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Thermenland_02-2022

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FIT & GESUND<br />

Marien-Apotheker Kunz gibt Antwort auf die derzeit wichtigste Gesundheitsfrage:<br />

So funktioniert unser Immunsystem<br />

Das Immunsystem oder Abwehrsystem<br />

verteidigt einen Organismus gegenüber<br />

fremden Substanzen oder Lebewesen.<br />

Tag und Nacht versuchen Infektions-Erreger<br />

in den menschlichen Körper einzudringen<br />

– fast immer vergeblich. Denn<br />

meist arbeitet die körpereigene Abwehr<br />

des Menschen so effektiv, dass Infektionen<br />

unbemerkt vorüberziehen. Bei einigen<br />

Erregern braucht die Körperabwehr<br />

allerdings länger, bis die Eindringlinge<br />

ausgeschaltet sind. Wir leiden in solchen<br />

Fällen zum Beispiel an Husten, Schnupfen,<br />

Heiserkeit oder Fieber. So lästig diese<br />

Symptome sind: Sie sind Teil des Abwehrmechanismus<br />

und dienen dazu, den<br />

Körper wieder von Erregern zu befreien.<br />

Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten sind<br />

die typischen Krankheitserreger, auf die<br />

das Immunsystem reagiert.<br />

Unspezifische Immunabwehr<br />

Das unspezifische Immunsystem ist bereits<br />

bei der Geburt vorhanden. Es heißt<br />

daher auch angeborenes Immunsystem.<br />

Als erste Instanz im Abwehrkampf kann<br />

es schnell auf Fremdstoffe reagieren.<br />

Allerdings kann es kaum zwischen den<br />

verschiedenen Eindringlingen unterscheiden.<br />

Deshalb ist die unspezifische Immunabwehr<br />

oft nicht ausreichend wirksam<br />

und nur begrenzt in der Lage, die<br />

Ausbreitung mancher Erreger im Körper<br />

zu verhindern.<br />

Verschiedene Bestandteile gehören<br />

zum System der unspezifischen<br />

Abwehr:<br />

• Haut und Schleimhäute dienen als<br />

Barriere<br />

• Körperflüssigkeiten binden oder zerstören<br />

Erreger (z.B. Schleim, Magensäure)<br />

• Lokale Schutzmechanismen dienen<br />

zum Abtransport (z.B. Flimmerhärchen)<br />

• Die eigene Flora konkurriert mit fremden<br />

Erregern (z.B. Bakterien im Darm)<br />

• Abwehrzellen greifen alles Fremde an<br />

(z.B. Monozyten, Granulozyten)<br />

• Eiweiße wirken antibiotisch<br />

Spezifische Immunabwehr<br />

Da das unspezifische Abwehrsystem oftmals<br />

nicht ausreicht, ist die spezifische<br />

Immunabwehr, auch erworbenes Immunsystem<br />

genannt, so wichtig. Es wird vor<br />

allem durch die Antigen-präsentierenden<br />

Zellen auf den Plan gerufen. Die spezifischen<br />

Abwehrzellen können dann gezielt<br />

gegen bestimmte Erreger vorgehen.<br />

Um genügend Schlagkraft zu entwickeln,<br />

braucht die erworbene Immunabwehr jedoch<br />

Zeit, oft Stunden und Tage. Dafür<br />

bildet es aber auch das sogenannte Immungedächtnis<br />

aus: Kommt es erneut zu<br />

einer Infektion mit dem gleichen, oder<br />

einem sehr ähnlichen Erreger, kann das<br />

Abwehrsystem schneller reagieren.<br />

Im spezifischen Immunsystem arbeiten<br />

verschiedene Immunzellen zusammen.<br />

Wichtigster Bestandteil sind bestimmte<br />

weiße Blutkörperchen, die B-Lymphozyten.<br />

Sie entstehen im Knochenmark und<br />

sammeln sich später in den Lymphknoten<br />

und der Milz. B-Lymphozyten bilden<br />

genau passende Abwehrstoffe gegen eine<br />

bestimmte Art von Erregern –die sogenannten<br />

Antikörper. Diese Antikörper<br />

binden an den jeweiligen Erreger und<br />

markieren ihn damit, so dass er schneller<br />

von den Fresszellen unschädlich gemacht<br />

wird.<br />

Leider funktioniert nicht immer alles reibungslos.<br />

Die körpereigene Abwehr kann<br />

auf verschiedenste Weise gestört sein:<br />

Angeborene Immundefekte, Krankheiten<br />

wie Diabetes oder Medikamente (z.B. Immunsuppressiva<br />

oder Krebstherapeutika)<br />

können das Immunsystem schwächen.<br />

Darüber hinaus moduliert auch die Psy-<br />

Das Immunsystem des Menschen schützt den Körper auf verschiedenste Art vor Erkrankung.<br />

Graphik: gesundheitsinformation.de<br />

www.thermenland-magazin.de<br />

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