cr-report - Globale Wirtschafts- und Ethikforum (GWEF)
cr-report - Globale Wirtschafts- und Ethikforum (GWEF)
cr-report - Globale Wirtschafts- und Ethikforum (GWEF)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fotos: Deutsche Post AG; privat<br />
● Gesellschaftliches Engagement gehört als ökonomische<br />
Notwendigkeit längst zum Alltag deutscher<br />
Unternehmen. Denn das Konzept der Nachhaltigkeit<br />
ist eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage vernünftigen<br />
Wirtschaftens. Das zeigt sich umso mehr in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten. Gerade dann kann<br />
eine verantwortungsvolle Unternehmensführung einen<br />
Beitrag dazu leisten, das Vertrauen von K<strong>und</strong>en,<br />
Mitarbeitern, Investoren, Subunternehmern <strong>und</strong><br />
anderen gesellschaftlichen Gruppen zu gewinnen.<br />
Voraussetzung ist, dass die CR-Strategie eng mit<br />
dem eigentlichen Kerngeschäft verzahnt wird.<br />
Wir sehen uns hier in einer besonderen Verantwortung.<br />
Etwa 14 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes<br />
sind auf den Transportsektor zurückzuführen,<br />
zu dem auch die Logistik zählt. Mit unserem<br />
Klimaschutzprogramm ‚GoGreen‘ leisten wir dabei<br />
einen Beitrag zum Klimaschutz: Bis 2020 wollen wir<br />
die CO2-Effizienz unserer eigenen Geschäftsaktivitäten<br />
wie auch die unserer Subunternehmer um 30<br />
Prozent verbessern.<br />
Das heißt, dass die Deutsche Post DHL die Emissionen<br />
pro verschicktem Brief, pro transportierter<br />
Tonne oder pro Quadratmeter genutzter Fläche um<br />
fast ein Drittel im Vergleich zu 2007 reduzieren wird.<br />
In einem ersten Schritt soll die CO2-Effizienz der eigenen<br />
Aktivitäten bis 2012 um zehn Prozent verbessert<br />
werden. Und auch mit den Subunternehmern<br />
werden bereits Gespräche geführt. Auf diese Weise<br />
machen wir das Engagement für die Umwelt zur tragenden<br />
Säule unseres Nachhaltigkeits-Konzepts.<br />
EINE FRAGE DER WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />
Prozesse effizienter zu machen <strong>und</strong> Ressourcen zu<br />
schonen, ist ein wirtschaftliches Muss. Nicht zuletzt,<br />
weil damit Innovationen verb<strong>und</strong>en sind, die<br />
für eine starke Marktposition unabdingbar sind.<br />
Für Investoren wird es zunehmend wichtiger, dass<br />
ein Unternehmen nachhaltig wirtschaftet. Unser<br />
Konzern bemüht sich deshalb darum, sein Klimaschutz-Engagement<br />
transparent zu machen. Mit<br />
Erfolg: Die gemeinnützige Ratingorganisation Climate<br />
Counts hat uns 2008 für besonders klare <strong>und</strong><br />
messbare Ziele in Bezug auf unsere Emissionen<br />
ausgezeichnet. Neben der Relevanz für Mitarbeiter,<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Investoren spielt der Klimaschutz<br />
auch politisch eine wichtige Rolle. So soll etwa auf<br />
der UN-Klimaschutzkonferenz in Kopenhagen Ende<br />
dieses Jahres das Nachfolgeabkommen zum Kyoto-<br />
Klimaprotokoll geschlossen werden. Es ist absehbar,<br />
dass die anstehenden Herausforderungen sich nur<br />
bewältigen lassen, wenn Wirtschaft <strong>und</strong> Politik eng<br />
zusammenarbeiten. Diesen Dialog unterstützen wir<br />
durch unsere im Januar 2008 gegründete Mitgliedschaft<br />
im World Business Council für Sustainable<br />
Development (WBCSD). Diese Organisation hat<br />
sich zur Aufgabe gemacht, Wege zur Vereinbarkeit<br />
von ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen Interessen<br />
aufzuzeigen. Das WBCSD ist somit eine gute<br />
Plattform, unsere Erfahrungen beim Aufbau nachhaltiger<br />
Strukturen weiterzugeben <strong>und</strong> im Gegenzug<br />
von anderen Unternehmen zu lernen.<br />
KLIMASCHUTZ IN ALLEN SPARTEN UND<br />
REGIONEN Das Klimaschutzprogramm ‚Go-<br />
Green‘, mit dem wir uns als erstes globales Logistikunternehmen<br />
ein konkretes CO2-Ziel gesetzt haben,<br />
umfasst verschiedene Maßnahmenbereiche. Im<br />
Fokus stehen dabei die Optimierung der Luft- <strong>und</strong><br />
Fahrzeugflotte, die Steigerung der Energieeffizienz,<br />
die Entwicklung innovativer Technologien, die Motivation<br />
der Mitarbeiter zu klimabewusstem Verhalten<br />
sowie die Einbeziehung von Subunternehmern.<br />
Ein Beispiel: Beim Wettbewerb ‚Umweltidee 2008‘<br />
waren unsere Mitarbeiter aufgerufen, Vorschläge<br />
zum Umwelt- <strong>und</strong> Ressourcenschutz einzureichen.<br />
Mehr als 11.000 Ideen gingen in wenigen Wochen<br />
ein. Die besten Einfälle werden nun im Rahmen einer<br />
Pilotphase praktisch erprobt <strong>und</strong> bei Erfolg b<strong>und</strong>esweit<br />
umgesetzt. Über unser eigenes Engagement<br />
hinaus bieten wir unseren K<strong>und</strong>en auch klimaneutrale<br />
Lösungen an.<br />
SOZIALES ENGAGEMENT IN BILDUNG<br />
UND KATASTROPHENHILFE Neben dem<br />
Thema Umwelt bewegen uns auch Bildung <strong>und</strong> die<br />
Hilfe für Menschen in Not. So sind wir Gründungspartner<br />
<strong>und</strong> größter Sponsor der 2009 gestarteten<br />
Bildungsinitiative ‚Teach First Deutschland‘. Und in<br />
Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der<br />
Vereinten Nationen (UNDP) <strong>und</strong> dem UN-Büro für<br />
die Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten<br />
(OCHA) haben wir für den Einsatz in Krisengebieten<br />
drei so genannte DHL Disaster Response Teams<br />
gegründet. Bei allen diesen Projekten bringen wir<br />
unser Know-how aus der Logistik ein. Dies stellt einen<br />
unmittelbaren Bezug zum Kerngeschäft her <strong>und</strong><br />
schafft eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für den Erfolg der<br />
Projekte. Darüber hinaus spielt die enge Einbindung<br />
unserer Mitarbeiter in alle Nachhaltigkeits-Maßnahmen<br />
eine entscheidende Rolle. �<br />
● 01 II CR-REPORT<br />
Dr. Winfried Häser<br />
Leiter der Abteilung Um-<br />
weltstrategie <strong>und</strong> -politik<br />
der Deutschen Post DHL<br />
„Bei allen diesen Projekten bringen wir<br />
unser Know-how aus der Logistik ein.<br />
Dies stellt einen unmittelbaren Bezug<br />
zum Kerngeschäft her.“<br />
23