Thermenland_02-2022

FIT & GESUND
Fitnessstudio-Nutzerin verschafft sich Gehör bei Landespolitiker:
„Fitnessstudio ist für mich nicht Sport,
sondern Gesunderhaltung“
„Interessant, einmal den Nutzer zu hören
und die Bedenken nicht ausschließlich
vom Gewerbetreibenden zu bekommen“,
leitet Walter Taubeneder, Abgeordneter im
Landtag für den Wahlkreis Passau-West, in
das Gespräch mit Margit Pöschl ein. Die
52-Jährige ist seit fünf Jahren aktives Mitglied
im FitnessStudio PhysioFit in Ortenburg.
„Die Intention, dass ich hier herkomme,
ist meine physische und psychische
Gesundheit. Gesundheit ist für
mich Bewegung“, so Pöschl, die rund drei
Mal wöchentlich die Angebote im Physio-
Fit nutzt. „Im Lockdown sind meine chronischen
Schmerzen wiedergekommen und
in der anschließenden Reha habe ich gemerkt,
was mir abgegangen ist“, verdeutlicht
die Ortenburgerin ihre Situation.
Für sie sei das Fitnessstudio nicht da,
um klassischen Sport auszuüben, sondern
sich ihrer Gesunderhaltung anzunehmen –
„Der uneingeschränkte Zugang zu diesen
Einrichtungen erachte ich als äußerst
wichtig.“
„Uns fehlt das Verständnis“
Die Situation von Margit Pöschl mag ein
Einzelschicksal sein, jedoch nicht minder
bedeutend. „Wir sind froh, dass ein aktives
Mitglied für uns die Stimme erhoben hat,
denn wir sind mit der Corona-Pandemie
wirklich am Ende“, so Ruth-Maria Wieberneit-Hanfgarn.
Gemeinsam mit ihrem
Mann Jörg Hanfgarn leitet sie das Physio-
Fit in Ortenburg seit mittlerweile fünf
Jahren. „Seit der Pandemie ist unsere Mitgliederzahl
drastisch eingebrochen und
Fitnesstraining hält Menschen gesund: MdL Walter Taubeneder informierte sich vor Ort bei
PhysioFit-Mitglied Margit Pöschl im Fitness-Studio von Jörg Hanfgarn und Ruth-Maria Wieberneit-
Hanfgarn in Ortenburg.
Foto: Stefanie Starke
unser Fitnesspersonal musste dadurch
Stunden reduzieren“, so Wieberneit-Hanfgarn.
Man kämpfe seit zwei Jahren mit den
Regelungen, aber es fehle bei den politischen
Entscheidungen der Bezug zur Basis
– „Dafür fehlt uns immer mehr das Verständnis.“
„Das Plus muss weg!“
Mit der 3G-Regelung im Herbst wäre man
noch gut zurechtgekommen, 2Gplus sei
anstrengend – so könne unter anderem das
neue Schließsystem nicht genutzt werden,
zum Leidwesen der Mitglieder. „Wir haben
natürlich auch ungeimpfte Mitglieder, aber
das sind nicht automatisch Querdenker
oder klassische Impfgegner, sondern das
hat auch viel mit Angst vor gesundheitlichen
Konsequenzen zu tun – die können
nun gar nicht mehr kommen“, so Jörg
Hanfgarn. Das Physiotherapeuten-Ehepaar
sehe sich mit dem Studio auch als
wichtigen Dienstleister im Bereich der Gesunderhaltung
und Prävention. „Das Plus
muss weg, das wäre schon ein wichtiger
Schritt für uns“, bitten die Inhaber den
CSU-Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder
um Unterstützung für ihr Anliegen.
Es müsse die Möglichkeit geschaffen
werden, natürlich unter entsprechenden
hygienischen Auflagen, dass die Gesamtbevölkerung
wieder Zugang zu Fitnessstudios
im Sinne der Gesunderhaltung erhält.
Stefanie Starke
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