedacht. Das Ergebnis sind verschiedene<br />

Wanddekorationen, die mittels einer Quilt-Technik<br />

hergestellt werden. Einige Teile der Bilder sind industriell<br />

zusammengenäht, aber die meisten Teile sind<br />

von Hand bestickt. IKEA, Jongerius <strong>und</strong> ihr Designer-<br />

Team unterrichteten die Frauen in Workshops, so dass<br />

diese alle notwendigen Techniken beherrschten <strong>und</strong><br />

heute unabhängige Unternehmerinnen sind. Koordiniert<br />

werden die Aktivitäten von der ‚IKEA Social<br />

Initiative‘. Allein in Indien werden dieses <strong>und</strong> weitere<br />

Projekte mit 37 Millionen Euro unterstützt. IKEA ist<br />

damit der größte Unternehmenspartner weltweit <strong>und</strong><br />

wird UNICEF bis 2015 insgesamt mit 154 Millionen<br />

Euro unterstützen.<br />

NACHHALTIGER ANBAU VON BAUMWOLLE Doch<br />

schon beim Gr<strong>und</strong>material für Textilien, der Baumwolle,<br />

übernimmt IKEA Verantwortung. Baumwolle<br />

wird nicht nur für Kissen- <strong>und</strong> Bettbezüge, Sitzmöbelstoffe<br />

<strong>und</strong> Vorhänge verwendet, sondern auch als<br />

Lyocell-Füllung für Kissen. Der Bedarf von IKEA an<br />

Baumwolle beträgt insgesamt r<strong>und</strong> 200.000 Tonnen<br />

im Jahr. Um die Produktion zu sichern, ist es besonders<br />

wichtig, langfristig die Versorgung mit Rohmaterialien<br />

sicherzustellen. Zusammen mit dem WWF haben wir<br />

deshalb in Indien <strong>und</strong> Pakistan ein Umweltschutzprojekt<br />

ins Leben gerufen, bei dem Baumwollproduzenten<br />

in einem Jahr so viel Wasser einsparen können, wie<br />

ganz Schweden in 150 Jahren verbraucht. Der sinkende<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspiegel hat in den Agrarländern ganze<br />

Landstriche verwüstet <strong>und</strong> Familien in die Armut ge-<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

„Verantwortung für Gesellschaft <strong>und</strong> Umwelt<br />

zu übernehmen ist die Voraussetzung,<br />

um gute Geschäfte zu tätigen.“<br />

stürzt. Mit der ‚Better Cotton Initiative‘ verändern wir<br />

die Situation nachhaltig als Hilfe zur Selbsthilfe: weg<br />

von der intensiven Bewässerung, hin zu traditionellen<br />

Anbaumethoden. In Pakistan werden etwa 2.000<br />

<strong>und</strong> in Indien 500 Bauern in Landwirtschaftsschulen<br />

unterrichtet. Sie sollen lernen, wie der Verbrauch von<br />

Wasser <strong>und</strong> der Einsatz von Chemikalien reduziert<br />

werden kann. Wasser wird in Rückhaltebecken gesammelt,<br />

um die Gr<strong>und</strong>wasserreserven wieder aufzufüllen,<br />

selbst gemachter Kompost statt chemischer Düngemittel<br />

eingesetzt <strong>und</strong> Baumwolle anders angebaut.<br />

Dies hat positive Auswirkungen auf die Umwelt <strong>und</strong><br />

steigert den Ertrag der Bauern aus der Ernte. Unabhängige<br />

Kontrollteams konnten bestätigen: Der Einsatz<br />

von Pflanzenschutzmittel sank um 93 Prozent, der<br />

Verbrauch von Wasser um 50 Prozent. �<br />

25


26<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

D I A LO G<br />

CSR ein freiwilliger Ansatz –<br />

oder ist doch mehr staatliche<br />

Regulierung nötig?<br />

Zumeist wird davon ausgegangen, dass CSR auf dem Prinzip der Freiwilligkeit beruht<br />

<strong>und</strong> dort beginnt, wo gesetzliche Vorschriften enden. Der Staat tritt in diesem Zusam-<br />

menhang als Förderer auf, der jedoch nicht regulierend eingreift. Dennoch wird auch<br />

immer wieder die Forderung erhoben, Unternehmen per Gesetz zu mehr gesellschaftli-<br />

chen Wohltaten zu verordnen <strong>und</strong> unternehmerisches Engagement durch verbindliche<br />

Kriterien leichter evaluierbar zu machen. Was spricht für, was gegen die Einfüh-<br />

rung standardisierter Richtlinien für CSR?<br />

PRO KONTRA<br />

Mehr Verbindlichkeit,<br />

weniger Beliebigkeit<br />

Gerd Billen<br />

Vorstand, Verbraucherzentrale B<strong>und</strong>esverband<br />

● Die Finanzkrise führt eindringlich vor Augen, dass mehr Unternehmer<br />

gebraucht werden, die Verantwortung für ihr Handeln<br />

<strong>und</strong> ihre K<strong>und</strong>en als oberste Maxime anerkennen. Eine unverantwortliche<br />

Kreditvergabe <strong>und</strong> ein unverantwortliches Risikomanagement<br />

haben zu einer Vertrauens- <strong>und</strong> <strong>Wirtschafts</strong>krise geführt,<br />

die ihres Gleichen sucht. Wollen Unternehmen das Vertrauen der<br />

Bürger <strong>und</strong> Verbraucher zurückgewinnen, müssen sie ihre Angebote<br />

<strong>und</strong> Hinterhöfe säubern. Nicht nur die Frage, was erwirtschaftet<br />

wird, sondern wie es erwirtschaftet wird, rückt in den Blickpunkt<br />

Freiwilligkeit bedeutet<br />

nicht Beliebigkeit<br />

Renate Hornung-Draus<br />

Abteilungsleiterin Europäische Union <strong>und</strong> Internationale Sozialpolitik, BDA<br />

● Die Finanzmarktkrise hat der gesellschaftlichen Verantwortung<br />

von Unternehmen neue Aktualität verliehen. Die<br />

deutschen Arbeitgeber begrüßen, dass die Verantwortung von<br />

Staat <strong>und</strong> Privatwirtschaft jetzt verstärkt thematisiert wird. Die<br />

Diskussionen müssen dazu genutzt werden, die unterschiedliche<br />

Verantwortung der einzelnen Akteure deutlicher voneinander<br />

abzugrenzen: Auf der einen Seite steht der Staat: Er muss die<br />

gr<strong>und</strong>legenden Rahmenbedingungen in der <strong>Wirtschafts</strong>- <strong>und</strong><br />

Sozialpolitik fest- <strong>und</strong> durchsetzen. Wie jeder Bürger müssen


Fotos: privat<br />

der Öffentlichkeit. Verantwortung ist gefragt. Die Diskussion zur<br />

Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmen<br />

(CSR) ist seit einigen Jahren in vollem Gange. Von <strong>Wirtschafts</strong>verbänden<br />

wurde häufig betont, dass es sich bei CSR um etwas<br />

Freiwilliges handeln würde. Daher dürften auch keine Auflagen<br />

gemacht werden. Ich freue mich, dass es immer mehr Unternehmen<br />

<strong>und</strong> <strong>Wirtschafts</strong>verbände gibt, die einsehen, dass Freiwilligkeit<br />

nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden darf. Wir brauchen<br />

Spielregeln für Wettbewerb <strong>und</strong> Verantwortlichkeit. Kernbestandteile<br />

hierbei sind, dass sich die Übernahme von Verantwortung in<br />

erster Linie auf das Kerngeschäft bezieht <strong>und</strong> nicht auf Spenden,<br />

dass die Verantwortungsübernahme nicht am eigenen Werktor<br />

endet <strong>und</strong> dass sich die Verantwortung von Unternehmen nicht<br />

lediglich auf die Einhaltung von Umwelt- <strong>und</strong> Sozialstandards erstreckt,<br />

sondern auch auf die Wahrung von Verbraucherrechten.<br />

Wenn Banken Verbrauchern Finanzprodukte, deren Risiken Verbraucher<br />

nicht mehr beurteilen können, unterjubeln, dann handeln<br />

sie verantwortungslos.<br />

Ein vergleichbarer Maßstab ist gerade auch deshalb notwendig,<br />

damit Verbraucher unverantwortlicher Unternehmenspraxis<br />

an der Ladentheke die rote Karte zeigen können. Darum beteiligt<br />

sich der Verbraucherzentrale B<strong>und</strong>esverband federführend für die<br />

internationalen Verbraucherverbände am Normungsprozess ISO<br />

26000. Viel muss jedoch noch getan werden, um die ‚inneren Werte‘<br />

von Produkten <strong>und</strong> Unternehmen transparenter zu machen.<br />

Verbraucher benötigen das, was B<strong>und</strong>espräsident Horst Köhler<br />

im Rahmen des 1. Deutschen Verbrauchertages im Juli 2007 als<br />

ein ‚zweites Preisschild‘ eingefordert hat. Nur wenn Verbraucher<br />

glaubwürdige <strong>und</strong> leicht verständliche Informationen über die<br />

CSR-Leistungen von Unternehmen erhalten, kann positives gesellschaftliches<br />

Engagement von Unternehmen auch honoriert werden.<br />

Von diesem Ziel sind wir noch weit entfernt. Ich hoffe, dass<br />

wir im Rahmen des CSR-Forums der B<strong>und</strong>esregierung hier einen<br />

entscheidenden Schritt vorwärts kommen. �<br />

IMPRESSUM<br />

REDAKTION Verena Brendel, Sebastian Gülde, Catrin Krawinkel,<br />

Sebastian Lange, Marc-Oliver Voigt, Patrick Weisbrod<br />

GRAFIK Steffi Butter<br />

„Wir brauchen Spielregeln<br />

für den Wettbewerb<br />

<strong>und</strong> Verantwortlichkeit.<br />

“Gerd Billen<br />

FOTOREDAKTION Moritz Vennemann, Jesse Benjamin<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

sich Unternehmen an die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

halten. Auf der anderen Seite engagieren sich Unternehmen wie<br />

viele Bürger freiwillig über das gesetzliche Maß hinaus. Dieses<br />

Engagement wird unter dem Begriff Corporate Social Responsibility<br />

(CSR) zusammengefasst. CSR ist oftmals besonders effektiv,<br />

da es aus eigenem Antrieb kommt. Der freiwillige Charakter<br />

von CSR wird dabei von keinem der relevanten Stakeholder<br />

bestritten. In dem Europäischen Multistakeholderforum zu CSR<br />

haben Wirtschaft, Gewerkschaften <strong>und</strong> Nichtregierungsorganisationen<br />

dies gemeinsam eindeutig bestätigt. Eine Regulierung<br />

von CSR würde nicht nur dem freiwilligen Charakter Hohn sprechen,<br />

sondern würde darüber hinaus das gesellschaftliche Engagement<br />

der Unternehmen behindern. CSR ist äußerst vielfältig<br />

<strong>und</strong> komplex. Das Engagement reicht von der Unterstützung des<br />

örtlichen Kindergartens durch den Bäcker um die Ecke bis hin<br />

zum umfassenden Management der Zulieferkette in Südostasien.<br />

Die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens ist abhängig<br />

von der Größe, der Branche <strong>und</strong> den Märkten, in denen es<br />

tätig ist. Unternehmen müssen die Möglichkeit haben, die für sie<br />

<strong>und</strong> ihre Stakeholder jeweils besten CSR-Ansätze entwickeln <strong>und</strong><br />

umsetzen zu können. Jede Regelung würde die dynamische Entwicklung<br />

von CSR zu einem jähen Ende bringen <strong>und</strong> das Engagement<br />

auf dem kleinsten Nenner fixieren. Freiwilligkeit bedeutet<br />

dabei nicht Beliebigkeit. Das jahrelange Engagement der Unternehmen<br />

zur besseren Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf zeigt<br />

beispielhaft, wie ernst der Wirtschaft ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

ist. Tatsächlich ist gesellschaftlich verantwortliches<br />

Handeln Bestandteil erfolgreichen Wirtschaftens. Aus ureigenstem<br />

Interesse nehmen Unternehmen ihre Verantwortung wahr<br />

<strong>und</strong> das schon seit Jahrh<strong>und</strong>erten. CSR ist integraler Bestandteil<br />

der deutschen Unternehmenstradition. �<br />

„Eine Regulierung<br />

von CSR würde das<br />

gesellschaftliche Engagement<br />

der Unternehmen<br />

behindern.“<br />

Renate Hornung-Draus<br />

REDAKTIONSANSCHRIFT Friedrichstr. 209, 10969 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30 / 84 85 90, Fax: +49 (0) 30 / 84 85 92 00<br />

info@gwef.de. www.gwef.de<br />

HERAUSGEBER Rudolf Hetzel, Torben Werner<br />

DRUCK Offsetdruckerei Holga Wende<br />

Meeraner Straße 19, 12681 Berlin<br />

27


ANZEIGE<br />

12. MAI 2009 ║ DBB FORUM, BERLIN<br />

GLOBALES WIRTSCHAFTS- UND ETHIKFORUM<br />

UNTERNEHMENSWERTE STÄRKEN, VERTRAUEN SCHAFFEN IN KRISENZEITEN II<br />

WORKSHOPS II INSTRUMENTE II FACHWISSEN II SZENARIEN<br />

D<br />

ie globale Finanz- <strong>und</strong> <strong>Wirtschafts</strong>krise erschüttert das Vertrauen<br />

in unser <strong>Wirtschafts</strong>system. Gerade deshalb müssen Unternehmen<br />

jetzt beweisen, dass sie, jenseits konjunktureller Schwankungen, verlässlich<br />

gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Um langfristig Bestand<br />

zu haben, muss ethisches Handeln jedoch heute mehr denn je auch in<br />

harter ökonomischer Währung rechnen. Dies setzt voraus, dass CSR von<br />

Experten sinnvoll konzipiert, umgesetzt, bewertet <strong>und</strong> strategisch in spezifische<br />

Unternehmensprozesse <strong>und</strong> -kulturen integriert wird.<br />

Beim <strong>GWEF</strong> 2009 zeigen prominente Redner aus Politik <strong>und</strong> Wirt-<br />

KEYNOTE-SPEAKER<br />

Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

WEITERE REFERENTEN (AUSZUG)<br />

Stephan-Andreas Casdorff<br />

Chefredakteur, Der Tagesspiegel<br />

Carsten Schneider<br />

Mitglied des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages, SPD<br />

Joachim Löchte<br />

Leiter Umweltpolitik, RWE<br />

Patricia O’Hayer<br />

Vice President Communications<br />

and CSR, Unilever<br />

Otto Fricke<br />

Mitglied des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estages, FDP<br />

Christian Ramthun<br />

stellv. Leiter des Hauptstadtbüros,<br />

<strong>Wirtschafts</strong>woche<br />

schaft auf, wie sich verantwortungsvolles Unternehmertum durchsetzt<br />

<strong>und</strong> zu neuer Bedeutung gelangt. Experten erörtern, wie die Möglichkeiten<br />

von CSR konkret genutzt werden, um Marktchancen für Unternehmen<br />

zu eröffnen.<br />

Die „Mittags-Agora“ des <strong>GWEF</strong> bündelt den gesamten Diskurs in einem<br />

innovativen Format: Mehr als 30 B<strong>und</strong>estagsabgeordnete diskutieren<br />

in exklusiver Atmosphäre mit Vertretern aus B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesministerien,<br />

Journalisten <strong>und</strong> Kongressteilnehmern die zentralen Aspekte der<br />

hochdynamischen CSR-Debatte.<br />

Dr. Thomas de Maizière Chef des B<strong>und</strong>eskanzleramts<br />

Daniel Goffart<br />

Ressortleiter Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Politik, Handelsblatt<br />

Henrik Tesch<br />

Director Citizenship Corporate<br />

Affairs, Mi<strong>cr</strong>osoft<br />

Wilm Herlyn<br />

Chefredakteur, Deutsche<br />

Presse Agentur<br />

Astrid Klug<br />

Staatssekretärin, BMU<br />

Bascha Mika<br />

Chefredakteurin, taz<br />

Andreas Theyssen<br />

Leiter Politikressort, Financial<br />

Times Deutschland


PROGRAMM<br />

VORABEND – MONTAG , 11. MAI 2009<br />

>> IM AXEL SPRINGER VERLAGSHAUS<br />

19:00 – 19:30 >> EINLASS<br />

19:30 – 20:00 >> ERÖFFNUNGSREDE<br />

Astrid Klug, Staatssekretärin, B<strong>und</strong>esumweltministerium<br />

AB 20:00 >> GET-TOGETHER<br />

KONGRESSTAG – DIENSTAG , 12. MAI 2009<br />

>> IM DBB FORUM<br />

08:00 – 08:30 >> EINLASS<br />

08:30 – 08:45 >> BEGRÜSSUNG<br />

08:45 – 09:10 >> KEYNOTE I<br />

ZUR BEDEUTUNG UNTERNEHMERISCHER VERANTWORTUNG<br />

Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, B<strong>und</strong>esminister, B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

09:10 – 09:30 >> KEYNOTE II<br />

ETHIK UND ÖKONOMIE – EIN WIDERSPRUCH?<br />

Dr. Thomas de Maizière, Chef des B<strong>und</strong>eskanzleramts<br />

9:30 – 10:30 UHR >> FORUM<br />

CSR IN DER KRISE? – WIE SICH PROFESSIONELLES CSR MANAGE-<br />

MENT BEZAHLT MACHT<br />

10:30 – 11:00 UHR >> PAUSE<br />

Michael Werner<br />

Partner, Pricewaterhouse-<br />

Coopers AG<br />

Kerstin Liebich<br />

Staatssekretärin<br />

Berliner Senat<br />

Dorothee Bär<br />

MdB<br />

CSU<br />

Carsten Müller<br />

MdB<br />

CDU<br />

Garret Duin<br />

MdB<br />

SPD<br />

Klaus Teichert<br />

Staatssekretär, Senatsverwaltung<br />

für Finanzen des<br />

Landes Berlin<br />

11:00 – 11:30 UHR >> BEST CASE I<br />

UNILEVER – ZWISCHEN GLOBALER UND LOKALER CSR-STRATEGIE<br />

11.30 – 12:00 UHR >> BEST CASE II<br />

PROCTER & GAMBLE – NACHHALTIGER KONSUM BEI WIRTSCHAFT-<br />

LICHER RENTABILITÄT?<br />

12:00 – 12:15 UHR >> PAUSE<br />

12:15 – 13:45 UHR >> MITTAGSAGORA<br />

>> IN DER BERLINER NIEDERLASSUNG DER KFW<br />

13:45 – 14:00 UHR >> PAUSE<br />

14:00 – 15:30 UHR >> 4 WORKSHOPS PARALLEL:<br />

>> CSR-STRATEGIE UND POSITIONIERUNG<br />

>> MARKETING UND CSR<br />

>> CSR-BERICHTERSTATTUNG<br />

>> CSR-EVALUATION<br />

15:30 – 16:00 UHR >> PAUSE<br />

16:00 – 17:30 UHR >> 4 WORKSHOPS PARALLEL (WIEDERHOLUNG)<br />

>> CSR-STRATEGIE UND POSITIONIERUNG<br />

>> MARKETING UND CSR<br />

>> CSR-BERICHTERSTATTUNG<br />

>> CSR-EVALUATION<br />

AB 17:30 UHR >> GET-TOGETHER<br />

Ekin Deligoez<br />

MdB<br />

Bündnis 90 / Die Grünen<br />

Josef-Philip Winkler<br />

MdB<br />

Bündnis 90/ Die Grünen<br />

Michael Richter<br />

Staatssekretär<br />

Ministerium für Wirtschaft<br />

des Landes Brandenburg<br />

Alexandra Hildebrandt<br />

Leiterin Gesellschaftspolitik,<br />

Arcandor AG<br />

Michael Kretschmer<br />

MdB<br />

CDU<br />

Daniel Goffart<br />

Ressortleiter Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Politik, Handelsblatt


30<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

B E R AT U N G S U N T E R N E H M E N<br />

Richtige Beratung bringt<br />

CSR-Konzepten den<br />

entscheidenden Erfolg<br />

Die Professionalisierung für die Bereiche Corporate Social Responsibility <strong>und</strong> Corporate<br />

Citizenship nimmt in der Kommunikationsbranche einen stetig wachsenden Stellenwert<br />

ein. Auch Kommunikationsagenturen <strong>und</strong> -beratungen haben sich dieser Entwicklung<br />

angepasst <strong>und</strong> bieten ihren K<strong>und</strong>en CR-, CC- <strong>und</strong> CSR-Beratung. CR-REPORT stellt auf<br />

den folgenden Seiten eine Übersicht renommierter Agenturen auf diesem Themenfeld<br />

inklusiver der jeweiligen Ansprechpartner vor.


AGENTUR: A&B ONE Kommunikationsagentur GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1993<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 70<br />

STANDORTE: Frankfurt, Berlin, Hamburg<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Imran Ayata, Susanne Arndt<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Susanne Arndt<br />

Wiesenhüttenstraße 11 / 60329 Frankfurt/<br />

Main<br />

Tel: 069-92010-0<br />

Fax: 01805-223285<br />

s.arndt@a-b-one.de<br />

Thomas Schaefers<br />

Wiesenhüttenstraße 11 / 60329 Frankfurt/<br />

Main<br />

Tel: 069-92010-0<br />

Fax: 01805-223285<br />

t.schaefers@a-b-one.de<br />

www.a-b-one.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Commerzbank AG, Stadtwerke Hannover AG, B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend (BMFSFJ), Deutsche<br />

Lufthansa AG<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTUR: Burson-Marsteller GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1973<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: r<strong>und</strong> 70<br />

STANDORTE: Frankfurt, Berlin<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Karl-Heinz Heuser (Deutschland)<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Dr. Christoph Löwer<br />

Schützenstraße 5 / 10117 Berlin<br />

Tel: 030-408194-65<br />

Fax: 030-24079399<br />

christoph.loewer@bm.com<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

André Wigger, Head of Corporate Communiations<br />

Hanauer Landstr. 126-128 / 60314 Frankfurt/<br />

Main<br />

Tel: 069-23809-49<br />

Fax: 069-2380944<br />

andre.wigger@bm.com<br />

www.burson-marsteller.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

McDonald’s, Coca-Cola, Lufthansa, Henkel, Eaton, SAP,<br />

Accenture, Celanese<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTUR: ergo Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1992<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: über 80<br />

STANDORTE: Berlin, Frankfurt am Main, Köln <strong>und</strong> München<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Andrea Hamacher, Dirk Heerdegen, Hans Ulrich<br />

Helzer, Andreas Martin, Tobias Mündemann, Marc Cyrus Vogel<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Hans Ulrich Helzer<br />

Venloer Straße 241-245 / 50823 Köln<br />

Tel: 0221-912889-12<br />

Fax: 0221-91288777<br />

ulrich.helzer@ergo-komm.de<br />

Christine Bayer<br />

Venloer Straße 241-245 / 50823 Köln<br />

Tel: 0221-912887-84<br />

Fax: 0221-91288777<br />

christine.bayer@ergo-komm.de<br />

www.ergo-komm.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

ergo hat mit Roland Berger Strategy Consultants die Kampagne<br />

‚Vielfalt als Chance‘ für die B<strong>und</strong>esintegrationsbeauftragte StMin<br />

Prof. Dr. Maria Böhmer umgesetzt <strong>und</strong> die Kommunikation der<br />

‚Charta der Vielfalt‘ betreut. Um Unternehmen, Verwaltungen<br />

<strong>und</strong> die Öffentlichkeit von den Vorteilen von Vielfalt am Arbeitsplatz<br />

zu überzeugen, wurde der gesamte Katalog an Kommunikationsmaßnahmen<br />

eingesetzt. ergo verantwortet auch die strategische<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit der ‚Aktion<br />

zusammen wachsen‘‚ mit der die B<strong>und</strong>esintegrationsbeauftragte<br />

bürgerschaftliches Engagement in Form von Bildungspatenschaften<br />

fördert.<br />

31


32<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTUR: F&H Public Relations<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1980<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 60<br />

STANDORTE: München, Düsseldorf<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Helmut Freiherr von Fircks<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Helmut Freiherr von Fircks<br />

Nymphenburger Straße 136 / 80636 München<br />

Tel: 089-12175-100<br />

Fax: 089-12175195<br />

h.fi rcks@f-<strong>und</strong>-h.de<br />

www.f-<strong>und</strong>-h.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

PPR: F&H Porter Novelli begleitet den weltweiten Launch des<br />

CSR-Filmprojekts ‚HOME‘ in Deutschland. Filmsponsor ist der<br />

französische Konzern PPR.<br />

The Green Grid: F&H Porter Novelli ist für die Pressearbeit in<br />

Deutschland für The Green Grid zuständig, ein internationales<br />

Konsortium von Unternehmen, deren Ziel die Steigerung der<br />

Energieeffizienz in Rechenzentren <strong>und</strong> Business-Computing-<br />

Umgebungen ist.<br />

Children for a better World e.V.: Im Rahmen einer langfristigen<br />

Pro-Bono-Kooperation wird F&H Public Relations die Kinderhilfsorganisation<br />

mit strategischer Kommunikationsarbeit unterstützen.<br />

AUSZEICHNUNG IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTUR: Fink & Fuchs Public Relations AG<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1988<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 81<br />

STANDORTE: Wiesbaden, München<br />

VORSTAND: Stephan Fink, Martin Fuchs<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Stephan Fink<br />

Berliner Strasse 164 / 65205 Wiesbaden<br />

Tel: 0611-74131-0<br />

Fax: 0611-7413120<br />

stephan.fink@ffpr.de<br />

Ralf Klingsöhr<br />

Paul-Heyse-Strasse 29 / 80336 München<br />

Tel: 089-589787-0<br />

Fax: 089-58978750<br />

ralf.klingsoehr@ffpr.de<br />

www.ffpr.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Cisco Systems, EMC, IT-Fitness, Mi<strong>cr</strong>osoft, TÜV Hessen<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

- ‚European Excellence Award‘ Germany 2008 (IT-Fitness)<br />

- Deutscher PR-Preis – Kategorie ‚Issues <strong>und</strong> Reputationsmanagement‘<br />

2008 (IT-Fitness)<br />

- PR-Award – Kategorie CSR 2008 (TÜV-Hessen)<br />

- PR-Award – Kategorie CSR 2007 (EMC)<br />

AGENTUR: fischerAppelt Kommunikation GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1986<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 225<br />

STANDORTE: Hamburg, Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt,<br />

Wien<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Andreas Fischer-Appelt,<br />

Bernhard Fischer-Appelt<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Fabian Brandt, fischerAppelt, profiling<br />

Waterloohain 5 / 22769 Hamburg<br />

Tel: 040-899699-0<br />

Fax: 040-89969930<br />

FBr@fischerAppelt.de


Jan Flaskamp, Director PR Hamburg<br />

Waterloohain 5 / 22769 Hamburg<br />

Tel: 040-899699-0<br />

Fax: 040-89969930<br />

JF@fischerAppelt.de<br />

www.fischerAppelt.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

HASPA; Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt; Solar Millennium;<br />

STULZ; Initiative EnergieEffizienz; Partner für Innovation; Solar<br />

Promotion; Hamburger Sport-Verein (HSV) & SPORTFIVE;<br />

Deutscher Sparkassen- <strong>und</strong> Giroverband; EnBW; Wissensfabrik;<br />

Starbucks; Volkswagen; Initiative ‚Zukunft Elbe‘; Umweltbehörde<br />

Hamburg; Umweltb<strong>und</strong>esamt; Du bist Deutschland<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

Projekt: Der Hamburger Weg (mit Hamburger Sport-Verein &<br />

SPORTFIVE)<br />

- 15. Internationaler Sponsoring Award 2008, Kategorie ‚Innovative<br />

Konzepte‘<br />

- Politikaward 2007, Kategorie ‚Corporate Social Responsibility‘<br />

Projekt: Du bist Deutschland<br />

- Social Effie 2006 in Gold<br />

- Deutscher PR-Preis 2006<br />

- Goldene Feder 2006<br />

- Social Effie 2008 in Gold<br />

AGENTUR: Hering Schuppener<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1995<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 130<br />

STANDORTE: Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Ralf Hering, Prof. Dr. Bernd Schuppener<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Tasso Enzweiler<br />

Kreuzstraße 60 / 40210 Düsseldorf<br />

Tel: 0211-43079-0<br />

Fax: 0221-4307979<br />

tenzweiler@heringschuppener.com<br />

Dr. Kerstin Liehr<br />

Kreuzstraße 60 / 40210 Düsseldorf<br />

Tel: 0211-43079-0<br />

Fax: 0221-4307979<br />

kliehr@heringschuppener.com<br />

www.heringschuppener.com<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Die Bereiche CSR, CR <strong>und</strong> CC nehmen bei uns einen hohen Stellenwert<br />

ein. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Mandate bei<br />

uns gr<strong>und</strong>sätzlich aus Diskretionsgründen vertraulich behandelt<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

werden. Weitere Informationen geben wir Ihnen gerne im persönlichen<br />

Gespräch.<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

Nennen wir Ihnen gerne im persönlichen Gespräch.<br />

AGENTUR: Johanssen + Kretschmer Strategische<br />

Kommunikation GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 2000<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 54<br />

STANDORTE: Berlin <strong>und</strong> Hamburg<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Heiko Kretschmer<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Dr. Michael Böl<br />

Berliner Freiheit 2 / Beisheim Center / 10785 Berlin<br />

Tel: 030-5200057-51<br />

Fax: 030-520005777<br />

m.boel@jk-kom.de<br />

Sven Griemert<br />

Berliner Freiheit 2 / Beisheim Center / 10785 Berlin<br />

Tel: 030-5200057-10<br />

Fax: 030-520005777<br />

s.griemert@jk-kom.de<br />

www.jk-kom.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Als Spezialist für die Herausforderungen an den Schnittstellen zwischen<br />

Unternehmen, Wirtschaft, Gesellschaft <strong>und</strong> Politik berät Johanssen<br />

+ Kretschmer seit vielen Jahren Politik, Unternehmen <strong>und</strong><br />

NGOs zu Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung. Die Beratung<br />

umfasst alle Bereiche der CSR – von der strukturierten Analyse bestehender<br />

Maßnahmen über die Entwicklung von Strategien <strong>und</strong> Konzepten<br />

bis hin zur Umsetzung konkreter CSR-Projekte sowie das CSR-<br />

Reporting. Zum CSR-K<strong>und</strong>enportfolio von Johanssen + Kretschmer<br />

gehören neben zwei DAX-Unternehmen führende Unternehmen aus<br />

den Branchen Energie, Food & Beverage, Pharma <strong>und</strong> ITK.<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

Johannsen + Kretschmer ist die erste Kommunikationsagentur in<br />

Deutschland, die einen eigenen CSR-Bericht veröffentlicht hat. Im<br />

Zentrum des CSR-Berichtes ‚Wissen. Wirkung. Werte. – CSR-Bericht<br />

2008‘ stehen die Themen Ethik <strong>und</strong> Business, Soziale Verantwortung<br />

sowie Ökologie <strong>und</strong> Klimaneutralität. Der CSR-Bericht entspricht<br />

dem Application Level B bei der Orientierung am Berichtsrahmen<br />

G3 der Global Reporting Initiative (GRI). 2009 gehört Johanssen +<br />

Kretschmer zu den 100 besten Arbeitgebern im deutschen Mittelstand.<br />

Das hat die Untersuchung des branchenübergreifenden Unternehmensvergleichs<br />

‚Top Job‘ ergeben.<br />

33


34<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

AGENTUR: komm.passion GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 2000<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: r<strong>und</strong> 100<br />

STANDORTE: Düsseldorf, Berlin, Hamburg, München, Frankfurt<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Dr. Alexander Güttler, Frederic Bollhorst,<br />

Philipp Ley<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Dr. Holger Sievert<br />

Holzstraße 2 / 40221 Düsseldorf<br />

Tel: 0211-60046-280<br />

Fax: 0211-60046200<br />

holger.sievert@komm-passion.de<br />

Thomas Ullrich<br />

Holzstraße 2 / 40221 Düsseldorf<br />

Tel: 0211-60046-130<br />

Fax: 0211-60046200<br />

thomas.ullrich@komm-passion.de<br />

www.komm-passion.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

K<strong>und</strong>ennamen in diesem Bereich sind vertraulich, konkrete Projekte<br />

werden auf Anfrage aber gern benannt.<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

- Shortlist PR Report Awards 2008 in der Kategorie ‚Verantwortung<br />

/CSR‘ mit CSR-Kommunikation für Ristic AG.<br />

- Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2008: Begleitende Medienarbeit<br />

<strong>und</strong> Beratung der Organisatoren im Bereich externe Kommunikation.<br />

- Deutscher PR-Preis 2007 (DPRG): Beste ‚PR-Arbeit für klein-<br />

<strong>und</strong> mittelständische Unternehmen‘ für strategische CSR-<br />

Kommunikation mit Ristic AG.<br />

- Deutscher PR-Preis 2007 (DPRG): Beste ‚PR-Arbeit im Non-<br />

Profit-Bereich‘ für Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD).<br />

AGENTUR: Molthan van Loon Communications Consultants GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 2003<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 30<br />

STANDORTE: Hamburg<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Kerstin M. Molthan, Dietrich Schulze van<br />

Loon, Petra Friedlaender<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Petra Friedlaender<br />

Am Sandtorkai 68 / 20457 Hamburg<br />

Tel: 040-46068-196<br />

Fax: 040-46068108<br />

petra.friedlaender@mvlcc.de<br />

www.mvlcc.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Kampagne ‚Geben gibt.‘ (B<strong>und</strong>esverband deutscher Stiftungen)<br />

- Kampagne zur Anerkennung <strong>und</strong> Förderung des freiwilligen<br />

Engagements<br />

Deutscher Gründerpreis für Schüler (stern, Sparkassen, ZDF,<br />

Porsche Consulting)<br />

- Initiative zur Förderung <strong>und</strong> praxisnahen Integration von Wirtschaft<br />

in den Unterricht<br />

‚Nacht der Jugend‘ (Ströer Deutsche Städte Medien in Kooperation<br />

mit der Hamburgischen Bürgerschaft)<br />

- Plakatwettbewerb gegen Diskriminierung <strong>und</strong> Ausgrenzung:<br />

‚Ist mir doch nicht egal – eine Initiative für uns‘<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTUR: Pleon GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1988<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 480<br />

STANDORTE: Berlin, Bonn, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt/<br />

Main, Hamburg, München, Stuttgart<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: u. a. Christiane Schulz, Cornelius Winter<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Cornelia Göbel<br />

Hausvogteiplatz 2 / 10117 Berlin<br />

Tel: 030-7261398-27<br />

Fax: 030-726139890<br />

cornelia.goebel@pleon.com<br />

Karsten Tappe<br />

Bahnstraße 2 / 40212 Düsseldorf<br />

Tel: 0211-95412-143<br />

Fax: 0211-95412200<br />

karsten.tappe@pleon.com<br />

www.pleon.com<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Aida Cruises S.r.l., B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales,<br />

Bayer AG, Deutsche Telekom AG, Dresdner Bank AG, Mi<strong>cr</strong>osoft<br />

Deutschland GmbH, REWE Zentral AG


AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

- 2004: Preis der Initiative Freiheit <strong>und</strong> Verantwortung (Nummer<br />

gegen Kummer für die Deutsche Telekom AG)<br />

- 2005: PR Report Award (Schlaumäuse für Mi<strong>cr</strong>osoft)<br />

- 2005: European Sabre Award (Schlaumäuse für Mi<strong>cr</strong>osoft)<br />

- 2005: Public Private Partnership Award (Schlaumäuse für Mi<strong>cr</strong>osoft)<br />

- 2006: International Sponsoring Award (The Guggenheim Collection<br />

für die Deutsche Telekom AG)<br />

- 2007: Preis der Initiative Freiheit <strong>und</strong> Verantwortung (Ein Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Bayer.Kultur für die Bayer AG)<br />

- 2008: Deutscher PR Preis (IT-Fitness für Mi<strong>cr</strong>osoft)<br />

- 2008: European Excellence Award (IT-Fitness für Mi<strong>cr</strong>osoft)<br />

AGENTUR: PRGS Unternehmensberatung für Politik- <strong>und</strong> Krisenmanagement<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 2002<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 40 in Deutschland<br />

STANDORTE: Berlin, München, Brüssel, London, Washington<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Anja Feuerabend, Dr. Thorsten Hofmann<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Dr. Thorsten Hofmann<br />

Schiffbauerdamm 40 / 10117 Berlin<br />

Tel: 030-2123422-0<br />

Fax: 030-212342299<br />

thorsten.hofmann@prgs.de<br />

Nicole Beck<br />

Schiffbauerdamm 40 / 10117 Berlin<br />

Tel: 030-2123422-12<br />

Fax: 030-212342299<br />

nicole.beck@prgs.de<br />

www.prgs.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Initiative GeldKarte e.V.:<br />

- Aufklärungskampagne Fairspeisen: Schulverpflegung <strong>und</strong> diskrete<br />

Subventionierung von Kindern aus einkommensschwachen<br />

Familien<br />

- www.jugendschutzgeldkarte.de: branchenübergreifendes Informationsportal<br />

zum Thema Jugendschutz<br />

Kreditwirtschaft: Schulprojekte zum Wissenstransfer Finanzen<br />

Pharma: Strategische Beratung <strong>und</strong> Aufbau Compliance-System<br />

Umfangreiches Analyse- <strong>und</strong> Workshopangebot für Unternehmen<br />

zu CSR, CR <strong>und</strong> CC<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

AGENTURNAME: Publicis Consultants | Deutschland<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 2001<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 35 Berater<br />

STANDORTE: Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg, München<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Axel Wallrabenstein, Dr. Wigan Salazar, Martin<br />

Dohmen<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Niklas Proksch, Director<br />

Chausseestraße 8 / 10115 Berlin<br />

Tel: 030-82082506<br />

Fax: 030-82082590<br />

niklas.proksch@publicis-consultants.de<br />

www.publicis-consultants.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Corporate Social Responsibility (CSR), die gesellschaftliche Verantwortung<br />

von Unternehmen, hat in den vergangenen Jahren eine<br />

rasante Entwicklung genommen. CSR hat sich mittlerweile zu einem<br />

zentralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation <strong>und</strong><br />

zu einem Werttreiber für Unternehmen entwickelt. Wie eine im<br />

Jahre 2007 von Publicis Consultants durchgeführte internationale<br />

Befragung von Analysten, Investoren <strong>und</strong> Finanzjournalisten zeigt,<br />

wird CSR mittlerweile auch von Finanzexperten als unerlässliches<br />

Element der Unternehmenspolitik <strong>und</strong> als relevant für den Unternehmenswert<br />

erachtet. Umso wichtiger ist eine CSR-Strategie, die<br />

nicht nur auf Kommunikationseffekte zielt, sondern im Einklang<br />

mit Unternehmenswerten, Markenbild <strong>und</strong> Unternehmenspraxis<br />

ist <strong>und</strong> hilft, Vertrauen auf- <strong>und</strong> auszubauen.<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTUR: Scholz & Friends Reputation<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 2007<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 9<br />

STANDORTE: Berlin<br />

GESCHÄFTSLEITUNG: Christiane Stöhr, Dr. Norbert Taubken<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Christiane Stöhr<br />

Friedrichstr. 78 / 10117 Berlin<br />

Tel.: 030-700186-831<br />

Fax: 030-700186811<br />

christiane.stoehr@s-f.com<br />

35


36<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

Dr. Norbert Taubken<br />

Friedrichstr. 78 / 10117 Berlin<br />

Tel.: 030-700186-831<br />

Fax: 030-700186811<br />

norbert.taubken@s-f.com<br />

www.s-f.com/reputation<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Neben Beratung in der strategischen CR-Positionierung von Unternehmen<br />

<strong>und</strong> der Konzeption von CR-Maßnahmen hat Scholz &<br />

Friends Reputation einige Fachstudien durchgeführt. Erfolgs- <strong>und</strong><br />

Umsetzungskriterien zu Corporate Volunteering, CSR & Marke sowie<br />

Responsible Sponsoring wurden konzeptionell entwickelt. Die Auswahl<br />

unserer K<strong>und</strong>en spiegelt Branchen- <strong>und</strong> Themenvielfalt: bwin<br />

Interactive Entertainment AG, Deutsche Bank AG, E.ON Energie AG,<br />

ExxonMobil, Hertha BSC, SC Magdeburg, S 20 e. V. – The Sponsors´<br />

Voice, Michael Otto Stiftung, Körber-Stiftung, CCCD e. V., FAZ,<br />

Zukunft Kino Marketing, Weight Watchers, Mi<strong>cr</strong>osoft Deutschland<br />

GmbH, Staatsministerium Baden-Württemberg u. a. m.<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTUR: wbpr GmbH<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1980<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: 60<br />

STANDORTE: Berlin, München, Potsdam, Budapest<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Michael T. Schröder, Thomas<br />

Stahlschmidt, Michael Schulze<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Michael T. Schröder<br />

Schumannstr. 5 / 10117 Berlin<br />

Tel: 030-2887611-0<br />

Fax: 030-28876111<br />

michael.schroeder@wbpr.de<br />

Michael Schulze<br />

Parkstraße 2 / 14469 Potsdam<br />

Tel: 0331-20166-0<br />

Fax: 0331-2016699<br />

michael.schulze@wbpr.de<br />

www.wbpr.de<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Ministerium für Raumordnung, Kampagne: ‚Lieber Sicher.Lieber<br />

Leben‘; LIDL Deutschland: ‚Generationen verbinden‘; Kommunale<br />

Wasserwerke Leipzig (KWL) – CR-Beratung <strong>und</strong> Bericht<br />

Gesellschaftliche Verantwortung; Vattenfall, Sponsorship: ‚Deutscher<br />

Einheitspreis‘; Unternehmensnetzwerk CeSaR Mark Brandenburg<br />

(Netzwerkmanagement)<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

k. A.<br />

AGENTURNAME: Weber Shandwick<br />

GRÜNDUNGSJAHR: 1969<br />

ANZAHL DER MITARBEITER: k. A.<br />

STANDORTE: Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, München<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: Astrid von Rudloff, Dirk Wienecke<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR DEN BEREICH CSR:<br />

Wolfgang Lang<br />

Hohenzollernring 79-83 / 50672 Köln<br />

Tel: 0221-949918-78<br />

Fax: 0221-94991810<br />

wlang@webershandwick.com<br />

Thorsten Düß<br />

Hohenzollernring 79-83 / 50672 Köln<br />

Tel: 0221-949918-52<br />

Fax: 0221-94991810<br />

tduess@webershandwick.com<br />

www.webershandwick.de<br />

www.planet2050.com<br />

REFERENZEN/KUNDEN AUS DEM BEREICH CSR:<br />

Weber Shandwicks CR-Experten beraten führende Unternehmen<br />

unterschiedlicher Branchen. Sie sind auf die strategische<br />

Konzeption, Steuerung <strong>und</strong> Kommunikation nationaler wie internationaler<br />

CR-Projekte spezialisiert. Hierbei arbeitet das Team<br />

in Deutschland eng mit Planet 2050, der internationalen Weber<br />

Shandwick Spezial-Agentur für Corporate Responsibility <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit, zusammen.<br />

AUSZEICHNUNGEN/PREISE IM BEREICH CSR:<br />

- PR Week Awards 2009: Global Campaign of the Year für ‚Honeywell<br />

Nobel Laureate Lecture Series – Inspiring the Next Generation<br />

of Scientists Today‘<br />

- PR Report Awards 2009: Finalist ‚PR-Agentur des Jahres‘<br />

- SABRE Award 2008 Gold in der Kategorie Business and Society/Corporate<br />

Social Responsibility für ‚Yum! Brands and World<br />

Hunger Relief Week‘<br />

- PR News Platinum Awards 2008: Large Agency of the Year <strong>und</strong><br />

Green PR für Unilever ‚Go Green and Small with All‘


ICH HAB<br />

RECHT.<br />

ARTIKEL 6:<br />

Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden.<br />

60 JAHRE MENSCHENRECHTE<br />

ICH SCHÜTZE SIE – SIE SCHÜTZEN MICH<br />

Mehr zu den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte<br />

<strong>und</strong> weitere Informationen unter www.amnesty.de


38<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

A U S B L I C K<br />

Zur Zukunft der CSR<br />

Die aktuelle Krise bedeutet mitnichten ein Ende unternehmerischer Verantwortung.<br />

Vielmehr trennt sie in punkto CSR die Spreu vom Weizen – <strong>und</strong> zeigt so Zukunftspers-<br />

pektiven auf.<br />

VON PROF. DR. ANDRÉ HABISCH<br />

André Habisch<br />

Professor für christliche So-<br />

zialethik & Gesellschaftspo-<br />

litik, Katholische Universität<br />

Eichstätt-Ingolstadt<br />

● Der griechische Begriff der krisis, abgeleitet von<br />

krino beziehungsweise krinein (scheiden, auswählen,<br />

beurteilen, aber auch entscheiden) war in der<br />

lateinischen Spät- <strong>und</strong> Nachantike (genauer: seit<br />

dem Corpus Hippo<strong>cr</strong>aticum) zunächst im medizinischen<br />

Bereich beheimatet. Er bezeichnet dort diejenige<br />

fieberhafte Zuspitzung einer Infektionskrankheit,<br />

die entweder auf den Tod oder auf eine Heilung<br />

hinausläuft. Im Falle der Heilung sinkt die Gefahr,<br />

dass der Patient in Zukunft am gleichen Übel noch<br />

einmal erkrankt: Im diesem Falle geht die Krise also<br />

mit einer katharsis (Reinigung) einher.<br />

Die gegenwärtige Entwicklung an den internationalen<br />

Finanz- <strong>und</strong> Gütermärkten wird sich in diesem<br />

Sinne als Krise der CSR-Praxis erweisen. Kostenträchtige,<br />

aber oberflächliche Programme ohne strategische<br />

Rückkopplung, werden die teilweise existenzbedrohliche<br />

wirtschaftliche Situation der Unternehmen nicht<br />

überleben: Sie werden sich als ‚überflüssiger Ballast‘<br />

erweisen. Nur diejenigen internen wie externen CSR-<br />

Aktivitäten, die mit dem Wertschöpfungsprozess verflochten<br />

<strong>und</strong> so zum Bestandteil der Unternehmenskultur<br />

geworden sind, werden festgehalten <strong>und</strong> noch<br />

weiter ausgebaut. Danach wird die deutsche ‚CSR-<br />

Szene‘ kleiner – aber authentischer sein.<br />

POLITIK UND CSR Das CSR Konzept ist nun<br />

auch in der deutschen Politik angekommen. Doch<br />

noch stellt es dort nicht viel mehr als eine Art Platzhalter<br />

der internationalen Diskussion dar. In der<br />

nächsten Legislaturperiode werden Fragen zu beantworten<br />

sein, wie: Was bedeutet CSR für ein zeitgemäßes<br />

Konzept von Bildungspolitik auf lokaler <strong>und</strong><br />

regionaler Ebene? Was bedeutet CSR für Integrationspolitik<br />

<strong>und</strong> Antidiskriminierung? Für Familienpolitik<br />

<strong>und</strong> Work-Life-Balance? Was bedeutet CSR<br />

in der Umweltdebatte <strong>und</strong> in der internationalen<br />

Entwicklungszusammenarbeit? Die Globalisierung<br />

tariert das Verhältnis von Staat, Wirtschaft <strong>und</strong> Zivilgesellschaft<br />

neu aus – dies muss problembezogen<br />

in entsprechende ordnungspolitische Leitkonzepte<br />

übersetzt werden. Politik <strong>und</strong> Verwaltung müssen<br />

dem CSR-Gedanken (als Ausdruck des Subsidiaritätsprinzips!)<br />

auch in der Alltagspraxis unserer Institutionen<br />

Rechnung tragen.<br />

UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG<br />

Für die Firmen bedeutet das, sich unter dem Stichwort<br />

CSR nicht nur auf defensive Compliance-Programme<br />

zu beschränken. Seriöse Geschäftspraktiken<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland sind unverzichtbar; doch wenn<br />

der gegenwärtig medial vorherrschende Eindruck<br />

des Versagens von Führungskräften <strong>und</strong> der ‚Bonus-<br />

Jagd‘ auch in massiv subventionierten Unternehmen<br />

überw<strong>und</strong>en werden soll, dann muss Mitverantwortung<br />

auch augenfällig werden. Glaubwürdige Kommunikation<br />

setzt hier die Existenz glaubwürdiger<br />

Programme voraus. Nicht nur persönliche Integrität,<br />

sondern auch durchdachtes <strong>und</strong> wirksames Citizenship-Engagement<br />

ist gefragt.<br />

Die Abfederung der Finanzkrise wird öffentliche<br />

Mittel in Milliardenhöhe binden, die für die Bewältigung<br />

gesellschaftlicher Zukunftsaufgaben nicht<br />

mehr zur Verfügung stehen. Doch nicht nur Risiken,<br />

sondern auch Chancen sind systemisch. In einer zur<br />

Rettung durch den Staat komplementären Initiative<br />

werden Unternehmen stärker als bislang in Human-<br />

, Sozial-, Bildungs- <strong>und</strong> Umweltvermögen ihres Gemeinwesens<br />

investieren müssen – auch um die wirtschaftliche<br />

Wettbewerbsfähigkeit ihres Standortes<br />

<strong>und</strong> die Lebensqualität ihrer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter nachhaltig zu sichern.<br />

Nur Verantwortung kann Freiheit erhalten – das<br />

verstehen wir in der Krise besser als vorher. �

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