Thermenland_02-2022
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Ausgabe 124 Jan./Febr. 2<strong>02</strong>2<br />
<strong>Thermenland</strong><br />
MAGAZIN<br />
Refugium Rottal Terme:<br />
Abtauchen im<br />
Thermenbach<br />
Taubeneder-Interview:<br />
Freiheit & Sicherheit<br />
trotz Corona<br />
Neues Heimatbuch:<br />
„Es ist so schön<br />
an Rott und Inn“
EDITORIAL<br />
Martin Semmler M.A. | Chefredakteur<br />
Sehr nah<br />
leben die Nachbarn jenseits des Bayerwalds,<br />
der Šumava. Seit alters her verband<br />
uns viel mit den Menschen<br />
Tschechiens, vor allem in Böhmen, hinter<br />
dem Goldenen Steig. Eine Theorie<br />
der bajuwarischen Stammesbildung geht<br />
sogar davon aus, dass es Männer aus<br />
Böhmen waren, Boemwarii, die als neuer<br />
Adel die keltoromanische Urbevölkerung<br />
zum Volk der Bayern formten. Vor allem<br />
die Handelsbeziehungen waren auch bis<br />
an den Unteren Inn eng. Über viele<br />
Jahrhunderte zogen Säumerzüge den Inn<br />
hinauf und hinab. Im Bayerwald verwischten<br />
die Grenzen völlig, denn den<br />
einfachen Menschen war es egal, unter<br />
welcher Adelsherrschaft sie ihr unfreies<br />
Dasein zu fristen hatten. Sympathie ging<br />
schon immer auch durch den Magen. Bei<br />
uns gab es ganz natürlich süße Golatschen,<br />
Buchtln oder Powidltascherl und<br />
Böhmische Knödl zum Braten, also<br />
tschechische Küche. Wenn bei uns 's Zeiserl<br />
in der Hecke singt oder der Schmetterling<br />
über die Wiese flattert, der Quark<br />
auf den Tisch kommt oder man sich in<br />
seine Bude zurückzieht, so sind das alles<br />
Wörter, die unsere Vorfahren aus dem<br />
Tschechischen entlehnt haben, genau so<br />
wie Pistole und Haubitze und viele<br />
andere mehr.<br />
Als Teil der K.u.K.-Monarchie hat das<br />
Miteinander auch die Zeit der Nationalstaaten<br />
im 19. Jahrhundert überlebt. Es<br />
war erst die Gier der deutschsprachigen<br />
Kriegstreiber, die die Tschechen und<br />
Slowaken sich ab 1918 immer weiter<br />
von den Neˇmci absondern ließen. Der<br />
tschecho-slowakische Ministerpräsident<br />
Klement Gottwald (!), Chef der kommunistischen<br />
KSČ, sorgte schließlich dafür,<br />
dass sich das Land aus der Mitte Europas<br />
Richtung Ostblock verabschiedete. Damit<br />
war dann für die nächsten 30 Jahre<br />
Schluss mit guter Nachbarschaft und die<br />
Entfremdung begann.<br />
Ab der Besetzung des Sudentenlandes<br />
1938 stand die gemeinsame Geschichte<br />
den Tschechen und Deutschen rund 50<br />
Jahre lang im Weg. Heute ist das gänzlich<br />
anders. Das wichtigste Dokument für<br />
diesen Wandel wurde vor 25 Jahren<br />
unterzeichnet: die Deutsch-tschechische<br />
Erklärung.<br />
Wenn sich heute Jugendliche aus Tschechien<br />
und Deutschland im Nationalpark<br />
zum Sommercamp treffen und ein Moor<br />
renaturieren, dann gehört das zum normalen<br />
Miteinander in Europa.<br />
Unmittelbar nach dem Fall des Eisernen<br />
Vorhangs war dies noch undenkbar gewesen.<br />
Dabei wünschten sich die damalige<br />
Tschechoslowakei und Deutschland<br />
jedoch einen Neunanfang in den Beziehungen.<br />
Doch die Erfahrung von nationalsozialistischem<br />
Terror auf der einen<br />
Seite und der Vertreibung auf der anderen<br />
Seite führten zu zwei unvereinbaren Positionen.<br />
Mühsam war der Annäherungsprozess,<br />
doch er mündete in einen Erfolg:<br />
Am 21. Januar 1997 konnte im Liechtenstein-Palais<br />
in Prag die Deutsch-tschechische<br />
Erklärung unterzeichnet werden.<br />
Doch wo stehen wir heute? Außer Einkaufs-<br />
und Ausflugstourismus ist nicht<br />
viel. Tschechien ist vielleicht mehr als<br />
jedes andere ehemalige Ostblockland<br />
wieder in der Mitte Europas angekommen<br />
und vom Unteren Inn bis zur<br />
Šumava gehören wir einer gemeinsam<br />
Euregio an. Doch diese bringt zwar EU-<br />
Gelder in die Region, von einem nachbarschaftlichen<br />
Miteinander ist an deren<br />
südlichem Ende im <strong>Thermenland</strong> noch<br />
wenig zu spüren. Hier sind uns die Nachbarn<br />
im Norden doch noch<br />
sehr fern.<br />
DO SCHAU HER ...<br />
Natur hat immer Saison! Selbst die<br />
kalte Jahreszeit hat ihre Reize und<br />
karge Winterlandschaften können<br />
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Schneeschuhwanderungen oder<br />
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BayernTourNatur auch in der dunkleren<br />
Jahreshälfte für „Lichtblicke“.<br />
Ausflugstipps zum Beispiel zu Wolf,<br />
Luchs und Hirsch in den Bayerischen<br />
Wald gibt es unter<br />
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Foto: Rainer Simonis/Nationalpark<br />
3 www.thermenland-magazin.de
INHALT<br />
Aktuell<br />
Editorial: Ferne Nachbarschaft 3<br />
Do schau her: NaturTour in den Winter 3<br />
Tourismus im Umbruch: Neue Post-Corona-Trends 5<br />
Menschenrecht: Mehr Barrierefreiheit im Kurbereich 6<br />
Valentinstag: Vorsicht bei Online-Dating-Portalen 7<br />
Interview: MdL Taubeneder über Pandemie-Situation 8<br />
Suppen-Ampel: Wärmender Wintergenuss 18<br />
Kultur & Freizeit<br />
Buchverlosung: „Es ist so schön an Rott und Inn“ 20<br />
Neue Ausstellung: Bilder von Annalena Dullinger 20<br />
Fit & Gesund<br />
Herausforderung: Fitness-Training in Corona-Zeiten 21<br />
Apotheker-Tipp: So funktioniert unser Immunsystem 22<br />
Kräuterlexikon: Schwarzkümmel heilt jede Krankheit 25<br />
ÖPNV: Kommt der Verkehrsverbund für Niederbayern? 11<br />
Fachkräftemangel: Gefahr für den Wohlstand aller 12<br />
Zahl des Monats: Euro ist stabiler als die D-Mark 29<br />
Rat & Tat<br />
Verbraucher-Tipp: Die Mogelpackungen des Jahres 24<br />
Verkehrssicherheit: Richtig fahren bei Schnee und Eis 26<br />
ILE an Rott & Inn<br />
Neue Kleinprojekte: 100.000 Euro für ein besseres Leben 13<br />
Ärztemangel: ILE will junge Mediziner anlocken 14<br />
Digitalisierung: Apps für Rathäuser, Schulen & Vereine 14<br />
Vorreiter: Die ILE-Kommunen werden Klima-Paten 15<br />
Photovoltaik: Soll ILE eigenen Strom erzeugen? 15<br />
Erleben & Genießen<br />
Rottal Terme: Eintauchen, wohlfühlen & genießen 16<br />
Valentinstag: Gemeinsame Zeit zur Erholung nutzen 17<br />
Sammelaktion: Wer spendet für JuBO-Probenraum? 27<br />
Service<br />
<strong>Thermenland</strong>-Horoskop 28<br />
Wetterprophet 29<br />
Impressum 29<br />
Notrufnummern 30<br />
Apotheken-Notdienst 30<br />
Print for Packaging.<br />
Mit der Druckmaschine Heidelberg XL 162 mit 5 Farben<br />
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Mai 2018 auch den Bereich Lohndruck für Verpackungshersteller<br />
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4
AKTUELL<br />
Corona und Klimadebatte sorgen für eine Trendwende im Tourismus<br />
Neue Zielgruppen stellen neue Ansprüche<br />
Zum Abschluss einer Serie von Fachdialogen<br />
mit Tourismusexperten hat das Bayerische<br />
Zentrum für Tourismus (BZT) in<br />
einer Rückschau noch einmal die Quintessenz<br />
der Dialoge zusammengefasst beraten.<br />
Neben Aspekten der Reiseveranstalter,<br />
des Flug-, Städte- und des alpinen Tourismus<br />
ging es aber auch um Folgen<br />
und Lehren aus der Corona-Krise sowie<br />
ganz generelle Tendenzen, zu denen sich<br />
auch Tourismusminister Huber Aiwanger<br />
äußerte.<br />
„Wir tun alles, damit der<br />
Tourismus durchhält“<br />
„Unterm Strich müssen wir sagen, die Tourismuswirtschaft<br />
hat sich erstaunlich gut<br />
durch die Corona-Krise geschlagen. Aber<br />
trotzdem: Was zuviel ist, ist zuviel. Wenn<br />
man einfach über Monate massivste Einschränkungen<br />
aushalten muss, dann geht’s<br />
irgendwann an die Substanz“, räumte<br />
Minister Aiwanger gleich zum Auftakt ein.<br />
„Wir sehen schon, dass die Tourismusbranche<br />
im großen Umfang Personal verliert,<br />
teilweise Personalmangel hat, und wenn's<br />
wieder aufwärts geht, ja vielfach auch den<br />
Glauben an die Zukunft verloren hat.<br />
Momentan läuft's wieder einigermaßen,<br />
aber wir müssen natürlich auch weiterhin<br />
dranbleiben, den Tourismus zukunftsfähig<br />
und damit auch resilient zu machen.“<br />
Dazu gehöre etwa eine gezielte Besucherlenkung,<br />
die Gästen bereits im Vorfeld<br />
zeigt, wo sie Parkplätze finden, warnt, dass<br />
Sehenswürdigkeiten schon überfüllt sind.<br />
„Das sind alles Maßnahmen, um den Tourismus<br />
lebensfähig zu halten und für die<br />
Zukunft aufzustellen. Wir haben auch<br />
eine Reihe von namhaften Förderprogrammen,<br />
durch die etwa die Modernisierung<br />
und Digitalisierung des Tourismus unterstützt<br />
werden“, erklärte Aiwanger. „Wir tun<br />
alles, damit der bayerische Tourismus<br />
durchhält.“<br />
„Die Zukunft liegt in Qualität und<br />
Nachhaltigkeit“<br />
„Das klassische Wachstumsparadigma<br />
„schneller, höher, weiter“ ist im Post-<br />
Covid-Tourismus zu hinterfragen“, zog<br />
Marco Gardini, Professor für Tourismus-<br />
Management an der Hochschule Kempten<br />
seine Schlussfolgerung aus der Diskussionsrunde,<br />
die er geleitet hatte. „Nach<br />
Ansicht unserer Experten ist das ewige und<br />
rein quantitativ betriebene Wachstum<br />
nicht die Lösung aller Probleme. Im zukunftsfähigen<br />
Tourismus geht es aber nach<br />
ihrer Meinung nicht darum, garnicht zu<br />
Tourismuswirtschaft im Umbruch: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht im BZT-Interview<br />
gravierde Folgen von Pandemie und Klimadebatte.<br />
Screenshot: Semmler<br />
wachsen, sondern anders zu wachsen.“ Es<br />
gehe vielmehr darum zu entscheiden, in<br />
welchen Bereichen man noch Wachstum<br />
anstrebe und wo nicht. „Die Praktiker auf<br />
unserem Podium waren sich einig, dass<br />
uns der konventionelle Massentourismus<br />
zwar noch länger begleiten wird, der<br />
Tourismus der Zukunft aber deutlich<br />
stärker von Nachhaltigkeit, dem qualitativen<br />
Wachstum und sozialer, ökologischer<br />
Verantwortung geprägt sein wird. Langfristig<br />
wird die Investition in die Qualität und<br />
die Nachhaltigkeit der Schlüssel zum<br />
Erfolg sein.“<br />
„Das Reiseverhalten wird sich<br />
schleichend ändern“<br />
Durch die Probleme bezüglich der Auslandsreisen<br />
„war der Sommer 2<strong>02</strong>1 in<br />
Deutschland dann wirklich ein Boom-<br />
Sommer. Wir haben viele Destinationen<br />
mit Allzeithochs gehabt, was die Übernachtungszahlen<br />
angegangen ist“, zog<br />
Jürgen Schmude, eremetierter Professor für<br />
Tourismus und Nachhaltigkeit der Uni<br />
München, sein Fazit. Die Krise habe das<br />
Reiseverhalten auf Dauer verändert und es<br />
werde sicherlich auch in Zukunft anders<br />
gereist. „Was wir erleben im Tourismus ist<br />
Evolution nicht Revolution. Das Reiseverhalten<br />
wird sich also nach der Covid-Pandemie<br />
nicht schlagartig ändern, sondern<br />
das ist ein schleichender Prozess.“ Die<br />
Pandemie habe die Menschen nachdenklicher<br />
gemacht und die Entscheidung über<br />
das Reiseziel falle nun vor allem aus emotionalen<br />
und subjektiven Gründen, auch<br />
wenn die Reisemotive und die Bedürfnisse<br />
der Touristen weitgehend unverändert bleiben.<br />
„Wir wissen aus der Forschung, dass<br />
Reiseziele auch sehr schnell ersetzt werden<br />
können, also insbesondere Warmwasser-<br />
Destinationen“, so Schmude. Für Dynamik<br />
im Reisemarkt werde zunehmend auch der<br />
demographische Wandel sorgen. Der führe<br />
zu veränderten Zielgruppen und eine Zunahme<br />
der Kurzreisen, „das heißt die Zahl<br />
der Kurzreisen pro Kopf wird steigen“.<br />
„Nachhaltigkeit ist das<br />
Wirtschaftsprinzip der Zukunft“<br />
Für Tourismusminister Hubert Aiwanger<br />
sind Tourismus und Nachhaltigkeit zwei<br />
Seiten einer Medaille. „Ich will vielleicht<br />
sogar noch eins draufsetzen: Nachhaltigkeit<br />
ist existenziell für den Tourismus.<br />
Immer mehr Gäste fragen schon nach,<br />
wenn sie kommen, kann ich hier mein<br />
E-Mobil, mein E-Bike aufladen? Ist denn<br />
das Lebensmittel aus der Region? Seid ihr<br />
einigermaßen CO 2 -neutral? Beschädige<br />
ich hier die Natur beim Spazierengehen<br />
und an was muss man sich halten – also<br />
die Menschen erwarten fast Regeln, die<br />
wollen garnicht mehr einen ungeregelten<br />
„Raubbau-Tourismus“ und sind dankbar<br />
für Hinweise zur Müllvermeidung, zu<br />
regionalen Wirtschaftskreisläufen, usw.“<br />
Heute denke man sehr viel nachhaltiger<br />
als vor Corona-Krise und Klimadebatte, so<br />
Aiwanger. „Urlaub daheim, mit dem Rucksack<br />
in der Landschaft – das sind neue<br />
Trends, für die man sich heute nicht mehr<br />
schämt, sondern die man heute nach vorne<br />
stellt. Gerade Corona hat uns dazu gezwungen,<br />
die Schönheit der Landschaft<br />
vor der eigenen Haustüre wieder zu erkennen,<br />
anstatt die Heimat nicht zu kennen<br />
und ans andere Ende der Welt zu fliegen.“<br />
sam<br />
5<br />
www.thermenland-magazin.de
AKTUELL<br />
Bürgerverein plant neue Umfrage und weitere Aktionen zum Thema<br />
Passauer Kreis würdigt Einsatz für Barrierefreiheit<br />
„Wenn es einen Preis für Gemeinden im<br />
Landkreis Passau gäbe, die sich in besonderer<br />
Weise um Barrierefreiheit bemühen,<br />
die Gemeinde Bad Füssing hätte ihn verdient“<br />
–das ist zumindest die Überzeugung<br />
von Max Baumgartner. Er hat 2<strong>02</strong>0 für den<br />
Passauer Kreis e.V. zum zweiten Mal eine<br />
Umfrage bei den Landkreiskommunen zum<br />
Thema Barrierefreiheit durchgeführt. Dabei<br />
stellten 24 Gemeinden ihre Aktivitäten vor.<br />
Insgesamt konnte der Verein vielen beteiligten<br />
Gemeinden ein gutes Zeugnis ausstellen<br />
und ihr Engagement würdigen. Ziel war es,<br />
ein wichtiges Thema – schließlich ist Barrierefreiheit<br />
ein Menschenrecht – heraus zu<br />
stellen. Für 2<strong>02</strong>2 plant der Verein eine neue<br />
Umfrage und weitere Aktionen.<br />
Bei Barrierefreiheit vorbildhaft<br />
Baumgartner konnte feststellen, dass Gemeinde<br />
und Kur- & GästeService Bad<br />
Füssing in den letzten Jahren viel Beispielgebendes<br />
geschaffen haben, um Barrierefreiheit<br />
zu verwirklichen. Dazu komme,<br />
dass Hotellerie, Gastronomie, Verkehrsunternehmen,<br />
Thermen und Vereine sich des<br />
Themas in vorbildlicher Weise angenommen<br />
hätten. In der Gemeinde Bad Füssing<br />
liegt die praktische Umsetzung des Themas<br />
Barrierefreiheit vor allem in den Aufgabenbereichen<br />
des Kur- & GästeService und des<br />
Bauamts. „Vollkommene Barrierefreiheit<br />
zu erreichen ist für einen Ort eine unglaublich<br />
komplexe, herausfordernde und langfristige<br />
Aufgabe“, sagte Bürgermeister<br />
Tobias Kurz in einem Gespräch mit dem<br />
Passauer Kreis. „Wir fühlen uns diesem Ziel<br />
verpflichtet, nicht nur, aber auch wegen unserer<br />
speziellen Aufstellung als Kurort“,<br />
betonte der Rathauschef. Vieles sei heute<br />
bereits Realität, wie eine Übersicht auf der<br />
Homepage des Kurortes zeigt, die laufend<br />
aktualisiert wird.<br />
„Reisen für Alle“-Zertifikat<br />
Der Kurort verfügt seit 2018 über das Zertifikat<br />
„Reisen für Alle – Deutschland barrierefrei<br />
erleben“. Ziel dieser Initiative ist<br />
es, Barrierefreiheit als Qualitäts- und Komfortmerkmal<br />
in Deutschland einzuführen.<br />
Alle touristisch wichtigen Komponenten<br />
wie An- und Abreise, Unterkünfte, gastronomisches<br />
Angebot, Sehenswürdigkeiten<br />
und Freizeitaktivitäten wurden im Zuge der<br />
Zertifizierung mit Blick auf ein behindertengerechtes<br />
Angebot auf den Prüfstand gestellt.<br />
Die zuständigen Mitarbeiterinnen des<br />
Kur- & GästeServices Bad Füssing, Angelika<br />
Sorega-Unberath und Fabiola Agrebi,<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
freuen sich: „Bad Füssing hat bei der Bewertung<br />
glänzende Noten in vielen Bereichen<br />
erhalten.“<br />
Barrierefreie Erholung<br />
So wurden unter anderem das Große und<br />
Kleine Kurhaus, der Kur- & GästeService,<br />
das Bürgermeister-Frankenberger-Haus mit<br />
Veranstaltungsservice und Kartenvorverkauf,<br />
Kur- und Freizeitpark, das Freibad,<br />
das öffentliche WC am Kurplatz und die<br />
Wandertour „Schnecke“ als behindertengerechte<br />
kommunale Einrichtungen zertifiziert.<br />
Daneben wurden weitere Unternehmen<br />
im Ort wie Hotels, Ferienwohnungen,<br />
die Spielbank Bad Füssing, Taxiunternehmen,<br />
Bäckereien und Cafés positiv<br />
bewertet.<br />
„Bad Füssing macht es Menschen mit<br />
Bewegungseinschränkung leicht, unbeschwert<br />
den Urlaub zu genießen. Grenzenlose<br />
Erholung trotz Handicap ist das<br />
Motto. Die öffentlichen touristischen Einrichtungen<br />
sind barrierefrei erreichbar, vom<br />
Infozentrum im Kur- & GästeService bis<br />
hin zu den Veranstaltungssälen.“<br />
Angebot wird weiter ausgebaut<br />
Sie weist aber auch darauf hin, dass die<br />
Themen Barrierefreiheit und „Reisen für<br />
alle“ für die zukunftsgerichtete touristische<br />
Weiterentwicklung des Kurortes Bad Füssing<br />
eine wesentliche Rolle spielen. „Wir<br />
wollen barrierefreien Urlaub in Bad Füssing<br />
zukünftig noch mehr in den Fokus der<br />
Produktentwicklung und Vermarktung<br />
rücken. Unsere Zielsetzung sollte daher<br />
auch sein, das gemeindebezogene Angebotsportfolio<br />
in den Bereichen Gesundheits-<br />
und Veranstaltungsservice für unsere<br />
Gäste weiterhin zu qualifizieren und zu<br />
optimieren. Umso erfreulicher ist es, wenn<br />
sich unsere Leistungsträger ebenso diesen<br />
Bestrebungen anschließen, in diesen Bereich<br />
investieren und letztlich somit das<br />
touristische Gesamtangebot in Bad Füssing<br />
für Menschen mit Handicap ausbauen.“<br />
Handicap-geeigneter Golfclub<br />
Bei den Konzerten im Großen und Kleinen<br />
Kurhaus ist es bereits heute möglich, Rollstuhlplätze<br />
zu buchen. Hörgeschädigte<br />
können sowohl in den Kursälen als auch in<br />
der katholischen und evangelischen Kirche<br />
induktiv hören. Sogar die vielbesuchte<br />
Spielbank mit der Sky-Lounge verfügt über<br />
einen barrierefreien Zugang.<br />
Auf Aktivurlauber mit Bewegungseinschränkungen<br />
warten in den Mietstationen<br />
6<br />
Engagiert für das Menschenrecht „Barrierefreiheit“<br />
(von rechts): Max Baumgartner vom<br />
Passauer Kreis e.V. zusammen mit Kur- und<br />
Tourismusmanagerin Daniela Leipelt, Bürgermeister<br />
Tobias Kurz und Bauamtsleiter Josef<br />
Flock an barrierefrei ausgebauten Bushaltestelle<br />
vor der Europa Therme. Foto: Passauer Kreis<br />
die unterschiedlichsten Spezialfahrräder<br />
und selbst der Golfplatz ermöglicht Golfen<br />
trotz körperlichem Handicap: mit extra<br />
flachen Spielbahnen und einem Aufzug für<br />
Rollstuhlfahrer im Clubhaus.<br />
Überall barrierefrei mobil<br />
Besonders bemerkenswert ist für Max<br />
Baumgartner vom Passauer Kreis die Unterstützung<br />
im Bereich der Mobilität. Die<br />
Nahverkehrslinien in der Gemeinde machen<br />
es Behinderten leicht, mobil und unabhängig<br />
zu sein: Niederflurbusse und zum<br />
Teil erhöhte Gehsteige ermöglichen einen<br />
niveaugleichen Einstieg und unbeschwertes<br />
Mitfahren. Im Jahr 2<strong>02</strong>1 wurden beispielsweise<br />
die Bushaltestellen an der<br />
Therme Eins und an der Europa Therme<br />
barrierefrei ausgebaut. Im öffentlichen Personennahverkehr<br />
werden außerdem Busbegleiter<br />
eingesetzt, die Hilfestellung beim<br />
Ein- und Ausstieg leisten. Orts- und Bäderverkehr<br />
sowie der Rufbus sind seniorengerecht<br />
und können mit der Bad<br />
Füssing-Karte (Kur-, Gäste-, Bürger- bzw.<br />
Jahreskurkarte) kostenlos genutzt werden.<br />
Ergänzt wird das Ganze durch Taxiunternehmen,<br />
die Tag und Nacht unterwegs<br />
sind. Dabei sind manche Taxis und Großraumtaxis<br />
speziell für Rollstuhlfahrer und<br />
Elektrorollstuhlfahrer geeignet und zertifiziert.<br />
Haustürabholung für Kleingruppen<br />
gehört ebenfalls zum Konzept der Barrierefreiheit.<br />
Einen großen Beitrag zum Thema Barrierefreiheit<br />
leisten darüber hinaus auch die<br />
Bad Füssinger Vereine, wie zum Beispiel<br />
die Vital Nachbarschaftshilfe e.V. oder<br />
der "60er" e.V.<br />
sam
AKTUELL<br />
Statt Faschings-Flirt aufs Partner-Portal? Verbraucherschützer warnen:<br />
Rechnungsfrust statt Liebeslust zum Valentinstag<br />
Die Partnersuche über Partnervermittlungen<br />
oder Singlebörsen ist inzwischen so<br />
normal wie das Kennenlernen am Arbeitsplatz<br />
oder auf einer Party. Doch was so<br />
praktisch daher kommt, hat seine Tücken.<br />
Für viele Menschen endet die Suche nach<br />
dem Traumpartner oder der Traumpartnerin<br />
im Rechnungsfrust. Mit den 12 Tipps<br />
der Verbraucherzentrale tappen Partnersuchende<br />
nicht in die Falle.<br />
1. Wünsche festlegen<br />
Partnervermittlung, Singlebörse, Erotikportal:<br />
Das Angebot ist riesig. Partnersuchende<br />
sollten sich erst überlegen, was<br />
Sie suchen – einen Partner fürs Leben, für<br />
Freizeitaktivitäten oder ein schnelles<br />
Abenteuer.<br />
2. Vertragspartner kennen<br />
Wer online auf Partnersuche geht, sollte<br />
vor der Anmeldung einen Blick in das Impressum<br />
der Internetseite werfen. Hat der<br />
Betreiber eines Portals seinen Sitz außerhalb<br />
der EU, etwa in der Schweiz oder in<br />
der Türkei, ist es häufig mühsamer, Rückzahlungsansprüche<br />
durchzusetzen.<br />
3. Leistungen checken<br />
Verbraucher sollten vorab prüfen, welche<br />
Leistungen sie tatsächlich erwarten können.<br />
Wird wirklich der Kontakt zu den<br />
beworbenen Personen hergestellt oder<br />
erhält man lediglich Partnervorschläge<br />
oder muss man sich sogar selbst durch<br />
Profile klicken? Bei manchen Online-<br />
Dating-Plattformen kommunizieren auch<br />
Mitarbeiter des Anbieters anstelle echter<br />
Singles.<br />
4. Vorsicht bei kostenlosem Test<br />
Kostenfreie Mitgliedschaften bei Partnervermittlungen<br />
ermöglichen in der Regel<br />
keinen Austausch mit anderen Partnersuchenden<br />
und sind daher ohne Nutzen<br />
für den Verbraucher. Auch bei Testangeboten<br />
wie „1 Euro für 14 Tage“ sollten<br />
Verbraucher vorsichtig sein. Diese Verträge<br />
verlängern sich nach Ablauf der<br />
Testphase oft in teure Mitgliedschaften.<br />
5. Laufzeit richtig wählen<br />
Je länger die Laufzeit eines Vertrags, desto<br />
günstiger der monatliche Beitrag. Gefällt<br />
das Angebot allerdings nach kurzer Zeit<br />
nicht mehr, sind Verbraucher bei Single-<br />
Portalen an die Laufzeit gebunden und<br />
bei Partnervermittlungen müssen sie sich<br />
voraussichtlich über das Recht zur außerordentlichen<br />
Kündigung streiten. Wer<br />
eine kurze Laufzeit wählt, kann ohne<br />
großes finanzielles Risiko sehen, ob ein<br />
Angebot den Vorstellungen entspricht.<br />
6. Vertrag rechtzeitig kündigen<br />
Bei automatischen Vertragsverlängerungen<br />
empfiehlt sich eine rechtzeitige Kündigung<br />
per Einwurf-Einschreiben – am<br />
besten zeitnah nach Vertragsschluss.<br />
Das Kündigungsschreiben muss bis zum<br />
Kündigungstermin beim Anbieter eingegangen<br />
sein.<br />
7. Nicht sofort alles bezahlen<br />
Einige Anbieter verlangen eine Bezahlung<br />
vorab für die gesamte Laufzeit oder<br />
eine hohe Anzahlung. Eine monatliche<br />
Zahlweise ist selbst bei etwas höheren<br />
Kosten besser, denn Verbraucher müssen<br />
ihrem Geld im Streitfall nicht hinterherlaufen.<br />
8. Frist für Widerruf beachten<br />
Wurde ein Vertrag online oder in der<br />
Wohnung des Verbrauchers geschlossen,<br />
kann er innerhalb von 14 Tagen nach Vertragsschluss<br />
widerrufen werden. Fordert<br />
der Anbieter im Falle des Widerrufs einen<br />
(hohen) Wertersatz, sollten Verbraucher<br />
diesen nicht voreilig zahlen, sondern sich<br />
rechtlich beraten lassen.<br />
9. Kündigungsfristen kennen<br />
Singlebörsen und Erotikportalen kann<br />
zum Ende der vereinbarten Vertragslaufzeit<br />
gekündigt werden. Partnervermittlungen,<br />
die konkrete Kontaktvorschläge<br />
unterbreiten, sind jederzeit fristlos kündbar.<br />
Es sind dann nur die bis zum<br />
Zeitpunkt der Kündigung erbrachte Leistungen<br />
zu zahlen.<br />
10. Daten löschen lassen<br />
Alle persönlichen Daten sollten nach Vertragsende<br />
gelöscht werden. Wer auf Nummer<br />
sicher gehen möchte, fordert den<br />
Anbieter ausdrücklich dazu auf und lässt<br />
sich die Datenlöschung schriftlich bestätigen.<br />
11. Kleingedrucktes genau lesen<br />
Manche Anbieter behalten sich vor,<br />
Profile auf weiteren Portalen zu verwenden,<br />
auf denen Partnersuchende sich nie<br />
angemeldet haben. Von solchen Angeboten<br />
sollten Verbraucher Abstand nehmen.<br />
12. Persönliches Treffen<br />
Wer Traumpartner oder -partnerin gefunden<br />
hat, vereinbart am besten ein persönliches<br />
Treffen an einem öffentlichen Ort,<br />
um herauszufinden, ob die Person tatsächlich<br />
den Erwartungen entspricht.<br />
Die Verbraucherzentrale Hamburg berät<br />
Verbraucher, die Probleme mit Flirtportalen,<br />
Singlebörsen oder Partnervermittlungen<br />
haben. Weitere Informationen und<br />
Hinweise unter www.vzhh.de.<br />
7<br />
www.thermenland-magazin.de
AKTUELL<br />
Landtagsabgeordneter Walter Taubeneder mit ein<br />
„'So viel Sicherheit wie nötig, so viel Fr<br />
„Selbstverständlich bewegt uns die Pandemie<br />
in diesen Zeiten. Tagtäglich kommen<br />
viele Anfrage, Bürgeranliegen, aus<br />
der Wirtschaft und auch anderen Bereichen,<br />
auf uns zu. Unsere Aufgabe ist es,<br />
den Menschen zu helfen, auch finanziell“,<br />
erklärte MdL Walter Taubeneder<br />
bei einer kurzen Pressekonferenz zu Jahresbeginn<br />
vorweg. Gemeinsam mit MdL<br />
Prof. Dr. Gerhard Waschler hat er dabei<br />
die politische Agenda und Perspektiven<br />
der CSU-Abgeordneten für das Jahr 2<strong>02</strong>2<br />
vorgestellt. Natürlich hätten sich die<br />
Mandatsträger zuerst die großen Herausforderungen<br />
rund um die Pandemie zu<br />
bewältigen. Dennoch gebe es zahlreiche<br />
andere wichtige Themen für die Region.<br />
Lückenschluss der A94<br />
An oberster Stelle steht für die Abgeordneten<br />
der Medizincampus Niederbayern,<br />
von der sie sich unter anderem eine Stabilisierung<br />
der ärztlichen Versorgung in<br />
der Region erwarten. „Projekte wie die<br />
Endplanung für den Spatenstich der<br />
neuen JVA in Passau, mit der viele<br />
Arbeitsplätze in der Region geschaffen<br />
werden, werden wir weiterhin positiv begleiten“,<br />
so MdL Waschler. Ebenso steht<br />
die Einrichtung eines Zentrums für IT-<br />
Sicherheit in Vilshofen auf der Agenda,<br />
wie auch der Lückenschluss der A94 bei<br />
Pocking. „Wir kommen hier unserem Ziel<br />
immer näher. Die Autobahn kommt mehr<br />
und mehr in der Region voran – bis zum<br />
Jahr 2<strong>02</strong>4/25 wird die Anbindung an die<br />
A3 realisiert werden können“, so MdL<br />
Taubeneder.<br />
80 Mio. für KKH Rotthalmünster<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
„Mögliche Impfpflicht zieht Rattenschwanz nach sich“: Im Gespräch mit MdL Walter Taubeneder<br />
(Mitte) drücken Ulrich Buchberger, Leiter des AWO-Seniorenzentrums Ortenburg und Pflegedienstleiterin<br />
Sabine Dionys ihre Sorge aus, dass die Pflegeeinrichtungen noch mehr Mitarbeitende<br />
verlieren könnten.<br />
Foto: Stefanie Starke<br />
Es werde also einiges in der Region mit<br />
überregionaler Bedeutung bewegt, betonte<br />
Gerhard Waschler. Dazu zählte er<br />
auch den Zuschlag für das UNESCO-<br />
Weltkulturerbe „Nasser Limes“. „Den<br />
Status haben wir, jetzt geht es darum,<br />
einen Mehrwert für die Region durch die<br />
Bewerbung regionaler Schwerpunkte zu<br />
setzen.“ Walter Taubeneder ist es außerdem<br />
ein Anliegen, die Finanzierung für<br />
die Modernisierung des Krankenhauses<br />
Rotthalmünster mit einem Volumen von<br />
über 80 Millionen Euro auf den Weg zu<br />
bringen. Bei allen Vorhaben für die Region<br />
spiele die Pandemiebewältigung jedoch<br />
eine große Rolle: „Wir sind davon<br />
überzeugt, dass wir mit einer entsprechenden<br />
Impfquote Corona besiegen<br />
können – deswegen auch nochmals die<br />
Bitte: Lassen Sie sich impfen!“<br />
<strong>Thermenland</strong>-Themen<br />
Viele Themen der CSU-Agenda berührten<br />
jedoch die aktuelle Lebenssituation<br />
im <strong>Thermenland</strong> nur wenig oder auch gar<br />
nicht. Der Lückenschluss der Autobahn<br />
gilt nur bis zur A3, das Nadelöhr Simbach<br />
Richtung München ist jedoch noch<br />
immer nicht gelöst. Das für die Passauer<br />
Umlandgemeinden wichtige Radwegenetz-Projekt<br />
wird sich nicht bis zu uns<br />
heraus spannen und wie das <strong>Thermenland</strong><br />
vom „Nasser Limes“ profitieren<br />
kann, wird den Touristikern auch noch<br />
Schweißperlen auf die Stirn zaubern.<br />
Also hat das <strong>Thermenland</strong> Magazin die<br />
Gelegenheit genutzt und beim Heimatabgeordneten<br />
Walter Taubeneder die<br />
<strong>Thermenland</strong>-Themen in einem Interview<br />
direkt angesprochen:<br />
„Impfen, impfen und<br />
nochmal impfen!“<br />
Herr Taubeneder, ob Wirtschaft, Tourismus<br />
oder Gesundheit – in allen drei Politik-Bereichen<br />
hat der Bayerische Landtag<br />
ein gewichtiges Wort mitzureden. Trotz<br />
8<br />
Ihrer Verpflichtungen als Abgeordneter in<br />
München sind Sie viel unterwegs in<br />
Ihrem Heimatwahlkreis. Kein anderer<br />
Landespolitiker war seit Beginn der<br />
Pandemie auf Protestveranstaltungen, in<br />
Diskussionsrunden und in betroffenen<br />
Betrieben so viel vor Ort wie Sie. Nun<br />
stehen wir am Beginn des dritten Corona-<br />
Jahres und die Prognosen sind wegen der<br />
Omikron-Variante eher düster.<br />
<strong>Thermenland</strong> Magazin: Was können wir<br />
tun, damit es mit Omikron nicht wieder<br />
gerade die Menschen unserer Heimat so<br />
schlimm erwischt wie vor Weihnachten?<br />
MdL Walter Taubeneder: Impfen, impfen<br />
und nochmal impfen! Ich appelliere nach<br />
wie vor an die Menschen sich impfen zu<br />
lassen, um sich selbst und andere bestmöglich<br />
zu schützen. Ich selbst hatte<br />
einen klassischen Impf-Durchbruch und<br />
bin im Herbst an Corona erkrankt – mit<br />
mildem Verlauf; und ich bin heute noch<br />
froh, dass ich geimpft bin und mich so vor<br />
einem möglicherweise schlimmeren Verlauf<br />
schützen konnte. Zwischenzeitlich<br />
habe ich auch meine Booster-Impfung erhalten.<br />
Ich möchte zudem hervorheben,<br />
dass die Menschen nach zwei Jahren Pandemie<br />
auch gelernt haben, mit dem Virus<br />
umzugehen und zu leben. Die Einhaltung
AKTUELL<br />
em Ausblick auf das kommende Pandemie-Jahr:<br />
eiheit wie möglich' ist unsere Maxime“<br />
der Hygiene- und Abstandsregelungen ist<br />
weiterhin ein sehr wirkmächtiges Mittel.<br />
„Bei Betrieben geht es<br />
zunehmend um Existenzen“<br />
Konnten Sie sich in den letzten Wochen<br />
ein Bild von der Lage machen?<br />
Taubeneder: Vereinzelt finden immer<br />
wieder Ortstermine statt, allerdings - corona-bedingt<br />
- in sehr abgespeckter Form.<br />
„Corona bestimmt den Alltag und unsere Aufgaben“:<br />
Gemeinsam mit MdL Prof. Dr. Gerhard<br />
Waschler stellte MdL Walter Taubeneder die<br />
politische Agenda für die Region Passau in<br />
2<strong>02</strong>2 vor. Foto: Matthias Bredemeier<br />
Wie ist jetzt nach den Feiertagen die<br />
Situation in den Betrieben?<br />
Taubeneder: In den Betrieben ist die<br />
Stimmung recht unterschiedlich und natürlich<br />
branchenabhängig. Gerade in der<br />
Gastronomie und Hotellerie ist die Lage<br />
höchst prekär. Dass der Freistaat die<br />
2Gplus-Regel für die Gastronomie nicht<br />
umsetzt, wurde in den Betrieben mit<br />
Freude aufgenommen. Ich muss aber<br />
auch sagen: Es müssen weitere Schritte in<br />
Richtung einer Normalisierung der Rahmenbedingungen<br />
folgen. In der Pandemie<br />
geht es zunehmend um Existenzen; um<br />
die der Betriebe und um die der Menschen,<br />
die in den besonders betroffenen<br />
Branchen arbeiten. Was ich in dieser<br />
Sache noch positiv herausstellen möchte,<br />
ist das vielfältige Angebot an staatlichen<br />
Unterstützungsleistungen, die seit Beginn<br />
der Pandemie allen voran in Form von<br />
Überbrückungs- und Neustarthilfen an<br />
die besonders betroffenen Betriebe ausbezahlt<br />
wurden. Hinzu kommt die Option<br />
des Kurzarbeitergeldes. Hier sind wir<br />
in Deutschland und Bayern auch im internationalen<br />
Vergleich bestens aufgestellt<br />
und versuchen staatlicherseits so gut<br />
wie möglich zu helfen.<br />
„Der Einzelhandel leidet sehr<br />
unter den Einschränkungen“<br />
Wie ist die Situation des Einzelhandels?<br />
Taubeneder: Der Einzelhandel leidet<br />
sehr unter den pandemie-bedingten Einschränkungen.<br />
Maskenpflicht, Abstandsgebot<br />
und immer wieder wechselnde<br />
Zugangsregelungen schrecken viele Menschen<br />
vom Gang in die Läden ab. Die<br />
Konkurrenzsituation des stationären<br />
Handels gegenüber den Online-Anbietern<br />
ist in den vergangenen zwei Jahren<br />
spürbar noch größer geworden. Der örtliche<br />
Hotspot-Lockdown vor Weihnachten<br />
war für die Einzelhändler ebenfalls<br />
besonders schmerzlich. –Ich mache mir<br />
große Sorgen um den Erhalt unseres Einzelhandels<br />
und der Strukturen in unseren<br />
Stadt- und Ortszentren. Mein Appell geht<br />
daher auch klar in Richtung des Einkaufs<br />
vor Ort.<br />
Was wurde Ihnen aus dem Tourismus<br />
berichtet?<br />
Taubeneder: Grundsätzlich kann die Corona-Pandemie<br />
dem inländischen und<br />
örtlichen Tourismus –wie man bereits im<br />
letzten Jahr sehen konnte –wieder einen<br />
positiven Schub geben. Viele Menschen<br />
entscheiden sich in der Pandemie für<br />
einen Urlaub im Heimatland. Hiervon<br />
kann die Region perspektivisch profitieren.<br />
Die letzten Monate waren für die<br />
Branche jedoch keinesfalls leicht. Gerade<br />
im Rottaler Bäderdreieck steht und fällt<br />
der Tourismus mit der Öffnung und dem<br />
Zugang zu den Thermen. Entsprechend<br />
schwierig gestaltete sich die Lage als die<br />
Thermen im Rahmen des Hotspot-Lockdowns<br />
vor Weihnachten schließen mussten.<br />
Aufgrund dieser Unsicherheit waren<br />
zahlreiche Hotels bis ins neue Jahr hinein<br />
geschlossen - und sind es noch.<br />
„Wir brauchen Planungssicherheit<br />
für die Betriebe und mehr<br />
Fachkräfte“<br />
Hotels, Restaurants, Kulturveranstalter –<br />
gerade in den Kurorten im Rottal –haben<br />
bereits im ersten Corona-Jahr viel Aufwand<br />
für effiziente Hygienekonzepte getrieben.<br />
Kein einziger Fall einer Infektion<br />
konnte von den Gesundheitsämtern etwa<br />
bis in die Thermen zurückverfolgt werden.<br />
Dieses Jahr kamen die Impfungen dazu.<br />
Die Folge war, dass die Politik vor allem<br />
im Vorfeld der Bundestagswahl versprach,<br />
unter diesen Umständen werde es keinen<br />
Lockdown mehr geben. Warum ist es<br />
denn dann doch anders gekommen?<br />
Taubeneder: Hier muss ich klarstellen,<br />
dass es auch keinen flächendeckenden<br />
Lockdown mehr gegeben hat. Vielmehr<br />
musste das öffentliche Leben vor Ort aufgrund<br />
der hohen Inzidenz von über 1.000<br />
kurzzeitig heruntergefahren werden, da<br />
sonst das Gesundheitssystem überlastet<br />
worden wäre. Dennoch stehe ich zu meiner<br />
Auffassung, dass es insbesondere im<br />
Bereich der Gastronomie sowie im Gesundheitstourismus<br />
keine Schließungen<br />
mehr geben darf. Hierbei handelt es sich<br />
um Einrichtungen der Grundversorgung<br />
sowie der Gesundheitsvorsorge. Das Entfallen<br />
der Hotspot-Regelung in der Omikron-Welle<br />
trägt dem bereits Rechnung.<br />
Hält immer den direkten Draht aus der Region<br />
in die Staatsregierung: MdL Walter Taubeneder<br />
(rechts) im Gespräch mit Gesundheitsminister<br />
Klaus Holetschek und Landrat Raimund Kneidinger<br />
(links) bei der Eröffnung des ersten<br />
Schnelltestzentrums in Bad Füssing.<br />
Foto: Christoph Weishäupl<br />
Egal ob Hotels, Restaurants oder Einzelhandel<br />
– jeder Wirtschaftsbetrieb braucht<br />
eine Perspektive, die Unternehmern wie<br />
Mitarbeitern die Sicherheit gibt, dass es<br />
weitergehen wird. Viele Mitarbeiter<br />
haben Tourismus und Gastgewerbe inzwischen<br />
auf Dauer den Rücken gekehrt.<br />
Dieser Wirtschaftsbereich ist aber eine<br />
9<br />
www.thermenland-magazin.de
AKTUELL<br />
tragende Säule im ländlich geprägten Passauer<br />
Land. Welches konkrete Ziel steuert<br />
die Politik an, damit man hier wieder<br />
eine Perspektive auf ein Maximum an<br />
Normalität bekommt?<br />
Taubeneder: Hier braucht es vor allem<br />
zwei Dinge: Planungssicherheit für die<br />
Betriebe und ein Mehr an Fachkräften.<br />
Wir müssen sicherstellen, dass es zu keinen<br />
Schließungen mehr kommt und zugleich<br />
die berufliche Bildung –aber auch<br />
die qualifizierte Zuwanderung –auf stärkere<br />
Beine stellen. Unser Land braucht<br />
die Gastronomie, die Hotellerie und den<br />
Einzelhandel sowie eine entsprechende<br />
Anzahl qualifizierter Arbeits- und Fachkräfte<br />
in diesen Branchen. Ich persönlich<br />
habe auch das österreichische Modell des<br />
Trinkgeldersatzes für die Beschäftigten in<br />
der Gastronomie als sinnvoll erachtet<br />
und mich für dahingehende Unterstützungen<br />
–auch in Bayern –stark gemacht.<br />
„Hygienekonzepte der<br />
Thermen rechtfertigten es,<br />
die 2Gplus-Regel zu kippen“<br />
„Mögliche Impfpflicht zieht Rattenschwanz<br />
nach sich“: Im Gespräch mit MdL Walter Taubeneder<br />
(Mitte) drücken Ulrich Buchberger,<br />
Leiter des AWO-Seniorenzentrums Ortenburg<br />
und Pflegedienstleiterin Sabine Dionys ihre<br />
Sorge aus, dass die Pflegeeinrichtungen noch<br />
mehr Mitarbeitende verlieren könnten.<br />
Foto: Stefanie Starke<br />
Dreh- und Angelpunkt der Kurortesind<br />
die Thermen. Ob Gesundheits- oder Wirtschaftsminister,<br />
Landtagsabgeordnete<br />
oder Bezirkstagsmitglieder –alle, die sich<br />
in der Krise zu Wort gemeldet haben,<br />
haben letztlich spätestens im Herbst 2<strong>02</strong>0<br />
darin übereingestimmt, dass die Kurorte<br />
mit ihren Heilquellen in der Pandemie<br />
Teil der Lösung sind und nicht das Problem.<br />
Dennoch waren die Heilthermen in<br />
den Kurorten vom jüngsten Lockdown<br />
nicht ausgenommen. Dies war eine politische<br />
Entscheidung auf Landesebene.<br />
Warum hat sich da während eines ganzen<br />
Jahres nichts geändert?<br />
Taubeneder: Seit Anbeginn der Pandemie<br />
tausche ich mich regelmäßig und intensiv<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
mit Vertretern der Thermen aus – auch<br />
um unseren Ministerpräsidenten mit Informationen<br />
aus erster Hand zu versorgen.<br />
Dabei habe ich immer wieder auf<br />
die drastischen Auswirkungen der politischen<br />
Entscheidungen für unsere Region<br />
hingewiesen. Aktuell setze ich mich nach<br />
Kräften dafür ein, dass die 2Gplus-Regel<br />
für Thermen und Heilbäder entfällt und<br />
wir zurück zur 2G-Regelung kommen –<br />
damit wäre allen schon ein wenig geholfen.<br />
Die bewährten Hygienekonzepte der<br />
Thermen rechtfertigten es, die 2Gplus-<br />
Regel zu kippen, ohne dass dabei der Gesundheitsschutz<br />
leidet. Ich bin überzeugt,<br />
dass 2G als Zugangsvoraussetzung vertretbar<br />
und verhältnismäßig ist, während<br />
die im Rahmen der 2Gplus-Regelung oftmals<br />
bestehende Testerfordernis zahlreiche<br />
Menschen vom Thermenbesuch –<br />
und damit von der Inanspruchnahme<br />
eines Heilmittels –abhält.<br />
Was wird die Landespolitik nun unternehmen,<br />
damit Heilthermen und die<br />
anderen Gesundheitseinrichtungen der<br />
Kurorte im Pandemiefall künftig nicht<br />
mehr wie Freizeiteinrichtungen behandelt,<br />
sondern im Range von Rehakliniken<br />
und Arztpraxen eingestuft werden?<br />
Taubeneder: Wenn es um Regelungen jenseits<br />
der Zugangsbeschränkungen geht,<br />
ist dies oftmals schon der Fall, beispielsweise<br />
beim Greifen der einrichtungsbezogenen<br />
Impfpflicht. Diese Unterscheidung<br />
ist natürlich nicht stimmig. Ich werde<br />
daher nicht müde, die Mitglieder der<br />
Staatsregierung für die Bedeutung und<br />
die Wesenseigenschaften der Kur- und<br />
Heilbäder zu sensibilisieren. Ich setze<br />
mich weiter dafür ein, dass die Thermen<br />
vollumfänglich und in allen Detailregelungen<br />
als Gesundheits- und nicht länger<br />
als Freizeiteinrichtungen anerkannt und<br />
eingestuft werden.<br />
„Wir wollen Einschränkungen<br />
zurücknehmen, wo immer es<br />
möglich ist“<br />
Als Ziel der Gesundheitspolitik in der<br />
Pandemie wurde immer genannt, dass die<br />
Belegungszahlen in den Intensivstationen<br />
nicht zu hoch werden dürften. Darum<br />
sollte die Hospitalisierungsquote die bisherigen<br />
Inzidenzwerte ersetzen. Nun werden<br />
die Schutzmaßnahmen wieder nach<br />
den Fallzahlen der Infizierten beschlossen,<br />
unabhängig davon, wie stark sie erkrankt<br />
sind. Spielt diese Handlungsweise<br />
nicht denjenigen in die Hände, die Menschen<br />
immer noch mehr verunsichern<br />
und unseren Staat destabilisieren wollen?<br />
10<br />
Taubeneder: Das ist in der Kommunikation<br />
tatsächlich schwierig. Sie sehen aber<br />
anhand der gegenwärtigen Regelungen,<br />
dass die Inzidenzwerte nicht mehr mit<br />
denselben Folgen verbunden werden, wie<br />
noch in früheren Wellen. Die derzeitigen<br />
Inzidenzwerte, welche allen voran auf<br />
Omikron als dominierende Virusvariante<br />
zurückgehen, sind nicht mehr mit jenen<br />
gleichzustellen, die durch Delta als dominierende<br />
Virusvariante verursacht wurden.<br />
Die Omikron-Variante ist zwar<br />
ansteckender, führt jedoch zu leichteren<br />
Verläufen und zu weniger Hospitalisierungen.<br />
Auch verlagert sich das klinische<br />
Geschehen von den Intensiv- auf die<br />
Normalstationen. Die Staatsregierung hat<br />
dementsprechend insbesondere die den<br />
regionalen Hotspot-Lockdown betreffenden<br />
Regelungen der 15. BayIfSMV bis auf<br />
Weiteres ausgesetzt.<br />
Damit alle einen möglichst reibungslosen und<br />
einfachen Zugang zu Impfangeboten bekommen,<br />
führen auch niedergelassene Ärzte Impfungen<br />
an Impfwilligen aus, die nicht zu ihrem<br />
Patientenstamm gehören: „Ein wichtiges<br />
Zusatzangebot, hervorragend und engagiert<br />
umgesetzt“, dankt MdL Taubeneder hier stellvertretend<br />
für alle engagierten Mediziner dem<br />
Team der Praxis Dr. Paul Gumminger aus<br />
Pocking für den Einsatz. Foto: Stefanie Starke<br />
Aus der Bürgerschaft ist allenthalben zu<br />
hören, dass auch, wenn man sich persönlich<br />
an alle Empfehlungen der Politik<br />
halte, es dennoch keine Normalisierung<br />
des Alltags gibt. Inwieweit wird den Bürgern<br />
von der Politik hier nicht eine<br />
Möhre vors Maul gehalten, damit die Esel<br />
schön alles mitmachen, ohne zu murren?<br />
Taubeneder: Bayern stand und steht in<br />
der Pandemiebekämpfung immer für Vorsicht,<br />
aber auch für Verhältnismäßigkeit.<br />
Wir dürfen nur diejenigen Maßnahmen<br />
ergreifen, die gleichermaßen notwendig<br />
wie angemessen sind. „So viel Sicherheit<br />
wie nötig, so viel Freiheit wie möglich.“ –<br />
Das muss unsere Handlungsmaxime in<br />
den kommenden Monaten sein. Wo<br />
immer es möglich und verantwortbar ist,<br />
wollen wir Einschränkungen auch zurücknehmen.<br />
Martin Semmler
Vier Landkreise. Ein Tarif. Mit der Einführung<br />
des neuen Verbundtarif Donau-<br />
Wald (VDW) kommt das Förderprojekt<br />
der ILE Bayerwald, einen einheitlichen<br />
„Bayerwald-Wabentarif“ für die vier<br />
Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau,<br />
Passau und Regen zu entwickeln zur<br />
Umsetzung. Landrätin Rita Röhrl (Regen)<br />
sowie die Landräte Christian Bernreiter<br />
(Deggendorf), Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau)<br />
und Raimund Kneidinger<br />
(Passau) bescheinigten dem neu gegründeten<br />
Tarif-Zusammenschluss am Rande<br />
der Landräte-Tagung in Bayer. Eisenstein<br />
einen durchwegs gelungenen Start.<br />
Preisvorteile im Verbund<br />
„Bis dato bekommen wir aus der Bevölkerung<br />
nur positives Feedback“, lobt<br />
Landrat Kneidinger den neuen ÖPNV-<br />
Tarif. „Eltern und Schüler freuten sich gerade<br />
zum Beginn des neuen Schuljahres<br />
über die gefallenen Preise der Schüler-Umweltjahreskarten<br />
im Landkreis<br />
Passau, deren Preisniveau nun auf die<br />
Nachbarlandkreise angeglichen wurde.<br />
Mit den Online-Anträgen auf der neuen<br />
VDW-Homepage wurde zudem Bürokratie<br />
abgebaut und ein schnelleres Antragsverfahren<br />
geschaffen“, führt Kneidinger<br />
weiter aus. Auch der Seniorentarif des<br />
VDW mit einer Ersparnis von 50% gegenüber<br />
den regulären Einzeltickets<br />
komme bei dieser Zielgruppe sehr gut an.<br />
Buslinien ausbauen<br />
Landrätin Rita Röhrl sieht die Einführung<br />
des VDW als Zwischenschritt auf dem<br />
AKTUELL<br />
VDW im Gespräch auch mit Stadt Passau und Rottal-Inn:<br />
Ziel ist ein einheitlicher Verkehrsverbund<br />
Zogen positive Bilanz: Raimund Kneidinger (Passau, v.r.), Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau),<br />
Rita Röhrl (Regen) und Christian Bernreiter (Deggendorf) zusammen mit Michael Karmainski von<br />
der Regionalbus Ostbayern GmbH.<br />
Foto: VWD<br />
Weg zur Einführung eines leistungsfähigen<br />
Verkehrsverbundes. Hier haben sich<br />
die VDW-Landkreise zusammen mit der<br />
Stadt Passau sowie den Landkreisen Dingolfing-Landau<br />
und Rottal-Inn dafür ausgesprochen,<br />
eine Studie in Auftrag zu<br />
geben, die neben der tariflichen Betrachtung<br />
auch die Verkehrsbeziehungen untersucht.<br />
„Unser nächstes Ziel muss dann<br />
lauten: gemeinsame Planungen zur Verbesserung<br />
und Ausweitung der Linienverkehre<br />
und eine vollwertige Integration<br />
der Bahnlinien im Verbundraum“, so<br />
Röhrl.<br />
Alle Infos über App<br />
Landrat Christian Bernreiter lobt vor<br />
allem die neue Verbund-App „vdw.mobil“,<br />
welche kostenlos im App-Store (iOS) und<br />
Google-Play-Store (Android) erhältlich ist.<br />
„Wichtig für die ÖPNV-Nutzer heutzutage<br />
ist, alle Informationen mobil und schnell<br />
aus einer Hand zu bekommen. Besonders<br />
die Live-Auskünfte über den Busstandort<br />
und das neu eingeführte E-Ticketing gefallen<br />
mir sehr gut und bringen einen deutlichen<br />
Mehrwert für unsere Fahrgäste“,<br />
unterstrich Bernreiter.<br />
Michael Karmainski, Sprecher der neu<br />
gegründeten Verkehrsgesellschaft „VerbundTarif<br />
DonauWald“ stellte bei dieser<br />
Gelegenheit einen Niederflurbus im<br />
neuen VDW-Design vor: „Mit diesem Bus<br />
wollen wir nicht nur auf den neuen Tarif<br />
aufmerksam machen, sondern auch die<br />
Zusammengehörigkeit und die Gemeinschaft<br />
der vier Landkreise im ÖPNV<br />
unterstreichen.“<br />
LRA PA<br />
11<br />
www.thermenland-magazin.de
AKTUELL<br />
Zu viele Studenten – zu wenige Auszubildende:<br />
Fachkräftemangel gefährdet Wohlstand aller<br />
Trotz der Auswirkungen der Corona-<br />
Pandemie auf den Arbeitsmarkt bleiben<br />
zahlreiche Fachkräftestellen in vielen<br />
Branchen der bayerischen Wirtschaft<br />
weiterhin unbesetzt. Verstärkt durch die<br />
demographische Entwicklung werden in<br />
Bayern bis zum Jahr 2030 über 1,3 Millionen<br />
Menschen im Arbeitsmarkt fehlen –<br />
ein Problem, das auch den Rudertinger<br />
Architekten und Bauunternehmer Markus<br />
Krenn umtreibt. Neben der Demographie<br />
sieht Krenn in der zunehmenden<br />
Akademisierung der Gesellschaft einen<br />
zentralen Faktor des sich verstärkenden<br />
Mangels an Fachkräften. Hierzu tauschte<br />
sich der Unternehmer im Rahmen eines<br />
Fachgespräches unlängst mit dem CSU-<br />
Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder<br />
aus, der in seiner Funktion als<br />
Vorsitzender des Berufsschulverbandes<br />
Passau selbst seit vielen Jahren eine sinkende<br />
Schülerzahl im Bereich der beruflichen<br />
Bildung beobachtet.<br />
Versorgung und Wohlstand<br />
gefährdet<br />
„Die Bewältigung des Fachkräftemangels<br />
ist eine der zentralen Herausforderungen<br />
unserer Zeit und mit Blick auf den Erhalt<br />
unseres Wohlstandes zugleich eine existenzielle<br />
Frage“, veranschaulicht MdL<br />
Walter Taubeneder die Dramatik der<br />
immer geringer werdenden Zahl an Fachkräften,<br />
allen voran im Handwerk und<br />
Bausektor. Dabei bestehe in Bayern und<br />
Deutschland eines der besten Systeme beruflicher<br />
Bildung weltweit. Die deutsche<br />
Berufsausbildung werde quer über den<br />
Globus geschätzt und anerkannt und<br />
biete zudem beste Verdienstmöglichkeiten,<br />
ist Taubeneder überzeugt. Dass hierzulande<br />
dennoch ein eklatanter Mangel<br />
an Fachkräften und Auszubildenden<br />
herrscht, ist für Unternehmer Markus<br />
Krenn auch unweigerlich auf die zunehmende<br />
Akademisierung der Gesellschaft<br />
zurückzuführen und gefährdet in<br />
letzter Konsequenz die Versorgungssicherheit<br />
und den Wohlstand des gesamten<br />
Landes.<br />
Studium meist fern der Praxis<br />
Der Anteil der Abiturienten in einem<br />
Jahrgang liegt heute bereits über 50%.<br />
Der Anteil derjenigen, die sich für einen<br />
akademischen Werdegang entscheiden ist<br />
Machen sich ernsthafte Sorgen wegen der Auswirkungen des Fachkräftemangels: MdL Walter Taubeneder<br />
(links) und der Rudertinger Architekt und Bauunternehmer Markus Krenn (rechts) wünschen<br />
sich mehr Absolventen aller Schularten für die klassische Berufsausbildung. Foto: Weishäupl<br />
nur unwesentlich geringer. Weil dies<br />
aber nicht die wirtschaftlichen Bedarfe<br />
widerspiegelt, treten zwei gleichermaßen<br />
problematische Effekte auf: Einerseits<br />
mangle es in immer mehr akademischen<br />
Fachrichtungen an einer ausreichenden<br />
Zahl an qualifizierten Arbeitsplätzen für<br />
die zahlreichen Absolventen, andererseits<br />
mangle es in den meisten klassischen<br />
Ausbildungsberufen an qualifizierten<br />
Fach- und Arbeitskräften. Ein weiteres<br />
Problem, so zeigt es Krenns Erfahrung, ist<br />
zudem der mangelnde Praxisbezug der<br />
akademischen Ausbildung in technischen<br />
Studiengängen. Nur die wenigsten Studenten<br />
absolvieren im Vorfeld ihres Bautechniker-,<br />
Ingenieurs- oder Architekturstudiums<br />
eine Berufsausbildung oder erwerben<br />
im Studienverlauf vergleichbare<br />
praktische Kompetenzen.<br />
Erst Ausbildung – dann Studium<br />
„Als ich am Oskar-von-Miller-Polytechnikum<br />
mein Studium aufnahm, war<br />
eine abgeschlossene Berufsausbildung –<br />
neben der Mittleren Reife bzw. später der<br />
Fachhochschulreife – Studienvoraussetzung“,<br />
erinnert sich Markus Krenn. „Mit<br />
diesem praktischen Erfahrungsschatz fiel<br />
es mir im Anschluss wesentlich leichter,<br />
mein Studium zu absolvieren und in das<br />
Berufsleben einzusteigen.“ Dieses Verständnis<br />
und der Bezug zur Praxis auf<br />
den Baustellen fehlen den meisten Hochschulabsolventen<br />
nicht nur im Bereich<br />
der technischen Berufe heute, wie Krenn<br />
mit Bedauern feststellt. Er fordert daher<br />
mehr praktische Ausbildung vor dem<br />
oder während des Studiums und empfiehlt<br />
– wo immer möglich – eine (verkürzte)<br />
Berufsausbildung im Vorfeld der<br />
akademischen Ausbildung. Auch MdL<br />
Walter Taubeneder will mehr Absolventen<br />
aller Schularten für die Berufsausbildung<br />
gewinnen: „Die berufliche Bildung<br />
bietet alle Chancen und ist keinesfalls<br />
weniger wert als eine akademische<br />
Laufbahn. Das gilt auch für Abiturienten.“<br />
Weniger Studienabbrecher<br />
Würden mehr junge Menschen sich nach<br />
ihrem Schulabschluss für eine Berufsausbildung<br />
entscheiden, gäbe es mehr<br />
dringend benötigte qualifizierte Fachkräfte<br />
im Handwerk und in der Baubranche,<br />
weniger arbeitssuchende oder für<br />
ihre Arbeitsstellen überqualifizierte Akademiker<br />
und womöglich auch eine geringere<br />
Abbruchquote im Studienbereich,<br />
ist Markus Krenn überzeugt. Zudem sei<br />
eine berufliche Ausbildung für verschiedenste<br />
Lebenswege ein großer Gewinn:<br />
„Ein Gesellen- oder Meisterbrief eröffnet<br />
heute alle Möglichkeiten: Ein auskömmliches<br />
Anstellungsverhältnis, den<br />
Weg in die Selbstständigkeit oder auch<br />
den Zugang zu einem ergänzendem<br />
Studium“, wie MdL Walter Taubeneder<br />
darstellt.<br />
Christoph Weishäupl<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
12
AKTUELL<br />
Auch 2<strong>02</strong>2 gibt es wieder ein ILE-Regionalbudget<br />
Kleinprojekte entwickeln und fördern lassen<br />
Ein Dorfgarten für<br />
Aigen a. Inn, Werkzeug<br />
für die Selbstwerkstatt<br />
in Ruhstorf<br />
a.d. Rott und ein Büchlein über Wirte<br />
und Selbstvermarkter in Neuhaus und<br />
Neuburg a. Inn – das sind nur drei von<br />
insgesamt 13 Kleinprojekten, welche die<br />
ILE an Rott & Inn aus ihrem Regionalbudget<br />
2<strong>02</strong>1 gefördert hat. Auch 2<strong>02</strong>2<br />
lobt das Amt für Ländliche Entwicklung<br />
(ALE) Niederbayern das unbürokratische<br />
Erfolgsprogramm wieder aus. Bürgermeister<br />
Anton Freudenstein und Franz<br />
Mühldorfer von der federführenden Gemeinde<br />
Kirchham gehen davon aus, dass<br />
die ALE eine weitere Förderung in Höhe<br />
von erneut 100.000 Euro bewillen wird.<br />
Deshalb rufen sie Bürger und Bürgerinnen,<br />
Vereine und andere Engagierte in<br />
den ILE-Gemeinden auf, Projektvorschläge<br />
bei ILE-Managerin Dr. Ursula<br />
Diepolder schriftlich einzureichen.<br />
Was kann gefördert werden?<br />
Förderfähig sind etwa Kleinprojekte zur<br />
Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements,<br />
zur Begleitung von Veränderungsprozessen,<br />
zur Kommunikation und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, zur Verbesserung<br />
der Lebensverhältnisse der ländlichen<br />
Bevölkerung, zur Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen<br />
und zur Verbesserung<br />
der Grundversorgung. Wichtig ist,<br />
dass die Kleinprojekte bis September<br />
2<strong>02</strong>2 umgesetzt werden und ihre Abrechnung<br />
bis spätestens 1. Oktober 2<strong>02</strong>2 vorgelegt<br />
wird.<br />
Wer entscheidet wann?<br />
Eine Jury, bestehend aus Bürgermeister<br />
Anton Freudenstein, Kreisheimatpfleger<br />
Dr. Wilfried Hartleb aus Neuburg am Inn,<br />
Martin Berger, Architekt aus Rotthalmünster,<br />
Franz Mühldorfer, 2. Vorsitzender<br />
der Gesellschaft für Kulturgeschichte<br />
e.V., Kirchham/Passau, und Egon Seil,<br />
engagierter Bürger von Ruhstorf a.d. Rott,<br />
wird über die Auswahl der Kleinprojekte<br />
beraten. Abgabetermine für Förderanfragen<br />
sind spätestens am 11. Februar 2<strong>02</strong>2;<br />
am 11. März 2<strong>02</strong>2 und am 6. Mai 2<strong>02</strong>2.<br />
Wie wird gefördert?<br />
Die Zuwendung wird als Zuschuss gewährt<br />
und Ende 2<strong>02</strong>2 ausbezahlt. Die tatsächlich<br />
entstandenen Nettoausgaben<br />
werden mit bis zu 80 Prozent bezuschusst,<br />
maximal mit 10.000 Euro. Kleinprojekte<br />
mit einem Zuwendungsbedarf<br />
unter 500 Euro werden nicht gefördert.<br />
Das Antragsformular und das Merkblatt<br />
ist zu finden im Förderwegweiser des<br />
Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Forsten<br />
unter www.stmelf.bayern.de/foerderwegweiser<br />
(Link: Ländliche Entwicklung ➠<br />
Regionalbudget).<br />
Für eine Beratung zur Antragsformulierung<br />
steht ILE-Umsetzungsbegleiterin<br />
Dr. Ursula Diepolder zur Verfügung, Tel.<br />
08558-920606. Ihr sind die Anträge vorab<br />
als Entwurf zu senden an:<br />
info@buero-diepolder.de<br />
Anfragen zur Antragstellung sind zu richten<br />
an die Gemeinde Kirchham, Franz<br />
Mühldorfer, Leiter der Tourismusverwaltung,<br />
Kirchplatz 3, 94148 Kirchham,<br />
Mail: muehldorfer@kirchham.de.<br />
Simone Kuhnt<br />
Sitzordnung weit, Zusammenarbeit eng: Das Entscheidungsgremium unter Leitung von Franz Mühldorfer (vorne) mit Egon Seil aus Ruhstorf a.d. Rott<br />
(gegen den Uhrzeigersinn rechts), Bürgermeister Anton Freudenstein aus Kirchham, Architekt Martin Berger aus Rotthalmünster und Dr. Wilfried Hartleb,<br />
Kreisheimatpfleger aus Neuburg am Inn.<br />
Foto: Ursula Diepolder / ILE Rott&Inn<br />
13<br />
www.thermenland-magazin.de
AKTUELL<br />
Bedrohte Gesundheitsversorgung auf dem Land<br />
ILE will junge Ärzte an Rott & Inn locken<br />
Wird es künftig auf dem Land noch genügend<br />
Ärzte für die Grundversorgung der<br />
Bürger geben? Mit dieser Frage beschäftigt<br />
sich die ILE an Rott & Inn seit einiger<br />
Zeit. Auf dem Papier, also nach den Berechnungen<br />
des Landesausschusses der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung, ist die Region<br />
mit Ärzten überversorgt. Doch die<br />
Überversorgung ist nur rechnerisch gegeben.<br />
Sie ergibt sich dadurch, dass viele<br />
Allgemeinmediziner, die vorwiegend als<br />
Badeärzte für die Kurgäste im Bäderdreieck<br />
tätig sind, in die Versorgungsstrukturen<br />
der hausärztlichen Versorgung<br />
einbezogen werden. Zudem werden in<br />
den kommenden Jahren etliche Hausärzte<br />
altersbedingt ihre Praxistätigkeit beenden.<br />
Bei einigen Facharztgruppen sind<br />
Termine über Monate ausgebucht. Das<br />
haben Dr. Detlev Werner, Kreisrat im Gesundheitsausschuss<br />
und Frauenarzt mit<br />
Belegbetten am Krankenhaus Rotthalmünster,<br />
und Dr. Elisabeth Hück, Stadträtin<br />
und HNO-Ärztin aus Pocking, einer<br />
Arbeitsgruppe der ILE an Rott & Inn bestätigt.<br />
Wenn man die Grundversorgung<br />
an Haus- und Fachärzten sichern wolle,<br />
müsse man dringend handeln, gaben sie<br />
zu verstehen.<br />
Lud zum Krisengespräch in sein Rathaus: Franz<br />
Krah, Bürgermeister von Pocking.<br />
Foto: Kuhnt / ILE Rott&Inn<br />
Zu dem Treffen im Pockinger Rathaus geladen<br />
hatten Bürgermeister Franz Krah,<br />
Geschäftsleiter Christian Hanusch und<br />
Bürgermeister Günter Straußberger aus<br />
Rotthalmünster, der in der ILE beim<br />
Thema „Ärzte auf dem Land“ federführend<br />
ist. Mit dabei waren Lisa Fraunhofer<br />
von der GesundheitsregionPLUS des<br />
Landkreises Passau sowie ILE-Managerin<br />
Dr. Ursula Diepolder als Moderatorin.<br />
Die eine Lösung zur Sicherung der Ärzteversorgung<br />
auf dem Lande gibt es nicht,<br />
musste die Arbeitsgruppe erkennen. Es<br />
gelte also, die Herausforderung von mehreren<br />
Seiten anzugehen. Ein wichtiger<br />
Aspekt wird dabei sein, ansiedlungswilligen<br />
jungen Medizinern bestmögliche<br />
Startbedingungen zu bieten, unter anderem<br />
mit der vielfach gewünschten Work-<br />
Life-Balance. Weitere Gespräche sind geplant.<br />
Simone Kuhnt<br />
Digitalisierung der ILE-Gemeinden geht weiter<br />
Apps für Rathäuser, Schulen und Vereine<br />
Die ILE an Rott & Inn wird digitaler, das ging aus der 19. Beteiligtenversammlung<br />
hervor. Stephan Dorn, Bürgermeister von<br />
Neuhaus a. Inn und in der ILE federführend im Bereich Digitalisierung,<br />
stellte kurz die bereits umgesetzten Projekte vor. Die<br />
beschlossenen Headsets für Kommunen sind angeschafft. Die<br />
IT-Fachleute aus den Verwaltungen kommen zu Netzwerktreffen<br />
zusammen, um Synergien auszuloten. Die aus dem Regionalbudget<br />
geförderten Schatzkästchen-Videos sind online und<br />
auf der Webseite bzw. der Facebookseite der ILE abzurufen.<br />
Nun will Dorn einen nächsten Schritt gehen und regt an, in der<br />
ILE bestimmte Apps für Rathäuser, Kindertagesstätten, Schulen<br />
und Vereine anzuschaffen. Dazu will Dorn seinen Bürgermeister-Kollegen<br />
eine Liste mit Links zu verschiedenen existierenden<br />
Apps schicken, damit sich die Rathaus-Oberhäupter ein<br />
Bild über das aktuelle Angebot machen und überlegen können,<br />
was für ihre Kommune und für die ILE sinnvoll wäre. Die vom<br />
Technologiecampus Grafenau erarbeitete Digitalisierungsstrategie,<br />
nach der Dorn vorgeht, wurde gefördert aus dem Regionalbudget<br />
2<strong>02</strong>1.<br />
Digitale Anschlagtafeln<br />
Einige ILE-Kommunen wollen in ihren Rathäusern und an weiteren<br />
frequentierten Stellen digitale Anschlagtafeln einrichten.<br />
Insgesamt werden in der ILE rund 20 Exemplare gewünscht,<br />
wie eine erste Umfrage ergab. Bei einem Sondierungsgespräch<br />
im Oktober stellten zwei Hersteller verschiedene Varianten vor.<br />
Auf dem Weg zum digitalen Dorf: Stephan Dorn, Bürgermeister von Neuhaus<br />
a. Inn, setzt die Digital-Strategie der Gemeinden um.<br />
Foto: Kuhnt / ILE Rott&Inn<br />
erkundigte sich an mehreren Stellen über Fördermöglichkeiten.<br />
Eine Recherche von ILE-Managerin Dr. Ursula Diepolder<br />
ergab, dass digitale Anschlagtafeln zu 60 Prozent über den EU-<br />
Fördertopf LEADER bezuschusst werden können. Die ILE-<br />
Bürgermeister beschlossen, einen Förderantrag vorzubereiten.<br />
Simone Kuhnt<br />
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14
AKTUELL<br />
Taten statt Worte:<br />
Die ILE-Kommunen werden Klima-Paten<br />
Die Zeiten sind herausfordernd. Aber es gibt<br />
immer wieder auch gute Nachrichten, die<br />
von Tatkraft und Umsetzungswillen zeugen.<br />
Die elf Kommunen der ILE an Rott & Inn<br />
haben sich entschlossen, aktiv Klimaschutz<br />
vor der Haustüre zu betreiben. Ab jetzt fördern<br />
sie die Initiative Klima-Landwirt (IKL)<br />
der Firma Farmfacts nicht nur als ideelle<br />
Partner, sondern auch finanziell, indem sie<br />
selbst eine Klima-Patenschaft übernehmen.<br />
Kößlarn, Bad Griesbach, Bad Füssing,<br />
Kirchham und Pocking, Ruhstorf a.d. Rott,<br />
Neuhaus a. Inn und Neuburg a. Inn, Malching,<br />
Tettenweis und Rotthalmünster spülen<br />
aus ihren Haushalten zusammen rund<br />
7.500 € in die Kasse der Initiative Klima-<br />
Landwirt. Generiert wird das Geld der Kommunen<br />
über eine Umlage bezogen auf die<br />
jeweilige Einwohnerzahl, wie die Gemeinderäte<br />
aller Kommunen beschlossen haben.<br />
200 Tonnen CO 2 pro Jahr<br />
Mit dem Geld der ILE können regionale<br />
Klima-Landwirte für ihre außerordentlichen<br />
Maßnahmen zur CO 2 -Bindung und für den<br />
Artenschutz auf rund 80 Hektar Fläche honoriert<br />
werden. So erreicht die ILE, dass die<br />
Landwirte pro Jahr rund 200 Tonnen CO 2<br />
kompensieren können (wenn man von 2,5<br />
Tonnen CO 2 -Bindung pro Hektar ausgeht).<br />
Die Verträge, die Klima-Paten und Klima-<br />
Landwirte mit der koordinierenden Farmfacts<br />
GmbH schließen, laufen jeweils für<br />
drei Jahre. Bislang konnten im ILE-Gebiet<br />
sechs Landwirte unter Vertrag genommen<br />
werden. Zusammen bringen sie 450 Hektar<br />
in das IKL-Pilotprojekt ein – das entspricht<br />
einem Potenzial von 1.125 Tonnen CO 2 -<br />
Bindung pro Jahr.<br />
Klima-Paten gesucht<br />
Weitere engagierte Landwirte, welche die<br />
IKL-Maßnahmen zur Humusbildung und<br />
zur Förderung der Biodiversität umsetzen<br />
möchten, stehen auf der Warteliste, wie<br />
Klima-Landwirt Willi Lindner, 1. Bürgermeister<br />
von Kößlarn, auf der 19. Beteiligtenversammlung<br />
der ILE an Rott & Inn in der<br />
Stadthalle Pocking informierte. Um ihr Honorar<br />
zu generieren, werden noch Paten aus<br />
der Wirtschaft gesucht. Etliche regionale<br />
Unternehmen engagieren sich schon: Die<br />
Firma Erbersdobler (Fürstenzell), die RHG<br />
Ostbayern (Penning), Energie Südbayern<br />
Geht mit Überzeugung voran: Willi Lindner,<br />
Klima-Landwirt und Bürgermeister von Kößlarn.<br />
Foto: Kuhnt / ILE Rott&Inn<br />
(Dingolfing), die BayWa Ostbayern (München/Plattling),<br />
das Büro VISTA von Dr.<br />
Wolfgang Angermair (Neuhaus a. Inn), die<br />
Farmfacts GmbH (Pfarrkirchen) und das<br />
Beratungsbüro Wavemotions von ILE-Managerin<br />
Dr. Ursula Diepolder (Hohenau).<br />
Bürgermeister Lindner ruft seine Kollegen<br />
dazu auf, bei bereits kontaktierten Unternehmern<br />
nachzuhaken. Wer als Unternehmerin<br />
oder Unternehmer eine Klima-<br />
Patenschaft übernehmen möchte, wendet<br />
sich bitte an die ILE-Managerin Dr. Ursula<br />
Diepolder, Mail: info@buero-diepolder.de<br />
Simone Kuhnt<br />
Soll ILE an Rott & Inn selbst Strom erzeugen?<br />
Der Wunsch nach mehr regenerativen Energien<br />
ist da in der ILE. Aber sollen die elf<br />
Kommunen soweit gehen, eine Genossenschaft<br />
zu gründen und mit eigenen PV-Anlagen<br />
in den Strommarkt einzusteigen? Genau<br />
das hat ILE-Energieberater Josef Pauli in der<br />
Beteiligtenversammlung in der Stadthalle<br />
Pocking vorgeschlagen. Pauli hatte berechnet,<br />
wie viel Platz für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen<br />
jede einzelne ILE-Kommune<br />
bereitstellen müsste, um künftig – bilanziell<br />
betrachtet – ihren gesamten Energiebedarf für<br />
Strom, Wärme und Mobilität selbst decken zu<br />
können und zusätzlich mit zehn Prozent anteilig<br />
die städtischen Gebiete mitzuversorgen.<br />
Dies alles unter der Voraussetzung, dass zuerst<br />
sichergestellt wird, dass die vorhandenen<br />
Flächen die Einwohner der Kommune zu 100<br />
Prozent mit Nahrungsmitteln versorgen. Er<br />
empfahl den Kommunen, dringend Flächennutzungspläne<br />
für PV-Anlagen aufzustellen.<br />
„Wer eine Freiflächenanlage genehmigt, öffnet<br />
Tür und Tor für weitere Investoren-Anträge“,<br />
warnte Pauli. Es sei wichtig, in einem<br />
Flächennutzungsplan nicht die potenziellen<br />
Standorte auszuweisen, sondern die Menge<br />
der Anlagen. Vor allem aber legte Pauli den<br />
ILE-Bürgermeistern die Gründung einer Genossenschaft<br />
und den Bau eigener PV-Anlagen<br />
ans Herz. Nur so habe man eine Chance,<br />
die Wertschöpfung beim Thema Energie in<br />
der Region zu behalten und sich stückweise<br />
unabhängig von großen Konzernen zu machen.<br />
„Agieren statt reagieren“, forderte Pauli.<br />
Auf seinen Impulsvortrag hagelte es Fragen.<br />
Bürgermeister scheuen Aufwand<br />
Einige Bürgermeister befürchten einen zu<br />
großen Aufwand. Andere bezweifeln, dass<br />
man die erforderlichen landwirtschaftlichen<br />
Flächen zu einem erschwinglichen Preis kaufen<br />
oder pachten kann, geschweige denn angeboten<br />
bekommt. Und wieder ein anderer<br />
sieht in einer Genossenschaft die einzige<br />
Möglichkeit, weitere PV-Anlagen zu schaffen,<br />
die Bürger an einem regionalen Strommarkt<br />
zu beteiligen und die Fäden gegenüber privaten<br />
Investoren in kommunaler Hand zu<br />
haben. Auch müsste erst kommunalrechtlich<br />
abgesichert werden, dass man mit einer Genossenschaft<br />
nicht womöglich wettbewerbsverzerrend<br />
in den Markt eingreift, gab<br />
ILE-Vorsitzender Andreas Jakob später zu<br />
bedenken.<br />
Berechenbares Risiko<br />
Die Bürgermeister beschlossen, vorerst nicht<br />
über die Gründung einer Genossenschaft zu<br />
Will das Risiko kommunaler PV-Anlagen genau<br />
einschätzen können: Andreas Jakob, ILE-Vorsitzender<br />
und Bürgermeister von Ruhstorf.<br />
Foto: Kuhnt / ILE Rott&Inn<br />
entscheiden, sondern den Vorschlag zunächst<br />
nichtöffentlich in ihren Stadt- und Gemeinderäten<br />
zu besprechen. In Malching war dies bereits<br />
geschehen. „Der Vortrag von Josef Pauli<br />
hat bei uns eine riesige Diskussion ausgelöst<br />
und ist gut angekommen“, berichtete Bürgermeister<br />
Georg Hofer seinen ILE-Kollegen. Am<br />
17. Januar war der Energieberater in Neuburg<br />
a. Inn. Weitere Termine sind anberaumt. Was<br />
haben die Kommunen zu verlieren? Auch<br />
diese finanzielle Frage kam auf. Pauli wurde<br />
gebeten, eine Risikoberechnung anzustellen.<br />
„Unsere Gremien müssen erkennen, wo das<br />
Problem liegt“, schloss ILE-Vorsitzender Andreas<br />
Jakob die Diskussion. Simone Kuhnt<br />
15<br />
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Heiße Tipps für frische Gem<br />
Wärmender Wintergenuss a<br />
Wenn die Tage<br />
immer kälter<br />
und grauer<br />
werden, ist der<br />
Appetit auf frische<br />
Gerichte<br />
doppelt groß.<br />
Wie gut, dass<br />
jetzt Kohl, Sellerie<br />
und Co.<br />
Saison haben. Denn diese Gemüsearten<br />
sind wahre Tausendsassa<br />
in der Küche und eignen<br />
sich perfekt für leckere Suppen,<br />
die an kalten Tagen von innen<br />
wärmen. Darüber hinaus liefern<br />
die winterlichen Alleskönner<br />
viele Vitamine und Nährstoffe<br />
und stärken die Abwehrkräfte.<br />
Gemüse macht gute Figur<br />
Auch während der kalten Monate verwöhnt<br />
uns die heimische Natur mit verschiedenem<br />
Gemüse. Jetzt haben<br />
beispielsweise diverse Kohlsorten Saison.<br />
Diese sind schön frisch, wenn ihre äußeren<br />
Blätter knackig sind und das Köpfchen<br />
noch fest geschlossen ist. Genauso<br />
gut schmecken im Winter Rote Bete,<br />
Steckrüben und Pastinaken. Sie bleiben<br />
besonders lange lecker, wenn man sie an<br />
einem dunklen kühlen Ort lagert. Doch<br />
das Gemüse macht nicht nur als Beilage<br />
eine gute Figur, sondern ebenso in Form<br />
einer Suppe.<br />
Suppe seit Urzeiten beliebt<br />
Das Wort Suppe stammt aus dem Germanischen<br />
und bezeichnet eine eher unfeine<br />
Art der Nahrungsaufnahme. Denn wer<br />
damals von „supen“ sprach, meinte<br />
schlürfen. Um 600 nach Christus fand das<br />
Wort Einzug im romanischen Sprachraum.<br />
Die Franzosen löffeln daher<br />
„soupe“, die Italiener „zuppa“ und die<br />
Spanier und Portugiesen „sopa“. Außerdem<br />
ist das Wort Suppe Bestandteil vieler<br />
Redewendungen. So ist jemand, der sein<br />
eigenes Süppchen kocht, kein guter<br />
Teamplayer. Und wer zusehen muss, wie<br />
er seine selbst eingebrockte Suppe auslöffelt,<br />
trägt die Konsequenzen für eine<br />
falsche Entscheidung. Das zeigt: Suppe<br />
ist ein Gericht, das seit jeher in aller<br />
Munde ist.<br />
Mineral- und Vitaminwunder<br />
Bei der Zubereitung einer Suppe sind der<br />
Kreativität keine Grenzen gesetzt und so<br />
gibt es sie dank der vielen Gemüsearten<br />
in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen.<br />
Ein weiterer Vorteil: Suppen<br />
enthalten vergleichsweise wenige Kalorien,<br />
dafür aber umso mehr Mineralstoffe<br />
und Vitamine. Diese gehen während des<br />
Kochens ins Wasser über und sorgen so<br />
für eine besonders hohe Nährstoffdichte.<br />
Die ganz kalorienarme Variante besteht<br />
nur aus Brühe und Gemüse. Wer es etwas<br />
handfester mag, gibt beispielsweise<br />
Nudeln oder Croûtons hinzu.<br />
Brühe, Fond & Suppe<br />
Klare Suppen sind Brühen, die in der<br />
Regel die Grundlage für gebundene Suppen<br />
sind. Bei der Zubereitung von Brühe<br />
köcheln Gemüse oder Fleisch längere<br />
Zeit in Wasser und geben dabei ihre Aromen<br />
ab. Doch Brühe ist nicht gleich<br />
Brühe. So wird Rinderbrühe Bouillon genannt,<br />
Geflügel-, Wild- und Fischbrühen<br />
werden als Fond bezeichnet. Für eine gebundene<br />
Suppe wiederum werden ein bis<br />
zwei Gemüsearten zuerst angeschwitzt,<br />
danach gekocht und anschließend püriert.<br />
Für die Bindung sorgen Mehl, Milch<br />
oder Sahne. Suppen können optimal im<br />
Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie<br />
schmecken auch noch zwei bis drei Tage<br />
später gut.<br />
Suppe mit Kräutern veredeln<br />
Frische Kräuter machen zum Beispiel<br />
eine Karotten- oder Sellerie-Suppe zum<br />
Hochgenuss. Am besten gibt man eine<br />
Hälfte des Bundes während des Kochens<br />
hinzu, damit der Geschmack besser zur<br />
Geltung kommt. Die andere Hälfte zum<br />
Schluss in die Suppe einrühren. Sie sorgt<br />
für eine Extraportion an frischen Vitaminen.<br />
Ein wahres Multitalent ist die Petersilie.<br />
Denn aufgrund ihres würzigen<br />
Geschmacks macht sich diese Kräuterart<br />
in vielen Suppen gut. Darüber hinaus enthält<br />
sie die Vitamine A, B und C sowie<br />
Kalium, Calcium und Eisen. Eingewickelt<br />
in einem feuchten Tuch lässt sie sich eine<br />
Weile im Kühlschrank aufbewahren und<br />
verleiht der Suppe auch noch nach ein<br />
paar Tagen das gewisse Etwas.<br />
Wärmende Energiequelle: Wintersuppe aus frischem Gemüse.<br />
Foto: Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse/BVEO<br />
Elke Schickedanz<br />
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18
GENIESSEN & ERLEBEN<br />
üsesuppen an kalten Tagen<br />
ls gesunder Energielieferant<br />
Aktuelle Rezept-Idee:<br />
Suppen-Ampel<br />
stärkt und wärmt<br />
an kalten Tagen<br />
Fruchtig und frisch:<br />
Rote Tomaten-Suppe<br />
Zubereitungszeit 25 Minuten<br />
Garzeit<br />
25 Minuten<br />
Schwierigkeitsgrad leicht<br />
Brennwert 194 kcal/ Portion<br />
Das braucht man für 4 Portionen:<br />
500 g rote Kirschtomaten, 300 g orange<br />
Kirschtomaten, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen,<br />
1 Stängel Staudensellerie, 2 EL<br />
Olivenöl, 1 EL brauner Zucker, 2 EL<br />
Tomatenmark, 2 EL weißer Balsamico,<br />
50 ml trockener Weißwein, 1/2 TL getrocknete<br />
italienische Kräuter, Meersalz,<br />
Pfeffer aus der Mühle, ca. 650 ml Gemüsebrühe.<br />
So wird’s gemacht:<br />
Alle Kirschtomaten waschen und vierteln.<br />
Die Zwiebel und den Knoblauch<br />
schälen und beides fein würfeln. Den Sellerie<br />
waschen, putzen und klein würfeln.<br />
In einem Topf das Öl erhitzen und die<br />
Zwiebel, den Knoblauch und Sellerie<br />
darin hell anschwitzen.<br />
Mit dem Zucker bestreuen und leicht karamellisieren<br />
lassen. Das Tomatenmark<br />
unterrühren, kurz mit anschwitzen, dann<br />
mit dem Balsamico und Weißwein ablöschen.<br />
Die Kirschtomaten und Kräuter<br />
zugeben und kurz mitgaren. Alles salzen,<br />
pfeffern, mit der Gemüsebrühe auffüllen<br />
und die Suppe unter gelegentlichem Rühren<br />
ca. 20 Minuten bei geringer Hitze köcheln<br />
lassen.<br />
Die Suppe pürieren, durch ein feines Sieb<br />
passieren und zurück in den Topf geben.<br />
Erneut aufkochen und nach Belieben<br />
noch etwas einkochen lassen oder etwas<br />
Wasser oder Brühe ergänzen.<br />
Die Tomatensuppe abschmecken, nach<br />
Belieben in Bügelgläser verteilen und servieren.<br />
Cremig und Lecker:<br />
Gelbe Kürbis-Suppe<br />
Zubereitungszeit<br />
Garzeit<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
Brennwert<br />
25 Minuten<br />
25 Minuten<br />
leicht<br />
292 kcal/ Portion<br />
Das braucht man für 4 Portionen:<br />
600 g Fruchtfleisch vom Hokkaido-Kürbis,<br />
1 Zwiebel, 2 junge Karotten, 1 mehligkochende<br />
Kartoffel, 2 Frühlingszwiebeln,<br />
2 cm Ingwer, 2 EL Olivenöl,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle, ca. 1 l Gemüsebrühe,<br />
1 TL Currypulver, 100 ml Sahne.<br />
So wird’s gemacht:<br />
Das Fruchtfleisch des Hokkaido-Kürbis<br />
in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel<br />
schälen und fein würfeln. Die Karotten<br />
und die Kartoffel schälen und beides in<br />
kleine Würfel schneiden. Die Frühlingszwiebeln<br />
waschen, putzen und in Ringe<br />
schneiden. Den Ingwer schälen und fein<br />
reiben.<br />
In einem Topf das Öl erhitzen und die<br />
Zwiebel mit dem Ingwer darin hell anschwitzen.<br />
Den Kürbis dazu geben und<br />
kurz mitbraten, dann die Karotten- und<br />
Kartoffelwürfel untermischen. Alles salzen,<br />
pfeffern und mit der Brühe ablöschen.<br />
Die Suppe erneut aufkochen, mit Currypulver<br />
würzen und ca. 20 Minuten köcheln<br />
lassen, bis der Kürbis weich ist. Die<br />
Sahne angießen, die Suppe fein pürieren<br />
und nach Belieben noch etwas einköcheln<br />
lassen bzw. noch etwas Wasser oder<br />
Brühe angießen.<br />
Die Kürbissuppe abschmecken, optional<br />
in Bügelgläser verteilen und servieren.<br />
Schnell und einfach:<br />
Grüne Brokkoli-Suppe<br />
Zubereitungszeit<br />
Garzeit<br />
Schwierigkeitsgrad<br />
Brennwert<br />
20 Minuten<br />
25 Minuten<br />
leicht<br />
359 kcal/ Portion<br />
Das braucht man für 4 Portionen:<br />
600 g Brokkoli, 1 Stängel Staudensellerie,<br />
1 Zwiebel, 1 cm Ingwer, 2 EL Olivenöl,<br />
Aktueller geht’s kaum: Kräftige Wintersuppen<br />
im Ampel-Look.<br />
Foto: 5amTag<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle, geriebenen<br />
Muskat, 1 l Gemüsebrühe, 100 g Crème<br />
double, 100 ml Sahne.<br />
So wird’s gemacht:<br />
Den Brokkoli waschen, putzen und in<br />
Röschen teilen. Den Sellerie waschen,<br />
putzen und klein würfeln. Die Zwiebel<br />
und den Ingwer schälen und fein hacken.<br />
In einem Topf das Öl erhitzen und die<br />
Zwiebel mit dem Ingwer darin hell anschwitzen.<br />
Den Sellerie zufügen und 4-5<br />
Minuten mit anschwitzen, dann die<br />
Brokkoliröschen einlegen und noch kurz<br />
mitgaren. Alles mit Salz, Pfeffer und Muskat<br />
würzen und mit der Brühe auffüllen.<br />
Die Suppe ca. 15-20 Minuten köcheln<br />
lassen, bis der Brokkoli weich ist.<br />
Die Crème double und die Sahne einrühren<br />
und alles fein pürieren.<br />
Die Brokkolicremesuppe abschmecken,<br />
nach Belieben in Bügelgläser verteilen<br />
und servieren.<br />
Guten Appetit wünscht das Team<br />
von Snack 5<br />
Weitere leckere und gesunde Rezeptideen<br />
gibt es unter www.snack-5.eu<br />
19<br />
www.thermenland-magazin.de
KULTUR & FREIZEIT<br />
<strong>Thermenland</strong> Magazin verlost neues Heimatbuch von Viktor Gröll<br />
„Es ist so schön an Rott und Inn“<br />
Mit seinem Heimatbuch „Es ist so schön<br />
an Rott und Inn“ hat Viktor Gröll Bildband,<br />
Brauchtums- und Wanderführer in<br />
einem vorgelegt. Das Buch ist aus einer<br />
Reihe von Beiträgen hervorgegangen, die<br />
der Bad Birnbacher Kurdirektor als freier<br />
Mitarbeiter für die Passauer Neue Presse<br />
verfasst hat. In ihnen beschreibt Gröll<br />
Wanderungen durchs Hügelland, bäuerliches<br />
Brauchtum sowie regionale Heilige<br />
und Kirchenfeste im Jahreskreis. Allesamt<br />
reich bebildert.<br />
Heilige und Heidnisches<br />
Viktor Gröll lädt auf 208 Seiten Einheimische<br />
wie Gäste zu 12 abwechslungsreichen<br />
Touren durch ein weitgehend<br />
unentdecktes Stück Altbayern ein, das<br />
übersät ist von von weltlichen und kirchlichen<br />
Kleinoden und durchdrungen von<br />
sagenhaften Geschichten, die viel über das<br />
Land und die Menschen zwischen Inn<br />
und Wolfach erzählen. Die Geschichten<br />
führen den Leser von Staudach bei Massing<br />
bis Rotthof bei Ruhstorf in verschiedenste<br />
Teile des Landkreises Rottal-Inn<br />
und in den südlichen Landkreis Passau hinein.<br />
In 25 Geschichten geht es um Lichtmess<br />
und die Eisheiligen, um aktuelle und<br />
vergessene Feiertage, um Heilige wie Bruder<br />
Konrad und heidnische Rauhgeister,<br />
aber auch um Feste und Feiern und nicht<br />
zu vergessen: den Fasching, der ja heuer<br />
bereits zum zweiten Mal ausfällt.<br />
Kenner der Region<br />
Aus den Texten spricht ein Kenner und<br />
ein Kind des Rottals, der selbst fasziniert<br />
ist vom Zauber der Natur und Reichtum<br />
der bodenständigen Kultur seiner Heimat.<br />
„An dieser Stelle möchte ich noch<br />
eines klar zum Ausdruck bringen:<br />
Brauchtum ist in dieser Region so vielfältig,<br />
dass dieses Buch zwei Dinge auf<br />
gar keinen Fall hat: den Anspruch auf<br />
Vollständigkeit und den Anspruch einer<br />
wissenschaftlichen Darstellung. Vielmehr<br />
möchten wir gemeinsam dazu anregen,<br />
unsere Heimat wieder mit anderen, vor<br />
allem mit offenen Augen zu sehen“, betonte<br />
Gröll bei der Vorstellung seines<br />
Buches im Bad Birnbacher Rathaus. Hinter<br />
dem „wir“ versammelt Gröll eine<br />
ganze Reihe von Ratgebern und Zuarbeitern,<br />
die ihn bei der Recherche behilflich<br />
waren, nicht zuletzt aber auch die Verlegerfamilie<br />
Bauer aus Thalhofen im Allgäu,<br />
die das wertige Buch produziert hat.<br />
Nachbarschaft entdecken<br />
Bei dem hohen Gehalt an Heimatwissen<br />
sollte das Buch bei einer weiteren Ausgabe<br />
jedoch um ein kleines Orts- und<br />
(Heiligen-)Namensregister ergänzt werden,<br />
das es zum Nachschlagewerk<br />
machen würde, das in keiner Hausbibliothek<br />
der Region fehlen sollte. Aber<br />
auch für die Nachbarn im Innviertel<br />
Aus Serien für die Heimatzeitung ist ein ganzes<br />
Buch geworden: Autor Viktor Gröll (rechts) im Bad<br />
Birnbacher Rathaus mit Bürgermeisterin Dagmar<br />
Feicht und ihrem Bayerbacher Amtskollegen Günter<br />
Baumgartner. Foto: Magdalena Müller<br />
kann es ein wertvollen Führer sein, um<br />
das verwandte Hügelland jenseits des Inns<br />
für sich neu zu entdecken. Darum verlost<br />
das <strong>Thermenland</strong> Magazin auch zwei<br />
Exemplare unter den Lesern, die eine<br />
E-Mail mit Adressangabe bis zum 20.<br />
Februar senden an:<br />
Mein-<strong>Thermenland</strong>-Magazin@gmx.de<br />
Martin Semmler<br />
Viktor Gröll<br />
„Es ist so schön an Rott und Inn“<br />
Bauer-Verlag, Thalhofen, 2<strong>02</strong>1<br />
208 Seiten, Format 23x28<br />
Hardcover, 24 Euro<br />
ISBN 978-3-95551-157-9<br />
Neue Ausstellung in der Wohlfühl-Therme<br />
Annalena Dullinger ist 18 Jahre alt und ihre Leidenschaft hat sie<br />
in der Kunst gefunden. Aus zahlreichen Acrylkursen sog sie neues<br />
Wissen und lernte verschiedene Techniken. Der Dank, sich durch<br />
die Kunst ausdrücken zu können, wurde zu einem großen Teil<br />
ihres Lebens. Sie malt oft nach Emotionen aber auch inspiriert<br />
durch äußere Eindrücke. Vor allem die Natur und die Abstraktion<br />
in bunten Farben haben es ihr angetan. So wie jeder Mensch einzigartig<br />
ist, sind die Bilder der Künstlerin auch einmalig und jedes<br />
ein Unikat für sich.<br />
Die Ausstellung ist in der Eingangshalle der Wohlfühl-Therme<br />
Bad Griesbach bis zum 21. Februar zu sehen und täglich frei<br />
zugänglich, derzeit von 8 bis 19 Uhr.<br />
Maria Schmid<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
20
FIT & GESUND<br />
Fitnessstudio-Nutzerin verschafft sich Gehör bei Landespolitiker:<br />
„Fitnessstudio ist für mich nicht Sport,<br />
sondern Gesunderhaltung“<br />
„Interessant, einmal den Nutzer zu hören<br />
und die Bedenken nicht ausschließlich<br />
vom Gewerbetreibenden zu bekommen“,<br />
leitet Walter Taubeneder, Abgeordneter im<br />
Landtag für den Wahlkreis Passau-West, in<br />
das Gespräch mit Margit Pöschl ein. Die<br />
52-Jährige ist seit fünf Jahren aktives Mitglied<br />
im FitnessStudio PhysioFit in Ortenburg.<br />
„Die Intention, dass ich hier herkomme,<br />
ist meine physische und psychische<br />
Gesundheit. Gesundheit ist für<br />
mich Bewegung“, so Pöschl, die rund drei<br />
Mal wöchentlich die Angebote im Physio-<br />
Fit nutzt. „Im Lockdown sind meine chronischen<br />
Schmerzen wiedergekommen und<br />
in der anschließenden Reha habe ich gemerkt,<br />
was mir abgegangen ist“, verdeutlicht<br />
die Ortenburgerin ihre Situation.<br />
Für sie sei das Fitnessstudio nicht da,<br />
um klassischen Sport auszuüben, sondern<br />
sich ihrer Gesunderhaltung anzunehmen –<br />
„Der uneingeschränkte Zugang zu diesen<br />
Einrichtungen erachte ich als äußerst<br />
wichtig.“<br />
„Uns fehlt das Verständnis“<br />
Die Situation von Margit Pöschl mag ein<br />
Einzelschicksal sein, jedoch nicht minder<br />
bedeutend. „Wir sind froh, dass ein aktives<br />
Mitglied für uns die Stimme erhoben hat,<br />
denn wir sind mit der Corona-Pandemie<br />
wirklich am Ende“, so Ruth-Maria Wieberneit-Hanfgarn.<br />
Gemeinsam mit ihrem<br />
Mann Jörg Hanfgarn leitet sie das Physio-<br />
Fit in Ortenburg seit mittlerweile fünf<br />
Jahren. „Seit der Pandemie ist unsere Mitgliederzahl<br />
drastisch eingebrochen und<br />
Fitnesstraining hält Menschen gesund: MdL Walter Taubeneder informierte sich vor Ort bei<br />
PhysioFit-Mitglied Margit Pöschl im Fitness-Studio von Jörg Hanfgarn und Ruth-Maria Wieberneit-<br />
Hanfgarn in Ortenburg.<br />
Foto: Stefanie Starke<br />
unser Fitnesspersonal musste dadurch<br />
Stunden reduzieren“, so Wieberneit-Hanfgarn.<br />
Man kämpfe seit zwei Jahren mit den<br />
Regelungen, aber es fehle bei den politischen<br />
Entscheidungen der Bezug zur Basis<br />
– „Dafür fehlt uns immer mehr das Verständnis.“<br />
„Das Plus muss weg!“<br />
Mit der 3G-Regelung im Herbst wäre man<br />
noch gut zurechtgekommen, 2Gplus sei<br />
anstrengend – so könne unter anderem das<br />
neue Schließsystem nicht genutzt werden,<br />
zum Leidwesen der Mitglieder. „Wir haben<br />
natürlich auch ungeimpfte Mitglieder, aber<br />
das sind nicht automatisch Querdenker<br />
oder klassische Impfgegner, sondern das<br />
hat auch viel mit Angst vor gesundheitlichen<br />
Konsequenzen zu tun – die können<br />
nun gar nicht mehr kommen“, so Jörg<br />
Hanfgarn. Das Physiotherapeuten-Ehepaar<br />
sehe sich mit dem Studio auch als<br />
wichtigen Dienstleister im Bereich der Gesunderhaltung<br />
und Prävention. „Das Plus<br />
muss weg, das wäre schon ein wichtiger<br />
Schritt für uns“, bitten die Inhaber den<br />
CSU-Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder<br />
um Unterstützung für ihr Anliegen.<br />
Es müsse die Möglichkeit geschaffen<br />
werden, natürlich unter entsprechenden<br />
hygienischen Auflagen, dass die Gesamtbevölkerung<br />
wieder Zugang zu Fitnessstudios<br />
im Sinne der Gesunderhaltung erhält.<br />
Stefanie Starke<br />
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FIT & GESUND<br />
Marien-Apotheker Kunz gibt Antwort auf die derzeit wichtigste Gesundheitsfrage:<br />
So funktioniert unser Immunsystem<br />
Das Immunsystem oder Abwehrsystem<br />
verteidigt einen Organismus gegenüber<br />
fremden Substanzen oder Lebewesen.<br />
Tag und Nacht versuchen Infektions-Erreger<br />
in den menschlichen Körper einzudringen<br />
– fast immer vergeblich. Denn<br />
meist arbeitet die körpereigene Abwehr<br />
des Menschen so effektiv, dass Infektionen<br />
unbemerkt vorüberziehen. Bei einigen<br />
Erregern braucht die Körperabwehr<br />
allerdings länger, bis die Eindringlinge<br />
ausgeschaltet sind. Wir leiden in solchen<br />
Fällen zum Beispiel an Husten, Schnupfen,<br />
Heiserkeit oder Fieber. So lästig diese<br />
Symptome sind: Sie sind Teil des Abwehrmechanismus<br />
und dienen dazu, den<br />
Körper wieder von Erregern zu befreien.<br />
Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten sind<br />
die typischen Krankheitserreger, auf die<br />
das Immunsystem reagiert.<br />
Unspezifische Immunabwehr<br />
Das unspezifische Immunsystem ist bereits<br />
bei der Geburt vorhanden. Es heißt<br />
daher auch angeborenes Immunsystem.<br />
Als erste Instanz im Abwehrkampf kann<br />
es schnell auf Fremdstoffe reagieren.<br />
Allerdings kann es kaum zwischen den<br />
verschiedenen Eindringlingen unterscheiden.<br />
Deshalb ist die unspezifische Immunabwehr<br />
oft nicht ausreichend wirksam<br />
und nur begrenzt in der Lage, die<br />
Ausbreitung mancher Erreger im Körper<br />
zu verhindern.<br />
Verschiedene Bestandteile gehören<br />
zum System der unspezifischen<br />
Abwehr:<br />
• Haut und Schleimhäute dienen als<br />
Barriere<br />
• Körperflüssigkeiten binden oder zerstören<br />
Erreger (z.B. Schleim, Magensäure)<br />
• Lokale Schutzmechanismen dienen<br />
zum Abtransport (z.B. Flimmerhärchen)<br />
• Die eigene Flora konkurriert mit fremden<br />
Erregern (z.B. Bakterien im Darm)<br />
• Abwehrzellen greifen alles Fremde an<br />
(z.B. Monozyten, Granulozyten)<br />
• Eiweiße wirken antibiotisch<br />
Spezifische Immunabwehr<br />
Da das unspezifische Abwehrsystem oftmals<br />
nicht ausreicht, ist die spezifische<br />
Immunabwehr, auch erworbenes Immunsystem<br />
genannt, so wichtig. Es wird vor<br />
allem durch die Antigen-präsentierenden<br />
Zellen auf den Plan gerufen. Die spezifischen<br />
Abwehrzellen können dann gezielt<br />
gegen bestimmte Erreger vorgehen.<br />
Um genügend Schlagkraft zu entwickeln,<br />
braucht die erworbene Immunabwehr jedoch<br />
Zeit, oft Stunden und Tage. Dafür<br />
bildet es aber auch das sogenannte Immungedächtnis<br />
aus: Kommt es erneut zu<br />
einer Infektion mit dem gleichen, oder<br />
einem sehr ähnlichen Erreger, kann das<br />
Abwehrsystem schneller reagieren.<br />
Im spezifischen Immunsystem arbeiten<br />
verschiedene Immunzellen zusammen.<br />
Wichtigster Bestandteil sind bestimmte<br />
weiße Blutkörperchen, die B-Lymphozyten.<br />
Sie entstehen im Knochenmark und<br />
sammeln sich später in den Lymphknoten<br />
und der Milz. B-Lymphozyten bilden<br />
genau passende Abwehrstoffe gegen eine<br />
bestimmte Art von Erregern –die sogenannten<br />
Antikörper. Diese Antikörper<br />
binden an den jeweiligen Erreger und<br />
markieren ihn damit, so dass er schneller<br />
von den Fresszellen unschädlich gemacht<br />
wird.<br />
Leider funktioniert nicht immer alles reibungslos.<br />
Die körpereigene Abwehr kann<br />
auf verschiedenste Weise gestört sein:<br />
Angeborene Immundefekte, Krankheiten<br />
wie Diabetes oder Medikamente (z.B. Immunsuppressiva<br />
oder Krebstherapeutika)<br />
können das Immunsystem schwächen.<br />
Darüber hinaus moduliert auch die Psy-<br />
Das Immunsystem des Menschen schützt den Körper auf verschiedenste Art vor Erkrankung.<br />
Graphik: gesundheitsinformation.de<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
22
FIT & GESUND<br />
che die Aktivität des Immunsystems. So<br />
verringert z.B. chronischer Stress die<br />
Schlagkraft unserer Abwehr.<br />
Bei einer Allergie hingegen reagiert das<br />
Immunsystem übertrieben. Es verteidigt<br />
den Körper gegen Stoffe, die eigentlich<br />
nicht bedrohlich sind. So bilden Allergiker<br />
beispielsweise Antikörper gegen<br />
Baum- oder Gräserpollen, Kuhmilchoder<br />
Hühnereiweiß, andere Lebensmittel,<br />
aber auch Medikamente. Bei sogenannten<br />
Autoimmunerkrankungen (z.B Polyarthritis)<br />
richtet sich die Immunabwehr<br />
sogar gegen Strukturen des eigenen Körpers<br />
und verursacht großen Schaden.<br />
Immun-Training durch Infekte?<br />
Das trifft nicht bei jedem Infekt zu, aber<br />
in gewisser Weise trainieren Infekte das<br />
Immunsystem. Denn, wie bereits erklärt,<br />
kann sich die spezifische Abwehr Keime<br />
merken und ist dann in Zukunft besser<br />
auf sie vorbereitet. Nach diesem Prinzip<br />
funktionieren Impfungen. Bei einer Impfung<br />
wird dem Körper eine Infektion mit<br />
einem bestimmten Keim vorgegaukelt.<br />
Der Impfstoff sieht dem eigentlichen Erreger<br />
äußerlich sehr ähnlich, ist aber so<br />
konzipiert, dass er nicht krank macht.<br />
Für die Körperabwehr reicht das aus, um<br />
Abwehrstoffe zu bilden – und diese dann<br />
vorrätig zu haben. Befällt später einmal<br />
der echte Erreger den Körper, verfügt dieser<br />
bereits über passende Antikörper und<br />
ist somit im besten Fall komplett gegen<br />
die Krankheit geschützt. Ein Impfstoff<br />
wirkt umso besser, je mehr verschiedene<br />
Teile unsere Abwehr von dem Erreger<br />
präsentiert bekommt. Werden unserem<br />
Immunsystem also nur ein Teil oder ein<br />
sich ständig verändernder Teil des Erregers<br />
gezeigt, ist ein möglicher Schutz<br />
dementsprechend schwach.<br />
Abwehrkräfte stärken!<br />
Um nicht zu oft oder schwer zu erkranken,<br />
sollte man den Körper mit bestimmten<br />
Vitaminen und Spurenelementen<br />
unterstützen. Besonders die Vitamine C<br />
und D und die Spurenelemente Zink und<br />
Selen sind hierbei wichtig.<br />
Schon bei den ersten Anzeichen einer Erkältung<br />
können verschiedene Heilpflanzen<br />
eingesetzt werden. Sie haben sich seit<br />
Langem bei der Behandlung bewährt,<br />
denn sie sind gut wirksam, gut verträglich<br />
und decken ein breites Spektrum der zu<br />
behandelnden Symptome ab.<br />
Cistus-Extrakt enthält große Mengen<br />
an sekundären Pflanzenstoffen. Diese<br />
wirken antioxidativ, antibakteriell und<br />
antiviral. Besonders wirksam ist der<br />
Extrakt gegen Erkältungsviren.<br />
➜ Die Kapland-Pelargonie ist eine Geranienart<br />
aus Südafrika. Diese Pflanze<br />
wird dort schon seit Jahrhunderten<br />
gegen Infekte eingesetzt. Der Pelargonien-Extrakt<br />
aus der Wurzel schützt<br />
die Schleimhäute, wirkt antibakteriell<br />
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auch in Spezialgrößen.<br />
Wir würden uns freuen, Sie in unserem Geschäft in der<br />
Lindenstraße 2 in Bad Füssing begrüßen zu dürfen.<br />
und verstärkt die Virenabwehr. Zusätzlich<br />
lösen die Wirkstoffe zähen<br />
Schleim und verbessern dessen Abtransport.<br />
Zu entsprechenden Produkten berät Sie<br />
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aus Cistus und Pelargonie.<br />
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23<br />
www.thermenland-magazin.de
RAT & TAT<br />
Verbraucher wählen „Mogelpackung des Jahres“<br />
Paprika Sauce von Homann ist der Gewinner<br />
Bis zu 88 Prozent mehr müssen Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher seit 2<strong>02</strong>1 für<br />
die „Paprika Sauce“ von Homann bezahlen.<br />
Die Sauce gibt es seitdem im Glas mit<br />
weniger Inhalt zum höheren Preis. Kein<br />
Wunder, dass sie das Produkt in einer<br />
Ausschreibung der Verbraucher-Zentrale<br />
Hamburg (vzhh) mit deutlichem Vorsprung<br />
zur „Mogelpackung des Jahres<br />
2<strong>02</strong>1“ gewählt haben. Dabei gingen mehr<br />
als die Hälfte der abgegebenen Stimmen<br />
an die Fertigsauce.<br />
Die Homann Feinkost GmbH hatte letztes<br />
Jahr eine Design- und Namensänderung<br />
genutzt, um die Füllmenge des<br />
Produkts zu reduzieren. Der Handel hat<br />
darüber hinaus teilweise sogar noch den<br />
Preis erhöht. „Wir fordern von Unternehmen<br />
mehr Ehrlichkeit gegenüber ihrer<br />
Kundschaft und weniger Verpackungsmüll“,<br />
unterstreicht demgegenüber die<br />
vzhh.<br />
Eindeutiges Votum für<br />
Fertigsauce<br />
Der drastische Preisanstieg für die Homann<br />
„Paprika Sauce“ machte das Produkt<br />
schon im Vorfeld zum Spitzenreiter<br />
unter den fünf nominierten Kandidaten<br />
für die „Mogelpackung des Jahres 2<strong>02</strong>1“.<br />
Statt 500 Milliliter füllt Hersteller Homann<br />
seit 2<strong>02</strong>1 nur noch 400 Milliliter<br />
Sauce pro Glas ab. Gleichzeitig wurde<br />
trotz geringerer Inhaltsmenge der Preis im<br />
Handel angehoben.<br />
Die Hamburger Verbraucherschützer hatten<br />
Homann zwar um eine Stellungnahme<br />
gebeten, wurden jedoch mit der<br />
Begründung, man würde nur direkt mit<br />
Verbraucherinnen und Verbrauchern<br />
sprechen, abgewimmelt. Einer Kundin<br />
gegenüber erklärte das Unternehmen jedoch,<br />
man habe herausgefunden, dass<br />
„die Verbraucher bei Saucen eine Menge<br />
von 400 ml der Menge von 500 ml vorziehen“.<br />
Das habe mit der demografischen<br />
Entwicklung zu tun, so das Unternehmen.<br />
Für immer mehr kleinere und Single-Haushalte<br />
sei „400 ml eine ideale<br />
Größe“.<br />
Abstimmungsergebnis<br />
im Überblick<br />
Neben der Fertigsoße standen noch vier<br />
weitere Produkte zur Wahl. Auf dem<br />
zweiten Platz hinter der „Paprika Sauce“<br />
von Homann (50,6 Prozent) landete ein<br />
„KitKat“-Sammelpack von Nestlé (15,4<br />
Prozent). Hier war die Anzahl der Riegel<br />
von fünf auf vier Stück geschrumpft.<br />
Auf Rang drei bis fünf folgen dicht beieinander<br />
das Waffelgebäck „Perpetum“<br />
(ehemals „Afrika“) von Bahlsen (11,8<br />
Prozent) mit etwa ein Drittel weniger Inhalt,<br />
genau wie bei der „Rahm Soße“ von<br />
Knorr (11,4 Prozent). Die „Wurzener<br />
Waffelblättchen“ (10,8 Prozent) schließlich<br />
landeten auf Platz fünf. Bei seinem<br />
Feingebäck hatte Hersteller Griesson - de<br />
Beukelaer zwar die Verpackung um 70%<br />
vergrößert und den Preis um über 25%<br />
angehoben, jedoch nur ganze 3% mehr<br />
Inhalt darin verpackt. „Das ist nicht nur<br />
ein Umweltfrevel, sondern auch eine<br />
ganz fiese Trickserei!“ kritisieren die Verbraucherschützer.<br />
Politik lässt Verbraucher<br />
im Stich<br />
„Seit Jahren gehen wegen Mogelpackungen<br />
zwischen 2000 und 3000 Beschwerden<br />
jährlich bei uns ein“, betont die vhzz<br />
in einer Erklärung zur Aktion. „Geändert<br />
hat sich die Situation für Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher jedoch nicht, denn<br />
versteckte Preiserhöhungen sind für Hersteller<br />
und Händler gleichermaßen attraktiv.<br />
Die Politik hat immer wieder<br />
mehr Klarheit diesbezüglich versprochen,<br />
aber nichts gegen die Tricksereien unternommen.“<br />
Die Verbraucherschützer fordern,<br />
dass Packungen bis zum Rand<br />
gefüllt sein müssen, wenn es technisch<br />
möglich ist. „Das wäre ein längst überfälliger<br />
erster Schritt, der rechtlich umgesetzt<br />
werden könnte, meinen wir.“<br />
Verpackungsmüll verhindern<br />
Eine solche Vorgabe würde auch helfen,<br />
den durch Mogelpackungen ohne Not<br />
zusätzlich produzierten Verpackungsmüll<br />
zu verhindern. 25 Prozent mehr Einweggläser<br />
benötigt beispielsweise Homann,<br />
um die gleiche Menge seiner „Paprika<br />
Sauce“ abzufüllen. Für sein Waffelgebäck<br />
„Perpetum“ braucht Bahlsen wegen der<br />
verringerten Füllmenge pro Tonne Kekse<br />
2600 Stück mehr an Umverpackungen,<br />
Plastiktrays und -folien. Bei den „Wurzener<br />
Waffelblättchen“ bietet das Unternehmen<br />
Griesson - de Beukelaer jetzt<br />
quasi die gleiche Menge an Keksen in<br />
einer fast doppelt so großen Packung an.<br />
Politik mit dem Einkaufszettel<br />
„Nachhaltigkeit scheint beim Produktmanagement<br />
trotz anders lautender Beteuerungen<br />
der Hersteller offensichtlich kaum<br />
eine Rolle zu spielen“, bemängeln die<br />
Hamburger Verbraucherschützer und fordern<br />
die Konsumenten auf: „Wenn Sie<br />
der Mogeleien überdrüssig sind, sollten<br />
Sie Politik mit dem Einkaufszettel machen.<br />
Nur wenn wir alle die Produkte im<br />
Regal liegen lassen, über die wir uns ärgern,<br />
kommen die Unternehmen vielleicht<br />
endlich zur Besinnung!“<br />
Die aktuelle Mogelpackungsliste mit über<br />
100 Prodikten ist im Internet zu finden<br />
unter: www.vzhh.de/mogelpackungsliste<br />
sam<br />
Graphik: vzhh<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
24
RAT & TAT<br />
Kräuterlexikon<br />
NIGELLA SATIVA<br />
Schwarzkümmel<br />
VON HOLLASTAUDN UND KRONAWITTN<br />
Die ursprüngliche Heimat des Schwarzkümmels<br />
ist Vorderasien und Nordafrika.<br />
Vor allem in Ägypten, Syrien und in der<br />
Türkei wird aus den Samen besonders<br />
hochwertiges Schwarzkümmelöl produziert.<br />
Im dort herrschenden heißen Klima<br />
entwickeln die Pflanzen Samen mit höherem<br />
Ölgehalt und konzentrierteren Inhaltsstoffen<br />
als in unseren kühlen Breiten.<br />
Die nahe verwandte, bei uns oft in Gärten<br />
zu findende „Jungfer im Grünen“ –<br />
NIGELLA DAMASCENA, erreicht nicht<br />
den hohen Wirkstoffgehalt des echten<br />
Schwarzkümmels, kann aber jederzeit als<br />
gesundes Gewürz in der Küche verwendet<br />
werden. Als Salattopping, Brotgewürz, in<br />
Brotaufstrichen und vielen anderen Anwendungsformen<br />
können Sie sich damit,<br />
ebenso wie mit den echten Schwarzkümmelsamen,<br />
etwas Gutes tun.<br />
Schwarzkümmel wird kaum von der<br />
Schulmedizin genutzt, erlangt jedoch<br />
immer mehr Beliebtheit in der Volksheilkunde,<br />
in der alternativen Medizin bei<br />
verschiedenen Naturheilverfahren und<br />
als Nahrungsergänzungsmittel. Besonders<br />
Muslime schätzen ihn sehr, denn schon<br />
der Prophet Mohammed soll gesagt<br />
haben: „Schwarzkümmel heilt jede Krankheit,<br />
außer den Tod.“ Auch in verschiedenen<br />
alten Kräuterbüchern, z.B. von<br />
Hippokrates, der heiligen Hildegard von<br />
Bingen und Paracelsus, ist er erwähnt und<br />
die Ägypter bezeichneten ihn sogar als<br />
„Gold der Pharaonen“.<br />
Schwarzkümmelöl enthält 80% mehrfach<br />
ungesättigte Fettsäuren, Nigellin, ätherische<br />
Öle, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe<br />
und sekundäre Pflanzenstoffe.<br />
Schwarzkümmelöl hat einen stimulierenden<br />
und regulierenden Einfluss auf das<br />
Hormonsystem und wirkt sehr positiv bei<br />
gestörter Immunabwehr. Davon profitieren<br />
vor allem Menschen mit Autoimmunerkrankungen<br />
wie Rheumatoider Arthritis,<br />
Hashimoto-Thyreoiditis oder Vitiligo.<br />
Auch Allergiker aller Art und Frauen mit<br />
Wechseljahrsbeschwerden profitieren von<br />
der Anwendung. Es reduziert die Neigung<br />
zu entzündlichen Prozessen wie Neurodermitis<br />
und Schuppenflechte. Schwarzkümmel<br />
wirkt Blutzucker-, Blutdruckund<br />
Cholesterinsenkend, antiviral und antibakteriell,<br />
entgiftend und antioxidativ. Er<br />
erweitert die Bronchien und hat dadurch<br />
eine sehr gute Wirkung bei Asthma,<br />
Keuchhusten und anderen Lungenleiden.<br />
Auch auf Magen, Darm, Galle, Leber,<br />
Nieren und das Nervensystem wirkt<br />
Schwarzkümmel anregend, stärkend und<br />
schützend. So regt er die Verdauung an<br />
und hilft gut bei Blähungen. Es liegen bereits<br />
viele Ergebnisse zu Studien über die<br />
Wirkung von Schwarzkümmel vor, die<br />
allerdings noch vertieft und ausgeweitet<br />
werden müssen, um die Wirkung endgültig<br />
zu beweisen. Aber es hat sich bereits gezeigt,<br />
dass auch das Nervensystem sehr<br />
positiv beeinflusst wird und möglicherweise<br />
eine vorbeugende Wirkung gegen<br />
Demenz und weitere Nervenleiden besteht,<br />
ebenso wie eine Unterstützung bei<br />
der Krebstherapie angebracht sein könnte.<br />
Außerdem ist Schwarzkümmelöl ein ausgezeichnetes<br />
Hautpflegemittel und stillende<br />
Mütter können damit den Milchfluss<br />
anregen.<br />
Schwarzkümmel wird auch in der Tiermedizin<br />
verwendet. Man behandelt damit<br />
Pferde mit Husten und asthmatischen Beschwerden,<br />
trägt das Öl äußerlich auf zur<br />
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Insekten, ebenso bei Hunden,<br />
bei denen das Öl auch zur Wurmkur verwendet<br />
wird. Katzen dürfen nicht mit<br />
Schwarzkümmel behandelt werden, weil<br />
deren Leber einige Inhaltsstoffe nicht<br />
abbauen kann.<br />
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25<br />
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RAT & TAT<br />
GTÜ gibt Tipps für winterliche Straßenzustände<br />
Wenn Schnee und Eis die Verhältnisse verändern<br />
Der Winter kommt gern über Nacht:<br />
Wenn es am Abend noch trocken war,<br />
liegt am nächsten Morgen nicht selten<br />
Schnee auf der Fahrbahn, oder in schattigen<br />
Kurven lauert Eis. Insbesondere<br />
früh am Tag ist mit solchen Bedingungen<br />
zu rechnen, wenn Streudienste oder die<br />
Sonne die Gefahrenstellen noch nicht<br />
entschärft haben. Für das Fahren im Winter<br />
hat die Gesellschaft für Technische<br />
Überwachung mbH (GTÜ) einige Tipps<br />
zusammengestellt.<br />
Klare Empfehlung<br />
Ein Fahrsicherheitstraining ist eine optimale<br />
Vorbereitung. Dort werden ohne<br />
Risiko beispielsweise Ausweich- und<br />
Bremsmanöver sowie das Fahren auf Untergrund<br />
mit geringer Haftung geübt und<br />
die Reflexe passend geschult. Danach<br />
wird man vom Ernstfall weniger überrascht<br />
und reagiert häufiger richtig.<br />
Bremsen mit/ohne ABS<br />
Um auf ungewohnte Situationen im Straßenverkehr<br />
vorbereitet zu sein, helfen bereits<br />
ein paar einfache Überlegungen zur<br />
Fahrphysik. Bei widrigen Witterungsbedingungen<br />
sind beispielsweise die Bremswege<br />
länger. Notwendige Konsequenz:<br />
Stets mehr Abstand zum vorausfahrenden<br />
Wagen und Kreuzungen oder Ampeln<br />
mit reduzierter Geschwindigkeit<br />
anfahren. Wenn man stark bremsen muss<br />
und das Auto ein ABS hat, was heute<br />
meist der Fall ist: Ruhig beherzt aufs<br />
Pedal treten. Das Fahrzeug bleibt manövrierfähig,<br />
Hindernissen kann durch flüssiges<br />
Lenken ausgewichen werden. Ohne<br />
ABS ist immer behutsames Bremsen gefragt,<br />
denn auf Eis und Schnee blockieren<br />
die Räder sonst sehr schnell – und Lenkbewegungen<br />
bleiben ohne Wirkung.<br />
Elektronik kann ausfallen<br />
Während der Fahrt unterstützen heute<br />
außerdem ESP und andere elektronische<br />
Traktionskontrollen und können so manche<br />
Situation entschärfen. Sie sind ein<br />
wirkungsvoller Beitrag zur Verkehrssicherheit<br />
und stabilisieren das Auto etwa<br />
beim Ausweichen oder Anfahren. Doch<br />
das Wissen um das Vorhandensein der<br />
Assistenzsysteme sollte nicht zu risikoreicherem<br />
Fahren führen. Besser ist stets<br />
umsichtiges Agieren am Steuer sowie der<br />
Aufbau von Erfahrung, damit die Technik<br />
nach Möglichkeit nicht eingreifen muss.<br />
Ruhig & gelassen<br />
Das Gaspedal sollte im Winter eher<br />
gestreichelt als getreten werden, um keine<br />
instabilen Fahrzustände über Antriebskräfte<br />
hervorzurufen. Hektische<br />
Lenkbewegungen auf Schnee oder<br />
Schneematsch sind zu vermeiden, weil<br />
sie den Wagen ins Schleudern bringen<br />
können. Ein höherer Gang als üblich<br />
verhindert das abrupte Durchdrehen<br />
der Räder und beruhigt Karosseriebewegungen.<br />
Je nach Antrieb<br />
Hat das Auto Front-, Heck oder Allradantrieb?<br />
Das kann man sich ruhig immer<br />
wieder vergegenwärtigen, denn das<br />
Fahrverhalten unterscheidet sich. Beim<br />
Frontantrieb genügt in schneebedeckten<br />
Kurven ein allzu kräftiger Tritt aufs Gaspedal,<br />
um die Vorderräder zum Durchdrehen<br />
zu bringen. Die Folge ist<br />
Untersteuern, der Wagen schiebt über die<br />
Vorderräder zum Kurvenrand. Rasches<br />
Gaswegnehmen reduziert die Geschwindigkeit,<br />
so dass die Reifen wieder greifen<br />
können und das Auto dem Lenkeinschlag<br />
folgt.<br />
Beim Hinterradantrieb bricht das Heck<br />
aus, wenn unangemessen viel Kraft auf<br />
die Antriebsräder gelangt. Schnelles und<br />
gefühlvolles Gegenlenken ist gefragt, um<br />
das Auto wieder einfangen. Autos mit<br />
Allradantrieb spielen ihren technischen<br />
Vorteil beim Anfahren aus und haben<br />
auch in Kurven eine höhere Stabilität,<br />
weil die Antriebskräfte gleichmäßiger auf<br />
die Räder verteilt werden als bei nur einer<br />
angetriebenen Achse. Beim Bremsen bietet<br />
Allrad keine Vorteile.<br />
Im Winter auf alle Straßenzustände gut vorbereitet: Ein Fahrsicherheitstraining schult die passenden Reflexe für jede Wetterlage.<br />
Foto: GTÜ<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
26
RAT & TAT<br />
Reifen mit Profil<br />
Die Beispiele machen zugleich deutlich,<br />
wie wichtig gute Winter- oder Ganzjahresreifen<br />
sind. Denn sie übertragen die<br />
Antriebs-, Brems- und Lenkkräfte, und<br />
das über nur handtellergroße Flächen.<br />
Wenn sich allerdings Glatteis auf der<br />
Straße spiegelt, geht die Haftung selbst<br />
intakter Reifen gegen Null. Dann ist mitunter<br />
das Warten auf den Streudienst die<br />
sinnvollste Maßnahme. Schneeketten<br />
können helfen, jedoch dürfen sie den<br />
Asphalt nicht beschädigen. Die zulässige<br />
Höchstgeschwindigkeit beträgt 50 km/h.<br />
Die Montage der Ketten auf den Antriebsrädern<br />
sollte vorher idealerweise<br />
geübt werden.<br />
Doch egal, wie gut die Reifen, das eigene<br />
Fahrkönnen oder die technischen Helferlein<br />
sind – die Gesetze der Fahrphysik<br />
bleiben immer in Kraft. Wer wirklich zu<br />
schnell ist, kann nur hoffen, dass Leitplanken<br />
oder aufgetürmte Schneewände<br />
das Fahrzeug einigermaßen glimpflich<br />
verlangsamen oder stoppen.<br />
Rundum Durchblick<br />
Zum verkehrssicheren Fahren gehört<br />
auch eine gute Sicht. Wer nicht aus der<br />
Garage startet und somit ein schneefreies<br />
Auto und frostfreie Scheiben hat, muss<br />
die winterlichen Beeinträchtigungen vom<br />
Auto entfernen. Und zwar rundum:<br />
Schnee ist auch vom Dach zu fegen.<br />
Denn sonst kann dieser von unten her<br />
antauen, wenn nach dem Losfahren die<br />
Autoheizung arbeitet, und es genügt eine<br />
stärkere Bremsung, um das Schneebrett<br />
flächendeckend auf die Windschutzscheibe<br />
gleiten zu lassen, die drastische<br />
Folge: null Sicht von jetzt auf gleich. Und<br />
in einer zugefrorenen Windschutzscheibe<br />
genügt eines nicht: nur ein Guckloch –<br />
und das Hoffen auf die Wirkung von Heizung<br />
und Gebläse. Denn dann fährt man<br />
einige Kilometer teilweise blind. Daher<br />
alle Schreiben frei kratzen. Für das rechtzeitige<br />
Erkennen von Radfahrern oder<br />
Fußgängern kann das entscheidend sein.<br />
Entsprechende Sprays können eine wirksame<br />
Hilfe sein, um Scheiben eisfrei zu<br />
machen. Sie verhindern zudem, dass die<br />
kalten Scheiben während der Fahrt bei<br />
Minusgraden erneut zufrieren. Vergleichstests<br />
der GTÜ haben ergeben, dass<br />
sich auch preisgünstige Scheibenenteiser<br />
achtbar schlagen.<br />
Ein wichtiger Nebeneffekt, wenn diese<br />
Wintertipps beachtet werden: Man hat<br />
das gute Gefühl, viel für die Sicherheit<br />
getan zu haben. Das steigert die Gelassenheit<br />
am Steuer – und kann somit<br />
ebenfalls dazu beitragen, ungewohnte Situationen<br />
besser zu meistern.<br />
GTÜ<br />
Musikverein startet Spendensammlung<br />
Aktion für Probenraum-Ausstattung<br />
Der Musikverein hat sich in den letzten<br />
12 Jahren mit der Ausbildung vieler Kinder<br />
verdient gemacht. Vielen Gästen des<br />
Kurortes sind die jungen Musikanten des<br />
Jugendblasorchesters durch ihre Konzerte<br />
bekannt. Dem Musikverein verdankt<br />
der Ort auch seine Marsch-Hymne<br />
„Drei-Thermen-Traum“. Die Bläserklasse,<br />
die Nachwuchsgruppe Minis und das<br />
Blasorchester zählen zusammen mehr als<br />
60 Musiker.<br />
Bank verdoppelt bis 50 Euro<br />
Die Gemeinde Bad Füssing unterstützt<br />
die Jugendarbeit des Vereins mit dem Bau<br />
eines neuen Probenraums für das Orchester<br />
sowie Unterrichtsraum, Büro und Notenarchiv.<br />
Für die Ausstattung der neuen<br />
Räume ist der Musikverein Bad Füssing<br />
e.V überwiegend alleine verantwortlich.<br />
Dazu hat der Verein nun eine Spendensammelaktion<br />
bei der Rottaler Raiffeisenbank<br />
gestartet, die dieses „Crowdfunding“<br />
unterstützt und jede Spende bis<br />
50 Euro verdoppelt, die auf dem Spendenkonto<br />
eingeht. Es ist also sinnvoll,<br />
wenn eine Familie, die gemeinsam mehr<br />
spenden will als 50 Euro, das Geld<br />
nicht zusammenlegt, sondern einzeln<br />
spendet!<br />
Und so geht’s:<br />
Der Musikverein hat der Bank eine Mindestsumme<br />
von 10.000 Euro benannt, die<br />
für die Ausstattung benötigt wird. Diese<br />
Summe muss aber bis zum 10. April<br />
zusammenkommen, damit das Projekt<br />
finanziert werden kann. Wenn nicht, ist<br />
die Aktion gescheitert und jeder Spender<br />
bekommt sein Geld zurück.<br />
Das sind die Kontodaten:<br />
Kontoinhaber:<br />
VR Payment für Viele schaffen mehr<br />
IBAN: DE33660600000000137749<br />
BIC: GENODE6KXXX<br />
Verwendungszweck: P17897 –<br />
Ausstattung für den neuen Probenraum<br />
Aktuelle Infos zum Sammelstand unter<br />
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SERVICE<br />
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Widder (21.3.-20.4.)<br />
Liebe: Sie sollten nicht immer den selben Fehler machen<br />
und in jeder Begegnung die große Liebe vermuten.<br />
Meiden Sie Masken und zeigen Sie Ihre wahre<br />
Persönlichkeit. Lassen Sie sich Zeit und Sie werden<br />
den Freundeskreis finden, der zu Ihnen passt.<br />
Körper: Alles, was mit Wasser zu tun hat, erregt Ihre<br />
Aufmerksamkeit. Sie erkundigen sich nach den Be-<br />
sonderheiten und sprechen über die Gefühle, die sie<br />
bei Ihnen auslösen. Sie müssen aber vorsichtig sein,<br />
denn Sie sind zurzeit anfällig für Halsentzündungen.<br />
Beruf: Um sich Neuem gegenüber aufgeschlossen zu<br />
zeigen, muss dies in Ihre Ordnungsliebe und Ihren<br />
Perfektionismus passen. Und was nicht passt, wird<br />
eben passend gemacht. Aber dies dann so top, dass<br />
Sie gleich unter mehreren Stellenangeboten wählen<br />
könnten!<br />
Stier (21.4.-20.5.)<br />
Liebe: Im Februar sollten Sie nicht auf die große Liebe<br />
warten. Um Enttäuschungen zu vermeiden, sollten Sie<br />
beim flüchtigen Flirt bleiben. Mit einem Widder könn-<br />
ten Sie viele schöne Stunden erleben. Jungfrauen und<br />
Skorpione lösen eher schlechte Laune aus.<br />
Körper: Da es in diesem Jahr nicht viele Monate<br />
geben wird, in denen Ihnen nach Sport ist, sollten Sie<br />
den Februar ausnützen. Suchen Sie sich eine Sportart,<br />
der Sie in aller Ruhe und das ganze Jahr über nachgehen<br />
können, z.B. ein Konditionstraining in einem Fit-<br />
nessstudio.<br />
Beruf: Immer nur die Arbeit erledigen, die gerade<br />
Spaß macht, bringt einen Rüffel vom Chef. Vertrauen<br />
Sie Ihre Aufgaben ruhig mal der Person an, der Sie es<br />
mit Mühe beigebracht haben. Wenn Sie mit Ihrer<br />
Arbeit wieder auf dem Stand sind, können Sie ja mal<br />
eine ruhige Kugel schieben.<br />
Zwillinge (21.5.-21.6.)<br />
Liebe: Im Februar wird der Single-Zwilling zum<br />
Schmuse-Teddybär. Die Beziehungs-Zwillinge haben<br />
Angst, dass der Partner gelegentlich fremd küsst.<br />
Keine Sorge, er/sie hat nur Augen und Lippen für Sie.<br />
Körper: Wenn Sie chronische Beschwerden haben,<br />
dann ist jetzt die beste Zeit, sich damit auseinander<br />
zu setzen. Ihre Selbstheilungskräfte sind jetzt sehr<br />
aktiv und es besteht eine gute Chance, dass Sie sich<br />
endlich von dem Leiden befreien können. Auf jeden<br />
Fall sollten Sie sich im Februar viel an der Luft auf-<br />
halten, um Sauerstoff zu tanken.<br />
Beruf: Ihr neu angeeignetes Gesundheitsbewusstsein<br />
animiert Sie, auch im beruflichen Bereich auf Verän-<br />
derungen zu pochen. Ihr Vorgesetzter ist von Ihrem<br />
Einsatz und Ihrer Flexibilität positiv überrascht, so<br />
dass Ihnen sogar eine leitende Position angeboten<br />
wird.<br />
Krebs (22.6.-22.7.)<br />
Liebe: Im Februar ist Amor darauf aus, alle Single-<br />
Krebse unter die Haube zu bringen. Cafés und Parks<br />
sind gute Plätze, damit er Erfolg hat. Beziehungs-<br />
Krebse bekommen Hilfe, damit ein Problem mit dem<br />
Partner gelöst wird und die Liebe neu aufflammt. Den-<br />
ken Sie an den 14. Februar!<br />
Körper: Wenn Sie nachts nicht genügend Schlaf er-<br />
halten, sind Sie nicht sehr umgänglich. Versuchen Sie,<br />
auch tagsüber einmal zu einer Auszeit zu kommen. Es<br />
wäre Ihnen anzuraten, eine Lichttherapie auszuprobieren<br />
oder sich im Solarium oder in der Sauna<br />
Wärme zu holen.<br />
Beruf: Wer schnell arbeitet, kann auch schnell Fehler<br />
machen. Die Kollegen warten nur darauf, dass Sie<br />
sich einen Fehltritt leisten. Versuchen Sie sich mehr<br />
zu konzentrieren. Gute Arbeit bringt gute Prämien<br />
und diesen finanziellen Zuschuss können Sie gut<br />
gebrauchen.<br />
Löwe (23.7.-23.8.)<br />
Liebe: Ein großes Single-Angebot überrascht Sie.<br />
Vielleicht haben Sie aber auch Ihre Erwartungen zurückgesteckt.<br />
Es kommt ja nicht auf das Äußere und<br />
den Besitz an, wenn die Liebe einschlägt. Schwierigkeiten<br />
könnte es mit den lieben Verwandten geben,<br />
die sich fleißig in die Beziehung einmischen.<br />
Körper: Sie haben gute Abwehrkräfte und fühlen sich<br />
körperlich wirklich fit. Mobilisieren Sie trotzdem Ihre<br />
Immunkräfte.<br />
Beruf: Ihnen ist es am liebsten, wenn alles seinen<br />
g ewohnten Gang geht. Aber auch Sie besitzen eine<br />
Ader für Kreativität und Abwechslung. Wenn Sie sie<br />
jedoch so sparsam zeigen, werden Sie im Betrieb nicht<br />
ernst genommen und es braucht viel Fantasie, die<br />
Wünsche doch durchzusetzen.<br />
Jungfrau (24.8.-23.9.)<br />
Liebe: Sie sollten sich ein bisschen mehr Zeit füreinander<br />
nehmen. Es ist nicht nur für Esoteriker wichtig,<br />
einen seelenverwandten Partner zu haben. Wenn<br />
die Freizeitaktivitäten beiden Freude bereiten und<br />
die Meinungen geteilt werden, dann ist das für jede<br />
Beziehung gut.<br />
Körper: Wenigstens Ihr Körper lässt Sie nicht im<br />
Stich und funktioniert brav und zuverlässig. Verwöhnen<br />
Sie ihn zusätzlich auch noch mit einer wöchentlichen<br />
Sportstunde. Vielleicht sollten Sie den<br />
Süßspeisen und Leckereien ein bisschen weniger zusprechen.<br />
Beruf: Ihre Vorgesetzen nehmen Sie genau unter die<br />
Lupe, da Sie das Gefühl vermitteln, dass Ihnen die<br />
Aufträge und Anfragen zuviel werden. Versuchen Sie,<br />
wichtige Abschlüsse und Aufgaben zwischen dem<br />
14. und 18. zu erledigen, denn da sind die Erfolgsaussichten<br />
am größten.<br />
Waage (24.9.-23.10.)<br />
Liebe: Bis Ende Februar wird die Waage die bestehenden<br />
Beziehungen, Partner oder Freunde, einer Prüfung<br />
unterziehen. Als Single müssen Sie feststellen,<br />
dass vieles nur noch aus reiner Gewohnheit aufrecht<br />
erhalten wird. Auch Beziehungs-Waagen können am<br />
Monatsende einen Partnerwechsel durchlaufen.<br />
Körper: Sie haben zu wenig an sich selber gedacht.<br />
Es rächt sich, wenn Sie Ihre regelmäßigen Ruhe-Einheiten<br />
außer Acht lassen. Ein Motor muss geschmiert<br />
werden, wenn er ohne Ruckeln laufen soll. Überlegen<br />
Sie mal, ob Meditation oder Autogenes Training für<br />
Sie so ein Lebenselixier wären.<br />
Beruf: Das Gefühl, dass die Arbeit immer mehr statt<br />
weniger wird, lässt Sie darüber nachdenken, ob Sie<br />
nicht mal eine längere Auszeit nehmen sollten. Was<br />
Ihnen gut tun und auch den nötigen Abstand zu den<br />
nervenden Kollegen bringen würde, wäre eine Erholungskur.<br />
Skorpion (24.10.-22.11.)<br />
Liebe: Der Beziehung schadet es hin und wieder<br />
nicht, wenn man ein paar getrennte Unternehmungen<br />
startet. Es sollte aber nicht zum Standard werden.<br />
Vielleicht sollten Sie wenigstens abends mal wieder<br />
gemeinsam im Schlafzimmer verschwinden.<br />
Körper: Wenigstens ein Wellness-Wochenende ist für<br />
den Skorpion im Februar drin. Ein bisschen thermalbaden,<br />
ein paar Saunagänge und die Erfrischung im<br />
Pool bringen ihm die wohl verdiente Erholung. Mit<br />
einem Steinbock, der Ihnen in schwierigen Zeiten zur<br />
Seite stand, können Sie die Wohlfühl-Oase genießen.<br />
Beruf: Am liebsten würden Sie alles hinwerfen und<br />
Ihren eigenen Betrieb eröffnen. Keiner, der Ihnen Vorschriften<br />
macht oder seine schlechte Laune an Ihnen<br />
auslässt. Selbstständigkeit bringt zwar viele Freiheiten,<br />
aber auch sehr viele Pflichten mit sich.<br />
Schütze (23.11.-21.12.)<br />
Liebe: Den größten Fehler, den ein Partner beim Schützen<br />
machen kann, ist, ihn einzusperren oder an ihm<br />
festzuklammern. Ist es jedoch der richtige Partner, dann<br />
können Sie das auch genießen. Nur nicht den üblichen<br />
Weg einschlagen. Weglaufen statt darüber zu reden.<br />
Körper: Am liebsten würden Sie die Koffer packen<br />
und ans Wasser reisen. Dort könnten Sie neben Tau-<br />
chen und Schwimmen auch die dringend notwendigen<br />
Wärme und Sonne tanken. Da das zur Zeit nicht geht,<br />
lassen Sie es sich in Therme und Sauna gut gehen.<br />
Beruf: Wenn Sie eine Führungsposition angeboten<br />
bekommen, müssen Sie sich auch bewusst sein, dass<br />
dies eine große Aufgabe bedeutet. Um sich die richti-<br />
gen Qualitäten anzueignen, sollten Sie eventuell einen<br />
Coach beauftragen.<br />
Steinbock (22.12.-20.1.)<br />
Liebe: Singles sollten auf keinen Fall vor Ende des<br />
Monats eine Partnerschaft erzwingen. Das Erwachen,<br />
nach den ersten verliebten Tagen, könnte böse sein.<br />
Bei Beziehungs-Steinböcken hängt der Haussegen ein<br />
bisschen schief. Der Grund ist beiden sehr bewusst<br />
und sollte nicht noch extra breit getreten werden.<br />
L ieber nach einer Lösung suchen.<br />
Körper: Was Sie brauchen ist Kondition und keine<br />
Kalorien. Halten Sie sich mit Vitamingetränken und<br />
Spaziergängen an der frischen Luft fit. Bewegung zu<br />
Musik hebt Ihr Wohlbefinden.<br />
Beruf: An Ihrer Stirn scheint ein Schild zu hängen,<br />
auf dem steht: Alle Arbeit zu mir! Lassen Sie sich<br />
nicht überreden. Ein Rivale versucht Sie auszutrick-<br />
sen, doch er/sie hat keine Chance. Dazu sind Sie zu<br />
vorsichtig.<br />
Wassermann (21.1.-19.2.)<br />
Liebe: Liebe nach Terminkalender geht beim Wasser-<br />
mann gar nicht. Der Februar bringt genau das, was Sie<br />
brauchen. Egal an welchen Ort – es geht überall. Und<br />
wenn Sie genau hinsehen, ist auch jemand für die<br />
Z ukunft dabei.<br />
Körper: Sorgen Sie im Februar für reichlich Schlaf,<br />
gesunde Ernährung und viel Zeit an der frischen Luft.<br />
Für Sie kann der Frühling gar nicht früh genug kom-<br />
men. Hören Sie ab Monatsmitte auf die Signale des<br />
Körpers und begeben sich in fachmännische Hände.<br />
Probieren Sie es mit einer Fußreflexzonenmassage.<br />
Beruf: Ab Mitte des Monats bekommen Sie ein Pro-<br />
jekt, bei dem Sie Ihre ganze Arbeitskraft investieren<br />
müssen. Nebenbei müssen Sie sich gegen einen Kol-<br />
legen behaupten, der stur seinen Weg gehen möchte,<br />
obwohl Sie genau wissen, auf was Ihr Vorgesetzter<br />
Wert legt.<br />
Fische (20.2.-20.3.)<br />
Liebe: Am Valentinstag klopft die Liebe an die Tür.<br />
Spätestens jetzt sollten Sie sich für Veränderungen<br />
öffnen. Dies gilt auch für Beziehungs-Fische. Sie müs-<br />
sen den Mund aufmachen, um den Partner auf die<br />
Missstände aufmerksam zu machen.<br />
Körper: Wenn Sie Ihre negativen und überschüssigen<br />
Energien abbauen wollen, sollten Sie erst überlegen,<br />
ob Sie sich lieber als Einzelkämpfer oder in einer<br />
Gruppe betätigen wollen. Auf jeden Fall sollte es ab-<br />
wechslungsreich sein und Ihnen Spaß machen.<br />
Beruf: Sie können nicht leichtfertig Kollegen Hilfe anbieten,<br />
wenn Sie dann Ihr eigenes Arbeitspensum<br />
nicht schaffen. Die Konkurrenz schläft nicht und stellt<br />
sich später als hinterlistiger Freund heraus. Ihr Projekt<br />
wird von dem „hilfsbereiten“ Kollegen beendet und<br />
er/sie steckt auch das Lob ein.<br />
Halten Sie durch und bleiben Sie gesund!<br />
Ihre Siegi Lilith<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
28
Die 100-jährige Wettervorhersage für den Jahresanfang<br />
SERVICE<br />
Es kann noch immer Winter werden<br />
Schade, mit weißer Weihnacht und naturgekühltem<br />
Silvester-Schampus war es heuer<br />
wieder nichts. Im geghenteil: Wir hatten mit<br />
etwa 13 Grad den wärmsten Jahreswechsel<br />
seit es amtliche Aufzeichnungen gibt. Nun,<br />
es ist ja allgemein bekannt: Die Hoffnung<br />
stirbt nicht, vor allem nicht, wenn's „nur“<br />
ums Wetter geht. Auch wenn das Jahr in den<br />
ersten Wochen immer wieder Anlauf nimmt,<br />
um uns doch noch winterliches Wetter zu<br />
bescheren, so kommt die Schnee- und Frost-<br />
Maschine nie wirklich dauerhaft ins Laufen.<br />
Mal schneit es, mal friert es und oft gibt’s<br />
nur kalten Regen und lästigen Wind.<br />
Interessant wird es im Februar. Hier hat uns<br />
Abt Mauritius doch recht aussichtsreiche<br />
Aufzeichnungen hinterlassen, die uns ein<br />
Comeback des Winters ankündigen. Bereits<br />
in der ersten Woche wird es immer kälter.<br />
Wenn die Temperatur tagsüber etwas steigt,<br />
dann schneit es. Am 7. Februar ist es laut<br />
Knauer „kälter als jemals“ und „es friert bis<br />
in die Keller“ (aus Sicht des 17. Jahrhunderts!).<br />
Dienstag und Mittwoch wird die<br />
Kälte so schlimm, dass sogar „die Amseln<br />
erfrieren“. Erst danach wird es etwas milder,<br />
„doch immer noch grimmig kalt“, so der<br />
Abt. Zum Wochenende hin beginnt es wieder<br />
zu schneien und zu wehen. Im Laufe der<br />
dritten Februarwoche legt sich das winterliche<br />
Wetter wieder. Es bleibt trüb. Am 19.<br />
wird es warm und schön. Der Wetterwechsel<br />
führt aber nur zu 7 Tagen Regen, so dass<br />
danach der ganze Schnee verschwunden ist.<br />
Außergewöhnlich genau beschreibt Mauritius<br />
Knauer in seinen Aufzeichnungen das<br />
Wetter am letzten Tag des Monats: „In der<br />
Frühe gibt es Morgenröte und ein klein<br />
wenig Frost, um 10 Uhr einen Platzregen.<br />
Von 11 bis 12 hat es gedonnert mit einem<br />
kleinen Wetterleuchten mit Hagel, so gross<br />
wie Nüsse. Am Nachmittag windig mit<br />
Sonne. Mit der Nacht Platzregen mit Hagel,<br />
Gewitter und Sturmwinde. Weiter mit<br />
Regen und Schnee.“ Okay, wer nimmt darauf<br />
Wetten an? sam<br />
Diese Wettervorhersage basiert auf der<br />
Langzeitstudie von Mauritius Knauer,<br />
1649 bis 1664 Abt des fränkischen Klosters<br />
Langheim, bekannt als „100-jähriger<br />
Kalender“.<br />
ZAHL DES MONATS<br />
1,7 Prozent<br />
beträgt die durchschnittliche jährliche Inflationsrate<br />
im Euro-Währungsraum seit Einführung<br />
des Euro-Bargelds vor 20 Jahren am<br />
1. Januar 20<strong>02</strong>. Zu Zeiten der D-Mark lag<br />
die Inflation in Deutschland bei 2,8 Prozent,<br />
teilt das Bundesfinanzministerium anlässlich<br />
des runden Geburtstags mit. „Nach 20<br />
Jahren lässt sich resümieren, dass der Euro<br />
in Wahrheit stabiler ist als die D-Mark.“<br />
Die Währungsumstellung war die weltweit<br />
größte aller Zeiten. Von Beginn an dabei<br />
waren 11 Länder: Belgien, Frankreich,<br />
Deutschland, Spanien, Italien, Irland, Luxemburg,<br />
die Niederlande, Österreich, Portugal<br />
und Finnland. Griechenland zog zwei<br />
Jahre später nach. Heute ist der Euro die<br />
Währung in 19 EU-Mitgliedstaaten und<br />
somit gesetzliches Zahlungsmittel für mehr<br />
als 340 Millionen Bürgerinnen und Bürger<br />
und hat sich zu einer der wichtigsten Währungen<br />
der Welt entwickelt. Für das Ministerium<br />
ist der Euro „nicht nur einheitliches<br />
Zahlungsmittel, sondern auch Ausdruck<br />
europäischer Identität“.<br />
Euro rettet Staaten<br />
Die Einführung wurde anfangs mit großer<br />
Skepsis begleitet, viele Bürgerinnen und<br />
Bürger wollten an der D-Mark festhalten.<br />
Sie bezeichneten den Euro als sogenannten<br />
„Teuro“, Konsumenten glaubten, die Preise<br />
hätten sich durch die Umstellung verteuert.<br />
Noch heute horten die Deutschen DM-Bargeld<br />
in Höhe von 12,4 Milliarden Mark,<br />
Österreicher noch 8 Milliarden Schilling.<br />
Aber trotz aller Zweifel hat sich die künstlich<br />
geschaffene Gemeinschaftswährung<br />
schließlich doch auch in Krisen bewährt<br />
und Staaten wie Griechenland, Irland, Portugal<br />
und Spanien vor dem Staatsbankrott<br />
und damit auch unsere Exportwirtschaft<br />
gerettet. Immerhin Exportiert Deutschland<br />
rund ein Drittel seiner Waren in die Länder<br />
der Eurozone.<br />
Logistische Meisterleistung<br />
Die Bargeldumstellung war eine logistische<br />
Meisterleistung: Im Zusammenwirken von<br />
Banken, Geld- und Werttransportunternehmen,<br />
Automatenwirtschaft, Einzelhandel<br />
und Bürgerschaft gelang die Umstellung<br />
reibungslos. Am 3. Januar gaben 96 % aller<br />
Geldausgabeautomaten im Euroraum<br />
Banknoten der neuen Währung aus. Eine<br />
Woche nach der Einführung der Euro-<br />
Banknoten und -Münzen wurde mehr als<br />
die Hälfte aller Bargeldtransaktionen in<br />
Euro durchgeführt und nach einem Parallelumlauf<br />
mit den nationalen Währungen<br />
wurde der Euro am 1. März 20<strong>02</strong> alleiniges<br />
gesetzliches Zahlungsmittel im Euro-Währungsgebiet.<br />
Bis dahin waren mehr als 6<br />
Milliarden Banknoten und etwa 30 Milliarden<br />
nationale Münzen aus dem Umlauf genommen<br />
worden.<br />
sam<br />
IMPRESSUM:<br />
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Titelbild: Rottal Terme<br />
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NOTRUF<br />
Sorgentelefon (D) Kinder & Jugend: 116 111<br />
Sorgentelefon (A) Kinder & Jugend: 147<br />
Sorgentelefon (D) Eltern: 0800 111 0550<br />
Power Child (Kindesmissbrauch): +49-89-38 666 888<br />
Frauenhelpline (A): 0800 222 555<br />
Polizei: (D) 110 / (A) 133 / Notruf: (EU-weit) 112<br />
Ärztlicher Notdienst: (D) 116 117 / (A) 141<br />
Telefonseelsorge: (D) 0800 111<strong>02</strong>22 / (A) 142<br />
Frauenhaus (D): +49-851-89272<br />
Frau für Frau (A): +43-7722-64650<br />
Erste Hilfe in seelischer Not (BY): 0800-655-3000<br />
Apothekennotdienst – Februar 2<strong>02</strong>2<br />
Die Apotheken aus Pocking und Umgebung wechseln sich ab. Der Notdienst wird von 8.00 Uhr morgens des<br />
angegebenen Tages bis um 8.00 Uhr morgens des folgenden Tages von der Apotheke versehen.<br />
Apotheke Telefon Adresse Februar 2<strong>02</strong>2<br />
Marien-Apotheke 08531-4801 Kirchplatz, 94060 Pocking 01./11./21.<br />
Apotheke St. Georg 8531-249<strong>02</strong>0 Passauer Str. 23, 94060 Pocking 09./19.<br />
St. Ulrich-Apotheke 08531-76<strong>02</strong> Simbacher Str. 6, 94060 Pocking 06./16./26.<br />
Alte Apotheke 08531-4982 Simbacher Str. 12, 94060 Pocking 10./20.<br />
Marien-Apotheke 08503-922<strong>02</strong>5 Passauer Str. 10, 94152 Neuhaus 07./17./27.<br />
Marien-Apotheke 08531-31210 Hauptstr. 30, 94099 Ruhstorf 08./18./28.<br />
Thermen-Apotheke 08531-21203 Sonnenstr. 4, 94072 Bad Füssing 03./13./23.<br />
Löwen-Apotheke 08531-29279 Thermalbadstr. 9, 94072 Bad Füssing 07./17./27.<br />
Kurpark-Apotheke 08531-2<strong>02</strong>2 Kurallee 18, 94072 Bad Füssing 05./15./25.<br />
Rottal-Apotheke 08533-7221 Marktplatz 23, 94094 Rotthalmünster <strong>02</strong>./12./22.<br />
Neue Markt-Apotheke 08536-9192330 Marktplatz 18, 94149 Kößlarn 04./14./24.<br />
Landgerichts-Apotheke 08532-1334 Stadtplatz 7, 94086 Bad Griesbach 05./15./25.<br />
St. Konrad-Apotheke 08531-8866 Hauptstr. 16, 94086 Bad Griesbach 07./17./27.<br />
Kur-Apotheke 08563-91140 Neuer Markt 2, 84364 Bad Birnbach 08./18./28.<br />
Hofmark-Apotheke 08563-3935 Hofmark 20, 84364 Bad Birnbach 10./20.<br />
Apotheke am Rathaus 08542-8982131 Marktplatz 7, 94496 Ortenburg 03./13./23.<br />
Schloss-Apotheke 08542-91116 Marktplatz 25, 94496 Ortenburg 06./16./26.<br />
Engel-Apotheke 08562-1201 Oberer Markt 5, 84371 Triftern 01./11./21.<br />
Markt-Apotheke 08562-2687 Unterer Markt 11, 84371 Triftern 06./16./26.<br />
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