Pirouette No. 02/2022 Februar

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32 Vier Kontinente Meisterschaften Erfolg für Muramoto/Takahashi Kana Muramoto/Daisuke Takahashi schrieben wie Cha die Eislaufgeschichte fort. Zum einen erzielten sie mit Silber das bisher beste Ergebnis bei einer ISU Meisterschaft für ein japanisches (und asiatisches) Tanzpaar. Zum anderen ist Takahashi der erste Eiskunstläufer, der sowohl im Einzel als auch im Eistanz eine Medaille bei Meisterschaften gewinnen konnte. Plus mit 35 Jahren ist er auch noch einer der ältesten (wenn nicht der älteste). Es lief jedoch nicht alles glatt. Im RD stürzte Muramoto bei einem Zwischenschritt gleich am Anfang während Takahashi beim Twizzle wackelte. Aber das ungewöhnliche Programm zu einem Mix aus traditio neller japanischer Musik und Hip Hop-Klängen kam dennoch sehr gut an und es gab immerhin Level vier für den Midnight Blues, die Hebung und Muramotos Twizzles. In der Kür „La Bayadère“ demonstrierten die Japaner viel Eleganz. Ein wenig fehlte es an Tempo, aber das kaschierte die Choreographie geschickt. In jedem Fall ist es eine tolle Leistung, was Muramoto und der Einzel-Weltmeister von 2010 in zwei Jahren erreicht haben - und dies auch noch unter erschwerten Bedingungen, denn wegen der Pandemie konnten sie monatelang nicht mit Marina Zueva trainieren, sondern waren auf Fernunterricht und selbständiges Training angewiesen. Für die WM setzt sich das Duo das ehrgeizige Ziel, unter die Top Ten zu kommen. Team Japan feuert an, Fotos: Flade Kana Muramoto & Daisuke Takahashi » Muramoto: „Es ist etwas ganz Besonderes, mit Daisuke hier zu sein und ihn als Eistänzer zu sehen. Für uns ist das erst der Anfang. Unser Team in Florida – Marina (Zueva) und alle anderen Trainer haben uns darauf vorbereitet, dass wir unser Bestes geben können. Wir wollen (für die WM) an unserem Selbstvertrauen arbeiten und mit den Besten der Welt mithalten können. Wir haben noch so viel Potenzial. Daisuke hat in zwei Saisons unglaublich viel erreicht.” Kana Muramoto & Daisuke Takahashi Takahashi: „Für mich ist das erst die zweite Saison (als Eistänzer) und ich fühle mich geehrt, zu dieser Meisterschaft geschickt zu werden. Wegen Covid hatten wir kaum Wettbewerbe und so war dies eine « kostbare Gelegenheit, uns mit internationalen Paaren zu messen. Wir haben Fehler gemacht. Wir konzentrieren uns jetzt auf die WM und danach müssen wir uns die Zeit nehmen und überlegen, was wir machen wollen. Wenn wir weiterlaufen wollen, ist das eine Verpflichtung und wir müssen sicher sein, dass wir die gleichen Ziele haben.“ Bronze ging an Christina Carreira/Anthony Ponomarenko, die in den vergangenen zwei, drei Jahren in ihrer Entwicklung stagnierten und bei der US-Meisterschaft gar nur Siebte waren. Da die Kanadierin Carreira noch keinen amerikanischen Pass hat, waren die Olympischen Spiele keine Option, aber dennoch war die Platzierung hinter neueren Paaren wie Green/Parsons und Emily Bratti/Ian Somerville eine Enttäuschung. In Tallinn konnten der Sohn der Olympiasieger Marina Klimova/Sergei Ponomarenko und seine Partnerin mit soliden Leistungen überzeugen, aber die Level waren nicht optimal. In einer ähnlichen Lage befinden sich Carolane Soucisse/Shane Firus, die vor vier Jahren Silber bei der Vier-Kontinente-Meisterschaft gewannen und seitdem nicht richtig vorankamen und in Kanada von anderen Paaren überholt wurden. Sie konnten in Tallinn saubere Programme abliefern, es fehlt aber das gewisse Etwas. Bratti/ Somerville laufen in ihrer ersten Saison zusammen und haben rasche Fortschritte gemacht. Sie gefallen mit flottem Laufstil, in der Kür unter anderem zu „Seven Nation Army“. Mit ihnen arbeiten unter anderem Tanith (Belbin) und Charlie White. Das kanadisch-französische Ehepaar Marie-Jade Lauriault/Romain Le Gac hat sich dafür entschieden, für Kanada zu starten, weil sie dort seit sieben Jahren leben. Bis auf einen Sturz von ihr bei den Twizzles in der Kür kamen sie gut durch. Mai Mihara und Yuna Kims Erbinnen Die zauberhafte Mai Mihara schwebt wie eine kleine Fee über das Eis und ist der Liebling vieler Fans, die mit ihr um die Olympiaqualifikation gezittert haben. Doch die verpasste die zierliche Japanerin knapp. Bei ihrem „Hauswettbewerb“ Vier-Kontinente trumpfte sie mit zwei fehlerlosen Programmen mit allen üblichen Dreifachen auf und gewann ihren zweiten Titel und ihre » vierte Medaille insgesamt. Mai Mihara „Ich war so nervös vor meiner Kür, « dass mir schon vorher die Tränen in die Augen stiegen und ich fragte mich, was ich tun soll. Dann sagte ich mir ‚ich habe keine Wahl, ich muss jetzt da raus und das machen‘. Ich war erst Erste, dann Zweite und Dritte (bei den Vier- Kontinenten) und ich wollte diesmal nicht Vierte werden, sondern setzte mir den ersten Platz auf dem Podium als Ziel. Jetzt ist das meine beste und glücklichste Medaille. Ich denke, ich habe meine Bitterkeit von der nationalen Meisterschaft damit überwunden.“ Korea ist im Aufwind, das hat die Pirouette schon vor zwei Jahren beschrieben. Haein Lee und Yelim Kim gehören wie Young You zu der Generation talentierter Läuferinnen, die dank der Erfolge von Olympiasiegerin Yuna Kim zum Frauen | Vier Kontinente Meisterschaften KP Kür Pkt 1 Mai Mihara – Japan 1 1 218.03 2 Haein Lee – Südkorea 2 2 213.52 3 Yelim Kim – Südkorea 3 4 209.91 4 Audrey Shin – Ver. Staaten 5 5 203.86 5 Rino Matsuike – Japan 8 3 202.21 6 Young You – Südkorea 4 7 198.56 7 Yuhana Yokoi – Japan 12 6 185.34 8 Gabriella Izzo – Ver. Staaten 7 8 180.06 9 Starr Andrews – Ver. Staaten 6 12 173.01 10 Gabrielle Daleman – Kanada 9 9 172.98 11 Alison Schumacher – Kanada 11 10 168.42 12 Kailani Craine – Australien 10 11 164.02 13 Veronik Mallet – Kanada 13 13 151.87 14 Jocelyn Hong – Neuseeland 18 14 145.62 15 Tzu-Han Ting – Taiwan 17 15 145.57 16 Sofia Lexi Jacqueline Frank – Philipp. 14 17 139.26 17 Victoria Alcantara – Australien 16 16 138.26 18 Andrea Montesinos Cantu – Mexiko 19 18 133.03 19 Eugenia Garza – Mexiko 15 20 128.73 20 Tara Prasad – Indien 20 19 127.93
33 Mai Mihara Fotos: Robin Ritoss stürzte sie. Vor ihr landeten daher Audrey Shin und Rino Matsuike, die zwei starke Küren mit jeweils sieben Dreifachsprüngen ablieferten. Die Kanadierin Gabrielle Daleman, WM-Dritte von 2017 und Team-Olympiasiegerin von 2018, ist trotz einer endlos erscheinenden Kette von Verletzungen und Krankheiten noch dabei. Sie kämpfte allerdings mit einigen Sprüngen, auch ihre Paradekombi 3T-3T klappte nicht. Kleiner Paarlaufwettbewerb Der Paarlaufwettbewerb war sehr klein, da nur sechs nordamerikanische Teams am Start waren. Die Japaner und Chinesen waren wegen der Olympischen Spiele nicht gekommen und die Nordkoreaner sind von der Bildfläche verschwunden. Die Australier fehlten aus unbekanntem Grund und die übrigen Vier-Kontinente-Länder haben gar keine Paare. Die Favoriten Audrey Lu/Misha Mitrofanov setzten sich verdient durch, bis auf einen Sturz von Lu beim 3T in der Kür erlaubten sie sich keinen Fehler. Bei der US-Meisterschaft waren sie nicht in Topform, nachdem er ihr kurz zuvor bei der Todesspirale mit der Schlittschuhkufe die Wange aufgeschlitzt hatte und sie einigen Trainingsausfall hatten, aber nun waren sie wieder fit. Emily Chan, vor nicht so langer Zeit noch Einzelläuferin, und Spencer Akira Howe, die mit den Siegern bei Boston trainieren, zeigten ebenfalls solide Leistungen und gewannen Silber trotz eines schmerzhaft aussehenden Sturzes von Chan beim Wurfrittberger in der Kür. Evelyn Walsh/ Trennt Michaud überzeugten im KP, aber in der Paare | Vier Kontinente Meisterschaften KP Kür Pkt 1 Audrey Lu / Misha Mitrofanov Ver. Staaten 1 1 189.10 2 Emily Chan / Spencer Akira Howe Ver. Staaten 3 2 180.94 3 Evelyn Walsh / Trennt Michaud Kanada 2 3 179.70 4 Deanna Stellato-Dudek / Maxime Deschamps Kanada 5 4 172.71 5 Katie Mcbeath / Nathan Bartholomay Ver. Staaten 4 5 168.18 6 Lori-Ann Matte / Thierry Ferland Kanada 6 6 163.60 Kür machten sie mehrere Fehler und verpatzten die letzte Hebung, so dass sie auf den dritten Rang zurückfielen. Letztendlich gaben sie damit dem kanadischen Verband recht, der sie trotz guter Leistung bei der nationalen Meisterschaft nicht für Peking nominierte, sondern Vanessa James/Eric Radford vorzog. Deanna Stellato-Dudek/Maxime Deschamps hatten Probleme bei den Einzelsprüngen. Ihnen fehlten wegen Deschamps‘ Corona-Erkrankung vor der Kanadische Meisterschaft Trainingskilometer. Stellato-Dudek beweist, dass man auch mit 38 Jahren noch auf einem hohen Niveau laufen kann. Die Amerikanerin und ihr kanadischer Partner hoffen auf eine Olympiateilnahme in vier Jahren. „Ich bin wahrscheinlich in besserer Form als je zuvor und wir können genauso viel trainieren wie Zehnjährige in unserer Eishalle. Ich passe gut auf mich und meinen Körper auf, um das möglich zu machen“, sagte Stellato-Dudek. Katie McBeath ist auf Vorschlag des US-Verbandes erst mit Mitte 20 zum Paarlauf gewechselt und hinterließ zusammen mit Nathan Bartholomay einen ordentlichen Eindruck. ••• Vier Kontinente Meisterschaften Haein Lee Eiskunstlauf kamen. Lee und Kim beeindruckten mit sehr guten Leistungen. Von Lee sieht man im Training einen 3A, aber im Wettbewerb riskierte sie ihn noch nicht. Ihr nächstes Ziel ist nun die Junioren-WM. You, die mit Kim nach Peking fährt, scheiterte am 3A in beiden Programmen – im KP war er einfach, in der Kür Audrey Lu & Misha Mitrofanov
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Seite 7 und 8: Filmrezension Die Kür ihres Lebens
Seite 9 und 10: Favoriten siegen bei der Kanadische
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Seite 23 und 24: Drei russische Paare vorne Die Paar
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Seite 27 und 28: darunter auch ein knapper zweiter 3
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