GesteinsPerspektiven 01/22
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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E 43690<br />
GESTEINS<br />
Ausgabe 1 | 20<strong>22</strong><br />
Perspektiven<br />
Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />
Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />
BETRIEBSMITTEL Kraftstoff baut Brücke<br />
WARTUNG Werterhalt lohnt sich<br />
REIFEN Schutzsystem eingebaut<br />
TREFFPUNKT ForumMIRO fachlich
Doosan Komfort.<br />
Lichtjahre voraus.<br />
DL-7 Radlader: Wir haben einfach nur alles VERÄNDERT.<br />
Mit dem Doosan Smart Key können Sie einfach und bequem Ihre Kabine entriegeln,<br />
den Motor starten und entspannt den Tag beginnen. Dazu kommen der integrierte<br />
elektronische Joystick und der Doosan-Smart-Touch-8-Zoll-Touchscreen – das sind nur<br />
einige Beispiele wie Doosan den Komfort aus der Automobilindustrie in seine schweren<br />
Baumaschinen bringt. Das ist wirklich nicht von dieser Welt.<br />
Erfahren Sie mehr: www.eu.doosanequipment.com
LE ITARTIKEL<br />
3<br />
Foto: gsz<br />
Alles war,<br />
ist und bleibt<br />
eine Frage<br />
der Energie<br />
Historisches Allzeithoch bei Verbraucherstrompreisen in Deutschland,<br />
weitere Nordstream-Blockade, überraschendes Ende der Förderung<br />
von energieeffizienten Gebäuden: Das Januarende trägt nicht zur<br />
Stimmungsaufhellung bei. Hier und da wird gar vor einer absehbar<br />
schwerwiegenden Energiekrise gewarnt. Als kleiner Puffer steht die<br />
Abschaffung der zur Ökostromförderung erdachten EEG-Umlage noch<br />
in diesem Jahr im Raum. 2023 sollte sie ohnehin entfallen. Wer jetzt<br />
auf Eigen-Energie setzen kann, zumindest in Teilen, hat rechtzeitig<br />
vorausgedacht.<br />
Sowieso ist die eigene Energie immer noch die beste, und damit ist<br />
nicht nur die gemeint, mit der uns ein Licht auf- oder eine Maschine<br />
angeht. Ideen, Kraft und Einsatz, Menschen, die etwas verbessern<br />
wollen – alles ist Energie. Damit gerüstet überlegte das kleine Team<br />
des Stein-Verlages 1996, damals schon Herausgeber einschlägiger<br />
Fachzeitschriften, in deren Berichtsspektrum allerdings der Bereich<br />
„Kies und Sand“ fehlte, wie diese Lücke zu füllen wäre. Nette Anekdote:<br />
Die heutige GP-Chefredakteurin entwickelte schon damals mit<br />
Rückenwind von Verlagschef Dr. Wilhelm Jösch das Konzept der<br />
„Kies+Sand Perspektiven“. Das Heftchen segelte ab 1997 viermal<br />
jährlich als Supplement der Haupttitel „DNI“, „BR“ und „Asphalt“ zu<br />
den Lesern. Wenig später lernte der Frischling laufen, wurde eigenständig,<br />
wechselte die Farbe und seinen Namen unter der Ägide von<br />
Dr. Friedhelm Rese zu „GP Gesteins-Perspektiven“. Seit 2<strong>01</strong>1 ist GP<br />
offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe und<br />
seiner Landesverbände. Zeitgleich kehrte die Anfangstäterin an ihren<br />
Tatort zurück.<br />
Das heißt: In diesem Jahr feiern wir gemeinsam das 25-jährige Jubiläum<br />
der Zeitschrift. Mit Gegenüberstellungen damaliger und heutiger<br />
rechtlicher, wirtschaftlicher und technischer Situationen ist – beginnend<br />
mit der nächsten Ausgabe – eine kleine Zeitreise mit Anschluss<br />
an Gegenwart und Zukunft geplant. Das Ganze natürlich mit aller<br />
Energie, die uns zur Verfügung steht. Wir freuen uns auf Ihre weitere<br />
Begleitung.<br />
Ihre<br />
Gabriela Schulz<br />
Chefredakteurin GP<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
4 INHALT<br />
Absolutes Minimum an<br />
Ausfallzeiten. Maximale Effizienz<br />
während des Betriebs.<br />
Durch ihre erheblichen Investitionen in den F&E-<br />
Bereich der Automatisierungssoftware schmiedet<br />
ROHR-IDRECO die Zukunft des intelligenten<br />
Baggerns. Wir laden Sie ein, das ROHR-IDRECOiDredge<br />
® -Konzept kennenzulernen.<br />
Effizienzverluste gehören<br />
der Vergangenheit an<br />
Die iDredge ® -Software besteht aus drei Paketen.<br />
Dem innovativen Eyes-Underwater ® System, das<br />
es Ihnen ermöglicht, genau zu wissen, was Sie tun.<br />
Das System umfasst ein fortschrittliches DGPS-<br />
Überwachungssystem in Kombination mit Multistrahl-Sonar,<br />
3D-Bild- und Kartendarstellung und<br />
einem 360º-Scanner. Der Verbleib von baggerbarem<br />
Restmaterialien wird absolut minimiert.<br />
Im Making-Waves ® -Automatisierungs- und Fernbedienungs-Paket<br />
werden ein halb- oder vollautomatischer<br />
Betrieb mit Fernüberwachung sowie vollständiger<br />
Fernkommunikation zum Bagger kombiniert.<br />
Das umfassendste Paket, iDredge For You ® , ergänzt<br />
diese umfangreiche Datenerfassung mit einer präventiven<br />
Wartungsplanung und einer maßgeschneiderten<br />
Beratungsleistung. Dank selbstlernender und künstlicher<br />
Intelligenz suchen die Systeme kontinuierlich<br />
nach der besten Konfiguration. Höchstmögliche Produktion<br />
bei möglichst geringem Energieverbrauch ist<br />
das Ergebnis, das enorme Einsparungen bei Ihren<br />
Gesamtbetriebskosten ermöglicht.<br />
Einen Schritt voraus<br />
Durch kontinuierliche Innovationen ist ROHR-IDRECO<br />
Ihr Partner bei der Suche nach der optimalen Lösung<br />
für die Bedürfnisse Ihrer Anlage. Zusammen mit dem<br />
kundenspezifischen Engineering ist ROHR-IDRECO<br />
in der Lage, für jedes Baggerprojekt das am besten<br />
geeignete sowie komplette Paket bereitzustellen.<br />
Weitere Informationen:<br />
ROHR-IDRECO BAGGER GmbH<br />
Rotterdamer Str. 15<br />
68219 Mannheim<br />
T: +49 621 84 55 90<br />
info@rohr-idreco.de<br />
www.rohr-idreco.com<br />
30 Werte erhalten: Ohne Aufmerksamkeit für nötige Reparaturen<br />
und Ausbesserungsarbeiten jetzt im Winter steigt die Gefahr,<br />
Ausfälle in der Hauptproduktionszeit zu riskieren. Fotos: siehe Artikel<br />
LEITARTIKEL<br />
3 Alles war, ist und bleibt eine Frage der Energie<br />
ZUR SACHE<br />
6 Ein anspruchsvolles Jahr voraus<br />
Bezahlbar und klimafreundlich bauen heißt,<br />
alle gebotenen Möglichkeiten dafür nutzen<br />
WIRTSCHAFT<br />
8 Gesteinsrohstoffe erstmals auch wertmäßig<br />
am bedeutendsten<br />
9 MIRO und bbs werben um Teilnahme<br />
am ifo-Konjunkturtest<br />
AKTUELL<br />
10 Nachrichten aus der Branche für die Branche
INHALT<br />
5<br />
40 Reifen und ihr Schutz: Runderneuert in den wiederholten Einsatz starten,<br />
als Neuheit in rauer Umgebung überzeugen, den Betreiber zuverlässig<br />
vor Schäden warnen. Die Möglichkeiten sind mittlerweile gigantisch.<br />
PRAXIS<br />
14 In nur zwei Stufen zum Splitt<br />
16 Gemeinsamer Hilfseinsatz im Flutgebiet<br />
18 Mit Frischbeton zum Geschäfts- und/oder Bauerfolg<br />
20 Die Sandmanufaktur aus Franken<br />
<strong>22</strong> Positiv auffälliger Fünfzigtonner in der Gewinnung<br />
24 Mehr Leistung für einen Stein mit Geschichte<br />
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
40 Bewährte und sichere Nachhaltigkeit<br />
42 Einsatz im größten Murbruch Europas<br />
44 Reifeninhalt(e) mit vernetzten Kompetenzen<br />
sichtbar gemacht<br />
46 Welcher Reifen ist der richtige?<br />
BETRIEBSMITTEL<br />
26 Betrieb mit neuen Mitteln<br />
TREFFPUNKT<br />
48 Beständige Arbeit am Image:<br />
Und wieder geht’s über „Los“<br />
62 Recyclingtag der klaren Worte<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
30 Deutlich längere Lebensdauer für Lager<br />
32 Beschichten und Reparieren im Blitztempo<br />
34 Schnelle Hilfe vor Ort oder in den modernen Werkstätten<br />
36 Die Unverzüglichen: Wenn Feststoffpumpen<br />
Hilfe brauchen<br />
38 Multiplizierte Stärken mit Beständigkeitsplus<br />
64 Terminblitz<br />
66 Treffpunkt Light<br />
68 GP Top-Online<br />
69 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />
72 Terminkalender/Impressum<br />
73 Inserentenverzeichnis<br />
74 Zu guter Letzt/Vorschau<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
6<br />
ZUR SACHE<br />
Ein anspruchsvolles Jahr voraus<br />
Bezahlbar und klimafreundlich bauen heißt,<br />
alle gebotenen Möglichkeiten dafür nutzen<br />
CHRISTIAN STRUNK: Präsident Bundesverband<br />
Mineralische Rohstoffe, MIRO: „Wir<br />
müssen gemeinsam alle Stellschrauben<br />
nutzen, die wir haben, um die proklamierten<br />
Bauziele ohne Importe zu erreichen.“<br />
Foto: Sven Hobbiesiefken<br />
Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung<br />
sind Ziele formuliert, die<br />
nicht nur die Bauausführenden, sondern<br />
auch unsere Unternehmen auf ein anspruchsvolles<br />
Jahr einstimmen. Trotz<br />
kritischer Rahmenbedingungen sollen<br />
jährlich 400.000 neue Wohnungen entstehen<br />
und infrastrukturell induzierte<br />
Baumaßnahmen aller Bereiche vorangetrieben<br />
werden. All diese ambitionierten<br />
Vorhaben sind möglichst klimafreundlich<br />
umzusetzen. Die Unternehmen der mineralischen<br />
Rohstoffindustrie, also konkret<br />
die Betreiber von Sand- und Kiesgruben<br />
sowie Steinbrüchen, sind dafür<br />
bestens gerüstet. Wer sich die Mühe<br />
macht und einschlägige Lieferketten heimischer<br />
Baurohstoffproduzenten über<br />
die Weiterverarbeitung bis zum Einbau<br />
analysiert, wird überrascht sein: Im Ranking<br />
aller Industriebranchen sind unsere<br />
Transportdistanzen die kürzesten! Wir<br />
stehen für Versorgungssicherheit aus<br />
der Region, für die Region. Das ist für<br />
uns gelebter Klimaschutz. Funktionieren<br />
kann dieser umweltfreundliche Ansatz<br />
aber nur, wenn wir unser Netz der derzeit<br />
noch etwa 2700 bundesweit dezentral<br />
verteilten Gewinnungsstätten auch künftig<br />
erhalten. Im Kapitel „Rohstoffe, Lieferketten<br />
und Freihandel“ des Koalitionsvertrages<br />
heißt es knapp: „Wir wollen<br />
unsere Wirtschaft bei der Sicherung<br />
einer nachhaltigen Rohstoffversorgung<br />
unterstützen, den heimischen Rohstoffabbau<br />
erleichtern und ökologisch ausrichten.“<br />
Was ist daran neu? Vielleicht<br />
das Wort „unterstützen“ aus Bundesperspektive.<br />
Wird es konkret, sind ohnehin<br />
die Länder, Regionen, Kommunen zuständig.<br />
Da unsere Gewinnungstätigkeit<br />
heute unter dem wachsenden Druck<br />
öffentlicher Gegnerschaften und wenig<br />
mutiger Entscheider mangels entsprechender<br />
Genehmigungsvorläufe aber in<br />
eine schwierige Situation der Standortausdünnung<br />
driftet, droht die Formel der<br />
klimafreundlich-kurzen Lieferwege absehbar<br />
nicht mehr aufzugehen.<br />
Besteht Hoffnung, die noch günstige<br />
Dezentralität zu erhalten? Vielleicht,<br />
wenn sich die Koalition an ihr Ziel einer<br />
„Halbierung der Verfahrensdauer für beschleunigte<br />
Verwaltungs-, Planungsund<br />
Genehmigungsverfahren“ hält.<br />
Genauso vehement wie wir den Erhalt<br />
unserer heimischen Gewinnungsstandorte<br />
als Schlüssel der Versorgungssicherheit<br />
anmahnen, setzen wir<br />
uns aber auch für die Herstellung und<br />
Akzeptanz mineralischer Recyclingbaustoffe<br />
ein. Viele unserer Betriebe sind in<br />
beiden Sparten zu Hause. Sie kennen die<br />
Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings,<br />
hadern damit, wenn ihre güteüberwachten<br />
RC-Produkte keine Berücksichtigung<br />
in Ausschreibungen finden,<br />
und staunen darüber, dass der „Recycling-Booster“<br />
immer wieder neu als Erfindung<br />
der Gegenwart verkauft wird.<br />
Recyclingbaustoffe sind schon lange<br />
eine wichtige Ergänzung im Angebot mineralischer<br />
Gesteinskörnungen. Ein umfassendes<br />
Monitoring über mehr als 20<br />
Jahre belegt regelmäßig, dass wir damit<br />
bei fast vollständig geschlossenen<br />
Kreisläufen eine Substitutionsquote von<br />
12 bis 14 % erreicht haben – je nachdem<br />
in welcher Qualität und Dimension mineralische<br />
Abbruchmassen als Ausgangsstoffe<br />
vorliegen. Wenn die Koalitionäre<br />
„… das ökonomische und ökologische<br />
Potenzial des Recyclings umfassend<br />
nutzen, den Ressourcenverbrauch senken<br />
und damit Arbeitsplätze schaffen“<br />
wollen, ist das ehrenhaft – aber keineswegs<br />
neu und längst Stand der Technik.<br />
Was wir brauchen, ist Realitätsnähe<br />
und die Anwendung von Grundrechenarten.<br />
Im November 2021 ging eine Meldung<br />
durch die Presse, laut der<br />
„Deutschland täglich sieben neue Windkrafträder<br />
benötigt, um die selbstgesteckten<br />
Klimaziele termingerecht zu<br />
erreichen“. Für jedes einzelne davon sind<br />
mit Fundament, Zuwegungen und Mast<br />
im Schnitt 1300 t Gesteinskörnungen<br />
erforderlich. Von Wohnungsbau, Infrastrukturerhalt<br />
und dem Bedarf anderer<br />
Industrien ganz zu schweigen. Es ist unerlässlich,<br />
hierfür alle unsere Möglichkeiten<br />
zu bündeln.<br />
Zusammengefasst wird sich in dieser<br />
Legislaturperiode, beginnend mit dem<br />
Baujahr 20<strong>22</strong>, zeigen (müssen), dass es<br />
für die angestrebten Ziele im Baubereich<br />
nichts bringt, gut miteinander<br />
funktionierende Strukturen gegeneinander<br />
auszuspielen. Nur gemeinsam<br />
können wir mehr erreichen.<br />
Wir wollen und müssen bauen, das<br />
Ergebnis soll bezahlbar bleiben – an<br />
allen Ecken und Enden wird über steigende<br />
Preise und Lieferschwierigkeiten<br />
geklagt –, warum nutzen wir dann nicht<br />
die Stellschrauben, die wir völlig unabhängig<br />
von Importen noch haben? Technologieoffene<br />
Ausschreibungen, die<br />
Berücksichtigung güteüberwachter RC-<br />
Baustoffe und die in der Ökobilanz unschlagbaren<br />
heimischen Primärbaurohstoffe<br />
erhöhen die Resilienz des<br />
Wirtschaftsbereiches Bau. Wir hoffen,<br />
dass diese Fakten im künftig eigenständig<br />
geführten Bundesbauministerium<br />
ankommen und entsprechende Berücksichtigung<br />
finden. <br />
www.bv-miro.org<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT<br />
7<br />
NEPSI-UMFRAGE 20<strong>22</strong><br />
Appell an alle: Unbedingt teilnehmen,<br />
um Verschärfungen zu verhindern!<br />
Vor rund 16 Jahren ist der „Soziale Dialog Quarzfeinstaub“,<br />
das Übereinkommen über den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer<br />
durch gute Handhabung und Verwendung von kristallinem<br />
Siliziumdioxid und Produkte, die dieses enthalten, in<br />
Kraft getreten. Mit dem Übereinkommen haben sich Arbeitgeber-<br />
und Arbeitnehmervertreter der unterzeichnenden Industriezweige<br />
verpflichtet, die Quarzfeinstaubprävention an<br />
den Arbeitsplätzen zu verbessern. Nicht nur in Deutschland,<br />
sondern europaweit.<br />
Seitdem findet unter dem<br />
Akronym NEPSI (The European<br />
Network on Silica) alle<br />
zwei Jahre eine europaweite<br />
Umfrage zur Ist-Situation<br />
der Quarzfeinstaubprävention<br />
an Arbeitsplätzen der<br />
Industrie statt. Anhand der<br />
in den Unternehmen erhobenen<br />
und dann anonymisiert zusammengefassten Daten<br />
werden branchenübergreifend „Schlüsselindikatoren“ errechnet.<br />
Zudem werden die Ergebnisse der Umfragen analysiert,<br />
gegenübergestellt und mit der Europäischen Kommission im<br />
NEPSI-Rat diskutiert und bewertet.<br />
Obwohl nun der von der EU-Kommission festgesetzte<br />
Grenzwert am Arbeitsplatz erst seit zwei Jahren gilt, werden<br />
Innerhalb des Ausschusses für Beschäftigung und<br />
Soziales des Europäischen Parlaments werden Stimmen<br />
laut, die eine weitere Absenkung des Grenzwertes am<br />
Arbeitsplatz fordern. Daher ist es äußerst wichtig,<br />
dass alle Unternehmen an der Umfrage teilnehmen,<br />
um weiteren Verschärfungen Paroli zu bieten.<br />
innerhalb des Ausschusses für Beschäftigung und Soziales des<br />
Europäischen Parlaments Stimmen laut, die eine weitere Absenkung<br />
des Grenzwertes fordern – auch wenn belastbare neue<br />
Erkenntnisse, die eine Absenkung erfordern, nicht vorliegen.<br />
Daher ist es äußerst wichtig, dass alle Unternehmen der betroffenen<br />
Sektoren – also auch die der Gesteinsindustrie – an<br />
der Umfrage teilnehmen und hierdurch weiteren Verschärfungen<br />
entgegentreten können. Mit der aktiven Teilnahme an der<br />
Umfrage der EU-Kommission<br />
weisen die Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie nach,<br />
dass sie sich erfolgreich der<br />
Quarzfeinstaubthematik annehmen,<br />
den Schutz der<br />
Beschäftigten kontinuierlich<br />
verbessern und damit nachhaltig<br />
ein hohes Schutzniveau<br />
anstreben.<br />
Mit der Umfrageteilnahme werden nicht nur die Arbeiten<br />
der Verbände unterstützt. Die Umfrageteilnahme und der<br />
durch die Teilnahme erstellte Bericht haben für das Unternehmen<br />
zusätzliche Nutzen: Sofern im Unternehmen noch keine<br />
oder keine aktuelle Gefährdungsbeurteilung und -analyse<br />
vorliegt (im Arbeitsschutzgesetz und der Gefahrstoffverordnung<br />
zwingend vorgeschrieben), kann der durch die Teilnahme<br />
erstellte Bericht hierzu genutzt werden. Er stellt eine quarzfeinstaubbezogene<br />
Gefährdungsbeurteilung und gleichzeitig<br />
eine in die Zukunft gerichtete Handlungsanleitung für mögliche<br />
weitere Verbesserungen dar.<br />
Wollen die Verbände der Gesteinsindustrie also in den<br />
zukünftigen Verhandlungen zur Erfüllung der Inhalte der<br />
Krebsrichtlinie Erleichterungen für betroffene Unternehmen<br />
erreichen, so ist flankierend hierzu eine Teilnahme aller Unternehmen<br />
der Gesteinsindustrie an der neuen Umfrage absolut<br />
notwendig!<br />
So funktioniert es: Alle Unternehmen sollten ab Mitte Januar<br />
20<strong>22</strong> per E-Mail sog. „Einladungsschreiben“ erhalten haben. Sie<br />
werden vom System automatisch an alle Adressen generiert, und<br />
ggf. auch an die vom Unternehmen benannten Verantwortlichen<br />
verschickt, die sich bereits an vorausgegangenen Umfragen<br />
beteiligten. Jede Einladung besteht aus zwei E-Mails:<br />
1. Die erste E-Mail hat die Betreffzeile „NEPSI Berichterstattungs-Hyperlink“<br />
und enthält im Text den Hyperlink zum<br />
Online-Berichterstattungstool.<br />
2. Die zweite E-Mail mit der Betreffzeile „NEPSI Berichterstattungs-Passwort“<br />
enthält im Text einen PIN-Code und den<br />
Hinweis auf MIRO als nationalen Ansprechpartner.<br />
Alle weiteren Infos zur 8. Berichterstattung sind auf der<br />
MIRO-Internetseite hinterlegt. Ein Pfad findet sich unter dem<br />
Blogbeitrag vom 24. Januar 20<strong>22</strong>. Die Sonderausgabe der<br />
MIRO-info (Nr. 50) ist außerdem im geschlossenen Mitgliederbereich<br />
abrufbar. Unternehmen, die neu hinzukommen, erhalten<br />
dort auch eine punktgenaue Anleitung für die Teilnahme.<br />
www.bv-miro.org<br />
www.nepsi.eu/de<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
8<br />
WIRTSCHAFT<br />
ROHSTOFFSITUATION IN DEUTSCHLAND<br />
Gesteinsrohstoffe erstmals auch wertmäßig am bedeutendsten<br />
JÄHRLICHER ÜBERBLICK: Der neue BGR-Bericht zur Rohstoffsituation<br />
in Deutschland steht zum Download bereit. Cover: BGR<br />
Ist die Rohstoffversorgung für den Industriestandort Deutschland<br />
gesichert? Wie viel Rohstoffe produzieren wir im eigenen Land und<br />
was muss importiert werden? In welchem Maß kann das Recycling<br />
unseren Rohstoffbedarf decken? Zur Beantwortung dieser und<br />
anderer wichtiger Fragen liefert der neue Rohstoffsituationsbericht<br />
der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)<br />
die wichtigsten Fakten auf Basis aktuell verfügbarer Daten.<br />
Deutschland hat im Jahr 2020 rund 602 Mio. t mineralische<br />
Rohstoffe produziert – ein leichtes Plus von 1 % gegenüber dem<br />
Vorjahr. Auffällig dabei: Sand und Kies sowie gebrochene Natursteine<br />
sind mit einem Förderanteil von zusammen erneut mehr als<br />
80 % nicht nur mengenmäßig, sondern erstmals auch vom Wert<br />
her die bedeutendsten deutschen Rohstoffe. Zurückzuführen sei<br />
dies unter anderem auf den anhaltenden Bauboom und eine damit<br />
verbundene gestiegene Nachfrage. Der Gesamtwert dieser Baurohstoffe<br />
lag bei rund 3,7 Mrd. Euro (2<strong>01</strong>9: ca. 3,4 Mrd. Euro). Die<br />
Produktionsmenge heimischer Energierohstoffe war 2020 dagegen<br />
rückläufig (−14,5 %) und belief sich auf rund 107 Mio. t Braunkohle,<br />
etwa 2 Mio. t Erdöl sowie rund 6 Mrd. m³ Erdgas, Erdölgas und<br />
Grubengas. Zudem wurden ca. 5 Mio. m³ Torf gewonnen. Insgesamt<br />
lag der Wert der heimischen Rohstoffproduktion bei 10,6 Mrd.<br />
Euro und damit um 7,1 % unter dem Vorjahresniveau. „Heimische<br />
Rohstoffe bilden den Ausgangspunkt einer Vielzahl inländischer<br />
Wertschöpfungsketten, wie die chemische und pharmazeutische<br />
Industrie, die Bau-, Metall-, Papier-, Farben- sowie die Keramikund<br />
Glasindustrie“, erklärt Dr. Volker Steinbach, Vizepräsident der<br />
BGR und Leiter der Abteilung „Rohstoffe“.<br />
Mit heimischen Rohstoffen allein kann der Bedarf der deutschen<br />
Wirtschaft aber nicht gedeckt werden. Der größte Teil der Ausgaben<br />
für Importe entfiel mit einem Anteil von rund 51 % erstmals<br />
auf die Metallrohstoffe. Energierohstoffe machten aufgrund des<br />
gesunkenen Primärenergiebedarfs nur noch ca. 47 % des Einfuhrwertes<br />
aus, der Rest entfiel auf die Nichtmetalle. Die Gesamtmenge<br />
der Importe lag 2020 bei etwa 387 Mio. t und damit um 8,4 %<br />
unter der des Vorjahres. Die Ausgaben für die importierten Rohstoffe<br />
betrugen im Jahr 2020 rund 140 Mrd. Euro (−19,2 % gegenüber<br />
dem Vorjahr) und rangierten damit auf einem Niveau wie zuletzt<br />
2<strong>01</strong>6. Die Kostenreduktion resultierte in erster Linie aus dem<br />
zurückgehenden Bedarf bei Energierohstoffen.<br />
Durch das Recycling von Metallrohstoffen konnte die deutsche<br />
Importabhängigkeit bei diesen wertmäßig bedeutendsten Import-<br />
Rohstoffen immerhin deutlich reduziert werden. In der deutschen<br />
Raffinade- und Rohstahlproduktion stammten im Berichtsjahr etwa<br />
51 % des Aluminiums, 45 % des Rohstahls sowie rund 44 % des<br />
Kupfers aus sekundären Rohstoffen. Mit der Rohstoffstrategie<br />
verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Beitrag von Sekundärrohstoffen<br />
für die Versorgungssicherheit anhand verschiedener<br />
Maßnahmen nachhaltig zu stärken.<br />
Mit dem Bericht informiert die BGR über aktuelle Entwicklungen<br />
zur Rohstoffproduktion im eigenen Land, zum deutschen Außenhandel,<br />
zur Entwicklung der Rohstoffpreise sowie zum Rohstoffverbrauch<br />
mit Blick auf die Versorgungssituation Deutschlands mit<br />
Rohstoffen. Zudem wird auch die Entwicklung auf den internationalen<br />
Rohstoffmärkten dargestellt und bewertet. Datengrundlage<br />
für die Studien sind die bei Veröffentlichung verfügbaren Zahlen<br />
und Fakten des jeweiligen Vorjahres.<br />
www.bgr.bund.de/rohstoffsituationsbericht-2020<br />
BEISPIELHAFTE INITIATIVE(N)<br />
Akzeptanzkultur analog und online stärken<br />
UNAUFDRINGLICH<br />
OFFENSIV:<br />
Glück Kies berichtet<br />
in sachlich-engagierter<br />
Art über alles Wissenswerte<br />
und bietet<br />
sich auf verschiedenen<br />
Ebenen als Dialogpartner<br />
an. Die im<br />
vergangenen Herbst<br />
initiierten Führungen<br />
(Bericht folgt) fanden<br />
eine große Resonanz.<br />
Screenshot und Foto:<br />
Glück Kies<br />
Das Unternehmen Glück Kies hat sich<br />
zum Ziel gesetzt, essenzielle Zukunftskonzepte<br />
im regelmäßigen Austausch mit<br />
der Bürgerschaft und in konsequenter<br />
Abstimmung mit den Behörden umzusetzen.<br />
Aus Sicht des Unternehmens führt<br />
ein solches gezielt dialogorientiertes Vorgehen<br />
zu einer Win-win-Situation für alle<br />
Beteiligten. Nicht zuletzt soll dadurch das<br />
gesellschaftliche Verständnis für unentbehrliche<br />
Gesteinsrohstoffe wachsen.<br />
Dafür nutzt Geschäftsführer Markus Wahl<br />
verschiedene Wege. Einerseits zeigt die<br />
wirklich beispielhafte Internetseite des<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
WIRTSCHAFT<br />
9<br />
AUSSAGEKRÄFTIGE BRANCHENDATEN<br />
MIRO und bbs werben um Teilnahme am ifo-Konjunkturtest<br />
Das ifo-Geschäftsklima ist einer der<br />
am meisten beachteten Konjunkturindikatoren.<br />
Das ifo-Institut befragt hierfür<br />
monatlich etwa 9000 Unternehmen<br />
des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes,<br />
des Groß- und Einzelhandels<br />
sowie der Dienstleistungsbranche<br />
nach ihrer Beurteilung der gegenwärtigen<br />
Geschäftslage und ihren Erwartungen<br />
für die nächsten Monate.<br />
Bislang ist die Steine-Erden-Industrie im<br />
Rahmen des ifo-Geschäftsklimas nicht vollständig<br />
repräsentiert, da der Bereich „Gewinnung<br />
von Steinen und Erden“ (u. a. Kies<br />
Sand-, Natursteingewinnung) bislang nicht<br />
erfasst wird – anders als etwa Unternehmen<br />
der Beton-, Kalk-, Zement- und Ziegelindustrie.<br />
Der Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO, und der Bundesverband<br />
Baustoffe – Steine und Erden (bbs) setzen<br />
sich zusammen mit dem ifo-Institut nun<br />
dafür ein, den Konjunkturtest auch auf diese<br />
bislang nicht abgedeckten Bereiche auszudehnen,<br />
und werben bei den entsprechenden<br />
Unternehmen für eine Teilnahme an der<br />
monatlichen Umfrage.<br />
Die Umfrageergebnisse tragen dazu<br />
bei, die wirtschaftliche Lage und die Erwartungen<br />
in der Branche besser einzuschätzen<br />
und Probleme wie Fachkräftemangel<br />
und Liquiditätsengpässe zu<br />
erkennen. Dabei werden die Umfrageergebnisse<br />
selbstverständlich aggregiert<br />
wiedergegeben, sodass aus den veröffentlichten<br />
Daten kein Rückschluss auf einzelne<br />
Unternehmen möglich ist. Teilnehmende<br />
Unternehmen erhalten monatlich eine<br />
exklusive Auswertung der Umfragedaten<br />
für ihren Geschäftsbereich. Damit können<br />
sie u. a. einen zeitnahen Überblick über die<br />
gebündelten Einschätzungen ihrer Wettbewerber,<br />
Kunden und Lieferanten gewinnen.<br />
Der Aufwand dafür ist gering: Interessierte<br />
Unternehmen erhalten jeweils zum<br />
Monatsanfang einen Fragebogen, für dessen<br />
Beantwortung (analog oder digital)<br />
zwei Wochen Zeit sind. Die Teilnahme am<br />
ifo-Konjunkturtest ist selbstverständlich<br />
kostenlos und kann jederzeit wieder beendet<br />
werden. Damit das ifo-Institut aber<br />
tatsächlich aussagekräftige Branchendaten<br />
generieren kann, ist es notwendig,<br />
dass sich eine Mindestzahl an Unternehmen<br />
an der monatlichen Umfrage beteiligt<br />
und auch eine regionale Verteilung gewährleistet<br />
ist. Erfreulich für alle Interessenten:<br />
Die Teilnahme kostet wirklich nicht<br />
viel Zeit. Auf dem einseitigen PDF-Formular<br />
sind lediglich Kreuze zu setzen. Die<br />
Fragen entsprechen dem, was jeder Unternehmer<br />
oder Unternehmensverantwortliche<br />
ohnehin permanent in Sachen:<br />
„Stand, Trend, eigene Erwartungen etc.“<br />
für den eigenen Überblick analysiert.<br />
Alle Kies-, Sand- und Natursteinunternehmen<br />
sind zur Teilnahme an der monatlichen<br />
ifo-Befragung eingeladen. Eine<br />
Beispiel-Branchenauswertung, ein Informationsflyer<br />
und ein Muster des monatlich<br />
auszufüllenden Umfrageformulars sowie<br />
das Anmeldeformular für den ifo-Konjunkturtest<br />
sind unter dem Link https://<br />
is.gd/8esu80 abrufbar. Die Teilnahme<br />
kann auch online angemeldet werden<br />
unter https://www.ifo.de/konjunkturumfrage-registrierung?<strong>01</strong>1<strong>22</strong>1bvb.<br />
UNVOLLSTÄNDIG: Bislang wird die Kies-, Sand- und Natursteinindustrie nicht durch die ifo-Geschäftsklimabefragungen<br />
erfasst. Das soll sich unter Mithilfe interessierter Unternehmen ändern.<br />
www.baustoffindustrie.de<br />
www.bv-miro.org<br />
Unternehmens die Bandbreite der Angebote,<br />
andererseits ist sie selbst eines<br />
davon: Informativ auf den Punkt, nicht<br />
überladen, gut zu navigieren. Wer tiefer<br />
einsteigen möchte, nutzt den systematisch<br />
gegliederten FAQ-Katalog.<br />
Im digitalen Dialogangebot besonders<br />
interessant ist der Menüpunkt „Fürsprecher“,<br />
unter dem nicht nur unmittelbare<br />
Partner, sondern auch ganz andere Unternehmer<br />
der Region, Kommunalpolitiker,<br />
Rentner und weitere Personen ihre<br />
Meinung zur regionalen Kiesgewinnung in<br />
fundierten Kommentaren äußern. Nicht<br />
nur, aber auch weil in Zeiten der „einfachen<br />
Sprache“ so manche Begrifflichkeit<br />
verschwindet, ist das ein echter Lesegenuss.<br />
Im Zuge der Dialogoffensive hat das<br />
Unternehmen außerdem im vergangenen<br />
Herbst Werksführungen angeboten. Im<br />
Rahmen der einstündigen Rundgänge<br />
durch das Gräfelfinger Werk wurden<br />
dabei Einblicke in die Kiesaufbereitung<br />
geboten, themenspezifische Fragen beantwortet<br />
und Hintergrundinformationen<br />
zur regionalen Kiesgewinnung vermittelt.<br />
Einen Bericht dazu gibt es in GP 2. Zuvor<br />
lohnt sich für alle, die ohnehin gerade ihre<br />
Website updaten – oder sich informieren<br />
möchten, was die Kollegen im Markt so<br />
tun –, ein Blick auf die Seite von Glück.<br />
https://dialog-glueck-kies.de/<br />
www.glueck-kies.de<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
10<br />
AKTUELL<br />
INVESTITIONEN<br />
& ERWEITERUNGEN<br />
Bessere Logistik für bewährte Produkte<br />
NÄCHSTE STUFE FREIGESCHALTET: Der<br />
neue Hallenkomplex steht für Expansion und<br />
weiter gewachsene Kapazitäten bei Bohnenkamp.<br />
Foto: Bohnenkamp<br />
Die Bohnenkamp AG hat in den vergangenen Jahren intensiv am Ausbau der zentralen<br />
Lagerkapazitäten in Osnabrück und der damit einhergehenden Erweiterung der Lieferfähigkeit<br />
gearbeitet. Auch der letzte Bauabschnitt steht nun kurz vor der Fertigstellung.<br />
Mehr als die Hälfte dieser Fläche wird zukünftig für Reifen- und Räder-Lagerkapazitäten<br />
genutzt. Die neu gewonnene Lagerfläche vereinfacht zudem die logistischen Prozesse,<br />
denn Lieferanten des Großhändlers werden in Osnabrück nur noch eine Bohnenkamp-<br />
Adresse ansteuern müssen. Die gesamte Logistikfläche am Hauptsitz wächst mit dem<br />
siebten Bauabschnitt auf rund 90.000 m 2 . Europaweit kann das Unternehmen jetzt sogar<br />
auf eine Kapazität von mehr als 150.000 m 2 zurückgreifen. Jeder Zentimeter wird sinnvoll<br />
genutzt. Sogar das Dach der neuen Halle wird auf seiner gesamten Fläche eine Erweiterung<br />
der im letzten Jahr installierten Photovoltaik-Anlage tragen.<br />
www.bohnenkamp.de<br />
www.bkt-tires.com<br />
Netzwerk in sechs Bundesländern<br />
Die Thomas Beton GmbH, mit Hauptsitz in Kiel, produziert seit Beginn dieses<br />
Jahres auch an vier Standorten in Rheinland-Pfalz. Die deutsche Gesellschaft<br />
hat das Unternehmen Fertigbeton Kumm GmbH mit seinen fünf<br />
Werken in Neuwied, Krunkel, Kroppach und Plaidt mit rund 40 Mitarbeitern<br />
übernommen. Damit optimiert Thomas Beton sein Standortnetzwerk im<br />
nunmehr sechsten Bundesland und ergänzt die bereits bestehenden Betonwerke<br />
in Norddeutschland. Die Zusammenarbeit mit der bisherigen geschäftsführenden<br />
Familie Kumm wird fortgesetzt. Der frühere Geschäftsführer<br />
Alexander Kumm übernimmt künftig die Thomas-Beton-Regionalleitung<br />
im derzeit südlichsten Bundesland des Unternehmens.<br />
Die Thomas Beton GmbH ist eine mittelständische schwedische Tochtergesellschaft<br />
der Thomas Concrete Group AB in Göteborg. Sie betreibt 32<br />
Transportbetonwerke und zwei Kieswerke. Standorte des Unternehmens gibt<br />
es in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachen, Mecklenburg-<br />
Vorpommern und jetzt auch in Rheinland-Pfalz.<br />
www.thomasbeton.de<br />
SYSTEMATISCHES WACHSTUM: Rainer<br />
Brings, CEO Thomas Beton, zeigt sich zufrieden<br />
mit der jüngsten Eingliederung. Foto: Thomas Beton<br />
Neue Interaktion versus Messeentscheidung<br />
Der Geschäftsbereich Power Technique von Atlas Copco passt seine Marketingaktivitäten an. Der neue kundenorientierte Ansatz<br />
setzt jetzt stärker auf eine digitale sowie lokal/regional persönliche Interaktion.<br />
Diese Verlagerung des Schwerpunkts zieht eine Konzentration auf lokale und spezialisierte Kontaktpunkte nach sich. Konsequenz<br />
dieser Entwicklung: Der Geschäftsbereich wird nicht an der bauma 20<strong>22</strong> teilnehmen und sich stattdessen mehr auf<br />
personalisierte Customer Journeys konzentrieren.<br />
Die Entscheidung bedeute keineswegs einen Komplettverzicht auf physische Präsenzveranstaltungen, auch sieht der Geschäftsbereich<br />
in lokalen Messen noch immer einen Mehrwert im Kontext des neuen Konzeptes, da sie den lokalen Vertretern<br />
von Atlas Copco die Möglichkeit bieten, mit Kunden auf einer persönlicheren Ebene zu interagieren.<br />
www.atlascopco.com<br />
Wandel<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
AKTUELL<br />
11<br />
Strategische Übernahme<br />
Die auf OTR-Reifen spezialisierte niederländische Magna<br />
Tyres Group hat das Handelsunternehmen Fennell Tyres International<br />
in Australien übernommen. Alle Beschäftigten<br />
werden nach Abschluss der Transaktion der Magna Tyres<br />
Group beitreten. Fennell Tyres ist nach Angaben von Magna<br />
bekannt für seine hochwertigen OTR-, Bergbau- und TBR-<br />
Reifenlösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen. Beide Unternehmen<br />
sind zuversichtlich, dass aus der Kombination<br />
zusätzlich noch bessere Serviceangebote resultieren.<br />
ÜBERGANG, besiegelt per Handschlag durch Thomas Schlüter<br />
(CEO Schlüter), Klaus Papenburg (CEO GP) und Göksel Güner<br />
(COO Komatsu EU). Flankiert beim Treffen in Hannover werden sie<br />
von Maximilian Schlüter (Leiter Kompakt Center), Thomas Schlüter<br />
jr. (Leiter Digitale Baustelle) sowie Marco Maschke, Leiter Deutschlandbüro<br />
Komatsu. Foto: Komatsu<br />
www.magnatyres.com<br />
Neujustierung im<br />
Vertriebsnetz<br />
Die GP Baumaschinen GmbH Halle inklusive der G-tec<br />
Positioning GmbH wurde zum 1. Januar 20<strong>22</strong> mit sämtlichen<br />
Rechten und Pflichten an die Schlüter Baumaschinen<br />
GmbH übertragen. Darauf hatten sich die GP Günter Papenburg<br />
AG und Schlüter in wertschätzenden Verhandlungen<br />
zuvor geeinigt. Die Eingliederung soll das Vertriebsnetzwerk<br />
von Komatsu weiter stärken sowie zusätzliche<br />
Service- und Wachstumsmöglichkeiten erschließen. Im<br />
neuen Verbund deckt Schlüter für Baumaschinen mit nunmehr<br />
rund drei Viertel des Marktes einen Großteil von<br />
Deutschland ab und blickt positiv in die Zukunft. Insgesamt<br />
rund 1000 Beschäftigte an 34 Standorten stehen für die<br />
Betreuung von Komatsu-Kunden und Interessenten über<br />
kurze Wege zur Verfügung.<br />
Das Familienunternehmen aus Erwitte wird nun den bekannten<br />
Schlüter-Service auch in Nord- und Ostdeutschland<br />
sowie den Regionen Köln, Koblenz und Trier anbieten.<br />
Der Premium-Lieferant für die Marken Komatsu, Sennebogen,<br />
Topcon und Anbaugeräten von NPK und Genesis in<br />
Kombination mit Dienstleistungen hat mit der Erweiterung<br />
der Geschäftsleitung durch Bereichsleiter, der Einstellung<br />
überregionaler Rent- und Kundendienstleiter sowie dem<br />
stetigen Ausbau der hausinternen Ausbildung – in diesem<br />
Jahr wird die Marke von 100 Auszubildenden geknackt – in<br />
den vergangenen Jahren bereits die erforderlichen Strukturen<br />
für eine Ausweitung seiner Geschäfte erfolgreich geschaffen.<br />
Der bisherige Geschäftsführer der GP Baumaschinen<br />
GmbH Halle, Thomas Jedrzejczak, wird der Gesellschaft<br />
aktiv erhalten bleiben, um die Unternehmensziele weiter<br />
langfristig erfolgsorientiert anzusteuern. Die Papenburg-<br />
Unternehmensgruppe wird auch in Zukunft Komatsu-Maschinen<br />
in ihren Unternehmen zum Einsatz bringen, sodass<br />
einer weiterhin vertrauensvollen und langfristigen Kooperation<br />
der Weg geebnet ist.<br />
www.schlueter-baumaschinen.de<br />
www.komatsu.eu<br />
MÖGLICHKEITEN ERWEITERT: Mit der Übernahme von Fennell Tyres<br />
sichert sich die Magna Tyres Group mehr globale Marktpräsenz. Foto: Magna<br />
Expansion für reibungslose<br />
Transportgeschäfte<br />
Neben dem klassischen Mietgeschäft unterstützt die Langendorf<br />
Trading mittlerweile die gesamte Langendorf-Gruppe<br />
bei der Überbrückung von Lieferzeiten für Neufahrzeuge<br />
oder bei Reparaturarbeiten. Der Fuhrpark umfasst mehr als<br />
100 Sattelauflieger, über zehn Sattelzugmaschinen und<br />
einige Spezialfahrzeuge. Darüber hinaus überzeugt das<br />
Gebrauchtfahrzeuggeschäft als weitere Säule des<br />
Geschäftsmodells.<br />
Nach nunmehr 20 erfolgreichen Jahren seit Gründung<br />
erweitern die Waltroper ihre Aktivitäten durch die geplante<br />
Ausweitung der Geschäfte nach Nord- und Ostdeutschland,<br />
um dem dort bereits bestehenden Kundenstamm stärkere<br />
Serviceleistungen über kurze Wege bieten zu können.<br />
www.langendorf.de<br />
Satteldachhalle Typ SD21 (Breite: 21,00m, Länge: 40,50m)<br />
• Traufe 5,10m,<br />
Firsthöhe 6,95m<br />
• mit Trapezblech,<br />
Farbe: AluZink<br />
• incl. Schiebetor<br />
4,00m x 4,20m<br />
• feuerverzinkte<br />
Stahlkonstruktion<br />
• incl. prüffähiger<br />
Baustatik<br />
Aktueller<br />
Aktionspreis<br />
Schneelastzone 2,<br />
im Internet Windzone 2, a. auf Anfrage<br />
www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />
Mehr Infos<br />
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29.06.21 12:35
12<br />
AKTUELL<br />
Sicherheitskonzept für Betontankstellen<br />
erweitert Möglichkeiten<br />
Beton2Go hat ein von der Dekra zertifiziertes Sicherheitskonzept für seine<br />
Betontankstellen entwickelt. Damit stellt das Unternehmen die gefahrlose<br />
und unfallfreie Bedienung seiner Anlagen auch in Zukunft sicher. Das zertifizierte<br />
Sicherheitskonzept ermöglicht den Betrieb der Anlagen auch an<br />
nicht umzäunten oder abgetrennten Bereichen. Die Anlage wird mit einer<br />
zuvor beim jeweiligen Händler erworbenen Magnetkarte oder einem QR-<br />
Code gesteuert. Sobald während des Betriebs der Tankstelle ein zutrittsbeschränkter<br />
Bereich betreten wird, sorgen mehrere Sicherheitsschalter<br />
dafür, dass die Anlage unmittelbar zum Stillstand kommt.<br />
Die angepassten Sicherheitsabsperrungen zur Umsetzung des Sicherheitskonzeptes<br />
für Selbstabholer hat Beton2Go für seine Betontankstel-<br />
DIE BETONTANKSTELLE VON BETON2GO: Die Dekrageprüften<br />
Sensoren und Gitter der Anlage sorgen für maximale<br />
Sicherheit bei der Bedienung. Foto: Beton2Go<br />
len selbst entwickelt. Diese verhindern, dass der Vollautomat mit einem<br />
unhandlichen Bauzaun abgesichert oder zugangsbeschränkt errichtet<br />
werden muss. Bei allen Beton2Go-Anlagen seit Ende 2<strong>01</strong>9 sind die Sicherheitsabsperrungen Standard. Da nicht immer<br />
die Möglichkeit besteht, eine Betontankstelle auf einem abgetrennten Bereich zu errichten, erleichtert das Sicherheitskonzept<br />
auch die Errichtung einer Betontankstelle auf Betriebsgeländen, bspw. von Recyclingplätzen oder Kieswerken.<br />
www.beton2go.com<br />
PERSONEN & POSTEN<br />
Strategisch die Datenflut bändigen<br />
Bereits seit April 2021 ist Bodo Schlenker Divisional Director für Software<br />
Solutions bei der Beumer Group. Seine Hauptaufgabe wird darin bestehen,<br />
den Bereich Software Solutions auf die stets wachsenden Marktanforderungen<br />
hinsichtlich digitaler Angebote strategisch auszurichten. Der studierte<br />
Informatiker kann dafür auf seine langjährigen Erfahrungen zurückgreifen.<br />
Die Beumer Group setzt damit einen strategischen Fokus auf innovative<br />
Softwarelösungen, moderne IT-Architektur, Konnektivität und Big<br />
Data, um bestmögliche Ergebnisse bei der Optimierung der Kundenprozesse<br />
zu erreichen.<br />
www.beumergroup.com<br />
BODO SCHLENKER systematisiert als Divisional<br />
Director Software Solutions bei der Beumer Group<br />
die Daten. Foto: Beumer<br />
NOSTALGISCH: Der erste Mercedes-Benz-<br />
Unimog U 2<strong>01</strong>0 mit Keilpflug K1 aus dem<br />
Jahr 1951. Foto: Daimler Truck<br />
Nicht nur für den Schnee von gestern<br />
Vor über 70 Jahren begann der Erfolg des Mercedes-Benz-Unimog im Winterdienst.<br />
Im passenden Moment der Nachfrage hatte der junge Diplom-Ingenieur Alfred Schmidt<br />
aus St. Blasien im Schwarzwald die richtige Idee. Auf Kundenwunsch konstruierte er<br />
mit dem „Keilpflug K 1“ einen Schneepflug für einen Unimog 2<strong>01</strong>0, der damals noch<br />
rein mechanisch per Handrad über eine Kette abgesenkt oder angehoben wurde. Dies<br />
war der Startschuss für eine einzigartige Karriere des Unimog auch als Basisfahrzeug<br />
für den Winterdienst. Bis heute wurden rund 100.000 Unimog mit der Schmidt-Winterdiensttechnik<br />
ausgerüstet. Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Winterdienst-Aufbauhersteller,<br />
die auf den Unimog als Trägerfahrzeug schwören.<br />
www.daimlertruck.com<br />
Dauerbrenner im Winter<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
AKTUELL<br />
13<br />
Nachhaltigkeits-<br />
Zertifikat erneuert<br />
Runderneuerung<br />
POTENZIAL<br />
ERSCHLOSSEN:<br />
Die Reifenrunderneuerung<br />
bei Marangoni<br />
wurde erneut ISOzertifiziert.<br />
Foto: Marangoni<br />
Bereits Mitte Oktober 2021 wurde die Umweltzertifizierung<br />
ISO 140<strong>01</strong> für den Produktionsstandort von Marangoni-<br />
Reifen in Rovereto nach einem gründlichen Audit des Umweltmanagementsystems<br />
erfolgreich erneuert. Dieses Engagement<br />
für Umweltverantwortung steht im Einklang mit<br />
der Ausrichtung des Unternehmens, durch das Angebot<br />
nachhaltiger Lösungen für die Reifenindustrie den Wandel<br />
von einer linearen Wirtschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft<br />
zu unterstützen und so eine effizientere Nutzung der Ressourcen<br />
zu gewährleisten. Die Runderneuerung von Reifen<br />
ist eines der besten Beispiele für die Kreislaufwirtschaft in<br />
der Branche, da hier im Vergleich zur Produktion neuer<br />
Reifen 80 % der Rohstoffe und 70 % der Energie sowie<br />
CO 2 -Emissionen eingespart werden können. Damit steht<br />
das Zertifikat nicht nur für die unternehmerischen, sondern<br />
auch messbare internationale Standards.<br />
Geschichtsträchtige<br />
Überführung<br />
Im Rahmen der Aufspaltung von Daimler in zwei eigenständige<br />
Unternehmen hat Daimler Truck bereits Ende November 2021<br />
erste historische Mercedes-Benz-Nutzfahrzeuge und Teile des<br />
Lkw- und Bus-Archivs an den Standort Wörth überführt. Ein<br />
Konvoi aus Tiefladern, historischen Lkw und Bussen war hierfür<br />
aus dem Raum Stuttgart zum Branchen-Informationszentrum<br />
(BIC) des Mercedes-Benz-Lkw-Werks in Wörth am Rhein unterwegs.<br />
Künftig wird Daimler Truck die Sammlung historischer<br />
Exponate hauptsächlich im Umfeld der Truck- und Bus-Standorte<br />
unterbringen. Weitere Transporte von Archivmaterial und<br />
Exponaten sind für die nächsten Wochen geplant.<br />
Insgesamt umfasst die Sammlung von Daimler Truck rund<br />
130 Fahrzeuge, 2600 Filmrollen und 600 Magnetbänder mit<br />
über 1000 Stunden an historischem Bewegtbild. Die Zeitzeugen<br />
auf Rädern stehen für die 125-jährige Geschichte von<br />
Daimler Truck und werden künftig in direkter Nachbarschaft<br />
zur Fertigung der Zukunftsprodukte untergebracht sein.<br />
www.daimler-truck.com<br />
Umzug<br />
www.marangoni.com<br />
Branchenkenner für<br />
den Vertrieb<br />
Seit Dezember 2021 hat Rolf Disselhoff die Verantwortung für<br />
den bundesweiten Vertrieb bei SMP Parts in Kempen übernommen.<br />
Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann arbeitete<br />
unter anderem mehr als zehn Jahre in der Baumaschinenbranche<br />
als Key-Account-Manager und Verkaufsleiter für namhafte Hersteller<br />
im Bereich Tiltrotatoren und Großmaschinen. Entsprechend<br />
verfügt er über gute Kontakte in der Branche. Bei SMP<br />
liegt sein Fokus auf dem weiteren Ausbau der Position im deutschen<br />
Markt. Auch die personelle Weiterentwicklung im Vertrieb<br />
und Service wird zu seinen<br />
Aufgaben gehören.<br />
Der langjährige bisherige<br />
Geschäftsführer und Verkaufsleiter<br />
Franz Josef Bellinghausen<br />
verabschiedete<br />
sich zum Jahreswechsel in<br />
den wohlverdienten Ruhestand.<br />
Er wird der internationalen<br />
Unternehmensgruppe<br />
ROLF DISSELHOFF hat die<br />
bundesweite Verantwortung<br />
für den Vertrieb bei SMP Parts<br />
übernommen. Foto: SMP Parts<br />
jedoch weiter als Berater zur<br />
Verfügung stehen.<br />
www.smpparts.com<br />
HISTORIE AUF ACHSE: Lkw-Schätzchen wie der Mercedes-Benz<br />
LP 333 „Tausendfüßler“, ein Mercedes-Benz LP 608, Filmrollen und<br />
Magnetbänder ziehen nach Wörth um. Foto: Daimler<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
14<br />
PRAXIS<br />
In zwei Stufen zum Splitt<br />
STEINBRUCH SCHLAG: Der mobile Anlagenzug besteht aus je einem Backen- und Kegelbrecher sowie zwei Siebanlagen und einem<br />
Haldenband. Fotos: Wirtgen Group/Kleemann<br />
In Schlag, im Bayerischen Wald, betreibt die Berger Rohstoffe GmbH seit 2020<br />
einen Granit-Steinbruch. Der Gesteinsrohstoff wird zu Schotter und Splitten aufbereitet.<br />
Das Unternehmen arbeitete bereits in einem ähnlich aufgebauten Steinbruch<br />
im benachbarten Tschechien mit einem Kleemann-Anlagenzug und entschied<br />
sich aufgrund der dort gesammelten positiven Erfahrungen auch in<br />
Schlag für die mobilen Brecher, Siebe und Haldenbänder der Marke.<br />
Neben Robustheit, Stabilität und<br />
Leistungsstärke der Brecher spielte<br />
für Markus Penz, Betriebsingenieur und<br />
Anlagenführer bei Berger, auch das<br />
funktionierende Wartungs- und Ersatzteilversorgungskonzept<br />
von Kleemann<br />
bzw. der Wirtgen Group eine Rolle. All<br />
das passte zusammen, und so ist der<br />
mobile Pro-Anlagenzug seit August 2020<br />
in Schlag im Einsatz. Herz der Anlage<br />
sind der Backenbrecher Mobicat MC<br />
120 Zi Pro und Kegelbrecher Mobicone<br />
MCO 11i Pro. Die Siebanlagen Mobiscreen<br />
MS 952i und MS 953i Evo sowie<br />
das Haldenband Mobibelt MBT 20 ergänzen<br />
den Anlagenzug, der im täglichen<br />
Betrieb durch hohe Produktivität<br />
und Wirtschaftlichkeit überzeugt.<br />
Hochwertiger Betonzuschlag und<br />
Frostschutz-Korngemische<br />
Aus dem aufgegebenen Granit entstehen<br />
in nur zwei Brechstufen die gewünschten<br />
Splitte. In der Vorzerkleinerung<br />
wird die Kornform nur in geringem<br />
Maße beeinflusst, im zweiten Schritt<br />
folgt das Brechen auf Sollgröße. „Eigentlich<br />
ist das fast unmöglich. Aber wir<br />
haben im Vorfeld Material aus den Steinbrüchen<br />
im Kleemann - eigenen Labor<br />
getestet. Nach dem Feintuning des Anlagenzuges<br />
nach diesen Parametern<br />
wird nun kontinuierlich in dieser Qualität<br />
produziert“, erklärt Andreas Wagner,<br />
Kleemann-Fachberater von Wirtgen<br />
Deutschland. Markus Penz ist äußerst<br />
zufrieden mit dem Ergebnis. „Das Material<br />
geht etwa zur Hälfte an unsere Betonmischanlagen.<br />
Deren Anforderungen<br />
liegen über den geltenden Normen. Mit<br />
dieser Anlage können wir alle Zielvorgaben<br />
souverän erfüllen, denn sie arbeitet<br />
noch besser, als wir gedacht hatten.“<br />
Der gesamte Anlagenzug besteht<br />
aus fünf Maschinen und läuft als Linienkopplung.<br />
Das bedeutet, dass eine<br />
automatische Regelung den gesamten<br />
Prozess stabilisiert. Dabei arbeitet jede<br />
Maschine grundsätzlich für sich, gibt<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
TEAM VOR ORT: David Göttlich, Leiter Steinbruch Schlag, Markus<br />
Penz und Maschinist Josef Dankesreiter bei der Übergabe der Pro-<br />
Anlage durch Andreas Wagner (v.l.).<br />
WEIT ÖFFNENDE KLAPPEN und die praktische Anordnung relevanter Komponenten<br />
verkürzen bei den Kleemann-Maschinen Checks, Wartung und den<br />
Wechsel verschlissener Teile.<br />
aber bei Störungen oder Überfüllungen<br />
Signale an die vor- und nachgeschalteten<br />
Maschinen. Die Beschickungsregelung<br />
Continuous Feed System (CFS)<br />
sorgt zudem für eine optimale Auslastung<br />
der Brecher.<br />
Dass alle Komponenten gleichmäßig<br />
beschickt werden, ist in der Gesteinsverarbeitung<br />
keine Selbstverständlichkeit.<br />
Aber es ist bedeutsam, denn aus<br />
einem Naturprodukt soll ein Normprodukt<br />
werden. Das Gestein bricht unterschiedlich<br />
und es gibt Schwankungen im<br />
Vorkommen: beim Gefüge, durch die<br />
Verwitterung und die Art der Aufgabe.<br />
Da sind Leistungsschwankungen normal.<br />
Genau diese Schwankungen werden<br />
durch den optimalen Prozess dank<br />
Linienkopplung in Kombination mit der<br />
Maschinensteuerung, der richtigen Auswahl<br />
an Maschinen und nicht zuletzt<br />
durch qualifiziertes Personal ausgeglichen.<br />
Eine automatisierte Abstimmung<br />
entlastet die Bediener und harmonisiert<br />
den Prozess.<br />
Außerdem sorgt eine Verbindung aller<br />
Maschinen für Sicherheit: Wird irgendwo<br />
am Anlagenzug ein Not-Halt gedrückt,<br />
werden alle Maschinen sicher gestoppt.<br />
Schäden oder Überlast-Situationen werden<br />
durch dieses Konzept vermieden.<br />
Alles zusammen führt zu einer hohen<br />
Verfügbarkeit und Leistung bei geringem<br />
Verschleiß.<br />
Intuitives Bedienkonzept<br />
erhöht die Sicherheit<br />
Nach der Lieferung der neuen Anlagen<br />
musste sich das dreiköpfige Kernteam<br />
in Schlag auch mit der Bedienung der<br />
mobilen Brecher und Siebe vertraut machen.<br />
Das fiel ausgesprochen leicht, da<br />
die Brechanlagen mit dem Bedienkonzept<br />
Spective ausgestattet und somit<br />
intuitiv aufgebaut sind. Ein 12''-Touchpanel<br />
zeigt alle Daten als Werte, aber auch<br />
bildlich an. Deshalb ist die Anlage auch<br />
für Mitarbeiter, die sie nur selten bedienen,<br />
einfach zu steuern. Darüber hinaus<br />
trägt die klare Benutzerführung zur Sicherheit<br />
bei. „Man kann bei der Bedienung<br />
nicht viel verkehrt machen, da die<br />
Maschine versehentlich falsche Einstellungen<br />
nicht zulässt“, sagt Markus Penz.<br />
Nach den ersten Monaten und den<br />
Erfahrungen aus Tschechien hat sich für<br />
das Team in Schlag die Maschinenzugänglichkeit<br />
als weiterer Pluspunkt gezeigt.<br />
Anleitungen sind kurz, knapp und<br />
sehr präzise für den Arbeitsalltag konzipiert.<br />
Viele Arbeiten, die über den täglichen<br />
Check hinausgehen, können so in<br />
Eigenregie durchgeführt werden. Dafür<br />
sorgt auch das praxisorientierte Maschinen-Design,<br />
das die Bedürfnisse von<br />
Bedienern berücksichtigt. Wenn doch<br />
ein Servicetechniker kommen muss,<br />
sind die Fachleute der Wirtgen Group<br />
schnell erreichbar. „Wir haben auf jeder<br />
Ebene kompetente Ansprechpersonen:<br />
im Vertrieb, im Service, in der Ersatzteil-<br />
Versorgung. Diese gute Zusammenarbeit<br />
kennen wir bereits von den Geräten<br />
und Produkten der anderen Marken der<br />
Wirtgen Group, denn durch diesen Anlagenzug<br />
von Kleemann haben wir in<br />
Deutschland nun Produkte aller Marken<br />
der Wirtgen Group in unserer Flotte“,<br />
sagt Markus Penz.<br />
Dual Power für eine<br />
nachhaltige Produktion<br />
Ein Baustein auf dem Weg zur nachhaltigen<br />
Aufbereitung ist der Einsatz von<br />
Maschinen mit Dual Power. Berger hat<br />
daher alle Komponenten des Anlagenzuges<br />
mit der Option externer Stromeinspeisung<br />
ausrüsten lassen. So können<br />
beispielsweise die Siebe entweder<br />
elektrohydraulisch oder dieselhydraulisch<br />
angetrieben werden. Zurzeit wird<br />
im Steinbruch in Schlag der reine Elektroantrieb<br />
genutzt, um die mobile Siebanlage<br />
über den vom Backenbrecher<br />
zur Verfügung stehenden Strom zu betreiben.<br />
Das Unternehmen will langfristig die<br />
komplette Struktur des Steinbruchs auf<br />
Elektroantriebe umstellen. Neben der<br />
Maschinenauswahl sind in vielen seiner<br />
Steinbrüche auch bereits Photovoltaik-<br />
Anlagen im Einsatz.<br />
www.wirtgen-group.com<br />
IM BEDIENSYSTEM „Spective“ von Kleemann<br />
werden alle Daten als Werte, aber auch grafisch<br />
angezeigt. Das erleichtert die Bedienung.<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
16<br />
PRAXIS<br />
UNERMÜDLICHE ZERKLEINERUNG von Bauschutt aus den betroffenen Ortschaften im Umfeld. Der Lokotrack Urban LT106 und die Siebeinheit<br />
Lokotrack ST2.3 erledigen auf der Deponie Bohnen in Straßfeld ihre Arbeit. Fotos: Mogroup/Fischer-Jung<br />
Gemeinsamer Hilfseinsatz<br />
im Flutgebiet<br />
Die Unwetterkatastrophe im Juli 2021 traf den Ort Swisttal in der Voreifel<br />
und die Josef Bohnen GmbH & Co. KG gleichermaßen: Kleinere Flüsse<br />
traten über ihre Ufer, der Wasserdruck auf die Kellerräume beeinträchtigte<br />
besonders die älteren Häuser, die wassergesättigten Böden konnten<br />
nichts mehr aufnehmen, auch die nahe gelegene Bohnen-Kiesgrube<br />
stand unter Wasser. Neben gegenseitiger Selbsthilfe war jede Art Hilfe<br />
von außen willkommen – und wurde unkompliziert geboten. Hier der Fall<br />
Bohnen – Fischer-Jung – Metso Outotec als ein beispielhafter von vielen.<br />
Der im Raum Köln/Bonn/Euskirchen<br />
operierende Familienbetrieb Bohnen<br />
wird heute in zweiter Generation von<br />
Ines und Matthias Haus geführt. Neben<br />
dem Kerngeschäft Kiesgewinnung gehören<br />
inzwischen auch Tiefbau- und<br />
Abbrucharbeiten, die Bauschuttaufbereitung<br />
sowie der Betrieb einer Bauschuttdeponie<br />
zum Betätigungsfeld.<br />
Das Bohnen-Kieswerk mit einer stationären<br />
Brecheranlage stand infolge der<br />
Flutereignisse auf einer Fläche von<br />
55.000 m² vollflächig bis zu einer Höhe<br />
von 1,5 m unter Wasser. Für die erfolgreiche<br />
Trockenlegung wurde die Hilfe<br />
des THW gebraucht.<br />
Ungeachtet dessen leistete das Unternehmen<br />
mit allen ihm zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln rund um das nahe<br />
gelegene Euskirchen Soforthilfe: mit<br />
schweren Radladern wurde Sand für den<br />
städtischen Bauhof verladen, in Nachteinsätzen<br />
in erreichbaren Orten mit<br />
Sandsäcken und entsprechender Ausleuchtung<br />
ausgeholfen. Stück für Stück<br />
wurde das gesamte Ausmaß der Starkregen-Katastrophe<br />
erst viele Wochen<br />
danach sichtbar. Bei Bohnen zeigte es<br />
sich in der Anlieferung von etwa 50.000 t<br />
Bauschutt aus den vom Hochwasser<br />
zerstörten Haushalten in den Folgemonaten<br />
– zusätzlich zu den Mengen, die<br />
im Tagesgeschäft ohnehin anfallen.<br />
Da die vorhandene Brechanlage allein<br />
einer Verwertung dieser Massen – denen<br />
noch ein Vielfaches durch weitere fällige<br />
Abbrüche folgen wird – nicht gewachsen<br />
war, setzte sich Matthias Haus auf der<br />
Suche nach einer Lösung mit Ralph<br />
Phlippen bei der Fischer-Jung Aufbereitungstechnik<br />
GmbH aus Krefeld in Verbindung.<br />
Da bei Bohnen bereits gute<br />
Erfahrungen mit einer mobilen Prallbrecheranlage<br />
Lokotrack LT1213S sowohl<br />
im Einsatz als auch im Servicefall mit<br />
Fischer-Jung bestehen, war dies für den<br />
Geschäftsführer in dieser besonderen<br />
Situation die bevorzugte Adresse, und er<br />
lag völlig richtig. Die Notwendigkeit<br />
schneller Hilfe für die betroffenen Ortschaften<br />
und der Flutopfer war auch<br />
Ralph Phlippen klar. Gemeinsam mit<br />
dem finnischen Hersteller Metso Outotec,<br />
speziell mit Hugo van Benthem, Metso<br />
Outotec Deutschland, fand er eine Lösung:<br />
„Als geeignete Maschine für diesen<br />
speziellen Zweck kam für uns sofort<br />
die Metso Lokotrack Urban LT106 in<br />
Betracht. Der raupenmobile Backenbrecher<br />
ist besonders emissionsarm, was<br />
nicht nur generell den Einsatz in städtischer<br />
Umgebung erleichtert, sondern<br />
auch in diesem dringlichen Fall das Genehmigungsverfahren<br />
so schnell wie<br />
möglich auf den Weg brachte“, erklärt<br />
van Benthem. Nach dieser Entscheidung<br />
wurde zur Erleichterung aller Beteiligten<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
nicht nur der neue Lokotrack Urban<br />
LT106 kurzfristig freigegeben; Metso<br />
Outotec entschloss sich außerdem, den<br />
Backenbrecher im Rahmen der Flutopferhilfe<br />
für vier Monate kostenfrei(!) zur<br />
Verfügung zu stellen. Umgehend organisierte<br />
Fischer-Jung daraufhin Transport<br />
und Aufbau sowie anschließend die<br />
Einweisung und Inbetriebnahme des<br />
Brechers – und steuerte als Ergänzung<br />
noch eine mobile Siebmaschine Lokotrack<br />
ST2.3 zu außergewöhnlichen Mietsonderkonditionen<br />
bei. „Insgesamt war<br />
es einfach großartig zu erleben, wie alle<br />
Hand in Hand gearbeitet haben, um<br />
diese kurzfristige, dringend notwendige<br />
Flutopferhilfe möglich zu machen“,<br />
resümiert Ralph Phlippen den gemeinsamen<br />
Einsatz.<br />
Rückenwind für die Maßnahme gab<br />
es auch von der Metso-Outotec-Führungsspitze<br />
höchstpersönlich, die noch<br />
dazu die Anfrage des Partners Fischer-<br />
Jung sehr begrüßte, da im Fall von Naturkatastrophen<br />
eines am wichtigsten<br />
sein muss: der unbedingte Zusammenhalt!<br />
„In einer solchen Situation sollten<br />
unserer Ansicht nach alle Unternehmen<br />
und Branchen an einem Strang ziehen,<br />
um bei der Wiederherstellung zu<br />
helfen“, heißt es seitens des Managements.<br />
Privatkunden einiger umliegender<br />
Kommunen können nun ihren Bauschutt<br />
ganz unbürokratisch bei Bohnen anliefern<br />
– abgerechnet wird mit der Gemeinde<br />
selbst, um die Flutopfer zumindest<br />
in dieser Hinsicht zu entlasten. Indes<br />
PRIVATLEUTE umliegender Kommunen<br />
können ihren Bauschutt ganz unbürokratisch<br />
bei Bohnen anliefern – abgerechnet wird mit<br />
der Gemeinde selbst, um die Flutopfer zumindest<br />
in dieser Hinsicht zu entlasten.<br />
arbeitet das Lokotrack-Anlagengespann<br />
daran, bei einem Durchsatz von 130 bis<br />
150 t/h die Bauschuttberge zu wiederverwertbaren<br />
Recyclingbaustoffen aufzubereiten.<br />
Matthias Haus ist maximal dankbar<br />
für die erfahrene Unterstützung. Sein<br />
Unternehmen wird die Maschinen auch<br />
in den kommenden Monaten bei den<br />
anstehenden Abbrucharbeiten – und<br />
möglicherweise darüber hinaus – dringend<br />
benötigen.<br />
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GELÖSTE STIMMUNG bei Hugo van Benthem, Ralph Phlippen und Matthias Haus (v.l.)<br />
angesichts der bereitgestellten Maschinen, die bei der Bewältigung der Hochwasserschäden<br />
auch weiterhin unerlässlich sein werden.<br />
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18<br />
PRAXIS<br />
PROSPERIEREND<br />
Mit Frischbeton zum Geschäfts- und Bauerfolg<br />
An Betontankstellen können Heimwerker, Profi-Kleinabnehmer<br />
und generell alle Interessenten Frischbeton einfach und schnell<br />
selbst zapfen. Startete die Resonanz vor vielen Jahren, als das<br />
Konzept noch jung war, eher verhalten, ist ein solcher Tankstellen-Inhaber<br />
heute geradezu hitverdächtig!<br />
Eine der Betontankstellen BTS aus dem Fliegl-Baukom-<br />
Programm steht im Landkreis Cham. Andreas Bucher, Gesellschafter<br />
der dortigen B&O Recycling GbR, hat sich mit einer<br />
Fliegl-Betontank- und Mischanlage BTS 1000 einen neuen<br />
Geschäftszweig geschaffen: Neben seinem GaLaBau-Betrieb<br />
profitieren nun auch Privat- und Gewerbekunden von schnell<br />
verfügbarem Beton.<br />
Das System ist einfach: Ein Silo enthält den Zement, drei<br />
extra große Vorratsbunker gibt es für Sand und Kies. Weiter<br />
braucht es Wasser und natürlich Mischtechnik. Abholer loggen<br />
sich mit einer EC-Karte oder Kundenkarte am Terminal<br />
ein, wählen die bevorzugte Mischung aus inzwischen über<br />
20 Möglichkeiten aus und legen die Menge fest. Die Maschine<br />
startet automatisch den Mischvorgang, der ungefähr eine<br />
Minute dauert. Der ganze Prozess inklusive der Verladung<br />
GANZ EINFACH: Andreas Bucher demonstriert die Auftragserfassung.<br />
Fotos: Fliegl Baukom<br />
MACHT SICH GUT und rentiert sich schnell, wie der große Andrang<br />
an der Betontankstelle BTS zeigt. Schon nach einem halben<br />
Jahr hatten Interessenten gut 1000 m³ Frischbeton gezapft.<br />
auf das Fahrzeug des Abholers nimmt in etwa drei Minuten<br />
in Anspruch.<br />
Innerhalb eines halben Jahres seit Aufstellung der Anlage<br />
wurden bereits über 1000 m³ Beton gezapft. Ein schöner Effekt<br />
für Betreiber: Aufgrund des ausgeklügelten Konzepts werden<br />
kaum personelle Ressourcen beansprucht. Kontrollen und das<br />
Nachfüllen der Rohstoffe und Bindemittel braucht es freilich,<br />
Reinigungen auch – doch dabei hilft ein Selbstreinigungssystem<br />
mit, sodass der tägliche Aufwand gering bleibt.<br />
Bedarfsweise kann eine Betontankstelle von Fliegl Baukom<br />
per Anschluss an Server einfach und jederzeit vom Betreiber<br />
kontrolliert werden. Auch die Einstellung der Maschine vom<br />
Computer aus ist Standard: Dort werden per übersichtlicher<br />
Anwendersoftware Mischverhältnisse festgelegt, die Füllmengen<br />
angegeben und der Feuchtegehalt von Kies und Sand<br />
angepasst. Über ein Netzwerk kann auch die Fernüberwachung<br />
und ggf. Servicierung der Betontankstelle durch den Hersteller<br />
oder einen beauftragten Dienstleister sichergestellt werden.<br />
Mit einer Mischleistung von circa 15 m³/h beim kleineren<br />
Modell beziehungsweise 25 m³/h bei der vorgestellten BTS<br />
1000 können Mengen von 0,15 m³ bis 10 m³ gezapft werden.<br />
www.fliegl.com<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
RAUPENMOBILE PRALLBRECHER<br />
Die raupenmobilen GIPO- Prallbrecher mit Nachsiebeinheit zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität<br />
aus. Das Basismodell Prallbrecher lässt sich nach Kundenwunsch erweitern und kann mit oder<br />
ohne Nachsiebeinheit betrieben und transportiert werden.<br />
Mit dem innovativen Brecher- Direktantrieb, der grossen 1-Deck- Siebmaschine (optional 2- und<br />
3-Deck) und weiteren technischen Highlights überzeugt die Anlage als Gesamtpaket. Die leistungsstarken<br />
GIPO- Prallmühlen und das integrierte Windsichtersystem bilden das Herzstück der raupenmobilen<br />
Prallbrechanlagen.<br />
GIPO AG<br />
CH-6462 Seedorf<br />
T +41 41 874 81 10<br />
info@gipo.ch, www.gipo.ch<br />
Vertrieb Deutschland<br />
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T +49 2451-409 775 10<br />
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20<br />
PRAXIS<br />
NACH DER GEWINNUNG, wie hier mit dem Cat-Radlader, steht eine umfassende Aufbereitung der Rohsande an, um den verschiedensten<br />
Abnehmeranforderungen zu entsprechen. Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />
Die Sandmanufaktur aus Franken<br />
Er ist erosionsbeständig und bietet Frost Paroli: Solche Eigenschaften und<br />
weitere machen den Rohstoff Quarzsand vielseitig verwendbar. Dementsprechend<br />
breit aufgestellt ist die Pleinfelder Quarzsand GmbH & Co. KG, die<br />
daraus Produkte herstellt, die von vielen Seiten nachgefragt werden.<br />
Während Sand im Abbaugebiet von<br />
Georgensgmünd im Trockenschnitt<br />
gewonnen wird, setzt das Unternehmen<br />
in Pyras bei Hilpoltstein auf den<br />
kombinierten Trocken- und Nassabbau,<br />
den dort ein Saugbagger übernimmt. In<br />
Gewinnung, Aufbereitung sowie in der<br />
Beschickung der Produktionsanlagen, in<br />
der Rückverladung und in der Wiederauffüllung<br />
sowie Rekultivierung sind weitere<br />
Baumaschinen gefordert, wie ein<br />
Cat-Bagger 336 GC, ein Cat-Dozer D4,<br />
die Cat-Radlader 938M und 938K, 950M<br />
sowie 907H und eine Cat-Stampffußwalze<br />
CP56B. „Baumaschinen spielen eine<br />
zentrale Rolle, aber nicht die einzige. Der<br />
nachgelagerte Service ist nicht weniger<br />
entscheidend für einen wirtschaftlichen<br />
Erfolg. Wir setzen daher auf das Paket<br />
Zeppelin und Caterpillar und die Niederlassung<br />
Erlangen. Das funktioniert<br />
gut“, bewertet Geschäftsführer Peter<br />
Berschneider die Zusammenarbeit. Gemeinsam<br />
mit Stefan und Thomas Hueber<br />
leitet er das Unternehmen. Hinter dem<br />
Rohstoffproduzenten stehen die Firmen<br />
Feil und Hueber, die sich zum Betrieb<br />
Pleinfelder Quarzsand zusammengeschlossen<br />
haben. 20 Mitarbeiter sind mit<br />
der Rohstoffgewinnung und -veredelung<br />
FLOTTE, FAHRER UND DIE ENTSCHEIDER Peter Berschneider (2.v.r.) und Reinhold Sillinger<br />
(r.), Niederlassungsleiter Oliver Brockschmidt (M.), Verkaufsrepräsentant Wolfgang Wagner (l.)<br />
und Serviceberater Manfred Habelt (2.v.l.) von der Zeppelin-Niederlassung Erlangen.<br />
beschäftigt. „Das Material ist ein Naturprodukt.<br />
Die große Kunst ist die Rohsandaufgabe,<br />
die homogen ausfallen<br />
muss, damit die Qualität stets auf unserem<br />
konstant hohen Niveau bleibt“, führt<br />
Peter Berschneider aus. Eine weitere<br />
Anforderung: die richtige Dosierung,<br />
dass die gewünschte Mischung den Anforderungen<br />
der Kunden entspricht. Produziert<br />
wird just in time – je nach Auftrag.<br />
„Kunden können uns Vorgaben machen,<br />
welche Substratmischung sie haben<br />
wollen. Sie haben in der Regel ganz genaue<br />
Vorstellungen, die wir umsetzen“,<br />
fügt er hinzu. Das gilt etwa für den Sand,<br />
wie er für Beachvolleyball-Turniere eingesetzt<br />
wird – hier besteht seit Jahren<br />
ein enger Austausch mit dem Bayerischen<br />
Volleyball-Verband. Für die professionelle<br />
Anwendung wird der Quarzsand<br />
mehrfach gewaschen und<br />
hydroklassiert. Der so veredelte Quarzsand<br />
ist trittsicher, aufgrund seiner gerundeten<br />
Kanten schonend für die Füße<br />
und schnell entwässernd. Bauchemie<br />
und Baustoffindustrie benötigen Quarzsand<br />
als Basis für Fliesenkleber, als<br />
Mauer- und Putzsand, aber auch als<br />
Estrich. Dachsteinhersteller greifen<br />
ebenfalls auf den Sand zurück. Weitere<br />
Abnehmer sind Glasfabriken, aber auch<br />
Gießereien.<br />
Wofür der Sand verwendet wird,<br />
hängt vom jeweiligen Sandkorn ab.<br />
„Golfsande erfordern beispielsweise ein<br />
Mittelkorn, das in seinen Poren pflanzen-<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
verfügbares Wasser speichert. Durch<br />
die kubische und kantengerundete Kornform<br />
können sich dauerhaft Poren für<br />
Wasser, Luft und Wurzeln ausbilden,<br />
was für eine gute Wasserdurchlässigkeit<br />
und Belüftung sorgt und dem Green für<br />
die Golfer eine hohe Stabilität verleiht“,<br />
erklärt Peter Berschneider. Besondere<br />
Anforderungen stellt auch der Sand an<br />
Reitplätze und -hallen, der die letzte<br />
Schicht bildet, wenn der Baugrund etwa<br />
aus Beton, einer Drainage, einer Tragschicht<br />
aus Schotter und einer Trennschicht<br />
aus grobem Brechsand besteht.<br />
Dann wird er pur aufgebracht oder mit<br />
Vlies oder Holzschnitzel vermischt.<br />
Wichtig ist dabei die Sieblinie, denn sie<br />
zeigt, ob der Boden elastisch ist oder<br />
fest wird, so wie ihn Dressur- oder<br />
Springreiter bevorzugen. Was sie an der<br />
Tretschicht schätzen: Durch sein stabiles<br />
Korn hält der Reitboden lange.<br />
Neue „Reisebedingungen“<br />
für die Produkte<br />
Das Unternehmen beliefert das gesamte<br />
Bundesgebiet sowie das angrenzende<br />
Ausland mit Kleinmengen oder für Großaufträge.<br />
Verschiedene Formen der Verpackung<br />
werden angeboten, ob im Silo,<br />
in Big Bags abgepackt oder als lose<br />
Ware. „Während Corona haben wir Sand<br />
auch als Sackware über Amazon verschickt.<br />
Als im Lockdown sogar Baumärkte<br />
geschlossen waren, hat sich das<br />
zu einem echten Renner entwickelt, sodass<br />
wir dies auch weiter beibehalten<br />
wollen“, erklärt der Geschäftsführer.<br />
Regelmäßig wird der feine Quarzsand<br />
auf seine Qualität hin vom eigenen und<br />
einem externen Labor kontrolliert und<br />
geprüft, wie hoch der Eisenanteil ist oder<br />
ob er Schluffanteile enthält. „Wir produzieren<br />
hier Sand für die Industrie, und<br />
das auf den zehntel Millimeter genau“,<br />
SPARSAME ARBEITSTIERE helfen, die<br />
Energiekosten zu dämpfen.<br />
beschreibt Reinhold Sillinger, der technische<br />
Betriebsleiter, die Bedingungen.<br />
Immer wieder die Produktion an den<br />
Stand der Technik anzupassen und weiterzuentwickeln,<br />
hat etwa in Georgensgmünd<br />
dazu geführt, eine Powerscreen-<br />
Siebanlage einzusetzen und eine 650 m<br />
lange Bandanlage zu installieren. So<br />
wurde der Maschineneinsatz angepasst<br />
– Dumper sind somit hinfällig geworden.<br />
„Wir können uns so Transporte und folglich<br />
Sprit sparen, was wiederum ein<br />
nachhaltiger Beitrag für die Umwelt und<br />
CO 2 -Einsparungen ist. Wir haben ausgerechnet,<br />
dass sich die Bandanlage in<br />
fünf Jahren amortisiert“, so Peter<br />
Berschneider.<br />
Weitere Energiekosten sollten durch<br />
eine Photovoltaikanlage eingespart werden,<br />
doch diese wäre nicht vollumfänglich<br />
nutzbar, weil sich durch die Gewinnung<br />
auftretende feine Partikel auf die<br />
Solarpanele absetzen und so deren Effizienz<br />
beeinträchtigen. Daher setzt man<br />
einen anderen Hebel an: Der Maschinenpark<br />
wird immer wieder modernisiert. In<br />
Pyras beispielsweise werden ein Cat-<br />
Radlader 972M XE und ein Cat 966M XE<br />
mit stufenlosem, leistungsverzweigtem<br />
Getriebe eingesetzt. Daraus resultieren<br />
Spritersparnis und weniger Ladespiele,<br />
um bereits nach drei Schaufelfüllungen<br />
das gewünschte Ergebnis in der Beladung<br />
von Lkw zu erzielen. Aber auch die<br />
Maschinendaten wie Leerlaufanteile<br />
haben Peter Berschneider und Reinhold<br />
Sillinger immer wieder auf dem Schirm:<br />
„Wir schauen stetig, was wir noch wie<br />
verbessern können. Zum Glück haben<br />
wir jetzt eine ganz junge Generation an<br />
Mitarbeitern, die hier mitzieht“, meint der<br />
technische Betriebsleiter. Das Unternehmen<br />
bildet aktuell auch einen Aufbereitungsmechaniker<br />
aus. „Die Tätigkeit an<br />
unseren Standorten ist abwechslungsreich<br />
und erfordert viel Know-how. Man<br />
hat mit der Aufbereitung zu tun, muss<br />
sich um die richtige Homogenisierung<br />
kümmern und hat immer wieder auch mit<br />
Wasser und dem Trocknungsprozess zu<br />
tun“, zählt er die Anforderungen auf. Die<br />
nächste Entwicklung kündigt sich bereits<br />
an, wenn der 3D-Druck mit Beton<br />
Fahrt aufnimmt. Dafür will Pleinfelder<br />
Quarzsand wieder den Rohstoff liefern.<br />
„Hier warten wir auf die Vorgaben, nach<br />
denen wir unsere Produktion ausrichten<br />
werden“, kündigt Peter Berschneider<br />
bereits an.<br />
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<strong>22</strong><br />
PRAXIS<br />
Positiv auffälliger Fünfzigtonner<br />
in der Gewinnung<br />
Den ersten „Schweizer“ Kobelco-Fünfzigtonner der neuen Generation lieferte<br />
Hand Baumaschinen an die Urner Baumann Epp Bau AG. Der Kobelco<br />
SK530LC-11 bewährt sich in der anspruchsvollen Direktgewinnung von Granit.<br />
Im Urner Reusstal bei Wassen direkt an<br />
der Gotthard-Linie liegt der Steinbruch<br />
Standel der Baumann Epp Bau AG auf<br />
980 m Höhe. Nach Ries bei Göschenen<br />
und „Güetli“ bei Gurtnellen ist der Standort<br />
seit 2<strong>01</strong>6 der dritte Gewinnungsbetrieb<br />
des familiengeführten Tiefbauunternehmens.<br />
Waren es anfangs vor allem<br />
Bausteine für regionale Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
und andere Schutzbauten,<br />
weitete sich das Angebot zunehmend.<br />
Aus dem Aaregranit entstehen<br />
heute hochwertige Natursteinprodukte,<br />
die unter dem Markennamen „Gotthardgranit“<br />
vertrieben werden.<br />
Neben rohen „formwilden“ Steinen in<br />
sortierten Gewichtsklassen von 200 kg<br />
bis 5 t umfasst das Programm zweibzw.<br />
vierlagig bearbeitete Steine für<br />
naturnahe Hangverbauungen, Bodenplatten<br />
sowie regelmäßige Steinquader<br />
und Mauersteine, die von eigenen<br />
Steinmetzen vor Ort produziert werden.<br />
In periodischen Abständen durch einen<br />
Lohnbrecher im Betrieb aufbereitet,<br />
stehen außerdem Schroppen, Schotter<br />
und Splitte im Angebot, die vorrangig in<br />
Steinkörben oder als attraktive Befestigung<br />
für Flächen und Wege Verwendung<br />
finden. Gesägte Plattenware oder<br />
Gestaltungsobjekte aus dem charakteristischen<br />
Gestein vervollständigen das<br />
Programm. Gut 9 ha umfasst die bis<br />
2039 genehmigte Fläche, die sich auf<br />
etwa 600 m Länge direkt unterhalb steil<br />
abfallender Felswände entlang der<br />
Reuss erstreckt. Insgesamt 800.000 t<br />
Material werden in fünf Etappen entnommen,<br />
wobei die aufgelassenen<br />
Zonen parallel mit unbelastetem Material<br />
verfüllt und fachgerecht renaturiert<br />
werden. Gewonnen wird das Material<br />
GRANITSTEINBRUCH STANDEL: Seit Oktober 2021 bewährt<br />
sich hier der neue Kobelco SK530LC-11. Beim Reißen<br />
und Räumen auf den engen Sohlen spielt er seine Reichweite<br />
und die hohen Kräfte am Stiel voll aus.<br />
eines Felssturzes, dessen Gesteinsmassen<br />
am bewaldeten Hangfuß in 4<br />
bis 5 m tiefen Bodenschichten anstehen.<br />
Mit Felsschaufel oder Reißzahn<br />
legen schwere Bagger die Granitblöcke<br />
frei. Besonders große Kaliber mit Kantenlängen<br />
bis zu 10 m werden per Bohrlafette<br />
und Spaltgerät noch im Hang<br />
zerkleinert.<br />
Der ganzjährige Betrieb – nur unterbrochen<br />
von massivem Frost oder Lawinenereignissen<br />
– und das Verladen auf<br />
den schmalen Fahrwegen erfordern kompakte,<br />
aber dennoch leistungsfähige<br />
ALS ALTER FELSBRUCH birgt Standel den hochwertigen „Gotthardgranit“. Im Vordergrund<br />
lagern größensortierte „formwilde“ Wasserbausteine.<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
Ladegeräte. Seit Jahren setzt Baumann<br />
Epp hier auf Bagger der Marke<br />
Kobelco, das gilt auch beim neuen<br />
50-t-Flaggschiff der Standel-Flotte:<br />
Im Oktober übernahm das Unternehmen<br />
als erster eidgenössischer<br />
Kunde den Kobelco SK530LC-11<br />
vom Schweizer Händler Hand Baumaschinen,<br />
mit dem Baumann Epp<br />
seit fast 30 Jahren eine Liefer- und<br />
Servicepartnerschaft quer durch alle<br />
Geräteklassen pflegt.<br />
Qualität zählt, so wird<br />
Vertrauen bestätigt<br />
„Wir sind echte Überzeugungstäter“,<br />
bekennt Bernhard Epp, der das Unternehmen<br />
2008 von Co-Gründer<br />
Martin Baumann übernahm und<br />
heute gemeinsam mit Sohn Patrik<br />
und Tochter Stefanie in leitenden<br />
Positionen führt. „Schon 1983 entschieden<br />
wir uns für den 20-Tonner<br />
907 als überhaupt erst zweiten Kobelco-Bagger<br />
in der Schweiz. Seine<br />
Zuverlässigkeit auf der Baustelle ließ<br />
weitere Maschinen folgen und auch<br />
für unseren ersten Steinbruch Ries<br />
lieferte uns Hand Baumaschinen<br />
2002 den Dreißigtonner Kobelco<br />
SK330N LC.“<br />
Immer noch zeugen auch diverse<br />
„New Holland-Kobelco“ von der ungebrochenen<br />
Marken- und Lieferantentreue<br />
selbst beim zeitweisen<br />
Teilrückzug der Japaner aus Europa<br />
Mitte der Nuller-Jahre – heute dominieren<br />
türkisfarbene Maschinen den<br />
modernen Gerätepark mit rund 20<br />
Kettenbaggern zwischen 1 und 50 t.<br />
Im Unternehmen ist die Organisation<br />
der überregionalen Tief-, Erdund<br />
Wasserbau-Aktivitäten und der<br />
angeschlossenen Steinbruchsparte<br />
personell und maschinentechnisch<br />
eng verzahnt. Entsprechend müssen<br />
sich die verschiedenen Bagger<br />
bei den unterschiedlichsten Aufgaben<br />
bewähren, wobei ihnen vor<br />
allem eine große Standfestigkeit und<br />
hohe Kräfte bzw. Anbauleistungen<br />
am Ausleger zugutekommen.<br />
„Genau diese Eigenschaften<br />
waren auch bei der neuen Schlüsselmaschine<br />
für den Steinbruch<br />
Standel gefragt“, erklärt Vladan<br />
Dimovic, Verkaufsleiter bei Hand<br />
Baumaschinen und zuständig für<br />
Premieren-Auftrag des Kobelco<br />
SK530LC-11. „Tatsächlich war diese<br />
Order nicht nur aufgrund ihres Volumens<br />
für uns etwas Besonderes,<br />
zeigt sie doch das große Vertrauen,<br />
das Baumann Epp in uns und die<br />
Kobelco-Technik setzt“, kommentiert<br />
Dimovic die Entscheidung für<br />
die Bagger-Generation, deren erste<br />
Maschinen überhaupt erst Mitte des<br />
vergangenen Jahres in Europa verfügbar<br />
waren.<br />
Wie das Schwestermodell Kobelco<br />
SK500LC-11 besitzt auch der knapp<br />
über 52 t schwere SK530LC-11<br />
einen Stufe-V-konformen 13-l-Hino-<br />
Turbomotor mit 300 kW Leistung<br />
(1700 Nm bei 1400 min -1 ). Die leistungsoptimierte<br />
„Heavy Lift“-Hubhydraulik<br />
und das breite Verstelllaufwerk<br />
(Spurweite: 2890 mm)<br />
ermöglichen hohe Kräfte beim Graben<br />
und Reißen und dies selbst bei<br />
maximaler seitlicher Auslage der<br />
Standard-Arbeitsausrüstung (Ausleger:<br />
7 m, Stiel: 3,45 m) von rund<br />
12 m. Dabei überzeugt der große<br />
Kobelco mit feinfühligen Steuerbewegungen<br />
und enorm schnellen Arbeitsspielen,<br />
die neue Maßstäbe in<br />
der 50-t-Klasse setzen. Großes Augenmerk<br />
schenkten die Entwickler<br />
auch dem Fahrer-Arbeitsplatz und<br />
der täglichen Wartung: Die geräumige<br />
Kabine im fortschrittlichen „Performance<br />
X Design“ bietet hohe<br />
Ergonomie dank luftgefedertem<br />
Grammer-Sitz und individuell einstellbarer<br />
Bedienelemente. Ein<br />
10''-Farbmonitor hält alle Betriebszustände<br />
im Blick und liefert die Bilder<br />
der serienmäßigen Video-Rundumüberwachung.<br />
Bodennahe oder<br />
leicht auf dem Oberwagen erreichbare<br />
Servicepunkte erleichtern die<br />
Wartungschecks.<br />
Nach den ersten Betriebswochen<br />
zeigt sich auch Steinbruchleiter<br />
Elias Tresch mit dem Kobelco<br />
SK530LC-11 vollauf zufrieden. Vor<br />
allem in den wichtigen Disziplinen<br />
Hubkraft, Standfestigkeit und Steigfähigkeit<br />
punktet die Maschine und<br />
erfüllt auch in einem anderen Aspekt<br />
alle Erwartungen: Trotz regelmäßiger<br />
Einsätze im obersten Leistungsbereich<br />
bleibt der Verbrauch zuverlässig<br />
unter 40 l/h und pendelt im<br />
Schnitt zwischen 33 bis 36 l/h.<br />
www.kobelco-europe.com<br />
www.hand.ch<br />
www.baumann-epp.ch<br />
DER VERSTELLBARE UNTERWAGEN mit 600-mm-<br />
Bodenplatten und einer maximalen Breite von 3490 mm<br />
bietet volle Standfestigkeit.<br />
DIE VOLLVERROHRUNG für den proportional angesteuerten<br />
Hammer-/Scheren-/Greifer-Betrieb ist serienmäßig und<br />
wurde mit dem Oilquick-OQ80-Schnellwechsler ausgerüstet.<br />
GELUNGENE PREMIERE: Hanns-Markus Renz, Kobelco-<br />
Verkaufsleiter D-A-CH, Bernhard Epp und Vladan Dimovic<br />
(v.l.). Fotos: Kobelco<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
WERKSTEIN ODER SCHOTTER? Im nordböhmischen Ligranit-Steinbruch übernimmt der neue DX350LC-7 mit viel Kraft die jeweiligen Aufgaben<br />
nach den Lockerungssprengungen.<br />
Mehr Leistung für einen Stein mit Geschichte<br />
Der Steinbruch Ruprechtice in Liberec wurde bereits 1910 gegründet. Im<br />
Verlauf der Jahre war er auch im Besitz des berühmten Steinmetzes Josef<br />
Lange und der Familie Liebig. Später ging der Standort im Isergebirge wie<br />
viele andere in Staatsbesitz über, bis er 1992 schließlich vom Privatunternehmen<br />
Ligranit erworben wurde. Gewonnen wird hier ein tschechischer<br />
Granit, der regelmäßig von Architekten wie von Bildhauern im In- und Ausland<br />
nachgefragt wird.<br />
WAS IST LOS RUND UMS GERÄT?<br />
Moderne Kameratechnik in der komfortablen<br />
Kabine ist ein Sicherheitsplus bei<br />
der Arbeit. Fotos: Doosan<br />
Im nordböhmischen Steinbruch Ruprechtice<br />
der Ligranit a.s. kommen<br />
moderne Maschinen zum Einsatz, seit<br />
Kurzem auch der Doosan-Bagger DX-<br />
350LC-7, geliefert von Garnea a.s., Vertragshändler<br />
der Marke in der Tschechischen<br />
Republik. Zu den wichtigsten<br />
Auswahlparametern gehörten laut<br />
Radek Svoboda, Produktionsleiter bei<br />
Ligranit, außergewöhnliche Leistung,<br />
geringer Kraftstoffverbrauch, Fahrerkomfort<br />
und nicht zuletzt Umweltfreundlichkeit.<br />
Natürlich spielten auch<br />
die Garantien und der zuverlässige<br />
Kundendienst eine wichtige Rolle. Mit<br />
Letzterem hatte der Betreiber aufgrund<br />
eines kleineren Doosan-Baggers DX-<br />
140LC-5, der sich bereits länger im<br />
Fuhrpark wacker schlägt, bereits positive<br />
Erfahrung. So war es am Ende ein<br />
Mix aus den übertroffenen Anforderungen<br />
sowie der hervorragenden Servicebilanz<br />
des Händlers, der die Entscheidung<br />
für den DX350LC-7 fallen ließ.<br />
Außerdem hält der Stufe-V-Bagger<br />
auch die geforderten Umweltstandards<br />
ein. Der wichtigste Aspekt war jedoch<br />
die Zuverlässigkeit des Händlers Garnea:<br />
„Alles, was uns für den neuen DX-<br />
350LC-7 versprochen wurde, trat auch<br />
genauso ein“, lobt Radek Svoboda<br />
rückblickend und freut sich über den<br />
Garantieschutz von regulär drei Jahren<br />
respektive 5000 Bh.<br />
Die Bagger im Steinbruch von Ruprechtice<br />
kommen zur Nachzerkleinerung<br />
der freigesprengten Blöcke mit Hydraulikhämmern<br />
zum Einsatz und transportieren<br />
Granitblöcke mit einem Gewicht<br />
zwischen 100 und 3000 kg zur weiteren<br />
Verarbeitung. Besteht eine besonders<br />
große Wahrscheinlichkeit für exquisite<br />
Materialqualitäten, werden ganze Blöcke<br />
für die Werksteinproduktion abtransportiert<br />
und später mit Seilsägen zugeschnitten.<br />
„Solche Blöcke wiegen<br />
zwischen 5 und 15 t, daher ist die Leistungsfähigkeit<br />
der Maschine ein großes<br />
Plus für uns“, fügt Radek Svoboda hinzu.<br />
Optisch weniger hochwertiges Material<br />
wird gebrochen, um den klassischen<br />
Weg zur Schotter- und Splittproduktion<br />
einzuschlagen.<br />
Ein Doosan-Dieselmotor DL08 der<br />
neuesten Generation mit einer Leistung<br />
von 209 kW bei 1800 U/min treibt den<br />
Bagger DX350LC-7 an. Dieser Motor<br />
bietet eine neue Lösung, dank der er die<br />
Vorschriften der Abgasnorm ohne Abgasrückführung<br />
(EGR) übertrifft. Mit dieser<br />
werden während der Verbrennung<br />
die verfügbare Luftmenge sowie die Prozesstemperatur<br />
erhöht und die Menge<br />
der erzeugten Partikel stark reduziert. In<br />
Verbindung mit einer hochgradig effizienten<br />
Nachbehandlungstechnologie<br />
sind minimale Emissionswerte gewährleistet.<br />
Parallel konnte der Wartungsaufwand<br />
des Dieselpartikelfilters (DPF) erheblich<br />
reduziert werden: Eine Wartung<br />
ist erst ab 8000 Bh erforderlich.<br />
Die verbesserte Kraftstoffeffizienz<br />
des DL08-Motors in Kombination mit<br />
einem neuen hydraulischen Hauptventil<br />
und den SPC3 Smart Power Controls<br />
der neuen Generation sorgt im Vergleich<br />
zur vorherigen Generation insgesamt<br />
für eine höhere Kraftstoffeinsparung,<br />
die je nach Modus zwischen<br />
6 und 10 % liegt.<br />
www.eu.doosanequipment.com<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
PRAXIS<br />
25<br />
Bei den östlichen Nachbarn ziemlich gut etabliert<br />
Polens führende Live-Veranstaltung mit Maschinendemonstrationen<br />
und Wettbewerben unter den Betreibern nennt sich<br />
eRobocze Show. Erneut fand die Veranstaltung im September<br />
2021 statt. Besucher haben hier regelmäßig die Möglichkeit,<br />
nicht nur die Vorführungen zu verfolgen, sondern Maschinen<br />
verschiedener Marken auch selbst zu testen und sich einen<br />
Eindruck aus erster Hand zu verschaffen. Der Hersteller<br />
LiuGong Dressta Machinery (LDM) hat an der<br />
9. Veranstaltung ihrer Art in Lubien Kujawski mit 13 Maschinen<br />
teilgenommen, darunter die neue Planierraupe Dressta TD-<br />
15M der Serie 2, der Bagger 950E, zwei Einheiten des Minibaggers<br />
9<strong>01</strong>8F und ein Bagger 924F der neuen Generation.<br />
Neben Vorführungen des 950E und des neuen 924F durch<br />
einen LDM-Mitarbeiter erhielten ausgewählte Baumaschinenführer<br />
Gelegenheit, sich am „LiuGong Listening Lab“ mit<br />
dem 924F zu beteiligen. Eigens für diesen wurde ein professionelles<br />
Testverfahren zur Erprobung der Maschinen zusammengestellt,<br />
um qualitativ hochwertiges Feedback von<br />
Fachleuten zu erhalten, auf dessen Basis die neue F-Serie<br />
noch weiter verbessert werden soll. Hinsichtlich seiner Steuerbarkeit,<br />
Stabilität, Schwenkgeschwindigkeit und Grabkraft<br />
erhielt der brandneue 924F von den Fahrern während des<br />
Wettbewerbs bereits ein sehr gutes Feedback. Die<br />
F-Serie sorgt mit ultimativer Kontrolle für eine einfache und<br />
sichere Bedienung bei maximaler Produktivität. Eine völlig<br />
neue Komfortkabine, elektro-proportionale Joysticks, ein<br />
variabler Hilfsstromkreis für die präzise Steuerung von Anbaugeräten,<br />
eine Load-Sensing-Hydraulik für eine punktgenaue<br />
Dosierung und eine sanfte Steuerung sind nur einige<br />
der Merkmale, die ihn auszeichnen.<br />
Der neue Dressta TD-15M der Serie 2 repräsentierte ein<br />
Modell, das bei polnischen Betreibern seit Jahrzehnten<br />
einen guten Ruf genießt. Sein Update mit völlig neuer Kabine<br />
und elektrohydraulischer Steuerung für eine perfekte<br />
Kontrolle erhielt von den Testern ebenfalls viel Zuspruch.<br />
Die fünf Vorführmaschinen wurden zusammen mit den<br />
ausgestellten Modellen 9<strong>01</strong>8F, 9027F, 9035E, 909ECR,<br />
9<strong>22</strong>E, 835H, 856H und 877H präsentiert. Alle belegen die<br />
enge Zusammenarbeit von LiuGong mit Anwendern, um<br />
Maschinen mit maßgeschneiderten Funktionen für Gewinnungsindustrie,<br />
Abbruch, Materialumschlag, Versorgungsunternehmen,<br />
Landschaftsbau sowie Straßen- und Wegebau<br />
zu liefern.<br />
LiuGong Dressta Machinery gilt im polnischen Markt als<br />
bereits fest verwurzelt, zumal auch Service und Ersatzteilversorgung<br />
laut Hersteller keine Wünsche offenlassen. Entsprechend<br />
viel wurde investiert – in Mitarbeiter, F&E sowie<br />
die landesweite Händlerabdeckung, indem unter anderem<br />
direkte Stützpunkte mit echten Branchenexperten auch<br />
komplett neu etabliert wurden.<br />
www.liugong-europe.com<br />
www.dressta.com<br />
Gekonnt verwurzelt<br />
GRÜNE WIESE – STARKER ZUSPRUCH: Während die Marke Liu-<br />
Gong Dressta Machinery im deutschsprachigen Raum eher als Exot<br />
gilt, ist sie im polnischen Markt längst zu Hause. Foto: LiuGong<br />
The electric vibrators since 1959<br />
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1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
26 BETRIEBSMITTEL<br />
Betrieb mit<br />
neuen Mitteln<br />
Ein Umstieg auf klimaneutrale Kraftstoffe ist eigentlich leicht, denn es gibt<br />
mittlerweile ebenso interessante wie direkt anwendbare Alternativen zum<br />
klassischen Diesel. Eine davon ist Shell Gas-to-Liquid Fuel, kurz: GTL. Dieser<br />
innovative Kraftstoff aus Erdgas eignet sich ohne technische Modifikationen<br />
zum Einsatz in vorhandenen Dieselfahrzeugen und sorgt für eine<br />
saubere Verbrennung. Im Gegensatz zu Investitionen in Dieselpartikelfilter,<br />
neue Baumaschinen oder Antriebstechnologie(n), ist der Umstieg auf GTL<br />
kostengünstig, einfach und schnell möglich. Auch die damit verbundene<br />
Infrastruktur für Lagerung, Transport und Handhabung unterscheidet sich<br />
von einer Dieselbevorratung nicht. Im Gegenteil: Es gibt auch dabei noch<br />
Vorteile. Warum also findet der Umstieg nicht rasanter statt und warum ist<br />
GTL so wenig bekannt? GP hat recherchiert und möchte mit diesem Beitrag<br />
eine Lanze für diese Alternative brechen, denn warum sollte ein „Entwederoder“<br />
nicht durch ein „Sowohl-als-auch“ bereichert werden?<br />
Alles schien perfekt: im Frühjahr<br />
2<strong>01</strong>6 wurde mit der Europäischen<br />
Norm EN 15940 der Weg für paraffinische<br />
Kraftstoffe wie Shell GTL Fuel geebnet.<br />
Diese haben das Potenzial, die<br />
Luftqualität zu verbessern, ohne Umrüstungen<br />
an Motoren oder Veränderungen<br />
an der existierenden Betankungs-Infrastruktur<br />
zu erfordern. Der<br />
Normierungsakt schuf auch für Anwender<br />
Klarheit in Bezug auf Qualität und<br />
Sicherheit. Zwar erfüllen paraffinische<br />
Kraftstoffe die EN-590-Norm für Dieselkraftstoffe<br />
aufgrund ihrer etwas niedrigeren<br />
Dichte nicht vollständig, kompensieren<br />
diese aber weitgehend mit einem<br />
höheren Energiegehalt und einer höheren<br />
Cetanzahl. Die stärkere Gleichförmigkeit<br />
der Kraftstoff-Moleküle bedeutet,<br />
dass sie – verglichen mit kon-<br />
ZUM NACHLESEN: Hitachi Construction Machinery Europe (HCME)<br />
hat Tests zur Lagerstabilität und Kälteverträglichkeit mit zwei<br />
Baggern vom Typ Zaxis-5 erfolgreich abgeschlossen. Die Tests fanden<br />
in Norwegen statt, das PDF mit den Aussagen ist als Download<br />
auf der Shell-Seite zu finden. Foto: Shell/Hitachi-Testimonial (Ausschnitt)<br />
ventionellem Diesel – gleichmäßiger in<br />
Dieselmotoren verbrennen, und daher<br />
weniger Emissionen verursachen. Der<br />
Kraftstoff ist in vielen Ländern Europas<br />
inzwischen verfügbar; in Deutschland<br />
mit Einschränkungen.<br />
Alternativen zur E-Strategie<br />
ohne Unterstützung<br />
In einem Focus-Artikel von Ende 2<strong>01</strong>9<br />
mutmaßen die Autoren, dass Deutschland<br />
alternative Kraftstoffe für die allgemeine<br />
Nutzung möglicherweise blockiert,<br />
um nicht an der Elektro-Strategie<br />
der Bundesregierung zu kratzen. Während<br />
in anderen Ländern neben GTL<br />
sogar Kraftstoffe aus altem Frittenfett<br />
oder sonstigen Reststoffen zugelassen<br />
sind, lässt die Verordnung über die Beschaffenheit<br />
und Auszeichnung der<br />
Qualitäten von Kraft- und Brennstoffen<br />
in der Fassung der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />
(BImSchV) vom<br />
13. Dezember 2<strong>01</strong>9 gegenwärtig nicht<br />
eindeutig zu, dass Diesel durch einen<br />
Kraftstoff wie GTL von allen Nutzern ersetzt<br />
werden kann. Obwohl nachgewiesen<br />
sauberer als klassischer Diesel,<br />
wurde die Alternative mit dem Dichte-<br />
Argument gemäß der speziellen Diesel-<br />
Norm EN 590 aus dem urbanen Rennen<br />
gekickt, indem sich das Bundesumweltministerium<br />
weigerte, den erprobten<br />
Kraftstoff im Rahmen der genannten
BETRIEBSMITTEL<br />
27<br />
Ohne viel Aufwand zur<br />
sauberen Alternative wechseln<br />
ALLES GANZ KLAR: Anders als Diesel ist der alternative synthetische Dieselkraftstoff<br />
Shell GTL Fuel, der aus Erdgas gewonnen wird und sauberer als herkömmlicher Dieselkraftstoff<br />
auf Mineralölbasis verbrennt, klar, hell und hat ein wasserähnliches Aussehen.<br />
Selbst der charakteristisch-dieseltypische Geruch fehlt. Foto: Shell Deutschland<br />
DIN-Norm anzuerkennen. Wer es genauer<br />
wissen will, wird fündig in einer Stellungnahme<br />
des VDA an das BMU vom<br />
Mai 2<strong>01</strong>9 im Zuge der Verbändeanhörung<br />
zur BImSchV-Novelle. Alternative<br />
synthetische Kraftstoffe sind damit für<br />
Endverbraucher in Deutschland passé<br />
– außer man kennt kleine Schleichwege<br />
(siehe Kasten auf Seite 28).<br />
Unsere GP-Nachfrage bei der Shell-<br />
Pressestelle ergab immerhin, dass die<br />
gewerbliche Nutzungsmöglichkeit gut<br />
angenommen wird, obwohl das Produkt<br />
in noch gar nicht so vielen Branchen und<br />
Unternehmen bekannt ist. Die Informationskette<br />
läuft vorwiegend über Shell<br />
direkt und über motivierte Fachhändler,<br />
die interessierte Abnehmer regional und<br />
bundesweit versorgen. Shell schrieb uns<br />
dazu konkret: „Leider kann Shell GTL<br />
Fuel aus rechtlichen Gründen nicht an<br />
normalen Tankstellen angeboten werden,<br />
kommerzielle Flottenbetreiber können<br />
ihn aber direkt von Shell bzw. Shell-<br />
Markenpartnern beziehen. Zwar emittiert<br />
GTL Fuel direkt nicht weniger CO 2<br />
beim Verbrennen, verursacht aber deutlich<br />
weniger lokale Luftschadstoffe wie<br />
Feinstaubpartikel, Stickoxide und<br />
Schwefeloxid.“<br />
Wer also den ökologischen Fußabdruck<br />
seines Unternehmens ohne umfängliche<br />
Investitionen klein halten bzw. verkleinern<br />
will, ist gut beraten, die Vorteile der alternativen<br />
synthetischen Kraftstoffe, gewonnen<br />
aus Erdgas, als interessante Alternative<br />
zum klassischen Dieselkraftstoff<br />
zu testen. Bewährt sich das Produkt<br />
nicht, ist ein Rückschwenk auf das klassische<br />
System kein Problem. Selbst vor<br />
Mischungen von klassischem Diesel und<br />
GTL im Tank muss sich niemand fürchten.<br />
Als sogenannte Drop-in-Lösung kann<br />
Shell GTL Fuel ohne Umbauten, neue Infrastrukturen<br />
oder Fahrzeuginvestitionen<br />
direkt für herkömmliche Dieselmotoren<br />
verwendet werden. Der Kraftstoff spielt<br />
seine Vorteile bereits bei Schiffen, Schienenfahrzeugen,<br />
Baumaschinen, Landwirtschaftstechnik,<br />
Nutzfahrzeugen, aber<br />
auch bei Heizanlagen und Dieselstromaggregaten<br />
aus.<br />
Im Blog der Seite wirtz-oel.de sind<br />
Leistung und Eigenschaften von GTL und<br />
Diesel im Vergleich übersichtlich dargestellt.<br />
Ähnliches bieten auch andere Seiten.<br />
Die Eingabe „GTL-Vorteile“ im Suchfenster<br />
reicht meist schon aus, um<br />
nützliche Treffer zu erzielen und so den<br />
nächstgelegenen Lieferpartner zu finden.<br />
Die Wirtz Energie + Mineralöl GmbH<br />
vertreibt den nachhaltigen Kraftstoff in<br />
NRW und bedarfsweise auch im gesamten<br />
Bundesgebiet. Wer bei der Versorgung<br />
mit dem Kraftstoff kurze Antransporte<br />
bevorzugt, findet weitere Anbieter<br />
wie die niederbayerische Maier-Korduletsch-Gruppe<br />
(maierkorduletsch.de),<br />
Was ist eigentlich GTL?<br />
Der paraffinische Dieselkraftstoff „GTL“ – Abkürzung für den<br />
Prozess „Gas to Liquids“ – wird per Fischer-Tropsch-Synthese<br />
aus Erdgas hergestellt. Das Verfahren wurde bereits<br />
1925 von Franz Fischer, damals Direktor am Kaiser-Wilhelm-<br />
Institut für Kohlenforschung in Mühlheim, und seinem<br />
Mitarbeiter Hans Tropsch entdeckt. Dass sich damit aus<br />
unkonventionellen Einsatzstoffen wachsfreie, flüssige Kohlenwasserstoffe<br />
herstellen lassen, ist knapp 100 Jahre später<br />
unter neuen Vorzeichen hochinteressant. Unter anderem<br />
hat Shell auf dieser Basis einen GTL-Kraftstoff zur Serienreife<br />
entwickelt und erprobt und die weltweit größte Anlage<br />
zur Umwandlung von Erdgas in sauberer verbrennende<br />
Kraftstoffe in Katar errichtet.<br />
Kraftstoff mit Geschichte<br />
GEWALTIGE INVESTITION: Die großtechnische Anlage Pearl GTL zur<br />
Herstellung von Shell GTL Fuel steht in Katar. Foto: Shell<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
BEWIESENE EIGNUNG: Zahlreiche Baumaschinen<br />
sind bereits mit GTL Fuel unterwegs. Foto: Shell Deutschland<br />
die baden-württembergische Fritz Wahr<br />
Energie GmbH & Co. KG (wahr-energie.<br />
de), Nordoel in Hamburg (nordoel.de), Bremer<br />
Mineralölhandel GmbH (bremer-mineraloel.de/gtl),<br />
Lenz Energie AG für die<br />
Rhein-Neckar-Region (lenz-energie.de)<br />
oder das Team GTL Diesel (team.de/energie/energiehandel/)<br />
leicht im Netz. Die<br />
Nennung der Lieferpartner stellt nur eine<br />
kleine Auswahl dar und erhebt keinen Anspruch<br />
auf Vollständigkeit.<br />
Angesichts der Jahreszeit direkt ein<br />
Blick auf die beschriebenen Kälteeigenschaften,<br />
die ausschlaggebend dafür sind,<br />
wie gut der Kraftstoff in einem Dieselkraftstoffsystem<br />
bei niedrigen Temperaturen<br />
fließt: Die guten Kälteeigenschaften von<br />
GTL können durch Anpassungen im Produktionsprozess<br />
so ausgesteuert werden,<br />
dass im Vergleich zu herkömmlichem Diesel<br />
eine hohe Cetanzahl für eine sehr gute<br />
Zündwilligkeit selbst bei besonders kalten<br />
Temperaturen sorgt. Fachleute wissen,<br />
dass die Cetanzahl die Zündwilligkeit des<br />
Kraftstoffes beschreibt und damit das Maß<br />
für die Verbrennungsqualität ist. Je höher<br />
die Cetanzahl, desto besser. Bei GTL liegt<br />
sie teils bis zu 30 Einheiten über jener von<br />
Standarddiesel. Dadurch wiederum verläuft<br />
die Zündkurve linear. Die Verbrennung ist<br />
weicher und sorgt für einen ruhigeren Lauf<br />
von Motoren, womit der Lärmpegel sinkt.<br />
Bis zu 5 dB verringerte Motorengeräusche<br />
bei bestimmten Fahrzeugtypen und Fahrzuständen<br />
sind belegt. Aufgrund besserer<br />
Brenneigenschaften verbrennt GTL Fuel<br />
insgesamt auch sauberer als klassischer<br />
Dieselkraftstoff und verursacht damit geringere<br />
Emissionen.<br />
Auch beim Schwefelgehalt punktet der<br />
synthetische Kraftstoff. Der Grenzwert liegt<br />
laut Shell-GTL-Produktspezifikation bei<br />
unter 5 mg/kg und erfüllt die Anforderungen<br />
modernster Abgasnachbehandlungssysteme.<br />
Die fast vollständige Schwefelfreiheit<br />
hat zur Folge, dass der Ausstoß von Schwefeloxiden<br />
und Sulfatpartikeln aus derart<br />
betriebenen Fahrzeugen vernachlässigbar<br />
ist. Konkreter als andere Anbieter nennt<br />
Nordoel auf seiner Seite aus Erfahrungswerten<br />
resultierende Zahlen, darunter beträchtliche<br />
Reduzierungsraten bei Ruß,<br />
Stickoxiden und selbst CO 2 , wobei Shell<br />
Letztere einschränkend kommentiert: Denn<br />
– siehe oben – freilich kann Verbrennung<br />
ganz ohne diesen Abgaseffekt nicht vonstattengehen.<br />
Nebenbei hat die Nutzung des alternativen<br />
synthetischen GTL einen Wellness-Effekt<br />
für die Motoren, denn durch den hohen<br />
Reinigungsgrad des Kraftstoffs sollen sich<br />
Ablagerungen signifikant reduzieren. Anschließend<br />
braucht es nicht zwingend Rußfilter.<br />
Falls solche oder eine Abgasnachbehandlung<br />
bereits verbaut sind, verlängern<br />
sich die Wartungsintervalle. Ölwechselintervalle<br />
haben ebenfalls zwischen 200 bis<br />
250 Bh länger Zeit, zudem sind laut Nordoel<br />
Einsparungen bei Öl und Filtern zu erwarten.<br />
Angenehmeres Arbeiten und<br />
Abschied von der „Dieselpest“<br />
Anders als Standarddiesel ist Shell GTL<br />
klar, hell und hat ein wasserähnliches Aussehen,<br />
selbst der charakteristische dieseltypische<br />
Geruch fehlt. Der Kraftstoff ist<br />
außerdem ungiftig, biologisch leicht abbaubar<br />
und bietet ein geringeres Gefährdungspotenzial<br />
(WGK 1) im Vergleich zu konventionellem<br />
Diesel. Da sowohl Kraftstoff als<br />
auch Abgase der synthetischen Alternative<br />
nahezu geruchslos sind, wird das Arbeitsumfeld<br />
für Mitarbeiter angenehmer, was im<br />
Falle von Wartungen natürlich noch stärker<br />
zu Buche schlägt.<br />
Nach EN 15940 als paraffinischer Kraftstoff<br />
zertifiziert, übertrifft GTL bis auf die<br />
Mindestdichte eigentlich sämtliche Qualitätsanforderungen<br />
der Kraftstoffnorm DIN<br />
EN 590 für Dieselkraftstoffe. Seine hohe<br />
Winterfestigkeit von durchgängig bis zu<br />
-20 °C sowie die deutlich bessere Lagerstabilität<br />
machen GTL insbesondere auch für<br />
raue Einsatzumgebungen interessant.<br />
Agravis weist auf seiner Seite (agravis.de)<br />
neben diesen Vorteilen auf einen weiteren<br />
wichtigen Aspekt hin: Da GTL nämlich frei<br />
von biogenen Anteilen ist, wird eventuelles<br />
Mikrobenwachstum verlangsamt, was die<br />
gefürchtete „Dieselpest“, also Ablagerungen<br />
von Bakterien und Pilzen durch Alterung<br />
des Biodieselanteils, welche Filter und<br />
Leitungen verstopfen, vermeidet. Annahmen<br />
gehen davon aus, dass GTL eine doppelt<br />
so lange Lagerstabilität wie B7-Dieselkraftstoff<br />
hat und eine Stabilität von vier bis<br />
fünf Jahren erreicht.<br />
Stellt sich natürlich noch die Frage nach<br />
dem Preis: In Abhängigkeit von der Marktsituationen,<br />
der Verfügbarkeit sowie der<br />
Menge kostet GTL pro Liter etwa 10 bis 15<br />
Cent mehr als Standarddiesel (Angabe<br />
Agravis – ohne Gewähr). Neben sämtlichen<br />
schon erwähnten Vorteilen entfällt aber<br />
nach allen Erfahrungen auch das typische<br />
dieselfressende Warmlaufen von Fahrzeugen,<br />
was wiederum Kraftstoff spart.<br />
Nach allem, was die verfügbaren Unterlagen<br />
hergeben, handelt es sich beim Shell<br />
GTL Fuel um ein wirklich innovatives und im<br />
Sinne vielfältiger Verbesserungsaspekte<br />
sinnvolles Produkt. Sollten in der Leserschaft<br />
bereits Erfahrungen damit existieren,<br />
ist die Redaktion für einen Austausch sehr<br />
dankbar. <br />
(gsz)<br />
www.shell.de<br />
So kommen Endverbraucher an den Kraftstoff<br />
Trampelpfad<br />
Einigkeit sollte darüber bestehen, dass es nachhaltiger ist, ein bereits vorhandenes Dieselfahrzeug, das noch gut in Schuss<br />
ist, weiter zu betreiben, als einen neuen E-Pkw zu produzieren. Viele private Halter von Diesel-Fahrzeugen haben natürlich<br />
außerdem ein Interesse daran, ihren Pkw effizienter, mit weniger Geräuschentwicklung und geringerem Schadstoffausstoß zu<br />
fahren, indem sie ihn mit GTL betanken. Während das bspw. in den Niederlanden, Dänemark und Österreich an allerhand<br />
Tankstellen möglich ist, bleibt der alternative Dieselkraftstoff auf Erdgasbasis in Deutschland ein Geheimtipp – doch es gibt<br />
ihn hierzulande bei einigen wenigen Tankstellen auch. Gesetzgeberisch sind Privatpersonen allerdings verpflichtet, dies vorab<br />
schriftlich anzumelden. Mehr dazu unter www.bremer-mineraloel.de oder auch – sehr fundiert und gut geschrieben – auf<br />
www.fuenfkommasechs.de/der-verbotene-diesel-stichwort-gtl-diesel/<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
STUDIEN UND BERECHNUNGEN haben ergeben, dass während<br />
des gesamten Lebenszyklus eines Liebherr-Mobilbaggers<br />
A 918 Compact dank HVO-Kraftstoff statt Diesel der CO 2 -Ausstoß<br />
um bis zu 75 % gesenkt werden kann. Grafik: Liebherr<br />
WEITGEHEND KLIMANEUTRAL<br />
Hydrierte Pflanzenöle im Tank<br />
Die Firmengruppe Liebherr arbeitet seit Jahren an der Forschung,<br />
Entwicklung und Förderung neuer nachhaltigerer Antriebskonzepte.<br />
Eine zunehmende Bedeutung gewinnen alternative,<br />
nachhaltige Kraftstoffe, wie beispielsweise HVO. Die<br />
Abkürzung steht für Hydrotreated Vegetable Oils, also hydrierte<br />
Pflanzenöle, deren Nutzung als Treibstoff statt fossilem Diesel<br />
weitgehend CO 2 -neutral ist. Mit Jahresbeginn 20<strong>22</strong> führte<br />
die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH am Standort Kirchdorf an<br />
der Iller den Kraftstoff HVO ein. Fahrzeuge und Maschinen des<br />
Unternehmens werden nun standardmäßig ab Werk damit betankt.<br />
Modernes HVO nach der Norm DIN-EN-15940 wird synthetisch<br />
hauptsächlich aus pflanzlichen Öl- und Fettabfällen der<br />
Lebensmittelindustrie gewonnen, die unter Zugabe von Wasserstoff<br />
in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden.<br />
Die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH hat in den vergangenen<br />
Monaten intensiv daran gearbeitet, ihre Erdbewegungsund<br />
Materialumschlagmaschinen für den Einsatz mit HVO<br />
vorzubereiten. Dazu wurden zunächst Dieselmotoren in den<br />
unterschiedlichen Abgasstufen von den Herstellern geprüft.<br />
Für den HVO-Kraftstoff sind zwischenzeitlich alle Dieselmotoren,<br />
die im heute bestehenden Produktportfolio der Liebherr-<br />
Hydraulikbagger GmbH verbaut sind, zertifiziert und freigegeben.<br />
Die Umstellung von fossilem Diesel auf HVO-Kraftstoff<br />
wird zukünftig neben der Erstbetankung aller Neumaschinen<br />
vor Auslieferung auch für Maschinenabnahmen, bei Vorführungen<br />
und Validierungseinsätzen im Werk gelten. Denn synthetische<br />
Kraftstoffe wie HVO können als Beimischung oder<br />
als Reinkraftstoff auch konventionelle Verbrennungsmotoren<br />
von Bestandsflotten ohne Umrüstungsmaßnahmen antreiben,<br />
sofern für diese eine Zertifizierung und Freigabe vorliegt. Eine<br />
entsprechende Auskunft kann beim jeweilig zuständigen Liebherr-Vertriebs-<br />
und Servicepartner eingeholt werden. Eine<br />
Herausforderung stellt teilweise jedoch noch die Verfügbarkeit<br />
an den entsprechenden Einsatzorten dar. Auch hierzu können<br />
die Servicepartner Auskunft geben.<br />
www.liebherr.com<br />
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Nieder-Ofleiden,<br />
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Tel. + 49 7<strong>22</strong>9 606-30<br />
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(Mi.–Sa.)<br />
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30<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
Deutlich längere Lebensdauer für Lager<br />
Bei Förderanlagen kommt es oft zu vorzeitigen Ausfällen der Wälzlager an der Spannrolle. Häufig beträgt<br />
deren Lebensdauer nur wenige Monate. Das muss nicht sein. NSK hat eine Lösung gefunden, um die Lebensdauer<br />
von Pendelrollenlagern in diesem kritischen Einsatzfall um das bis zu Zwanzigfache zu steigern.<br />
PENDELROLLENLAGER mit abnehmbarer Dichtung erhöhen die Zuverlässigkeit<br />
von Förderanlagen in rauen Umgebungen.<br />
DIE DICHTUNG ist mit einem Ring verbunden, der über Schraubverbindungen<br />
vollständig demontiert werden kann. So lässt sich mit einer Fühlerlehre<br />
die Lagerluft messen. Fotos und Grafik: NSK<br />
Aus Kostengründen und wegen der vereinfachten Montage<br />
werden in den Spannrollen von Förderanlagen in<br />
der Gewinnungsindustrie üblicherweise Stehlagergehäuse<br />
mit offenen Pendelrollenlagern verbaut. Diese Pendelrollenlager<br />
werden zur optimalen Lagerlufteinstellung auf kegeligen<br />
Wellen oder Spannhülsen montiert. Das bietet u. a. den<br />
Vorteil, dass die Lager nicht erwärmt und aufgeschrumpft<br />
werden müssen, sondern einfach aufgeschoben werden<br />
können. Der Nachteil: Das Montage- oder Servicepersonal<br />
muss mit einer Fühlerlehre das Lagerspiel und damit den<br />
korrekten Sitz des Lagers überprüfen. Das funktioniert nur<br />
bei offenen Lagern, zieht aber auch die unangenehme Konsequenz<br />
nach sich, dass Schmutz- und Staubpartikel sowie<br />
Wasser ins Innere der Lager eindringen und deren Lebensdauer<br />
beeinträchtigen.<br />
Einen ersten Lösungsversuch für dieses Dilemma (offenes<br />
Lager und einfache Montage oder geschlossenes Lager und<br />
aufwendige Montage?) erarbeitete NSK schon 2<strong>01</strong>2/13 gemeinsam<br />
mit einem australischen Vertriebspartner und mehreren<br />
großen Bergbauunternehmen. In verschiedenen Tagebauen,<br />
bei denen die Lager an den Förderbandtrommeln im<br />
Mittel nach etwa sechs Monaten ausfielen, wurde eine neu<br />
entwickelte Baureihe von abgedichteten Pendelrollenlagern<br />
installiert, zu deren Merkmalen eine hocheffektive Dichtungskonstruktion<br />
und ein einzigartiger, besonders langlebiger Lagerwerkstoff<br />
gehören. Allerdings ist bei diesen Lagern – weil<br />
sie nicht offen, sondern abgedichtet sind – keine Messung der<br />
Radialluft möglich.<br />
Inzwischen müssen sich die Anwender nicht mehr zwischen<br />
einfacher Montage und begrenzter Lagerlebensdauer entscheiden,<br />
denn NSK hat eine Weltneuheit entwickelt: Pendelrollenlager<br />
mit abnehmbarer Dichtung. Diese Dichtung ist in<br />
einem Dichtungsträger montiert, der über Schrauben vollständig<br />
abnehmbar ist und somit den Zugang für Spielmessungen<br />
mit Fühlerlehren und, falls erforderlich, für eine Inspektion<br />
sowie zum Schmieren mit einem Fett nach Wahl des Anwenders<br />
ermöglicht. Diese Konstruktion erfordert kein Warmaufschrumpfen<br />
mit entsprechenden Anwärmgeräten, und die<br />
Anwender können konische Spannhülsen und Gegenmuttern<br />
entsprechend der ISO-Norm verwenden. Diese Ausführung<br />
ist abmessungsgleich mit bestehenden Lösungen und somit<br />
austauschbar.<br />
Ein wesentliches Entwicklungsziel war, dass die Lager trotz<br />
der abnehmbaren Dichtung innerhalb der nach ISO spezifizierten<br />
Abmessungen bleiben, sodass weiterhin Standard-<br />
Lagergehäuse verwendet werden können. NSK erreichte<br />
dieses Ziel durch den Einsatz des firmeneigenen Hi-TF-Lagerwerkstoffs.<br />
Mit ihm erhöht sich die Tragzahl um bis zu<br />
10 % je nach Größe im Vergleich zu einem offenen Standardlager.<br />
Die Betreiber der Förderanlagen können daher ihre vorhandenen<br />
offenen Lager, bspw. an den Antriebs-, Umlenk- und<br />
Spannrollen von Förderbändern, schnell und einfach gegen<br />
NSK-Pendelrollenlager austauschen. Ein neues Gehäuse ist<br />
nicht erforderlich.<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
31<br />
DAS SCHNITTMODELL der Pendelrollenlager mit abnehmbarer<br />
Dichtung gibt den Blick frei auf Innenring, Außenring, Käfig, Dichtung<br />
und die Halterung der Dichtung.<br />
DIE HÖHEREN TRAGZAHLEN der Hi-TF-Lager schaffen die<br />
Voraussetzung dafür, dass die Lager trotz der zusätzlichen Dichtung<br />
innerhalb der ISO-Abmessungen bleiben.<br />
Im Vergleich zu klassischen Lagerstählen bietet der Hi-<br />
TF-Werkstoff bei sauberem Schmierstoff generell eine etwa<br />
doppelt so lange Lebensdauer. Bei verschmutzter Schmierung<br />
kann die Lebensdauer sogar um den Faktor Zehn<br />
steigen. Die Lager sind mit Dichtungen aus bewährtem<br />
Hochleistungs-Nitril-Werkstoff (HNBR), der für Umgebungstemperaturen<br />
bis 100 o C geeignet ist, und extra starken Lippendichtungen<br />
ausgestattet, die im Vergleich zu branchenüblichen<br />
Konzepten eine um 30 % effektivere Abdichtung<br />
bieten. Das trägt zum Schutz vor Verunreinigungen und<br />
damit zu einer langen Lebensdauer bei. Seit den ersten Praxistests<br />
und Umrüstungen hat NSK Australia rund 1600<br />
langlebige Pendelrollenlager mit abnehmbaren Dichtungen<br />
an die Bergbauindustrie des Landes geliefert. Ein komplettes<br />
Sortiment von Standardgrößen mit Bohrungsdurchmessern<br />
von 120 bis 480 mm ist jetzt auch in Europa verfügbar.<br />
Erste Installationen haben bereits stattgefunden. In Australien<br />
ergaben Analysen von Lagern nach zwei Jahren Einsatzdauer<br />
eine Restlebensdauer von acht Jahren, sodass sich<br />
eine Gesamtlebensdauer von zehn Jahren ergibt. Das geht<br />
weit über alles hinaus, was bisher bei Förderanlagen in der<br />
Bergbau- und Steinbruchindustrie erreicht wurde.<br />
www.nskeurope.de<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
32<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
ZÜGIG!<br />
Beschichten und Reparieren im Blitztempo<br />
JE ZWEI KOMPONENTEN, unterschiedliche Gebindegrößen<br />
und einfache Werkzeuge genügen, um mit<br />
den Reparatursets maximalen Nutzen zu erzielen.<br />
Die Unternehmensgruppe Lutze bietet in<br />
Nordeuropa ein umfassendes Produktund<br />
Dienstleistungsprogramm in den<br />
Bereichen Fördertechnik und Kunststofftechnik<br />
an. Darunter finden sich<br />
auch allerhand interessante Lösungen,<br />
dank der mit etwas Geschick – und das<br />
haben die Fachleute in Gewinnungsbetrieben<br />
ohnehin – kleine Reparaturen<br />
rasch erledigt sind.<br />
Beispielsweise lassen sich mit hochelastischen<br />
Beschichtungswerkstoffen<br />
für den Verschleiß- und Oberflächenschutz<br />
Anlagen- und Fahrzeugteile behandeln.<br />
Zur Verlängerung der Lebensdauer<br />
eignen sich die angebotenen<br />
PU-Sprühbeschichtungen besonders,<br />
wenn Schäden durch gleitenden Abrieb<br />
verhindert werden sollen. Die notwendige<br />
Schichtdicke wird je nach Anwendungsfall<br />
gewählt, beträgt aber mindestens<br />
2 mm. Die aufgesprühten Schutzschichten<br />
bewähren sich in Behältern.<br />
Auch sollen sie die Lebensdauer von<br />
Verschleißteilen, Walzen, Rollen etc. verlängern.<br />
Ist ein schon eingetretener Schaden<br />
speziell an Transportbändern zu beheben,<br />
empfehlen sich die 2K-Reparatursysteme<br />
aus Lutze-eigener Entwicklung.<br />
Dieses Luwirep genannte Reparaturmaterial<br />
und sämtliches Zubehör ist laut<br />
Hersteller kurzfristig aus dem bestehenden<br />
Lagervorrat lieferbar.<br />
Das Produkt Luwirep 70 wurde dabei<br />
speziell zur schnellen Reparatur von<br />
Gummi-Transportbändern und als Gummi-Verschleißschutz<br />
entwickelt. Mit<br />
einer Härte von 70 ± 5 Shore A ist das<br />
Zwei-Komponenten-Reparaturmaterial<br />
für die Ausbesserung von Beschädigungen<br />
bestens geeignet. Insbesondere die<br />
Anhaftung und der Abrieb sind optimal<br />
an die Eigenschaften von Gummi angepasst.<br />
Ein Deckplattenschaden an Gewebe-<br />
und Stahlseilgurten kann damit<br />
in nur 40 min repariert werden. Unmittelbar<br />
im Anschluss ist die Anlage wieder<br />
einsatzbereit. Auch das Abdecken<br />
von mechanischen Verbindern, das<br />
Ausbessern von besonders beanspruchten<br />
Flächen und das Verfugen<br />
von Plattenstößen montierter Auskleidungen<br />
ist mit Luwirep 70 möglich. Übliche<br />
Abstreifer- und Gurtreinigungssysteme<br />
kommen erfahrungsgemäß mit<br />
den ordnungsgemäß ausgeführten Reparaturstellen<br />
dank einer optimalen Anpassung<br />
an die Gummi-Eigenschaften<br />
EINFÜLLEN, AUSHÄRTEN LASSEN, eventuell nachbearbeiten – fertig! Mit Luwirep 70<br />
sind Schadstellen am Band schnell repariert.<br />
gut klar. Geringer Werkzeugaufwand,<br />
die einfache Handhabung auch für Ungeübte<br />
und die Möglichkeit, die Doppel-<br />
Kartusche wieder zu verschließen, um<br />
den Restinhalt später zu verwenden,<br />
werden als weitere Vorteile genannt.<br />
Grundsätzlich wird für das Produkt eine<br />
gute Haftung auf nahezu allen Materialien<br />
versprochen, für die konkrete Anwendung<br />
aber empfohlen, nach speziellen<br />
Haftvermittlern zu fragen.<br />
Mit Luwirep 85 steht eine Spachtelmasse<br />
zur Ausbesserung und Aufschichtung<br />
von PU-Verschleißschutzplatten<br />
und -Beschichtungen oder zum<br />
Ausgleichen von Übergängen zur Verfügung.<br />
Nähte von verschraubten oder<br />
verklebten Luwitan-Platten sowie anderen<br />
Auskleidungen lassen sich mit dem<br />
85 ± 5 Shore A-Produkt verspachteln,<br />
um Übergänge zu egalisieren.<br />
Durch ihre hervorragenden Eigenschaften<br />
kann die Spachtelmasse auch<br />
SPEZIALSPACHTEL Luwirep 85. Auch<br />
größere Schadensbereiche lassen sich einfach<br />
nachbehandeln. Fotos: Lutze-Group/Internet<br />
zur Aufschichtung besonders stark<br />
beanspruchter Flächen und Verschleißzonen<br />
sowie zur Reparatur von Beschädigungen<br />
verwendet werden. Das Material<br />
hat eine Verarbeitungszeit von etwa<br />
10 min und kann nach der Aushärtung<br />
mechanisch nachbehandelt werden.<br />
Wenngleich die Anwendungen sehr<br />
einfach erscheinen, und zusätzliche Erklärvideos<br />
dazu im Internet zu finden<br />
sind, bietet Lutze auch halb- oder ganztägige<br />
Schulungen zur Verarbeitung von<br />
Luwirep-Produkten direkt vor Ort oder<br />
an eigenen Standorten an, um für Interessenten<br />
einen individuellen Lösungs-<br />
Mix zu erarbeiten.<br />
www.lutze-group.com<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
33<br />
HILFREICHES ZUBEHÖR<br />
Für eine höhere Produktivität von Förderbandanlagen<br />
GERADEAUS: Die Bandzentrierstation PTEZ eignet sich<br />
für leichte bis schwere Anwendungen und für reversierbare<br />
Bänder. Foto: Flexco Europe<br />
Flexco Europe hatte vor, einige neue Produkte anlässlich der<br />
geplanten Messe Solids im Februar in Dortmund vorzustellen.<br />
Nun findet diese Messe zwar erst im Juni statt – die Produkte<br />
jedoch sind schon da und werden für Interessenten angesichts<br />
jetzt fälliger Reparatur- und Tauschprogramme interessant<br />
sein. Der Anbieter will damit an Förderbändern Probleme wie<br />
Bandschieflauf oder Materialverlust beheben und auf Dauer<br />
vermeiden. Die Bandzentrierstation PTEZ eignet sich für leichte<br />
bis schwere Anwendungen und für reversierbare Bänder mit<br />
bis zu 2100 mm Breite. Betreiber von Förderanlagen können<br />
sie auch bei Bändern mit verschlissenen oder beschädigten<br />
Kanten einsetzen. Durch die einfache Bauweise der Halterungen<br />
und Bauteile lässt sich die Station einfach und schnell<br />
montieren. Die Rolle für die Bandführung ist schon ab dem<br />
Standardmodell mit Polyurethan beschichtet. Erhältlich ist<br />
zudem eine günstigere Version, bei der statt Polyurethan (PU)<br />
ein Gummi-Rollenbelag zum Einsatz kommt.<br />
Um Materialverluste im Übergabebereich von Förderanlagen<br />
zu vermeiden, bietet Flexco verschiedene Seitenabdichtungssysteme<br />
an. Befestigungselemente kombiniert mit einer<br />
solchen Abdichtung isolieren das Schüttgut effektiv, ohne<br />
dabei die Banddecke des Gurts zu beschädigen. Damit können<br />
Betreiber auf einfache Weise außerdem die Staubentwicklung<br />
reduzieren und gleichzeitig den Materialdurchsatz erhöhen.<br />
Die Seitenabdichtungsklemmen stehen für<br />
unterschiedlich starke Beanspruchungen zur Verfügung. Sie<br />
lassen sich sehr leicht montieren, wie die Baureihe Flex-Lok,<br />
die der Spezialist individuell auslegt. Damit eignen sie sich für<br />
verschiedene Förderbandanlagen – selbst für große und<br />
schwere Übergabe-Anwendungen.<br />
www.flexco.com<br />
www.kobelco-europe.com<br />
www.kobelcofanshop.com
34<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
SPEZIALITÄT: Schneller Wartungs- und Reparaturservice für Baumaschinen und Anbaugeräte. In vielen Fällen ist eine fachgerechte<br />
Reparatur die bessere Alternative zur Neuanschaffung.<br />
FÜR JEDEN FALL EINE LÖSUNG<br />
Schnelle Hilfe vor Ort oder in den modernen Werkstätten<br />
Stahlbau, mechanische Fertigung, Pulverbeschichtung,<br />
Lagertechnik – das<br />
Team der BAF GmbH aus Leubsdorf bei<br />
Chemnitz bietet seit über 25 Jahren Lösungen<br />
für viele Branchen. Das gilt auch<br />
für den Bereich der Baumaschinenreparaturen,<br />
in dem die Spezialisten bereits<br />
umfassende Erfahrungen sammeln konnten.<br />
Und da die BAF-Experten keineswegs<br />
vor im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„großen Aufgaben“ zurückschrecken,<br />
setzen Verantwortliche verschiedener<br />
Gewinnungsbetriebe und Steinbrüche im<br />
sächsischen Raum auf die Kompetenz<br />
des Dienstleisters.<br />
Speziell in der Phase der Winterreparaturen<br />
kommt das Miteinander zum<br />
Tragen, um mit dem Start in die nächste<br />
Bausaison ungestört lieferfähig zu sein.<br />
Aufwendige Reparaturen und Wartungen<br />
würden in dieser Zeit die eng getakteten<br />
Betriebsabläufe stören und unnötige<br />
Kosten erzeugen.<br />
Die BAF-Techniker sind Profis, wenn<br />
es um Baumaschinen geht. Das umfassende<br />
Service-Angebot sichert angefangen<br />
von der Schadensanalyse bis zur<br />
fachgerechten Instandsetzung schnelle<br />
und umfassende Hilfe auch bei akuten<br />
Notfällen! Die Flotte der Werkstatt-Fahrzeuge<br />
ist mit allen Gerätschaften und<br />
Messwerkzeugen ausgestattet, die für<br />
den mobilen Einsatz gebraucht werden.<br />
Bei der Instandsetzung von Schaufeln,<br />
dem Ersetzen von Zähnen und anderen<br />
Reparaturen kommen seitens des<br />
Hardox-Wearparts-Partners BAF nach<br />
Möglichkeit die besonders verschleißbeständigen<br />
Hardox-Stähle und Verschleißschutzkomponenten<br />
des schwedischen<br />
Herstellers SSAB zum Einsatz. Die maximale<br />
Langlebigkeit und der hohe Härtegrad,<br />
gepaart mit hervorragenden Eigenschaften<br />
hinsichtlich Biegsamkeit und<br />
Bearbeitung, machen Hardox zum idealen<br />
Material für die Instandhaltung und<br />
Reparatur. Sollte das Vor-Ort-Equipment<br />
der BAF-Techniker in speziellen Fällen<br />
nicht ausreichen, können umfassendere<br />
Reparaturen im technisch hervorragend<br />
ausgestatteten Werk in Leubsdorf durchgeführt<br />
werden.<br />
Neben Baumaschinen ist auch die typische<br />
Anlagentechnik von Steinbrüchen<br />
und Kiesgruben bei BAF in guten Händen.<br />
Bedarfsweise werden individuelle<br />
Verschleißteile gefertigt, teilverschlissene<br />
noch geeignete Teile aufgearbeitet,<br />
Normteile bei Reparaturen ersetzt, um<br />
Lagerstellen, Rotoren, Brechbacken,<br />
Schaufeln, Schilde, Wellen, Umlenktrommeln<br />
und vieles mehr handwerklich prä-<br />
zise zu erneuern. Derart anspruchsvolle<br />
Arbeiten sind über die Herstellerqualifikation<br />
zum Schweißen Klasse E für S355<br />
und Edelstähle abgesichert. Darüber<br />
hinaus ist BAF auch für spanende Bearbeitungen<br />
ein kompetenter Partner.<br />
Angesichts des umfassenden Programms<br />
ist es kaum zu glauben, dass das<br />
inzwischen mehr als 80 hochspezialisierte<br />
Mitarbeiter zählende Maschinenbauund<br />
Service-Unternehmen im Jahr 1980<br />
als „Schlosserei Dietmar Ehnert“ und Ein-<br />
Mann-Betrieb startete. Bis heute wuchs<br />
daraus ein anerkannter Anbieter, der sich<br />
vom Stahlbau über die mechanische Fertigung<br />
bis zur Baumaschinen-Reparatur,<br />
der eigenen Pulverbeschichtung und der<br />
Lagertechnik ein breites Leistungsspektrum<br />
im Bereich des Maschinenbaus erschlossen<br />
hat. Parallel zum Portfolio<br />
wuchs auch der Standort: Mittlerweile<br />
umfasst der Betrieb in Leubsdorf neben<br />
dem Verwaltungsgebäude sieben Hallen<br />
für die Produktion, die BAF neu gebaut<br />
oder von Nachbarfirmen übernommen<br />
hat, um anschließend sämtliche Abläufe<br />
zu optieren. Das Team wird heute in der<br />
zweiten Generation von Geschäftsführer<br />
Sven Ehnert geführt. <br />
(gsz)<br />
https://baf-leubsdorf.de<br />
AUFARBEITUNG UND INSTANDSETZUNG: Die Flexibilität, mit der BAF im Markt unterwegs ist, bildet sich in vielfachen Referenzen ab. Fotos: BAF GmbH<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
ULTRASCHNELL<br />
Gurtreparatur jetzt auch<br />
für große Schäden<br />
Im Jahr 2020 hat Rema Tip Top das Zwei-Komponenten-<br />
Reparaturmaterial Remarep Ultra 10 herausgebracht, das die<br />
Reparatur kleinerer Beschädigungen an Fördergurten erheblich<br />
beschleunigt. Ab sofort ist das Produkt außerdem in einer<br />
schwarzen Version speziell für große Reparaturen erhältlich.<br />
Die Zwei-Komponenten-Reparaturpaste Remarep Ultra 10<br />
„Black“ aus lösungsmittelfreiem PU in der neuen Kartuschengröße<br />
hilft, die Reparaturzeit speziell bei großen Beschädigungen<br />
an Fördergurten sowie PU-, PVC- und Elastomerbauteilen<br />
deutlich zu reduzieren. Mit dem neuen Produkt der<br />
Anbieter auf die große Nachfrage von Anwendern, die bereits<br />
die roten 210-ml-Kartuschen erfolgreich einsetzen und eine<br />
ebenso zuverlässige Lösung für größere Reparaturen an Fördergurten<br />
wünschen. Dementsprechend ist die neue schwarze<br />
Reparaturpaste in größeren Einheiten von 1500 ml je Kartusche<br />
erhältlich. Für die leichte und effiziente Verarbeitung<br />
wird eine Akku-Kartuschenpistole verwendet. Wie schon für<br />
kleinere Reparaturen überzeugt auch das neue Reparatursystem<br />
für größere Schäden mit einer außergewöhnlich schnellen<br />
Aushärtung: Bei 24° Celsius liegt die Härte nach 15 Minuten<br />
bei durchschnittlich 65 Shore A, nach 60 Minuten kann ein<br />
reparierter Fördergurt wieder belastet werden. Remarep Ultra<br />
10 „Black“ bietet ähnliche Verschleißeigenschaften wie das<br />
ursprüngliche Gurtmaterial und ist beständig gegen UV-Strahlung,<br />
Öl und Dieselkraftstoff. Hauptanwendungsgebiete der<br />
Reparaturmasse liegen in der Reparatur von Fördergurten,<br />
beispielsweise bei Beschädigungen an Deckenplatten und<br />
Längsrissen, und in der Versiegelung von Durchschlägen.<br />
Über die Reparatur von Fördergurten hinaus eignet sich das<br />
Reparaturmaterial besonders zum Füllen von Fugen bei Gummiauskleidungen<br />
sowie für kosmetische Reparaturen an PU-,<br />
PVC- und Elastomerbauteilen. Die Reparatur kann entweder<br />
von geschultem RTT-Service-Personal oder von qualifiziertem<br />
Personal beim Anlagenbetreiber durchgeführt werden.<br />
www.rema-tiptop.de<br />
GEWACHSEN: Mit Remarep<br />
Ultra 10 in einer roten Version<br />
für kleinere Reparaturen und in<br />
der neuen schwarzen Version<br />
für größere Reparaturen bietet<br />
Rema Tip Top ab sofort ein universelles<br />
Reparatursystem für<br />
verschiedene Anforderungen.<br />
Foto: Rema Tip Top<br />
Damit<br />
Ihre<br />
Pumpe<br />
läuft<br />
sind wir Ihr starker Partner.<br />
Feststoffpumpen, Ersatz teile und<br />
Service haben wir auf Abruf bereit.<br />
Damit Ihr Geschäft auch dann noch<br />
läuft, wenn der Ernstfall eintritt.<br />
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36<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
Wenn Feststoffpumpen Hilfe brauchen<br />
Die Unverzüglichen<br />
PUMPENREPARATUR FÄLLIG? SPG führt ein großes Lager an Ersatz- und Verschleißteilen aus Naturgummi oder Hartchromguss für SPG-<br />
Pumpen. Die Teile sind zu 100 % kompatibel zu vorhandenen Pumpen verschiedener Drittanbieter. Fotos: SPG<br />
Als Fachbetrieb im Bereich Feststoffpumpen mit bestens geschulten<br />
Mitarbeitern sorgt die SPG Slurry Pumps Germany<br />
GmbH aus Bünde für die passende Auslegung, Ersatzteilversorgung,<br />
den Service und die Reparatur von gepanzerten<br />
Pumpen, die für den Transport von feststoffbeladenen abrasiven<br />
Medien und Schlämmen genutzt werden. Dank der breiten<br />
Aufstellung und vorsorglich umfangreichen Vorhaltung von<br />
Pumpen und Ersatzteilen kann das Unternehmen unverzüglich<br />
reagieren und den nötigen Service im Problemfall übernehmen,<br />
während viele andere Anbieter Liefer- und Einsatzzeiten<br />
von mehreren Wochen in Aussicht stellen. Der angebotene<br />
Pumpen-vor-Ort-Service wird – je nach Tageszeit der Beauftragung<br />
und der Entfernung – innerhalb kürzester Zeit durchgeführt,<br />
damit die Auftraggeber den Betrieb schnell wieder<br />
aufnehmen können. Denn ganz gleich wie widerstandsfähig<br />
Pumpen gegenüber Abrasion und Korrosion ausgelegt sind,<br />
bleibt es erforderlich, abgenutzte Verschleißteile bei Bedarf<br />
zu ersetzen. Ebenfalls sollten eine regelmäßige vorbeugende<br />
Wartung und Inspektion der Pumpe stattfinden, um einen ungeplanten<br />
Stillstand oder Ausfall der Pumpe, und damit der<br />
Anlage, zu vermeiden.<br />
Nach eindeutiger Klärung der Problemlage lässt sich der<br />
Pumpenservice durch die qualifizierten SPG-Techniker oftmals<br />
direkt vor Ort ausführen, zum Beispiel durch den Austausch<br />
defekter Pumpenverschleißteile und Wechsel relevanter Nebendichtungen,<br />
die in großer Anzahl im Lager Bünde vorrätig gehalten<br />
werden. Ist das Problem weitreichender und eine Reparatur<br />
vor Ort nicht möglich, kümmert sich der Fachbetrieb um<br />
die Abholung, Instandsetzung sowie die zügige Rücklieferung<br />
und den Wiedereinbau der reparierten Pumpe.<br />
Stellt sich heraus, dass die vorhandene Pumpe mit Materialien<br />
oder Aufgabenstellung nicht perfekt zusammenpasst, etwa<br />
weil sich im Laufe der Zeit die Bedingungen verändert haben<br />
und bspw. in der Sand- und Kiesgewinnung Lagerstätten-<br />
bereiche angetroffen werden, deren Materialzusammensetzung<br />
deutlich von den ursprünglichen Annahmen abweicht oder sich<br />
die Mengenverhältnisse geändert haben, können die Pumpenspezialisten<br />
passendere Alternativen empfehlen. Erfahrene Mitarbeiter<br />
helfen in solchen Fällen – und natürlich auch beim Neuerwerb<br />
von SPG-Pumpen – bei der Auswahl.<br />
Da jeder Pumpeneinsatz individuell ist, beinhaltet die eingehende<br />
Beratung neben der Berechnung der Pumpenleistungen<br />
und der Wirtschaftlichkeit auch die Auslegung der erforderlichen<br />
Rohrnennweiten sowie das Aufdecken möglicher energetischer<br />
Einsparpotenziale. Effizienz, Wirtschaftlichkeit und<br />
Langlebigkeit steigen spürbar, wenn optimale, auf das Fördermedium<br />
abgestimmte Pumpen mit passenden Wanddicken und<br />
Werkstoffen im Einsatz sind.<br />
Die widerstandsfähigen Kreiselpumpen des Unternehmens<br />
sind speziell für den Transport von Fördermedien mit abrasiven<br />
Feststoffanteilen konzipiert und bewähren sich unter anderem<br />
in der Sand- und Kiesgewinnung sowie allen anderen mineralischen<br />
Aufbereitungsanlagen. Je nach Anforderung werden<br />
flexible Gummiwerkstoffe oder gehärtete Chromlegierungen<br />
eingesetzt. SPG-Feststoffpumpen sind außerdem so konstruiert,<br />
dass sie jederzeit leicht demontiert werden können. Verschleißteile<br />
wie Gehäuseeinsätze, Spiralgehäuse, Laufräder und<br />
Dichtungen sind leicht zugänglich und können bei Bedarf problemlos<br />
gewechselt werden. Eine Sichtkontrolle der relevanten<br />
Nassteile ist je nach Pumpengröße durch das Lösen von lediglich<br />
vier oder sechs Schrauben möglich.<br />
Durch die große Auswahl an verschiedenen Baureihen und<br />
Baugrößen lässt sich für jede Anwendung das geeignete Modell<br />
finden, angefangen von Pumpen für Fördermedien mit Feststoffanteilen<br />
von wenigen µm bis hin zu Modellen, die für Korngrößen<br />
von bis zu 300 mm geeignet sind.<br />
www.spg-pumps.com<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
37<br />
KENNTNISREICH UND INDIVIDUELL<br />
Weil weniger manchmal mehr ist<br />
BESSERER BISS mit dem neuen Drei-Zahn-Löffel. Mit einem Ladespiel füllt der Baggerfahrer<br />
bis zu 9 t Material auf den Lkw.<br />
NACH UND NACH stellt Resch-Ka-Tec auf Hardox<br />
500 Tuf um. Fotos: Resch-Ka-Tec/SSAB<br />
Vor 40 Jahren begann Bernd Reschke<br />
mit der Herstellung von Anbaugeräten.<br />
Heute fertigen rund 85 Mitarbeiter bei<br />
Resch-Ka-Tec in Hasselroth Ladeschaufeln,<br />
Tieflöffel und Sonderwerkzeuge.<br />
Hochwertige individuelle Lösungen und<br />
schnelle Reaktionszeiten machen den<br />
Erfolg des Unternehmens aus. Dafür<br />
setzt Resch-Ka-Tec auf hochwertige<br />
Materialien und modernste Produktionsverfahren.<br />
Von Beginn an war SSAB mit<br />
Hardox als Verschleißblech dabei. Das<br />
Unternehmen ist seit über neun Jahren<br />
Partner von „Hardox In My Body“<br />
(HIMB). Das Zeichen steht für Produkte,<br />
die von qualifizierten Partnern nach<br />
höchsten Standards hergestellt werden.<br />
Resch-Ka-Tec gehört außerdem zu<br />
den ersten deutschen Herstellern von<br />
Ladeschaufeln und Baggerlöffeln, die<br />
Hardox-500-Tuf-Verschleißstahl verarbeiten.<br />
Aktuell ist dieser Stahl bis 25,4<br />
mm Blechdicke verfügbar. Versuche mit<br />
30 mm Materialstärke laufen bereits. Das<br />
Material hat eine vergleichbare Zähigkeit<br />
wie Hardox 450, bietet aber mit 500 HBW<br />
deutlich mehr Härte. Messungen ergaben<br />
bis zu 30 % mehr Standzeit von Ausrüstungen<br />
bei vergleichbaren Einsätzen.<br />
„Wegen seiner vielfältigen Konstruktionen<br />
und Lösungen haben wir Resch-Ka-<br />
Tec schon im Vorfeld mit Vorserienmaterial<br />
für Verarbeitungsversuche mit an<br />
Bord genommen“, erläutert Christoph<br />
Bednarz, Regional SSAB Sales Manager<br />
für Südwestdeutschland.<br />
„SSAB-Produkte garantieren eine extrem<br />
hohe Qualität. Aus diesem Grunde<br />
stehen wir Neu- oder Weiterentwicklungen<br />
sehr positiv gegenüber. Die ersten<br />
Tests von Hardox 500 Tuf waren überzeugend.<br />
Vor allem bei Verarbeitung, Umformung<br />
und Verschweißen sind sehr große<br />
Fortschritte festzustellen“, lobt Bernd<br />
Reschke.<br />
Alternativ zur Standzeiterhöhung des<br />
Anbaugerätes kann durch den Einsatz<br />
des Tuf-Stahls eine gezielte Verringerung<br />
der Materialstärken vorgenommen werden.<br />
Dank der verbesserten mechanischen<br />
Material-Eigenschaften können<br />
leichtere Grabgefäße bei gleicher Größe<br />
und größere bei gleichem Gewicht konstruiert<br />
werden. Das umfassende Knowhow<br />
und eine bewusst starke Fokussierung<br />
auf die Wünsche der Auftraggeber<br />
erklärt die Vielfältigkeit der Produktpalette<br />
und den Erfolg von Resch-Ka-Tec. In<br />
gemeinsamen Beratungen wird stets eine<br />
für den jeweiligen Einsatz optimale Lösung<br />
gesucht, denn kurze Entscheidungswege,<br />
individuelle technische Beratung<br />
und der absolute Wille, den<br />
Anwenderwunsch zu erfüllen, entsprechen<br />
der Philosophie des Unternehmens.<br />
Ergänzt wird diese durch vorbildliche<br />
Qualifizierung der Mitarbeiter und eine<br />
große Fertigungstiefe, die Abhängigkeiten<br />
von Vorlieferanten vermeidet und so den<br />
schnellstmöglichen Liefertermin sichert.<br />
Beispielhaft dafür steht ein Steinbruch<br />
bei Beckum, in dem Kalkmergel als Rohstoff<br />
für das dort ansässige Holcim-Zementwerk<br />
gewonnen wird. Gearbeitet<br />
wird zweischichtig an sechs Tagen in der<br />
Woche. Eine Schlüsselposition in der Gewinnung<br />
kommt dem Cat 390 F zu. Mit<br />
einem Ladespiel bewegt dieser 90-t-<br />
Bagger 8 bis 9 t Material. Nachdem es mit<br />
dem vierzahnigen Baggerlöffel Probleme<br />
gab, empfahlen die Experten von Resch-<br />
Ka-Tec für die Ersatzkonstruktion nicht<br />
nur den Einsatz von Tuf-Stahl, sondern<br />
auch die Umstellung auf eine geeignetere<br />
Löffelvariante mit nur drei Zähnen. Ergebnis:<br />
Mit diesem kürzlich ausgelieferten<br />
Baggerlöffel sind die vormaligen<br />
Probleme Geschichte.<br />
www.ssab.de<br />
www.resch-ka-tec.de
38<br />
VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />
PARTNERSCHAFTLICH<br />
Multiplizierte Stärken mit Beständigkeitsplus<br />
KLEINES JUBILÄUM: Philipp Kaskarian (GF Emer-Esco Europa),<br />
Hermann Schoch (Firmengründer und GF der Baumaschinensparte)<br />
und Mike Passen (Verkaufsleiter DACH/Esco, v.l.) mit der Auszeichnung<br />
zur 30-jährigen Partnerschaft. Fotos: HS-Schoch<br />
Wer Löffel, Schaufeln und Greifer mit hohen Schlagzahlen<br />
regeneriert wie HS-Schoch, kann mehr als ein Wörtchen mitreden,<br />
wenn es um Verschleißbilder geht. Genauso gut weiß<br />
der Spezialist, dass die Art und Qualität von Material und<br />
Regeneration über die Länge und Gesundheit des zweiten<br />
Lebens des Anbaugerätes entscheiden. Dank Hardox verhilft<br />
der Verschleißblech-Experte mit entsprechendem Know-how<br />
in der Verarbeitung solchen Anbaugeräten für Baumaschinen<br />
nicht nur zu einer zweiten Chance, sondern auch zu einer bis<br />
um das Dreifache verlängerten Lebensdauer. Doch Bleche,<br />
Unterschraubmesser, Profile und Verschleißstreifen passender<br />
Stahlgüten sind nicht alles. Ein regeneriertes Anbaugerät<br />
braucht auch die Kraft neuer Zähne. In diesem Segment setzt<br />
der Regenerations- und Ausrüstungsexperte seit nunmehr<br />
30 Jahren auf die Partnerschaft mit Weir Esco. Zum Jubiläum<br />
im Sinne kompromissloser Qualität gab es Ende 2021 eine<br />
Feier – situationsbedingt nur im kleinen Rahmen. Die Partner<br />
betonten, dass sich gerade in schwierigen Zeiten Verlässlichkeit,<br />
Erfahrung und ein langjähriges Miteinander besonders<br />
auszahlen. Eine besondere Leidenschaft für innovative<br />
Qualitätsprodukte und Lösungen im Bereich Baumaschinenzubehör<br />
und Verschleißteile verband die HS-Schoch-<br />
Gruppe und Weir Esco von Beginn an. So wundert es nicht,<br />
dass 2021 noch ein weiteres Jubiläum, nämlich die zwanzigjährige<br />
Erfolgsgeschichte vom HS-Reißlöffel „The Beast“, gefeiert<br />
wurde. Konstruktionsleiter Roland Bihr nahm damals die<br />
Herausforderung eines Kunden an, der mit außerordentlich<br />
großen Problemen bei Arbeiten im Sandstein zu kämpfen<br />
hatte. „The Beast“ als Sonderanfertigung löste sein Problem<br />
und der daraufhin weiterentwickelte HS-Reißlöffel überzeugt<br />
Anwender bis heute durch seine konische Bauform, die das<br />
Verkanten bei schwierigen Einsatzbedingungen verhindert und<br />
maximale Reiß- und Hebelkräfte freisetzt.<br />
Von Beginn an war Roland Bihr klar, dass nur Esco-Zähne<br />
für „The Beast“ infrage kommen. Das flache und selbst schärfende<br />
Ultralok-Zahnsystem erleichtert das Eindringen in Gestein.<br />
Das in Kombination mit einem hohen Verschleißmaterialanteil<br />
sowie einer extrem harten und zähen Stahllegierung<br />
der Zähne war wie geschaffen für „The Beast“. Bis heute ist<br />
der spezielle, original HS-Reißlöffel an seinem unverwechselbarem<br />
Pink-Rot und den grünen Zähnen von Esco zu erkennen.<br />
Als eine der vielen Erfolgsgeschichten der langjährigen<br />
Partnerschaft wurde dieser Bestseller bis heute über 300 Mal<br />
verkauft.<br />
www.hs-schoch.de<br />
THE BEAST treibt es bunt und repräsentiert eine von zahlreichen<br />
gemeinsamen HS-Schoch-Esco-Erfolgsgeschichten.<br />
AUCH VETERANEN LIEBEN GRÜN: Instandgesetzte Felslöffel<br />
erhalten mit Hardox-Verschleißblech und Esco-Zähnen ihre alte<br />
Leistungsstärke zurück. Der Vorher-nachher-Zustand sollte<br />
unschwer zu erkennen sein.<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
40<br />
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
UNGÜNSTIGE VERHÄLTNISSE: Die 60-Tonner verlangen den Reifen<br />
besonders bei schlechtem Wetter alles ab.<br />
SCHWIERIGES TERRAIN: Der Steinbruch am Effenberg ist unter<br />
anderem geprägt von steilen Rampen. Fotos: Wistinghausen<br />
Bewährte und sichere<br />
Reifen gehören zu den wichtigsten und bisweilen auch teuersten Verschleißteilen.<br />
Insbesondere bei Skw sind sie auch in höchstem Maße sicherheitsrelevant.<br />
Niemand möchte in einem 60-Tonner sitzen, wenn bei forscher Bergabfahrt<br />
ein Vorderreifen platzt. Das passiert glücklicherweise nur in den<br />
seltensten Fällen. In der Regel – und hier sind Reifen eher dankbare Verschleißteile<br />
– kündigt sich ein erforderlicher Austausch kontinuierlich durch<br />
Profilabtrag an. Daher erlauben die Reifen ein langfristiges vorausschauendes<br />
Management seitens der Betreiber von Steinbrüchen und Kiesgruben.<br />
Mehrere grundlegende Alternativen<br />
stehen für die Wahl der Bereifung<br />
zur Verfügung. Dabei bestimmen meist<br />
die speziellen Anforderungen vor Ort,<br />
aber auch individuelle Erfahrungen die<br />
Auswahl mit: Im Neureifensegment umfasst<br />
das Marktangebot unterschiedlichste<br />
Produktklassen, von Premiummarken<br />
und preiswerteren Markenprodukten<br />
bis hin zu ausgesprochenen<br />
Budgetreifen. Ihnen gegenüber stehen<br />
als selbstständige Produktalternative die<br />
runderneuerten Pneus. Diese erfreuen<br />
sich seit einiger Zeit signifikant wachsender<br />
Berücksichtigung. Runderneuerte<br />
EM-Reifen gibt es bereits seit einigen<br />
Jahrzehnten, aber nie war das Konzept<br />
so gefragt wie heute, wo Nachhaltigkeitsaspekte<br />
im Sinne von Ressourceneinsparung<br />
mehr und mehr die Grundlagen<br />
des Umweltbewusstseins in der<br />
Betriebspraxis abbilden. Das betrifft<br />
natürlich auch die Ausstattung der umfangreichen<br />
Fahrzeugflotte bei der Heinrich<br />
Ebel GmbH + Co. KG. Das Familienunternehmen<br />
betreibt südlich von<br />
Arnsberg drei Gewinnungsstandorte.<br />
Hier ist Heiko Lammert als Einkäufer<br />
auch für das Reifenmanagement zuständig:<br />
„Die Reifenwahl gehört bei uns mittlerweile<br />
genauso zu den wichtigen Logistikpunkten<br />
wie die zum Beispiel<br />
umsichtige Verwendung der Betriebsenergie<br />
für die Anlagentechnik.“ Das<br />
Gewinnungsunternehmen Ebel kann<br />
dabei durchaus als erfahrener Pionier<br />
gelten. Bereits seit mehr als 15 Jahren<br />
werden auf den eingesetzten Skw immer<br />
wieder auch Produkte von Rösler Tyre<br />
Innovators aufgezogen. Die Dortmunder<br />
Runderneuerungsspezialisten haben mit<br />
den selbst entwickelten Produkten der<br />
Marke Schelkmann mehrere Jahrzehnte<br />
Erfahrung. Die in einem patentierten Verfahren<br />
der Kaltrunderneuerung hergestellten<br />
Reifen erhielten früher bei der<br />
sogenannten Schulter-zu-Schulter Aufbereitung<br />
lediglich eine Neubelegung<br />
der Lauffläche. Für diese auch als formunabhängige<br />
Runderneuerung bezeichnete<br />
Vorgehensweise werden bei Rösler<br />
durchgehende Profilsegmente, bestehend<br />
aus einer eigens entwickelten Synthesekautschukmischung,<br />
hergestellt<br />
und über eine patentierte Verbindungstechnologie<br />
mit dem Karkassenunterbau<br />
des Bestandsreifens verbunden.<br />
Mittlerweile hat Rösler das Verfahren<br />
weiterentwickelt: So werden auch<br />
die Seitenwände durch den Auftrag von<br />
neuem Seitenwandgummi und mit besonderen<br />
Verschalungen erneuert. Abschließend<br />
erhalten die Reifen eine neue<br />
Gravur mit allen wichtigen Daten wie<br />
Dimension, Profil, Montagehinweisen<br />
etc. in den Reifen geprägt.<br />
Rutschige Tücken<br />
im Kalksteinbruch<br />
Insgesamt 17 Skw sind bei Ebel im Einsatz.<br />
Davon werden je nach Erfordernis<br />
drei bis sechs Fahrzeuge am Standort<br />
Effenberg genutzt, wo ein hochwertiger<br />
devonischer Kalkstein gewonnen wird.<br />
Etwa 350.000 t Rohgestein werden hier<br />
im Jahr gefördert und aufbereitet. Zum<br />
Teil steile Rampen über bis zu mehr als<br />
150 m maximalem Höhenunterschied<br />
zwischen der derzeit tiefsten Abbausohle<br />
und der Aufbereitung prägen den<br />
Steinbruch. „Hier wird den Reifen alles<br />
abverlangt“, ergänzt Betriebsleiter<br />
Peter Müller. Bei widrigen Bedingungen<br />
wie Regen oder Schnee verwandelt sich<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
41<br />
BEWÄHRT UND WEITERENTWICKELT: Die runderneuerten Schelkmann-Reifen<br />
kommen auf den Hinterachsen der Skw zum Einsatz.<br />
PARTNER BEI DER REIFENWAHL: Michael Albrecht (l.) und Heiko<br />
Lammert, der als Einkäufer auch für das Reifenmanagement zuständig ist.<br />
Nachhaltigkeit<br />
der Untergrund – typisch für Kalksteinvorkommen<br />
– in eine schlammige Bahn,<br />
wo umsichtiges Fahren und hochwertiges<br />
Reifenmaterial unerlässlich sind.<br />
Hier eignen sich die runderneuerten<br />
Schelkmann-Reifen besonders für<br />
einen Einsatz auf den zwillingbereiften<br />
Hinterachsen. Dabei bringt Rösler auf<br />
den Skw-Typen Komatsu HD 605 und<br />
Caterpillar 775 Reifen der Dimension<br />
24.00 R 35 zum Einsatz. Etwa einen Reifensatz<br />
pro Mulde kalkuliert Heiko Lammert<br />
im Jahr ein, da haben nach seinen<br />
Aussagen die Fahrzeuge etwa 6000 Bh<br />
Laufleistung. Diesen Wert erreichen die<br />
runderneuerten Austauschprodukte<br />
meist ebenfalls. Selbst wenn sie ein<br />
paar Hundert Stunden weniger durchstehen,<br />
bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
interessant, wie der Einkäufer<br />
von Ebel nach Jahren der Erfahrung<br />
bestätigen kann.<br />
Der Spareffekt ist aber beileibe nicht<br />
der einzige Grund, warum das Arnsberger<br />
Familienunternehmen auf runder-<br />
neuerte Schelkmann-Reifen setzt, denn<br />
als weiterer Grund wird der Anspruch,<br />
mit allen natürlichen Ressourcen umsichtig<br />
umzugehen, ins Feld geführt.<br />
Runderneuerte Reifen leisten laut Heiko<br />
Lammert mit Sicherheit einen Beitrag<br />
dafür. Dieser Nachhaltigkeitsaspekt<br />
lässt sich in Zahlen ausdrücken. Michael<br />
Albrecht, Verkauf und Kundenbetreuung<br />
bei Rösler in Dortmund, bestätigt:<br />
„Ein bei uns runderneuertes Produkt<br />
benötigt etwa 75 % weniger neue Rohstoffe.“<br />
Dies erklärt sich nachvollziehbarerweise<br />
durch die Wiederverwendung<br />
der gebrauchten Karkassen sowie<br />
das eigene Materialrecycling für neue<br />
Profile. Noch besser sieht laut Rösler die<br />
CO 2 -Bilanz aus: „Hier können wir mit<br />
einer Reduktion um 80 % gegenüber<br />
einem Neureifen rechnen.“ Die Einsparung<br />
der natürlichen Ressourcen lässt<br />
sich nach Angaben der Dortmunder<br />
Spezialisten für einen Reifen der Dimension<br />
27.00 R 49 auch absolut in Zahlen<br />
angeben: So werden etwa 700 l weniger<br />
Rohöl und 320 kg weniger Gummi verwendet.<br />
Beim verwendeten Stahl kann<br />
die Reduzierung bis zu 140 kg betragen.<br />
Über die langjährigen Erfahrungen mit<br />
der Qualität sieht sich der Arnsberger<br />
Steinbruchbetreiber Ebel bei seiner Auswahl<br />
bestätigt und gut aufgehoben. Die<br />
eingelieferten Altreifen werden bei Rösler<br />
kontrolliert, sodass für die harten<br />
Einsätze wie am Effenberg nur geeignete<br />
Karkassen von Premiumreifen verwendet<br />
werden. Das ermöglicht einen<br />
Just-in-time-Austausch ‚abgefahren<br />
gegen runderneuert‘ direkt vor Ort im<br />
Steinbruch. Auf die Frage, warum keine<br />
runderneuerten Reifen auf den mächtigen<br />
Radladern – dem zweiten Flottensegment<br />
bei Ebel – zum Einsatz kommen,<br />
ist die Antwort schnell gefunden:<br />
„Bei einem umsichtigen Umgang mit<br />
Gerät und Reifen hält die OEM-Bereifung<br />
meist ein ganzes Fahrzeugleben“,<br />
so Heiko Lammert zum Abschluss. (bwi)<br />
www.roesler-tyres.com
42<br />
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
Einsatz im größten Murbruch Europas<br />
Mit mehr als 1 Mio. t Kies pro Jahr ist die Zech Kies GmbH der größte Erzeuger<br />
in Vorarlberg. Im Zentrum des Unternehmens am Standort Nüziders<br />
steht die Erschließung und Sicherung des Schesa-Murbruchs, und damit<br />
des größten seiner Art in Europa. Einerseits soll damit das Risiko weiterer<br />
Gesteinsabgänge eingedämmt werden, andererseits sollen Baurohstoffe<br />
gewonnen werden.<br />
Schon seit 1958 versorgt Zech Kies<br />
Abnehmer in der Region Vorarlberg<br />
mit Sand, Kies und Beton. Die Beförderung<br />
des Materials vom Abbaugebiet<br />
am Bürsberg zur Aufbereitungsanlage<br />
in Bürs findet dabei unterirdisch mit<br />
über 3 km langen Förderbändern sowie<br />
zusätzlich durch den Einsatz knickgelenkter<br />
Volvo-Dumper A30 und A40<br />
statt. Mit Bridgestone als Komplettanbieter<br />
für Baumaschinen- und Lkw-<br />
Reifen setzt Zech bei rund 77 % der<br />
sich im Einsatz befindenden OTR-Reifen<br />
auf die Bridgestone-Premiummodelle<br />
VTS, VLT und VLTS – und auch die<br />
Lkw-Flotte rollt zum Großteil auf<br />
Bridgestone-Reifen. „Bei uns in Nüziders<br />
sind Traktion, Stabilität, Dauerhaltbarkeit<br />
und Laufruhe als grundlegende<br />
Eigenschaften von Reifen<br />
entscheidend. Zusammen mit einer<br />
besonders hohen Schnittfestigkeit und<br />
einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
schätzen wir vor allem das ganzheitliche<br />
Qualitätsversprechen, das wir<br />
durch Bridgestone im täglichen Einsatz<br />
erfahren. Die Ausfallquote liegt hier bei<br />
null“, sagt Herbert Zech, Seniorchef der<br />
Zech Kies GmbH. „Bei unseren Schlüsselmaschinen,<br />
dem Volvo A30 und A40,<br />
setzen wir für den Materialtransport<br />
vom Schesa-Murbruch zur Aufbereitungsanlage<br />
sowie zum Tschalenga-<br />
Au-Steinbruch auf Bridgestone-VLTS-<br />
Reifen. Dabei legen diese rund 1800<br />
Betriebsstunden im Jahr zurück.“ Der<br />
VLTS-Reifen (V-Steel-Traction-S)<br />
wurde speziell für knickgelenkte Muldenkipper<br />
entwickelt, die sich sowohl<br />
auf festem Untergrund als auch bei Einsätzen<br />
in Steinbrüchen oder auf Großbaustellen<br />
beweisen müssen. „Die<br />
Bridgestone-Profile VLT und VLTS eignen<br />
sich besonders gut bei lehmigem<br />
und schlammigem Untergrund, bieten<br />
eine sehr gute Traktion mit exzellentem<br />
Handling und hohem Fahrkomfort“, erklärt<br />
Christoph Frost, Director Commercial<br />
Products Bridgestone Europe.<br />
„Mit der Doppelkennung E3/L3 und E4/<br />
L4 (mit 150 % Profiltiefe) können sie<br />
bestens für Radlader und für knickgelenkte<br />
Muldenkipper eingesetzt werden,<br />
was unter anderem eine bessere<br />
Lagerwirtschaft ermöglicht.“<br />
Durch das anspruchsvolle Gelände<br />
und die langen Fahrstrecken werden die<br />
Muldenkipper und Reifen massiv belastet<br />
und müssen harten Einsatzbedingungen<br />
standhalten. Bei Zech Kies gibt es<br />
durch die unterirdischen Beförderungsmaßnahmen<br />
jedoch noch eine weitere<br />
Besonderheit: „Die Bauhöhen bei den<br />
Materialsammelstationen sind sehr<br />
niedrig und erfordern eine geringere<br />
Bauhöhe der Radlader, um das Material<br />
aufnehmen zu können“, erklärt Herbert<br />
Zech weiter. „Mit den Ausführungen<br />
650/65 R25 VTS und 750/65 R25 VLTS<br />
haben wir genau die Super-Niederquerschnitt-Reifen<br />
zur Verfügung, die wir an<br />
dieser Stelle benötigen.“<br />
Über 40 Profile in<br />
rund 50 Größen<br />
Als einer der weltweit größten Anbieter<br />
von Reifen für Baumaschinen erfüllt<br />
Bridgestone mit seinen Produkten die<br />
hohen Anforderungen der internationalen<br />
Kundschaft – sowohl qualitativ als auch<br />
mit einer breiten Produktpalette: Über 40<br />
Profile in insgesamt rund 50 Größen stehen<br />
für die verschiedenen Einsatzzwecke<br />
zur Verfügung. Somit liefert Bridgestone<br />
als Komplettanbieter mit rund 175 Reifen<br />
die Standardbereifungen für alle namhaften<br />
Baumaschinenhersteller. Neben den<br />
entsprechenden Modellen schätzt Zech<br />
aber auch den Einsatz, das Engagement<br />
und den Servicegedanken des Herstellers:<br />
„Unsere Ansprechpartner des<br />
Bridgestone-Außendienstes führen regelmäßige<br />
Leistungsaufnahmen durch,<br />
bei denen sie die Profiltiefe und den Luftdruck<br />
prüfen sowie eine Sichtkontrolle<br />
der Bereifung durchführen. Bis dato<br />
konnten wir noch keine Qualitätsmängel<br />
feststellen und wir sind absolut zufrieden,<br />
einen so engagierten Partner an unserer<br />
Seite zu haben“, bestätigt Herbert Zech.<br />
„Durch die sehr gute Zusammenarbeit<br />
mit dem lokal ansässigen Reifenhandel<br />
Forster, der sich um die Reifeneinlagerung<br />
und Montage nach Abruf kümmert,<br />
schließt sich der Kreis dieser erfolgreichen<br />
Partnerschaft.“<br />
www.bridgestone.eu<br />
VIELFÄLTIGER EINSATZ: Neben den<br />
Dumpern werden die Bridgestone-Produkte<br />
auch auf Cat-Radladern der Flotte genutzt.<br />
LANGE WEGE: Die Volvo-Dumper bewegen sich im größten Murbruch auf<br />
langen Serpentinenstrecken. Fotos: Bridgestone<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
43<br />
GROSSE FAMILIE: Die EM-Reifen-Serie von BKT ist gewaltig gewachsen und wächst kontinuierlich weiter. Fotos: BKT / Bohnenkamp<br />
NOCH MEHR AUSWAHL<br />
Stetig wachsende Spezialserie in zahlreichen Dimensionen<br />
Zeitgleich mit der Erweiterung seiner Lager- und Logistikmöglichkeiten<br />
hat Bohnenkamp (siehe Meldung in der Rubrik aktuell)<br />
zwei neue Größen vom bewährten EM-Reifen BKT Earthmax<br />
SR 53 in sein Programm aufgenommen. In den<br />
Dimensionen 45/65 R 39 und 45/65 R 45 eignen sich die<br />
Reifen besonders für den Einsatz auf Großradladern. Mit<br />
einem Durchmesser von 2730 mm, einer Breite von 1125 mm<br />
und einem Gewicht von 2470 kg gehört der BKT SR53 in der<br />
Größe 45/65 R 45 zu den größten EM-Reifen, den Bohnenkamp<br />
derzeit im Programm hat. Der 45/65 R 39 ist mit seinem<br />
Durchmesser von 2577 mm, einer Breite von 1100 mm und<br />
einem Gewicht von <strong>22</strong>07 kg nur unwesentlich kleiner. Der<br />
Earthmax SR 53 ist ein All-Steel-Radialreifen der Klasse L-5<br />
speziell für Radlader und Planierer. Im Einsatz in Steinbrüchen,<br />
Tagebauen und auf Recyclinghöfen, wo hohe Anforderungen<br />
an die Schnittfestigkeit und Durchstichsicherheit der Reifen<br />
gestellt werden, spielt er seine Vorteile aus, zumal auch die<br />
spezielle Gummimischung exakt auf diese Anforderungen abgestimmt<br />
ist. Zusätzlich verfügt der Earthmax SR 53 über eine<br />
Lauffläche, die eine sehr gute Selbstreinigung bietet und<br />
Fremdkörper gut ausstößt. Der Earthmax ist bei Bohnenkamp<br />
nun in Größen von 17.5 R 25 bis 45/65 R 45 verfügbar.<br />
Eine weitere Neuigkeit betrifft die Erweiterung der Earthmax-Reihe<br />
um den Earthmax SR 313 für knickgelenkte Muldenkipper,<br />
Lader sowie Ankerbohrwagen. Der SR 313 wurde<br />
in enger Zusammenarbeit mit Endanwendern entwickelt und<br />
speziell angepasst. Die schnittfeste Mischung und ein spezielles<br />
Laufflächendesign schützen den Vollstahl-Radialreifen<br />
vor Einschnitten und Beschädigungen. Zusätzlich bietet das<br />
geschlossene Profil sehr gute Selbstreinigungseigenschaften.<br />
Ein kantiges Schulterdesign maximiert Bodenkontakt und Manövrierfähigkeit,<br />
der zusätzliche Seitenwandschutz sorgt für<br />
außergewöhnliche Traktion und Haltbarkeit. Der Reifen ist in<br />
der Größe 15.5 R 25 erhältlich.<br />
Auch die Größe 875/65 R 29 L-5 des Earthmax SR 51 ist<br />
neu. Die Reifenlinie der Serie 65 wurde speziell für Radlader<br />
entwickelt, die in Steinbrüchen oder Deponien zum Einsatz<br />
kommen. Das schnittfeste, extra tiefe L-5-Profil bietet einen<br />
hervorragenden Schnitt- und Durchschlagschutz. Eine starke<br />
Vollstahlstruktur und schnittfeste Mischungen tragen zusätzlich<br />
dazu bei, Reifenschäden zu vermeiden. Das flache<br />
Profildesign und die verstärkten Wülste bieten eine hervorragende<br />
Stabilität, während die quadratische Schulter<br />
störendes Material beim Fahren seitlich ableitet und das<br />
Risiko von Reifenpannen verringert.<br />
Die neue Größe 875/65 R 29 L-5 ergänzt die bestehenden<br />
Größen 17.5 R 25, 20.5 R 25, 23.5 R 25, 29.5 R 29, 35/65 R 29<br />
und 35/65 R 33 der Klasse L-5, die alle mit den beschriebenen<br />
Qualitäten anspruchsvolle OTR-Anforderungen erfüllen.<br />
In der laut Hersteller weiterwachsenden Produktlinie der<br />
Earthmax-Reifen sind derzeit über 20 verschiedene Reifen für<br />
den OTR-Sektor zusammengefasst, die in zahlreichen Größen<br />
und Mischungsvarianten – je nach Anwendung, Untergrund<br />
und Maschine – erhältlich sind.<br />
www.bkt-tires.com<br />
www.bohnenkamp.de<br />
Even better. Even stronger.<br />
Abraservice Deutschland ist Ihr<br />
Partner, wenn es um den Einsatz<br />
von verschleißfesten Stählen geht.<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten Service leistungen realisieren<br />
wir Ihre Produktanforderungen von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />
Als europäischer Marktführer in verschleißfesten Stählen und hochverschleißfesten<br />
Sonderwerkstoffen bietet Abraservice seinen Kunden auch Komplettlösungen an.<br />
Von der Beratung, über die Bedarfsanalyse, bis hin zur Lieferung fertiger und<br />
bearbeiteter Teile, bereit für den Einsatz in stark beanspruchten Umgebungen.<br />
1<br />
2 3<br />
4 5 6<br />
1. Laserzuschnitt mit hoher Toleranzgenauigkeit. 2. Messer mit anschl. Farbeindringprüfung. 3. Sondersieb<br />
für einen Brecher im Steinbruch (t = 145mm). 4. Material verteiler aus hochwertigen Abratube – Rohren.<br />
5. Sieb für die Recyclingindustrie. 6. Brennerbauteil für ein Braunkohlekraftwerk.<br />
Haben Sie Fragen?<br />
Rufen Sie uns an. Gerne beantworten wir auch Ihre Fragen per E-Mail oder in<br />
einem persönlichen Gespräch. Wir freuen uns auf Sie.<br />
ABRASERVICE DEUTSCHALAND GmbH<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
T. +49 (0)211 99550-0<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2<strong>01</strong>5<br />
Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-2<br />
www.abraservice.com<br />
Dazu zählen<br />
Stahlproduktion<br />
Bergbau und Steinbrüche<br />
Zementwerke<br />
Baggerarbeiten<br />
Recycling<br />
Handhabung<br />
Heben und Transport von<br />
Schüttgütern<br />
Allgemeiner Bau und<br />
Straßenfertigung<br />
Zuckerraffinerien<br />
Landwirtschaftliche<br />
Maschinen<br />
Stationäre und mobile<br />
Shredderanlagen<br />
DEUTSCHLAND<br />
A20-de-Deutschland-V1-2020-Solodesign AB<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
44<br />
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
VERBORGENE TECHNIK: Beim digitalen<br />
Reifenmanagementsystem überwacht ein in<br />
den Reifen eingebauter Sensor kontinuierlich<br />
Luftdruck und Reifentemperatur.<br />
FLOTTENMANAGER IM STEINBRUCH:<br />
Servicepartner wie Schlüter Baumaschinen<br />
behalten mit digitalem Reifenmanagement<br />
den Überblick über die Reifen der Flotte.<br />
Reifeninhalt(e) mit vernetzten<br />
Kompetenzen sichtbar gemacht<br />
Auch in gängigen Reifen steckt Kalk – diese Tatsache hat Continental zu<br />
einem Projekt mit den Wuppertaler Kalkwerken Oetelshofen gebracht. Kalk<br />
begegnet uns täglich tausendfach, ohne uns aufzufallen. Der dafür notwendige<br />
Rohstoff Kalkstein wird unter anderem im Steinbruch Oetelshofen in<br />
Wuppertal gewonnen.<br />
Schwere Maschinen, Radlader und<br />
Muldenkipper kommen hier zum<br />
Einsatz, um jährlich mehr als 1,3 Mio. t<br />
Rohstoff zu bewegen. Fällt eine der Maschinen<br />
durch einen Reifenschaden<br />
aus, hat das teure und nachhaltige Folgen.<br />
Um dies zu vermeiden, setzen der<br />
Reifenhersteller Continental und die<br />
Schlüter Baumaschinen GmbH als<br />
Partner auf ein digitales Reifenmanagement<br />
mit Vodafone. „Die heutige Mobilität<br />
ist vernetzt und digital. Dadurch<br />
schaffen wir mehr Sicherheit und Effektivität<br />
auf den Straßen, auf Industriegeländen<br />
und an vielen außergewöhnlichen<br />
Arbeitsplätzen wie im Kalksteinbruch<br />
Oetelshofen. Damit das funktioniert,<br />
braucht es schnelle Netze, die<br />
Daten sicher und schnell übertragen.<br />
Im Steinbruch Oetelshofen ist die digitale<br />
Mobilität schon heute Alltag. Gemeinsam<br />
mit Continental schaffen wir<br />
größtmögliche Sicherheit für Fahrer<br />
und ermöglichen durch das digitale<br />
Reifenmanagement einen effektiven<br />
und reibungslosen Prozessablauf“, erklärt<br />
Michael Reinartz, Innovationschef<br />
bei Vodafone Deutschland. Lange<br />
Laufleistungen der Maschinen sowie<br />
geringe Ausfallzeiten im Schadensfall<br />
sind entscheidend in dem von Großmaschinen<br />
beherrschten Umfeld. Bleibt<br />
ein Muldenkipper durch eine Reifenpanne<br />
auf der Strecke, wird der gesamte<br />
Prozessablauf gestört oder blockiert.<br />
INTELLIGENTE LÖSUNG: Die Reifen-Daten<br />
werden über die Vodafone-Datenkarte sicher<br />
geschützt in die Continental-Cloud gesendet<br />
und von dort auf das ContiConnect Webportal.<br />
Fotos: Conti / Kalkwerke Otelshofen<br />
Das kostet viel Zeit und Geld. Deshalb<br />
setzt Schlüter Baumaschinen auf das<br />
digitale Reifenmanagement von Continental.<br />
Das warnt schon frühzeitig,<br />
bevor es überhaupt zu einem Reifenschaden<br />
kommen kann, und bietet<br />
somit größtmögliche Sicherheit für Mitarbeiter,<br />
Maschinen und die Effektivität<br />
der Prozessabläufe.<br />
Beim digitalen Reifenmanagementsystem<br />
ContiConnect überwacht ein in<br />
den Reifen eingebauter Sensor kontinuierlich<br />
Luftdruck und Reifentemperatur.<br />
Die Daten werden alle zwei Minuten per<br />
Mobilfunk an ausgewählte Empfänger<br />
wie den Fahrer und Mitarbeiter in der<br />
Zentrale sowie an ein zentrales Webportal<br />
gesendet. In kritischen Situationen<br />
versendet ContiConnect automatisch<br />
einen Alarm – ins Display der Fahrerkabine,<br />
ins Webportal oder per SMS und<br />
E-Mail an definierte Empfänger. Dabei<br />
werden die Reifen-Daten über die Vodafone-Datenkarte<br />
sicher geschützt, zuverlässig<br />
in die Continental-Cloud gesendet<br />
und von dort auf das ContiConnect<br />
Webportal. So behalten Flottenmanager<br />
im Steinbruch und Servicepartner wie<br />
Schlüter Baumaschinen jederzeit den<br />
Überblick über die Reifen der ganzen<br />
Flotte. Der Einsatz des digitalen Reifenmanagements<br />
beugt so teuren Reifenpannen<br />
effektiv vor. „Continental hat<br />
sein digitales Reifenmanagementsystem<br />
kontinuierlich weiterentwickelt. Bereits<br />
seit 2<strong>01</strong>6 liefert der Hersteller sein Radialreifen-Sortiment<br />
für schwere Erdbewegungsfahrzeuge<br />
mit digitalen Sensoren<br />
ab Werk. Das heutige ContiConnect ermöglicht<br />
eine kontinuierliche und ortsunabhängige<br />
Reifenüberwachung von<br />
Fahrzeugflotten. So wird der Reifendruck<br />
konstant auf dem richtigen Niveau<br />
gehalten und dadurch Kraftstoff gespart.<br />
Dank der permanenten Überwachung<br />
erreichen die Reifen auch längere Laufzeiten.<br />
Reifen-Wartungsarbeiten können<br />
vorausschauend durchgeführt (predictive<br />
maintenance) und somit Stillstandzeiten<br />
vermieden werden“, sagt Reinhard<br />
Klant, Erdbewegungsexperte und Product<br />
Line Manager bei Continental Commercial<br />
Specialty Tries. Die schnelle und<br />
sichere Datenübertragung macht digitales<br />
Reifenmanagement zu einem wegweisenden<br />
System in der Rohstoffgewinnung.<br />
www.conti.de<br />
www.oetelshofen.de<br />
www.schlueter-baumaschinen.de<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
45<br />
PRODUKTIVITÄT UND SICHERHEIT<br />
Die Bedeutung von Ladekontrollen ist gewaltig<br />
Zum Michelin-Portfolio gehören natürlich auch Erdbewegungs-Reifen<br />
für alle Arten von Maschinen, die in Tagebauen<br />
und Steinbrüchen eingesetzt werden. Unter der angegebenen<br />
Internetadresse werden die passenden OTR-Reifentypen vorgestellt<br />
und ihre jeweiligen Vorteile beschrieben.<br />
Geboten wird aber noch mehr – denn was man eigentlich<br />
von Baumaschinenherstellern bzw. deren beratenden Händlern<br />
kennt, die Analyse der Bedingungen vor Ort mit einer<br />
folgenden Beratung und Verbesserungsvorschlägen –, bewirbt<br />
der Reifenhersteller ebenfalls auf seiner Internetseite.<br />
Die Lebensdauer eines Reifens hängt in hohem Maße davon<br />
ab, wie gut die Strecken gewartet werden. Optimierungspotenziale<br />
bei Strecken sowie Be- und Entladebereichen können<br />
ermittelt und Verbesserungsmaßnahmen – auch im Hinblick<br />
auf die Sicherheit – vorgeschlagen werden. Um die Produktivität<br />
eines Standorts zu verbessern und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit<br />
der Reifen zu erhalten, kann es auch nützlich<br />
sein, die Streckenprofile (Steigungen, Erhebungen, Wendekreise<br />
usw.) zu überprüfen. Auch die durch die Maschinen und<br />
ihre Reifen auferlegten Grenzen sind jeweils zu berücksichtigen.<br />
Aus diesem Grund schlagen die Techniker von Michelin<br />
ein vollständiges Audit vor Ort vor, bei dem verschiedene<br />
Fahrzeugparameter analysiert werden, z. B. Beschleunigungen,<br />
Kurvengeschwindigkeiten, Bremsen (Häufigkeit, Dauer,<br />
Härte) usw.<br />
Diese Analyse, die mit einer spezifischen, an ein GPS angeschlossenen<br />
Software durchgeführt wird, dient als Grundlage<br />
für Empfehlungen zur Verbesserung des Streckenprofils,<br />
zu Höchstgeschwindigkeiten an verschiedenen Punkten<br />
(je nach Maschinen und/oder Lasten) usw.<br />
Abhängig von der Dichte der transportierten Materialien<br />
kann das vollständige Füllen einer Ladeschaufel oder der<br />
Mulde dazu führen, dass die Maschinen unter permanenter<br />
Überlastung arbeiten. Ebenso kann die ungleichmäßige Beladung<br />
eines Muldenkippers zu einer einseitigen Überladung<br />
führen, die sich auf bestimmte Reifen konzentriert. Regelmäßiges<br />
Wiegen ermöglicht eine Optimierung und Kontrolle der<br />
Lasten. Die Techniker von Michelin können zu diesem Zweck<br />
auch sehr genaue Ladekontrollen durchführen oder Unternehmen<br />
empfehlen, die dazu befähigt sind.<br />
https://business.michelin.de/bergwerke-steinbruche<br />
OPTIMUM FINDEN:<br />
Analysen der Fahrbedingungen<br />
in Steinbrüchen<br />
und Tagebauen oder auch<br />
Ladekontrollen und die Ermittlung<br />
von Belastungsgrenzen<br />
steigern die<br />
Produktivität jenseits der<br />
Reifenwahl ganzheitlich.<br />
Fotos: Michelin/Internet<br />
S<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
46<br />
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
Niemals die Maximallast überschreiten!<br />
Neben den Größendimensionen oder dem<br />
Profiltyp gibt es weitere Kennwerte, die einen<br />
Reifen definieren. Einer davon ist der sogenannte<br />
Lastindex (LI-Wert). Dieser ist in der<br />
Lage, die maximale Belastung des Reifens<br />
festzulegen. Dank des Lastindex, auch Tragfähigkeitsindex<br />
genannt, lässt sich die maximale<br />
zulässige Belastung eines Reifens<br />
erkennen. Beim Lastindex handelt es sich<br />
um einen numerischen Code, wobei jedem<br />
Index-Wert eine Laststufe zugeordnet ist. Die<br />
in einer international genormten Tabelle zusammengetragenen,<br />
allen Reifen zugestandenen<br />
Tragfähigkeits-Kennzahlen gelten<br />
nicht nur als Höchstwerte, sondern definieren<br />
auch die maximale Dauerbelastung pro<br />
Einzelreifen. Der Lastindex ist sozusagen die<br />
Betriebserkennung eines Reifens. Daraus<br />
geht hervor, welche Lasten ein Reifen tragen<br />
kann. Auf keinen Fall darf die Maximallast<br />
überschritten werden, sonst können die<br />
Reifen schnell Schaden nehmen.<br />
Der LI-Wert ist nicht streng statisch zu<br />
verstehen, sondern kann von mehreren Parametern<br />
beeinflusst werden. Die Belastbarkeit<br />
kann aus unterschiedlichen Gründen<br />
LI 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70<br />
KG 257 265 272 280 290 300 307 315 325 335<br />
LI 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80<br />
KG 345 355 365 375 387 400 412 425 437 450<br />
LI 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90<br />
KG 462 475 487 500 515 530 545 560 580 600<br />
LI 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100<br />
KG 615 630 650 670 690 710 730 750 775 800<br />
LI 1<strong>01</strong> 102 103 104 105 106 107 108 109 110<br />
KG 825 850 875 900 925 950 975 1000 1030 1060<br />
ETRTO-TABELLE für den Tragfähigkeitsindex, kurz: LI-Wert (Auszug). Quelle: reifen.de<br />
Wichtiger Beiwert<br />
abnehmen. Bei der korrekten Anwendung<br />
des Kennwertes in der Praxis ist stets zu berücksichtigen,<br />
dass auch der Fülldruck ausschlaggebend<br />
für die Belastung der Reifen<br />
ist. In diesem Zusammenhang wird allgemein<br />
geraten, darauf zu achten, dass eine<br />
entsprechende maximale Reserve berücksichtigt<br />
wird, weil der Wert in der Praxis oft<br />
unerkannt überschritten wird. Auch eine<br />
erhöhte Geschwindigkeit kann verantwortlich<br />
sein, weshalb ein zulässiger Geschwindigkeitsbereich<br />
meist ebenfalls zugeordnet<br />
ist. Wird die Traglast des Reifens überschritten,<br />
kann dies zur schnelleren Profilabnutzung<br />
und zu einem höheren Kraftstoffverbrauch<br />
führen. Auch die Fahreigenschaften<br />
können dadurch beeinflusst werden. Allgemein<br />
lassen sich die nötigen Angaben zur<br />
Herleitung der LI-Werte aus den Unterlagen<br />
von Fahrzeugen – etwa den Achslasten auf<br />
dem Fahrzeugschein – entnehmen. Das Gesamtgewicht<br />
des Fahrzeugs spielt hierbei<br />
keine Rolle, da die vorgegebenen Achslasten<br />
in keinem Fall überschritten werden dürfen.<br />
Meist sind zudem die LI-Werte direkt an der<br />
Reifenflanke abzulesen.<br />
www.reifen.de<br />
EXPERTENWISSEN ZÄHLT<br />
Welcher Reifen ist der richtige?<br />
Je nach Arbeitsgewohnheiten, Bodenbeschaffenheit, Belastung und Transport können völlig unterschiedliche Reifen erforderlich<br />
sein. Eine typische Art, Reifen zu beschädigen, ist das Streben nach übermäßiger Traktion im Verhältnis zu den<br />
Reifen und dem Fahrzeug selbst. Zwar ist es gut, ehrgeizige Ziele zu haben, aber man sollte es nicht übertreiben. Es gilt,<br />
die zur Verfügung stehenden Mittel stets kritisch im Auge zu behalten. Die Auswahl ist deshalb alles andere als trivial und<br />
kann selbst für erfahrene Benutzer eine echte Herausforderung darstellen. Für eine optimale Investition sind Fachleute<br />
gefragt: Sie empfehlen das richtige Modell sowie die richtige Mischung<br />
und Größe, um den Betrieb nachhaltig zu gestalten.<br />
Zwar stellt BKT auf seiner Website mit den Bereichen Landwirtschaft,<br />
Industrie und Erdbau geeignete Informationsmöglichkeiten zu entsprechenden<br />
Fahrzeugen, Reifentypen für jeden Einsatz und die am besten geeigneten<br />
Größen zur Verfügung, allerdings ist dies eher eine allgemeine Orientierung.<br />
Kein digitales Tool oder Druckerzeugnis kann das Know-how eines<br />
Spezialisten ersetzen. Um die richtige Wahl zu treffen, ist es daher sinnvoll,<br />
sich einsatzgerecht beraten zu lassen.<br />
Die Welt mag digital-technologischer geworden sein, aber Menschen sind<br />
nach wie vor unverzichtbar. Ihre Erfahrungen und ihr Know-how sind es, die<br />
zu echten Lösungen führen. Umgekehrt ist die Rolle des direkten Dialogs mit<br />
Anwendern für die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte nach wie vor<br />
unverzichtbar. Genau auf dieses gegenseitige Erfolgsrezept baut BKT.<br />
www.bkt-tires.com<br />
www.bohnenkamp.com<br />
ECHTE FACHLEUTE urteilen nicht, sondern hören<br />
zu und analysieren. Keine Frage ist jemals falsch,<br />
wenn sie rechtzeitig gestellt wird. Foto: BKT<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
47<br />
VARIABLE ZUKUNFTSVERSION: Durch den Einsatz wiederbefüllbarer<br />
Kapseln werden Reifen künftig (vielleicht) variabel und<br />
dauerhaft. Foto: Goodyear<br />
VIELSEITIGES PROFIL<br />
Zwei neue Größen<br />
Der Alliance 585, ein Agro-Industrial-Stahlgürtelreifen, meistert<br />
harte Oberflächen ebenso wie Kies oder lockere Böden.<br />
Dank seiner breiten Einsatzmöglichkeiten auf Teleskop- und<br />
Kompaktladern oder Mobilbaggern hat er als ideale All-inone-Lösung<br />
viele Anwender in Bauwirtschaft, Industrie, im<br />
Materialumschlag und in der Landwirtschaft gefunden. Jetzt<br />
hat der Hersteller das begehrte Profil für<br />
anspruchsvolle Einsätze in zwei neuen<br />
Größen aufgelegt. Praktiker loben dessen<br />
optimale Tragfähigkeit, gepaart<br />
mit einer herausragenden Traktion<br />
und ausgezeichneten Selbstreinigungseigenschaften.<br />
Der Pneu ist<br />
bei Bohnenkamp nun auch in den<br />
Dimensionen 305/70R16.5 und<br />
265/70R16.5 erhältlich.<br />
www.bohnenkamp.de<br />
GEKAPSELTE FÄHIGKEITEN<br />
Personalisierte Pneus<br />
ohne Kompromisse<br />
Ein besonders innovatives Projekt für den Reifen der Zukunft<br />
steht bei Goodyear mit dem Reifen „reCharge“ auf<br />
der Agenda. Dieser Konzeptreifen verfügt über individualisierbare,<br />
wieder befüllbare Kapseln. Damit kann dieser<br />
erstaunliche Reifen seine Lauffläche selbst erneuern und<br />
sich je nach Mobilitätsanforderung der Nutzung anpassen<br />
bzw. sich auch verändern. Die innovativen Merkmale des<br />
Konzeptreifens Goodyear reCharge beruhen auf drei Säulen:<br />
Herzstück ist eine biologisch abbaubare Laufflächenmischung,<br />
die sich über die individuellen Kapseln wieder<br />
selbst aufbauen kann. Die Kapseln sind mit einer spezifischen<br />
flüssigen Gummimischung gefüllt, mithilfe derer<br />
sich die Lauffläche regeneriert. Zudem kann sich der Reifen<br />
damit an wechselnde Wetterbedingungen, Straßenverhältnisse<br />
und individuelle Mobilitätswünsche des Nutzers<br />
anpassen. Mittels künstlicher Intelligenz wird ein<br />
Profil jedes Fahrers erstellt, anhand dessen die Gummimischung<br />
außerdem speziell auf den jeweiligen Fahrer<br />
zugeschnitten wird.<br />
Die Gummimischungen sollen aus einem biologischen<br />
Material bestehen und mit Fasern verstärkt sein, die der<br />
Spinnenseide nachempfunden sind – so wäre die Mischung<br />
nicht nur extrem haltbar, sondern auch hundertprozentig<br />
biologisch abbaubar. Durch den Einsatz der<br />
Kapseln würde der Reifenwechselprozess unter völlig<br />
neuen Vorzeichen deutlich vereinfacht. Zudem hätte der<br />
Reifen eine nicht pneumatische Struktur und würde dem<br />
„Tall and narrow“-Konzept entsprechen. Diese dünne, robuste<br />
und wartungsarme Gesamtstruktur würde die Reifendruckkontrolle<br />
überflüssig machen und Ausfälle durch<br />
Reifenschäden verhindern.<br />
GUTE ALLIANZ: Mit den neuen<br />
Reifengrößen sind nun insgesamt<br />
acht Alliance-Varianten im Bohnenkamp-Programm.<br />
Foto: Bohnenkamp<br />
Verschleißtechnik<br />
Lösungen und Produkte<br />
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SCHWER VERMISST: Das ForumMIRO 2021 konnte dank der Nervenstärke der Organisatoren und aller Teilnehmer, die auch Sonderauflagen nicht<br />
fürchteten, stattfinden. Es kamen ungefähr 500 Ambitionierte. Die Ausstellung verzeichnete gar mit 86 Ständen eine Rekordbeteiligung.
TREFFPUNKT<br />
49<br />
Beständige Arbeit am Image:<br />
Und wieder geht’s<br />
über „Los“<br />
Da haben wir sie nun, die neue Legislatur, die neuen Bundespolitiker und neu zugeschnittenen Zuständigkeiten<br />
der Ministerien. Für einen Verband wie MIRO, der auf dieser Ebene die Branchenbedeutung zu vermitteln<br />
hat, beginnt im Großen und Ganzen die Arbeit von vorn. Verfügbarkeit, Versorgung über kurze<br />
Wege, Bedarf, Resilienz, Klimaschutz, Biodiversität – das ganze Paket, bedarfsweise in Häppchen verabreicht<br />
gegen die allgegenwärtige Skepsis, mit der die Rohstoffbranche seit Langem lebt. Das ForumMIRO<br />
2021 mit seinen vielfältigen „grünen“ Themensetzungen zeigte, dass selbst dies längst nicht alles ist. Viele<br />
Betriebe jeglicher Größe stecken sich noch weitere Ziele – oder haben sogar schon Teile davon umgesetzt.<br />
Bis zuletzt war unsicher, ob das blaue ForumMIRO-Logo<br />
vor dem Berliner Mercure Moa-Hotel den Auftakt zum<br />
Branchenkongress signalisieren würde. Mit viel logistischer<br />
Akrobatik und Können in der Organisation wurde dann doch<br />
umgesetzt, was die Organisatoren von Geoplan und MIRO als<br />
Veranstalter rückblickend als „Ritt auf der Rasierklinge“ bezeichnen.<br />
Nach zahlreichen Online-Treffs war das „echte“<br />
Miteinander eine Wohltat. Und – da es ja nicht die erste<br />
Schwierigkeit ist, der sich die Branche stellen muss – war der<br />
Austausch über neue Beispiele und Möglichkeiten in Kombination<br />
mit den Gesprächen in der Fachausstellung auch ein<br />
Beitrag dazu, diese unberechenbare Krise zu meistern.<br />
Etwas Altes, viel Neues und etwas Blaues<br />
In seiner Begrüßung zur Eröffnung des Leitkongresses der<br />
deutschen Gesteinsindustrie am 25. November ging der tags<br />
zuvor frisch gewählte MIRO-Präsident Christian Strunk auf<br />
die evolutionäre Entwicklung der Branche ein: „Wir repräsentieren<br />
die erste Stufe der Industrieproduktion, auf der viele<br />
andere Branchen aufbauen. Über Jahrhunderte hinweg haben<br />
wir Erfahrungen gesammelt und stehen längst im Einklang<br />
mit der Natur. Die Versorgungssicherheit von Abnehmern ist<br />
unser Auftrag, außerdem ist uns auch der Umwelt-, Klima- und<br />
Artenschutz zu einem wichtigen Anliegen geworden. Daraus<br />
sind Vertrauensverhältnisse mit den entsprechenden Akteuren<br />
erwachsen, die uns weiter motivieren.“ Kritisch bewertete<br />
der Präsident die Tatsache, dass eine zu einseitig angepeilte<br />
CO 2 -Reduktion planerische und monetäre Risiken birgt,<br />
die sowohl vom Mittelstand der Branche kaum mehr zu schultern<br />
sind als auch auf Baugeschehen und Baupreise durchschlagen.<br />
Dies im Zusammenspiel mit regional teils höchst<br />
prekären Genehmigungssituationen, wäre kontraproduktiv für<br />
wichtige im Koalitionsvertrag verankerte Ziele bspw. im Wohnungsbau.<br />
Auch an Innovationswillen mangele es der Branche<br />
nicht: der Stand bei Digitalisierung und Automatisierung im<br />
Rahmen des Möglichen könne sich sehen lassen. Leider<br />
werde trotz all ihrer dokumentierten Leistungen dennoch oft<br />
unwahr über die Gesteinsindustrie berichtet. „Am Ende“, so<br />
Christian Strunk, „wird sich der lange Atem, den wir bisher<br />
schon bewiesen haben, für uns auszahlen.“ Dranbleiben<br />
und das wahre Gesicht der Branche noch besser bekannt<br />
machen, lautet seine Empfehlung.<br />
Online zugeschaltet für das politische Grußwort war im<br />
Anschluss Rainer Wieland, Vizepräsident des Europäischen<br />
Parlaments in Brüssel. Inhaltlich fokussierte er auf den European<br />
Green Deal, der unter anderem vorsieht, die Netto-Emissionen<br />
von Treibhausgasen bis 2050 in der EU auf „null“ zu<br />
reduzieren. Dazu soll das EU-Energiesystem umfassend dekarbonisiert<br />
werden. Begleitet wird der Prozess von einer Versteuerung<br />
im Energiesektor und einer damit einhergehenden<br />
Erhöhung der Energiepreise. Eine kluge Umsetzung laut Wieland<br />
bedeutet, den Emissionshandel schrittweise fortzuentwickeln<br />
und gesellschaftliche Folgen individuell abzufedern.<br />
Beides zusammen riecht nach neuen Formularfluten und kann<br />
eigentlich nur wieder mehr Bürokratie nach sich ziehen. Ist<br />
das wirklich so grün, wie es jetzt dargestellt wird, oder sind<br />
kurze Wege zwischen Angebot und Nachfrage – egal ob bei<br />
Energie oder anderen Produkten – nicht die bessere grüne<br />
Antwort auf die Anforderungen unserer Zeit?<br />
Was gibt das Eis den Forschern preis?<br />
Zum Ursprung des Wissens über Klimaveränderungen machte<br />
sich die Mosaic-Expedition auf, um die Arktis im Jahresverlauf<br />
zu erforschen und entsprechende Kenntnisse zu gewinnen.<br />
Orientiert am berühmten Vorbild Fridtjof Nansen und<br />
der Theorie einer transpolaren Driftströmung, driftete das<br />
Forschungsschiff „Polarstern“ ab Herbst 2<strong>01</strong>9 mit einer riesigen<br />
Eisscholle durch das Nordpolarmeer. Wissenschaftler aus<br />
20 Nationen nahmen zehn Monate lang Proben und erhoben<br />
Daten über ein kilometerweites Netz an Messstationen. Prof.<br />
Dr. Markus Rex war Expeditionsleiter der gigantischen Aktion<br />
und gleichermaßen Festredner beim ForumMIRO. Während er<br />
erzählt, mit welchem Aufwand der Informationsgewinn verbunden<br />
war – Eisbärenwache und besondere Sicherheitsvorkehrungen<br />
inklusive –, wächst der Respekt vor Forschern wie<br />
Nansen und Wegener, die in vorangegangenen Jahrhunderten<br />
unter deutlich weniger komfortablen Bedingungen Ähnliches<br />
anstrebten. Ausgestattet mit einem Budget von 140 Mio. Euro<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
war es das Ziel der jüngsten Großexpedition, den Einfluss der<br />
Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen. Zehn<br />
Monate lang wurde dazu der Eiszyklus vom Gefrieren bis zur<br />
Schmelze beobachtet, gemessen und dokumentiert.<br />
Fazit der Mission unter Leitung des Alfred-Wegener-<br />
Instituts: „Der klimaschonende Weg muss zum wirtschaftlich<br />
erfolgreichen werden.“<br />
Damit sind wir schon wieder beim als Übeltäter ausgerufenen<br />
CO 2 und bei den Möglichkeiten, die Menge des natürlichen<br />
und bei Prozessen entstehenden Gases prozentual in der<br />
Atmosphäre zu senken. Die Wirtschaft selbst hat darauf schon<br />
allerhand Antworten gefunden.<br />
Pragmatische Beiträge zur Lösung<br />
KENNENLERNTREFFEN für junge Nachwuchs-Führungskräfte und ein<br />
Schnupperkurs für ausgewählte Studierende einschlägiger Institute, die auf<br />
MIRO-Einladung teilnehmen konnten, um echte Branchenluft zu schnuppern.<br />
Beide Ideen sind noch relativ neu im Programm und trotzdem schon nicht<br />
mehr wegzudenken.<br />
Es gehört zu den einfacheren Rechenaufgaben, das CO 2 -<br />
Aufkommen zu üblichen Prozessschritten und Transportwegen<br />
ins Verhältnis zu setzen. Beispiele bei Gewinnung und<br />
Transport von Gesteinsprodukten vom Werk zur Baustelle<br />
bzw. zum Einsatzort zeigen Unterschiede auf, die vor allem<br />
über die Wegstrecke beeinflussbar sind. Werden 25 t Material<br />
über 10 km transportiert, ergeben sich Emissionen von<br />
18,5 kg CO 2 , während bei 50 km schon 92,5 kg zustande<br />
kommen. Einflussfaktoren für Gesteinsbetriebe im Werk bestehen<br />
in der Eigenproduktion von Ökostrom, energiesparender<br />
Technik, klugen Fahrwegskonzepten oder Bandstraßen.<br />
Beim Recken und Strecken in Richtung Klimaneutralität<br />
geht es auch – und angesichts der Ausrichtung auf Windkraft<br />
– um einen immensen Flächenbedarf! Ein branchenbekannter<br />
Fachmann und Ministerialrat aus Rheinland-Pfalz (RP) stellte<br />
dar, was das angesichts des künftig erforderlichen Stroms<br />
bedeutet: In RP würden 4000 weitere Windenergieanlagen<br />
benötigt, woraus ein künftiger zusätzlicher Flächenbedarf von<br />
12.000 ha resultiert durch einen Flächenbedarf von ~3 ha/<br />
Anlage. Rohstoffunternehmen im Land kommen mit gleichmäßig<br />
4000 ha aus. Zieht man von den potenziellen Rohstoffgewinnungsflächen<br />
noch Landschaftsschutzgebiete, FFH-/<br />
Vogel-/Naturschutzgebiete, Wasser-/Heilquellenschutzgebiete,<br />
Welterbe-Stätten, Gewerbe-/Industrieflächen UND<br />
die Flächen für erneuerbare Energien ab, schrumpfen die künftigen<br />
Möglichkeiten rasant zusammen. Werden die neuen<br />
Energiebedarfe wirksam, könnten 2030 kaum noch höffige<br />
Lagerstätten übrig bleiben. Der Experte rät deshalb zu schnellem<br />
Handeln, um Rohstoffpotenzialflächen zu untersuchen,<br />
zu sichern und mit den zuständigen Verbänden und<br />
Geologischen Landesämtern immer auf dem neusten<br />
Wissensstand zu bleiben.
Unübersehbar haben sich Großunternehmen der Branche<br />
wie Holcim das Klimaneutralitätsthema auf die Fahnen geschrieben.<br />
Mit Aktivitäten in Gesteinsgewinnung, Transportbeton-<br />
und Zementproduktion sind dafür allerhand Ansatzpunkte<br />
gegeben, vor allem die Zementindustrie ist unter<br />
Zugzwang, da sie als verantwortlich für jährlich 6 bis 8 % aller<br />
CO 2 -Emissionen weltweit gilt. Zwar ist deren Entstehung prozessbedingt<br />
bei der Entsäuerung des Kalksteins zu Klinker<br />
nicht zu vermeiden, kann im Folgeprozess durch Zumahlstoffe<br />
allerdings verringert werden. Weiter lässt sich CO 2 natürlich<br />
separat auffangen (CarbonCapture) und als Ressource nutzen.<br />
Das Stichwort Sektorenkopplung, unter dem Energiewirtschaft<br />
und Industrie zusammenarbeiten, gewinnt neu an Bedeutung.<br />
Kurz gesagt: Es gibt Wege, den CO 2 -Gehalt in der<br />
Baustoffproduktion zu reduzieren und auch mit weniger Baustoffmasse<br />
(Carbon- statt Stahlbewehrung) gleiche Stabilitäten<br />
zu erreichen. Welche Auswirkungen dies auf ein späteres<br />
Recycling hat, steht auf einem anderen Blatt.<br />
In Sachen Energie zu den Gewinnern aufsteigen?<br />
Fortlaufend legt die Strompreisentwicklung die Suche nach<br />
Alternativen nahe. Unter www.bdew.de/service/daten-undgrafiken/strompreis-fuer-die-industrie/<br />
können Höhe und Zusammensetzung<br />
der Preise eingesehen werden. Wem das Bild<br />
dort nicht gefällt, der sollte spätestens jetzt über eigene Versorgungsmöglichkeiten<br />
nachdenken. So können durch Photovoltaik<br />
(PV) direkt am Standort schon mal alle Netzentgelte,<br />
Nebenkosten und die EEG-Umlage eingespart bzw. reduziert<br />
werden. Erfreulicherweise bestehen unterschiedliche Varianten,<br />
an solche Vorteile zu kommen. Ein marktbekannter Anbieter<br />
(Sybac) informierte über die Varianten PPA-Anlage<br />
(Stromliefervertrag), PV-Pacht- und PV-Kaufanlage sowie<br />
zusätzliche Kombinationen. In allen Fällen kann sich die jährliche<br />
Rendite sehen lassen. Sie liegt beim Kauf einer Anlage<br />
verständlicherweise am höchsten, während Pacht- und Liefervertrag<br />
ohne großen Eigeninvestaufwand ebenfalls nicht<br />
schlecht abschneiden. Eine Einzelfallbetrachtung für den jeweiligen<br />
Standort ist natürlich unerlässlich, um die Vorteile –<br />
auf Wasserflächen oder an Land – herauszuarbeiten und von<br />
einem stabilen Strompreis für eine Laufzeit von bis zu 30 Jahren<br />
zu profitieren. Wer in der günstigen Lage ist, ausreichend<br />
Platz für eine PV-Dachanlage zur Verfügung zu haben, spart<br />
zusätzlich, da hier die Baugenehmigung entfällt.<br />
Weit vorn hat die Nase, wer sich schon lange vor dem<br />
Druck der Fakten an die Eigenstromerzeugung wagte. Besonders<br />
fällt hier die Heim-Gruppe auf, deren Kernbereiche<br />
Bau, Rohstoffgewinnung, Recycling, Landwirtschaft, Nobitz<br />
Quarz und Energie ein Gesamtkonzept ergeben, das mit Respekt<br />
betrachtet wird. Ursprünglich kam die Energie über<br />
eine erste Biogasanlage ins Rennen, um den in Nobitz gewonnenen<br />
Quarzsand zu trocknen, heute ist das Geschäftsfeld<br />
enorm groß und aus der Unternehmensgruppe nicht<br />
mehr wegzudenken. Der ersten Biogasanlage von 2006 folgte<br />
ein weiterer Satellit und in den Jahren von 2<strong>01</strong>2 bis 2021<br />
kamen noch PV-Anlagen am Standort dazu. Damit ist eine<br />
nachhaltige eigene Energieversorgung weitestgehend sichergestellt<br />
und auch eine Überschusseinspeisung in das<br />
regionale Stromnetz findet statt. Nachgedacht wird nun über<br />
Optimierungen fürs Wochenende, wofür sich die Errichtung<br />
von E-Ladesäulen zur Stromvermarktung, die Steuerung<br />
FESTVORTRAG: Prof. Markus Rex berichtete über die Arktisexpedition<br />
MOSAiC des Alfred-Wegener-Instituts unter seiner Leitung, an der Wissenschaftler<br />
aus 20 Ländern teilnahmen. MIRO-Präsident Christian Strunk<br />
und GF Susanne Funk erhielten für die Wahl des Festredners im Nachgang<br />
viele positive Reaktionen.<br />
interner Verbraucher oder auch der Schwimmbaggerbetrieb<br />
anbieten. Wer nun meint, angesichts dieser Initiativen müssten<br />
die Behörden doch jubeln, wird staunen, auf welche Hürden<br />
eine PV-Planung vor einer Genehmigungserteilung<br />
treffen kann. Das amtliche Verlangen beginnt bei einer<br />
„… zeitlich und räumlich hochauflösenden Messkampagne mit<br />
Tiefenprofilen verschiedener physikalisch-chemischer Wasserparameter“,<br />
geht über „… begleitende Fischbestandsuntersuchungen“<br />
oder die Forderung eines „… flexiblen Betriebs der<br />
Anlage durch Entfernung einzelner PV-Paneele“, um in einer<br />
„… Rückbauoption auf Kosten des Anlagenbetreibers“ zu<br />
gipfeln. Ist das nur unangemessen oder schon Schikane?<br />
Dem heimlichen Hoffnungsträger Wasserstoff will unter<br />
anderem das Hyson-Institut (hyson.de) Qualitäten abgewinnen,<br />
die Wasserstoffproduktion und -speicherung als Lastausgleich<br />
besonders wirtschaftlich und damit für die industrielle<br />
Praxis sowie sogar Privathaushalte attraktiv machen.<br />
Weg vom Reißbrett – direkt hinein in die Industrie!, lautet das<br />
Motto, unter dem das Institut neue Möglichkeiten der Wasserstoffnutzung<br />
in die praktische Anwendung überführen will.<br />
Versprochen werden absehbar Module, die von Unternehmen<br />
unkompliziert eingesetzt werden können. Sind die bislang gefürchteten<br />
Hürden überwunden, wird der Energieträger punkten,<br />
zumal er im Gegensatz zu anderen regenerativen Energiearten<br />
langfristig gelagert resp. gespeichert und jederzeit<br />
abgerufen werden kann, außerdem ist er teillastfähig sowie<br />
flexibel und bietet eine echte Möglichkeit zum Lastausgleich<br />
… weitere Vorteile ließen sich aufzählen, können aber genauso<br />
bei Hyson nachgelesen werden.<br />
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TREFFPUNKT<br />
Große Bühne für die Besten im Sicherheitswettbewerb<br />
Mit „gewichtigem“ Gepäck fuhren Unternehmensvertreter aus<br />
Kies-, Sand- und Natursteinbetrieben vom ForumMIRO nach<br />
Hause, denn der Bundesverband nutzte die Gelegenheit der<br />
Präsenzveranstaltung auch dazu, die Preisverleihungen in den<br />
MIRO-Arbeitssicherheitswettbewerben des laufenden und des<br />
vergangenen Jahres durchzuführen.<br />
Situationsbedingt kamen dafür nicht alle auszuzeichnenden<br />
Unternehmensvertreter nach Berlin. Dennoch füllte sich die<br />
Bühne unter dem herzlichen Applaus zahlreicher Forum-Teilnehmer.<br />
Thorsten Volkmer nutzte als Vorsitzender des MIRO-<br />
Arbeitsausschusses Arbeitssicherheit die Gelegenheit, in<br />
seiner Würdigung nochmals auf die „Benefits“ einer guten<br />
Sicherheitsarbeit in den Unternehmen hinzuweisen: „Gesunde<br />
Arbeitnehmer sind produktiver, liefern eine höhere Qualität<br />
und zusätzlich führen weniger Arbeitsunfälle zu weniger Ausfalltagen,<br />
was wiederum zu niedrigen Kosten und zu weniger<br />
Unterbrechungen des Produktionsprozesses führt.“ Um dies<br />
zu erreichen, seien eine optimale, auf die Anforderungen des<br />
Produktionsprozesses abgestimmte Gestaltung des Arbeitsumfeldes<br />
sowie gut gewartete Ausrüstungen notwendig, die<br />
dann ihren Niederschlag in höherer Produktivität, besserer<br />
Qualität und letztlich auch in weniger Risiken für Sicherheit<br />
und Gesundheit finden. Letztlich kann durch eine vorbildliche<br />
Sicherheitsarbeit auch eine Schadensminimierung und damit<br />
eine geringere Haftung einhergehen.<br />
Volkmer betonte, dass der jährlich durchgeführte Wettbewerb<br />
eine von zahlreichen Hilfestellungen ist, die MIRO den Unternehmen<br />
bereitstellt, um die betriebliche Sicherheitsarbeit zu unterstützen.<br />
Hiermit wird quasi eine Art „Benchmark“ durchgeführt,<br />
und letztlich auch motiviert, denn: „Welcher Betriebsleiter möchte<br />
nicht gerne hier auf dem Podium stehen und eine Auszeichnung<br />
in Empfang nehmen?“, so Volkmer.<br />
Bei der Übergabe der Urkunden durch Thorsten Volkmer<br />
zusammen mit dem scheidenden MIRO-Präsidenten Dr. Gerd<br />
Hagenguth zeigte sich, dass einige Spitzenreiter gleich<br />
Urkunden für zwei Jahre mit nach Hause nehmen konnten.<br />
Übrigens: Unfallfreiheit über mehrere Jahre lässt auch kleinere<br />
Gesteinsbetriebe in der Rangliste nach „oben“ wandern.<br />
Erwähnenswert ist hier das Engagement der Alfred Dörflinger<br />
GmbH, die seit nun mehr <strong>22</strong> Jahren unfallfrei arbeitet und die<br />
goldene Urkunde im Bereich „Naturstein“ sowohl für die Jahre<br />
2021 und als auch 2020 in Empfang nehmen konnte – damit<br />
hat sich dieses Unternehmen zuletzt bereits dreimal Gold in<br />
Folge verdient. Unternehmen, die drei, fünf oder sieben Jahre<br />
in Folge unfallfrei gearbeitet haben, erhalten von MIRO zudem<br />
eine „Belobigungsurkunde“.<br />
Preisträger<br />
Kies- und Sandbetriebe 2020 und 2021<br />
Silbermedaillen:<br />
Werk Gambach der Quarzwerke GmbH<br />
Werk Schladebach/Wallendorf der Mitteldeutsche<br />
Baustoffe GmbH<br />
Goldmedaille:<br />
Werk Lindwerder der Heidelberger Sand und Kies GmbH<br />
(Dieses Unternehmen hat sich in beiden Jahren weitere zwei<br />
Bronzemedaillen für die Werke Bittstätt und Neukloster verdient)<br />
Interessant: Sämtliche Preisträger platzierten sich sowohl<br />
2020 als auch 2021 an der Wettbewerbsspitze ihrer Kategorie.<br />
Preisträger<br />
Natursteinindustrie 2020 und 2021<br />
Bronzemedaillen:<br />
Werk Billstein der F.C. Nüdling GmbH (2020)<br />
Werk Kupferberg der Hartsteinwerke Schicker OHG (2021)<br />
Silbermedaille: Werk Seebach der VSG Schwarzwald<br />
Granit-Werke GmbH & Co. KG (beide Jahre)<br />
Goldmedaille: Alfred Dörflinger GmbH (beide Jahre)<br />
www.bv-miro.org<br />
Ausgezeichnet<br />
URKUNDEN FÜR SICHERHEITSERFOLGE: Unternehmen der Gesteinsindustrie müssen täglich in schwierigem Umfeld agieren. Dr. Gerd<br />
Hagenguth und Thorsten Volkmer würdigen die Besten im Einsatz für eine wirksame Gefahrenabwehr. Fotos: Sven Hobbiesiefken<br />
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TREFFPUNKT<br />
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Hat frühe Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
eigentlich einen sinnvollen Effekt?<br />
Nach derart viel Energie, damit verbundenen Möglichkeiten<br />
und Zukunftsaussichten, holte ein Erfahrungsbericht aus der<br />
Wirtschafts- und Urlaubsregion Bodensee-Oberschwaben<br />
zum Thema „Massenströme und Klimadiskussion“ die Zuhörerschaft<br />
dort ab, wo sie vielfach ihre eigenen Ärgernisse verortet.<br />
Der seit Sommer 2021 pensionierte ehemalige Direktor<br />
des Regionalverbandes berichtete über den Trubel rund um<br />
die Verabschiedung der Fortschreibung des Regionalplans<br />
Ende Juni wenige Wochen vor seinem Abschied aus dem<br />
Arbeitsleben. Nach sechs Jahren Arbeit, 26 öffentlichen Versammlungen,<br />
7500 Stellungnahmen, umfangreicher Synopse,<br />
Umweltbericht, Abwägungsunterlagen etc. sahen sich die<br />
Verantwortlichen auf den letzten Metern hinsichtlich der Kapitel<br />
„Bedarf an heimischen mineralischen Rohstoffen“, Abschnitt<br />
„Ermittlung des Bedarfs“, einem Sturm der Entrüstung<br />
sogenannter Aktivisten ausgesetzt.<br />
Kurze Wege von der Gewinnung zum Nutzer gelten als<br />
Argument nichts, wenn dazwischen eine Staatsgrenze liegt<br />
– jedenfalls war es dieses Argument, an dem sich der Gegenwind<br />
aufbaute, angefacht mit „freundlicher Unterstützung“ des<br />
SWR, mehr unter: https://www.swr.de/swraktuell/badenwuerttemberg/friedrichshafen/umstrittener-regionalplan-sollverabschiedet-werden-100.html,<br />
sowie verschiedenen Zeitungen.<br />
Eine regionalplanerische oder genehmigungsrechtliche<br />
Steuerung des Handels über Ländergrenzen hinweg, wie sie<br />
in diesem Kontext teilweise gefordert wird, ist aber weder<br />
möglich noch Sinn eines Regionalplanes. Schon das Wort<br />
allein sollte das Ansinnen einer unzulässigen Absatzsteuerung<br />
verbieten. Mit Klimaargumenten, „Aktivisten“ auf dem Dach,<br />
untauglichen Alternativvorschlägen und mehr konfrontiert,<br />
stellen sich die Verantwortlichen nun die berechtigte Frage,<br />
was eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung eigentlich bringen<br />
soll, wenn nach vermeintlicher Ausräumung aller Dissenspunkte<br />
erst ganz am Ende zum großen Sturm geblasen wird.<br />
Das Klima-Thema aus der Gegenrichtung greift die offensive<br />
vero-Klima-Kampagne rohstoffzukunft.de auf. Unter der<br />
Überschrift: „Wir bauen Zukunft. Für die Welt von morgen“, soll<br />
die Öffentlichkeit vom positiven Klimabeitrag der Branche sowie<br />
der Mitgliedsunternehmen erfahren, während gleichzeitig Mitgliedsunternehmen<br />
auf dem Weg zu einer noch besseren Klimabilanz<br />
begleitet werden. Branche, Politik und Bürgerschaft<br />
sollen auf diese Weise zum Miteinander finden, so der Plan.<br />
Bausteine auf dem Weg dahin sind vero-Klimazertifikat, Energieeffizienz-Netzwerk,<br />
persönliche Beratung, Informationsveranstaltungen<br />
sowie Print- und Online-Werbemittel. Als Fokusthemen<br />
wurden passend dazu die Themen Lieferradius,<br />
Energieeffizienz, Recycling, Natur-/Artenschutz gewählt sowie<br />
mit Argumenten und eindrücklichen Bildern untersetzt.<br />
Beworben wird die Kampagne über verschiedene Kanäle:<br />
Neben der Kampagnen-Website und Pressearbeit sollen auch<br />
Social-Media und die Google-Optimierung punkten.<br />
„Woher dürfen Rohstoffe kommen?“, diese Frage sollte<br />
seitens der Autobahn GmbH beantwortet werden, um die<br />
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WORKSHOPREIHE A: Die Blocküberschriften „Mineralische Rohstoffgewinnung<br />
und CO 2 -Diskussion“, „Zukunftsträchtige Energien: Erzeugung, Pufferung<br />
und Lastausgleich in Einklang bringen“ sowie „Regionale Rohstoffgewinnung:<br />
Ein Beitrag zum Klimaschutz“ bildeten das Dach über den interessanten<br />
Vorträgen. Sie zeigten, dass die Branche den Anschluss an Zukunftsthemen<br />
nicht erst mühsam suchen muss, sondern längst hat.<br />
Zielsetzung für klimafreundliche Ausschreibungen und das<br />
Vergaberecht transparenter zu machen. Dem in der Ankündigung<br />
ziemlich klaren Ansinnen gingen allerdings eine umfängliche<br />
Selbstvorstellung des Switch von der früheren<br />
Zuständigkeit auf das jetzige Unternehmen sowie eine Vorstellung<br />
verschiedener Bauweisen und Regelwerke voraus.<br />
Die eigentliche Antwort lautet knapp: Zielsetzung für die klimafreundliche<br />
Ausschreibung und Vergabe ist eine aktuelle<br />
Auflistung regionaler Rohstoff-Lieferanten sowie eine Reduzierung<br />
des CO 2 -Fußabdrucks – was man auch „kurze Lieferwege“<br />
nennen kann. Hinzu kommen eine umweltschonende<br />
Gewinnung, der Einsatz von RC-Material (Asphalt/Beton)<br />
und definierte Lieferbedingungen (gemäß FGSV). Außerdem<br />
sollen Leistungsbeschreibungen angepasst und Vorgaben<br />
verschärft werden. Letzteres dürfte spannend werden, speziell<br />
in der nächsten Zeit.<br />
Nachnutzung unter neuen Vorzeichen<br />
An das Bundesumweltministerium richteten sich die Fragen<br />
„Was ‚wünscht‘ sich der Naturschutz – auch unter Berücksichtigung<br />
von ‚Natur auf Zeit‘?“, und: „Welche Folgenutzungen<br />
gilt es unter Klimaaspekten neu zu denken?“.<br />
Bekannte Nachnutzungskonzepte üblicher Art kommen<br />
demnach auch in Zukunft nicht aus der Mode; in Bezug auf<br />
Natur- und Klimaschutz erhalten natürliche Sukzession, Renaturierung,<br />
naturnahe Gestaltung, Wiedernutzbarmachung<br />
durch Aufforstung und die damit verbundene CO 2 -Speicherung<br />
möglicherweise den Vorzug. Aufgrund der langen Zeitspanne<br />
zwischen Genehmigung und Nachnutzung sei aber<br />
auch eine dynamische Interpretation von Nachnutzungsverpflichtungen<br />
von Bedeutung, um vielfältige und klimaresistente<br />
Lebensräume zu generieren. Beim Thema „Natur auf Zeit“<br />
tritt nun wohl angesichts der passenden Pflöcke im Insektenschutzgesetz<br />
und der nachgewiesenen Erfolge ein erfreulicher<br />
Wandel ein, der zur Anerkennung sowie Entwicklung des Themas<br />
führt. Vorschläge aus einem F&E-Vorhaben des Bundesamtes<br />
für Naturschutz wie: „mehr Auslegungsspielraum im<br />
Rahmen von § 44 Abs. 5 S. 2 BNatSchG“, „Ausnahmeerteilung<br />
nach § 45 Abs. 7 BNatSchG“ sowie die Orientierung an Umsetzungsbeispielen<br />
bringen die Möglichkeiten voran. Auch der<br />
bayerische Ansatz der Vorabausnahme muss kein Exot bleiben,<br />
da die 2021 überarbeitete Fassung des EU-Kommissions-Leitfadens<br />
zum strengen Schutzsystem für Tierarten von<br />
gemeinschaftlichem Interesse einen neuen Abschnitt zu<br />
„Natur auf Zeit“ beinhaltet und die Erteilung von Vorabausnahmen<br />
in bestimmten Fällen anerkennt. Weitere neu angedachte<br />
und zugunsten von „NaZ“ formulierte Vorschriften im<br />
BNatSchG wurden aufgeführt. Ein Lichtblick, an dem die Beharrlichkeit<br />
der MIRO-Arbeit einen wichtigen Anteil hat.<br />
Die richtigen Bäume und Sträucher bei sich änderndem<br />
Klima für optimale forstliche Rekultivierungen auszuwählen,<br />
ist Teil des Erfolgs der Maßnahme unter sich möglicherweise<br />
ändernden Bedingungen. Das Institut für Waldbau der TU<br />
Dresden empfiehlt dafür eine Diversifizierung, sprich: bei den<br />
Baumarten und Sträuchern sollten alle ökologischen Charaktere<br />
in Mischbeständen einbezogen werden. Schluss-, Intermediär-<br />
und Pionierarten, Baumarten mit weiter ökologischer<br />
Amplitude ebenso wie Spezialisten bedeuten eine Risikostreuung,<br />
um auch unter neuen klimatischen Bedingungen Waldstrukturen<br />
zu schaffen. Erläutert wurden in diesem Zusam-<br />
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TREFFPUNKT<br />
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menhang auch die Vorteile von Vorwäldern, der Einsatz von<br />
Anwuchshilfen sowie von Hilfspflanzendecken. Für die Pflegephase<br />
nach Etablierung empfiehlt es sich, auf klimatolerante<br />
Baumarten hin zu pflegen, um eine konsequente Förderung<br />
der Zukunftsbäume zu erreichen. Ferner lebt die Bestandsstabilität<br />
von der Integration natürlicher Prozesse (Naturverjüngung).<br />
Kurz: Setzt Waldbau bei Unsicherheit auf Diversifizierung,<br />
kann fast nichts schiefgehen. Wenn sie prächtig<br />
herangewachsen sind, die neuen Nutzholzwälder, kann möglicherweise<br />
auch mit etwas mehr Berechtigung über das Thema<br />
Holzbau philosophiert werden.<br />
Unter der Überschrift: „Heimische Rohstoffe nutzen: Stein<br />
und Holz – Versuch einer realistischen Abschätzung der Potenziale<br />
für eine glaubwürdige Politikberatung“, wurde die Frage<br />
aufgeworfen, ob der (Wohnungs-)Bau in Bezug auf den Holz-<br />
Hype vielleicht auf dem Holzweg ist.<br />
Zuerst die Statistik: Etwa 31 % der Landesfläche in<br />
Deutschland sind Wald, Seit 1992 hat die Fläche um knapp<br />
2 % zugenommen. 91 % der Waldfläche sind nutzbar, 4 %<br />
aus Schutz- und anderen Gründen nicht. Ansinnen der Holzbauunterstützung<br />
ist es, „klimaschädliche“ mineralische Baustoffe<br />
zurückzudrängen. Kleine Bilanz: Auf Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
entfallen etwa 11 %, auf Mehrfamilienhäuser<br />
etwa 21 % des Zementverbrauchs in Deutschland.<br />
Die Beurteilung des Rohholzpotenzials ist entscheidend<br />
dafür, was beim Holzbau überhaupt ohne Importe geht. Sie<br />
wurde anhand von drei Waldbewirtschaftungsszenarien bis<br />
zum Jahr 2052 dargestellt: Das Basisszenario steht im Wesentlichen<br />
für ein „weiter so wie jetzt“, das Holzpräferenzszenario<br />
(Förderszenario) hieße die Anteile schnell wachsender<br />
Nadelhölzer zu erhöhen und naturschutzfachliche Maßnahmen<br />
zu ignorieren, während das Naturschutzszenario (Restriktionsszenario)<br />
auf höhere Anteile an Laubholz setzt und<br />
größere Nutzungseinschränkungen vorsieht.<br />
Unter der Annahme, dass zusätzliche Holzmengen ausschließlich<br />
im Holzbau verwendet würden, ergäben sich verschiedene<br />
Substitutionsquoten für Beton zwischen 1 und<br />
79 % – Letzeres freilich lediglich im Präferenzfall. Ohne Importe<br />
hieße das: Substitution konstruktiver Holzbauprodukte<br />
aus Nadelholz durch Laubholz (Basis-/Naturschutzpräferenzszenario).<br />
Dafür fehlen derzeit allerdings die nötigen baurechtlichen<br />
Regelungen. Wenig realistisch dürfte eine Vergrößerung<br />
der forstwirtschaftlichen Flächen im Inland sein.<br />
Auch bei einer Steigerung der Holzverfügbarkeit bis 2052<br />
ohne zusätzliche Importe konkurrieren verschiedene Industrien<br />
um den Rohstoff. Dass Zuwächse nur im Bau verwendet<br />
werden können, ist unwahrscheinlich. Und: Selbst bei einer<br />
Verdopplung der derzeitigen Holzbauquote wäre im Hochbau<br />
mit einem Rückgang des Betonvolumens von lediglich 4 % zu<br />
rechnen. Beim Vergleich des Flächenbedarfs zur Gewinnung<br />
von mineralischen Rohstoffen und Holz-Baustoff je Hektar –<br />
500.000 m³ Gesteinsbaustoff stehen hier 1000 m³ Nutzholz<br />
gegenüber – sollte endgültig klar werden, dass die Pro-Holzbau-Brechstange<br />
möglicherweise schief angesetzt wird.<br />
Dennoch: Beton steht im Klimafokus. Hier schließt sich der<br />
Kreis zu den ersten Vorträgen der Workshopreihe A, mit den<br />
geschilderten Möglichkeiten über CO 2 -Senkungsmaßnahmen<br />
bei der Zementproduktion auch den Beton absehbar<br />
„klimaneutral“ zu produzieren. Technologieoffenheit zu<br />
erhalten, ist dafür aber ein wichtiger Schlüssel – und Grundlage<br />
eines fairen Wettbewerbs.<br />
GUTE ATMOSPHÄRE: Der lange vermisste Austausch wurde intensiv<br />
nachgeholt. Das traf für die Pausengespräche ebenso zu wie für die rege<br />
Diskussion im Anschluss an die Vorträge.
56<br />
TREFFPUNKT<br />
B-Gleitung erwünscht: Technische Möglichkeiten<br />
und Fallstricke analysiert<br />
Da die Gesteinsbranche bei technischen Innovationen, Nachhaltigkeit<br />
und Themen wie Recycling hochmodern unterwegs<br />
ist, überrascht es doch, wie orchideenhaft das Wissen darum<br />
allgemein gesellschaftlich noch ist. Denn so einige Branchen<br />
könnten sich eine dicke Scheibe von MIRO-Unternehmen abschneiden.<br />
Gerade im Hinblick auf sparsamen Energieeinsatz<br />
durch moderne Technik und die Digitalisierung sind viele Unternehmen<br />
weit vorangekommen. Interessanterweise ist die<br />
Tatsache, eben als stationäres Unternehmen in Deutschland<br />
zu agieren, teils noch ein hartnäckiger Bremsklotz: Gerade auf<br />
dem Gebiet der Digitalisierung gilt es immer noch, mit infrastrukturell<br />
regionalen und auch teilweise traditionellen Hürden<br />
zu kämpfen, um in Richtung Optimum voranzukommen. Genau<br />
mit diesem Zwiespalt zwischen den eigentlich bestehenden<br />
Möglichkeiten und (noch) Unmöglichkeiten der Technisierung<br />
beschäftigte sich der Workshopblock B des ForumMIRO.<br />
In geschickter Kombination von Altbewährtem und Neudazugewonnenem<br />
wurde die versprochene Informationsbandbreite<br />
abgedeckt. Heißt konkret: klassisches Forum vor Ort<br />
plus digitale Zuschaltungen von Fachleuten.<br />
Abwarten ist keine Strategie<br />
So die Essenz des ersten B-Workshops. Unter der Überschrift<br />
„Großes Denken, um im Detail zu punkten“ fanden sich Expertinnen<br />
und Experten zusammen, um die gesamte Tendenz der fortschreitenden<br />
Digitalisierung der Branche sichtbar zu machen. Denn so<br />
innovativ und pionier-esk diese voranschreitet, existieren doch<br />
einige blinde Flecken, die einer genaueren Betrachtung bedürfen.<br />
Sind auf der einen Seite, komplett autonom über einen digitalen<br />
Zwilling gesteuerte Muldenkipper mit entsprechend verbauter Sensorik<br />
unterwegs und auch im Aufbereitungssegment miteinander<br />
„sprechende“ automatisierte Systeme zu finden, zeigt sich auf der<br />
anderen Seite, dass laut Recherchen von Macrix Software immer<br />
noch 34 % der KMU keine ausreichende Digitalkompetenz vorweisen<br />
können. Damit liegt Deutschland im globalen Vergleich weit<br />
zurück. Allein um das auszugleichen, müssten die jährlichen Investitionen<br />
in diesem Bereich um das Dreifache erhöht werden. Und<br />
das, obwohl der Mittelstand durchschnittlich bereits 17.000 Euro<br />
WORKSHOPREIHE B: Digitalisierung I & II mit „Großes denken um im Detail zu punkten“ sowie „Konkreten Nutzen über verschiedene Wege<br />
erzeugen“ wurde hier ergänzt durch den Block „Technik: smart, effektiv und energiearm“ sowie „Recycling? Natürlich – und wir können es!“<br />
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ORGANISIERTE GESTEINSFAMILIE AM MIRO-STAND: Stefan Janssen,<br />
Susanne Funk, Christian Strunk, UEPG-Präsident Antonis Antoniou<br />
Latouros, Dr. Gerd Hagenguth und Walter Nelles.<br />
GEMEINSAMER ERFOLG: Bisher-MIRO-Präsident Dr. Gerd<br />
Hagenguth und sein gewählter Nachfolger Christian Strunk (o.l.)<br />
ziehen eine positive Bilanz. Walter Nelles, stellv. HGF MIRO, und alle<br />
anwesenden Geschäftsführerkollegen der MIRO-Verbandsfamilie in<br />
den Regionen sowie des Dachverbandes bbs übernahmen Moderationen<br />
einzelner Programmbausteine. Geoplan-Chef Dr. Friedhelm<br />
Rese dankt im Nachgang Dr. Hagenguth nochmals für den Mut, die<br />
Veranstaltung gemeinsam „durchzuziehen“, Susanne Funk, hier mit<br />
Tom Hegermann, Moderator der Podiumsdiskussion, hat speziell<br />
für die politischen Schwerpunkte gekämpft.<br />
pro Jahr in dieses Segment investiert. Hier ist also noch Luft nach<br />
oben. Und die Handlungsstrategie zur Veränderung lautet wie?<br />
Zunächst, dass Stillstand wahrscheinlich das Einzige ist, was man<br />
in diesem Thema falsch machen kann. Denn dann ist langfristig<br />
weder Markt- noch Konkurrenzfähigkeit zu erwarten. Der Fachkräftemangel<br />
in allen Bereichen macht es ehrlicherweise auch nicht<br />
einfacher, die Digitalisierungsdefizite mal eben schnell aufzuholen,<br />
die aus zahlreichen – sicher ab und an auch berechtigten – Gründen<br />
nicht stattfinden konnten. Doch wie vorgehen? Der (digitale)<br />
Teufel liegt hier im Detail. Um technisch weiterzukommen, kann an<br />
den unterschiedlichsten Stellen angesetzt und optimiert werden.<br />
Nicht immer geht es um die eine große Investition. Als ersten Schritt<br />
könne man die unterschiedlichen, bereits vorhandenen Qualifikationen<br />
im Unternehmen noch einmal (neu) bewerten. Was wurde<br />
vielleicht in der Vergangenheit übersehen? Gibt es verstecktes<br />
Potenzial? Nur spezialisiertes Know-how macht am Ende unersetzlich<br />
und Daten gelten als das Gold des 21. Jahrhunderts. Big<br />
Data ist immer noch ein Thema, aber es kann sich auch lohnen,<br />
klein ins Große einzusteigen und die eigenen Daten einer gründlichen<br />
Analyse als Basis für Entscheidungen zu unterziehen. Damit<br />
kann kein KMU falsch liegen. Auf den Blick nach innen folgt der<br />
Blick nach außen, nach links und rechts. Wer eignet sich für ein<br />
Bündnis oder eine Interessengemeinschaft? Mit Kooperationen –<br />
zum Beispiel Unis oder Fachhochschulen – können zusätzlich Potenziale<br />
gebündelt und gleichzeitig in die eigene unternehmerische<br />
Zukunft investiert werden. Manchmal genügt schon ein Detail, nicht<br />
immer ist gleich das ganze Rad neu zu erfinden.<br />
und was braucht welche Zeit? Nicht alles muss sofort umgesetzt<br />
werden. Manches ist sofort gar nicht möglich. Denn auch Kosten<br />
und Gegebenheiten für eine Digitalisierung müssen differenziert<br />
werden. In Bezug auf Sensorik variieren die Kosten beispielsweise<br />
je nach Baumaschine. Da kommt es auf das Gerät an. Bei Software<br />
hängt der Kostenfaktor von Applikation und Service ab. Für Belange<br />
der Infrastruktur – Übertragungen von Daten von Mobilgeräten<br />
u. a. – stellt sich zuallererst die Frage, ob die vorhandene WLAN-<br />
Abdeckung ausreichend ist. An diesen Punkten fangen die Probleme<br />
in der Umsetzung häufig schon an. Generell sollte daher<br />
immer geschaut werden, welche Investitionen wirklich sinnvoll sind.<br />
Die Kosten für Digitalisierungsprozesse sollten stets so gehalten<br />
werden, dass die Marktfähigkeit nicht beeinträchtigt wird – nur<br />
dann bleibt vom Optimierungspotenzial auch wirklich das Potenzial.<br />
Unternehmerisch muss klar sein, was erreicht werden soll, um<br />
anschließend detailliert die dafür nötigen Schritte festzulegen. So<br />
schaffen es Visionen in die Realität.<br />
Der Forum-Charakter des Workshops bot eine ideale Möglichkeit,<br />
zu diesem Thema direkt in Austausch zu treten. So konnten<br />
lang erfahrene Kenner der Branche ihre Erfahrungen teilen und<br />
selbst der Branchennachwuchs aus Digital-Natives erklärte, dass<br />
für sie vornehmlich smarte Datenbankstrukturen, in denen Prozessketten<br />
optimal digital erfasst werden können, am Ende den<br />
entscheidenden Ausschlag dafür bilden können, ob man sich für<br />
ein Unternehmen entscheidet oder nicht. Eine derartige Investition<br />
Von Zukunftsvisionen in die Realität<br />
Damit es eine Vision von der Vorstellung in die Wirklichkeit schafft,<br />
war sich die Fachrunde Digitalisierung bei einem Punkt einig: Planung<br />
ist das A und O und die bereits erwähnte Detailsicht ausschlaggebend.<br />
Bereits zu Beginn sollte genau festgehalten werden,<br />
was die verschiedenen Stufen des Prozesses sind, der angestoßen<br />
werden soll. An welchen Stellen braucht dieser Durchgängigkeiten<br />
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TREFFPUNKT<br />
könnte sich also auch hinsichtlich der Nachwuchsgewinnung lohnen.<br />
Bei einem Punkt waren sich alle einig: Es gibt nicht den einen<br />
richtigen Weg. Jedes Unternehmen ist einzigartig und sollte die<br />
eigenen Besonderheiten für Entwicklungen im Blick behalten.<br />
Gleichzeitig sollte nicht vergessen werden, dass viele im selben<br />
Boot sitzen und man sich durchaus kooperativ gemeinsam den<br />
aktuellen Herausforderungen stellen kann.<br />
Wartezeiten produktiv nutzen<br />
Im Workshop 2B gab es Einblicke in unternehmerisch-kreative<br />
Aktivitäten, die sich während coronabedingter Einschränkungen<br />
erst recht entfalteten. Wieder lautete die Devise: Bevor man sich<br />
in Visionen verliert, sollte man erst einmal schauen, was bereits<br />
jetzt in anderen Bereichen hervorragend funktioniert.<br />
Vertriebsmöglichkeiten über digitale Kanäle umfangreich ausschöpfen<br />
zu können, ist eine komplexe Angelegenheit. Deshalb<br />
holte sich Thyssenkrupp für Lösungsideen Digital-Natives mit<br />
ins Team. Letztendlich entstand dadurch die Idee, den<br />
Materialhandel ähnlich dem großer Online-Versandhändler anzulehnen<br />
an: „Kunden, die dies gekauft haben, interessierten<br />
sich auch für …“. Durch dieses Beispiel kreativen Datenmanagements<br />
war es möglich, der eigenen Produktpalette mehr<br />
und umfangreichere Sichtbarkeit zu verleihen. Auch das positive<br />
Kundenfeedback unterstütze die vermutete unbewusste Nachfrage<br />
in diesem Bereich. Die Frage, wie man anderen Menschen den<br />
eigenen Betrieb nahebringen kann, wenn diese doch ihr Wohnzimmer<br />
gar nicht verlassen können, stellten sich die Verantwortlichen<br />
eines Mitgliedsunternehmens der Initiative KiWi Oberrhein. Sie<br />
entwickelten mit dem „digitalen Kieswerk“ letztendlich eine Lösung<br />
aus bereits für Verbraucher bekannten und angenommenen digitale<br />
Elementen. Am PC oder auch mittels VR-Brille kann man nun<br />
den Baggersee mit Gewinnungsgerät und Aufbereitung ausgiebig<br />
virtuell erkunden. In diesem Fall brachte die Digitaltechnik ganz<br />
ohne Glanz und Glamour die geeignete Lösung. Es geht also nicht<br />
immer darum, groß zu denken, sondern geeignet zu denken. Auf<br />
diese Weise können auch gezielt Themen im wahrsten Sinne des<br />
Wortes gläsern fokussiert werden.<br />
Darüber hinaus gilt: Der Zugang zum Thema nachhaltige Rohstoffgewinnung<br />
für eine breitere Masse ist auch hier durch eine<br />
Kombinationslösung aus „Altem“ und „Neuen“ möglich. In diesem<br />
Fall durch zusätzliche Besuche in (Berufs-)Schulen oder<br />
Universitäten, im Gepäck den ISTE-Geokoffer – der manchmal<br />
am Ende sogar dagelassen wird, schlichtweg weil er auf Begeisterung<br />
trifft. Ebenso das virtuelle Kieswerk: Nach diversen Gesprächen<br />
mit Gemeinderäten entschieden manche, die imposante<br />
Rundum- und -einsicht auf ihrer Homepage zu verlinken.<br />
So zeigt sich wieder, um bestimmte Türen öffnen zu können,<br />
muss man sie manchmal zuvor selbst einbauen. Genau das gilt<br />
auch dann, wenn es darum geht, neue Vertriebswege für Körnungsprodukte<br />
in Anspruch zu nehmen. Inzwischen tummeln<br />
sich im Markt dafür allerhand Plattformen, zwischen denen zu<br />
wählen gar nicht so leicht ist. Die Befürchtung, online liefe das<br />
Geschäft nur über den Preis, muss nicht haben, wer sich für das<br />
richtige Modell entscheidet, über das dann auch der Vorteil kurzer<br />
Lieferwege im Sinne der Umwelt gut abgebildet wird.<br />
Ganzheitliche Kettenreaktionen<br />
Am abschließenden Forum-Tag lag der Fokus auf Optimierungsmöglichkeiten<br />
in bereits funktionierenden technischen Abläufen.<br />
Hier zeigte sich am Beispiel des landwirtschaftlichen Tagesgeschäfts,<br />
dass es oft nicht der Blick auf die Einzelmaschine ist,<br />
der etwas verändert, sondern der analytische Blick auf die gesamte<br />
Prozesskette. Auch die beste Technik kann Abläufe nicht<br />
optimieren, wenn schlichtweg Wartezeiten oder Flaschenhälse<br />
verantwortlich dafür sind, dass Prozesse verlangsamt werden.<br />
Die Gegebenheiten und Umstände, die dabei berücksichtigt werden<br />
sollten, können von Betrieb zu Betrieb, Region zu Region<br />
und Land zu Land variieren. Daher ist ein ganzheitlicher Blick auf<br />
alle Glieder der Prozesskette notwendig.<br />
Trotzdem bleibt die Frage: Woher weiß ich, an welcher Stelle sich<br />
eine Investition in Digitales lohnt? Als Faustregel könnte gelten:<br />
Systeme sind vor allem da wichtig, wo der Zugriff schwierig wird.<br />
Vieles Neue beginnt daher im Bergbau, weil die Maschinen größer<br />
sind, der Zugang schwieriger und der Ausfall fataler. Doch überall<br />
werden die Anforderungen an Maschinen immer strenger, die Produkte<br />
müssen sich anpassen und auch Energie wird nicht immer so<br />
verfügbar sein, wie wir es jetzt gewohnt sind, daher ist es notwendig,<br />
jetzt gute Vorbereitungen zu treffen. Zum Beispiel mit Maschinen,<br />
die dazulernen und sich anpassen. Mit Connected Equipment wie<br />
Wearmonitoring, mit dem wir Abnutzung sehen können, ohne den<br />
Brecher aufzumachen. Mit Online-Services wie der DIY-Helmbrille,<br />
vorgestellt von Magotteaux, die Technikerbesuche bald zum größten<br />
Teil optimieren bis überflüssig machen könnte. Solche Innovationen<br />
überzeugen wegen ihres Nutzwertes am Ende auch den größten<br />
Digitalmuffel. Allein schon durch die Tatsache, dass nicht Hunderte<br />
Kilometer für ein Mini-Ersatzteil zurückgelegt werden müssen. So<br />
und nur so können am Ende auch die Angst und die Hürden vor<br />
Digitalisierung überwunden werden. Im Bewusstsein, dass die Technik<br />
ja erschaffen wurde, damit wir uns Dingen widmen können, die<br />
Menschen einfach besser beherrschen als automatisierte Technik.<br />
Absolut gar keine Angst hat die Branche vor dem Thema Recycling,<br />
vielmehr steckt sie selbst mittendrin, befürwortet Fortschritte<br />
in diesem Segment, treibt sie durch eigene Initiativen selbst mit<br />
voran und ist von einer ganzen Reihe Zwitterunternehmen geprägt,<br />
die beides tun. Ein selten interessantes Beispiel stellt die bemerkenswerte<br />
Anlage in Hünxe dar, die erstens mehr kann als andere<br />
ihrer Art und zweitens auch die Ausgründung eines Sand- und<br />
Kiesunternehmens ist.<br />
Beim Rundgang an den Ständen der Fachausstellung und<br />
auf konkrete Nachfragen hin wurde deutlich, dass die Tendenz,<br />
diese technischen Hilfen bspw. auch in Form von Remote-<br />
Services anzunehmen, seit Beginn der Corona-Einschränkungen<br />
stark zugenommen hat. All das ist möglich, weil diese<br />
Branche sehr stark auch vom Vertrauen untereinander lebt:<br />
Anwender, Ausrüster und Dienstleister bilden hier noch eine<br />
Einheit, wie sie anderswo inzwischen ganz selten zu finden ist.<br />
Genau deshalb war es auch so großartig, die reale Begegnung<br />
nach langer Zeit zu erleben. Viele dankten den Veranstaltern<br />
und Organisatoren explizit für die gezeigte Nervenstärke.<br />
Für Letztere danken an dieser Stelle ebenfalls die Autorinnen<br />
des Veranstaltungsberichtes. Er ist aus lauter Freude, dabei<br />
gewesen zu sein, gewaltig lang geworden. Und das auch noch<br />
ohne separat die Referenten (oder in einzelnen Fällen Ersatzleute)<br />
und ihre Funktionen dezidiert aufzuführen. Wem diese<br />
Info fehlt, findet Aufklärung im Programm, dass sowohl auf der<br />
Internetseite von MIRO als auch unter der angegebenen Webadresse<br />
noch zur Verfügung steht. (gsz/jis)<br />
www.forummiro.de<br />
www.bv-miro.org<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
ForumMIRO-Fachausstellung 2021<br />
Fotos: Sven Hobbiesiefken
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong><br />
ENDLICH RAUSKOMMEN,<br />
wieder das tun, was den Job<br />
so interessant macht – mit<br />
Menschen in Kontakt treten,<br />
reden, gemeinsam gar neue<br />
Ideen entwickeln. Die Aussteller<br />
genossen das Miteinander<br />
und hatten sich ins Zeug<br />
gelegt. MIRO desgleichen:<br />
Walter Nelles, Sprecher der<br />
GF, und Präsident Christian<br />
Strunk besuchten (nicht nur,<br />
aber ganz speziell) ihre außerordentlichen<br />
Mitglieder und<br />
überreichten ihnen Urkunden<br />
über ihre Mitgliedschaft.
62<br />
TREFFPUNKT<br />
SUPER GELAUFEN: Nach einem Ausfalljahr war der Info-Bedarf groß. Dr. Andre Baumann MdL erläuterte die Positionen der<br />
Landesregierung zum Baustoffrecycling.<br />
Recyclingtag der klaren Worte<br />
Ende Oktober kamen rund 270 Teilnehmer aus Unternehmen, Politik, Verwaltung<br />
und Wissenschaft zum ISTE-Recyclingtag in die Filharmonie. Zusätzlich<br />
wurde die Veranstaltung für Online-Nutzer im Netz gestreamt. Es<br />
galt, die Mantelverordnung zu bewerten und ihre Konsequenzen für den<br />
Alltag und das Recycling von Baurestmassen auszuloten. Deshalb stand<br />
die Verordnung im Kontext der Themen „Ressourcenschonung“ und „nachhaltiges<br />
Massenstrom-Management“ im Mittelpunkt.<br />
ELOQUENT DISKUTIERT: Um Recyclingbeton und RC-Zuschläge ohne unnötig lange Wege<br />
drehte sich die Abschlussdiskussion.<br />
hre Themen sind auch unsere“,<br />
„Istellte Umwelt-Staatssekretär Dr.<br />
Andre Baumann MdL fest. Da Baden-<br />
Württemberg bis 2040 klimaneutral<br />
werden wolle, müssten alle Potenziale<br />
der Kreislaufwirtschaft gehoben werden.<br />
Klimaschutz müsse man als ökologische<br />
Pflicht und ökonomische<br />
Chance verstehen. Er kündigte einen<br />
Strategiedialog mit den Akteuren der<br />
Bauwirtschaft zum Thema „bezahlbarer<br />
Wohnraum“ an. Man müsse den Menschen<br />
aber auch ehrlich sagen, dass es<br />
ohne die weitere Gewinnung von Primärrohstoffen<br />
nicht gehen werde. Die<br />
Mantelverordnung weise in ihrer ab<br />
2023 gültigen ersten Fassung noch<br />
Schwächen auf, die es in einem Novellierungsverfahren<br />
zu korrigieren gilt. Er<br />
befürwortete in diesem Zusammenhang<br />
gemeinsame Projekte, um die Verordnung<br />
in den verbleibenden 1,5 Jahren<br />
bis zu ihrem Inkrafttreten auf Praxistauglichkeit<br />
zu prüfen. Dem QRB stellte<br />
er die weitere Anerkennung als Güteüberwachungssystem<br />
unter der Mantelverordnung<br />
in Aussicht.<br />
Christa Szenkler, Vorsitzende der<br />
Fachgruppe Recyclingbaustoffe und<br />
Boden im ISTE, warnte vor falschen Erwartungen<br />
an die Mantelverordnung.<br />
Hier habe man versäumt, eine Aussage<br />
zu den Themen „Bauherrenverpflichtung“<br />
sowie „Abfallende“ bzw. „Produktstatus“<br />
zu treffen. Dies müsse<br />
schnellstens nachgeholt werden.<br />
Welche Änderungen die neue Verordnung<br />
konkret für die Branche beinhaltet,<br />
erläuterte Dr. Bernd Susset. Er hat als<br />
Wissenschaftler der Uni Tübingen den<br />
Entwicklungsprozess der Verordnung<br />
anderthalb Jahrzehnte lang begleitet.<br />
Zusammen mit Peter Dihlmann, früher<br />
im LMU-Referat Kreislaufwirtschaft<br />
tätig, arbeitet er an einem „Handbuch<br />
Mantelverordnung“, das Unternehmen,<br />
Bauherren und Behörden bei der prak-<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
LÖSUNG VERZAHNT VORGETRAGEN: Beim „Recyclingtag der klaren Worte“ bauten die Vorträge<br />
der Referenten gut aufeinander auf. Fotos: iste<br />
tischen Umsetzung des Regelungswerkes<br />
helfen soll. Dihlmann wies zudem auf<br />
zahlreiche offene Fragen und mögliche<br />
Fehlstellen in der Mantelverordnung hin.<br />
Diese seien sowohl auf die besondere<br />
Kompromiss-Situation als auch auf<br />
deren erhebliche Komplexität zurückzuführen<br />
und sollten vor Inkrafttreten korrigiert<br />
werden.<br />
Die gemeinsamen Bemühungen der<br />
Rohstoffindustrie und der Bauwirtschaft<br />
um klimafreundliches und nachhaltiges<br />
Bauen beschrieb Thomas Möller, HGF<br />
Bauwirtschaft Baden-Württemberg und<br />
Vorstandsvorsitzender des gemeinsamen<br />
Netzwerkes Solid Unit. „Bauen und<br />
Abfälle vermeiden“ heiße die gemeinsame<br />
Devise der Netzwerkpartner.<br />
Dr. Daniel Laux vom Landesumweltministerium<br />
erläuterte, wie sich die Verwaltung<br />
auf die Umsetzung der Mantelverordnung<br />
in Baden-Württemberg<br />
vorbereitet. Vonseiten der Verwaltung<br />
sollen in Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaften<br />
Handreichungen und Interpretationen<br />
erarbeitet werden.<br />
Praktische Rechtsfragen der Kreislaufwirtschaft<br />
insgesamt stellte Rechtsanwalt<br />
Gregor Franßen, Kanzlei Kopp-<br />
Assenmacher & Nusser vor. Viele<br />
Grundsatzfragen der Kreislaufwirtschaft<br />
können auch mit der MantelV nicht vollumfänglich<br />
gelöst werden. Klar stellte er<br />
heraus, dass in der Praxis der Abfallbegriff<br />
oft missverstanden und zu eng gefasst<br />
werde. Beispielsweise könnten<br />
rückgewonnene Steine aus Baustellen<br />
ohne jeglichen Belastungsverdacht auch<br />
ohne Weiteres in Verkehr gebracht werden<br />
und seien keine Abfälle. Auch er<br />
sieht Novellierungsbedarf.<br />
Ein heißes Eisen für die gesamte<br />
Branche thematisierte Falk Fabian,<br />
technischer Referent in der Landesanstalt<br />
für Umwelt Baden-Württemberg<br />
(LUBW): Asbest. Bereits im Rahmen der<br />
Bestandsaufnahme und des Rückbaus<br />
müssten Asbestanteile ausgeschleust<br />
werden. Eine Nullfaser-Strategie im Verwertungsgeschehen<br />
sei jedoch weltfremd<br />
und unverhältnismäßig.<br />
Rund um das Thema „Recyclingbeton“<br />
drehte sich die Abschlussdiskussion<br />
der Veranstaltung. Unternehmer Walter<br />
Feess (Heinrich Feess GmbH und Co<br />
KG), Hagen Aichele (Holcim Kies und<br />
Beton) und Thomas Karcher (Kies und<br />
Beton AG) äußerten sich grundsätzlich<br />
positiv zum Einsatz von Recyclingbetonen.<br />
Gemeinsam sprachen sie sich dafür<br />
aus, Normen flexibler zu gestalten und<br />
die Anteile von Recyclingmaterial in Betonmischungen<br />
so zu erhöhen, wie es<br />
bereits in der Schweiz und in Österreich<br />
üblich ist. Aichele und Karcher sahen als<br />
Hersteller von Transportbeton die Transportwege<br />
des Materials als entscheiden-<br />
des Problem für dessen Klimaverträglichkeit<br />
an. Es mache keinen Sinn,<br />
eigentlich ressourcenschonendes Material<br />
über weite Strecken zu transportieren<br />
und so eine ungünstige CO 2 -Bilanz<br />
zu erzeugen. Man müsse mehr Recycler<br />
für die Herstellung von RC-Zuschlag für<br />
Beton gewinnen. Die Recyclinganlagen<br />
seien schließlich dezentral über das<br />
Land verteilt, was grundsätzlich eine<br />
optimale Versorgung der Betonwerke<br />
ermögliche. Wichtig seien insbesondere<br />
auch Zwischenlager für Bauabfälle in der<br />
Nähe der Ballungsgebiete. Alle drei<br />
sahen darin interessante Geschäftsmodelle<br />
der Zukunft.<br />
Als „Recyclingtag der klaren Worte“<br />
lobte QRB-Vorsitzender Michael Knobel<br />
die Veranstaltung. Er plädierte dafür,<br />
sich in Zusammenarbeit um die stärkere<br />
gesellschaftliche Akzeptanz von Recyclingbaustoffen<br />
zu bemühen.<br />
(Die ISTE-Recycling-Tage werden zusammen<br />
mit dem Qualitätssicherungssystem<br />
Recycling-Baustoffe (QRB) organisiert<br />
und veranstaltet.)<br />
www.iste.de<br />
Informationsauftakt zur Mantelverordnung<br />
Mitte September 2021 fand im Industrie-Club Düsseldorf ein erster Informationsauftakt zur Mantelverordnung statt. Eingeladen<br />
dazu hatten der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, und der Baustoffüberwachungs- und Zertifizierungsverband<br />
Nordrhein-Westfalen, BÜV.NW.<br />
Im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung dieser Art standen kommende Herausforderungen. Berthold Heuser, Vorsitzender der<br />
vero-Fachgruppe Recycling-Baustoffe, eröffnete die Veranstaltung und führte durch das Programm. Petra Umlauf-Schülke und<br />
Prof. Dr. Jens Utermann, beide vom Umweltministerium NRW, referierten zu Neuerungen der Bundesbodenschutzverordnung<br />
sowie der Ersatzbaustoffverordnung. Dr. Henning Blatt, Kopp-Assenmacher & Nusser, informierte u. a. über das Abfallende sowie<br />
über den Begriff des Rezyklats, was zu einer regen Diskussion führte. Abschließend ging BÜV.NW-Geschäftsführer Markus<br />
Schumacher auf die Qualitätssicherung von RC-Baustoffen ein.<br />
Ab Frühjahr 20<strong>22</strong> wird es weitere Detailschulungen der Veranstalter geben. Angedacht sind Seminare zu ausgewählten Inhalten<br />
und Problemstellungen in Kleingruppen. Schulungsvorschläge zu einzelnen Themen aus der Praxis werden in der Geschäftsstelle<br />
gerne entgegengenommen.<br />
www.buev-nw.de<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
Erfolgreiche Premiere<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
64<br />
TREFFPUNKT<br />
MIRO-Betriebsleiter-Seminar wieder online<br />
TERMINBLITZ<br />
Am 15. und 16. Februar 20<strong>22</strong> haben Betriebsleiter und technische Fachleute aus Unternehmen der Gesteinsindustrie –<br />
entgegen der Vorausplanungen erneut online – die Möglichkeit, vom MIRO-Betriebsleiter-Seminar, kurz: BLS, zu profitieren.<br />
Da diese traditionelle Gelegenheit zur Weiterbildung und zum Austausch am Jahresbeginn längst eine Herzensangelegenheit<br />
vieler geworden ist, sorgt MIRO mit den gebotenen Mitteln auch in den anhaltenden Zeiten erhöhter Vorsicht für eine gelungene<br />
Umsetzung und Vermittlung des Angebots.<br />
Die Alternative, das Betriebsleiter-Seminar aufgrund bestehender Präsenzbeschränkungen digital als Web-Variante anzubieten,<br />
wurde bereits bei der Erstdurchführung im vorigen Jahr gut angenommen. Mehr als 100 Wissensdurstige schalteten<br />
sich zu. Selbst ein gutes Stück des familiären Seminar-Charakters blieb der digitalen Variante durch auflockernde Elemente<br />
wie Quiz und Klick-Umfragen zu Einzelthemen erhalten.<br />
In den nun 44 Jahren des Seminarbestehens haben bereits Tausende Fachleute die Chance zu Austausch, Auffrischung<br />
und Aneignung neuen Wissens genutzt. Die meisten nicht nur einmal, sondern regelmäßig. In bewährter Weise bietet auch<br />
das diesjährige Seminar wertvolle Beiträge: Technik, Nachhaltigkeit, Forschungsaktivitäten, Interessantes zum Thema Recht<br />
und ein Sonderpunkt Flockungsmittel prägen das Programm.<br />
Allen über die Landes- und Regionalverbände organisierten MIRO-Mitgliedsunternehmen ist die BLS-Seminareinladung<br />
bereits per Post zugegangen. Gleichzeitig stehen Programm und Anmeldung unter dem Menüpunkt: „Termine und Aktionen“<br />
auf der MIRO-Website zur Verfügung.<br />
www.bv-miro.org<br />
Symposium Aufbereitungstechnik übers Netz<br />
Das für den 4. März 20<strong>22</strong> terminierte Symposium Aufbereitungstechnik des Freiberger Instituts für Aufbereitung und<br />
Recyclingsystemtechnik, IART, findet angesichts der anhaltenden Unsicherheiten in Zusammenhang mit Covid-19 sowie<br />
insbesondere der sich schnell ändernden und häufig auch regional unterschiedlichen Regelungen ausschließlich online als<br />
Zoom-Meeting statt.<br />
Gerade angesichts der interessanten Vorträge hatten sich die Veranstalter bereits auf viele lebhafte Diskussionen in den<br />
Pausen und während der Abendveranstaltungen gefreut. Dafür stehen nun – wie schon 2021 – Break-out-Rooms (Nebenräume)<br />
für einen individuellen Austausch mit den Vortragenden, aber auch untereinander in kleinen Gruppen zur Verfügung.<br />
Zum entsprechenden Treffen parallel oder nach der Hauptsession kann man sich wieder über den Link „Private Nachrichten“<br />
mit einzelnen Teilnehmern online verabreden. Interessenten an der Veranstaltung registrieren sich über den Link:<br />
https://tu-freiberg.de/fakult4/iart/symposium/anmeldung.<br />
Das Programm des Symposiums sowie organisatorische Informationen stehen auf der Website des Instituts bereit.<br />
https://tu-freiberg.de/fakult4/iart/symposium<br />
Solids Dortmund nochmals verschoben<br />
Planungssicherheit und die Möglichkeit, maximalen Geschäftserfolg für Aussteller und Fachbesucher zu generieren, gaben den<br />
Anstoß zur Verschiebung des Fachmesse-Trios Solids, Recycling-Technik und Pumps & Valves auf den <strong>22</strong>. und 23. Juni 20<strong>22</strong>.<br />
Damit reagierte der Veranstalter Easyfairs auf die erneut instabile Lage. Die Homeoffice-Pflicht und Reiseverbote in vielen Firmen<br />
der zu erwartenden Fachbesucher gepaart mit unsicheren behördlichen Auflagen machten eine erfolgreiche Planung des Messe-<br />
Trios zum vormaligen Termin nicht möglich.<br />
www.solids-dortmund.de<br />
BetonTage starten im Juni<br />
Im Congress Centrum Ulm finden vom 21. bis 23. Juni 20<strong>22</strong> die weithin bekannten BetonTage statt. Als Europas größter Fachkongress<br />
der Betonfertigteilindustrie mit einer einzigartigen Kombination aus Fachprogramm und Ausstellung zieht die Veranstaltung<br />
jährlich mehr als 2000 Teilnehmer aus 20 Nationen an. Auch in diesem Jahr erwartet die Teilnehmer wieder ein hochkarätiges<br />
Fachprogramm, namhafte Referenten und eine breit gefächerte Ausstellung der Maschinen-, Software- und Zulieferindustrie.<br />
www.betontage.de<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
TREFFPUNKT<br />
65<br />
TERMINBLITZ<br />
Bau- und Bergbaumaschinenbranche sprungbereit<br />
Gut zehn Monate bevor die bauma vom 24. bis 30. Oktober 20<strong>22</strong> in München stattfindet, meldete die Weltleitmesse für<br />
Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte einen sehr positiven Zwischenstand:<br />
Bereits 97 % der angebotenen Fläche wurden durch die ausstellenden Unternehmen bestätigt. Zahlen, die Klaus Dittrich,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, sehr optimistisch stimmen, da die überwiegende Mehrzahl der erwarteten<br />
Aussteller die bauma offenbar fest eingeplant haben.<br />
Erneut stark zeigt sich dabei auch wieder der Mining-Bereich, in dem die bauma europaweit führend ist. Untermauert wird<br />
die Messebedeutung darüber hinaus durch die Innovationshalle LAB0 mit den Sonderbereichen bauma Forum, Virtual<br />
Reality, MIC 4.0, Start-ups und Science Hub. Zudem wird auch die „Think Big“-Nachwuchsförderung als wichtiges Thema<br />
der Branche erneut abgebildet.<br />
Thematisch stehen bei der bauma 20<strong>22</strong> fünf Leitthemen im Mittelpunkt, die von den Ausstellern und im Rahmenprogramm<br />
sowie in der erstmals organisierten Webinarreihe schon im Vorfeld abgedeckt werden: „Null-Emission“, „Digitale Baustelle“,<br />
„Bauweisen und Materialien von morgen“, „Der Weg zu autonomen Maschinen“ und „Bergbau – nachhaltig, effizient,<br />
zuverlässig“. Die Webinare starten bereits ab März und werden in englischer Sprache angeboten. Branchenexperten werden<br />
in diesem neuen Format die Leitthemen der bauma beleuchten.<br />
www.bauma.de<br />
Sommerjubiläum statt Winterzauber<br />
Wegen unkalkulierbarer Entwicklungen hat der VDBUM-Vorstand entschieden, das für Februar geplante 50. VDBUM-Großseminar<br />
in den Sommer zu verschieben. Es findet nun am geplanten Ort im Sauerland Stern Hotel in der Zeit vom<br />
19. bis <strong>22</strong>. Juli 20<strong>22</strong> in Willingen statt. Neben dem bekannt hochkarätigen Fachprogramm, der Fachausstellung mit mehr als 100<br />
Ständen, Gala-Netzwerkabenden mit spannenden Gastrednern, der Vergabe der Förderpreise, dem Azubi-Cup (Deutsche Meisterschaften<br />
der Auszubildenden zum Baugeräteführer in der Kategorie Simulatoren) bringt das Angebot mitten im Sommer sogar<br />
Familie und Beruf unter einen Hut. Ein zusätzliches originelles Abendprogramm, das ausschließlich für Begleitungen und Kinder<br />
organisiert wird, kann zu attraktiven Konditionen in Anspruch genommen werden. Weitere Besonderheiten zum unverschuldet<br />
verspäteten Jubiläum sind eine „Sternfahrt zum Großseminar“ für alle Motorradfahrer zur Eröffnung und eine große Outdoor-<br />
Jubiläumsparty, die mit oder auch ohne Familie zu einem unvergesslichen Sommerfest werden soll.<br />
www.vdbum.de<br />
Winterarbeitstagung mal anders<br />
Einen nochmaligen Verzicht seiner Premium-Tagung wollte der ISTE nicht hinnehmen und hat kurzerhand seine 68. Winterarbeitstagung<br />
in die Zeit vom 18. bis 21. September 20<strong>22</strong> verlegt. Mit etwas Glück – kurz vor Herbstbeginn – bieten die Berge<br />
um Telfs schon wieder den ersten Neuschnee, sodass mehrere Jahreszeiten gleichzeitig genossen werden können. Das bereits<br />
bekannte Programm für Januar konnte nahezu gleich für September übernommen werden. Versprochen wird außerdem Zeit<br />
für das Wesentliche: Also für Gespräche, Austausch, Bewegung und Begegnungen im Freien – kurz: Zeit für einen klaren Kopf!<br />
Reservierungen im Interalpen-Hotel in Telfs werden zeitnah empfohlen. Das Kontingent für die Veranstaltung besteht bis<br />
31. Mai 20<strong>22</strong>. Sollte eine Einstufung/Ausweisung als Risikogebiet oder eine Quarantänepflicht der Teilnehmer der Veranstaltung<br />
vor bzw. nach der Abreise bestehen, fallen bei Absagen keine Stornogebühren an.<br />
www.iste.de<br />
für 4 m³ Lader<br />
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robust<br />
flexibel<br />
wartungsfrei<br />
BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 4<br />
+49 (0) 3 51 / 8 84 57 40<br />
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66<br />
TREFFPUNKT<br />
LIGHT<br />
Ein dickes Dankeschön und<br />
ein würdiger Abschied<br />
Dr. Gerd Hagenguth nahm nach getaner Arbeit für<br />
MIRO im November als Präsident seinen Hut. Sein<br />
Zehn-Punkte-Plan ist abgearbeitet, die Umstrukturierung<br />
des Bundesverbandes vollzogen. Für<br />
Nachfolger Christian Strunk eine gute Basis, um<br />
sich voll und ganz mit Unterstützung der dreiköpfigen<br />
Geschäftsführung, auf dem Podium repräsentiert<br />
durch Walter Nelles, den fachlichen<br />
Themen zu widmen. Er nimmt die zusätzliche Aufgabe<br />
sportlich an und würdigt die Arbeit seines<br />
Vorgängers in gebotener Weise mit den richtigen<br />
Worten sowie einigen Freizeit-Accessoires. Doch<br />
Liegestuhl und Ruhekissen werden wohl noch warten<br />
müssen. Eine Reise zu geologischen Hotspots<br />
der Welt reizt den Geologen mit Leib und Seele<br />
mehr. Ein Stück weit war auch daran gedacht. Ehre<br />
genug, um selbst einem solchen Haudegen Spuren<br />
der Rührung ins Gesicht zu zaubern.<br />
Foto: gsz<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
Treffpunkt Arminius-Markthalle<br />
… und auch am Abend ging’s ums Ganze<br />
War das ein erbaulicher Abend nach langer Zeit! Zwar musste<br />
Geoplan für genügend Auslauf der gemeldeten Teilnehmer selbst<br />
unter 2G+-Bedingungen die gesamte Fläche mieten, doch was<br />
dieser mittlerweile traditionelle abendliche Treffpunkt während<br />
des ForumMIRO an Atmosphäre und Beköstigung bietet, ist<br />
einfach zu gut, um darauf zu verzichten. Trauerten erfahrene<br />
Teilnehmer der früheren Sand-Kies-Veranstaltungen lange der<br />
Aachener Aula Carolina hinterher, hat das abendliche Angebot in<br />
Berlin alle diesbezüglichen Tränen getrocknet.<br />
Auslauf hin oder her: Am Ende trifft man sich ja doch an den<br />
Tischen. Von gesundheitlichen Ausfällen im Nachgang ist nichts<br />
bekannt geworden. Manche C-Regel brauchte es schlichtweg nicht.<br />
Fotos: gsz/jis<br />
Foto: Sven Hobbiesiefken<br />
Zahlenkolonnen adé!<br />
Ebenfalls verabschiedet,<br />
und zwar<br />
aus seiner Kontroll-<br />
Rolle als Rechnungsprüfer<br />
des Verbandes,<br />
wurde Bernhard<br />
Lehmkamp. Belohnt<br />
für seinen langjährigen<br />
Einsatz wurde er<br />
mit einem rollengerechten<br />
Geschenk.<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
68<br />
TREFFPUNKT<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />
MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 20<strong>22</strong><br />
Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />
Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />
gewährleistet werden kann.<br />
18.–20. Mai in Augsburg<br />
Fachgruppen Sand, Kies und Naturstein<br />
im Bayerischen Industrieverband Baustoffe,<br />
Steine und Erden, BIV<br />
www.biv.bayern<br />
8.–10. Juni in Hamburg<br />
vero und Fachgruppen<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
15.–17. Juni in Wernigerode<br />
Unternehmerverband Mineralische<br />
Baustoffe und Fachgruppen, UVMB<br />
www.uvmb.de<br />
23.–24. Juni in Baden-Baden<br />
Industrieverband Steine und Erden Baden-<br />
Württemberg und Fachgruppen, ISTE<br />
www.iste.de<br />
Juli in Bensheim<br />
Industrieverband Steine und Erden<br />
Neustadt/Weinstr., VSE<br />
www.verband-steine-erden.de<br />
28. November in Berlin<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe, MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />
Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />
QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />
Perspektiven<br />
Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />
unserer Online- Leser in GP 8/2021<br />
http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />
Von singulären Aktionen zur<br />
kooperativen Interaktion<br />
Unternehmen der Gesteinsindustrie sollten auf<br />
Veränderungen in Kommunikation und Interaktion<br />
angemessen reagieren. In einem Forschungsvorhaben<br />
beschäftigte sich das SRE der Uni Tübingen<br />
mit solchen Prozessen und stellt potenziell Erfolg<br />
versprechende Interaktionsformen vor. (Seite 20)<br />
Unsere Biodiversitätsdatenbank: Hier sind<br />
Macher gefragt, denn jeder Eintrag ist wichtig<br />
Für weitere Fortschritte bei der Biodiversitätsdatenbank<br />
der Steine-Erden-Industrie sind nun die<br />
Unternehmen und Planungsbüros gefragt: Es gilt,<br />
die Seite mit Leben zu füllen, um den Beitrag der<br />
Gesteinsindustrie für biologische Vielfalt zu<br />
untermauern. (Seite 30)<br />
Anbau-Reinigungseinheiten<br />
im Baukastensystem<br />
Bema bietet Anbau-Reinigungseinheiten für<br />
besonders viele Träger an. Zwar werden in erster<br />
Linie Servicegeräte wie kompakte Radlader in der<br />
Klasse bis 7 oder 12 t damit ausgestattet, aber<br />
auch für Radlader oberhalb davon gibt es<br />
Anbauten im Programm. (Seite 100)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
TOP<br />
Online<br />
Mit schwimmenden Solaranlagen Kosten<br />
sparen und Potenziale heben<br />
Baggerseen bieten interessante Möglichkeiten für<br />
die Installation moderner Floating-PV-Anlagen.<br />
Betriebe können sich durch Eigennutzung des<br />
Stroms von steigenden Preisen weitgehend<br />
unabhängig machen. Der Beitrag beschreibt das<br />
Potenzial für Gesteinsbetriebe. (Seite 32)<br />
4<br />
• Becherwerke<br />
• Schneckenförderer<br />
• Zellenradschleusen<br />
• Doppelwellenmischer<br />
RUSSIG Fördertechnik<br />
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Auf dem Tigge 58<br />
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T +49 2521 / 14091<br />
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Erster Aufschlag fehlgeschlagen<br />
Wer heute an SUV und Geländewagen denkt,<br />
kommt an der Marke Porsche nicht vorbei. Dabei<br />
hat Porsche bereits vor fast 70 Jahren einen<br />
allradgetriebenen Geländewagen konstruiert. Aus<br />
unterschiedlichen Gründen scheiterte das Projekt<br />
damals. (Seite 44)<br />
Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />
zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />
Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />
Zukunftsweisend und mutig: Das ist Recycling (S. 40) 6<br />
ForumMIRO 2021: Ein Stück anders und trotzdem sehr gut (S. 70)<br />
Nach langer Reifezeit fährt der Verband die Ernte ein (S. 14) 8<br />
Jubiläum mit Hindernissen (S. 18) 9<br />
Viele Möglichkeiten, um Plätze und Zufahrten<br />
10<br />
zuverlässig befahrbar zu halten (S. 104)<br />
5<br />
7<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
69<br />
Abbaukontrollanlagen Arbeitssicherheit Aufbereitung<br />
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<strong>22</strong>765 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40 390 63 55<br />
info@spe-electronics.de<br />
SiTec- wir sichern das. Die EFD Elektrotechnische<br />
Fabrik Düsseldorf GmbH ist ein<br />
Hersteller von Sicherheitsschaltern für die<br />
Schüttgutindustrie „Made in Germany“.<br />
Wir bieten:<br />
• Seilzugnotschalter<br />
• Positions-Schieflaufschalter<br />
• Positions- Endlagenschalter<br />
• Wartungsschalter<br />
Unsere Schalter erhalten Sie im Aluminium<br />
oder Duroplast Gehäuse.<br />
EFD Elektrotechnische Fabrik Düsseldorf<br />
GmbH, Eichsfelder Str. 17, 40595 Düsseldorf<br />
Tel.: +49 211 88933003<br />
info@sitec-components.com<br />
think big – Maschinen und Anlagen für<br />
die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />
In unserem Sortiment finden Sie:<br />
• Kettenförderer<br />
• Schubaufgeber<br />
• Rollenroste<br />
• Fingerrollenroste<br />
• Stufenstabroste<br />
• Brecher<br />
• Plattenbänder<br />
• Förderbänder<br />
• Sonderkonstruktionen<br />
Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />
service@august-mueller.com<br />
Aufbereitung<br />
Aufbereitung<br />
Aufbereitung<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
Die GIPO- Anlagen zeichnen sich generell<br />
durch die hohe Zuverlässigkeit, grosse<br />
Leistung, robuste Bauweise und ihre erwiesene<br />
Langlebigkeit aus.<br />
• Raupenmobile Brech- und Siebanlagen<br />
• Raupenmobile Haldenbänder<br />
• Stationäre Brech- und Siebanlagen<br />
• Nassaufbereitungsanlagen<br />
• Schlacken- Entschrottungsanlagen<br />
• Windsichtungsanlagen<br />
• Prall- und Backenbrecher<br />
• Siebmaschinen<br />
• Rollenroste und Plattenbänder<br />
GIPO AG, CH – 6462 Seedorf UR<br />
T +41 41 874 81 10, info@gipo.ch<br />
• Sieben (Vorabscheider, Sieb- und<br />
Klassiermaschinen, Fremdkörpersiebe)<br />
• Waschen<br />
(HAVER NIAGARA HYDRO-CLEAN)<br />
• Pelletieren<br />
(HAVER NIAGARA SCARABAEUS)<br />
• Fördern<br />
• Engineering<br />
• NIAflow professionelle Prozess-Simulation<br />
• Aufbereitungsanlagen<br />
• Vorbrechanlagen<br />
HAVER NIAGARA GmbH, Robert Bosch Str. 6,<br />
48153 Münster, Tel.: +49 (0) 251 9793 0<br />
E-Mail: b.kloss@haverniagara.com<br />
www.haverniagara.com<br />
Aufbereitung<br />
Sofort Lieferbar:<br />
Aufbereitung<br />
Aufbereitung<br />
Gebrauchte und<br />
ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />
UND RECYCLINGMASCHINEN<br />
J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />
’t Winkel 17a<br />
NL-6027 NT Soerendonk<br />
(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />
Tel. 00-31-495-592388,<br />
Fax 00-31-495-592315<br />
info@hensen.com, www.hensen.com<br />
± 50St. BRECHER<br />
± 100St. SIEBMASCHINEN<br />
± 90St. FÖRDERINNEN<br />
± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />
ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />
Hunderte ELEKTROMOTORE<br />
Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />
UND GETRIEBE<br />
FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />
KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />
im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />
Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />
starke Vibrationen und schmutzige<br />
Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />
bieten unsere Magnetanlagen eine<br />
schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />
Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />
wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />
Temperatur oder Unterbrechung.<br />
KW-Generator GmbH &Co.KG<br />
73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />
Tel +49 (0) 7171 104 17 – 0<br />
info@kw-generator.com<br />
Sandvik Rock Processing<br />
ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />
Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />
Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />
der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />
Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />
Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />
für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />
in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />
Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />
Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />
Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 2<strong>01</strong> 1785-300<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
70<br />
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
Automatisierung<br />
Bohr- und Sprengtechnik<br />
Dienstleistungen<br />
www.woehwa.com<br />
WÖHWA Dosier- und Verladesteuerungen,<br />
Systeme zur Selbstverladung und Versandautomation<br />
realisieren eine Verladung von<br />
Schüttgütern ohne Personal rund um die Uhr.<br />
Unsere Planung und Optimierung der<br />
Bedienung, Steuerung sowie Regelung<br />
von kompletten Aufbereitungsanlagen für<br />
Kies und Schotter setzt Maßstäbe. Wir<br />
beschleunigen und erleichtern die Verwiegung<br />
und Verladung. Unser Energie<br />
Controlling steigert die Produktivität<br />
bei Kostenreduzierung. Wir beraten Sie<br />
gerne – rufen Sie uns an.<br />
Tel.: 07941-9131-0<br />
info@woehwa.com<br />
Sandvik Mining and Rock Solutions<br />
ROCKTECHNOLOGY.SANDVIK<br />
Sandvik Mining and Rock Technology ist<br />
ein Geschäftsbereich innerhalb der Sandvik-<br />
Gruppe und ein weltweit führender Anbieter<br />
von Maschinen und Werkzeugen, Ersatzteilen,<br />
Dienstleistungen und technischen<br />
Konzepten für die Bau- und Bergbauindustrie.<br />
Zu den Anwendungsbereichen gehören<br />
Gesteinsbohren, Gesteinsschneiden, Laden<br />
und Fördern, Tunnelbau und Gesteinsabbau.<br />
Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 2<strong>01</strong> 1785-300<br />
MARKTPLATZ FÜR<br />
STEINBETRIEBE UND<br />
INVESTOREN<br />
Angebote von natürlichen Ressourcen an<br />
nationale oder internationale Investoren.<br />
Öffentlich oder streng vertraulich.<br />
www.steinbruchverkauf.de<br />
Das internationale weltweite Portal:<br />
www.quarryforsale.com<br />
Balke & Partner<br />
Tel.: +49 <strong>22</strong>1 168.18.990<br />
info@steinbruchverkauf.de<br />
Gewinnung<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
für Ihren Eintrag im<br />
Einkaufsführer<br />
Rufen Sie uns an,<br />
wir beraten Sie gerne:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
+49 8364 986079<br />
+49 162 9094328<br />
susa.grimm@t-online.de<br />
Labor - Software<br />
Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />
Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />
Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />
für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />
intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />
praxisnahe Software.<br />
Kwüp, unser Programm für die WPK<br />
und Eigenüberwachung wird seit über<br />
20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />
Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />
Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />
Tel. 0511 – 388 51 82<br />
E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />
www.helgebeyergmbh.de<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
FTK<br />
Förderband<br />
Technik Kilian GmbH<br />
www.foerderbandtechnik.eu<br />
Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />
wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />
bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />
Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />
rund ums Förderband:<br />
• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />
Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />
Abstreifer und viele mehr<br />
• Prallstationen, Prallbalken<br />
• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />
Bitte sprechen Sie uns an.<br />
FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />
Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />
02041/7715390 –<br />
info@foerderbandtechnik.eu<br />
www.hs-schoch.de<br />
Im Bereich des Baumaschinenzubehörs<br />
steht Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe<br />
ein unschlagbarer Partner zur Seite. Wir<br />
entwickeln, produzieren und regenerieren<br />
Anbaugeräte wie Löffel, Schaufeln und<br />
Greifer für die Gewinnung:<br />
• Reißlöffel<br />
• Felsschaufel<br />
• Vibrations-Reißzahn<br />
• Hydraulikhammer<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
HS-Schoch GmbH&Co.KG | Am Mühlweg 4<br />
73466 Lauchheim | 0736396096<br />
info@hs-schoch.de<br />
Sandvik Rock Processing<br />
ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />
Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />
Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />
der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />
Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />
Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />
für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />
in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />
Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />
Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />
Sandvik Mining and Construction Central<br />
Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />
45329 Essen • Tel.: +49 (0) 2<strong>01</strong> 1785-300<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />
71<br />
Dosiergeräte<br />
ERP - Software<br />
Gewinnung<br />
www.woehwa.com<br />
WÖHWA bietet innovative Lösungen für<br />
die Schüttgutindustrie. Dosierflachschieber,<br />
Dosierförderbänder oder Kombinationen,<br />
Mischer und Verladegarnituren für die<br />
perfekte Mischung bei Dosier- und Verladevorgängen<br />
von Schüttgut, unabhängig<br />
von Material, Qualität und Körnung.<br />
Unsere Wägetechnik beschleunigt und<br />
erleichtert die Verwiegung und Verladung<br />
bspw. in Kies- und Schotterwerken. Wir<br />
entwickeln kundenspezifische Sonderlösungen,<br />
die Maßstäbe setzen. Wir beraten<br />
Sie gerne – rufen Sie uns an.<br />
Tel.: 07941-9131-0<br />
info@woehwa.com<br />
Branchensoftware -<br />
made in Germany<br />
OGSiD ® 10 ist ein durchgängiges und tief integriertes<br />
ERP Software System für die Schüttgutindustrie-<br />
mit den Lösungen für morgen.<br />
Industrie 4.0 ist für uns mehr als nur ein Begriff.<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />
passgenaue Lösungen und modernste Infrastrukturen<br />
für ein digitales Zeitalter. Wir vernetzen<br />
Werke und Arbeitsgebiete und schaffen so<br />
echten Mehrwert. OGSiD ® integriert nicht nur<br />
Ihre kompletten kaufmännischen Prozesse, sondern<br />
optimiert auch Ihre branchenspezifischen<br />
Prozesskomponenten. Effektiv und zuverlässig.<br />
OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />
und Systemberatung mbH<br />
Hohenfelder Straße 17-19 • 56068 Koblenz<br />
www.ogs.de<br />
www.achenbach-siegen.de<br />
Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />
Achenbach produziert Schutzhauben in<br />
vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />
jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />
Betreiber die optimale und preisgünstige<br />
Lösung.<br />
Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />
Haubenbefestigungen und der<br />
Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />
komplettieren das interessante Produktprogramm<br />
des Hauben-Spezialisten.<br />
Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />
und ist zertifiziert<br />
nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:<br />
Tel.: 02737 / 98630<br />
Nassgewinnung<br />
Verschleißschutz<br />
Verschleißschutz<br />
MRS Greifer GmbH<br />
www.mrs-greifer.de<br />
Abraservice GmbH<br />
www.abraservice.com<br />
www.craco.de<br />
Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />
stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />
Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />
Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />
gebaut und passt somit perfekt zu den<br />
Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />
Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />
Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />
Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />
wie möglich zu halten.<br />
Talweg 15–17,<br />
74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />
Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />
Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />
export@mrs-greifer.de<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark<br />
und kompetenten Serviceleistungen<br />
realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />
von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />
Selbstverständlich liefern wir<br />
Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />
Blechformate und Rohrabmessungen<br />
aus unserem Produktprogramm.<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2<strong>01</strong>5<br />
Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />
DIN EN ISO 3834-3<br />
T. +49 (0)211 99550-0<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />
Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein führender Anbieter<br />
von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen<br />
wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig und<br />
erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten. Durch modernste<br />
Maschinen ist CRACO in der Lage effizient und<br />
wirtschaftlich ein enormes Produktspektrum zu fertigen.<br />
CRACO entwickelt Ihre Lösung<br />
Den Fokus setzt man auf die Kostenreduzierung für den<br />
Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />
Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />
zur Verfügung.Von der Entwicklung speziell angepasster<br />
Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit modernster<br />
3D-Software bis hin zur Auslieferung: CRACO entwickelt<br />
Ihre Lösung.<br />
CRACO GmbH • Naubergstraße 6 • 57629 Atzelgift<br />
Tel. +49 (0)2662- 9552-0 • info@craco.de<br />
WPK und Eigenüberwachung<br />
STANDORTKARTEN<br />
Online<br />
Für PC, Tablet und Smartphone!<br />
Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />
Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />
Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />
für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />
intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />
praxisnahe Software.<br />
Kwüp, unser Programm für die WPK<br />
und Eigenüberwachung wird seit über<br />
20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />
Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />
Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />
Tel. 0511 – 388 51 82<br />
E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />
www.helgebeyergmbh.de<br />
Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über 7.600 Standorte und Adressen<br />
deutscher Baustoff-Werke und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und umfangreicher<br />
Suchfunktionen.<br />
Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />
und Kies, Transportbeton.<br />
Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />
• Genaue Standorte durch geocodierte Daten<br />
• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />
Verwaltungen und Werke<br />
• Vollständige Adressansicht<br />
• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />
und Landkreise<br />
• Einfachere und schnellere<br />
Routenplanung<br />
• Detaillierte Routenbeschreibung<br />
• Umkreissuche in Entfernung<br />
oder Fahrzeit<br />
• Suche nach PLZ, Ort oder<br />
Werk möglich<br />
Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
Ausgabe | 2020<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2020<br />
72<br />
INFO<br />
TERMINE 20<strong>22</strong><br />
Bitte informieren Sie sich jeweils aktuell<br />
über Online-Alternativen, Terminverschiebungen<br />
oder -Ausfälle von<br />
Präsenzveranstaltungen.<br />
15.–16. Februar<br />
MIRO-BETRIEBSLEITER-<br />
SEMINAR<br />
www.bv-miro.org<br />
4. März als Webangebot<br />
SYMPOSIUM FÜR<br />
AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />
https://tu-freiberg.de/fakult4/<br />
iart/symposium<br />
25. März bis 8. Mai<br />
freitags jeweils online<br />
GRUNDLAGEN UND TECHNIK<br />
DER GESTEINSINDUSTRIE<br />
Aufbaukurs zum MIRO-<br />
Kompaktseminar:<br />
www.bv-miro.org<br />
6.–9. April in St. Pölten (A)<br />
MAWEV-SHOW<br />
www.mawev.at<br />
2.–3. Mai in Hannover<br />
BAU- UND ROHSTOFFTAG<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
21.–23. Juni, Buxton (UK)<br />
HILLHEAD<br />
www.hillhead.com<br />
21.–23. Juni in Ulm<br />
BETONTAGE<br />
www.betontage.de<br />
5.–7. Mai in Karlsruhe<br />
RECYCLINGAKTIV & TIEFBAULIVE<br />
www.recycling-aktiv.de<br />
9. Juni in Hamburg<br />
VERO-UNTERNEHMERFORUM<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
IMPRESSUM<br />
Chefredaktion<br />
Gabriela Schulz (gsz)<br />
gsz-Fachpressebüro<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion<br />
Bodo Wistinghausen (bwi)<br />
Tel.: +49 251 297535<br />
Mobil: +49 173 4424859<br />
bodo.wistinghausen@<br />
stein-verlagGmbH.de<br />
Jenni Isabel Schulz (jis)<br />
jenni.schulz@<br />
gsz-fachpressebuero.de<br />
Herstellung/Layout<br />
Michel Drexel<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />
Anzeigenverkauf<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 9860-79<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenkoordination<br />
Gudrun Schwend<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-31<br />
Anzeigenpreise<br />
Preisliste Nr. 26 vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.20<strong>22</strong><br />
Vertriebskoordination<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-26<br />
Herausgeber<br />
Geschäftsführung<br />
Bundesverband Mineralische<br />
Rohstoffe e. V.<br />
info@bv-miro.org<br />
www.bv-miro.org<br />
STANDORTKARTEN<br />
Asphalt<br />
Adressregister<br />
Verlagsanschrift<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
Geschäftsleitung<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Technische Herstellung<br />
W. Kohlhammer<br />
Druckerei GmbH + Co. KG<br />
70329 Stuttgart<br />
Bezugspreise<br />
Jahresabonnement 58,00 Euro<br />
(inkl. Versandkosten,<br />
zzgl. ges. MwSt.)<br />
Erscheinungsweise<br />
8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />
4 (Juni), 5 (August), 6 (Oktober),<br />
7 (November), 8 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion.<br />
Die Redaktion übernimmt keine<br />
Haftung für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />
Bearbeitung eingesandter<br />
Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />
vor.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />
mit Genehmigung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim<br />
20<strong>22</strong> (26. Jahrgang)<br />
ISSN 1864-9505<br />
Gendergerechte Sprache<br />
Wir streben an, gut lesbare Texte zu veröffentlichen und dennoch alle Geschlechter<br />
abzubilden. Das kann durch Nennung des gängigen generischen<br />
Maskulinums, Nennung beider Formen (Unternehmerinnen und Unternehmer)<br />
oder die Nutzung von neutralen Formulierungen geschehen. Bei allen Formen<br />
sind selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen gemeint – ohne jede<br />
Einschränkung. Von sprachlichen Sonderformen und -zeichen sehen wir ab.<br />
Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />
Standortkarten<br />
Baustoff-Recycling<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />
Hessen<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Adressregister<br />
Standortkarten<br />
Sand und Kies<br />
Ausgabe<br />
2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />
Baden-Württemberg<br />
19.–<strong>22</strong>. Juli in Willingen<br />
VDBUM-GROSSSEMINAR<br />
www.vdbum.de<br />
7. September in Neumünster<br />
TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />
www.vero-baustoffe.de<br />
28.–30. November in Berlin<br />
FORUM MIRO<br />
www.bv-miro.org<br />
Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis<br />
für Entscheider der<br />
Bau- und Baustoffbranche<br />
Die Standortkarten sind für folgende Branchen<br />
erhältlich: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />
Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />
Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
INFO<br />
73<br />
INSERENTENVERZEICHNIS GP 1/20<strong>22</strong><br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf ......................................... S. 43<br />
Balke & Partner LLC, 50678 Köln .........................................................S. 41<br />
Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 3<strong>01</strong>79 Hannover ............................ S. 38<br />
Bohnenkamp AG, 49076 Osnabrück ............................................Umschlagseite 4<br />
CIB Hoffbauer GmbH & Co. KG, 96047 Bamberg ........................................... S. 31<br />
DoosanBobcat EMEA s.r.o, 263 12 Dobris, TSCHECHISCHE REPUBLIK . . . . . . . . . . . . . . . . Umschlagseite 2<br />
EAG Einfach Aufbereiten GmbH, <strong>01</strong>109 Dresden. ........................................... S. 65<br />
Frutiger Company AG, 8409 Winterthur, SCHWEIZ .......................................... S. 13<br />
H. Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke, 85125 Kinding/Pfraundorf .......................... S. 57<br />
Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ ...................................................... S. 19<br />
Italvibras S.p.A., 41042 Fiorano Modenese MO, ITALIEN ..................................... S. 25<br />
Kobelco Construction Machinery Europe B.V., 1327 AE Almere, NIEDERLANDE ................... S. 33<br />
LiuGong Machinery Europe B.V., 1314 CH Almere, NIEDERLANDE. ............................. S. 39<br />
Magotteaux France S.A.S, 08320 Aubrives, FRANKREICH ...............................S. 17 und 21<br />
Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, 47877 Willich-Anrath ................................. S. 37<br />
Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben .............. S. 53<br />
Rohr-Idreco Systems B.V., 7007 CJ Doetinchem, NIEDERLANDE. ........................... Titelseite<br />
Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum ...................................... S. 68<br />
RWEV GmbH, 30419 Hannover ......................................................... S. 47<br />
Schad Förderelemente GmbH & Co. KG, 35410 Hungen ...................................... S. 45<br />
SPG Slurry Pumps Germany GmbH, 3<strong>22</strong>57 Bünde .......................................... S. 35<br />
Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen .....................................................S. 11<br />
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Fachinformationen mit Reichweite<br />
+ Erhalten Sie wöchentlich für die Branche<br />
wichtige Ad-hoc-Meldungen und Nachrichten!<br />
Der „STV-News-Channel“ informiert Sie im<br />
Stile eines Nachrichtenkanals kurz und knapp,<br />
schnell und kompetent über Aktuelles aus<br />
der mineralischen Baustoff-, Asphalt- und<br />
Recycling-Industrie.<br />
+ Außerdem werden Sie mit unseren<br />
etablierten Fachzeitschriften<br />
GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong>, recycling aktiv<br />
und asphalt – wie gewohnt – kompetent<br />
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Diese sind auch in unserem Zeitschriften-<br />
Web-Kiosk als E-Paper verfügbar.<br />
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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de
74<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Mit den Mythen-Brechern raus<br />
aus der eigenen Wissens-Blase<br />
MIRO-FAKTENCHECK: Das Poster der Film-Clips mit<br />
QR-Codes zum schnellen Anschauen „zwischendurch“<br />
steht ebenso wie die pointierten Film-Clips zum Download<br />
zur Verfügung. Poster: MIRO<br />
„Die deutsche Gesteinsindustrie: Wer und was ist das überhaupt? Aha … das hat<br />
was mit mineralischen Rohstoffen zu tun und die werden aus der Erde geholt.<br />
Protest dagegen scheint legitim.“<br />
So ungefähr spiegelt sich das Branchenbild in der breiten Öffentlichkeit allen<br />
Erfahrungen nach wider. Mit vielen Worten ließe sich dagegenhalten – aber das<br />
dauert! Und weil ein Bild schon mal mehr sagt als 1000 davon, Bilder – erst recht<br />
bewegte – besser und lieber wahrgenommen werden, wurden die MIRO-Faktenchecks<br />
zur Entzauberung gängiger Mythen als knackige Videoclips produziert.<br />
Diese erklärenden und unterhaltsamen Clips haben schon vielfach gezündet, sind<br />
beliebt, sollen aber noch eine größere Breitenwirkung entfalten. MIRO hat dazu<br />
ein Poster entwickelt, das auf der Internetseite bv-miro.org in den Downloads zum<br />
Herunterladen zur Verfügung steht. Das aufklärende Arbeitsmittel mit Kurzerklärungen<br />
und QR-Codes macht sich gut als Ausdruck im Empfangsbereich<br />
von Unternehmensverwaltungen, als Poster-Aushang an der Waage (Terminal<br />
oder Kasse) im Werk, zum Verteilen an Schulen, Rathäuser etc.<br />
Die Akzeptanz der Gesteinsbranche und ihrer Tätigkeit kann nur mit mehr<br />
Faktenwissen steigen. Manchmal braucht es dazu einen sanften Stups, wie ihn<br />
das Poster geben kann. Stupsen Sie bitte mit.<br />
www.bv-miro.org<br />
Vorschau Ausgabe 2/20<strong>22</strong><br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
ANLAGEN GANZ NACH<br />
(NEUEM) BEDARF<br />
Schwindende Lagerstättenvorräte, Aufbereitung<br />
von früher verworfenem Material und selbst der<br />
Abraum gibt noch etwas her. Allerdings lohnt sich<br />
dafür keine Großinvestition mehr. Wie sieht die<br />
Antwort aus, die Anlagenhersteller dafür bieten?<br />
Wahrscheinlich ist sie mobil unterwegs, manchmal<br />
auch semimobil oder quasi-stationär, aber in<br />
jedem Fall leicht umsetzbar.<br />
IT, AUTOMATISIERUNG, SENSORIK<br />
… und nicht zu vergessen die Datenbrillen zur<br />
„Früherkennung“ dessen, was geplant ist. Immer<br />
neue datengestützte Möglichkeiten dringen in die<br />
raue Praxis vor, mit dem Ziel, Betreiber bestmöglich<br />
zu unterstützen. So liefern beispielsweise<br />
Sensoren Zustandsdaten der eingesetzten Siebtechnik<br />
als Basis wichtiger Vibrationsanalysen.<br />
Fotos: allmineral / jis / Haverniagara<br />
DIE UNBEKANNTEN IM MARKTGEFLÜSTER<br />
Fotos: SBM und Christophel<br />
Sie bieten vielleicht versehentlich einen „Vibrationsbildschirm“ statt Siebmaschinen<br />
oder auch „Kieferbrecher“ an, wenn Backenbrecher gemeint sind,<br />
eines jedoch erstaunt massiv: Unglaublich viele chinesische Hersteller bewerben<br />
ihre Produkte auch in deutscher Sprache, während bei größeren deutschsprachigen<br />
Anbietern oder hier beheimateten Unternehmen immer häufiger<br />
englische Infos dominieren. Wie kommt das in der Praxis an?<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>
© OpenStreetMap<br />
KLEINANZEIGEN<br />
75<br />
Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />
STANDORTKARTEN<br />
Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2021<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Baden-Württemberg<br />
GESTEINS<br />
Perspektiven<br />
Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 2/20<strong>22</strong><br />
ist der 25.2.20<strong>22</strong>, Erscheinungstermin: 31.3.20<strong>22</strong><br />
A 0<br />
FORMAT<br />
plus Adressregister<br />
STANDORTKARTEN<br />
Ausgabe | 2020<br />
Naturstein/Steinbrüche<br />
Adressregister<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
E-Paper +++ Facebook +++ News Channel +++<br />
WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook +++ News<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
+++ News Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
digitale<br />
E-Paper<br />
Angebote<br />
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Channel +++ WEB-Kiosk +++ E-Paper +++ Facebook<br />
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E-Paper +++ Stein-Verlags<br />
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News webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />
Channel +++ WEB-Kiosk +++<br />
Ihres<br />
Neue<br />
www.stein-verlaggmbh.de<br />
www.geoplangmbh.de<br />
www.steinexpo.de<br />
Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstätte der Firma (Steinbrüche, Schotterwerke)<br />
© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />
des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 2020<br />
Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3<br />
76473 Iffezheim, Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />
23.–26. 8.<br />
2023<br />
Homberg/<br />
Nieder-Ofleiden<br />
1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven
A LONG WAY<br />
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EARTHMAX SR 41<br />
Wie komplex Ihre Anforderungen auch sein mögen, EARTHMAX SR 41 ist Ihr bester<br />
Verbündeter, wenn der Einsatz erstklassige Traktion erfordert. Dank der All-Steel-<br />
Radialstruktur und dem speziellen Blockmuster steht EARTHMAX SR 41 für hervorragende<br />
Durchstichfestigkeit sowie ein langes Reifenleben. Neben langen Betriebsstunden ohne<br />
Maschinenstillstand bietet der Reifen außergewöhnlichen Komfort.<br />
EARTHMAX SR 41 ist BKTs Antwort um den härtesten Einsatzbedingungen bei Transport-,<br />
Lade- und Planieranwendungen standzuhalten.<br />
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Dieselstr. 14, 49076 Osnabrück<br />
Telefon: +49 (0) 541 121 63-0<br />
Fax: +49 (0) 541 121 63-944<br />
www.bohnenkamp.de