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cr-report - Globale Wirtschafts- und Ethikforum (GWEF)

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Foto: Archiv Quelle Grafik: „Corporate Social Responsibility Verankert in der Wertschöpfungskette”; Studie der Deloitte & Touche GmbH; Herbst 2008.<br />

„Der Öffentlichkeit fällt<br />

es schwer zu differenzieren,<br />

welches Unternehmen<br />

es mit seinen CSR-<br />

Projekten ernst meint <strong>und</strong><br />

wer lediglich sein Image<br />

aufpolieren möchte.“<br />

Christoph Lütge, UNI BRAUNSCHWEIG<br />

großer Skepsis. „Die Vorsicht ist berechtigt“, sagt<br />

Bascha Mika, Chefredakteurin der ‚taz‘. „Einige Unternehmen<br />

versuchen unter dem Deckmantel der<br />

CSR lediglich Werbung für sich oder ihre Produkte<br />

zu machen.“ So versuchten sich Unternehmen selbst<br />

mit der Einhaltung festgelegter Richtlinien zum<br />

Beispiel beim Thema Umweltschutz zu profilieren.<br />

„Umweltstandards einzuhalten sollte eine Selbstverständlichkeit<br />

sein <strong>und</strong> nicht in den Bereich des freiwilligen<br />

Engagements fallen“, sagt Mika.<br />

Dennoch schlummern auch in der externen Kommunikation<br />

der CSR noch erhebliche Potenziale,<br />

meint Christoper Lütge von der TU Braunschweig.<br />

„In Deutschland scheuen sich die Unternehmen<br />

noch, das eigene gesellschaftliche Engagement der<br />

Öffentlichkeit zu vermitteln“, sagt Lütge. Doch gerade<br />

zur Zeit der Krise nehmen Redaktionen positive<br />

Nachrichten dankbar auf. „Die Berichterstattung<br />

über unser CSR-Engagement war noch nie so positiv<br />

wie in diesen Zeiten“, sagt Alexandra Hildebrandt<br />

von Arcandor. Auch die Deutsche Bank geht mit<br />

ihrem Engagement verstärkt an die Öffentlichkeit.<br />

„Wir werden künftig stärker Flagge zeigen <strong>und</strong> unsere<br />

Kommunikation offensiver ausrichten“, sagt<br />

Christofer Habig, Global Head of Corporate Social<br />

Responsibility der Deutschen Bank. „CSR muss<br />

auf Augenhöhe mit der Business-Kommunikation<br />

ABB.2 WELCHE DER FOLGENDEN PUNKTE FÖRDERT IHR UNTERNEHMEN?<br />

Chancengleichheit <strong>und</strong> Minderheitenförderung<br />

Faire Entlohnung, flexible Arbeitszeiten<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit am Arbeitsplatz<br />

Soziale Zuwendungen: Altervorsorge (GRI EC3)<br />

Weiterbildung <strong>und</strong> Ausbildung von Mitarbeitern (GRI LA10)<br />

Beziehungen zwischen Mitarbeitern <strong>und</strong> Führungskräften<br />

Familienförderung (Kinderbetreuung)<br />

Soziale Zuwendungen: Ges<strong>und</strong>heitsfürsorge<br />

Mitarbeiterbeteiligung an Entscheidungen<br />

K O M M E N TA R<br />

Für einen neuen<br />

Gesellschaftsvertrag<br />

Dr. Michael Bürsch,<br />

Mitglied des Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estags<br />

● 01 II CR-REPORT<br />

● Das Selbstverständnis<br />

von Unternehmen hat<br />

sich in den letzten Jahren<br />

mehr <strong>und</strong> mehr gewandelt.<br />

Die Frage nach<br />

der gesellschaftlichen<br />

Verantwortung, die sich<br />

aus unternehmerischem<br />

Handeln ergibt, ist in den<br />

Vorstandsetagen deut-<br />

scher Firmen angekommen. Das ergibt sich aus<br />

einer Studie, die das Centrum für Corporate Citizenship<br />

Deutschland (CCCD) kürzlich veröffentlicht<br />

hat. Viele Unternehmen zeigen sich bereit, eine<br />

gesellschaftliche Rolle jenseits des bloßen Geschäfts<br />

einzunehmen. Solche Positionierungen von Unternehmensführungen<br />

wecken große Erwartungen.<br />

Und gerade jetzt, in den Zeiten der Krise, kommt es<br />

darauf an, dass gesellschaftliches Engagement konsequent<br />

<strong>und</strong> glaubwürdig im Unternehmen stattfindet.<br />

Denn die Finanzmarktkrise hat nicht nur<br />

Vermögen vernichtet, sondern auch das Vertrauen<br />

in die Wirtschaft. Eine der wichtigsten Aufgaben<br />

für Unternehmen ist es daher, dieses Vertrauen<br />

durch gesellschaftliche Mitwirkung wiederzugewinnen.<br />

Langfristig brauchen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag<br />

zwischen Staat, Bürgergesellschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft. Den Herausforderungen dieser<br />

Zeit können wir nur mit einer neuen Verantwortungsteilung<br />

aller drei Akteure begegnen. �<br />

� Wird gefördert � Wird nicht gefördert<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

11

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