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GesteinsPerspektiven 01/22

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.

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E 43690<br />

GESTEINS<br />

Ausgabe 1 | 20<strong>22</strong><br />

Perspektiven<br />

Offizielles Organ des Bundesverbandes<br />

Mineralische Rohstoffe und seiner Landesverbände<br />

BETRIEBSMITTEL Kraftstoff baut Brücke<br />

WARTUNG Werterhalt lohnt sich<br />

REIFEN Schutzsystem eingebaut<br />

TREFFPUNKT ForumMIRO fachlich


Doosan Komfort.<br />

Lichtjahre voraus.<br />

DL-7 Radlader: Wir haben einfach nur alles VERÄNDERT.<br />

Mit dem Doosan Smart Key können Sie einfach und bequem Ihre Kabine entriegeln,<br />

den Motor starten und entspannt den Tag beginnen. Dazu kommen der integrierte<br />

elektronische Joystick und der Doosan-Smart-Touch-8-Zoll-Touchscreen – das sind nur<br />

einige Beispiele wie Doosan den Komfort aus der Automobilindustrie in seine schweren<br />

Baumaschinen bringt. Das ist wirklich nicht von dieser Welt.<br />

Erfahren Sie mehr: www.eu.doosanequipment.com


LE ITARTIKEL<br />

3<br />

Foto: gsz<br />

Alles war,<br />

ist und bleibt<br />

eine Frage<br />

der Energie<br />

Historisches Allzeithoch bei Verbraucherstrompreisen in Deutschland,<br />

weitere Nordstream-Blockade, überraschendes Ende der Förderung<br />

von energieeffizienten Gebäuden: Das Januarende trägt nicht zur<br />

Stimmungsaufhellung bei. Hier und da wird gar vor einer absehbar<br />

schwerwiegenden Energiekrise gewarnt. Als kleiner Puffer steht die<br />

Abschaffung der zur Ökostromförderung erdachten EEG-Umlage noch<br />

in diesem Jahr im Raum. 2023 sollte sie ohnehin entfallen. Wer jetzt<br />

auf Eigen-Energie setzen kann, zumindest in Teilen, hat rechtzeitig<br />

vorausgedacht.<br />

Sowieso ist die eigene Energie immer noch die beste, und damit ist<br />

nicht nur die gemeint, mit der uns ein Licht auf- oder eine Maschine<br />

angeht. Ideen, Kraft und Einsatz, Menschen, die etwas verbessern<br />

wollen – alles ist Energie. Damit gerüstet überlegte das kleine Team<br />

des Stein-Verlages 1996, damals schon Herausgeber einschlägiger<br />

Fachzeitschriften, in deren Berichtsspektrum allerdings der Bereich<br />

„Kies und Sand“ fehlte, wie diese Lücke zu füllen wäre. Nette Anekdote:<br />

Die heutige GP-Chefredakteurin entwickelte schon damals mit<br />

Rückenwind von Verlagschef Dr. Wilhelm Jösch das Konzept der<br />

„Kies+Sand Perspektiven“. Das Heftchen segelte ab 1997 viermal<br />

jährlich als Supplement der Haupttitel „DNI“, „BR“ und „Asphalt“ zu<br />

den Lesern. Wenig später lernte der Frischling laufen, wurde eigenständig,<br />

wechselte die Farbe und seinen Namen unter der Ägide von<br />

Dr. Friedhelm Rese zu „GP Gesteins-Perspektiven“. Seit 2<strong>01</strong>1 ist GP<br />

offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe und<br />

seiner Landesverbände. Zeitgleich kehrte die Anfangstäterin an ihren<br />

Tatort zurück.<br />

Das heißt: In diesem Jahr feiern wir gemeinsam das 25-jährige Jubiläum<br />

der Zeitschrift. Mit Gegenüberstellungen damaliger und heutiger<br />

rechtlicher, wirtschaftlicher und technischer Situationen ist – beginnend<br />

mit der nächsten Ausgabe – eine kleine Zeitreise mit Anschluss<br />

an Gegenwart und Zukunft geplant. Das Ganze natürlich mit aller<br />

Energie, die uns zur Verfügung steht. Wir freuen uns auf Ihre weitere<br />

Begleitung.<br />

Ihre<br />

Gabriela Schulz<br />

Chefredakteurin GP<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


4 INHALT<br />

Absolutes Minimum an<br />

Ausfallzeiten. Maximale Effizienz<br />

während des Betriebs.<br />

Durch ihre erheblichen Investitionen in den F&E-<br />

Bereich der Automatisierungssoftware schmiedet<br />

ROHR-IDRECO die Zukunft des intelligenten<br />

Baggerns. Wir laden Sie ein, das ROHR-IDRECOiDredge<br />

® -Konzept kennenzulernen.<br />

Effizienzverluste gehören<br />

der Vergangenheit an<br />

Die iDredge ® -Software besteht aus drei Paketen.<br />

Dem innovativen Eyes-Underwater ® System, das<br />

es Ihnen ermöglicht, genau zu wissen, was Sie tun.<br />

Das System umfasst ein fortschrittliches DGPS-<br />

Überwachungssystem in Kombination mit Multistrahl-Sonar,<br />

3D-Bild- und Kartendarstellung und<br />

einem 360º-Scanner. Der Verbleib von baggerbarem<br />

Restmaterialien wird absolut minimiert.<br />

Im Making-Waves ® -Automatisierungs- und Fernbedienungs-Paket<br />

werden ein halb- oder vollautomatischer<br />

Betrieb mit Fernüberwachung sowie vollständiger<br />

Fernkommunikation zum Bagger kombiniert.<br />

Das umfassendste Paket, iDredge For You ® , ergänzt<br />

diese umfangreiche Datenerfassung mit einer präventiven<br />

Wartungsplanung und einer maßgeschneiderten<br />

Beratungsleistung. Dank selbstlernender und künstlicher<br />

Intelligenz suchen die Systeme kontinuierlich<br />

nach der besten Konfiguration. Höchstmögliche Produktion<br />

bei möglichst geringem Energieverbrauch ist<br />

das Ergebnis, das enorme Einsparungen bei Ihren<br />

Gesamtbetriebskosten ermöglicht.<br />

Einen Schritt voraus<br />

Durch kontinuierliche Innovationen ist ROHR-IDRECO<br />

Ihr Partner bei der Suche nach der optimalen Lösung<br />

für die Bedürfnisse Ihrer Anlage. Zusammen mit dem<br />

kundenspezifischen Engineering ist ROHR-IDRECO<br />

in der Lage, für jedes Baggerprojekt das am besten<br />

geeignete sowie komplette Paket bereitzustellen.<br />

Weitere Informationen:<br />

ROHR-IDRECO BAGGER GmbH<br />

Rotterdamer Str. 15<br />

68219 Mannheim<br />

T: +49 621 84 55 90<br />

info@rohr-idreco.de<br />

www.rohr-idreco.com<br />

30 Werte erhalten: Ohne Aufmerksamkeit für nötige Reparaturen<br />

und Ausbesserungsarbeiten jetzt im Winter steigt die Gefahr,<br />

Ausfälle in der Hauptproduktionszeit zu riskieren. Fotos: siehe Artikel<br />

LEITARTIKEL<br />

3 Alles war, ist und bleibt eine Frage der Energie<br />

ZUR SACHE<br />

6 Ein anspruchsvolles Jahr voraus<br />

Bezahlbar und klimafreundlich bauen heißt,<br />

alle gebotenen Möglichkeiten dafür nutzen<br />

WIRTSCHAFT<br />

8 Gesteinsrohstoffe erstmals auch wertmäßig<br />

am bedeutendsten<br />

9 MIRO und bbs werben um Teilnahme<br />

am ifo-Konjunkturtest<br />

AKTUELL<br />

10 Nachrichten aus der Branche für die Branche


INHALT<br />

5<br />

40 Reifen und ihr Schutz: Runderneuert in den wiederholten Einsatz starten,<br />

als Neuheit in rauer Umgebung überzeugen, den Betreiber zuverlässig<br />

vor Schäden warnen. Die Möglichkeiten sind mittlerweile gigantisch.<br />

PRAXIS<br />

14 In nur zwei Stufen zum Splitt<br />

16 Gemeinsamer Hilfseinsatz im Flutgebiet<br />

18 Mit Frischbeton zum Geschäfts- und/oder Bauerfolg<br />

20 Die Sandmanufaktur aus Franken<br />

<strong>22</strong> Positiv auffälliger Fünfzigtonner in der Gewinnung<br />

24 Mehr Leistung für einen Stein mit Geschichte<br />

REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

40 Bewährte und sichere Nachhaltigkeit<br />

42 Einsatz im größten Murbruch Europas<br />

44 Reifeninhalt(e) mit vernetzten Kompetenzen<br />

sichtbar gemacht<br />

46 Welcher Reifen ist der richtige?<br />

BETRIEBSMITTEL<br />

26 Betrieb mit neuen Mitteln<br />

TREFFPUNKT<br />

48 Beständige Arbeit am Image:<br />

Und wieder geht’s über „Los“<br />

62 Recyclingtag der klaren Worte<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

30 Deutlich längere Lebensdauer für Lager<br />

32 Beschichten und Reparieren im Blitztempo<br />

34 Schnelle Hilfe vor Ort oder in den modernen Werkstätten<br />

36 Die Unverzüglichen: Wenn Feststoffpumpen<br />

Hilfe brauchen<br />

38 Multiplizierte Stärken mit Beständigkeitsplus<br />

64 Terminblitz<br />

66 Treffpunkt Light<br />

68 GP Top-Online<br />

69 Einkaufsführer – Wer bietet was?<br />

72 Terminkalender/Impressum<br />

73 Inserentenverzeichnis<br />

74 Zu guter Letzt/Vorschau<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


6<br />

ZUR SACHE<br />

Ein anspruchsvolles Jahr voraus<br />

Bezahlbar und klimafreundlich bauen heißt,<br />

alle gebotenen Möglichkeiten dafür nutzen<br />

CHRISTIAN STRUNK: Präsident Bundesverband<br />

Mineralische Rohstoffe, MIRO: „Wir<br />

müssen gemeinsam alle Stellschrauben<br />

nutzen, die wir haben, um die proklamierten<br />

Bauziele ohne Importe zu erreichen.“<br />

Foto: Sven Hobbiesiefken<br />

Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung<br />

sind Ziele formuliert, die<br />

nicht nur die Bauausführenden, sondern<br />

auch unsere Unternehmen auf ein anspruchsvolles<br />

Jahr einstimmen. Trotz<br />

kritischer Rahmenbedingungen sollen<br />

jährlich 400.000 neue Wohnungen entstehen<br />

und infrastrukturell induzierte<br />

Baumaßnahmen aller Bereiche vorangetrieben<br />

werden. All diese ambitionierten<br />

Vorhaben sind möglichst klimafreundlich<br />

umzusetzen. Die Unternehmen der mineralischen<br />

Rohstoffindustrie, also konkret<br />

die Betreiber von Sand- und Kiesgruben<br />

sowie Steinbrüchen, sind dafür<br />

bestens gerüstet. Wer sich die Mühe<br />

macht und einschlägige Lieferketten heimischer<br />

Baurohstoffproduzenten über<br />

die Weiterverarbeitung bis zum Einbau<br />

analysiert, wird überrascht sein: Im Ranking<br />

aller Industriebranchen sind unsere<br />

Transportdistanzen die kürzesten! Wir<br />

stehen für Versorgungssicherheit aus<br />

der Region, für die Region. Das ist für<br />

uns gelebter Klimaschutz. Funktionieren<br />

kann dieser umweltfreundliche Ansatz<br />

aber nur, wenn wir unser Netz der derzeit<br />

noch etwa 2700 bundesweit dezentral<br />

verteilten Gewinnungsstätten auch künftig<br />

erhalten. Im Kapitel „Rohstoffe, Lieferketten<br />

und Freihandel“ des Koalitionsvertrages<br />

heißt es knapp: „Wir wollen<br />

unsere Wirtschaft bei der Sicherung<br />

einer nachhaltigen Rohstoffversorgung<br />

unterstützen, den heimischen Rohstoffabbau<br />

erleichtern und ökologisch ausrichten.“<br />

Was ist daran neu? Vielleicht<br />

das Wort „unterstützen“ aus Bundesperspektive.<br />

Wird es konkret, sind ohnehin<br />

die Länder, Regionen, Kommunen zuständig.<br />

Da unsere Gewinnungstätigkeit<br />

heute unter dem wachsenden Druck<br />

öffentlicher Gegnerschaften und wenig<br />

mutiger Entscheider mangels entsprechender<br />

Genehmigungsvorläufe aber in<br />

eine schwierige Situation der Standortausdünnung<br />

driftet, droht die Formel der<br />

klimafreundlich-kurzen Lieferwege absehbar<br />

nicht mehr aufzugehen.<br />

Besteht Hoffnung, die noch günstige<br />

Dezentralität zu erhalten? Vielleicht,<br />

wenn sich die Koalition an ihr Ziel einer<br />

„Halbierung der Verfahrensdauer für beschleunigte<br />

Verwaltungs-, Planungsund<br />

Genehmigungsverfahren“ hält.<br />

Genauso vehement wie wir den Erhalt<br />

unserer heimischen Gewinnungsstandorte<br />

als Schlüssel der Versorgungssicherheit<br />

anmahnen, setzen wir<br />

uns aber auch für die Herstellung und<br />

Akzeptanz mineralischer Recyclingbaustoffe<br />

ein. Viele unserer Betriebe sind in<br />

beiden Sparten zu Hause. Sie kennen die<br />

Möglichkeiten und Grenzen des Recyclings,<br />

hadern damit, wenn ihre güteüberwachten<br />

RC-Produkte keine Berücksichtigung<br />

in Ausschreibungen finden,<br />

und staunen darüber, dass der „Recycling-Booster“<br />

immer wieder neu als Erfindung<br />

der Gegenwart verkauft wird.<br />

Recyclingbaustoffe sind schon lange<br />

eine wichtige Ergänzung im Angebot mineralischer<br />

Gesteinskörnungen. Ein umfassendes<br />

Monitoring über mehr als 20<br />

Jahre belegt regelmäßig, dass wir damit<br />

bei fast vollständig geschlossenen<br />

Kreisläufen eine Substitutionsquote von<br />

12 bis 14 % erreicht haben – je nachdem<br />

in welcher Qualität und Dimension mineralische<br />

Abbruchmassen als Ausgangsstoffe<br />

vorliegen. Wenn die Koalitionäre<br />

„… das ökonomische und ökologische<br />

Potenzial des Recyclings umfassend<br />

nutzen, den Ressourcenverbrauch senken<br />

und damit Arbeitsplätze schaffen“<br />

wollen, ist das ehrenhaft – aber keineswegs<br />

neu und längst Stand der Technik.<br />

Was wir brauchen, ist Realitätsnähe<br />

und die Anwendung von Grundrechenarten.<br />

Im November 2021 ging eine Meldung<br />

durch die Presse, laut der<br />

„Deutschland täglich sieben neue Windkrafträder<br />

benötigt, um die selbstgesteckten<br />

Klimaziele termingerecht zu<br />

erreichen“. Für jedes einzelne davon sind<br />

mit Fundament, Zuwegungen und Mast<br />

im Schnitt 1300 t Gesteinskörnungen<br />

erforderlich. Von Wohnungsbau, Infrastrukturerhalt<br />

und dem Bedarf anderer<br />

Industrien ganz zu schweigen. Es ist unerlässlich,<br />

hierfür alle unsere Möglichkeiten<br />

zu bündeln.<br />

Zusammengefasst wird sich in dieser<br />

Legislaturperiode, beginnend mit dem<br />

Baujahr 20<strong>22</strong>, zeigen (müssen), dass es<br />

für die angestrebten Ziele im Baubereich<br />

nichts bringt, gut miteinander<br />

funktionierende Strukturen gegeneinander<br />

auszuspielen. Nur gemeinsam<br />

können wir mehr erreichen.<br />

Wir wollen und müssen bauen, das<br />

Ergebnis soll bezahlbar bleiben – an<br />

allen Ecken und Enden wird über steigende<br />

Preise und Lieferschwierigkeiten<br />

geklagt –, warum nutzen wir dann nicht<br />

die Stellschrauben, die wir völlig unabhängig<br />

von Importen noch haben? Technologieoffene<br />

Ausschreibungen, die<br />

Berücksichtigung güteüberwachter RC-<br />

Baustoffe und die in der Ökobilanz unschlagbaren<br />

heimischen Primärbaurohstoffe<br />

erhöhen die Resilienz des<br />

Wirtschaftsbereiches Bau. Wir hoffen,<br />

dass diese Fakten im künftig eigenständig<br />

geführten Bundesbauministerium<br />

ankommen und entsprechende Berücksichtigung<br />

finden. <br />

www.bv-miro.org<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


WIRTSCHAFT<br />

7<br />

NEPSI-UMFRAGE 20<strong>22</strong><br />

Appell an alle: Unbedingt teilnehmen,<br />

um Verschärfungen zu verhindern!<br />

Vor rund 16 Jahren ist der „Soziale Dialog Quarzfeinstaub“,<br />

das Übereinkommen über den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer<br />

durch gute Handhabung und Verwendung von kristallinem<br />

Siliziumdioxid und Produkte, die dieses enthalten, in<br />

Kraft getreten. Mit dem Übereinkommen haben sich Arbeitgeber-<br />

und Arbeitnehmervertreter der unterzeichnenden Industriezweige<br />

verpflichtet, die Quarzfeinstaubprävention an<br />

den Arbeitsplätzen zu verbessern. Nicht nur in Deutschland,<br />

sondern europaweit.<br />

Seitdem findet unter dem<br />

Akronym NEPSI (The European<br />

Network on Silica) alle<br />

zwei Jahre eine europaweite<br />

Umfrage zur Ist-Situation<br />

der Quarzfeinstaubprävention<br />

an Arbeitsplätzen der<br />

Industrie statt. Anhand der<br />

in den Unternehmen erhobenen<br />

und dann anonymisiert zusammengefassten Daten<br />

werden branchenübergreifend „Schlüsselindikatoren“ errechnet.<br />

Zudem werden die Ergebnisse der Umfragen analysiert,<br />

gegenübergestellt und mit der Europäischen Kommission im<br />

NEPSI-Rat diskutiert und bewertet.<br />

Obwohl nun der von der EU-Kommission festgesetzte<br />

Grenzwert am Arbeitsplatz erst seit zwei Jahren gilt, werden<br />

Innerhalb des Ausschusses für Beschäftigung und<br />

Soziales des Europäischen Parlaments werden Stimmen<br />

laut, die eine weitere Absenkung des Grenzwertes am<br />

Arbeitsplatz fordern. Daher ist es äußerst wichtig,<br />

dass alle Unternehmen an der Umfrage teilnehmen,<br />

um weiteren Verschärfungen Paroli zu bieten.<br />

innerhalb des Ausschusses für Beschäftigung und Soziales des<br />

Europäischen Parlaments Stimmen laut, die eine weitere Absenkung<br />

des Grenzwertes fordern – auch wenn belastbare neue<br />

Erkenntnisse, die eine Absenkung erfordern, nicht vorliegen.<br />

Daher ist es äußerst wichtig, dass alle Unternehmen der betroffenen<br />

Sektoren – also auch die der Gesteinsindustrie – an<br />

der Umfrage teilnehmen und hierdurch weiteren Verschärfungen<br />

entgegentreten können. Mit der aktiven Teilnahme an der<br />

Umfrage der EU-Kommission<br />

weisen die Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie nach,<br />

dass sie sich erfolgreich der<br />

Quarzfeinstaubthematik annehmen,<br />

den Schutz der<br />

Beschäftigten kontinuierlich<br />

verbessern und damit nachhaltig<br />

ein hohes Schutzniveau<br />

anstreben.<br />

Mit der Umfrageteilnahme werden nicht nur die Arbeiten<br />

der Verbände unterstützt. Die Umfrageteilnahme und der<br />

durch die Teilnahme erstellte Bericht haben für das Unternehmen<br />

zusätzliche Nutzen: Sofern im Unternehmen noch keine<br />

oder keine aktuelle Gefährdungsbeurteilung und -analyse<br />

vorliegt (im Arbeitsschutzgesetz und der Gefahrstoffverordnung<br />

zwingend vorgeschrieben), kann der durch die Teilnahme<br />

erstellte Bericht hierzu genutzt werden. Er stellt eine quarzfeinstaubbezogene<br />

Gefährdungsbeurteilung und gleichzeitig<br />

eine in die Zukunft gerichtete Handlungsanleitung für mögliche<br />

weitere Verbesserungen dar.<br />

Wollen die Verbände der Gesteinsindustrie also in den<br />

zukünftigen Verhandlungen zur Erfüllung der Inhalte der<br />

Krebsrichtlinie Erleichterungen für betroffene Unternehmen<br />

erreichen, so ist flankierend hierzu eine Teilnahme aller Unternehmen<br />

der Gesteinsindustrie an der neuen Umfrage absolut<br />

notwendig!<br />

So funktioniert es: Alle Unternehmen sollten ab Mitte Januar<br />

20<strong>22</strong> per E-Mail sog. „Einladungsschreiben“ erhalten haben. Sie<br />

werden vom System automatisch an alle Adressen generiert, und<br />

ggf. auch an die vom Unternehmen benannten Verantwortlichen<br />

verschickt, die sich bereits an vorausgegangenen Umfragen<br />

beteiligten. Jede Einladung besteht aus zwei E-Mails:<br />

1. Die erste E-Mail hat die Betreffzeile „NEPSI Berichterstattungs-Hyperlink“<br />

und enthält im Text den Hyperlink zum<br />

Online-Berichterstattungstool.<br />

2. Die zweite E-Mail mit der Betreffzeile „NEPSI Berichterstattungs-Passwort“<br />

enthält im Text einen PIN-Code und den<br />

Hinweis auf MIRO als nationalen Ansprechpartner.<br />

Alle weiteren Infos zur 8. Berichterstattung sind auf der<br />

MIRO-Internetseite hinterlegt. Ein Pfad findet sich unter dem<br />

Blogbeitrag vom 24. Januar 20<strong>22</strong>. Die Sonderausgabe der<br />

MIRO-info (Nr. 50) ist außerdem im geschlossenen Mitgliederbereich<br />

abrufbar. Unternehmen, die neu hinzukommen, erhalten<br />

dort auch eine punktgenaue Anleitung für die Teilnahme.<br />

www.bv-miro.org<br />

www.nepsi.eu/de<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


8<br />

WIRTSCHAFT<br />

ROHSTOFFSITUATION IN DEUTSCHLAND<br />

Gesteinsrohstoffe erstmals auch wertmäßig am bedeutendsten<br />

JÄHRLICHER ÜBERBLICK: Der neue BGR-Bericht zur Rohstoffsituation<br />

in Deutschland steht zum Download bereit. Cover: BGR<br />

Ist die Rohstoffversorgung für den Industriestandort Deutschland<br />

gesichert? Wie viel Rohstoffe produzieren wir im eigenen Land und<br />

was muss importiert werden? In welchem Maß kann das Recycling<br />

unseren Rohstoffbedarf decken? Zur Beantwortung dieser und<br />

anderer wichtiger Fragen liefert der neue Rohstoffsituationsbericht<br />

der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)<br />

die wichtigsten Fakten auf Basis aktuell verfügbarer Daten.<br />

Deutschland hat im Jahr 2020 rund 602 Mio. t mineralische<br />

Rohstoffe produziert – ein leichtes Plus von 1 % gegenüber dem<br />

Vorjahr. Auffällig dabei: Sand und Kies sowie gebrochene Natursteine<br />

sind mit einem Förderanteil von zusammen erneut mehr als<br />

80 % nicht nur mengenmäßig, sondern erstmals auch vom Wert<br />

her die bedeutendsten deutschen Rohstoffe. Zurückzuführen sei<br />

dies unter anderem auf den anhaltenden Bauboom und eine damit<br />

verbundene gestiegene Nachfrage. Der Gesamtwert dieser Baurohstoffe<br />

lag bei rund 3,7 Mrd. Euro (2<strong>01</strong>9: ca. 3,4 Mrd. Euro). Die<br />

Produktionsmenge heimischer Energierohstoffe war 2020 dagegen<br />

rückläufig (−14,5 %) und belief sich auf rund 107 Mio. t Braunkohle,<br />

etwa 2 Mio. t Erdöl sowie rund 6 Mrd. m³ Erdgas, Erdölgas und<br />

Grubengas. Zudem wurden ca. 5 Mio. m³ Torf gewonnen. Insgesamt<br />

lag der Wert der heimischen Rohstoffproduktion bei 10,6 Mrd.<br />

Euro und damit um 7,1 % unter dem Vorjahresniveau. „Heimische<br />

Rohstoffe bilden den Ausgangspunkt einer Vielzahl inländischer<br />

Wertschöpfungsketten, wie die chemische und pharmazeutische<br />

Industrie, die Bau-, Metall-, Papier-, Farben- sowie die Keramikund<br />

Glasindustrie“, erklärt Dr. Volker Steinbach, Vizepräsident der<br />

BGR und Leiter der Abteilung „Rohstoffe“.<br />

Mit heimischen Rohstoffen allein kann der Bedarf der deutschen<br />

Wirtschaft aber nicht gedeckt werden. Der größte Teil der Ausgaben<br />

für Importe entfiel mit einem Anteil von rund 51 % erstmals<br />

auf die Metallrohstoffe. Energierohstoffe machten aufgrund des<br />

gesunkenen Primärenergiebedarfs nur noch ca. 47 % des Einfuhrwertes<br />

aus, der Rest entfiel auf die Nichtmetalle. Die Gesamtmenge<br />

der Importe lag 2020 bei etwa 387 Mio. t und damit um 8,4 %<br />

unter der des Vorjahres. Die Ausgaben für die importierten Rohstoffe<br />

betrugen im Jahr 2020 rund 140 Mrd. Euro (−19,2 % gegenüber<br />

dem Vorjahr) und rangierten damit auf einem Niveau wie zuletzt<br />

2<strong>01</strong>6. Die Kostenreduktion resultierte in erster Linie aus dem<br />

zurückgehenden Bedarf bei Energierohstoffen.<br />

Durch das Recycling von Metallrohstoffen konnte die deutsche<br />

Importabhängigkeit bei diesen wertmäßig bedeutendsten Import-<br />

Rohstoffen immerhin deutlich reduziert werden. In der deutschen<br />

Raffinade- und Rohstahlproduktion stammten im Berichtsjahr etwa<br />

51 % des Aluminiums, 45 % des Rohstahls sowie rund 44 % des<br />

Kupfers aus sekundären Rohstoffen. Mit der Rohstoffstrategie<br />

verfolgt die Bundesregierung das Ziel, den Beitrag von Sekundärrohstoffen<br />

für die Versorgungssicherheit anhand verschiedener<br />

Maßnahmen nachhaltig zu stärken.<br />

Mit dem Bericht informiert die BGR über aktuelle Entwicklungen<br />

zur Rohstoffproduktion im eigenen Land, zum deutschen Außenhandel,<br />

zur Entwicklung der Rohstoffpreise sowie zum Rohstoffverbrauch<br />

mit Blick auf die Versorgungssituation Deutschlands mit<br />

Rohstoffen. Zudem wird auch die Entwicklung auf den internationalen<br />

Rohstoffmärkten dargestellt und bewertet. Datengrundlage<br />

für die Studien sind die bei Veröffentlichung verfügbaren Zahlen<br />

und Fakten des jeweiligen Vorjahres.<br />

www.bgr.bund.de/rohstoffsituationsbericht-2020<br />

BEISPIELHAFTE INITIATIVE(N)<br />

Akzeptanzkultur analog und online stärken<br />

UNAUFDRINGLICH<br />

OFFENSIV:<br />

Glück Kies berichtet<br />

in sachlich-engagierter<br />

Art über alles Wissenswerte<br />

und bietet<br />

sich auf verschiedenen<br />

Ebenen als Dialogpartner<br />

an. Die im<br />

vergangenen Herbst<br />

initiierten Führungen<br />

(Bericht folgt) fanden<br />

eine große Resonanz.<br />

Screenshot und Foto:<br />

Glück Kies<br />

Das Unternehmen Glück Kies hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, essenzielle Zukunftskonzepte<br />

im regelmäßigen Austausch mit<br />

der Bürgerschaft und in konsequenter<br />

Abstimmung mit den Behörden umzusetzen.<br />

Aus Sicht des Unternehmens führt<br />

ein solches gezielt dialogorientiertes Vorgehen<br />

zu einer Win-win-Situation für alle<br />

Beteiligten. Nicht zuletzt soll dadurch das<br />

gesellschaftliche Verständnis für unentbehrliche<br />

Gesteinsrohstoffe wachsen.<br />

Dafür nutzt Geschäftsführer Markus Wahl<br />

verschiedene Wege. Einerseits zeigt die<br />

wirklich beispielhafte Internetseite des<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


WIRTSCHAFT<br />

9<br />

AUSSAGEKRÄFTIGE BRANCHENDATEN<br />

MIRO und bbs werben um Teilnahme am ifo-Konjunkturtest<br />

Das ifo-Geschäftsklima ist einer der<br />

am meisten beachteten Konjunkturindikatoren.<br />

Das ifo-Institut befragt hierfür<br />

monatlich etwa 9000 Unternehmen<br />

des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes,<br />

des Groß- und Einzelhandels<br />

sowie der Dienstleistungsbranche<br />

nach ihrer Beurteilung der gegenwärtigen<br />

Geschäftslage und ihren Erwartungen<br />

für die nächsten Monate.<br />

Bislang ist die Steine-Erden-Industrie im<br />

Rahmen des ifo-Geschäftsklimas nicht vollständig<br />

repräsentiert, da der Bereich „Gewinnung<br />

von Steinen und Erden“ (u. a. Kies<br />

Sand-, Natursteingewinnung) bislang nicht<br />

erfasst wird – anders als etwa Unternehmen<br />

der Beton-, Kalk-, Zement- und Ziegelindustrie.<br />

Der Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO, und der Bundesverband<br />

Baustoffe – Steine und Erden (bbs) setzen<br />

sich zusammen mit dem ifo-Institut nun<br />

dafür ein, den Konjunkturtest auch auf diese<br />

bislang nicht abgedeckten Bereiche auszudehnen,<br />

und werben bei den entsprechenden<br />

Unternehmen für eine Teilnahme an der<br />

monatlichen Umfrage.<br />

Die Umfrageergebnisse tragen dazu<br />

bei, die wirtschaftliche Lage und die Erwartungen<br />

in der Branche besser einzuschätzen<br />

und Probleme wie Fachkräftemangel<br />

und Liquiditätsengpässe zu<br />

erkennen. Dabei werden die Umfrageergebnisse<br />

selbstverständlich aggregiert<br />

wiedergegeben, sodass aus den veröffentlichten<br />

Daten kein Rückschluss auf einzelne<br />

Unternehmen möglich ist. Teilnehmende<br />

Unternehmen erhalten monatlich eine<br />

exklusive Auswertung der Umfragedaten<br />

für ihren Geschäftsbereich. Damit können<br />

sie u. a. einen zeitnahen Überblick über die<br />

gebündelten Einschätzungen ihrer Wettbewerber,<br />

Kunden und Lieferanten gewinnen.<br />

Der Aufwand dafür ist gering: Interessierte<br />

Unternehmen erhalten jeweils zum<br />

Monatsanfang einen Fragebogen, für dessen<br />

Beantwortung (analog oder digital)<br />

zwei Wochen Zeit sind. Die Teilnahme am<br />

ifo-Konjunkturtest ist selbstverständlich<br />

kostenlos und kann jederzeit wieder beendet<br />

werden. Damit das ifo-Institut aber<br />

tatsächlich aussagekräftige Branchendaten<br />

generieren kann, ist es notwendig,<br />

dass sich eine Mindestzahl an Unternehmen<br />

an der monatlichen Umfrage beteiligt<br />

und auch eine regionale Verteilung gewährleistet<br />

ist. Erfreulich für alle Interessenten:<br />

Die Teilnahme kostet wirklich nicht<br />

viel Zeit. Auf dem einseitigen PDF-Formular<br />

sind lediglich Kreuze zu setzen. Die<br />

Fragen entsprechen dem, was jeder Unternehmer<br />

oder Unternehmensverantwortliche<br />

ohnehin permanent in Sachen:<br />

„Stand, Trend, eigene Erwartungen etc.“<br />

für den eigenen Überblick analysiert.<br />

Alle Kies-, Sand- und Natursteinunternehmen<br />

sind zur Teilnahme an der monatlichen<br />

ifo-Befragung eingeladen. Eine<br />

Beispiel-Branchenauswertung, ein Informationsflyer<br />

und ein Muster des monatlich<br />

auszufüllenden Umfrageformulars sowie<br />

das Anmeldeformular für den ifo-Konjunkturtest<br />

sind unter dem Link https://<br />

is.gd/8esu80 abrufbar. Die Teilnahme<br />

kann auch online angemeldet werden<br />

unter https://www.ifo.de/konjunkturumfrage-registrierung?<strong>01</strong>1<strong>22</strong>1bvb.<br />

UNVOLLSTÄNDIG: Bislang wird die Kies-, Sand- und Natursteinindustrie nicht durch die ifo-Geschäftsklimabefragungen<br />

erfasst. Das soll sich unter Mithilfe interessierter Unternehmen ändern.<br />

www.baustoffindustrie.de<br />

www.bv-miro.org<br />

Unternehmens die Bandbreite der Angebote,<br />

andererseits ist sie selbst eines<br />

davon: Informativ auf den Punkt, nicht<br />

überladen, gut zu navigieren. Wer tiefer<br />

einsteigen möchte, nutzt den systematisch<br />

gegliederten FAQ-Katalog.<br />

Im digitalen Dialogangebot besonders<br />

interessant ist der Menüpunkt „Fürsprecher“,<br />

unter dem nicht nur unmittelbare<br />

Partner, sondern auch ganz andere Unternehmer<br />

der Region, Kommunalpolitiker,<br />

Rentner und weitere Personen ihre<br />

Meinung zur regionalen Kiesgewinnung in<br />

fundierten Kommentaren äußern. Nicht<br />

nur, aber auch weil in Zeiten der „einfachen<br />

Sprache“ so manche Begrifflichkeit<br />

verschwindet, ist das ein echter Lesegenuss.<br />

Im Zuge der Dialogoffensive hat das<br />

Unternehmen außerdem im vergangenen<br />

Herbst Werksführungen angeboten. Im<br />

Rahmen der einstündigen Rundgänge<br />

durch das Gräfelfinger Werk wurden<br />

dabei Einblicke in die Kiesaufbereitung<br />

geboten, themenspezifische Fragen beantwortet<br />

und Hintergrundinformationen<br />

zur regionalen Kiesgewinnung vermittelt.<br />

Einen Bericht dazu gibt es in GP 2. Zuvor<br />

lohnt sich für alle, die ohnehin gerade ihre<br />

Website updaten – oder sich informieren<br />

möchten, was die Kollegen im Markt so<br />

tun –, ein Blick auf die Seite von Glück.<br />

https://dialog-glueck-kies.de/<br />

www.glueck-kies.de<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


10<br />

AKTUELL<br />

INVESTITIONEN<br />

& ERWEITERUNGEN<br />

Bessere Logistik für bewährte Produkte<br />

NÄCHSTE STUFE FREIGESCHALTET: Der<br />

neue Hallenkomplex steht für Expansion und<br />

weiter gewachsene Kapazitäten bei Bohnenkamp.<br />

Foto: Bohnenkamp<br />

Die Bohnenkamp AG hat in den vergangenen Jahren intensiv am Ausbau der zentralen<br />

Lagerkapazitäten in Osnabrück und der damit einhergehenden Erweiterung der Lieferfähigkeit<br />

gearbeitet. Auch der letzte Bauabschnitt steht nun kurz vor der Fertigstellung.<br />

Mehr als die Hälfte dieser Fläche wird zukünftig für Reifen- und Räder-Lagerkapazitäten<br />

genutzt. Die neu gewonnene Lagerfläche vereinfacht zudem die logistischen Prozesse,<br />

denn Lieferanten des Großhändlers werden in Osnabrück nur noch eine Bohnenkamp-<br />

Adresse ansteuern müssen. Die gesamte Logistikfläche am Hauptsitz wächst mit dem<br />

siebten Bauabschnitt auf rund 90.000 m 2 . Europaweit kann das Unternehmen jetzt sogar<br />

auf eine Kapazität von mehr als 150.000 m 2 zurückgreifen. Jeder Zentimeter wird sinnvoll<br />

genutzt. Sogar das Dach der neuen Halle wird auf seiner gesamten Fläche eine Erweiterung<br />

der im letzten Jahr installierten Photovoltaik-Anlage tragen.<br />

www.bohnenkamp.de<br />

www.bkt-tires.com<br />

Netzwerk in sechs Bundesländern<br />

Die Thomas Beton GmbH, mit Hauptsitz in Kiel, produziert seit Beginn dieses<br />

Jahres auch an vier Standorten in Rheinland-Pfalz. Die deutsche Gesellschaft<br />

hat das Unternehmen Fertigbeton Kumm GmbH mit seinen fünf<br />

Werken in Neuwied, Krunkel, Kroppach und Plaidt mit rund 40 Mitarbeitern<br />

übernommen. Damit optimiert Thomas Beton sein Standortnetzwerk im<br />

nunmehr sechsten Bundesland und ergänzt die bereits bestehenden Betonwerke<br />

in Norddeutschland. Die Zusammenarbeit mit der bisherigen geschäftsführenden<br />

Familie Kumm wird fortgesetzt. Der frühere Geschäftsführer<br />

Alexander Kumm übernimmt künftig die Thomas-Beton-Regionalleitung<br />

im derzeit südlichsten Bundesland des Unternehmens.<br />

Die Thomas Beton GmbH ist eine mittelständische schwedische Tochtergesellschaft<br />

der Thomas Concrete Group AB in Göteborg. Sie betreibt 32<br />

Transportbetonwerke und zwei Kieswerke. Standorte des Unternehmens gibt<br />

es in Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachen, Mecklenburg-<br />

Vorpommern und jetzt auch in Rheinland-Pfalz.<br />

www.thomasbeton.de<br />

SYSTEMATISCHES WACHSTUM: Rainer<br />

Brings, CEO Thomas Beton, zeigt sich zufrieden<br />

mit der jüngsten Eingliederung. Foto: Thomas Beton<br />

Neue Interaktion versus Messeentscheidung<br />

Der Geschäftsbereich Power Technique von Atlas Copco passt seine Marketingaktivitäten an. Der neue kundenorientierte Ansatz<br />

setzt jetzt stärker auf eine digitale sowie lokal/regional persönliche Interaktion.<br />

Diese Verlagerung des Schwerpunkts zieht eine Konzentration auf lokale und spezialisierte Kontaktpunkte nach sich. Konsequenz<br />

dieser Entwicklung: Der Geschäftsbereich wird nicht an der bauma 20<strong>22</strong> teilnehmen und sich stattdessen mehr auf<br />

personalisierte Customer Journeys konzentrieren.<br />

Die Entscheidung bedeute keineswegs einen Komplettverzicht auf physische Präsenzveranstaltungen, auch sieht der Geschäftsbereich<br />

in lokalen Messen noch immer einen Mehrwert im Kontext des neuen Konzeptes, da sie den lokalen Vertretern<br />

von Atlas Copco die Möglichkeit bieten, mit Kunden auf einer persönlicheren Ebene zu interagieren.<br />

www.atlascopco.com<br />

Wandel<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


AKTUELL<br />

11<br />

Strategische Übernahme<br />

Die auf OTR-Reifen spezialisierte niederländische Magna<br />

Tyres Group hat das Handelsunternehmen Fennell Tyres International<br />

in Australien übernommen. Alle Beschäftigten<br />

werden nach Abschluss der Transaktion der Magna Tyres<br />

Group beitreten. Fennell Tyres ist nach Angaben von Magna<br />

bekannt für seine hochwertigen OTR-, Bergbau- und TBR-<br />

Reifenlösungen zu wettbewerbsfähigen Preisen. Beide Unternehmen<br />

sind zuversichtlich, dass aus der Kombination<br />

zusätzlich noch bessere Serviceangebote resultieren.<br />

ÜBERGANG, besiegelt per Handschlag durch Thomas Schlüter<br />

(CEO Schlüter), Klaus Papenburg (CEO GP) und Göksel Güner<br />

(COO Komatsu EU). Flankiert beim Treffen in Hannover werden sie<br />

von Maximilian Schlüter (Leiter Kompakt Center), Thomas Schlüter<br />

jr. (Leiter Digitale Baustelle) sowie Marco Maschke, Leiter Deutschlandbüro<br />

Komatsu. Foto: Komatsu<br />

www.magnatyres.com<br />

Neujustierung im<br />

Vertriebsnetz<br />

Die GP Baumaschinen GmbH Halle inklusive der G-tec<br />

Positioning GmbH wurde zum 1. Januar 20<strong>22</strong> mit sämtlichen<br />

Rechten und Pflichten an die Schlüter Baumaschinen<br />

GmbH übertragen. Darauf hatten sich die GP Günter Papenburg<br />

AG und Schlüter in wertschätzenden Verhandlungen<br />

zuvor geeinigt. Die Eingliederung soll das Vertriebsnetzwerk<br />

von Komatsu weiter stärken sowie zusätzliche<br />

Service- und Wachstumsmöglichkeiten erschließen. Im<br />

neuen Verbund deckt Schlüter für Baumaschinen mit nunmehr<br />

rund drei Viertel des Marktes einen Großteil von<br />

Deutschland ab und blickt positiv in die Zukunft. Insgesamt<br />

rund 1000 Beschäftigte an 34 Standorten stehen für die<br />

Betreuung von Komatsu-Kunden und Interessenten über<br />

kurze Wege zur Verfügung.<br />

Das Familienunternehmen aus Erwitte wird nun den bekannten<br />

Schlüter-Service auch in Nord- und Ostdeutschland<br />

sowie den Regionen Köln, Koblenz und Trier anbieten.<br />

Der Premium-Lieferant für die Marken Komatsu, Sennebogen,<br />

Topcon und Anbaugeräten von NPK und Genesis in<br />

Kombination mit Dienstleistungen hat mit der Erweiterung<br />

der Geschäftsleitung durch Bereichsleiter, der Einstellung<br />

überregionaler Rent- und Kundendienstleiter sowie dem<br />

stetigen Ausbau der hausinternen Ausbildung – in diesem<br />

Jahr wird die Marke von 100 Auszubildenden geknackt – in<br />

den vergangenen Jahren bereits die erforderlichen Strukturen<br />

für eine Ausweitung seiner Geschäfte erfolgreich geschaffen.<br />

Der bisherige Geschäftsführer der GP Baumaschinen<br />

GmbH Halle, Thomas Jedrzejczak, wird der Gesellschaft<br />

aktiv erhalten bleiben, um die Unternehmensziele weiter<br />

langfristig erfolgsorientiert anzusteuern. Die Papenburg-<br />

Unternehmensgruppe wird auch in Zukunft Komatsu-Maschinen<br />

in ihren Unternehmen zum Einsatz bringen, sodass<br />

einer weiterhin vertrauensvollen und langfristigen Kooperation<br />

der Weg geebnet ist.<br />

www.schlueter-baumaschinen.de<br />

www.komatsu.eu<br />

MÖGLICHKEITEN ERWEITERT: Mit der Übernahme von Fennell Tyres<br />

sichert sich die Magna Tyres Group mehr globale Marktpräsenz. Foto: Magna<br />

Expansion für reibungslose<br />

Transportgeschäfte<br />

Neben dem klassischen Mietgeschäft unterstützt die Langendorf<br />

Trading mittlerweile die gesamte Langendorf-Gruppe<br />

bei der Überbrückung von Lieferzeiten für Neufahrzeuge<br />

oder bei Reparaturarbeiten. Der Fuhrpark umfasst mehr als<br />

100 Sattelauflieger, über zehn Sattelzugmaschinen und<br />

einige Spezialfahrzeuge. Darüber hinaus überzeugt das<br />

Gebrauchtfahrzeuggeschäft als weitere Säule des<br />

Geschäftsmodells.<br />

Nach nunmehr 20 erfolgreichen Jahren seit Gründung<br />

erweitern die Waltroper ihre Aktivitäten durch die geplante<br />

Ausweitung der Geschäfte nach Nord- und Ostdeutschland,<br />

um dem dort bereits bestehenden Kundenstamm stärkere<br />

Serviceleistungen über kurze Wege bieten zu können.<br />

www.langendorf.de<br />

Satteldachhalle Typ SD21 (Breite: 21,00m, Länge: 40,50m)<br />

• Traufe 5,10m,<br />

Firsthöhe 6,95m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

• incl. Schiebetor<br />

4,00m x 4,20m<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

Aktueller<br />

Aktionspreis<br />

Schneelastzone 2,<br />

im Internet Windzone 2, a. auf Anfrage<br />

www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />

Mehr Infos<br />

RZ_Tepe_Anzeigen_2021_93x42mm_ft2.indd 8 1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven<br />

29.06.21 12:35


12<br />

AKTUELL<br />

Sicherheitskonzept für Betontankstellen<br />

erweitert Möglichkeiten<br />

Beton2Go hat ein von der Dekra zertifiziertes Sicherheitskonzept für seine<br />

Betontankstellen entwickelt. Damit stellt das Unternehmen die gefahrlose<br />

und unfallfreie Bedienung seiner Anlagen auch in Zukunft sicher. Das zertifizierte<br />

Sicherheitskonzept ermöglicht den Betrieb der Anlagen auch an<br />

nicht umzäunten oder abgetrennten Bereichen. Die Anlage wird mit einer<br />

zuvor beim jeweiligen Händler erworbenen Magnetkarte oder einem QR-<br />

Code gesteuert. Sobald während des Betriebs der Tankstelle ein zutrittsbeschränkter<br />

Bereich betreten wird, sorgen mehrere Sicherheitsschalter<br />

dafür, dass die Anlage unmittelbar zum Stillstand kommt.<br />

Die angepassten Sicherheitsabsperrungen zur Umsetzung des Sicherheitskonzeptes<br />

für Selbstabholer hat Beton2Go für seine Betontankstel-<br />

DIE BETONTANKSTELLE VON BETON2GO: Die Dekrageprüften<br />

Sensoren und Gitter der Anlage sorgen für maximale<br />

Sicherheit bei der Bedienung. Foto: Beton2Go<br />

len selbst entwickelt. Diese verhindern, dass der Vollautomat mit einem<br />

unhandlichen Bauzaun abgesichert oder zugangsbeschränkt errichtet<br />

werden muss. Bei allen Beton2Go-Anlagen seit Ende 2<strong>01</strong>9 sind die Sicherheitsabsperrungen Standard. Da nicht immer<br />

die Möglichkeit besteht, eine Betontankstelle auf einem abgetrennten Bereich zu errichten, erleichtert das Sicherheitskonzept<br />

auch die Errichtung einer Betontankstelle auf Betriebsgeländen, bspw. von Recyclingplätzen oder Kieswerken.<br />

www.beton2go.com<br />

PERSONEN & POSTEN<br />

Strategisch die Datenflut bändigen<br />

Bereits seit April 2021 ist Bodo Schlenker Divisional Director für Software<br />

Solutions bei der Beumer Group. Seine Hauptaufgabe wird darin bestehen,<br />

den Bereich Software Solutions auf die stets wachsenden Marktanforderungen<br />

hinsichtlich digitaler Angebote strategisch auszurichten. Der studierte<br />

Informatiker kann dafür auf seine langjährigen Erfahrungen zurückgreifen.<br />

Die Beumer Group setzt damit einen strategischen Fokus auf innovative<br />

Softwarelösungen, moderne IT-Architektur, Konnektivität und Big<br />

Data, um bestmögliche Ergebnisse bei der Optimierung der Kundenprozesse<br />

zu erreichen.<br />

www.beumergroup.com<br />

BODO SCHLENKER systematisiert als Divisional<br />

Director Software Solutions bei der Beumer Group<br />

die Daten. Foto: Beumer<br />

NOSTALGISCH: Der erste Mercedes-Benz-<br />

Unimog U 2<strong>01</strong>0 mit Keilpflug K1 aus dem<br />

Jahr 1951. Foto: Daimler Truck<br />

Nicht nur für den Schnee von gestern<br />

Vor über 70 Jahren begann der Erfolg des Mercedes-Benz-Unimog im Winterdienst.<br />

Im passenden Moment der Nachfrage hatte der junge Diplom-Ingenieur Alfred Schmidt<br />

aus St. Blasien im Schwarzwald die richtige Idee. Auf Kundenwunsch konstruierte er<br />

mit dem „Keilpflug K 1“ einen Schneepflug für einen Unimog 2<strong>01</strong>0, der damals noch<br />

rein mechanisch per Handrad über eine Kette abgesenkt oder angehoben wurde. Dies<br />

war der Startschuss für eine einzigartige Karriere des Unimog auch als Basisfahrzeug<br />

für den Winterdienst. Bis heute wurden rund 100.000 Unimog mit der Schmidt-Winterdiensttechnik<br />

ausgerüstet. Daneben gibt es noch eine Vielzahl weiterer Winterdienst-Aufbauhersteller,<br />

die auf den Unimog als Trägerfahrzeug schwören.<br />

www.daimlertruck.com<br />

Dauerbrenner im Winter<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


AKTUELL<br />

13<br />

Nachhaltigkeits-<br />

Zertifikat erneuert<br />

Runderneuerung<br />

POTENZIAL<br />

ERSCHLOSSEN:<br />

Die Reifenrunderneuerung<br />

bei Marangoni<br />

wurde erneut ISOzertifiziert.<br />

Foto: Marangoni<br />

Bereits Mitte Oktober 2021 wurde die Umweltzertifizierung<br />

ISO 140<strong>01</strong> für den Produktionsstandort von Marangoni-<br />

Reifen in Rovereto nach einem gründlichen Audit des Umweltmanagementsystems<br />

erfolgreich erneuert. Dieses Engagement<br />

für Umweltverantwortung steht im Einklang mit<br />

der Ausrichtung des Unternehmens, durch das Angebot<br />

nachhaltiger Lösungen für die Reifenindustrie den Wandel<br />

von einer linearen Wirtschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft<br />

zu unterstützen und so eine effizientere Nutzung der Ressourcen<br />

zu gewährleisten. Die Runderneuerung von Reifen<br />

ist eines der besten Beispiele für die Kreislaufwirtschaft in<br />

der Branche, da hier im Vergleich zur Produktion neuer<br />

Reifen 80 % der Rohstoffe und 70 % der Energie sowie<br />

CO 2 -Emissionen eingespart werden können. Damit steht<br />

das Zertifikat nicht nur für die unternehmerischen, sondern<br />

auch messbare internationale Standards.<br />

Geschichtsträchtige<br />

Überführung<br />

Im Rahmen der Aufspaltung von Daimler in zwei eigenständige<br />

Unternehmen hat Daimler Truck bereits Ende November 2021<br />

erste historische Mercedes-Benz-Nutzfahrzeuge und Teile des<br />

Lkw- und Bus-Archivs an den Standort Wörth überführt. Ein<br />

Konvoi aus Tiefladern, historischen Lkw und Bussen war hierfür<br />

aus dem Raum Stuttgart zum Branchen-Informationszentrum<br />

(BIC) des Mercedes-Benz-Lkw-Werks in Wörth am Rhein unterwegs.<br />

Künftig wird Daimler Truck die Sammlung historischer<br />

Exponate hauptsächlich im Umfeld der Truck- und Bus-Standorte<br />

unterbringen. Weitere Transporte von Archivmaterial und<br />

Exponaten sind für die nächsten Wochen geplant.<br />

Insgesamt umfasst die Sammlung von Daimler Truck rund<br />

130 Fahrzeuge, 2600 Filmrollen und 600 Magnetbänder mit<br />

über 1000 Stunden an historischem Bewegtbild. Die Zeitzeugen<br />

auf Rädern stehen für die 125-jährige Geschichte von<br />

Daimler Truck und werden künftig in direkter Nachbarschaft<br />

zur Fertigung der Zukunftsprodukte untergebracht sein.<br />

www.daimler-truck.com<br />

Umzug<br />

www.marangoni.com<br />

Branchenkenner für<br />

den Vertrieb<br />

Seit Dezember 2021 hat Rolf Disselhoff die Verantwortung für<br />

den bundesweiten Vertrieb bei SMP Parts in Kempen übernommen.<br />

Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann arbeitete<br />

unter anderem mehr als zehn Jahre in der Baumaschinenbranche<br />

als Key-Account-Manager und Verkaufsleiter für namhafte Hersteller<br />

im Bereich Tiltrotatoren und Großmaschinen. Entsprechend<br />

verfügt er über gute Kontakte in der Branche. Bei SMP<br />

liegt sein Fokus auf dem weiteren Ausbau der Position im deutschen<br />

Markt. Auch die personelle Weiterentwicklung im Vertrieb<br />

und Service wird zu seinen<br />

Aufgaben gehören.<br />

Der langjährige bisherige<br />

Geschäftsführer und Verkaufsleiter<br />

Franz Josef Bellinghausen<br />

verabschiedete<br />

sich zum Jahreswechsel in<br />

den wohlverdienten Ruhestand.<br />

Er wird der internationalen<br />

Unternehmensgruppe<br />

ROLF DISSELHOFF hat die<br />

bundesweite Verantwortung<br />

für den Vertrieb bei SMP Parts<br />

übernommen. Foto: SMP Parts<br />

jedoch weiter als Berater zur<br />

Verfügung stehen.<br />

www.smpparts.com<br />

HISTORIE AUF ACHSE: Lkw-Schätzchen wie der Mercedes-Benz<br />

LP 333 „Tausendfüßler“, ein Mercedes-Benz LP 608, Filmrollen und<br />

Magnetbänder ziehen nach Wörth um. Foto: Daimler<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


14<br />

PRAXIS<br />

In zwei Stufen zum Splitt<br />

STEINBRUCH SCHLAG: Der mobile Anlagenzug besteht aus je einem Backen- und Kegelbrecher sowie zwei Siebanlagen und einem<br />

Haldenband. Fotos: Wirtgen Group/Kleemann<br />

In Schlag, im Bayerischen Wald, betreibt die Berger Rohstoffe GmbH seit 2020<br />

einen Granit-Steinbruch. Der Gesteinsrohstoff wird zu Schotter und Splitten aufbereitet.<br />

Das Unternehmen arbeitete bereits in einem ähnlich aufgebauten Steinbruch<br />

im benachbarten Tschechien mit einem Kleemann-Anlagenzug und entschied<br />

sich aufgrund der dort gesammelten positiven Erfahrungen auch in<br />

Schlag für die mobilen Brecher, Siebe und Haldenbänder der Marke.<br />

Neben Robustheit, Stabilität und<br />

Leistungsstärke der Brecher spielte<br />

für Markus Penz, Betriebsingenieur und<br />

Anlagenführer bei Berger, auch das<br />

funktionierende Wartungs- und Ersatzteilversorgungskonzept<br />

von Kleemann<br />

bzw. der Wirtgen Group eine Rolle. All<br />

das passte zusammen, und so ist der<br />

mobile Pro-Anlagenzug seit August 2020<br />

in Schlag im Einsatz. Herz der Anlage<br />

sind der Backenbrecher Mobicat MC<br />

120 Zi Pro und Kegelbrecher Mobicone<br />

MCO 11i Pro. Die Siebanlagen Mobiscreen<br />

MS 952i und MS 953i Evo sowie<br />

das Haldenband Mobibelt MBT 20 ergänzen<br />

den Anlagenzug, der im täglichen<br />

Betrieb durch hohe Produktivität<br />

und Wirtschaftlichkeit überzeugt.<br />

Hochwertiger Betonzuschlag und<br />

Frostschutz-Korngemische<br />

Aus dem aufgegebenen Granit entstehen<br />

in nur zwei Brechstufen die gewünschten<br />

Splitte. In der Vorzerkleinerung<br />

wird die Kornform nur in geringem<br />

Maße beeinflusst, im zweiten Schritt<br />

folgt das Brechen auf Sollgröße. „Eigentlich<br />

ist das fast unmöglich. Aber wir<br />

haben im Vorfeld Material aus den Steinbrüchen<br />

im Kleemann - eigenen Labor<br />

getestet. Nach dem Feintuning des Anlagenzuges<br />

nach diesen Parametern<br />

wird nun kontinuierlich in dieser Qualität<br />

produziert“, erklärt Andreas Wagner,<br />

Kleemann-Fachberater von Wirtgen<br />

Deutschland. Markus Penz ist äußerst<br />

zufrieden mit dem Ergebnis. „Das Material<br />

geht etwa zur Hälfte an unsere Betonmischanlagen.<br />

Deren Anforderungen<br />

liegen über den geltenden Normen. Mit<br />

dieser Anlage können wir alle Zielvorgaben<br />

souverän erfüllen, denn sie arbeitet<br />

noch besser, als wir gedacht hatten.“<br />

Der gesamte Anlagenzug besteht<br />

aus fünf Maschinen und läuft als Linienkopplung.<br />

Das bedeutet, dass eine<br />

automatische Regelung den gesamten<br />

Prozess stabilisiert. Dabei arbeitet jede<br />

Maschine grundsätzlich für sich, gibt<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


TEAM VOR ORT: David Göttlich, Leiter Steinbruch Schlag, Markus<br />

Penz und Maschinist Josef Dankesreiter bei der Übergabe der Pro-<br />

Anlage durch Andreas Wagner (v.l.).<br />

WEIT ÖFFNENDE KLAPPEN und die praktische Anordnung relevanter Komponenten<br />

verkürzen bei den Kleemann-Maschinen Checks, Wartung und den<br />

Wechsel verschlissener Teile.<br />

aber bei Störungen oder Überfüllungen<br />

Signale an die vor- und nachgeschalteten<br />

Maschinen. Die Beschickungsregelung<br />

Continuous Feed System (CFS)<br />

sorgt zudem für eine optimale Auslastung<br />

der Brecher.<br />

Dass alle Komponenten gleichmäßig<br />

beschickt werden, ist in der Gesteinsverarbeitung<br />

keine Selbstverständlichkeit.<br />

Aber es ist bedeutsam, denn aus<br />

einem Naturprodukt soll ein Normprodukt<br />

werden. Das Gestein bricht unterschiedlich<br />

und es gibt Schwankungen im<br />

Vorkommen: beim Gefüge, durch die<br />

Verwitterung und die Art der Aufgabe.<br />

Da sind Leistungsschwankungen normal.<br />

Genau diese Schwankungen werden<br />

durch den optimalen Prozess dank<br />

Linienkopplung in Kombination mit der<br />

Maschinensteuerung, der richtigen Auswahl<br />

an Maschinen und nicht zuletzt<br />

durch qualifiziertes Personal ausgeglichen.<br />

Eine automatisierte Abstimmung<br />

entlastet die Bediener und harmonisiert<br />

den Prozess.<br />

Außerdem sorgt eine Verbindung aller<br />

Maschinen für Sicherheit: Wird irgendwo<br />

am Anlagenzug ein Not-Halt gedrückt,<br />

werden alle Maschinen sicher gestoppt.<br />

Schäden oder Überlast-Situationen werden<br />

durch dieses Konzept vermieden.<br />

Alles zusammen führt zu einer hohen<br />

Verfügbarkeit und Leistung bei geringem<br />

Verschleiß.<br />

Intuitives Bedienkonzept<br />

erhöht die Sicherheit<br />

Nach der Lieferung der neuen Anlagen<br />

musste sich das dreiköpfige Kernteam<br />

in Schlag auch mit der Bedienung der<br />

mobilen Brecher und Siebe vertraut machen.<br />

Das fiel ausgesprochen leicht, da<br />

die Brechanlagen mit dem Bedienkonzept<br />

Spective ausgestattet und somit<br />

intuitiv aufgebaut sind. Ein 12''-Touchpanel<br />

zeigt alle Daten als Werte, aber auch<br />

bildlich an. Deshalb ist die Anlage auch<br />

für Mitarbeiter, die sie nur selten bedienen,<br />

einfach zu steuern. Darüber hinaus<br />

trägt die klare Benutzerführung zur Sicherheit<br />

bei. „Man kann bei der Bedienung<br />

nicht viel verkehrt machen, da die<br />

Maschine versehentlich falsche Einstellungen<br />

nicht zulässt“, sagt Markus Penz.<br />

Nach den ersten Monaten und den<br />

Erfahrungen aus Tschechien hat sich für<br />

das Team in Schlag die Maschinenzugänglichkeit<br />

als weiterer Pluspunkt gezeigt.<br />

Anleitungen sind kurz, knapp und<br />

sehr präzise für den Arbeitsalltag konzipiert.<br />

Viele Arbeiten, die über den täglichen<br />

Check hinausgehen, können so in<br />

Eigenregie durchgeführt werden. Dafür<br />

sorgt auch das praxisorientierte Maschinen-Design,<br />

das die Bedürfnisse von<br />

Bedienern berücksichtigt. Wenn doch<br />

ein Servicetechniker kommen muss,<br />

sind die Fachleute der Wirtgen Group<br />

schnell erreichbar. „Wir haben auf jeder<br />

Ebene kompetente Ansprechpersonen:<br />

im Vertrieb, im Service, in der Ersatzteil-<br />

Versorgung. Diese gute Zusammenarbeit<br />

kennen wir bereits von den Geräten<br />

und Produkten der anderen Marken der<br />

Wirtgen Group, denn durch diesen Anlagenzug<br />

von Kleemann haben wir in<br />

Deutschland nun Produkte aller Marken<br />

der Wirtgen Group in unserer Flotte“,<br />

sagt Markus Penz.<br />

Dual Power für eine<br />

nachhaltige Produktion<br />

Ein Baustein auf dem Weg zur nachhaltigen<br />

Aufbereitung ist der Einsatz von<br />

Maschinen mit Dual Power. Berger hat<br />

daher alle Komponenten des Anlagenzuges<br />

mit der Option externer Stromeinspeisung<br />

ausrüsten lassen. So können<br />

beispielsweise die Siebe entweder<br />

elektrohydraulisch oder dieselhydraulisch<br />

angetrieben werden. Zurzeit wird<br />

im Steinbruch in Schlag der reine Elektroantrieb<br />

genutzt, um die mobile Siebanlage<br />

über den vom Backenbrecher<br />

zur Verfügung stehenden Strom zu betreiben.<br />

Das Unternehmen will langfristig die<br />

komplette Struktur des Steinbruchs auf<br />

Elektroantriebe umstellen. Neben der<br />

Maschinenauswahl sind in vielen seiner<br />

Steinbrüche auch bereits Photovoltaik-<br />

Anlagen im Einsatz.<br />

www.wirtgen-group.com<br />

IM BEDIENSYSTEM „Spective“ von Kleemann<br />

werden alle Daten als Werte, aber auch grafisch<br />

angezeigt. Das erleichtert die Bedienung.<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


16<br />

PRAXIS<br />

UNERMÜDLICHE ZERKLEINERUNG von Bauschutt aus den betroffenen Ortschaften im Umfeld. Der Lokotrack Urban LT106 und die Siebeinheit<br />

Lokotrack ST2.3 erledigen auf der Deponie Bohnen in Straßfeld ihre Arbeit. Fotos: Mogroup/Fischer-Jung<br />

Gemeinsamer Hilfseinsatz<br />

im Flutgebiet<br />

Die Unwetterkatastrophe im Juli 2021 traf den Ort Swisttal in der Voreifel<br />

und die Josef Bohnen GmbH & Co. KG gleichermaßen: Kleinere Flüsse<br />

traten über ihre Ufer, der Wasserdruck auf die Kellerräume beeinträchtigte<br />

besonders die älteren Häuser, die wassergesättigten Böden konnten<br />

nichts mehr aufnehmen, auch die nahe gelegene Bohnen-Kiesgrube<br />

stand unter Wasser. Neben gegenseitiger Selbsthilfe war jede Art Hilfe<br />

von außen willkommen – und wurde unkompliziert geboten. Hier der Fall<br />

Bohnen – Fischer-Jung – Metso Outotec als ein beispielhafter von vielen.<br />

Der im Raum Köln/Bonn/Euskirchen<br />

operierende Familienbetrieb Bohnen<br />

wird heute in zweiter Generation von<br />

Ines und Matthias Haus geführt. Neben<br />

dem Kerngeschäft Kiesgewinnung gehören<br />

inzwischen auch Tiefbau- und<br />

Abbrucharbeiten, die Bauschuttaufbereitung<br />

sowie der Betrieb einer Bauschuttdeponie<br />

zum Betätigungsfeld.<br />

Das Bohnen-Kieswerk mit einer stationären<br />

Brecheranlage stand infolge der<br />

Flutereignisse auf einer Fläche von<br />

55.000 m² vollflächig bis zu einer Höhe<br />

von 1,5 m unter Wasser. Für die erfolgreiche<br />

Trockenlegung wurde die Hilfe<br />

des THW gebraucht.<br />

Ungeachtet dessen leistete das Unternehmen<br />

mit allen ihm zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln rund um das nahe<br />

gelegene Euskirchen Soforthilfe: mit<br />

schweren Radladern wurde Sand für den<br />

städtischen Bauhof verladen, in Nachteinsätzen<br />

in erreichbaren Orten mit<br />

Sandsäcken und entsprechender Ausleuchtung<br />

ausgeholfen. Stück für Stück<br />

wurde das gesamte Ausmaß der Starkregen-Katastrophe<br />

erst viele Wochen<br />

danach sichtbar. Bei Bohnen zeigte es<br />

sich in der Anlieferung von etwa 50.000 t<br />

Bauschutt aus den vom Hochwasser<br />

zerstörten Haushalten in den Folgemonaten<br />

– zusätzlich zu den Mengen, die<br />

im Tagesgeschäft ohnehin anfallen.<br />

Da die vorhandene Brechanlage allein<br />

einer Verwertung dieser Massen – denen<br />

noch ein Vielfaches durch weitere fällige<br />

Abbrüche folgen wird – nicht gewachsen<br />

war, setzte sich Matthias Haus auf der<br />

Suche nach einer Lösung mit Ralph<br />

Phlippen bei der Fischer-Jung Aufbereitungstechnik<br />

GmbH aus Krefeld in Verbindung.<br />

Da bei Bohnen bereits gute<br />

Erfahrungen mit einer mobilen Prallbrecheranlage<br />

Lokotrack LT1213S sowohl<br />

im Einsatz als auch im Servicefall mit<br />

Fischer-Jung bestehen, war dies für den<br />

Geschäftsführer in dieser besonderen<br />

Situation die bevorzugte Adresse, und er<br />

lag völlig richtig. Die Notwendigkeit<br />

schneller Hilfe für die betroffenen Ortschaften<br />

und der Flutopfer war auch<br />

Ralph Phlippen klar. Gemeinsam mit<br />

dem finnischen Hersteller Metso Outotec,<br />

speziell mit Hugo van Benthem, Metso<br />

Outotec Deutschland, fand er eine Lösung:<br />

„Als geeignete Maschine für diesen<br />

speziellen Zweck kam für uns sofort<br />

die Metso Lokotrack Urban LT106 in<br />

Betracht. Der raupenmobile Backenbrecher<br />

ist besonders emissionsarm, was<br />

nicht nur generell den Einsatz in städtischer<br />

Umgebung erleichtert, sondern<br />

auch in diesem dringlichen Fall das Genehmigungsverfahren<br />

so schnell wie<br />

möglich auf den Weg brachte“, erklärt<br />

van Benthem. Nach dieser Entscheidung<br />

wurde zur Erleichterung aller Beteiligten<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


nicht nur der neue Lokotrack Urban<br />

LT106 kurzfristig freigegeben; Metso<br />

Outotec entschloss sich außerdem, den<br />

Backenbrecher im Rahmen der Flutopferhilfe<br />

für vier Monate kostenfrei(!) zur<br />

Verfügung zu stellen. Umgehend organisierte<br />

Fischer-Jung daraufhin Transport<br />

und Aufbau sowie anschließend die<br />

Einweisung und Inbetriebnahme des<br />

Brechers – und steuerte als Ergänzung<br />

noch eine mobile Siebmaschine Lokotrack<br />

ST2.3 zu außergewöhnlichen Mietsonderkonditionen<br />

bei. „Insgesamt war<br />

es einfach großartig zu erleben, wie alle<br />

Hand in Hand gearbeitet haben, um<br />

diese kurzfristige, dringend notwendige<br />

Flutopferhilfe möglich zu machen“,<br />

resümiert Ralph Phlippen den gemeinsamen<br />

Einsatz.<br />

Rückenwind für die Maßnahme gab<br />

es auch von der Metso-Outotec-Führungsspitze<br />

höchstpersönlich, die noch<br />

dazu die Anfrage des Partners Fischer-<br />

Jung sehr begrüßte, da im Fall von Naturkatastrophen<br />

eines am wichtigsten<br />

sein muss: der unbedingte Zusammenhalt!<br />

„In einer solchen Situation sollten<br />

unserer Ansicht nach alle Unternehmen<br />

und Branchen an einem Strang ziehen,<br />

um bei der Wiederherstellung zu<br />

helfen“, heißt es seitens des Managements.<br />

Privatkunden einiger umliegender<br />

Kommunen können nun ihren Bauschutt<br />

ganz unbürokratisch bei Bohnen anliefern<br />

– abgerechnet wird mit der Gemeinde<br />

selbst, um die Flutopfer zumindest<br />

in dieser Hinsicht zu entlasten. Indes<br />

PRIVATLEUTE umliegender Kommunen<br />

können ihren Bauschutt ganz unbürokratisch<br />

bei Bohnen anliefern – abgerechnet wird mit<br />

der Gemeinde selbst, um die Flutopfer zumindest<br />

in dieser Hinsicht zu entlasten.<br />

arbeitet das Lokotrack-Anlagengespann<br />

daran, bei einem Durchsatz von 130 bis<br />

150 t/h die Bauschuttberge zu wiederverwertbaren<br />

Recyclingbaustoffen aufzubereiten.<br />

Matthias Haus ist maximal dankbar<br />

für die erfahrene Unterstützung. Sein<br />

Unternehmen wird die Maschinen auch<br />

in den kommenden Monaten bei den<br />

anstehenden Abbrucharbeiten – und<br />

möglicherweise darüber hinaus – dringend<br />

benötigen.<br />

https://bohnen-kies.de<br />

www.fischerjung.de<br />

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angesichts der bereitgestellten Maschinen, die bei der Bewältigung der Hochwasserschäden<br />

auch weiterhin unerlässlich sein werden.<br />

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18<br />

PRAXIS<br />

PROSPERIEREND<br />

Mit Frischbeton zum Geschäfts- und Bauerfolg<br />

An Betontankstellen können Heimwerker, Profi-Kleinabnehmer<br />

und generell alle Interessenten Frischbeton einfach und schnell<br />

selbst zapfen. Startete die Resonanz vor vielen Jahren, als das<br />

Konzept noch jung war, eher verhalten, ist ein solcher Tankstellen-Inhaber<br />

heute geradezu hitverdächtig!<br />

Eine der Betontankstellen BTS aus dem Fliegl-Baukom-<br />

Programm steht im Landkreis Cham. Andreas Bucher, Gesellschafter<br />

der dortigen B&O Recycling GbR, hat sich mit einer<br />

Fliegl-Betontank- und Mischanlage BTS 1000 einen neuen<br />

Geschäftszweig geschaffen: Neben seinem GaLaBau-Betrieb<br />

profitieren nun auch Privat- und Gewerbekunden von schnell<br />

verfügbarem Beton.<br />

Das System ist einfach: Ein Silo enthält den Zement, drei<br />

extra große Vorratsbunker gibt es für Sand und Kies. Weiter<br />

braucht es Wasser und natürlich Mischtechnik. Abholer loggen<br />

sich mit einer EC-Karte oder Kundenkarte am Terminal<br />

ein, wählen die bevorzugte Mischung aus inzwischen über<br />

20 Möglichkeiten aus und legen die Menge fest. Die Maschine<br />

startet automatisch den Mischvorgang, der ungefähr eine<br />

Minute dauert. Der ganze Prozess inklusive der Verladung<br />

GANZ EINFACH: Andreas Bucher demonstriert die Auftragserfassung.<br />

Fotos: Fliegl Baukom<br />

MACHT SICH GUT und rentiert sich schnell, wie der große Andrang<br />

an der Betontankstelle BTS zeigt. Schon nach einem halben<br />

Jahr hatten Interessenten gut 1000 m³ Frischbeton gezapft.<br />

auf das Fahrzeug des Abholers nimmt in etwa drei Minuten<br />

in Anspruch.<br />

Innerhalb eines halben Jahres seit Aufstellung der Anlage<br />

wurden bereits über 1000 m³ Beton gezapft. Ein schöner Effekt<br />

für Betreiber: Aufgrund des ausgeklügelten Konzepts werden<br />

kaum personelle Ressourcen beansprucht. Kontrollen und das<br />

Nachfüllen der Rohstoffe und Bindemittel braucht es freilich,<br />

Reinigungen auch – doch dabei hilft ein Selbstreinigungssystem<br />

mit, sodass der tägliche Aufwand gering bleibt.<br />

Bedarfsweise kann eine Betontankstelle von Fliegl Baukom<br />

per Anschluss an Server einfach und jederzeit vom Betreiber<br />

kontrolliert werden. Auch die Einstellung der Maschine vom<br />

Computer aus ist Standard: Dort werden per übersichtlicher<br />

Anwendersoftware Mischverhältnisse festgelegt, die Füllmengen<br />

angegeben und der Feuchtegehalt von Kies und Sand<br />

angepasst. Über ein Netzwerk kann auch die Fernüberwachung<br />

und ggf. Servicierung der Betontankstelle durch den Hersteller<br />

oder einen beauftragten Dienstleister sichergestellt werden.<br />

Mit einer Mischleistung von circa 15 m³/h beim kleineren<br />

Modell beziehungsweise 25 m³/h bei der vorgestellten BTS<br />

1000 können Mengen von 0,15 m³ bis 10 m³ gezapft werden.<br />

www.fliegl.com<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


RAUPENMOBILE PRALLBRECHER<br />

Die raupenmobilen GIPO- Prallbrecher mit Nachsiebeinheit zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität<br />

aus. Das Basismodell Prallbrecher lässt sich nach Kundenwunsch erweitern und kann mit oder<br />

ohne Nachsiebeinheit betrieben und transportiert werden.<br />

Mit dem innovativen Brecher- Direktantrieb, der grossen 1-Deck- Siebmaschine (optional 2- und<br />

3-Deck) und weiteren technischen Highlights überzeugt die Anlage als Gesamtpaket. Die leistungsstarken<br />

GIPO- Prallmühlen und das integrierte Windsichtersystem bilden das Herzstück der raupenmobilen<br />

Prallbrechanlagen.<br />

GIPO AG<br />

CH-6462 Seedorf<br />

T +41 41 874 81 10<br />

info@gipo.ch, www.gipo.ch<br />

Vertrieb Deutschland<br />

Apex Fördertechnik GmbH<br />

DE-52511 Geilenkirchen<br />

T +49 2451-409 775 10<br />

www.apex-foerdertechnik.de


20<br />

PRAXIS<br />

NACH DER GEWINNUNG, wie hier mit dem Cat-Radlader, steht eine umfassende Aufbereitung der Rohsande an, um den verschiedensten<br />

Abnehmeranforderungen zu entsprechen. Fotos: Caterpillar/Zeppelin<br />

Die Sandmanufaktur aus Franken<br />

Er ist erosionsbeständig und bietet Frost Paroli: Solche Eigenschaften und<br />

weitere machen den Rohstoff Quarzsand vielseitig verwendbar. Dementsprechend<br />

breit aufgestellt ist die Pleinfelder Quarzsand GmbH & Co. KG, die<br />

daraus Produkte herstellt, die von vielen Seiten nachgefragt werden.<br />

Während Sand im Abbaugebiet von<br />

Georgensgmünd im Trockenschnitt<br />

gewonnen wird, setzt das Unternehmen<br />

in Pyras bei Hilpoltstein auf den<br />

kombinierten Trocken- und Nassabbau,<br />

den dort ein Saugbagger übernimmt. In<br />

Gewinnung, Aufbereitung sowie in der<br />

Beschickung der Produktionsanlagen, in<br />

der Rückverladung und in der Wiederauffüllung<br />

sowie Rekultivierung sind weitere<br />

Baumaschinen gefordert, wie ein<br />

Cat-Bagger 336 GC, ein Cat-Dozer D4,<br />

die Cat-Radlader 938M und 938K, 950M<br />

sowie 907H und eine Cat-Stampffußwalze<br />

CP56B. „Baumaschinen spielen eine<br />

zentrale Rolle, aber nicht die einzige. Der<br />

nachgelagerte Service ist nicht weniger<br />

entscheidend für einen wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Wir setzen daher auf das Paket<br />

Zeppelin und Caterpillar und die Niederlassung<br />

Erlangen. Das funktioniert<br />

gut“, bewertet Geschäftsführer Peter<br />

Berschneider die Zusammenarbeit. Gemeinsam<br />

mit Stefan und Thomas Hueber<br />

leitet er das Unternehmen. Hinter dem<br />

Rohstoffproduzenten stehen die Firmen<br />

Feil und Hueber, die sich zum Betrieb<br />

Pleinfelder Quarzsand zusammengeschlossen<br />

haben. 20 Mitarbeiter sind mit<br />

der Rohstoffgewinnung und -veredelung<br />

FLOTTE, FAHRER UND DIE ENTSCHEIDER Peter Berschneider (2.v.r.) und Reinhold Sillinger<br />

(r.), Niederlassungsleiter Oliver Brockschmidt (M.), Verkaufsrepräsentant Wolfgang Wagner (l.)<br />

und Serviceberater Manfred Habelt (2.v.l.) von der Zeppelin-Niederlassung Erlangen.<br />

beschäftigt. „Das Material ist ein Naturprodukt.<br />

Die große Kunst ist die Rohsandaufgabe,<br />

die homogen ausfallen<br />

muss, damit die Qualität stets auf unserem<br />

konstant hohen Niveau bleibt“, führt<br />

Peter Berschneider aus. Eine weitere<br />

Anforderung: die richtige Dosierung,<br />

dass die gewünschte Mischung den Anforderungen<br />

der Kunden entspricht. Produziert<br />

wird just in time – je nach Auftrag.<br />

„Kunden können uns Vorgaben machen,<br />

welche Substratmischung sie haben<br />

wollen. Sie haben in der Regel ganz genaue<br />

Vorstellungen, die wir umsetzen“,<br />

fügt er hinzu. Das gilt etwa für den Sand,<br />

wie er für Beachvolleyball-Turniere eingesetzt<br />

wird – hier besteht seit Jahren<br />

ein enger Austausch mit dem Bayerischen<br />

Volleyball-Verband. Für die professionelle<br />

Anwendung wird der Quarzsand<br />

mehrfach gewaschen und<br />

hydroklassiert. Der so veredelte Quarzsand<br />

ist trittsicher, aufgrund seiner gerundeten<br />

Kanten schonend für die Füße<br />

und schnell entwässernd. Bauchemie<br />

und Baustoffindustrie benötigen Quarzsand<br />

als Basis für Fliesenkleber, als<br />

Mauer- und Putzsand, aber auch als<br />

Estrich. Dachsteinhersteller greifen<br />

ebenfalls auf den Sand zurück. Weitere<br />

Abnehmer sind Glasfabriken, aber auch<br />

Gießereien.<br />

Wofür der Sand verwendet wird,<br />

hängt vom jeweiligen Sandkorn ab.<br />

„Golfsande erfordern beispielsweise ein<br />

Mittelkorn, das in seinen Poren pflanzen-<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


verfügbares Wasser speichert. Durch<br />

die kubische und kantengerundete Kornform<br />

können sich dauerhaft Poren für<br />

Wasser, Luft und Wurzeln ausbilden,<br />

was für eine gute Wasserdurchlässigkeit<br />

und Belüftung sorgt und dem Green für<br />

die Golfer eine hohe Stabilität verleiht“,<br />

erklärt Peter Berschneider. Besondere<br />

Anforderungen stellt auch der Sand an<br />

Reitplätze und -hallen, der die letzte<br />

Schicht bildet, wenn der Baugrund etwa<br />

aus Beton, einer Drainage, einer Tragschicht<br />

aus Schotter und einer Trennschicht<br />

aus grobem Brechsand besteht.<br />

Dann wird er pur aufgebracht oder mit<br />

Vlies oder Holzschnitzel vermischt.<br />

Wichtig ist dabei die Sieblinie, denn sie<br />

zeigt, ob der Boden elastisch ist oder<br />

fest wird, so wie ihn Dressur- oder<br />

Springreiter bevorzugen. Was sie an der<br />

Tretschicht schätzen: Durch sein stabiles<br />

Korn hält der Reitboden lange.<br />

Neue „Reisebedingungen“<br />

für die Produkte<br />

Das Unternehmen beliefert das gesamte<br />

Bundesgebiet sowie das angrenzende<br />

Ausland mit Kleinmengen oder für Großaufträge.<br />

Verschiedene Formen der Verpackung<br />

werden angeboten, ob im Silo,<br />

in Big Bags abgepackt oder als lose<br />

Ware. „Während Corona haben wir Sand<br />

auch als Sackware über Amazon verschickt.<br />

Als im Lockdown sogar Baumärkte<br />

geschlossen waren, hat sich das<br />

zu einem echten Renner entwickelt, sodass<br />

wir dies auch weiter beibehalten<br />

wollen“, erklärt der Geschäftsführer.<br />

Regelmäßig wird der feine Quarzsand<br />

auf seine Qualität hin vom eigenen und<br />

einem externen Labor kontrolliert und<br />

geprüft, wie hoch der Eisenanteil ist oder<br />

ob er Schluffanteile enthält. „Wir produzieren<br />

hier Sand für die Industrie, und<br />

das auf den zehntel Millimeter genau“,<br />

SPARSAME ARBEITSTIERE helfen, die<br />

Energiekosten zu dämpfen.<br />

beschreibt Reinhold Sillinger, der technische<br />

Betriebsleiter, die Bedingungen.<br />

Immer wieder die Produktion an den<br />

Stand der Technik anzupassen und weiterzuentwickeln,<br />

hat etwa in Georgensgmünd<br />

dazu geführt, eine Powerscreen-<br />

Siebanlage einzusetzen und eine 650 m<br />

lange Bandanlage zu installieren. So<br />

wurde der Maschineneinsatz angepasst<br />

– Dumper sind somit hinfällig geworden.<br />

„Wir können uns so Transporte und folglich<br />

Sprit sparen, was wiederum ein<br />

nachhaltiger Beitrag für die Umwelt und<br />

CO 2 -Einsparungen ist. Wir haben ausgerechnet,<br />

dass sich die Bandanlage in<br />

fünf Jahren amortisiert“, so Peter<br />

Berschneider.<br />

Weitere Energiekosten sollten durch<br />

eine Photovoltaikanlage eingespart werden,<br />

doch diese wäre nicht vollumfänglich<br />

nutzbar, weil sich durch die Gewinnung<br />

auftretende feine Partikel auf die<br />

Solarpanele absetzen und so deren Effizienz<br />

beeinträchtigen. Daher setzt man<br />

einen anderen Hebel an: Der Maschinenpark<br />

wird immer wieder modernisiert. In<br />

Pyras beispielsweise werden ein Cat-<br />

Radlader 972M XE und ein Cat 966M XE<br />

mit stufenlosem, leistungsverzweigtem<br />

Getriebe eingesetzt. Daraus resultieren<br />

Spritersparnis und weniger Ladespiele,<br />

um bereits nach drei Schaufelfüllungen<br />

das gewünschte Ergebnis in der Beladung<br />

von Lkw zu erzielen. Aber auch die<br />

Maschinendaten wie Leerlaufanteile<br />

haben Peter Berschneider und Reinhold<br />

Sillinger immer wieder auf dem Schirm:<br />

„Wir schauen stetig, was wir noch wie<br />

verbessern können. Zum Glück haben<br />

wir jetzt eine ganz junge Generation an<br />

Mitarbeitern, die hier mitzieht“, meint der<br />

technische Betriebsleiter. Das Unternehmen<br />

bildet aktuell auch einen Aufbereitungsmechaniker<br />

aus. „Die Tätigkeit an<br />

unseren Standorten ist abwechslungsreich<br />

und erfordert viel Know-how. Man<br />

hat mit der Aufbereitung zu tun, muss<br />

sich um die richtige Homogenisierung<br />

kümmern und hat immer wieder auch mit<br />

Wasser und dem Trocknungsprozess zu<br />

tun“, zählt er die Anforderungen auf. Die<br />

nächste Entwicklung kündigt sich bereits<br />

an, wenn der 3D-Druck mit Beton<br />

Fahrt aufnimmt. Dafür will Pleinfelder<br />

Quarzsand wieder den Rohstoff liefern.<br />

„Hier warten wir auf die Vorgaben, nach<br />

denen wir unsere Produktion ausrichten<br />

werden“, kündigt Peter Berschneider<br />

bereits an.<br />

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<strong>22</strong><br />

PRAXIS<br />

Positiv auffälliger Fünfzigtonner<br />

in der Gewinnung<br />

Den ersten „Schweizer“ Kobelco-Fünfzigtonner der neuen Generation lieferte<br />

Hand Baumaschinen an die Urner Baumann Epp Bau AG. Der Kobelco<br />

SK530LC-11 bewährt sich in der anspruchsvollen Direktgewinnung von Granit.<br />

Im Urner Reusstal bei Wassen direkt an<br />

der Gotthard-Linie liegt der Steinbruch<br />

Standel der Baumann Epp Bau AG auf<br />

980 m Höhe. Nach Ries bei Göschenen<br />

und „Güetli“ bei Gurtnellen ist der Standort<br />

seit 2<strong>01</strong>6 der dritte Gewinnungsbetrieb<br />

des familiengeführten Tiefbauunternehmens.<br />

Waren es anfangs vor allem<br />

Bausteine für regionale Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

und andere Schutzbauten,<br />

weitete sich das Angebot zunehmend.<br />

Aus dem Aaregranit entstehen<br />

heute hochwertige Natursteinprodukte,<br />

die unter dem Markennamen „Gotthardgranit“<br />

vertrieben werden.<br />

Neben rohen „formwilden“ Steinen in<br />

sortierten Gewichtsklassen von 200 kg<br />

bis 5 t umfasst das Programm zweibzw.<br />

vierlagig bearbeitete Steine für<br />

naturnahe Hangverbauungen, Bodenplatten<br />

sowie regelmäßige Steinquader<br />

und Mauersteine, die von eigenen<br />

Steinmetzen vor Ort produziert werden.<br />

In periodischen Abständen durch einen<br />

Lohnbrecher im Betrieb aufbereitet,<br />

stehen außerdem Schroppen, Schotter<br />

und Splitte im Angebot, die vorrangig in<br />

Steinkörben oder als attraktive Befestigung<br />

für Flächen und Wege Verwendung<br />

finden. Gesägte Plattenware oder<br />

Gestaltungsobjekte aus dem charakteristischen<br />

Gestein vervollständigen das<br />

Programm. Gut 9 ha umfasst die bis<br />

2039 genehmigte Fläche, die sich auf<br />

etwa 600 m Länge direkt unterhalb steil<br />

abfallender Felswände entlang der<br />

Reuss erstreckt. Insgesamt 800.000 t<br />

Material werden in fünf Etappen entnommen,<br />

wobei die aufgelassenen<br />

Zonen parallel mit unbelastetem Material<br />

verfüllt und fachgerecht renaturiert<br />

werden. Gewonnen wird das Material<br />

GRANITSTEINBRUCH STANDEL: Seit Oktober 2021 bewährt<br />

sich hier der neue Kobelco SK530LC-11. Beim Reißen<br />

und Räumen auf den engen Sohlen spielt er seine Reichweite<br />

und die hohen Kräfte am Stiel voll aus.<br />

eines Felssturzes, dessen Gesteinsmassen<br />

am bewaldeten Hangfuß in 4<br />

bis 5 m tiefen Bodenschichten anstehen.<br />

Mit Felsschaufel oder Reißzahn<br />

legen schwere Bagger die Granitblöcke<br />

frei. Besonders große Kaliber mit Kantenlängen<br />

bis zu 10 m werden per Bohrlafette<br />

und Spaltgerät noch im Hang<br />

zerkleinert.<br />

Der ganzjährige Betrieb – nur unterbrochen<br />

von massivem Frost oder Lawinenereignissen<br />

– und das Verladen auf<br />

den schmalen Fahrwegen erfordern kompakte,<br />

aber dennoch leistungsfähige<br />

ALS ALTER FELSBRUCH birgt Standel den hochwertigen „Gotthardgranit“. Im Vordergrund<br />

lagern größensortierte „formwilde“ Wasserbausteine.<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


Ladegeräte. Seit Jahren setzt Baumann<br />

Epp hier auf Bagger der Marke<br />

Kobelco, das gilt auch beim neuen<br />

50-t-Flaggschiff der Standel-Flotte:<br />

Im Oktober übernahm das Unternehmen<br />

als erster eidgenössischer<br />

Kunde den Kobelco SK530LC-11<br />

vom Schweizer Händler Hand Baumaschinen,<br />

mit dem Baumann Epp<br />

seit fast 30 Jahren eine Liefer- und<br />

Servicepartnerschaft quer durch alle<br />

Geräteklassen pflegt.<br />

Qualität zählt, so wird<br />

Vertrauen bestätigt<br />

„Wir sind echte Überzeugungstäter“,<br />

bekennt Bernhard Epp, der das Unternehmen<br />

2008 von Co-Gründer<br />

Martin Baumann übernahm und<br />

heute gemeinsam mit Sohn Patrik<br />

und Tochter Stefanie in leitenden<br />

Positionen führt. „Schon 1983 entschieden<br />

wir uns für den 20-Tonner<br />

907 als überhaupt erst zweiten Kobelco-Bagger<br />

in der Schweiz. Seine<br />

Zuverlässigkeit auf der Baustelle ließ<br />

weitere Maschinen folgen und auch<br />

für unseren ersten Steinbruch Ries<br />

lieferte uns Hand Baumaschinen<br />

2002 den Dreißigtonner Kobelco<br />

SK330N LC.“<br />

Immer noch zeugen auch diverse<br />

„New Holland-Kobelco“ von der ungebrochenen<br />

Marken- und Lieferantentreue<br />

selbst beim zeitweisen<br />

Teilrückzug der Japaner aus Europa<br />

Mitte der Nuller-Jahre – heute dominieren<br />

türkisfarbene Maschinen den<br />

modernen Gerätepark mit rund 20<br />

Kettenbaggern zwischen 1 und 50 t.<br />

Im Unternehmen ist die Organisation<br />

der überregionalen Tief-, Erdund<br />

Wasserbau-Aktivitäten und der<br />

angeschlossenen Steinbruchsparte<br />

personell und maschinentechnisch<br />

eng verzahnt. Entsprechend müssen<br />

sich die verschiedenen Bagger<br />

bei den unterschiedlichsten Aufgaben<br />

bewähren, wobei ihnen vor<br />

allem eine große Standfestigkeit und<br />

hohe Kräfte bzw. Anbauleistungen<br />

am Ausleger zugutekommen.<br />

„Genau diese Eigenschaften<br />

waren auch bei der neuen Schlüsselmaschine<br />

für den Steinbruch<br />

Standel gefragt“, erklärt Vladan<br />

Dimovic, Verkaufsleiter bei Hand<br />

Baumaschinen und zuständig für<br />

Premieren-Auftrag des Kobelco<br />

SK530LC-11. „Tatsächlich war diese<br />

Order nicht nur aufgrund ihres Volumens<br />

für uns etwas Besonderes,<br />

zeigt sie doch das große Vertrauen,<br />

das Baumann Epp in uns und die<br />

Kobelco-Technik setzt“, kommentiert<br />

Dimovic die Entscheidung für<br />

die Bagger-Generation, deren erste<br />

Maschinen überhaupt erst Mitte des<br />

vergangenen Jahres in Europa verfügbar<br />

waren.<br />

Wie das Schwestermodell Kobelco<br />

SK500LC-11 besitzt auch der knapp<br />

über 52 t schwere SK530LC-11<br />

einen Stufe-V-konformen 13-l-Hino-<br />

Turbomotor mit 300 kW Leistung<br />

(1700 Nm bei 1400 min -1 ). Die leistungsoptimierte<br />

„Heavy Lift“-Hubhydraulik<br />

und das breite Verstelllaufwerk<br />

(Spurweite: 2890 mm)<br />

ermöglichen hohe Kräfte beim Graben<br />

und Reißen und dies selbst bei<br />

maximaler seitlicher Auslage der<br />

Standard-Arbeitsausrüstung (Ausleger:<br />

7 m, Stiel: 3,45 m) von rund<br />

12 m. Dabei überzeugt der große<br />

Kobelco mit feinfühligen Steuerbewegungen<br />

und enorm schnellen Arbeitsspielen,<br />

die neue Maßstäbe in<br />

der 50-t-Klasse setzen. Großes Augenmerk<br />

schenkten die Entwickler<br />

auch dem Fahrer-Arbeitsplatz und<br />

der täglichen Wartung: Die geräumige<br />

Kabine im fortschrittlichen „Performance<br />

X Design“ bietet hohe<br />

Ergonomie dank luftgefedertem<br />

Grammer-Sitz und individuell einstellbarer<br />

Bedienelemente. Ein<br />

10''-Farbmonitor hält alle Betriebszustände<br />

im Blick und liefert die Bilder<br />

der serienmäßigen Video-Rundumüberwachung.<br />

Bodennahe oder<br />

leicht auf dem Oberwagen erreichbare<br />

Servicepunkte erleichtern die<br />

Wartungschecks.<br />

Nach den ersten Betriebswochen<br />

zeigt sich auch Steinbruchleiter<br />

Elias Tresch mit dem Kobelco<br />

SK530LC-11 vollauf zufrieden. Vor<br />

allem in den wichtigen Disziplinen<br />

Hubkraft, Standfestigkeit und Steigfähigkeit<br />

punktet die Maschine und<br />

erfüllt auch in einem anderen Aspekt<br />

alle Erwartungen: Trotz regelmäßiger<br />

Einsätze im obersten Leistungsbereich<br />

bleibt der Verbrauch zuverlässig<br />

unter 40 l/h und pendelt im<br />

Schnitt zwischen 33 bis 36 l/h.<br />

www.kobelco-europe.com<br />

www.hand.ch<br />

www.baumann-epp.ch<br />

DER VERSTELLBARE UNTERWAGEN mit 600-mm-<br />

Bodenplatten und einer maximalen Breite von 3490 mm<br />

bietet volle Standfestigkeit.<br />

DIE VOLLVERROHRUNG für den proportional angesteuerten<br />

Hammer-/Scheren-/Greifer-Betrieb ist serienmäßig und<br />

wurde mit dem Oilquick-OQ80-Schnellwechsler ausgerüstet.<br />

GELUNGENE PREMIERE: Hanns-Markus Renz, Kobelco-<br />

Verkaufsleiter D-A-CH, Bernhard Epp und Vladan Dimovic<br />

(v.l.). Fotos: Kobelco<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


WERKSTEIN ODER SCHOTTER? Im nordböhmischen Ligranit-Steinbruch übernimmt der neue DX350LC-7 mit viel Kraft die jeweiligen Aufgaben<br />

nach den Lockerungssprengungen.<br />

Mehr Leistung für einen Stein mit Geschichte<br />

Der Steinbruch Ruprechtice in Liberec wurde bereits 1910 gegründet. Im<br />

Verlauf der Jahre war er auch im Besitz des berühmten Steinmetzes Josef<br />

Lange und der Familie Liebig. Später ging der Standort im Isergebirge wie<br />

viele andere in Staatsbesitz über, bis er 1992 schließlich vom Privatunternehmen<br />

Ligranit erworben wurde. Gewonnen wird hier ein tschechischer<br />

Granit, der regelmäßig von Architekten wie von Bildhauern im In- und Ausland<br />

nachgefragt wird.<br />

WAS IST LOS RUND UMS GERÄT?<br />

Moderne Kameratechnik in der komfortablen<br />

Kabine ist ein Sicherheitsplus bei<br />

der Arbeit. Fotos: Doosan<br />

Im nordböhmischen Steinbruch Ruprechtice<br />

der Ligranit a.s. kommen<br />

moderne Maschinen zum Einsatz, seit<br />

Kurzem auch der Doosan-Bagger DX-<br />

350LC-7, geliefert von Garnea a.s., Vertragshändler<br />

der Marke in der Tschechischen<br />

Republik. Zu den wichtigsten<br />

Auswahlparametern gehörten laut<br />

Radek Svoboda, Produktionsleiter bei<br />

Ligranit, außergewöhnliche Leistung,<br />

geringer Kraftstoffverbrauch, Fahrerkomfort<br />

und nicht zuletzt Umweltfreundlichkeit.<br />

Natürlich spielten auch<br />

die Garantien und der zuverlässige<br />

Kundendienst eine wichtige Rolle. Mit<br />

Letzterem hatte der Betreiber aufgrund<br />

eines kleineren Doosan-Baggers DX-<br />

140LC-5, der sich bereits länger im<br />

Fuhrpark wacker schlägt, bereits positive<br />

Erfahrung. So war es am Ende ein<br />

Mix aus den übertroffenen Anforderungen<br />

sowie der hervorragenden Servicebilanz<br />

des Händlers, der die Entscheidung<br />

für den DX350LC-7 fallen ließ.<br />

Außerdem hält der Stufe-V-Bagger<br />

auch die geforderten Umweltstandards<br />

ein. Der wichtigste Aspekt war jedoch<br />

die Zuverlässigkeit des Händlers Garnea:<br />

„Alles, was uns für den neuen DX-<br />

350LC-7 versprochen wurde, trat auch<br />

genauso ein“, lobt Radek Svoboda<br />

rückblickend und freut sich über den<br />

Garantieschutz von regulär drei Jahren<br />

respektive 5000 Bh.<br />

Die Bagger im Steinbruch von Ruprechtice<br />

kommen zur Nachzerkleinerung<br />

der freigesprengten Blöcke mit Hydraulikhämmern<br />

zum Einsatz und transportieren<br />

Granitblöcke mit einem Gewicht<br />

zwischen 100 und 3000 kg zur weiteren<br />

Verarbeitung. Besteht eine besonders<br />

große Wahrscheinlichkeit für exquisite<br />

Materialqualitäten, werden ganze Blöcke<br />

für die Werksteinproduktion abtransportiert<br />

und später mit Seilsägen zugeschnitten.<br />

„Solche Blöcke wiegen<br />

zwischen 5 und 15 t, daher ist die Leistungsfähigkeit<br />

der Maschine ein großes<br />

Plus für uns“, fügt Radek Svoboda hinzu.<br />

Optisch weniger hochwertiges Material<br />

wird gebrochen, um den klassischen<br />

Weg zur Schotter- und Splittproduktion<br />

einzuschlagen.<br />

Ein Doosan-Dieselmotor DL08 der<br />

neuesten Generation mit einer Leistung<br />

von 209 kW bei 1800 U/min treibt den<br />

Bagger DX350LC-7 an. Dieser Motor<br />

bietet eine neue Lösung, dank der er die<br />

Vorschriften der Abgasnorm ohne Abgasrückführung<br />

(EGR) übertrifft. Mit dieser<br />

werden während der Verbrennung<br />

die verfügbare Luftmenge sowie die Prozesstemperatur<br />

erhöht und die Menge<br />

der erzeugten Partikel stark reduziert. In<br />

Verbindung mit einer hochgradig effizienten<br />

Nachbehandlungstechnologie<br />

sind minimale Emissionswerte gewährleistet.<br />

Parallel konnte der Wartungsaufwand<br />

des Dieselpartikelfilters (DPF) erheblich<br />

reduziert werden: Eine Wartung<br />

ist erst ab 8000 Bh erforderlich.<br />

Die verbesserte Kraftstoffeffizienz<br />

des DL08-Motors in Kombination mit<br />

einem neuen hydraulischen Hauptventil<br />

und den SPC3 Smart Power Controls<br />

der neuen Generation sorgt im Vergleich<br />

zur vorherigen Generation insgesamt<br />

für eine höhere Kraftstoffeinsparung,<br />

die je nach Modus zwischen<br />

6 und 10 % liegt.<br />

www.eu.doosanequipment.com<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


PRAXIS<br />

25<br />

Bei den östlichen Nachbarn ziemlich gut etabliert<br />

Polens führende Live-Veranstaltung mit Maschinendemonstrationen<br />

und Wettbewerben unter den Betreibern nennt sich<br />

eRobocze Show. Erneut fand die Veranstaltung im September<br />

2021 statt. Besucher haben hier regelmäßig die Möglichkeit,<br />

nicht nur die Vorführungen zu verfolgen, sondern Maschinen<br />

verschiedener Marken auch selbst zu testen und sich einen<br />

Eindruck aus erster Hand zu verschaffen. Der Hersteller<br />

LiuGong Dressta Machinery (LDM) hat an der<br />

9. Veranstaltung ihrer Art in Lubien Kujawski mit 13 Maschinen<br />

teilgenommen, darunter die neue Planierraupe Dressta TD-<br />

15M der Serie 2, der Bagger 950E, zwei Einheiten des Minibaggers<br />

9<strong>01</strong>8F und ein Bagger 924F der neuen Generation.<br />

Neben Vorführungen des 950E und des neuen 924F durch<br />

einen LDM-Mitarbeiter erhielten ausgewählte Baumaschinenführer<br />

Gelegenheit, sich am „LiuGong Listening Lab“ mit<br />

dem 924F zu beteiligen. Eigens für diesen wurde ein professionelles<br />

Testverfahren zur Erprobung der Maschinen zusammengestellt,<br />

um qualitativ hochwertiges Feedback von<br />

Fachleuten zu erhalten, auf dessen Basis die neue F-Serie<br />

noch weiter verbessert werden soll. Hinsichtlich seiner Steuerbarkeit,<br />

Stabilität, Schwenkgeschwindigkeit und Grabkraft<br />

erhielt der brandneue 924F von den Fahrern während des<br />

Wettbewerbs bereits ein sehr gutes Feedback. Die<br />

F-Serie sorgt mit ultimativer Kontrolle für eine einfache und<br />

sichere Bedienung bei maximaler Produktivität. Eine völlig<br />

neue Komfortkabine, elektro-proportionale Joysticks, ein<br />

variabler Hilfsstromkreis für die präzise Steuerung von Anbaugeräten,<br />

eine Load-Sensing-Hydraulik für eine punktgenaue<br />

Dosierung und eine sanfte Steuerung sind nur einige<br />

der Merkmale, die ihn auszeichnen.<br />

Der neue Dressta TD-15M der Serie 2 repräsentierte ein<br />

Modell, das bei polnischen Betreibern seit Jahrzehnten<br />

einen guten Ruf genießt. Sein Update mit völlig neuer Kabine<br />

und elektrohydraulischer Steuerung für eine perfekte<br />

Kontrolle erhielt von den Testern ebenfalls viel Zuspruch.<br />

Die fünf Vorführmaschinen wurden zusammen mit den<br />

ausgestellten Modellen 9<strong>01</strong>8F, 9027F, 9035E, 909ECR,<br />

9<strong>22</strong>E, 835H, 856H und 877H präsentiert. Alle belegen die<br />

enge Zusammenarbeit von LiuGong mit Anwendern, um<br />

Maschinen mit maßgeschneiderten Funktionen für Gewinnungsindustrie,<br />

Abbruch, Materialumschlag, Versorgungsunternehmen,<br />

Landschaftsbau sowie Straßen- und Wegebau<br />

zu liefern.<br />

LiuGong Dressta Machinery gilt im polnischen Markt als<br />

bereits fest verwurzelt, zumal auch Service und Ersatzteilversorgung<br />

laut Hersteller keine Wünsche offenlassen. Entsprechend<br />

viel wurde investiert – in Mitarbeiter, F&E sowie<br />

die landesweite Händlerabdeckung, indem unter anderem<br />

direkte Stützpunkte mit echten Branchenexperten auch<br />

komplett neu etabliert wurden.<br />

www.liugong-europe.com<br />

www.dressta.com<br />

Gekonnt verwurzelt<br />

GRÜNE WIESE – STARKER ZUSPRUCH: Während die Marke Liu-<br />

Gong Dressta Machinery im deutschsprachigen Raum eher als Exot<br />

gilt, ist sie im polnischen Markt längst zu Hause. Foto: LiuGong<br />

The electric vibrators since 1959<br />

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1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


26 BETRIEBSMITTEL<br />

Betrieb mit<br />

neuen Mitteln<br />

Ein Umstieg auf klimaneutrale Kraftstoffe ist eigentlich leicht, denn es gibt<br />

mittlerweile ebenso interessante wie direkt anwendbare Alternativen zum<br />

klassischen Diesel. Eine davon ist Shell Gas-to-Liquid Fuel, kurz: GTL. Dieser<br />

innovative Kraftstoff aus Erdgas eignet sich ohne technische Modifikationen<br />

zum Einsatz in vorhandenen Dieselfahrzeugen und sorgt für eine<br />

saubere Verbrennung. Im Gegensatz zu Investitionen in Dieselpartikelfilter,<br />

neue Baumaschinen oder Antriebstechnologie(n), ist der Umstieg auf GTL<br />

kostengünstig, einfach und schnell möglich. Auch die damit verbundene<br />

Infrastruktur für Lagerung, Transport und Handhabung unterscheidet sich<br />

von einer Dieselbevorratung nicht. Im Gegenteil: Es gibt auch dabei noch<br />

Vorteile. Warum also findet der Umstieg nicht rasanter statt und warum ist<br />

GTL so wenig bekannt? GP hat recherchiert und möchte mit diesem Beitrag<br />

eine Lanze für diese Alternative brechen, denn warum sollte ein „Entwederoder“<br />

nicht durch ein „Sowohl-als-auch“ bereichert werden?<br />

Alles schien perfekt: im Frühjahr<br />

2<strong>01</strong>6 wurde mit der Europäischen<br />

Norm EN 15940 der Weg für paraffinische<br />

Kraftstoffe wie Shell GTL Fuel geebnet.<br />

Diese haben das Potenzial, die<br />

Luftqualität zu verbessern, ohne Umrüstungen<br />

an Motoren oder Veränderungen<br />

an der existierenden Betankungs-Infrastruktur<br />

zu erfordern. Der<br />

Normierungsakt schuf auch für Anwender<br />

Klarheit in Bezug auf Qualität und<br />

Sicherheit. Zwar erfüllen paraffinische<br />

Kraftstoffe die EN-590-Norm für Dieselkraftstoffe<br />

aufgrund ihrer etwas niedrigeren<br />

Dichte nicht vollständig, kompensieren<br />

diese aber weitgehend mit einem<br />

höheren Energiegehalt und einer höheren<br />

Cetanzahl. Die stärkere Gleichförmigkeit<br />

der Kraftstoff-Moleküle bedeutet,<br />

dass sie – verglichen mit kon-<br />

ZUM NACHLESEN: Hitachi Construction Machinery Europe (HCME)<br />

hat Tests zur Lagerstabilität und Kälteverträglichkeit mit zwei<br />

Baggern vom Typ Zaxis-5 erfolgreich abgeschlossen. Die Tests fanden<br />

in Norwegen statt, das PDF mit den Aussagen ist als Download<br />

auf der Shell-Seite zu finden. Foto: Shell/Hitachi-Testimonial (Ausschnitt)<br />

ventionellem Diesel – gleichmäßiger in<br />

Dieselmotoren verbrennen, und daher<br />

weniger Emissionen verursachen. Der<br />

Kraftstoff ist in vielen Ländern Europas<br />

inzwischen verfügbar; in Deutschland<br />

mit Einschränkungen.<br />

Alternativen zur E-Strategie<br />

ohne Unterstützung<br />

In einem Focus-Artikel von Ende 2<strong>01</strong>9<br />

mutmaßen die Autoren, dass Deutschland<br />

alternative Kraftstoffe für die allgemeine<br />

Nutzung möglicherweise blockiert,<br />

um nicht an der Elektro-Strategie<br />

der Bundesregierung zu kratzen. Während<br />

in anderen Ländern neben GTL<br />

sogar Kraftstoffe aus altem Frittenfett<br />

oder sonstigen Reststoffen zugelassen<br />

sind, lässt die Verordnung über die Beschaffenheit<br />

und Auszeichnung der<br />

Qualitäten von Kraft- und Brennstoffen<br />

in der Fassung der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung<br />

(BImSchV) vom<br />

13. Dezember 2<strong>01</strong>9 gegenwärtig nicht<br />

eindeutig zu, dass Diesel durch einen<br />

Kraftstoff wie GTL von allen Nutzern ersetzt<br />

werden kann. Obwohl nachgewiesen<br />

sauberer als klassischer Diesel,<br />

wurde die Alternative mit dem Dichte-<br />

Argument gemäß der speziellen Diesel-<br />

Norm EN 590 aus dem urbanen Rennen<br />

gekickt, indem sich das Bundesumweltministerium<br />

weigerte, den erprobten<br />

Kraftstoff im Rahmen der genannten


BETRIEBSMITTEL<br />

27<br />

Ohne viel Aufwand zur<br />

sauberen Alternative wechseln<br />

ALLES GANZ KLAR: Anders als Diesel ist der alternative synthetische Dieselkraftstoff<br />

Shell GTL Fuel, der aus Erdgas gewonnen wird und sauberer als herkömmlicher Dieselkraftstoff<br />

auf Mineralölbasis verbrennt, klar, hell und hat ein wasserähnliches Aussehen.<br />

Selbst der charakteristisch-dieseltypische Geruch fehlt. Foto: Shell Deutschland<br />

DIN-Norm anzuerkennen. Wer es genauer<br />

wissen will, wird fündig in einer Stellungnahme<br />

des VDA an das BMU vom<br />

Mai 2<strong>01</strong>9 im Zuge der Verbändeanhörung<br />

zur BImSchV-Novelle. Alternative<br />

synthetische Kraftstoffe sind damit für<br />

Endverbraucher in Deutschland passé<br />

– außer man kennt kleine Schleichwege<br />

(siehe Kasten auf Seite 28).<br />

Unsere GP-Nachfrage bei der Shell-<br />

Pressestelle ergab immerhin, dass die<br />

gewerbliche Nutzungsmöglichkeit gut<br />

angenommen wird, obwohl das Produkt<br />

in noch gar nicht so vielen Branchen und<br />

Unternehmen bekannt ist. Die Informationskette<br />

läuft vorwiegend über Shell<br />

direkt und über motivierte Fachhändler,<br />

die interessierte Abnehmer regional und<br />

bundesweit versorgen. Shell schrieb uns<br />

dazu konkret: „Leider kann Shell GTL<br />

Fuel aus rechtlichen Gründen nicht an<br />

normalen Tankstellen angeboten werden,<br />

kommerzielle Flottenbetreiber können<br />

ihn aber direkt von Shell bzw. Shell-<br />

Markenpartnern beziehen. Zwar emittiert<br />

GTL Fuel direkt nicht weniger CO 2<br />

beim Verbrennen, verursacht aber deutlich<br />

weniger lokale Luftschadstoffe wie<br />

Feinstaubpartikel, Stickoxide und<br />

Schwefeloxid.“<br />

Wer also den ökologischen Fußabdruck<br />

seines Unternehmens ohne umfängliche<br />

Investitionen klein halten bzw. verkleinern<br />

will, ist gut beraten, die Vorteile der alternativen<br />

synthetischen Kraftstoffe, gewonnen<br />

aus Erdgas, als interessante Alternative<br />

zum klassischen Dieselkraftstoff<br />

zu testen. Bewährt sich das Produkt<br />

nicht, ist ein Rückschwenk auf das klassische<br />

System kein Problem. Selbst vor<br />

Mischungen von klassischem Diesel und<br />

GTL im Tank muss sich niemand fürchten.<br />

Als sogenannte Drop-in-Lösung kann<br />

Shell GTL Fuel ohne Umbauten, neue Infrastrukturen<br />

oder Fahrzeuginvestitionen<br />

direkt für herkömmliche Dieselmotoren<br />

verwendet werden. Der Kraftstoff spielt<br />

seine Vorteile bereits bei Schiffen, Schienenfahrzeugen,<br />

Baumaschinen, Landwirtschaftstechnik,<br />

Nutzfahrzeugen, aber<br />

auch bei Heizanlagen und Dieselstromaggregaten<br />

aus.<br />

Im Blog der Seite wirtz-oel.de sind<br />

Leistung und Eigenschaften von GTL und<br />

Diesel im Vergleich übersichtlich dargestellt.<br />

Ähnliches bieten auch andere Seiten.<br />

Die Eingabe „GTL-Vorteile“ im Suchfenster<br />

reicht meist schon aus, um<br />

nützliche Treffer zu erzielen und so den<br />

nächstgelegenen Lieferpartner zu finden.<br />

Die Wirtz Energie + Mineralöl GmbH<br />

vertreibt den nachhaltigen Kraftstoff in<br />

NRW und bedarfsweise auch im gesamten<br />

Bundesgebiet. Wer bei der Versorgung<br />

mit dem Kraftstoff kurze Antransporte<br />

bevorzugt, findet weitere Anbieter<br />

wie die niederbayerische Maier-Korduletsch-Gruppe<br />

(maierkorduletsch.de),<br />

Was ist eigentlich GTL?<br />

Der paraffinische Dieselkraftstoff „GTL“ – Abkürzung für den<br />

Prozess „Gas to Liquids“ – wird per Fischer-Tropsch-Synthese<br />

aus Erdgas hergestellt. Das Verfahren wurde bereits<br />

1925 von Franz Fischer, damals Direktor am Kaiser-Wilhelm-<br />

Institut für Kohlenforschung in Mühlheim, und seinem<br />

Mitarbeiter Hans Tropsch entdeckt. Dass sich damit aus<br />

unkonventionellen Einsatzstoffen wachsfreie, flüssige Kohlenwasserstoffe<br />

herstellen lassen, ist knapp 100 Jahre später<br />

unter neuen Vorzeichen hochinteressant. Unter anderem<br />

hat Shell auf dieser Basis einen GTL-Kraftstoff zur Serienreife<br />

entwickelt und erprobt und die weltweit größte Anlage<br />

zur Umwandlung von Erdgas in sauberer verbrennende<br />

Kraftstoffe in Katar errichtet.<br />

Kraftstoff mit Geschichte<br />

GEWALTIGE INVESTITION: Die großtechnische Anlage Pearl GTL zur<br />

Herstellung von Shell GTL Fuel steht in Katar. Foto: Shell<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


BEWIESENE EIGNUNG: Zahlreiche Baumaschinen<br />

sind bereits mit GTL Fuel unterwegs. Foto: Shell Deutschland<br />

die baden-württembergische Fritz Wahr<br />

Energie GmbH & Co. KG (wahr-energie.<br />

de), Nordoel in Hamburg (nordoel.de), Bremer<br />

Mineralölhandel GmbH (bremer-mineraloel.de/gtl),<br />

Lenz Energie AG für die<br />

Rhein-Neckar-Region (lenz-energie.de)<br />

oder das Team GTL Diesel (team.de/energie/energiehandel/)<br />

leicht im Netz. Die<br />

Nennung der Lieferpartner stellt nur eine<br />

kleine Auswahl dar und erhebt keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit.<br />

Angesichts der Jahreszeit direkt ein<br />

Blick auf die beschriebenen Kälteeigenschaften,<br />

die ausschlaggebend dafür sind,<br />

wie gut der Kraftstoff in einem Dieselkraftstoffsystem<br />

bei niedrigen Temperaturen<br />

fließt: Die guten Kälteeigenschaften von<br />

GTL können durch Anpassungen im Produktionsprozess<br />

so ausgesteuert werden,<br />

dass im Vergleich zu herkömmlichem Diesel<br />

eine hohe Cetanzahl für eine sehr gute<br />

Zündwilligkeit selbst bei besonders kalten<br />

Temperaturen sorgt. Fachleute wissen,<br />

dass die Cetanzahl die Zündwilligkeit des<br />

Kraftstoffes beschreibt und damit das Maß<br />

für die Verbrennungsqualität ist. Je höher<br />

die Cetanzahl, desto besser. Bei GTL liegt<br />

sie teils bis zu 30 Einheiten über jener von<br />

Standarddiesel. Dadurch wiederum verläuft<br />

die Zündkurve linear. Die Verbrennung ist<br />

weicher und sorgt für einen ruhigeren Lauf<br />

von Motoren, womit der Lärmpegel sinkt.<br />

Bis zu 5 dB verringerte Motorengeräusche<br />

bei bestimmten Fahrzeugtypen und Fahrzuständen<br />

sind belegt. Aufgrund besserer<br />

Brenneigenschaften verbrennt GTL Fuel<br />

insgesamt auch sauberer als klassischer<br />

Dieselkraftstoff und verursacht damit geringere<br />

Emissionen.<br />

Auch beim Schwefelgehalt punktet der<br />

synthetische Kraftstoff. Der Grenzwert liegt<br />

laut Shell-GTL-Produktspezifikation bei<br />

unter 5 mg/kg und erfüllt die Anforderungen<br />

modernster Abgasnachbehandlungssysteme.<br />

Die fast vollständige Schwefelfreiheit<br />

hat zur Folge, dass der Ausstoß von Schwefeloxiden<br />

und Sulfatpartikeln aus derart<br />

betriebenen Fahrzeugen vernachlässigbar<br />

ist. Konkreter als andere Anbieter nennt<br />

Nordoel auf seiner Seite aus Erfahrungswerten<br />

resultierende Zahlen, darunter beträchtliche<br />

Reduzierungsraten bei Ruß,<br />

Stickoxiden und selbst CO 2 , wobei Shell<br />

Letztere einschränkend kommentiert: Denn<br />

– siehe oben – freilich kann Verbrennung<br />

ganz ohne diesen Abgaseffekt nicht vonstattengehen.<br />

Nebenbei hat die Nutzung des alternativen<br />

synthetischen GTL einen Wellness-Effekt<br />

für die Motoren, denn durch den hohen<br />

Reinigungsgrad des Kraftstoffs sollen sich<br />

Ablagerungen signifikant reduzieren. Anschließend<br />

braucht es nicht zwingend Rußfilter.<br />

Falls solche oder eine Abgasnachbehandlung<br />

bereits verbaut sind, verlängern<br />

sich die Wartungsintervalle. Ölwechselintervalle<br />

haben ebenfalls zwischen 200 bis<br />

250 Bh länger Zeit, zudem sind laut Nordoel<br />

Einsparungen bei Öl und Filtern zu erwarten.<br />

Angenehmeres Arbeiten und<br />

Abschied von der „Dieselpest“<br />

Anders als Standarddiesel ist Shell GTL<br />

klar, hell und hat ein wasserähnliches Aussehen,<br />

selbst der charakteristische dieseltypische<br />

Geruch fehlt. Der Kraftstoff ist<br />

außerdem ungiftig, biologisch leicht abbaubar<br />

und bietet ein geringeres Gefährdungspotenzial<br />

(WGK 1) im Vergleich zu konventionellem<br />

Diesel. Da sowohl Kraftstoff als<br />

auch Abgase der synthetischen Alternative<br />

nahezu geruchslos sind, wird das Arbeitsumfeld<br />

für Mitarbeiter angenehmer, was im<br />

Falle von Wartungen natürlich noch stärker<br />

zu Buche schlägt.<br />

Nach EN 15940 als paraffinischer Kraftstoff<br />

zertifiziert, übertrifft GTL bis auf die<br />

Mindestdichte eigentlich sämtliche Qualitätsanforderungen<br />

der Kraftstoffnorm DIN<br />

EN 590 für Dieselkraftstoffe. Seine hohe<br />

Winterfestigkeit von durchgängig bis zu<br />

-20 °C sowie die deutlich bessere Lagerstabilität<br />

machen GTL insbesondere auch für<br />

raue Einsatzumgebungen interessant.<br />

Agravis weist auf seiner Seite (agravis.de)<br />

neben diesen Vorteilen auf einen weiteren<br />

wichtigen Aspekt hin: Da GTL nämlich frei<br />

von biogenen Anteilen ist, wird eventuelles<br />

Mikrobenwachstum verlangsamt, was die<br />

gefürchtete „Dieselpest“, also Ablagerungen<br />

von Bakterien und Pilzen durch Alterung<br />

des Biodieselanteils, welche Filter und<br />

Leitungen verstopfen, vermeidet. Annahmen<br />

gehen davon aus, dass GTL eine doppelt<br />

so lange Lagerstabilität wie B7-Dieselkraftstoff<br />

hat und eine Stabilität von vier bis<br />

fünf Jahren erreicht.<br />

Stellt sich natürlich noch die Frage nach<br />

dem Preis: In Abhängigkeit von der Marktsituationen,<br />

der Verfügbarkeit sowie der<br />

Menge kostet GTL pro Liter etwa 10 bis 15<br />

Cent mehr als Standarddiesel (Angabe<br />

Agravis – ohne Gewähr). Neben sämtlichen<br />

schon erwähnten Vorteilen entfällt aber<br />

nach allen Erfahrungen auch das typische<br />

dieselfressende Warmlaufen von Fahrzeugen,<br />

was wiederum Kraftstoff spart.<br />

Nach allem, was die verfügbaren Unterlagen<br />

hergeben, handelt es sich beim Shell<br />

GTL Fuel um ein wirklich innovatives und im<br />

Sinne vielfältiger Verbesserungsaspekte<br />

sinnvolles Produkt. Sollten in der Leserschaft<br />

bereits Erfahrungen damit existieren,<br />

ist die Redaktion für einen Austausch sehr<br />

dankbar. <br />

(gsz)<br />

www.shell.de<br />

So kommen Endverbraucher an den Kraftstoff<br />

Trampelpfad<br />

Einigkeit sollte darüber bestehen, dass es nachhaltiger ist, ein bereits vorhandenes Dieselfahrzeug, das noch gut in Schuss<br />

ist, weiter zu betreiben, als einen neuen E-Pkw zu produzieren. Viele private Halter von Diesel-Fahrzeugen haben natürlich<br />

außerdem ein Interesse daran, ihren Pkw effizienter, mit weniger Geräuschentwicklung und geringerem Schadstoffausstoß zu<br />

fahren, indem sie ihn mit GTL betanken. Während das bspw. in den Niederlanden, Dänemark und Österreich an allerhand<br />

Tankstellen möglich ist, bleibt der alternative Dieselkraftstoff auf Erdgasbasis in Deutschland ein Geheimtipp – doch es gibt<br />

ihn hierzulande bei einigen wenigen Tankstellen auch. Gesetzgeberisch sind Privatpersonen allerdings verpflichtet, dies vorab<br />

schriftlich anzumelden. Mehr dazu unter www.bremer-mineraloel.de oder auch – sehr fundiert und gut geschrieben – auf<br />

www.fuenfkommasechs.de/der-verbotene-diesel-stichwort-gtl-diesel/<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


STUDIEN UND BERECHNUNGEN haben ergeben, dass während<br />

des gesamten Lebenszyklus eines Liebherr-Mobilbaggers<br />

A 918 Compact dank HVO-Kraftstoff statt Diesel der CO 2 -Ausstoß<br />

um bis zu 75 % gesenkt werden kann. Grafik: Liebherr<br />

WEITGEHEND KLIMANEUTRAL<br />

Hydrierte Pflanzenöle im Tank<br />

Die Firmengruppe Liebherr arbeitet seit Jahren an der Forschung,<br />

Entwicklung und Förderung neuer nachhaltigerer Antriebskonzepte.<br />

Eine zunehmende Bedeutung gewinnen alternative,<br />

nachhaltige Kraftstoffe, wie beispielsweise HVO. Die<br />

Abkürzung steht für Hydrotreated Vegetable Oils, also hydrierte<br />

Pflanzenöle, deren Nutzung als Treibstoff statt fossilem Diesel<br />

weitgehend CO 2 -neutral ist. Mit Jahresbeginn 20<strong>22</strong> führte<br />

die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH am Standort Kirchdorf an<br />

der Iller den Kraftstoff HVO ein. Fahrzeuge und Maschinen des<br />

Unternehmens werden nun standardmäßig ab Werk damit betankt.<br />

Modernes HVO nach der Norm DIN-EN-15940 wird synthetisch<br />

hauptsächlich aus pflanzlichen Öl- und Fettabfällen der<br />

Lebensmittelindustrie gewonnen, die unter Zugabe von Wasserstoff<br />

in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden.<br />

Die Liebherr-Hydraulikbagger GmbH hat in den vergangenen<br />

Monaten intensiv daran gearbeitet, ihre Erdbewegungsund<br />

Materialumschlagmaschinen für den Einsatz mit HVO<br />

vorzubereiten. Dazu wurden zunächst Dieselmotoren in den<br />

unterschiedlichen Abgasstufen von den Herstellern geprüft.<br />

Für den HVO-Kraftstoff sind zwischenzeitlich alle Dieselmotoren,<br />

die im heute bestehenden Produktportfolio der Liebherr-<br />

Hydraulikbagger GmbH verbaut sind, zertifiziert und freigegeben.<br />

Die Umstellung von fossilem Diesel auf HVO-Kraftstoff<br />

wird zukünftig neben der Erstbetankung aller Neumaschinen<br />

vor Auslieferung auch für Maschinenabnahmen, bei Vorführungen<br />

und Validierungseinsätzen im Werk gelten. Denn synthetische<br />

Kraftstoffe wie HVO können als Beimischung oder<br />

als Reinkraftstoff auch konventionelle Verbrennungsmotoren<br />

von Bestandsflotten ohne Umrüstungsmaßnahmen antreiben,<br />

sofern für diese eine Zertifizierung und Freigabe vorliegt. Eine<br />

entsprechende Auskunft kann beim jeweilig zuständigen Liebherr-Vertriebs-<br />

und Servicepartner eingeholt werden. Eine<br />

Herausforderung stellt teilweise jedoch noch die Verfügbarkeit<br />

an den entsprechenden Einsatzorten dar. Auch hierzu können<br />

die Servicepartner Auskunft geben.<br />

www.liebherr.com<br />

Homberg/<br />

Nieder-Ofleiden,<br />

Germany<br />

Tel. + 49 7<strong>22</strong>9 606-30<br />

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23. bis 26.<br />

August 2023<br />

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30<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

Deutlich längere Lebensdauer für Lager<br />

Bei Förderanlagen kommt es oft zu vorzeitigen Ausfällen der Wälzlager an der Spannrolle. Häufig beträgt<br />

deren Lebensdauer nur wenige Monate. Das muss nicht sein. NSK hat eine Lösung gefunden, um die Lebensdauer<br />

von Pendelrollenlagern in diesem kritischen Einsatzfall um das bis zu Zwanzigfache zu steigern.<br />

PENDELROLLENLAGER mit abnehmbarer Dichtung erhöhen die Zuverlässigkeit<br />

von Förderanlagen in rauen Umgebungen.<br />

DIE DICHTUNG ist mit einem Ring verbunden, der über Schraubverbindungen<br />

vollständig demontiert werden kann. So lässt sich mit einer Fühlerlehre<br />

die Lagerluft messen. Fotos und Grafik: NSK<br />

Aus Kostengründen und wegen der vereinfachten Montage<br />

werden in den Spannrollen von Förderanlagen in<br />

der Gewinnungsindustrie üblicherweise Stehlagergehäuse<br />

mit offenen Pendelrollenlagern verbaut. Diese Pendelrollenlager<br />

werden zur optimalen Lagerlufteinstellung auf kegeligen<br />

Wellen oder Spannhülsen montiert. Das bietet u. a. den<br />

Vorteil, dass die Lager nicht erwärmt und aufgeschrumpft<br />

werden müssen, sondern einfach aufgeschoben werden<br />

können. Der Nachteil: Das Montage- oder Servicepersonal<br />

muss mit einer Fühlerlehre das Lagerspiel und damit den<br />

korrekten Sitz des Lagers überprüfen. Das funktioniert nur<br />

bei offenen Lagern, zieht aber auch die unangenehme Konsequenz<br />

nach sich, dass Schmutz- und Staubpartikel sowie<br />

Wasser ins Innere der Lager eindringen und deren Lebensdauer<br />

beeinträchtigen.<br />

Einen ersten Lösungsversuch für dieses Dilemma (offenes<br />

Lager und einfache Montage oder geschlossenes Lager und<br />

aufwendige Montage?) erarbeitete NSK schon 2<strong>01</strong>2/13 gemeinsam<br />

mit einem australischen Vertriebspartner und mehreren<br />

großen Bergbauunternehmen. In verschiedenen Tagebauen,<br />

bei denen die Lager an den Förderbandtrommeln im<br />

Mittel nach etwa sechs Monaten ausfielen, wurde eine neu<br />

entwickelte Baureihe von abgedichteten Pendelrollenlagern<br />

installiert, zu deren Merkmalen eine hocheffektive Dichtungskonstruktion<br />

und ein einzigartiger, besonders langlebiger Lagerwerkstoff<br />

gehören. Allerdings ist bei diesen Lagern – weil<br />

sie nicht offen, sondern abgedichtet sind – keine Messung der<br />

Radialluft möglich.<br />

Inzwischen müssen sich die Anwender nicht mehr zwischen<br />

einfacher Montage und begrenzter Lagerlebensdauer entscheiden,<br />

denn NSK hat eine Weltneuheit entwickelt: Pendelrollenlager<br />

mit abnehmbarer Dichtung. Diese Dichtung ist in<br />

einem Dichtungsträger montiert, der über Schrauben vollständig<br />

abnehmbar ist und somit den Zugang für Spielmessungen<br />

mit Fühlerlehren und, falls erforderlich, für eine Inspektion<br />

sowie zum Schmieren mit einem Fett nach Wahl des Anwenders<br />

ermöglicht. Diese Konstruktion erfordert kein Warmaufschrumpfen<br />

mit entsprechenden Anwärmgeräten, und die<br />

Anwender können konische Spannhülsen und Gegenmuttern<br />

entsprechend der ISO-Norm verwenden. Diese Ausführung<br />

ist abmessungsgleich mit bestehenden Lösungen und somit<br />

austauschbar.<br />

Ein wesentliches Entwicklungsziel war, dass die Lager trotz<br />

der abnehmbaren Dichtung innerhalb der nach ISO spezifizierten<br />

Abmessungen bleiben, sodass weiterhin Standard-<br />

Lagergehäuse verwendet werden können. NSK erreichte<br />

dieses Ziel durch den Einsatz des firmeneigenen Hi-TF-Lagerwerkstoffs.<br />

Mit ihm erhöht sich die Tragzahl um bis zu<br />

10 % je nach Größe im Vergleich zu einem offenen Standardlager.<br />

Die Betreiber der Förderanlagen können daher ihre vorhandenen<br />

offenen Lager, bspw. an den Antriebs-, Umlenk- und<br />

Spannrollen von Förderbändern, schnell und einfach gegen<br />

NSK-Pendelrollenlager austauschen. Ein neues Gehäuse ist<br />

nicht erforderlich.<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

31<br />

DAS SCHNITTMODELL der Pendelrollenlager mit abnehmbarer<br />

Dichtung gibt den Blick frei auf Innenring, Außenring, Käfig, Dichtung<br />

und die Halterung der Dichtung.<br />

DIE HÖHEREN TRAGZAHLEN der Hi-TF-Lager schaffen die<br />

Voraussetzung dafür, dass die Lager trotz der zusätzlichen Dichtung<br />

innerhalb der ISO-Abmessungen bleiben.<br />

Im Vergleich zu klassischen Lagerstählen bietet der Hi-<br />

TF-Werkstoff bei sauberem Schmierstoff generell eine etwa<br />

doppelt so lange Lebensdauer. Bei verschmutzter Schmierung<br />

kann die Lebensdauer sogar um den Faktor Zehn<br />

steigen. Die Lager sind mit Dichtungen aus bewährtem<br />

Hochleistungs-Nitril-Werkstoff (HNBR), der für Umgebungstemperaturen<br />

bis 100 o C geeignet ist, und extra starken Lippendichtungen<br />

ausgestattet, die im Vergleich zu branchenüblichen<br />

Konzepten eine um 30 % effektivere Abdichtung<br />

bieten. Das trägt zum Schutz vor Verunreinigungen und<br />

damit zu einer langen Lebensdauer bei. Seit den ersten Praxistests<br />

und Umrüstungen hat NSK Australia rund 1600<br />

langlebige Pendelrollenlager mit abnehmbaren Dichtungen<br />

an die Bergbauindustrie des Landes geliefert. Ein komplettes<br />

Sortiment von Standardgrößen mit Bohrungsdurchmessern<br />

von 120 bis 480 mm ist jetzt auch in Europa verfügbar.<br />

Erste Installationen haben bereits stattgefunden. In Australien<br />

ergaben Analysen von Lagern nach zwei Jahren Einsatzdauer<br />

eine Restlebensdauer von acht Jahren, sodass sich<br />

eine Gesamtlebensdauer von zehn Jahren ergibt. Das geht<br />

weit über alles hinaus, was bisher bei Förderanlagen in der<br />

Bergbau- und Steinbruchindustrie erreicht wurde.<br />

www.nskeurope.de<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


32<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

ZÜGIG!<br />

Beschichten und Reparieren im Blitztempo<br />

JE ZWEI KOMPONENTEN, unterschiedliche Gebindegrößen<br />

und einfache Werkzeuge genügen, um mit<br />

den Reparatursets maximalen Nutzen zu erzielen.<br />

Die Unternehmensgruppe Lutze bietet in<br />

Nordeuropa ein umfassendes Produktund<br />

Dienstleistungsprogramm in den<br />

Bereichen Fördertechnik und Kunststofftechnik<br />

an. Darunter finden sich<br />

auch allerhand interessante Lösungen,<br />

dank der mit etwas Geschick – und das<br />

haben die Fachleute in Gewinnungsbetrieben<br />

ohnehin – kleine Reparaturen<br />

rasch erledigt sind.<br />

Beispielsweise lassen sich mit hochelastischen<br />

Beschichtungswerkstoffen<br />

für den Verschleiß- und Oberflächenschutz<br />

Anlagen- und Fahrzeugteile behandeln.<br />

Zur Verlängerung der Lebensdauer<br />

eignen sich die angebotenen<br />

PU-Sprühbeschichtungen besonders,<br />

wenn Schäden durch gleitenden Abrieb<br />

verhindert werden sollen. Die notwendige<br />

Schichtdicke wird je nach Anwendungsfall<br />

gewählt, beträgt aber mindestens<br />

2 mm. Die aufgesprühten Schutzschichten<br />

bewähren sich in Behältern.<br />

Auch sollen sie die Lebensdauer von<br />

Verschleißteilen, Walzen, Rollen etc. verlängern.<br />

Ist ein schon eingetretener Schaden<br />

speziell an Transportbändern zu beheben,<br />

empfehlen sich die 2K-Reparatursysteme<br />

aus Lutze-eigener Entwicklung.<br />

Dieses Luwirep genannte Reparaturmaterial<br />

und sämtliches Zubehör ist laut<br />

Hersteller kurzfristig aus dem bestehenden<br />

Lagervorrat lieferbar.<br />

Das Produkt Luwirep 70 wurde dabei<br />

speziell zur schnellen Reparatur von<br />

Gummi-Transportbändern und als Gummi-Verschleißschutz<br />

entwickelt. Mit<br />

einer Härte von 70 ± 5 Shore A ist das<br />

Zwei-Komponenten-Reparaturmaterial<br />

für die Ausbesserung von Beschädigungen<br />

bestens geeignet. Insbesondere die<br />

Anhaftung und der Abrieb sind optimal<br />

an die Eigenschaften von Gummi angepasst.<br />

Ein Deckplattenschaden an Gewebe-<br />

und Stahlseilgurten kann damit<br />

in nur 40 min repariert werden. Unmittelbar<br />

im Anschluss ist die Anlage wieder<br />

einsatzbereit. Auch das Abdecken<br />

von mechanischen Verbindern, das<br />

Ausbessern von besonders beanspruchten<br />

Flächen und das Verfugen<br />

von Plattenstößen montierter Auskleidungen<br />

ist mit Luwirep 70 möglich. Übliche<br />

Abstreifer- und Gurtreinigungssysteme<br />

kommen erfahrungsgemäß mit<br />

den ordnungsgemäß ausgeführten Reparaturstellen<br />

dank einer optimalen Anpassung<br />

an die Gummi-Eigenschaften<br />

EINFÜLLEN, AUSHÄRTEN LASSEN, eventuell nachbearbeiten – fertig! Mit Luwirep 70<br />

sind Schadstellen am Band schnell repariert.<br />

gut klar. Geringer Werkzeugaufwand,<br />

die einfache Handhabung auch für Ungeübte<br />

und die Möglichkeit, die Doppel-<br />

Kartusche wieder zu verschließen, um<br />

den Restinhalt später zu verwenden,<br />

werden als weitere Vorteile genannt.<br />

Grundsätzlich wird für das Produkt eine<br />

gute Haftung auf nahezu allen Materialien<br />

versprochen, für die konkrete Anwendung<br />

aber empfohlen, nach speziellen<br />

Haftvermittlern zu fragen.<br />

Mit Luwirep 85 steht eine Spachtelmasse<br />

zur Ausbesserung und Aufschichtung<br />

von PU-Verschleißschutzplatten<br />

und -Beschichtungen oder zum<br />

Ausgleichen von Übergängen zur Verfügung.<br />

Nähte von verschraubten oder<br />

verklebten Luwitan-Platten sowie anderen<br />

Auskleidungen lassen sich mit dem<br />

85 ± 5 Shore A-Produkt verspachteln,<br />

um Übergänge zu egalisieren.<br />

Durch ihre hervorragenden Eigenschaften<br />

kann die Spachtelmasse auch<br />

SPEZIALSPACHTEL Luwirep 85. Auch<br />

größere Schadensbereiche lassen sich einfach<br />

nachbehandeln. Fotos: Lutze-Group/Internet<br />

zur Aufschichtung besonders stark<br />

beanspruchter Flächen und Verschleißzonen<br />

sowie zur Reparatur von Beschädigungen<br />

verwendet werden. Das Material<br />

hat eine Verarbeitungszeit von etwa<br />

10 min und kann nach der Aushärtung<br />

mechanisch nachbehandelt werden.<br />

Wenngleich die Anwendungen sehr<br />

einfach erscheinen, und zusätzliche Erklärvideos<br />

dazu im Internet zu finden<br />

sind, bietet Lutze auch halb- oder ganztägige<br />

Schulungen zur Verarbeitung von<br />

Luwirep-Produkten direkt vor Ort oder<br />

an eigenen Standorten an, um für Interessenten<br />

einen individuellen Lösungs-<br />

Mix zu erarbeiten.<br />

www.lutze-group.com<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

33<br />

HILFREICHES ZUBEHÖR<br />

Für eine höhere Produktivität von Förderbandanlagen<br />

GERADEAUS: Die Bandzentrierstation PTEZ eignet sich<br />

für leichte bis schwere Anwendungen und für reversierbare<br />

Bänder. Foto: Flexco Europe<br />

Flexco Europe hatte vor, einige neue Produkte anlässlich der<br />

geplanten Messe Solids im Februar in Dortmund vorzustellen.<br />

Nun findet diese Messe zwar erst im Juni statt – die Produkte<br />

jedoch sind schon da und werden für Interessenten angesichts<br />

jetzt fälliger Reparatur- und Tauschprogramme interessant<br />

sein. Der Anbieter will damit an Förderbändern Probleme wie<br />

Bandschieflauf oder Materialverlust beheben und auf Dauer<br />

vermeiden. Die Bandzentrierstation PTEZ eignet sich für leichte<br />

bis schwere Anwendungen und für reversierbare Bänder mit<br />

bis zu 2100 mm Breite. Betreiber von Förderanlagen können<br />

sie auch bei Bändern mit verschlissenen oder beschädigten<br />

Kanten einsetzen. Durch die einfache Bauweise der Halterungen<br />

und Bauteile lässt sich die Station einfach und schnell<br />

montieren. Die Rolle für die Bandführung ist schon ab dem<br />

Standardmodell mit Polyurethan beschichtet. Erhältlich ist<br />

zudem eine günstigere Version, bei der statt Polyurethan (PU)<br />

ein Gummi-Rollenbelag zum Einsatz kommt.<br />

Um Materialverluste im Übergabebereich von Förderanlagen<br />

zu vermeiden, bietet Flexco verschiedene Seitenabdichtungssysteme<br />

an. Befestigungselemente kombiniert mit einer<br />

solchen Abdichtung isolieren das Schüttgut effektiv, ohne<br />

dabei die Banddecke des Gurts zu beschädigen. Damit können<br />

Betreiber auf einfache Weise außerdem die Staubentwicklung<br />

reduzieren und gleichzeitig den Materialdurchsatz erhöhen.<br />

Die Seitenabdichtungsklemmen stehen für<br />

unterschiedlich starke Beanspruchungen zur Verfügung. Sie<br />

lassen sich sehr leicht montieren, wie die Baureihe Flex-Lok,<br />

die der Spezialist individuell auslegt. Damit eignen sie sich für<br />

verschiedene Förderbandanlagen – selbst für große und<br />

schwere Übergabe-Anwendungen.<br />

www.flexco.com<br />

www.kobelco-europe.com<br />

www.kobelcofanshop.com


34<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

SPEZIALITÄT: Schneller Wartungs- und Reparaturservice für Baumaschinen und Anbaugeräte. In vielen Fällen ist eine fachgerechte<br />

Reparatur die bessere Alternative zur Neuanschaffung.<br />

FÜR JEDEN FALL EINE LÖSUNG<br />

Schnelle Hilfe vor Ort oder in den modernen Werkstätten<br />

Stahlbau, mechanische Fertigung, Pulverbeschichtung,<br />

Lagertechnik – das<br />

Team der BAF GmbH aus Leubsdorf bei<br />

Chemnitz bietet seit über 25 Jahren Lösungen<br />

für viele Branchen. Das gilt auch<br />

für den Bereich der Baumaschinenreparaturen,<br />

in dem die Spezialisten bereits<br />

umfassende Erfahrungen sammeln konnten.<br />

Und da die BAF-Experten keineswegs<br />

vor im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„großen Aufgaben“ zurückschrecken,<br />

setzen Verantwortliche verschiedener<br />

Gewinnungsbetriebe und Steinbrüche im<br />

sächsischen Raum auf die Kompetenz<br />

des Dienstleisters.<br />

Speziell in der Phase der Winterreparaturen<br />

kommt das Miteinander zum<br />

Tragen, um mit dem Start in die nächste<br />

Bausaison ungestört lieferfähig zu sein.<br />

Aufwendige Reparaturen und Wartungen<br />

würden in dieser Zeit die eng getakteten<br />

Betriebsabläufe stören und unnötige<br />

Kosten erzeugen.<br />

Die BAF-Techniker sind Profis, wenn<br />

es um Baumaschinen geht. Das umfassende<br />

Service-Angebot sichert angefangen<br />

von der Schadensanalyse bis zur<br />

fachgerechten Instandsetzung schnelle<br />

und umfassende Hilfe auch bei akuten<br />

Notfällen! Die Flotte der Werkstatt-Fahrzeuge<br />

ist mit allen Gerätschaften und<br />

Messwerkzeugen ausgestattet, die für<br />

den mobilen Einsatz gebraucht werden.<br />

Bei der Instandsetzung von Schaufeln,<br />

dem Ersetzen von Zähnen und anderen<br />

Reparaturen kommen seitens des<br />

Hardox-Wearparts-Partners BAF nach<br />

Möglichkeit die besonders verschleißbeständigen<br />

Hardox-Stähle und Verschleißschutzkomponenten<br />

des schwedischen<br />

Herstellers SSAB zum Einsatz. Die maximale<br />

Langlebigkeit und der hohe Härtegrad,<br />

gepaart mit hervorragenden Eigenschaften<br />

hinsichtlich Biegsamkeit und<br />

Bearbeitung, machen Hardox zum idealen<br />

Material für die Instandhaltung und<br />

Reparatur. Sollte das Vor-Ort-Equipment<br />

der BAF-Techniker in speziellen Fällen<br />

nicht ausreichen, können umfassendere<br />

Reparaturen im technisch hervorragend<br />

ausgestatteten Werk in Leubsdorf durchgeführt<br />

werden.<br />

Neben Baumaschinen ist auch die typische<br />

Anlagentechnik von Steinbrüchen<br />

und Kiesgruben bei BAF in guten Händen.<br />

Bedarfsweise werden individuelle<br />

Verschleißteile gefertigt, teilverschlissene<br />

noch geeignete Teile aufgearbeitet,<br />

Normteile bei Reparaturen ersetzt, um<br />

Lagerstellen, Rotoren, Brechbacken,<br />

Schaufeln, Schilde, Wellen, Umlenktrommeln<br />

und vieles mehr handwerklich prä-<br />

zise zu erneuern. Derart anspruchsvolle<br />

Arbeiten sind über die Herstellerqualifikation<br />

zum Schweißen Klasse E für S355<br />

und Edelstähle abgesichert. Darüber<br />

hinaus ist BAF auch für spanende Bearbeitungen<br />

ein kompetenter Partner.<br />

Angesichts des umfassenden Programms<br />

ist es kaum zu glauben, dass das<br />

inzwischen mehr als 80 hochspezialisierte<br />

Mitarbeiter zählende Maschinenbauund<br />

Service-Unternehmen im Jahr 1980<br />

als „Schlosserei Dietmar Ehnert“ und Ein-<br />

Mann-Betrieb startete. Bis heute wuchs<br />

daraus ein anerkannter Anbieter, der sich<br />

vom Stahlbau über die mechanische Fertigung<br />

bis zur Baumaschinen-Reparatur,<br />

der eigenen Pulverbeschichtung und der<br />

Lagertechnik ein breites Leistungsspektrum<br />

im Bereich des Maschinenbaus erschlossen<br />

hat. Parallel zum Portfolio<br />

wuchs auch der Standort: Mittlerweile<br />

umfasst der Betrieb in Leubsdorf neben<br />

dem Verwaltungsgebäude sieben Hallen<br />

für die Produktion, die BAF neu gebaut<br />

oder von Nachbarfirmen übernommen<br />

hat, um anschließend sämtliche Abläufe<br />

zu optieren. Das Team wird heute in der<br />

zweiten Generation von Geschäftsführer<br />

Sven Ehnert geführt. <br />

(gsz)<br />

https://baf-leubsdorf.de<br />

AUFARBEITUNG UND INSTANDSETZUNG: Die Flexibilität, mit der BAF im Markt unterwegs ist, bildet sich in vielfachen Referenzen ab. Fotos: BAF GmbH<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


ULTRASCHNELL<br />

Gurtreparatur jetzt auch<br />

für große Schäden<br />

Im Jahr 2020 hat Rema Tip Top das Zwei-Komponenten-<br />

Reparaturmaterial Remarep Ultra 10 herausgebracht, das die<br />

Reparatur kleinerer Beschädigungen an Fördergurten erheblich<br />

beschleunigt. Ab sofort ist das Produkt außerdem in einer<br />

schwarzen Version speziell für große Reparaturen erhältlich.<br />

Die Zwei-Komponenten-Reparaturpaste Remarep Ultra 10<br />

„Black“ aus lösungsmittelfreiem PU in der neuen Kartuschengröße<br />

hilft, die Reparaturzeit speziell bei großen Beschädigungen<br />

an Fördergurten sowie PU-, PVC- und Elastomerbauteilen<br />

deutlich zu reduzieren. Mit dem neuen Produkt der<br />

Anbieter auf die große Nachfrage von Anwendern, die bereits<br />

die roten 210-ml-Kartuschen erfolgreich einsetzen und eine<br />

ebenso zuverlässige Lösung für größere Reparaturen an Fördergurten<br />

wünschen. Dementsprechend ist die neue schwarze<br />

Reparaturpaste in größeren Einheiten von 1500 ml je Kartusche<br />

erhältlich. Für die leichte und effiziente Verarbeitung<br />

wird eine Akku-Kartuschenpistole verwendet. Wie schon für<br />

kleinere Reparaturen überzeugt auch das neue Reparatursystem<br />

für größere Schäden mit einer außergewöhnlich schnellen<br />

Aushärtung: Bei 24° Celsius liegt die Härte nach 15 Minuten<br />

bei durchschnittlich 65 Shore A, nach 60 Minuten kann ein<br />

reparierter Fördergurt wieder belastet werden. Remarep Ultra<br />

10 „Black“ bietet ähnliche Verschleißeigenschaften wie das<br />

ursprüngliche Gurtmaterial und ist beständig gegen UV-Strahlung,<br />

Öl und Dieselkraftstoff. Hauptanwendungsgebiete der<br />

Reparaturmasse liegen in der Reparatur von Fördergurten,<br />

beispielsweise bei Beschädigungen an Deckenplatten und<br />

Längsrissen, und in der Versiegelung von Durchschlägen.<br />

Über die Reparatur von Fördergurten hinaus eignet sich das<br />

Reparaturmaterial besonders zum Füllen von Fugen bei Gummiauskleidungen<br />

sowie für kosmetische Reparaturen an PU-,<br />

PVC- und Elastomerbauteilen. Die Reparatur kann entweder<br />

von geschultem RTT-Service-Personal oder von qualifiziertem<br />

Personal beim Anlagenbetreiber durchgeführt werden.<br />

www.rema-tiptop.de<br />

GEWACHSEN: Mit Remarep<br />

Ultra 10 in einer roten Version<br />

für kleinere Reparaturen und in<br />

der neuen schwarzen Version<br />

für größere Reparaturen bietet<br />

Rema Tip Top ab sofort ein universelles<br />

Reparatursystem für<br />

verschiedene Anforderungen.<br />

Foto: Rema Tip Top<br />

Damit<br />

Ihre<br />

Pumpe<br />

läuft<br />

sind wir Ihr starker Partner.<br />

Feststoffpumpen, Ersatz teile und<br />

Service haben wir auf Abruf bereit.<br />

Damit Ihr Geschäft auch dann noch<br />

läuft, wenn der Ernstfall eintritt.<br />

Ihre Hotline für starke Pumpen:<br />

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kompatibel zu<br />

05<strong>22</strong>3 - 18 96 49 - 0<br />

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Drittherstellern<br />

info@spg-pumps.com


36<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

Wenn Feststoffpumpen Hilfe brauchen<br />

Die Unverzüglichen<br />

PUMPENREPARATUR FÄLLIG? SPG führt ein großes Lager an Ersatz- und Verschleißteilen aus Naturgummi oder Hartchromguss für SPG-<br />

Pumpen. Die Teile sind zu 100 % kompatibel zu vorhandenen Pumpen verschiedener Drittanbieter. Fotos: SPG<br />

Als Fachbetrieb im Bereich Feststoffpumpen mit bestens geschulten<br />

Mitarbeitern sorgt die SPG Slurry Pumps Germany<br />

GmbH aus Bünde für die passende Auslegung, Ersatzteilversorgung,<br />

den Service und die Reparatur von gepanzerten<br />

Pumpen, die für den Transport von feststoffbeladenen abrasiven<br />

Medien und Schlämmen genutzt werden. Dank der breiten<br />

Aufstellung und vorsorglich umfangreichen Vorhaltung von<br />

Pumpen und Ersatzteilen kann das Unternehmen unverzüglich<br />

reagieren und den nötigen Service im Problemfall übernehmen,<br />

während viele andere Anbieter Liefer- und Einsatzzeiten<br />

von mehreren Wochen in Aussicht stellen. Der angebotene<br />

Pumpen-vor-Ort-Service wird – je nach Tageszeit der Beauftragung<br />

und der Entfernung – innerhalb kürzester Zeit durchgeführt,<br />

damit die Auftraggeber den Betrieb schnell wieder<br />

aufnehmen können. Denn ganz gleich wie widerstandsfähig<br />

Pumpen gegenüber Abrasion und Korrosion ausgelegt sind,<br />

bleibt es erforderlich, abgenutzte Verschleißteile bei Bedarf<br />

zu ersetzen. Ebenfalls sollten eine regelmäßige vorbeugende<br />

Wartung und Inspektion der Pumpe stattfinden, um einen ungeplanten<br />

Stillstand oder Ausfall der Pumpe, und damit der<br />

Anlage, zu vermeiden.<br />

Nach eindeutiger Klärung der Problemlage lässt sich der<br />

Pumpenservice durch die qualifizierten SPG-Techniker oftmals<br />

direkt vor Ort ausführen, zum Beispiel durch den Austausch<br />

defekter Pumpenverschleißteile und Wechsel relevanter Nebendichtungen,<br />

die in großer Anzahl im Lager Bünde vorrätig gehalten<br />

werden. Ist das Problem weitreichender und eine Reparatur<br />

vor Ort nicht möglich, kümmert sich der Fachbetrieb um<br />

die Abholung, Instandsetzung sowie die zügige Rücklieferung<br />

und den Wiedereinbau der reparierten Pumpe.<br />

Stellt sich heraus, dass die vorhandene Pumpe mit Materialien<br />

oder Aufgabenstellung nicht perfekt zusammenpasst, etwa<br />

weil sich im Laufe der Zeit die Bedingungen verändert haben<br />

und bspw. in der Sand- und Kiesgewinnung Lagerstätten-<br />

bereiche angetroffen werden, deren Materialzusammensetzung<br />

deutlich von den ursprünglichen Annahmen abweicht oder sich<br />

die Mengenverhältnisse geändert haben, können die Pumpenspezialisten<br />

passendere Alternativen empfehlen. Erfahrene Mitarbeiter<br />

helfen in solchen Fällen – und natürlich auch beim Neuerwerb<br />

von SPG-Pumpen – bei der Auswahl.<br />

Da jeder Pumpeneinsatz individuell ist, beinhaltet die eingehende<br />

Beratung neben der Berechnung der Pumpenleistungen<br />

und der Wirtschaftlichkeit auch die Auslegung der erforderlichen<br />

Rohrnennweiten sowie das Aufdecken möglicher energetischer<br />

Einsparpotenziale. Effizienz, Wirtschaftlichkeit und<br />

Langlebigkeit steigen spürbar, wenn optimale, auf das Fördermedium<br />

abgestimmte Pumpen mit passenden Wanddicken und<br />

Werkstoffen im Einsatz sind.<br />

Die widerstandsfähigen Kreiselpumpen des Unternehmens<br />

sind speziell für den Transport von Fördermedien mit abrasiven<br />

Feststoffanteilen konzipiert und bewähren sich unter anderem<br />

in der Sand- und Kiesgewinnung sowie allen anderen mineralischen<br />

Aufbereitungsanlagen. Je nach Anforderung werden<br />

flexible Gummiwerkstoffe oder gehärtete Chromlegierungen<br />

eingesetzt. SPG-Feststoffpumpen sind außerdem so konstruiert,<br />

dass sie jederzeit leicht demontiert werden können. Verschleißteile<br />

wie Gehäuseeinsätze, Spiralgehäuse, Laufräder und<br />

Dichtungen sind leicht zugänglich und können bei Bedarf problemlos<br />

gewechselt werden. Eine Sichtkontrolle der relevanten<br />

Nassteile ist je nach Pumpengröße durch das Lösen von lediglich<br />

vier oder sechs Schrauben möglich.<br />

Durch die große Auswahl an verschiedenen Baureihen und<br />

Baugrößen lässt sich für jede Anwendung das geeignete Modell<br />

finden, angefangen von Pumpen für Fördermedien mit Feststoffanteilen<br />

von wenigen µm bis hin zu Modellen, die für Korngrößen<br />

von bis zu 300 mm geeignet sind.<br />

www.spg-pumps.com<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

37<br />

KENNTNISREICH UND INDIVIDUELL<br />

Weil weniger manchmal mehr ist<br />

BESSERER BISS mit dem neuen Drei-Zahn-Löffel. Mit einem Ladespiel füllt der Baggerfahrer<br />

bis zu 9 t Material auf den Lkw.<br />

NACH UND NACH stellt Resch-Ka-Tec auf Hardox<br />

500 Tuf um. Fotos: Resch-Ka-Tec/SSAB<br />

Vor 40 Jahren begann Bernd Reschke<br />

mit der Herstellung von Anbaugeräten.<br />

Heute fertigen rund 85 Mitarbeiter bei<br />

Resch-Ka-Tec in Hasselroth Ladeschaufeln,<br />

Tieflöffel und Sonderwerkzeuge.<br />

Hochwertige individuelle Lösungen und<br />

schnelle Reaktionszeiten machen den<br />

Erfolg des Unternehmens aus. Dafür<br />

setzt Resch-Ka-Tec auf hochwertige<br />

Materialien und modernste Produktionsverfahren.<br />

Von Beginn an war SSAB mit<br />

Hardox als Verschleißblech dabei. Das<br />

Unternehmen ist seit über neun Jahren<br />

Partner von „Hardox In My Body“<br />

(HIMB). Das Zeichen steht für Produkte,<br />

die von qualifizierten Partnern nach<br />

höchsten Standards hergestellt werden.<br />

Resch-Ka-Tec gehört außerdem zu<br />

den ersten deutschen Herstellern von<br />

Ladeschaufeln und Baggerlöffeln, die<br />

Hardox-500-Tuf-Verschleißstahl verarbeiten.<br />

Aktuell ist dieser Stahl bis 25,4<br />

mm Blechdicke verfügbar. Versuche mit<br />

30 mm Materialstärke laufen bereits. Das<br />

Material hat eine vergleichbare Zähigkeit<br />

wie Hardox 450, bietet aber mit 500 HBW<br />

deutlich mehr Härte. Messungen ergaben<br />

bis zu 30 % mehr Standzeit von Ausrüstungen<br />

bei vergleichbaren Einsätzen.<br />

„Wegen seiner vielfältigen Konstruktionen<br />

und Lösungen haben wir Resch-Ka-<br />

Tec schon im Vorfeld mit Vorserienmaterial<br />

für Verarbeitungsversuche mit an<br />

Bord genommen“, erläutert Christoph<br />

Bednarz, Regional SSAB Sales Manager<br />

für Südwestdeutschland.<br />

„SSAB-Produkte garantieren eine extrem<br />

hohe Qualität. Aus diesem Grunde<br />

stehen wir Neu- oder Weiterentwicklungen<br />

sehr positiv gegenüber. Die ersten<br />

Tests von Hardox 500 Tuf waren überzeugend.<br />

Vor allem bei Verarbeitung, Umformung<br />

und Verschweißen sind sehr große<br />

Fortschritte festzustellen“, lobt Bernd<br />

Reschke.<br />

Alternativ zur Standzeiterhöhung des<br />

Anbaugerätes kann durch den Einsatz<br />

des Tuf-Stahls eine gezielte Verringerung<br />

der Materialstärken vorgenommen werden.<br />

Dank der verbesserten mechanischen<br />

Material-Eigenschaften können<br />

leichtere Grabgefäße bei gleicher Größe<br />

und größere bei gleichem Gewicht konstruiert<br />

werden. Das umfassende Knowhow<br />

und eine bewusst starke Fokussierung<br />

auf die Wünsche der Auftraggeber<br />

erklärt die Vielfältigkeit der Produktpalette<br />

und den Erfolg von Resch-Ka-Tec. In<br />

gemeinsamen Beratungen wird stets eine<br />

für den jeweiligen Einsatz optimale Lösung<br />

gesucht, denn kurze Entscheidungswege,<br />

individuelle technische Beratung<br />

und der absolute Wille, den<br />

Anwenderwunsch zu erfüllen, entsprechen<br />

der Philosophie des Unternehmens.<br />

Ergänzt wird diese durch vorbildliche<br />

Qualifizierung der Mitarbeiter und eine<br />

große Fertigungstiefe, die Abhängigkeiten<br />

von Vorlieferanten vermeidet und so den<br />

schnellstmöglichen Liefertermin sichert.<br />

Beispielhaft dafür steht ein Steinbruch<br />

bei Beckum, in dem Kalkmergel als Rohstoff<br />

für das dort ansässige Holcim-Zementwerk<br />

gewonnen wird. Gearbeitet<br />

wird zweischichtig an sechs Tagen in der<br />

Woche. Eine Schlüsselposition in der Gewinnung<br />

kommt dem Cat 390 F zu. Mit<br />

einem Ladespiel bewegt dieser 90-t-<br />

Bagger 8 bis 9 t Material. Nachdem es mit<br />

dem vierzahnigen Baggerlöffel Probleme<br />

gab, empfahlen die Experten von Resch-<br />

Ka-Tec für die Ersatzkonstruktion nicht<br />

nur den Einsatz von Tuf-Stahl, sondern<br />

auch die Umstellung auf eine geeignetere<br />

Löffelvariante mit nur drei Zähnen. Ergebnis:<br />

Mit diesem kürzlich ausgelieferten<br />

Baggerlöffel sind die vormaligen<br />

Probleme Geschichte.<br />

www.ssab.de<br />

www.resch-ka-tec.de


38<br />

VERSCHLEISSSCHUTZ UND WARTUNG<br />

PARTNERSCHAFTLICH<br />

Multiplizierte Stärken mit Beständigkeitsplus<br />

KLEINES JUBILÄUM: Philipp Kaskarian (GF Emer-Esco Europa),<br />

Hermann Schoch (Firmengründer und GF der Baumaschinensparte)<br />

und Mike Passen (Verkaufsleiter DACH/Esco, v.l.) mit der Auszeichnung<br />

zur 30-jährigen Partnerschaft. Fotos: HS-Schoch<br />

Wer Löffel, Schaufeln und Greifer mit hohen Schlagzahlen<br />

regeneriert wie HS-Schoch, kann mehr als ein Wörtchen mitreden,<br />

wenn es um Verschleißbilder geht. Genauso gut weiß<br />

der Spezialist, dass die Art und Qualität von Material und<br />

Regeneration über die Länge und Gesundheit des zweiten<br />

Lebens des Anbaugerätes entscheiden. Dank Hardox verhilft<br />

der Verschleißblech-Experte mit entsprechendem Know-how<br />

in der Verarbeitung solchen Anbaugeräten für Baumaschinen<br />

nicht nur zu einer zweiten Chance, sondern auch zu einer bis<br />

um das Dreifache verlängerten Lebensdauer. Doch Bleche,<br />

Unterschraubmesser, Profile und Verschleißstreifen passender<br />

Stahlgüten sind nicht alles. Ein regeneriertes Anbaugerät<br />

braucht auch die Kraft neuer Zähne. In diesem Segment setzt<br />

der Regenerations- und Ausrüstungsexperte seit nunmehr<br />

30 Jahren auf die Partnerschaft mit Weir Esco. Zum Jubiläum<br />

im Sinne kompromissloser Qualität gab es Ende 2021 eine<br />

Feier – situationsbedingt nur im kleinen Rahmen. Die Partner<br />

betonten, dass sich gerade in schwierigen Zeiten Verlässlichkeit,<br />

Erfahrung und ein langjähriges Miteinander besonders<br />

auszahlen. Eine besondere Leidenschaft für innovative<br />

Qualitätsprodukte und Lösungen im Bereich Baumaschinenzubehör<br />

und Verschleißteile verband die HS-Schoch-<br />

Gruppe und Weir Esco von Beginn an. So wundert es nicht,<br />

dass 2021 noch ein weiteres Jubiläum, nämlich die zwanzigjährige<br />

Erfolgsgeschichte vom HS-Reißlöffel „The Beast“, gefeiert<br />

wurde. Konstruktionsleiter Roland Bihr nahm damals die<br />

Herausforderung eines Kunden an, der mit außerordentlich<br />

großen Problemen bei Arbeiten im Sandstein zu kämpfen<br />

hatte. „The Beast“ als Sonderanfertigung löste sein Problem<br />

und der daraufhin weiterentwickelte HS-Reißlöffel überzeugt<br />

Anwender bis heute durch seine konische Bauform, die das<br />

Verkanten bei schwierigen Einsatzbedingungen verhindert und<br />

maximale Reiß- und Hebelkräfte freisetzt.<br />

Von Beginn an war Roland Bihr klar, dass nur Esco-Zähne<br />

für „The Beast“ infrage kommen. Das flache und selbst schärfende<br />

Ultralok-Zahnsystem erleichtert das Eindringen in Gestein.<br />

Das in Kombination mit einem hohen Verschleißmaterialanteil<br />

sowie einer extrem harten und zähen Stahllegierung<br />

der Zähne war wie geschaffen für „The Beast“. Bis heute ist<br />

der spezielle, original HS-Reißlöffel an seinem unverwechselbarem<br />

Pink-Rot und den grünen Zähnen von Esco zu erkennen.<br />

Als eine der vielen Erfolgsgeschichten der langjährigen<br />

Partnerschaft wurde dieser Bestseller bis heute über 300 Mal<br />

verkauft.<br />

www.hs-schoch.de<br />

THE BEAST treibt es bunt und repräsentiert eine von zahlreichen<br />

gemeinsamen HS-Schoch-Esco-Erfolgsgeschichten.<br />

AUCH VETERANEN LIEBEN GRÜN: Instandgesetzte Felslöffel<br />

erhalten mit Hardox-Verschleißblech und Esco-Zähnen ihre alte<br />

Leistungsstärke zurück. Der Vorher-nachher-Zustand sollte<br />

unschwer zu erkennen sein.<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


40<br />

REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

UNGÜNSTIGE VERHÄLTNISSE: Die 60-Tonner verlangen den Reifen<br />

besonders bei schlechtem Wetter alles ab.<br />

SCHWIERIGES TERRAIN: Der Steinbruch am Effenberg ist unter<br />

anderem geprägt von steilen Rampen. Fotos: Wistinghausen<br />

Bewährte und sichere<br />

Reifen gehören zu den wichtigsten und bisweilen auch teuersten Verschleißteilen.<br />

Insbesondere bei Skw sind sie auch in höchstem Maße sicherheitsrelevant.<br />

Niemand möchte in einem 60-Tonner sitzen, wenn bei forscher Bergabfahrt<br />

ein Vorderreifen platzt. Das passiert glücklicherweise nur in den<br />

seltensten Fällen. In der Regel – und hier sind Reifen eher dankbare Verschleißteile<br />

– kündigt sich ein erforderlicher Austausch kontinuierlich durch<br />

Profilabtrag an. Daher erlauben die Reifen ein langfristiges vorausschauendes<br />

Management seitens der Betreiber von Steinbrüchen und Kiesgruben.<br />

Mehrere grundlegende Alternativen<br />

stehen für die Wahl der Bereifung<br />

zur Verfügung. Dabei bestimmen meist<br />

die speziellen Anforderungen vor Ort,<br />

aber auch individuelle Erfahrungen die<br />

Auswahl mit: Im Neureifensegment umfasst<br />

das Marktangebot unterschiedlichste<br />

Produktklassen, von Premiummarken<br />

und preiswerteren Markenprodukten<br />

bis hin zu ausgesprochenen<br />

Budgetreifen. Ihnen gegenüber stehen<br />

als selbstständige Produktalternative die<br />

runderneuerten Pneus. Diese erfreuen<br />

sich seit einiger Zeit signifikant wachsender<br />

Berücksichtigung. Runderneuerte<br />

EM-Reifen gibt es bereits seit einigen<br />

Jahrzehnten, aber nie war das Konzept<br />

so gefragt wie heute, wo Nachhaltigkeitsaspekte<br />

im Sinne von Ressourceneinsparung<br />

mehr und mehr die Grundlagen<br />

des Umweltbewusstseins in der<br />

Betriebspraxis abbilden. Das betrifft<br />

natürlich auch die Ausstattung der umfangreichen<br />

Fahrzeugflotte bei der Heinrich<br />

Ebel GmbH + Co. KG. Das Familienunternehmen<br />

betreibt südlich von<br />

Arnsberg drei Gewinnungsstandorte.<br />

Hier ist Heiko Lammert als Einkäufer<br />

auch für das Reifenmanagement zuständig:<br />

„Die Reifenwahl gehört bei uns mittlerweile<br />

genauso zu den wichtigen Logistikpunkten<br />

wie die zum Beispiel<br />

umsichtige Verwendung der Betriebsenergie<br />

für die Anlagentechnik.“ Das<br />

Gewinnungsunternehmen Ebel kann<br />

dabei durchaus als erfahrener Pionier<br />

gelten. Bereits seit mehr als 15 Jahren<br />

werden auf den eingesetzten Skw immer<br />

wieder auch Produkte von Rösler Tyre<br />

Innovators aufgezogen. Die Dortmunder<br />

Runderneuerungsspezialisten haben mit<br />

den selbst entwickelten Produkten der<br />

Marke Schelkmann mehrere Jahrzehnte<br />

Erfahrung. Die in einem patentierten Verfahren<br />

der Kaltrunderneuerung hergestellten<br />

Reifen erhielten früher bei der<br />

sogenannten Schulter-zu-Schulter Aufbereitung<br />

lediglich eine Neubelegung<br />

der Lauffläche. Für diese auch als formunabhängige<br />

Runderneuerung bezeichnete<br />

Vorgehensweise werden bei Rösler<br />

durchgehende Profilsegmente, bestehend<br />

aus einer eigens entwickelten Synthesekautschukmischung,<br />

hergestellt<br />

und über eine patentierte Verbindungstechnologie<br />

mit dem Karkassenunterbau<br />

des Bestandsreifens verbunden.<br />

Mittlerweile hat Rösler das Verfahren<br />

weiterentwickelt: So werden auch<br />

die Seitenwände durch den Auftrag von<br />

neuem Seitenwandgummi und mit besonderen<br />

Verschalungen erneuert. Abschließend<br />

erhalten die Reifen eine neue<br />

Gravur mit allen wichtigen Daten wie<br />

Dimension, Profil, Montagehinweisen<br />

etc. in den Reifen geprägt.<br />

Rutschige Tücken<br />

im Kalksteinbruch<br />

Insgesamt 17 Skw sind bei Ebel im Einsatz.<br />

Davon werden je nach Erfordernis<br />

drei bis sechs Fahrzeuge am Standort<br />

Effenberg genutzt, wo ein hochwertiger<br />

devonischer Kalkstein gewonnen wird.<br />

Etwa 350.000 t Rohgestein werden hier<br />

im Jahr gefördert und aufbereitet. Zum<br />

Teil steile Rampen über bis zu mehr als<br />

150 m maximalem Höhenunterschied<br />

zwischen der derzeit tiefsten Abbausohle<br />

und der Aufbereitung prägen den<br />

Steinbruch. „Hier wird den Reifen alles<br />

abverlangt“, ergänzt Betriebsleiter<br />

Peter Müller. Bei widrigen Bedingungen<br />

wie Regen oder Schnee verwandelt sich<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

41<br />

BEWÄHRT UND WEITERENTWICKELT: Die runderneuerten Schelkmann-Reifen<br />

kommen auf den Hinterachsen der Skw zum Einsatz.<br />

PARTNER BEI DER REIFENWAHL: Michael Albrecht (l.) und Heiko<br />

Lammert, der als Einkäufer auch für das Reifenmanagement zuständig ist.<br />

Nachhaltigkeit<br />

der Untergrund – typisch für Kalksteinvorkommen<br />

– in eine schlammige Bahn,<br />

wo umsichtiges Fahren und hochwertiges<br />

Reifenmaterial unerlässlich sind.<br />

Hier eignen sich die runderneuerten<br />

Schelkmann-Reifen besonders für<br />

einen Einsatz auf den zwillingbereiften<br />

Hinterachsen. Dabei bringt Rösler auf<br />

den Skw-Typen Komatsu HD 605 und<br />

Caterpillar 775 Reifen der Dimension<br />

24.00 R 35 zum Einsatz. Etwa einen Reifensatz<br />

pro Mulde kalkuliert Heiko Lammert<br />

im Jahr ein, da haben nach seinen<br />

Aussagen die Fahrzeuge etwa 6000 Bh<br />

Laufleistung. Diesen Wert erreichen die<br />

runderneuerten Austauschprodukte<br />

meist ebenfalls. Selbst wenn sie ein<br />

paar Hundert Stunden weniger durchstehen,<br />

bleibt das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

interessant, wie der Einkäufer<br />

von Ebel nach Jahren der Erfahrung<br />

bestätigen kann.<br />

Der Spareffekt ist aber beileibe nicht<br />

der einzige Grund, warum das Arnsberger<br />

Familienunternehmen auf runder-<br />

neuerte Schelkmann-Reifen setzt, denn<br />

als weiterer Grund wird der Anspruch,<br />

mit allen natürlichen Ressourcen umsichtig<br />

umzugehen, ins Feld geführt.<br />

Runderneuerte Reifen leisten laut Heiko<br />

Lammert mit Sicherheit einen Beitrag<br />

dafür. Dieser Nachhaltigkeitsaspekt<br />

lässt sich in Zahlen ausdrücken. Michael<br />

Albrecht, Verkauf und Kundenbetreuung<br />

bei Rösler in Dortmund, bestätigt:<br />

„Ein bei uns runderneuertes Produkt<br />

benötigt etwa 75 % weniger neue Rohstoffe.“<br />

Dies erklärt sich nachvollziehbarerweise<br />

durch die Wiederverwendung<br />

der gebrauchten Karkassen sowie<br />

das eigene Materialrecycling für neue<br />

Profile. Noch besser sieht laut Rösler die<br />

CO 2 -Bilanz aus: „Hier können wir mit<br />

einer Reduktion um 80 % gegenüber<br />

einem Neureifen rechnen.“ Die Einsparung<br />

der natürlichen Ressourcen lässt<br />

sich nach Angaben der Dortmunder<br />

Spezialisten für einen Reifen der Dimension<br />

27.00 R 49 auch absolut in Zahlen<br />

angeben: So werden etwa 700 l weniger<br />

Rohöl und 320 kg weniger Gummi verwendet.<br />

Beim verwendeten Stahl kann<br />

die Reduzierung bis zu 140 kg betragen.<br />

Über die langjährigen Erfahrungen mit<br />

der Qualität sieht sich der Arnsberger<br />

Steinbruchbetreiber Ebel bei seiner Auswahl<br />

bestätigt und gut aufgehoben. Die<br />

eingelieferten Altreifen werden bei Rösler<br />

kontrolliert, sodass für die harten<br />

Einsätze wie am Effenberg nur geeignete<br />

Karkassen von Premiumreifen verwendet<br />

werden. Das ermöglicht einen<br />

Just-in-time-Austausch ‚abgefahren<br />

gegen runderneuert‘ direkt vor Ort im<br />

Steinbruch. Auf die Frage, warum keine<br />

runderneuerten Reifen auf den mächtigen<br />

Radladern – dem zweiten Flottensegment<br />

bei Ebel – zum Einsatz kommen,<br />

ist die Antwort schnell gefunden:<br />

„Bei einem umsichtigen Umgang mit<br />

Gerät und Reifen hält die OEM-Bereifung<br />

meist ein ganzes Fahrzeugleben“,<br />

so Heiko Lammert zum Abschluss. (bwi)<br />

www.roesler-tyres.com


42<br />

REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

Einsatz im größten Murbruch Europas<br />

Mit mehr als 1 Mio. t Kies pro Jahr ist die Zech Kies GmbH der größte Erzeuger<br />

in Vorarlberg. Im Zentrum des Unternehmens am Standort Nüziders<br />

steht die Erschließung und Sicherung des Schesa-Murbruchs, und damit<br />

des größten seiner Art in Europa. Einerseits soll damit das Risiko weiterer<br />

Gesteinsabgänge eingedämmt werden, andererseits sollen Baurohstoffe<br />

gewonnen werden.<br />

Schon seit 1958 versorgt Zech Kies<br />

Abnehmer in der Region Vorarlberg<br />

mit Sand, Kies und Beton. Die Beförderung<br />

des Materials vom Abbaugebiet<br />

am Bürsberg zur Aufbereitungsanlage<br />

in Bürs findet dabei unterirdisch mit<br />

über 3 km langen Förderbändern sowie<br />

zusätzlich durch den Einsatz knickgelenkter<br />

Volvo-Dumper A30 und A40<br />

statt. Mit Bridgestone als Komplettanbieter<br />

für Baumaschinen- und Lkw-<br />

Reifen setzt Zech bei rund 77 % der<br />

sich im Einsatz befindenden OTR-Reifen<br />

auf die Bridgestone-Premiummodelle<br />

VTS, VLT und VLTS – und auch die<br />

Lkw-Flotte rollt zum Großteil auf<br />

Bridgestone-Reifen. „Bei uns in Nüziders<br />

sind Traktion, Stabilität, Dauerhaltbarkeit<br />

und Laufruhe als grundlegende<br />

Eigenschaften von Reifen<br />

entscheidend. Zusammen mit einer<br />

besonders hohen Schnittfestigkeit und<br />

einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

schätzen wir vor allem das ganzheitliche<br />

Qualitätsversprechen, das wir<br />

durch Bridgestone im täglichen Einsatz<br />

erfahren. Die Ausfallquote liegt hier bei<br />

null“, sagt Herbert Zech, Seniorchef der<br />

Zech Kies GmbH. „Bei unseren Schlüsselmaschinen,<br />

dem Volvo A30 und A40,<br />

setzen wir für den Materialtransport<br />

vom Schesa-Murbruch zur Aufbereitungsanlage<br />

sowie zum Tschalenga-<br />

Au-Steinbruch auf Bridgestone-VLTS-<br />

Reifen. Dabei legen diese rund 1800<br />

Betriebsstunden im Jahr zurück.“ Der<br />

VLTS-Reifen (V-Steel-Traction-S)<br />

wurde speziell für knickgelenkte Muldenkipper<br />

entwickelt, die sich sowohl<br />

auf festem Untergrund als auch bei Einsätzen<br />

in Steinbrüchen oder auf Großbaustellen<br />

beweisen müssen. „Die<br />

Bridgestone-Profile VLT und VLTS eignen<br />

sich besonders gut bei lehmigem<br />

und schlammigem Untergrund, bieten<br />

eine sehr gute Traktion mit exzellentem<br />

Handling und hohem Fahrkomfort“, erklärt<br />

Christoph Frost, Director Commercial<br />

Products Bridgestone Europe.<br />

„Mit der Doppelkennung E3/L3 und E4/<br />

L4 (mit 150 % Profiltiefe) können sie<br />

bestens für Radlader und für knickgelenkte<br />

Muldenkipper eingesetzt werden,<br />

was unter anderem eine bessere<br />

Lagerwirtschaft ermöglicht.“<br />

Durch das anspruchsvolle Gelände<br />

und die langen Fahrstrecken werden die<br />

Muldenkipper und Reifen massiv belastet<br />

und müssen harten Einsatzbedingungen<br />

standhalten. Bei Zech Kies gibt es<br />

durch die unterirdischen Beförderungsmaßnahmen<br />

jedoch noch eine weitere<br />

Besonderheit: „Die Bauhöhen bei den<br />

Materialsammelstationen sind sehr<br />

niedrig und erfordern eine geringere<br />

Bauhöhe der Radlader, um das Material<br />

aufnehmen zu können“, erklärt Herbert<br />

Zech weiter. „Mit den Ausführungen<br />

650/65 R25 VTS und 750/65 R25 VLTS<br />

haben wir genau die Super-Niederquerschnitt-Reifen<br />

zur Verfügung, die wir an<br />

dieser Stelle benötigen.“<br />

Über 40 Profile in<br />

rund 50 Größen<br />

Als einer der weltweit größten Anbieter<br />

von Reifen für Baumaschinen erfüllt<br />

Bridgestone mit seinen Produkten die<br />

hohen Anforderungen der internationalen<br />

Kundschaft – sowohl qualitativ als auch<br />

mit einer breiten Produktpalette: Über 40<br />

Profile in insgesamt rund 50 Größen stehen<br />

für die verschiedenen Einsatzzwecke<br />

zur Verfügung. Somit liefert Bridgestone<br />

als Komplettanbieter mit rund 175 Reifen<br />

die Standardbereifungen für alle namhaften<br />

Baumaschinenhersteller. Neben den<br />

entsprechenden Modellen schätzt Zech<br />

aber auch den Einsatz, das Engagement<br />

und den Servicegedanken des Herstellers:<br />

„Unsere Ansprechpartner des<br />

Bridgestone-Außendienstes führen regelmäßige<br />

Leistungsaufnahmen durch,<br />

bei denen sie die Profiltiefe und den Luftdruck<br />

prüfen sowie eine Sichtkontrolle<br />

der Bereifung durchführen. Bis dato<br />

konnten wir noch keine Qualitätsmängel<br />

feststellen und wir sind absolut zufrieden,<br />

einen so engagierten Partner an unserer<br />

Seite zu haben“, bestätigt Herbert Zech.<br />

„Durch die sehr gute Zusammenarbeit<br />

mit dem lokal ansässigen Reifenhandel<br />

Forster, der sich um die Reifeneinlagerung<br />

und Montage nach Abruf kümmert,<br />

schließt sich der Kreis dieser erfolgreichen<br />

Partnerschaft.“<br />

www.bridgestone.eu<br />

VIELFÄLTIGER EINSATZ: Neben den<br />

Dumpern werden die Bridgestone-Produkte<br />

auch auf Cat-Radladern der Flotte genutzt.<br />

LANGE WEGE: Die Volvo-Dumper bewegen sich im größten Murbruch auf<br />

langen Serpentinenstrecken. Fotos: Bridgestone<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

43<br />

GROSSE FAMILIE: Die EM-Reifen-Serie von BKT ist gewaltig gewachsen und wächst kontinuierlich weiter. Fotos: BKT / Bohnenkamp<br />

NOCH MEHR AUSWAHL<br />

Stetig wachsende Spezialserie in zahlreichen Dimensionen<br />

Zeitgleich mit der Erweiterung seiner Lager- und Logistikmöglichkeiten<br />

hat Bohnenkamp (siehe Meldung in der Rubrik aktuell)<br />

zwei neue Größen vom bewährten EM-Reifen BKT Earthmax<br />

SR 53 in sein Programm aufgenommen. In den<br />

Dimensionen 45/65 R 39 und 45/65 R 45 eignen sich die<br />

Reifen besonders für den Einsatz auf Großradladern. Mit<br />

einem Durchmesser von 2730 mm, einer Breite von 1125 mm<br />

und einem Gewicht von 2470 kg gehört der BKT SR53 in der<br />

Größe 45/65 R 45 zu den größten EM-Reifen, den Bohnenkamp<br />

derzeit im Programm hat. Der 45/65 R 39 ist mit seinem<br />

Durchmesser von 2577 mm, einer Breite von 1100 mm und<br />

einem Gewicht von <strong>22</strong>07 kg nur unwesentlich kleiner. Der<br />

Earthmax SR 53 ist ein All-Steel-Radialreifen der Klasse L-5<br />

speziell für Radlader und Planierer. Im Einsatz in Steinbrüchen,<br />

Tagebauen und auf Recyclinghöfen, wo hohe Anforderungen<br />

an die Schnittfestigkeit und Durchstichsicherheit der Reifen<br />

gestellt werden, spielt er seine Vorteile aus, zumal auch die<br />

spezielle Gummimischung exakt auf diese Anforderungen abgestimmt<br />

ist. Zusätzlich verfügt der Earthmax SR 53 über eine<br />

Lauffläche, die eine sehr gute Selbstreinigung bietet und<br />

Fremdkörper gut ausstößt. Der Earthmax ist bei Bohnenkamp<br />

nun in Größen von 17.5 R 25 bis 45/65 R 45 verfügbar.<br />

Eine weitere Neuigkeit betrifft die Erweiterung der Earthmax-Reihe<br />

um den Earthmax SR 313 für knickgelenkte Muldenkipper,<br />

Lader sowie Ankerbohrwagen. Der SR 313 wurde<br />

in enger Zusammenarbeit mit Endanwendern entwickelt und<br />

speziell angepasst. Die schnittfeste Mischung und ein spezielles<br />

Laufflächendesign schützen den Vollstahl-Radialreifen<br />

vor Einschnitten und Beschädigungen. Zusätzlich bietet das<br />

geschlossene Profil sehr gute Selbstreinigungseigenschaften.<br />

Ein kantiges Schulterdesign maximiert Bodenkontakt und Manövrierfähigkeit,<br />

der zusätzliche Seitenwandschutz sorgt für<br />

außergewöhnliche Traktion und Haltbarkeit. Der Reifen ist in<br />

der Größe 15.5 R 25 erhältlich.<br />

Auch die Größe 875/65 R 29 L-5 des Earthmax SR 51 ist<br />

neu. Die Reifenlinie der Serie 65 wurde speziell für Radlader<br />

entwickelt, die in Steinbrüchen oder Deponien zum Einsatz<br />

kommen. Das schnittfeste, extra tiefe L-5-Profil bietet einen<br />

hervorragenden Schnitt- und Durchschlagschutz. Eine starke<br />

Vollstahlstruktur und schnittfeste Mischungen tragen zusätzlich<br />

dazu bei, Reifenschäden zu vermeiden. Das flache<br />

Profildesign und die verstärkten Wülste bieten eine hervorragende<br />

Stabilität, während die quadratische Schulter<br />

störendes Material beim Fahren seitlich ableitet und das<br />

Risiko von Reifenpannen verringert.<br />

Die neue Größe 875/65 R 29 L-5 ergänzt die bestehenden<br />

Größen 17.5 R 25, 20.5 R 25, 23.5 R 25, 29.5 R 29, 35/65 R 29<br />

und 35/65 R 33 der Klasse L-5, die alle mit den beschriebenen<br />

Qualitäten anspruchsvolle OTR-Anforderungen erfüllen.<br />

In der laut Hersteller weiterwachsenden Produktlinie der<br />

Earthmax-Reifen sind derzeit über 20 verschiedene Reifen für<br />

den OTR-Sektor zusammengefasst, die in zahlreichen Größen<br />

und Mischungsvarianten – je nach Anwendung, Untergrund<br />

und Maschine – erhältlich sind.<br />

www.bkt-tires.com<br />

www.bohnenkamp.de<br />

Even better. Even stronger.<br />

Abraservice Deutschland ist Ihr<br />

Partner, wenn es um den Einsatz<br />

von verschleißfesten Stählen geht.<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark und kompetenten Service leistungen realisieren<br />

wir Ihre Produktanforderungen von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />

Als europäischer Marktführer in verschleißfesten Stählen und hochverschleißfesten<br />

Sonderwerkstoffen bietet Abraservice seinen Kunden auch Komplettlösungen an.<br />

Von der Beratung, über die Bedarfsanalyse, bis hin zur Lieferung fertiger und<br />

bearbeiteter Teile, bereit für den Einsatz in stark beanspruchten Umgebungen.<br />

1<br />

2 3<br />

4 5 6<br />

1. Laserzuschnitt mit hoher Toleranzgenauigkeit. 2. Messer mit anschl. Farbeindringprüfung. 3. Sondersieb<br />

für einen Brecher im Steinbruch (t = 145mm). 4. Material verteiler aus hochwertigen Abratube – Rohren.<br />

5. Sieb für die Recyclingindustrie. 6. Brennerbauteil für ein Braunkohlekraftwerk.<br />

Haben Sie Fragen?<br />

Rufen Sie uns an. Gerne beantworten wir auch Ihre Fragen per E-Mail oder in<br />

einem persönlichen Gespräch. Wir freuen uns auf Sie.<br />

ABRASERVICE DEUTSCHALAND GmbH<br />

a.deutschland@abraservice.com<br />

T. +49 (0)211 99550-0<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2<strong>01</strong>5<br />

Zertifizierter Schweißfachbetrieb nach DIN EN ISO 3834-2<br />

www.abraservice.com<br />

Dazu zählen<br />

Stahlproduktion<br />

Bergbau und Steinbrüche<br />

Zementwerke<br />

Baggerarbeiten<br />

Recycling<br />

Handhabung<br />

Heben und Transport von<br />

Schüttgütern<br />

Allgemeiner Bau und<br />

Straßenfertigung<br />

Zuckerraffinerien<br />

Landwirtschaftliche<br />

Maschinen<br />

Stationäre und mobile<br />

Shredderanlagen<br />

DEUTSCHLAND<br />

A20-de-Deutschland-V1-2020-Solodesign AB<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


44<br />

REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

VERBORGENE TECHNIK: Beim digitalen<br />

Reifenmanagementsystem überwacht ein in<br />

den Reifen eingebauter Sensor kontinuierlich<br />

Luftdruck und Reifentemperatur.<br />

FLOTTENMANAGER IM STEINBRUCH:<br />

Servicepartner wie Schlüter Baumaschinen<br />

behalten mit digitalem Reifenmanagement<br />

den Überblick über die Reifen der Flotte.<br />

Reifeninhalt(e) mit vernetzten<br />

Kompetenzen sichtbar gemacht<br />

Auch in gängigen Reifen steckt Kalk – diese Tatsache hat Continental zu<br />

einem Projekt mit den Wuppertaler Kalkwerken Oetelshofen gebracht. Kalk<br />

begegnet uns täglich tausendfach, ohne uns aufzufallen. Der dafür notwendige<br />

Rohstoff Kalkstein wird unter anderem im Steinbruch Oetelshofen in<br />

Wuppertal gewonnen.<br />

Schwere Maschinen, Radlader und<br />

Muldenkipper kommen hier zum<br />

Einsatz, um jährlich mehr als 1,3 Mio. t<br />

Rohstoff zu bewegen. Fällt eine der Maschinen<br />

durch einen Reifenschaden<br />

aus, hat das teure und nachhaltige Folgen.<br />

Um dies zu vermeiden, setzen der<br />

Reifenhersteller Continental und die<br />

Schlüter Baumaschinen GmbH als<br />

Partner auf ein digitales Reifenmanagement<br />

mit Vodafone. „Die heutige Mobilität<br />

ist vernetzt und digital. Dadurch<br />

schaffen wir mehr Sicherheit und Effektivität<br />

auf den Straßen, auf Industriegeländen<br />

und an vielen außergewöhnlichen<br />

Arbeitsplätzen wie im Kalksteinbruch<br />

Oetelshofen. Damit das funktioniert,<br />

braucht es schnelle Netze, die<br />

Daten sicher und schnell übertragen.<br />

Im Steinbruch Oetelshofen ist die digitale<br />

Mobilität schon heute Alltag. Gemeinsam<br />

mit Continental schaffen wir<br />

größtmögliche Sicherheit für Fahrer<br />

und ermöglichen durch das digitale<br />

Reifenmanagement einen effektiven<br />

und reibungslosen Prozessablauf“, erklärt<br />

Michael Reinartz, Innovationschef<br />

bei Vodafone Deutschland. Lange<br />

Laufleistungen der Maschinen sowie<br />

geringe Ausfallzeiten im Schadensfall<br />

sind entscheidend in dem von Großmaschinen<br />

beherrschten Umfeld. Bleibt<br />

ein Muldenkipper durch eine Reifenpanne<br />

auf der Strecke, wird der gesamte<br />

Prozessablauf gestört oder blockiert.<br />

INTELLIGENTE LÖSUNG: Die Reifen-Daten<br />

werden über die Vodafone-Datenkarte sicher<br />

geschützt in die Continental-Cloud gesendet<br />

und von dort auf das ContiConnect Webportal.<br />

Fotos: Conti / Kalkwerke Otelshofen<br />

Das kostet viel Zeit und Geld. Deshalb<br />

setzt Schlüter Baumaschinen auf das<br />

digitale Reifenmanagement von Continental.<br />

Das warnt schon frühzeitig,<br />

bevor es überhaupt zu einem Reifenschaden<br />

kommen kann, und bietet<br />

somit größtmögliche Sicherheit für Mitarbeiter,<br />

Maschinen und die Effektivität<br />

der Prozessabläufe.<br />

Beim digitalen Reifenmanagementsystem<br />

ContiConnect überwacht ein in<br />

den Reifen eingebauter Sensor kontinuierlich<br />

Luftdruck und Reifentemperatur.<br />

Die Daten werden alle zwei Minuten per<br />

Mobilfunk an ausgewählte Empfänger<br />

wie den Fahrer und Mitarbeiter in der<br />

Zentrale sowie an ein zentrales Webportal<br />

gesendet. In kritischen Situationen<br />

versendet ContiConnect automatisch<br />

einen Alarm – ins Display der Fahrerkabine,<br />

ins Webportal oder per SMS und<br />

E-Mail an definierte Empfänger. Dabei<br />

werden die Reifen-Daten über die Vodafone-Datenkarte<br />

sicher geschützt, zuverlässig<br />

in die Continental-Cloud gesendet<br />

und von dort auf das ContiConnect<br />

Webportal. So behalten Flottenmanager<br />

im Steinbruch und Servicepartner wie<br />

Schlüter Baumaschinen jederzeit den<br />

Überblick über die Reifen der ganzen<br />

Flotte. Der Einsatz des digitalen Reifenmanagements<br />

beugt so teuren Reifenpannen<br />

effektiv vor. „Continental hat<br />

sein digitales Reifenmanagementsystem<br />

kontinuierlich weiterentwickelt. Bereits<br />

seit 2<strong>01</strong>6 liefert der Hersteller sein Radialreifen-Sortiment<br />

für schwere Erdbewegungsfahrzeuge<br />

mit digitalen Sensoren<br />

ab Werk. Das heutige ContiConnect ermöglicht<br />

eine kontinuierliche und ortsunabhängige<br />

Reifenüberwachung von<br />

Fahrzeugflotten. So wird der Reifendruck<br />

konstant auf dem richtigen Niveau<br />

gehalten und dadurch Kraftstoff gespart.<br />

Dank der permanenten Überwachung<br />

erreichen die Reifen auch längere Laufzeiten.<br />

Reifen-Wartungsarbeiten können<br />

vorausschauend durchgeführt (predictive<br />

maintenance) und somit Stillstandzeiten<br />

vermieden werden“, sagt Reinhard<br />

Klant, Erdbewegungsexperte und Product<br />

Line Manager bei Continental Commercial<br />

Specialty Tries. Die schnelle und<br />

sichere Datenübertragung macht digitales<br />

Reifenmanagement zu einem wegweisenden<br />

System in der Rohstoffgewinnung.<br />

www.conti.de<br />

www.oetelshofen.de<br />

www.schlueter-baumaschinen.de<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

45<br />

PRODUKTIVITÄT UND SICHERHEIT<br />

Die Bedeutung von Ladekontrollen ist gewaltig<br />

Zum Michelin-Portfolio gehören natürlich auch Erdbewegungs-Reifen<br />

für alle Arten von Maschinen, die in Tagebauen<br />

und Steinbrüchen eingesetzt werden. Unter der angegebenen<br />

Internetadresse werden die passenden OTR-Reifentypen vorgestellt<br />

und ihre jeweiligen Vorteile beschrieben.<br />

Geboten wird aber noch mehr – denn was man eigentlich<br />

von Baumaschinenherstellern bzw. deren beratenden Händlern<br />

kennt, die Analyse der Bedingungen vor Ort mit einer<br />

folgenden Beratung und Verbesserungsvorschlägen –, bewirbt<br />

der Reifenhersteller ebenfalls auf seiner Internetseite.<br />

Die Lebensdauer eines Reifens hängt in hohem Maße davon<br />

ab, wie gut die Strecken gewartet werden. Optimierungspotenziale<br />

bei Strecken sowie Be- und Entladebereichen können<br />

ermittelt und Verbesserungsmaßnahmen – auch im Hinblick<br />

auf die Sicherheit – vorgeschlagen werden. Um die Produktivität<br />

eines Standorts zu verbessern und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit<br />

der Reifen zu erhalten, kann es auch nützlich<br />

sein, die Streckenprofile (Steigungen, Erhebungen, Wendekreise<br />

usw.) zu überprüfen. Auch die durch die Maschinen und<br />

ihre Reifen auferlegten Grenzen sind jeweils zu berücksichtigen.<br />

Aus diesem Grund schlagen die Techniker von Michelin<br />

ein vollständiges Audit vor Ort vor, bei dem verschiedene<br />

Fahrzeugparameter analysiert werden, z. B. Beschleunigungen,<br />

Kurvengeschwindigkeiten, Bremsen (Häufigkeit, Dauer,<br />

Härte) usw.<br />

Diese Analyse, die mit einer spezifischen, an ein GPS angeschlossenen<br />

Software durchgeführt wird, dient als Grundlage<br />

für Empfehlungen zur Verbesserung des Streckenprofils,<br />

zu Höchstgeschwindigkeiten an verschiedenen Punkten<br />

(je nach Maschinen und/oder Lasten) usw.<br />

Abhängig von der Dichte der transportierten Materialien<br />

kann das vollständige Füllen einer Ladeschaufel oder der<br />

Mulde dazu führen, dass die Maschinen unter permanenter<br />

Überlastung arbeiten. Ebenso kann die ungleichmäßige Beladung<br />

eines Muldenkippers zu einer einseitigen Überladung<br />

führen, die sich auf bestimmte Reifen konzentriert. Regelmäßiges<br />

Wiegen ermöglicht eine Optimierung und Kontrolle der<br />

Lasten. Die Techniker von Michelin können zu diesem Zweck<br />

auch sehr genaue Ladekontrollen durchführen oder Unternehmen<br />

empfehlen, die dazu befähigt sind.<br />

https://business.michelin.de/bergwerke-steinbruche<br />

OPTIMUM FINDEN:<br />

Analysen der Fahrbedingungen<br />

in Steinbrüchen<br />

und Tagebauen oder auch<br />

Ladekontrollen und die Ermittlung<br />

von Belastungsgrenzen<br />

steigern die<br />

Produktivität jenseits der<br />

Reifenwahl ganzheitlich.<br />

Fotos: Michelin/Internet<br />

S<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


46<br />

REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

Niemals die Maximallast überschreiten!<br />

Neben den Größendimensionen oder dem<br />

Profiltyp gibt es weitere Kennwerte, die einen<br />

Reifen definieren. Einer davon ist der sogenannte<br />

Lastindex (LI-Wert). Dieser ist in der<br />

Lage, die maximale Belastung des Reifens<br />

festzulegen. Dank des Lastindex, auch Tragfähigkeitsindex<br />

genannt, lässt sich die maximale<br />

zulässige Belastung eines Reifens<br />

erkennen. Beim Lastindex handelt es sich<br />

um einen numerischen Code, wobei jedem<br />

Index-Wert eine Laststufe zugeordnet ist. Die<br />

in einer international genormten Tabelle zusammengetragenen,<br />

allen Reifen zugestandenen<br />

Tragfähigkeits-Kennzahlen gelten<br />

nicht nur als Höchstwerte, sondern definieren<br />

auch die maximale Dauerbelastung pro<br />

Einzelreifen. Der Lastindex ist sozusagen die<br />

Betriebserkennung eines Reifens. Daraus<br />

geht hervor, welche Lasten ein Reifen tragen<br />

kann. Auf keinen Fall darf die Maximallast<br />

überschritten werden, sonst können die<br />

Reifen schnell Schaden nehmen.<br />

Der LI-Wert ist nicht streng statisch zu<br />

verstehen, sondern kann von mehreren Parametern<br />

beeinflusst werden. Die Belastbarkeit<br />

kann aus unterschiedlichen Gründen<br />

LI 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70<br />

KG 257 265 272 280 290 300 307 315 325 335<br />

LI 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80<br />

KG 345 355 365 375 387 400 412 425 437 450<br />

LI 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90<br />

KG 462 475 487 500 515 530 545 560 580 600<br />

LI 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100<br />

KG 615 630 650 670 690 710 730 750 775 800<br />

LI 1<strong>01</strong> 102 103 104 105 106 107 108 109 110<br />

KG 825 850 875 900 925 950 975 1000 1030 1060<br />

ETRTO-TABELLE für den Tragfähigkeitsindex, kurz: LI-Wert (Auszug). Quelle: reifen.de<br />

Wichtiger Beiwert<br />

abnehmen. Bei der korrekten Anwendung<br />

des Kennwertes in der Praxis ist stets zu berücksichtigen,<br />

dass auch der Fülldruck ausschlaggebend<br />

für die Belastung der Reifen<br />

ist. In diesem Zusammenhang wird allgemein<br />

geraten, darauf zu achten, dass eine<br />

entsprechende maximale Reserve berücksichtigt<br />

wird, weil der Wert in der Praxis oft<br />

unerkannt überschritten wird. Auch eine<br />

erhöhte Geschwindigkeit kann verantwortlich<br />

sein, weshalb ein zulässiger Geschwindigkeitsbereich<br />

meist ebenfalls zugeordnet<br />

ist. Wird die Traglast des Reifens überschritten,<br />

kann dies zur schnelleren Profilabnutzung<br />

und zu einem höheren Kraftstoffverbrauch<br />

führen. Auch die Fahreigenschaften<br />

können dadurch beeinflusst werden. Allgemein<br />

lassen sich die nötigen Angaben zur<br />

Herleitung der LI-Werte aus den Unterlagen<br />

von Fahrzeugen – etwa den Achslasten auf<br />

dem Fahrzeugschein – entnehmen. Das Gesamtgewicht<br />

des Fahrzeugs spielt hierbei<br />

keine Rolle, da die vorgegebenen Achslasten<br />

in keinem Fall überschritten werden dürfen.<br />

Meist sind zudem die LI-Werte direkt an der<br />

Reifenflanke abzulesen.<br />

www.reifen.de<br />

EXPERTENWISSEN ZÄHLT<br />

Welcher Reifen ist der richtige?<br />

Je nach Arbeitsgewohnheiten, Bodenbeschaffenheit, Belastung und Transport können völlig unterschiedliche Reifen erforderlich<br />

sein. Eine typische Art, Reifen zu beschädigen, ist das Streben nach übermäßiger Traktion im Verhältnis zu den<br />

Reifen und dem Fahrzeug selbst. Zwar ist es gut, ehrgeizige Ziele zu haben, aber man sollte es nicht übertreiben. Es gilt,<br />

die zur Verfügung stehenden Mittel stets kritisch im Auge zu behalten. Die Auswahl ist deshalb alles andere als trivial und<br />

kann selbst für erfahrene Benutzer eine echte Herausforderung darstellen. Für eine optimale Investition sind Fachleute<br />

gefragt: Sie empfehlen das richtige Modell sowie die richtige Mischung<br />

und Größe, um den Betrieb nachhaltig zu gestalten.<br />

Zwar stellt BKT auf seiner Website mit den Bereichen Landwirtschaft,<br />

Industrie und Erdbau geeignete Informationsmöglichkeiten zu entsprechenden<br />

Fahrzeugen, Reifentypen für jeden Einsatz und die am besten geeigneten<br />

Größen zur Verfügung, allerdings ist dies eher eine allgemeine Orientierung.<br />

Kein digitales Tool oder Druckerzeugnis kann das Know-how eines<br />

Spezialisten ersetzen. Um die richtige Wahl zu treffen, ist es daher sinnvoll,<br />

sich einsatzgerecht beraten zu lassen.<br />

Die Welt mag digital-technologischer geworden sein, aber Menschen sind<br />

nach wie vor unverzichtbar. Ihre Erfahrungen und ihr Know-how sind es, die<br />

zu echten Lösungen führen. Umgekehrt ist die Rolle des direkten Dialogs mit<br />

Anwendern für die Erforschung und Entwicklung neuer Produkte nach wie vor<br />

unverzichtbar. Genau auf dieses gegenseitige Erfolgsrezept baut BKT.<br />

www.bkt-tires.com<br />

www.bohnenkamp.com<br />

ECHTE FACHLEUTE urteilen nicht, sondern hören<br />

zu und analysieren. Keine Frage ist jemals falsch,<br />

wenn sie rechtzeitig gestellt wird. Foto: BKT<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />

47<br />

VARIABLE ZUKUNFTSVERSION: Durch den Einsatz wiederbefüllbarer<br />

Kapseln werden Reifen künftig (vielleicht) variabel und<br />

dauerhaft. Foto: Goodyear<br />

VIELSEITIGES PROFIL<br />

Zwei neue Größen<br />

Der Alliance 585, ein Agro-Industrial-Stahlgürtelreifen, meistert<br />

harte Oberflächen ebenso wie Kies oder lockere Böden.<br />

Dank seiner breiten Einsatzmöglichkeiten auf Teleskop- und<br />

Kompaktladern oder Mobilbaggern hat er als ideale All-inone-Lösung<br />

viele Anwender in Bauwirtschaft, Industrie, im<br />

Materialumschlag und in der Landwirtschaft gefunden. Jetzt<br />

hat der Hersteller das begehrte Profil für<br />

anspruchsvolle Einsätze in zwei neuen<br />

Größen aufgelegt. Praktiker loben dessen<br />

optimale Tragfähigkeit, gepaart<br />

mit einer herausragenden Traktion<br />

und ausgezeichneten Selbstreinigungseigenschaften.<br />

Der Pneu ist<br />

bei Bohnenkamp nun auch in den<br />

Dimensionen 305/70R16.5 und<br />

265/70R16.5 erhältlich.<br />

www.bohnenkamp.de<br />

GEKAPSELTE FÄHIGKEITEN<br />

Personalisierte Pneus<br />

ohne Kompromisse<br />

Ein besonders innovatives Projekt für den Reifen der Zukunft<br />

steht bei Goodyear mit dem Reifen „reCharge“ auf<br />

der Agenda. Dieser Konzeptreifen verfügt über individualisierbare,<br />

wieder befüllbare Kapseln. Damit kann dieser<br />

erstaunliche Reifen seine Lauffläche selbst erneuern und<br />

sich je nach Mobilitätsanforderung der Nutzung anpassen<br />

bzw. sich auch verändern. Die innovativen Merkmale des<br />

Konzeptreifens Goodyear reCharge beruhen auf drei Säulen:<br />

Herzstück ist eine biologisch abbaubare Laufflächenmischung,<br />

die sich über die individuellen Kapseln wieder<br />

selbst aufbauen kann. Die Kapseln sind mit einer spezifischen<br />

flüssigen Gummimischung gefüllt, mithilfe derer<br />

sich die Lauffläche regeneriert. Zudem kann sich der Reifen<br />

damit an wechselnde Wetterbedingungen, Straßenverhältnisse<br />

und individuelle Mobilitätswünsche des Nutzers<br />

anpassen. Mittels künstlicher Intelligenz wird ein<br />

Profil jedes Fahrers erstellt, anhand dessen die Gummimischung<br />

außerdem speziell auf den jeweiligen Fahrer<br />

zugeschnitten wird.<br />

Die Gummimischungen sollen aus einem biologischen<br />

Material bestehen und mit Fasern verstärkt sein, die der<br />

Spinnenseide nachempfunden sind – so wäre die Mischung<br />

nicht nur extrem haltbar, sondern auch hundertprozentig<br />

biologisch abbaubar. Durch den Einsatz der<br />

Kapseln würde der Reifenwechselprozess unter völlig<br />

neuen Vorzeichen deutlich vereinfacht. Zudem hätte der<br />

Reifen eine nicht pneumatische Struktur und würde dem<br />

„Tall and narrow“-Konzept entsprechen. Diese dünne, robuste<br />

und wartungsarme Gesamtstruktur würde die Reifendruckkontrolle<br />

überflüssig machen und Ausfälle durch<br />

Reifenschäden verhindern.<br />

GUTE ALLIANZ: Mit den neuen<br />

Reifengrößen sind nun insgesamt<br />

acht Alliance-Varianten im Bohnenkamp-Programm.<br />

Foto: Bohnenkamp<br />

Verschleißtechnik<br />

Lösungen und Produkte<br />

Probefahrt<br />

gefällig?<br />

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RWEV<br />

Schwerter<br />

testen!<br />

www.goodyear-dunlop.com<br />

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Rheinisch Westfälischer Edelstahl Vertrieb<br />

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schleißtechnik


SCHWER VERMISST: Das ForumMIRO 2021 konnte dank der Nervenstärke der Organisatoren und aller Teilnehmer, die auch Sonderauflagen nicht<br />

fürchteten, stattfinden. Es kamen ungefähr 500 Ambitionierte. Die Ausstellung verzeichnete gar mit 86 Ständen eine Rekordbeteiligung.


TREFFPUNKT<br />

49<br />

Beständige Arbeit am Image:<br />

Und wieder geht’s<br />

über „Los“<br />

Da haben wir sie nun, die neue Legislatur, die neuen Bundespolitiker und neu zugeschnittenen Zuständigkeiten<br />

der Ministerien. Für einen Verband wie MIRO, der auf dieser Ebene die Branchenbedeutung zu vermitteln<br />

hat, beginnt im Großen und Ganzen die Arbeit von vorn. Verfügbarkeit, Versorgung über kurze<br />

Wege, Bedarf, Resilienz, Klimaschutz, Biodiversität – das ganze Paket, bedarfsweise in Häppchen verabreicht<br />

gegen die allgegenwärtige Skepsis, mit der die Rohstoffbranche seit Langem lebt. Das ForumMIRO<br />

2021 mit seinen vielfältigen „grünen“ Themensetzungen zeigte, dass selbst dies längst nicht alles ist. Viele<br />

Betriebe jeglicher Größe stecken sich noch weitere Ziele – oder haben sogar schon Teile davon umgesetzt.<br />

Bis zuletzt war unsicher, ob das blaue ForumMIRO-Logo<br />

vor dem Berliner Mercure Moa-Hotel den Auftakt zum<br />

Branchenkongress signalisieren würde. Mit viel logistischer<br />

Akrobatik und Können in der Organisation wurde dann doch<br />

umgesetzt, was die Organisatoren von Geoplan und MIRO als<br />

Veranstalter rückblickend als „Ritt auf der Rasierklinge“ bezeichnen.<br />

Nach zahlreichen Online-Treffs war das „echte“<br />

Miteinander eine Wohltat. Und – da es ja nicht die erste<br />

Schwierigkeit ist, der sich die Branche stellen muss – war der<br />

Austausch über neue Beispiele und Möglichkeiten in Kombination<br />

mit den Gesprächen in der Fachausstellung auch ein<br />

Beitrag dazu, diese unberechenbare Krise zu meistern.<br />

Etwas Altes, viel Neues und etwas Blaues<br />

In seiner Begrüßung zur Eröffnung des Leitkongresses der<br />

deutschen Gesteinsindustrie am 25. November ging der tags<br />

zuvor frisch gewählte MIRO-Präsident Christian Strunk auf<br />

die evolutionäre Entwicklung der Branche ein: „Wir repräsentieren<br />

die erste Stufe der Industrieproduktion, auf der viele<br />

andere Branchen aufbauen. Über Jahrhunderte hinweg haben<br />

wir Erfahrungen gesammelt und stehen längst im Einklang<br />

mit der Natur. Die Versorgungssicherheit von Abnehmern ist<br />

unser Auftrag, außerdem ist uns auch der Umwelt-, Klima- und<br />

Artenschutz zu einem wichtigen Anliegen geworden. Daraus<br />

sind Vertrauensverhältnisse mit den entsprechenden Akteuren<br />

erwachsen, die uns weiter motivieren.“ Kritisch bewertete<br />

der Präsident die Tatsache, dass eine zu einseitig angepeilte<br />

CO 2 -Reduktion planerische und monetäre Risiken birgt,<br />

die sowohl vom Mittelstand der Branche kaum mehr zu schultern<br />

sind als auch auf Baugeschehen und Baupreise durchschlagen.<br />

Dies im Zusammenspiel mit regional teils höchst<br />

prekären Genehmigungssituationen, wäre kontraproduktiv für<br />

wichtige im Koalitionsvertrag verankerte Ziele bspw. im Wohnungsbau.<br />

Auch an Innovationswillen mangele es der Branche<br />

nicht: der Stand bei Digitalisierung und Automatisierung im<br />

Rahmen des Möglichen könne sich sehen lassen. Leider<br />

werde trotz all ihrer dokumentierten Leistungen dennoch oft<br />

unwahr über die Gesteinsindustrie berichtet. „Am Ende“, so<br />

Christian Strunk, „wird sich der lange Atem, den wir bisher<br />

schon bewiesen haben, für uns auszahlen.“ Dranbleiben<br />

und das wahre Gesicht der Branche noch besser bekannt<br />

machen, lautet seine Empfehlung.<br />

Online zugeschaltet für das politische Grußwort war im<br />

Anschluss Rainer Wieland, Vizepräsident des Europäischen<br />

Parlaments in Brüssel. Inhaltlich fokussierte er auf den European<br />

Green Deal, der unter anderem vorsieht, die Netto-Emissionen<br />

von Treibhausgasen bis 2050 in der EU auf „null“ zu<br />

reduzieren. Dazu soll das EU-Energiesystem umfassend dekarbonisiert<br />

werden. Begleitet wird der Prozess von einer Versteuerung<br />

im Energiesektor und einer damit einhergehenden<br />

Erhöhung der Energiepreise. Eine kluge Umsetzung laut Wieland<br />

bedeutet, den Emissionshandel schrittweise fortzuentwickeln<br />

und gesellschaftliche Folgen individuell abzufedern.<br />

Beides zusammen riecht nach neuen Formularfluten und kann<br />

eigentlich nur wieder mehr Bürokratie nach sich ziehen. Ist<br />

das wirklich so grün, wie es jetzt dargestellt wird, oder sind<br />

kurze Wege zwischen Angebot und Nachfrage – egal ob bei<br />

Energie oder anderen Produkten – nicht die bessere grüne<br />

Antwort auf die Anforderungen unserer Zeit?<br />

Was gibt das Eis den Forschern preis?<br />

Zum Ursprung des Wissens über Klimaveränderungen machte<br />

sich die Mosaic-Expedition auf, um die Arktis im Jahresverlauf<br />

zu erforschen und entsprechende Kenntnisse zu gewinnen.<br />

Orientiert am berühmten Vorbild Fridtjof Nansen und<br />

der Theorie einer transpolaren Driftströmung, driftete das<br />

Forschungsschiff „Polarstern“ ab Herbst 2<strong>01</strong>9 mit einer riesigen<br />

Eisscholle durch das Nordpolarmeer. Wissenschaftler aus<br />

20 Nationen nahmen zehn Monate lang Proben und erhoben<br />

Daten über ein kilometerweites Netz an Messstationen. Prof.<br />

Dr. Markus Rex war Expeditionsleiter der gigantischen Aktion<br />

und gleichermaßen Festredner beim ForumMIRO. Während er<br />

erzählt, mit welchem Aufwand der Informationsgewinn verbunden<br />

war – Eisbärenwache und besondere Sicherheitsvorkehrungen<br />

inklusive –, wächst der Respekt vor Forschern wie<br />

Nansen und Wegener, die in vorangegangenen Jahrhunderten<br />

unter deutlich weniger komfortablen Bedingungen Ähnliches<br />

anstrebten. Ausgestattet mit einem Budget von 140 Mio. Euro<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


war es das Ziel der jüngsten Großexpedition, den Einfluss der<br />

Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen. Zehn<br />

Monate lang wurde dazu der Eiszyklus vom Gefrieren bis zur<br />

Schmelze beobachtet, gemessen und dokumentiert.<br />

Fazit der Mission unter Leitung des Alfred-Wegener-<br />

Instituts: „Der klimaschonende Weg muss zum wirtschaftlich<br />

erfolgreichen werden.“<br />

Damit sind wir schon wieder beim als Übeltäter ausgerufenen<br />

CO 2 und bei den Möglichkeiten, die Menge des natürlichen<br />

und bei Prozessen entstehenden Gases prozentual in der<br />

Atmosphäre zu senken. Die Wirtschaft selbst hat darauf schon<br />

allerhand Antworten gefunden.<br />

Pragmatische Beiträge zur Lösung<br />

KENNENLERNTREFFEN für junge Nachwuchs-Führungskräfte und ein<br />

Schnupperkurs für ausgewählte Studierende einschlägiger Institute, die auf<br />

MIRO-Einladung teilnehmen konnten, um echte Branchenluft zu schnuppern.<br />

Beide Ideen sind noch relativ neu im Programm und trotzdem schon nicht<br />

mehr wegzudenken.<br />

Es gehört zu den einfacheren Rechenaufgaben, das CO 2 -<br />

Aufkommen zu üblichen Prozessschritten und Transportwegen<br />

ins Verhältnis zu setzen. Beispiele bei Gewinnung und<br />

Transport von Gesteinsprodukten vom Werk zur Baustelle<br />

bzw. zum Einsatzort zeigen Unterschiede auf, die vor allem<br />

über die Wegstrecke beeinflussbar sind. Werden 25 t Material<br />

über 10 km transportiert, ergeben sich Emissionen von<br />

18,5 kg CO 2 , während bei 50 km schon 92,5 kg zustande<br />

kommen. Einflussfaktoren für Gesteinsbetriebe im Werk bestehen<br />

in der Eigenproduktion von Ökostrom, energiesparender<br />

Technik, klugen Fahrwegskonzepten oder Bandstraßen.<br />

Beim Recken und Strecken in Richtung Klimaneutralität<br />

geht es auch – und angesichts der Ausrichtung auf Windkraft<br />

– um einen immensen Flächenbedarf! Ein branchenbekannter<br />

Fachmann und Ministerialrat aus Rheinland-Pfalz (RP) stellte<br />

dar, was das angesichts des künftig erforderlichen Stroms<br />

bedeutet: In RP würden 4000 weitere Windenergieanlagen<br />

benötigt, woraus ein künftiger zusätzlicher Flächenbedarf von<br />

12.000 ha resultiert durch einen Flächenbedarf von ~3 ha/<br />

Anlage. Rohstoffunternehmen im Land kommen mit gleichmäßig<br />

4000 ha aus. Zieht man von den potenziellen Rohstoffgewinnungsflächen<br />

noch Landschaftsschutzgebiete, FFH-/<br />

Vogel-/Naturschutzgebiete, Wasser-/Heilquellenschutzgebiete,<br />

Welterbe-Stätten, Gewerbe-/Industrieflächen UND<br />

die Flächen für erneuerbare Energien ab, schrumpfen die künftigen<br />

Möglichkeiten rasant zusammen. Werden die neuen<br />

Energiebedarfe wirksam, könnten 2030 kaum noch höffige<br />

Lagerstätten übrig bleiben. Der Experte rät deshalb zu schnellem<br />

Handeln, um Rohstoffpotenzialflächen zu untersuchen,<br />

zu sichern und mit den zuständigen Verbänden und<br />

Geologischen Landesämtern immer auf dem neusten<br />

Wissensstand zu bleiben.


Unübersehbar haben sich Großunternehmen der Branche<br />

wie Holcim das Klimaneutralitätsthema auf die Fahnen geschrieben.<br />

Mit Aktivitäten in Gesteinsgewinnung, Transportbeton-<br />

und Zementproduktion sind dafür allerhand Ansatzpunkte<br />

gegeben, vor allem die Zementindustrie ist unter<br />

Zugzwang, da sie als verantwortlich für jährlich 6 bis 8 % aller<br />

CO 2 -Emissionen weltweit gilt. Zwar ist deren Entstehung prozessbedingt<br />

bei der Entsäuerung des Kalksteins zu Klinker<br />

nicht zu vermeiden, kann im Folgeprozess durch Zumahlstoffe<br />

allerdings verringert werden. Weiter lässt sich CO 2 natürlich<br />

separat auffangen (CarbonCapture) und als Ressource nutzen.<br />

Das Stichwort Sektorenkopplung, unter dem Energiewirtschaft<br />

und Industrie zusammenarbeiten, gewinnt neu an Bedeutung.<br />

Kurz gesagt: Es gibt Wege, den CO 2 -Gehalt in der<br />

Baustoffproduktion zu reduzieren und auch mit weniger Baustoffmasse<br />

(Carbon- statt Stahlbewehrung) gleiche Stabilitäten<br />

zu erreichen. Welche Auswirkungen dies auf ein späteres<br />

Recycling hat, steht auf einem anderen Blatt.<br />

In Sachen Energie zu den Gewinnern aufsteigen?<br />

Fortlaufend legt die Strompreisentwicklung die Suche nach<br />

Alternativen nahe. Unter www.bdew.de/service/daten-undgrafiken/strompreis-fuer-die-industrie/<br />

können Höhe und Zusammensetzung<br />

der Preise eingesehen werden. Wem das Bild<br />

dort nicht gefällt, der sollte spätestens jetzt über eigene Versorgungsmöglichkeiten<br />

nachdenken. So können durch Photovoltaik<br />

(PV) direkt am Standort schon mal alle Netzentgelte,<br />

Nebenkosten und die EEG-Umlage eingespart bzw. reduziert<br />

werden. Erfreulicherweise bestehen unterschiedliche Varianten,<br />

an solche Vorteile zu kommen. Ein marktbekannter Anbieter<br />

(Sybac) informierte über die Varianten PPA-Anlage<br />

(Stromliefervertrag), PV-Pacht- und PV-Kaufanlage sowie<br />

zusätzliche Kombinationen. In allen Fällen kann sich die jährliche<br />

Rendite sehen lassen. Sie liegt beim Kauf einer Anlage<br />

verständlicherweise am höchsten, während Pacht- und Liefervertrag<br />

ohne großen Eigeninvestaufwand ebenfalls nicht<br />

schlecht abschneiden. Eine Einzelfallbetrachtung für den jeweiligen<br />

Standort ist natürlich unerlässlich, um die Vorteile –<br />

auf Wasserflächen oder an Land – herauszuarbeiten und von<br />

einem stabilen Strompreis für eine Laufzeit von bis zu 30 Jahren<br />

zu profitieren. Wer in der günstigen Lage ist, ausreichend<br />

Platz für eine PV-Dachanlage zur Verfügung zu haben, spart<br />

zusätzlich, da hier die Baugenehmigung entfällt.<br />

Weit vorn hat die Nase, wer sich schon lange vor dem<br />

Druck der Fakten an die Eigenstromerzeugung wagte. Besonders<br />

fällt hier die Heim-Gruppe auf, deren Kernbereiche<br />

Bau, Rohstoffgewinnung, Recycling, Landwirtschaft, Nobitz<br />

Quarz und Energie ein Gesamtkonzept ergeben, das mit Respekt<br />

betrachtet wird. Ursprünglich kam die Energie über<br />

eine erste Biogasanlage ins Rennen, um den in Nobitz gewonnenen<br />

Quarzsand zu trocknen, heute ist das Geschäftsfeld<br />

enorm groß und aus der Unternehmensgruppe nicht<br />

mehr wegzudenken. Der ersten Biogasanlage von 2006 folgte<br />

ein weiterer Satellit und in den Jahren von 2<strong>01</strong>2 bis 2021<br />

kamen noch PV-Anlagen am Standort dazu. Damit ist eine<br />

nachhaltige eigene Energieversorgung weitestgehend sichergestellt<br />

und auch eine Überschusseinspeisung in das<br />

regionale Stromnetz findet statt. Nachgedacht wird nun über<br />

Optimierungen fürs Wochenende, wofür sich die Errichtung<br />

von E-Ladesäulen zur Stromvermarktung, die Steuerung<br />

FESTVORTRAG: Prof. Markus Rex berichtete über die Arktisexpedition<br />

MOSAiC des Alfred-Wegener-Instituts unter seiner Leitung, an der Wissenschaftler<br />

aus 20 Ländern teilnahmen. MIRO-Präsident Christian Strunk<br />

und GF Susanne Funk erhielten für die Wahl des Festredners im Nachgang<br />

viele positive Reaktionen.<br />

interner Verbraucher oder auch der Schwimmbaggerbetrieb<br />

anbieten. Wer nun meint, angesichts dieser Initiativen müssten<br />

die Behörden doch jubeln, wird staunen, auf welche Hürden<br />

eine PV-Planung vor einer Genehmigungserteilung<br />

treffen kann. Das amtliche Verlangen beginnt bei einer<br />

„… zeitlich und räumlich hochauflösenden Messkampagne mit<br />

Tiefenprofilen verschiedener physikalisch-chemischer Wasserparameter“,<br />

geht über „… begleitende Fischbestandsuntersuchungen“<br />

oder die Forderung eines „… flexiblen Betriebs der<br />

Anlage durch Entfernung einzelner PV-Paneele“, um in einer<br />

„… Rückbauoption auf Kosten des Anlagenbetreibers“ zu<br />

gipfeln. Ist das nur unangemessen oder schon Schikane?<br />

Dem heimlichen Hoffnungsträger Wasserstoff will unter<br />

anderem das Hyson-Institut (hyson.de) Qualitäten abgewinnen,<br />

die Wasserstoffproduktion und -speicherung als Lastausgleich<br />

besonders wirtschaftlich und damit für die industrielle<br />

Praxis sowie sogar Privathaushalte attraktiv machen.<br />

Weg vom Reißbrett – direkt hinein in die Industrie!, lautet das<br />

Motto, unter dem das Institut neue Möglichkeiten der Wasserstoffnutzung<br />

in die praktische Anwendung überführen will.<br />

Versprochen werden absehbar Module, die von Unternehmen<br />

unkompliziert eingesetzt werden können. Sind die bislang gefürchteten<br />

Hürden überwunden, wird der Energieträger punkten,<br />

zumal er im Gegensatz zu anderen regenerativen Energiearten<br />

langfristig gelagert resp. gespeichert und jederzeit<br />

abgerufen werden kann, außerdem ist er teillastfähig sowie<br />

flexibel und bietet eine echte Möglichkeit zum Lastausgleich<br />

… weitere Vorteile ließen sich aufzählen, können aber genauso<br />

bei Hyson nachgelesen werden.<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


52<br />

TREFFPUNKT<br />

Große Bühne für die Besten im Sicherheitswettbewerb<br />

Mit „gewichtigem“ Gepäck fuhren Unternehmensvertreter aus<br />

Kies-, Sand- und Natursteinbetrieben vom ForumMIRO nach<br />

Hause, denn der Bundesverband nutzte die Gelegenheit der<br />

Präsenzveranstaltung auch dazu, die Preisverleihungen in den<br />

MIRO-Arbeitssicherheitswettbewerben des laufenden und des<br />

vergangenen Jahres durchzuführen.<br />

Situationsbedingt kamen dafür nicht alle auszuzeichnenden<br />

Unternehmensvertreter nach Berlin. Dennoch füllte sich die<br />

Bühne unter dem herzlichen Applaus zahlreicher Forum-Teilnehmer.<br />

Thorsten Volkmer nutzte als Vorsitzender des MIRO-<br />

Arbeitsausschusses Arbeitssicherheit die Gelegenheit, in<br />

seiner Würdigung nochmals auf die „Benefits“ einer guten<br />

Sicherheitsarbeit in den Unternehmen hinzuweisen: „Gesunde<br />

Arbeitnehmer sind produktiver, liefern eine höhere Qualität<br />

und zusätzlich führen weniger Arbeitsunfälle zu weniger Ausfalltagen,<br />

was wiederum zu niedrigen Kosten und zu weniger<br />

Unterbrechungen des Produktionsprozesses führt.“ Um dies<br />

zu erreichen, seien eine optimale, auf die Anforderungen des<br />

Produktionsprozesses abgestimmte Gestaltung des Arbeitsumfeldes<br />

sowie gut gewartete Ausrüstungen notwendig, die<br />

dann ihren Niederschlag in höherer Produktivität, besserer<br />

Qualität und letztlich auch in weniger Risiken für Sicherheit<br />

und Gesundheit finden. Letztlich kann durch eine vorbildliche<br />

Sicherheitsarbeit auch eine Schadensminimierung und damit<br />

eine geringere Haftung einhergehen.<br />

Volkmer betonte, dass der jährlich durchgeführte Wettbewerb<br />

eine von zahlreichen Hilfestellungen ist, die MIRO den Unternehmen<br />

bereitstellt, um die betriebliche Sicherheitsarbeit zu unterstützen.<br />

Hiermit wird quasi eine Art „Benchmark“ durchgeführt,<br />

und letztlich auch motiviert, denn: „Welcher Betriebsleiter möchte<br />

nicht gerne hier auf dem Podium stehen und eine Auszeichnung<br />

in Empfang nehmen?“, so Volkmer.<br />

Bei der Übergabe der Urkunden durch Thorsten Volkmer<br />

zusammen mit dem scheidenden MIRO-Präsidenten Dr. Gerd<br />

Hagenguth zeigte sich, dass einige Spitzenreiter gleich<br />

Urkunden für zwei Jahre mit nach Hause nehmen konnten.<br />

Übrigens: Unfallfreiheit über mehrere Jahre lässt auch kleinere<br />

Gesteinsbetriebe in der Rangliste nach „oben“ wandern.<br />

Erwähnenswert ist hier das Engagement der Alfred Dörflinger<br />

GmbH, die seit nun mehr <strong>22</strong> Jahren unfallfrei arbeitet und die<br />

goldene Urkunde im Bereich „Naturstein“ sowohl für die Jahre<br />

2021 und als auch 2020 in Empfang nehmen konnte – damit<br />

hat sich dieses Unternehmen zuletzt bereits dreimal Gold in<br />

Folge verdient. Unternehmen, die drei, fünf oder sieben Jahre<br />

in Folge unfallfrei gearbeitet haben, erhalten von MIRO zudem<br />

eine „Belobigungsurkunde“.<br />

Preisträger<br />

Kies- und Sandbetriebe 2020 und 2021<br />

Silbermedaillen:<br />

Werk Gambach der Quarzwerke GmbH<br />

Werk Schladebach/Wallendorf der Mitteldeutsche<br />

Baustoffe GmbH<br />

Goldmedaille:<br />

Werk Lindwerder der Heidelberger Sand und Kies GmbH<br />

(Dieses Unternehmen hat sich in beiden Jahren weitere zwei<br />

Bronzemedaillen für die Werke Bittstätt und Neukloster verdient)<br />

Interessant: Sämtliche Preisträger platzierten sich sowohl<br />

2020 als auch 2021 an der Wettbewerbsspitze ihrer Kategorie.<br />

Preisträger<br />

Natursteinindustrie 2020 und 2021<br />

Bronzemedaillen:<br />

Werk Billstein der F.C. Nüdling GmbH (2020)<br />

Werk Kupferberg der Hartsteinwerke Schicker OHG (2021)<br />

Silbermedaille: Werk Seebach der VSG Schwarzwald<br />

Granit-Werke GmbH & Co. KG (beide Jahre)<br />

Goldmedaille: Alfred Dörflinger GmbH (beide Jahre)<br />

www.bv-miro.org<br />

Ausgezeichnet<br />

URKUNDEN FÜR SICHERHEITSERFOLGE: Unternehmen der Gesteinsindustrie müssen täglich in schwierigem Umfeld agieren. Dr. Gerd<br />

Hagenguth und Thorsten Volkmer würdigen die Besten im Einsatz für eine wirksame Gefahrenabwehr. Fotos: Sven Hobbiesiefken<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

53<br />

Hat frühe Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

eigentlich einen sinnvollen Effekt?<br />

Nach derart viel Energie, damit verbundenen Möglichkeiten<br />

und Zukunftsaussichten, holte ein Erfahrungsbericht aus der<br />

Wirtschafts- und Urlaubsregion Bodensee-Oberschwaben<br />

zum Thema „Massenströme und Klimadiskussion“ die Zuhörerschaft<br />

dort ab, wo sie vielfach ihre eigenen Ärgernisse verortet.<br />

Der seit Sommer 2021 pensionierte ehemalige Direktor<br />

des Regionalverbandes berichtete über den Trubel rund um<br />

die Verabschiedung der Fortschreibung des Regionalplans<br />

Ende Juni wenige Wochen vor seinem Abschied aus dem<br />

Arbeitsleben. Nach sechs Jahren Arbeit, 26 öffentlichen Versammlungen,<br />

7500 Stellungnahmen, umfangreicher Synopse,<br />

Umweltbericht, Abwägungsunterlagen etc. sahen sich die<br />

Verantwortlichen auf den letzten Metern hinsichtlich der Kapitel<br />

„Bedarf an heimischen mineralischen Rohstoffen“, Abschnitt<br />

„Ermittlung des Bedarfs“, einem Sturm der Entrüstung<br />

sogenannter Aktivisten ausgesetzt.<br />

Kurze Wege von der Gewinnung zum Nutzer gelten als<br />

Argument nichts, wenn dazwischen eine Staatsgrenze liegt<br />

– jedenfalls war es dieses Argument, an dem sich der Gegenwind<br />

aufbaute, angefacht mit „freundlicher Unterstützung“ des<br />

SWR, mehr unter: https://www.swr.de/swraktuell/badenwuerttemberg/friedrichshafen/umstrittener-regionalplan-sollverabschiedet-werden-100.html,<br />

sowie verschiedenen Zeitungen.<br />

Eine regionalplanerische oder genehmigungsrechtliche<br />

Steuerung des Handels über Ländergrenzen hinweg, wie sie<br />

in diesem Kontext teilweise gefordert wird, ist aber weder<br />

möglich noch Sinn eines Regionalplanes. Schon das Wort<br />

allein sollte das Ansinnen einer unzulässigen Absatzsteuerung<br />

verbieten. Mit Klimaargumenten, „Aktivisten“ auf dem Dach,<br />

untauglichen Alternativvorschlägen und mehr konfrontiert,<br />

stellen sich die Verantwortlichen nun die berechtigte Frage,<br />

was eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung eigentlich bringen<br />

soll, wenn nach vermeintlicher Ausräumung aller Dissenspunkte<br />

erst ganz am Ende zum großen Sturm geblasen wird.<br />

Das Klima-Thema aus der Gegenrichtung greift die offensive<br />

vero-Klima-Kampagne rohstoffzukunft.de auf. Unter der<br />

Überschrift: „Wir bauen Zukunft. Für die Welt von morgen“, soll<br />

die Öffentlichkeit vom positiven Klimabeitrag der Branche sowie<br />

der Mitgliedsunternehmen erfahren, während gleichzeitig Mitgliedsunternehmen<br />

auf dem Weg zu einer noch besseren Klimabilanz<br />

begleitet werden. Branche, Politik und Bürgerschaft<br />

sollen auf diese Weise zum Miteinander finden, so der Plan.<br />

Bausteine auf dem Weg dahin sind vero-Klimazertifikat, Energieeffizienz-Netzwerk,<br />

persönliche Beratung, Informationsveranstaltungen<br />

sowie Print- und Online-Werbemittel. Als Fokusthemen<br />

wurden passend dazu die Themen Lieferradius,<br />

Energieeffizienz, Recycling, Natur-/Artenschutz gewählt sowie<br />

mit Argumenten und eindrücklichen Bildern untersetzt.<br />

Beworben wird die Kampagne über verschiedene Kanäle:<br />

Neben der Kampagnen-Website und Pressearbeit sollen auch<br />

Social-Media und die Google-Optimierung punkten.<br />

„Woher dürfen Rohstoffe kommen?“, diese Frage sollte<br />

seitens der Autobahn GmbH beantwortet werden, um die<br />

Mit der WDV2024 TEAM Schritt für Schritt zu digitalen Prozessen<br />

Stellen Sie Ihr Unternehmen zukunfts- und krisensicher auf und bauen Sie eingefahrene<br />

Geschäftsprozesse schrittweise digital aus. Belege auf Papier und digitale Prozesse<br />

müssen sich dabei, dank PxScanRouter und der WDV2024 TEAM, nicht ausschließen.<br />

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Der PxScanRouter liest automatisiert Lieferscheine, Fuhrrapportzettel, etc. von<br />

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WORKSHOPREIHE A: Die Blocküberschriften „Mineralische Rohstoffgewinnung<br />

und CO 2 -Diskussion“, „Zukunftsträchtige Energien: Erzeugung, Pufferung<br />

und Lastausgleich in Einklang bringen“ sowie „Regionale Rohstoffgewinnung:<br />

Ein Beitrag zum Klimaschutz“ bildeten das Dach über den interessanten<br />

Vorträgen. Sie zeigten, dass die Branche den Anschluss an Zukunftsthemen<br />

nicht erst mühsam suchen muss, sondern längst hat.<br />

Zielsetzung für klimafreundliche Ausschreibungen und das<br />

Vergaberecht transparenter zu machen. Dem in der Ankündigung<br />

ziemlich klaren Ansinnen gingen allerdings eine umfängliche<br />

Selbstvorstellung des Switch von der früheren<br />

Zuständigkeit auf das jetzige Unternehmen sowie eine Vorstellung<br />

verschiedener Bauweisen und Regelwerke voraus.<br />

Die eigentliche Antwort lautet knapp: Zielsetzung für die klimafreundliche<br />

Ausschreibung und Vergabe ist eine aktuelle<br />

Auflistung regionaler Rohstoff-Lieferanten sowie eine Reduzierung<br />

des CO 2 -Fußabdrucks – was man auch „kurze Lieferwege“<br />

nennen kann. Hinzu kommen eine umweltschonende<br />

Gewinnung, der Einsatz von RC-Material (Asphalt/Beton)<br />

und definierte Lieferbedingungen (gemäß FGSV). Außerdem<br />

sollen Leistungsbeschreibungen angepasst und Vorgaben<br />

verschärft werden. Letzteres dürfte spannend werden, speziell<br />

in der nächsten Zeit.<br />

Nachnutzung unter neuen Vorzeichen<br />

An das Bundesumweltministerium richteten sich die Fragen<br />

„Was ‚wünscht‘ sich der Naturschutz – auch unter Berücksichtigung<br />

von ‚Natur auf Zeit‘?“, und: „Welche Folgenutzungen<br />

gilt es unter Klimaaspekten neu zu denken?“.<br />

Bekannte Nachnutzungskonzepte üblicher Art kommen<br />

demnach auch in Zukunft nicht aus der Mode; in Bezug auf<br />

Natur- und Klimaschutz erhalten natürliche Sukzession, Renaturierung,<br />

naturnahe Gestaltung, Wiedernutzbarmachung<br />

durch Aufforstung und die damit verbundene CO 2 -Speicherung<br />

möglicherweise den Vorzug. Aufgrund der langen Zeitspanne<br />

zwischen Genehmigung und Nachnutzung sei aber<br />

auch eine dynamische Interpretation von Nachnutzungsverpflichtungen<br />

von Bedeutung, um vielfältige und klimaresistente<br />

Lebensräume zu generieren. Beim Thema „Natur auf Zeit“<br />

tritt nun wohl angesichts der passenden Pflöcke im Insektenschutzgesetz<br />

und der nachgewiesenen Erfolge ein erfreulicher<br />

Wandel ein, der zur Anerkennung sowie Entwicklung des Themas<br />

führt. Vorschläge aus einem F&E-Vorhaben des Bundesamtes<br />

für Naturschutz wie: „mehr Auslegungsspielraum im<br />

Rahmen von § 44 Abs. 5 S. 2 BNatSchG“, „Ausnahmeerteilung<br />

nach § 45 Abs. 7 BNatSchG“ sowie die Orientierung an Umsetzungsbeispielen<br />

bringen die Möglichkeiten voran. Auch der<br />

bayerische Ansatz der Vorabausnahme muss kein Exot bleiben,<br />

da die 2021 überarbeitete Fassung des EU-Kommissions-Leitfadens<br />

zum strengen Schutzsystem für Tierarten von<br />

gemeinschaftlichem Interesse einen neuen Abschnitt zu<br />

„Natur auf Zeit“ beinhaltet und die Erteilung von Vorabausnahmen<br />

in bestimmten Fällen anerkennt. Weitere neu angedachte<br />

und zugunsten von „NaZ“ formulierte Vorschriften im<br />

BNatSchG wurden aufgeführt. Ein Lichtblick, an dem die Beharrlichkeit<br />

der MIRO-Arbeit einen wichtigen Anteil hat.<br />

Die richtigen Bäume und Sträucher bei sich änderndem<br />

Klima für optimale forstliche Rekultivierungen auszuwählen,<br />

ist Teil des Erfolgs der Maßnahme unter sich möglicherweise<br />

ändernden Bedingungen. Das Institut für Waldbau der TU<br />

Dresden empfiehlt dafür eine Diversifizierung, sprich: bei den<br />

Baumarten und Sträuchern sollten alle ökologischen Charaktere<br />

in Mischbeständen einbezogen werden. Schluss-, Intermediär-<br />

und Pionierarten, Baumarten mit weiter ökologischer<br />

Amplitude ebenso wie Spezialisten bedeuten eine Risikostreuung,<br />

um auch unter neuen klimatischen Bedingungen Waldstrukturen<br />

zu schaffen. Erläutert wurden in diesem Zusam-<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

55<br />

menhang auch die Vorteile von Vorwäldern, der Einsatz von<br />

Anwuchshilfen sowie von Hilfspflanzendecken. Für die Pflegephase<br />

nach Etablierung empfiehlt es sich, auf klimatolerante<br />

Baumarten hin zu pflegen, um eine konsequente Förderung<br />

der Zukunftsbäume zu erreichen. Ferner lebt die Bestandsstabilität<br />

von der Integration natürlicher Prozesse (Naturverjüngung).<br />

Kurz: Setzt Waldbau bei Unsicherheit auf Diversifizierung,<br />

kann fast nichts schiefgehen. Wenn sie prächtig<br />

herangewachsen sind, die neuen Nutzholzwälder, kann möglicherweise<br />

auch mit etwas mehr Berechtigung über das Thema<br />

Holzbau philosophiert werden.<br />

Unter der Überschrift: „Heimische Rohstoffe nutzen: Stein<br />

und Holz – Versuch einer realistischen Abschätzung der Potenziale<br />

für eine glaubwürdige Politikberatung“, wurde die Frage<br />

aufgeworfen, ob der (Wohnungs-)Bau in Bezug auf den Holz-<br />

Hype vielleicht auf dem Holzweg ist.<br />

Zuerst die Statistik: Etwa 31 % der Landesfläche in<br />

Deutschland sind Wald, Seit 1992 hat die Fläche um knapp<br />

2 % zugenommen. 91 % der Waldfläche sind nutzbar, 4 %<br />

aus Schutz- und anderen Gründen nicht. Ansinnen der Holzbauunterstützung<br />

ist es, „klimaschädliche“ mineralische Baustoffe<br />

zurückzudrängen. Kleine Bilanz: Auf Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

entfallen etwa 11 %, auf Mehrfamilienhäuser<br />

etwa 21 % des Zementverbrauchs in Deutschland.<br />

Die Beurteilung des Rohholzpotenzials ist entscheidend<br />

dafür, was beim Holzbau überhaupt ohne Importe geht. Sie<br />

wurde anhand von drei Waldbewirtschaftungsszenarien bis<br />

zum Jahr 2052 dargestellt: Das Basisszenario steht im Wesentlichen<br />

für ein „weiter so wie jetzt“, das Holzpräferenzszenario<br />

(Förderszenario) hieße die Anteile schnell wachsender<br />

Nadelhölzer zu erhöhen und naturschutzfachliche Maßnahmen<br />

zu ignorieren, während das Naturschutzszenario (Restriktionsszenario)<br />

auf höhere Anteile an Laubholz setzt und<br />

größere Nutzungseinschränkungen vorsieht.<br />

Unter der Annahme, dass zusätzliche Holzmengen ausschließlich<br />

im Holzbau verwendet würden, ergäben sich verschiedene<br />

Substitutionsquoten für Beton zwischen 1 und<br />

79 % – Letzeres freilich lediglich im Präferenzfall. Ohne Importe<br />

hieße das: Substitution konstruktiver Holzbauprodukte<br />

aus Nadelholz durch Laubholz (Basis-/Naturschutzpräferenzszenario).<br />

Dafür fehlen derzeit allerdings die nötigen baurechtlichen<br />

Regelungen. Wenig realistisch dürfte eine Vergrößerung<br />

der forstwirtschaftlichen Flächen im Inland sein.<br />

Auch bei einer Steigerung der Holzverfügbarkeit bis 2052<br />

ohne zusätzliche Importe konkurrieren verschiedene Industrien<br />

um den Rohstoff. Dass Zuwächse nur im Bau verwendet<br />

werden können, ist unwahrscheinlich. Und: Selbst bei einer<br />

Verdopplung der derzeitigen Holzbauquote wäre im Hochbau<br />

mit einem Rückgang des Betonvolumens von lediglich 4 % zu<br />

rechnen. Beim Vergleich des Flächenbedarfs zur Gewinnung<br />

von mineralischen Rohstoffen und Holz-Baustoff je Hektar –<br />

500.000 m³ Gesteinsbaustoff stehen hier 1000 m³ Nutzholz<br />

gegenüber – sollte endgültig klar werden, dass die Pro-Holzbau-Brechstange<br />

möglicherweise schief angesetzt wird.<br />

Dennoch: Beton steht im Klimafokus. Hier schließt sich der<br />

Kreis zu den ersten Vorträgen der Workshopreihe A, mit den<br />

geschilderten Möglichkeiten über CO 2 -Senkungsmaßnahmen<br />

bei der Zementproduktion auch den Beton absehbar<br />

„klimaneutral“ zu produzieren. Technologieoffenheit zu<br />

erhalten, ist dafür aber ein wichtiger Schlüssel – und Grundlage<br />

eines fairen Wettbewerbs.<br />

GUTE ATMOSPHÄRE: Der lange vermisste Austausch wurde intensiv<br />

nachgeholt. Das traf für die Pausengespräche ebenso zu wie für die rege<br />

Diskussion im Anschluss an die Vorträge.


56<br />

TREFFPUNKT<br />

B-Gleitung erwünscht: Technische Möglichkeiten<br />

und Fallstricke analysiert<br />

Da die Gesteinsbranche bei technischen Innovationen, Nachhaltigkeit<br />

und Themen wie Recycling hochmodern unterwegs<br />

ist, überrascht es doch, wie orchideenhaft das Wissen darum<br />

allgemein gesellschaftlich noch ist. Denn so einige Branchen<br />

könnten sich eine dicke Scheibe von MIRO-Unternehmen abschneiden.<br />

Gerade im Hinblick auf sparsamen Energieeinsatz<br />

durch moderne Technik und die Digitalisierung sind viele Unternehmen<br />

weit vorangekommen. Interessanterweise ist die<br />

Tatsache, eben als stationäres Unternehmen in Deutschland<br />

zu agieren, teils noch ein hartnäckiger Bremsklotz: Gerade auf<br />

dem Gebiet der Digitalisierung gilt es immer noch, mit infrastrukturell<br />

regionalen und auch teilweise traditionellen Hürden<br />

zu kämpfen, um in Richtung Optimum voranzukommen. Genau<br />

mit diesem Zwiespalt zwischen den eigentlich bestehenden<br />

Möglichkeiten und (noch) Unmöglichkeiten der Technisierung<br />

beschäftigte sich der Workshopblock B des ForumMIRO.<br />

In geschickter Kombination von Altbewährtem und Neudazugewonnenem<br />

wurde die versprochene Informationsbandbreite<br />

abgedeckt. Heißt konkret: klassisches Forum vor Ort<br />

plus digitale Zuschaltungen von Fachleuten.<br />

Abwarten ist keine Strategie<br />

So die Essenz des ersten B-Workshops. Unter der Überschrift<br />

„Großes Denken, um im Detail zu punkten“ fanden sich Expertinnen<br />

und Experten zusammen, um die gesamte Tendenz der fortschreitenden<br />

Digitalisierung der Branche sichtbar zu machen. Denn so<br />

innovativ und pionier-esk diese voranschreitet, existieren doch<br />

einige blinde Flecken, die einer genaueren Betrachtung bedürfen.<br />

Sind auf der einen Seite, komplett autonom über einen digitalen<br />

Zwilling gesteuerte Muldenkipper mit entsprechend verbauter Sensorik<br />

unterwegs und auch im Aufbereitungssegment miteinander<br />

„sprechende“ automatisierte Systeme zu finden, zeigt sich auf der<br />

anderen Seite, dass laut Recherchen von Macrix Software immer<br />

noch 34 % der KMU keine ausreichende Digitalkompetenz vorweisen<br />

können. Damit liegt Deutschland im globalen Vergleich weit<br />

zurück. Allein um das auszugleichen, müssten die jährlichen Investitionen<br />

in diesem Bereich um das Dreifache erhöht werden. Und<br />

das, obwohl der Mittelstand durchschnittlich bereits 17.000 Euro<br />

WORKSHOPREIHE B: Digitalisierung I & II mit „Großes denken um im Detail zu punkten“ sowie „Konkreten Nutzen über verschiedene Wege<br />

erzeugen“ wurde hier ergänzt durch den Block „Technik: smart, effektiv und energiearm“ sowie „Recycling? Natürlich – und wir können es!“<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


ORGANISIERTE GESTEINSFAMILIE AM MIRO-STAND: Stefan Janssen,<br />

Susanne Funk, Christian Strunk, UEPG-Präsident Antonis Antoniou<br />

Latouros, Dr. Gerd Hagenguth und Walter Nelles.<br />

GEMEINSAMER ERFOLG: Bisher-MIRO-Präsident Dr. Gerd<br />

Hagenguth und sein gewählter Nachfolger Christian Strunk (o.l.)<br />

ziehen eine positive Bilanz. Walter Nelles, stellv. HGF MIRO, und alle<br />

anwesenden Geschäftsführerkollegen der MIRO-Verbandsfamilie in<br />

den Regionen sowie des Dachverbandes bbs übernahmen Moderationen<br />

einzelner Programmbausteine. Geoplan-Chef Dr. Friedhelm<br />

Rese dankt im Nachgang Dr. Hagenguth nochmals für den Mut, die<br />

Veranstaltung gemeinsam „durchzuziehen“, Susanne Funk, hier mit<br />

Tom Hegermann, Moderator der Podiumsdiskussion, hat speziell<br />

für die politischen Schwerpunkte gekämpft.<br />

pro Jahr in dieses Segment investiert. Hier ist also noch Luft nach<br />

oben. Und die Handlungsstrategie zur Veränderung lautet wie?<br />

Zunächst, dass Stillstand wahrscheinlich das Einzige ist, was man<br />

in diesem Thema falsch machen kann. Denn dann ist langfristig<br />

weder Markt- noch Konkurrenzfähigkeit zu erwarten. Der Fachkräftemangel<br />

in allen Bereichen macht es ehrlicherweise auch nicht<br />

einfacher, die Digitalisierungsdefizite mal eben schnell aufzuholen,<br />

die aus zahlreichen – sicher ab und an auch berechtigten – Gründen<br />

nicht stattfinden konnten. Doch wie vorgehen? Der (digitale)<br />

Teufel liegt hier im Detail. Um technisch weiterzukommen, kann an<br />

den unterschiedlichsten Stellen angesetzt und optimiert werden.<br />

Nicht immer geht es um die eine große Investition. Als ersten Schritt<br />

könne man die unterschiedlichen, bereits vorhandenen Qualifikationen<br />

im Unternehmen noch einmal (neu) bewerten. Was wurde<br />

vielleicht in der Vergangenheit übersehen? Gibt es verstecktes<br />

Potenzial? Nur spezialisiertes Know-how macht am Ende unersetzlich<br />

und Daten gelten als das Gold des 21. Jahrhunderts. Big<br />

Data ist immer noch ein Thema, aber es kann sich auch lohnen,<br />

klein ins Große einzusteigen und die eigenen Daten einer gründlichen<br />

Analyse als Basis für Entscheidungen zu unterziehen. Damit<br />

kann kein KMU falsch liegen. Auf den Blick nach innen folgt der<br />

Blick nach außen, nach links und rechts. Wer eignet sich für ein<br />

Bündnis oder eine Interessengemeinschaft? Mit Kooperationen –<br />

zum Beispiel Unis oder Fachhochschulen – können zusätzlich Potenziale<br />

gebündelt und gleichzeitig in die eigene unternehmerische<br />

Zukunft investiert werden. Manchmal genügt schon ein Detail, nicht<br />

immer ist gleich das ganze Rad neu zu erfinden.<br />

und was braucht welche Zeit? Nicht alles muss sofort umgesetzt<br />

werden. Manches ist sofort gar nicht möglich. Denn auch Kosten<br />

und Gegebenheiten für eine Digitalisierung müssen differenziert<br />

werden. In Bezug auf Sensorik variieren die Kosten beispielsweise<br />

je nach Baumaschine. Da kommt es auf das Gerät an. Bei Software<br />

hängt der Kostenfaktor von Applikation und Service ab. Für Belange<br />

der Infrastruktur – Übertragungen von Daten von Mobilgeräten<br />

u. a. – stellt sich zuallererst die Frage, ob die vorhandene WLAN-<br />

Abdeckung ausreichend ist. An diesen Punkten fangen die Probleme<br />

in der Umsetzung häufig schon an. Generell sollte daher<br />

immer geschaut werden, welche Investitionen wirklich sinnvoll sind.<br />

Die Kosten für Digitalisierungsprozesse sollten stets so gehalten<br />

werden, dass die Marktfähigkeit nicht beeinträchtigt wird – nur<br />

dann bleibt vom Optimierungspotenzial auch wirklich das Potenzial.<br />

Unternehmerisch muss klar sein, was erreicht werden soll, um<br />

anschließend detailliert die dafür nötigen Schritte festzulegen. So<br />

schaffen es Visionen in die Realität.<br />

Der Forum-Charakter des Workshops bot eine ideale Möglichkeit,<br />

zu diesem Thema direkt in Austausch zu treten. So konnten<br />

lang erfahrene Kenner der Branche ihre Erfahrungen teilen und<br />

selbst der Branchennachwuchs aus Digital-Natives erklärte, dass<br />

für sie vornehmlich smarte Datenbankstrukturen, in denen Prozessketten<br />

optimal digital erfasst werden können, am Ende den<br />

entscheidenden Ausschlag dafür bilden können, ob man sich für<br />

ein Unternehmen entscheidet oder nicht. Eine derartige Investition<br />

Von Zukunftsvisionen in die Realität<br />

Damit es eine Vision von der Vorstellung in die Wirklichkeit schafft,<br />

war sich die Fachrunde Digitalisierung bei einem Punkt einig: Planung<br />

ist das A und O und die bereits erwähnte Detailsicht ausschlaggebend.<br />

Bereits zu Beginn sollte genau festgehalten werden,<br />

was die verschiedenen Stufen des Prozesses sind, der angestoßen<br />

werden soll. An welchen Stellen braucht dieser Durchgängigkeiten<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


58<br />

TREFFPUNKT<br />

könnte sich also auch hinsichtlich der Nachwuchsgewinnung lohnen.<br />

Bei einem Punkt waren sich alle einig: Es gibt nicht den einen<br />

richtigen Weg. Jedes Unternehmen ist einzigartig und sollte die<br />

eigenen Besonderheiten für Entwicklungen im Blick behalten.<br />

Gleichzeitig sollte nicht vergessen werden, dass viele im selben<br />

Boot sitzen und man sich durchaus kooperativ gemeinsam den<br />

aktuellen Herausforderungen stellen kann.<br />

Wartezeiten produktiv nutzen<br />

Im Workshop 2B gab es Einblicke in unternehmerisch-kreative<br />

Aktivitäten, die sich während coronabedingter Einschränkungen<br />

erst recht entfalteten. Wieder lautete die Devise: Bevor man sich<br />

in Visionen verliert, sollte man erst einmal schauen, was bereits<br />

jetzt in anderen Bereichen hervorragend funktioniert.<br />

Vertriebsmöglichkeiten über digitale Kanäle umfangreich ausschöpfen<br />

zu können, ist eine komplexe Angelegenheit. Deshalb<br />

holte sich Thyssenkrupp für Lösungsideen Digital-Natives mit<br />

ins Team. Letztendlich entstand dadurch die Idee, den<br />

Materialhandel ähnlich dem großer Online-Versandhändler anzulehnen<br />

an: „Kunden, die dies gekauft haben, interessierten<br />

sich auch für …“. Durch dieses Beispiel kreativen Datenmanagements<br />

war es möglich, der eigenen Produktpalette mehr<br />

und umfangreichere Sichtbarkeit zu verleihen. Auch das positive<br />

Kundenfeedback unterstütze die vermutete unbewusste Nachfrage<br />

in diesem Bereich. Die Frage, wie man anderen Menschen den<br />

eigenen Betrieb nahebringen kann, wenn diese doch ihr Wohnzimmer<br />

gar nicht verlassen können, stellten sich die Verantwortlichen<br />

eines Mitgliedsunternehmens der Initiative KiWi Oberrhein. Sie<br />

entwickelten mit dem „digitalen Kieswerk“ letztendlich eine Lösung<br />

aus bereits für Verbraucher bekannten und angenommenen digitale<br />

Elementen. Am PC oder auch mittels VR-Brille kann man nun<br />

den Baggersee mit Gewinnungsgerät und Aufbereitung ausgiebig<br />

virtuell erkunden. In diesem Fall brachte die Digitaltechnik ganz<br />

ohne Glanz und Glamour die geeignete Lösung. Es geht also nicht<br />

immer darum, groß zu denken, sondern geeignet zu denken. Auf<br />

diese Weise können auch gezielt Themen im wahrsten Sinne des<br />

Wortes gläsern fokussiert werden.<br />

Darüber hinaus gilt: Der Zugang zum Thema nachhaltige Rohstoffgewinnung<br />

für eine breitere Masse ist auch hier durch eine<br />

Kombinationslösung aus „Altem“ und „Neuen“ möglich. In diesem<br />

Fall durch zusätzliche Besuche in (Berufs-)Schulen oder<br />

Universitäten, im Gepäck den ISTE-Geokoffer – der manchmal<br />

am Ende sogar dagelassen wird, schlichtweg weil er auf Begeisterung<br />

trifft. Ebenso das virtuelle Kieswerk: Nach diversen Gesprächen<br />

mit Gemeinderäten entschieden manche, die imposante<br />

Rundum- und -einsicht auf ihrer Homepage zu verlinken.<br />

So zeigt sich wieder, um bestimmte Türen öffnen zu können,<br />

muss man sie manchmal zuvor selbst einbauen. Genau das gilt<br />

auch dann, wenn es darum geht, neue Vertriebswege für Körnungsprodukte<br />

in Anspruch zu nehmen. Inzwischen tummeln<br />

sich im Markt dafür allerhand Plattformen, zwischen denen zu<br />

wählen gar nicht so leicht ist. Die Befürchtung, online liefe das<br />

Geschäft nur über den Preis, muss nicht haben, wer sich für das<br />

richtige Modell entscheidet, über das dann auch der Vorteil kurzer<br />

Lieferwege im Sinne der Umwelt gut abgebildet wird.<br />

Ganzheitliche Kettenreaktionen<br />

Am abschließenden Forum-Tag lag der Fokus auf Optimierungsmöglichkeiten<br />

in bereits funktionierenden technischen Abläufen.<br />

Hier zeigte sich am Beispiel des landwirtschaftlichen Tagesgeschäfts,<br />

dass es oft nicht der Blick auf die Einzelmaschine ist,<br />

der etwas verändert, sondern der analytische Blick auf die gesamte<br />

Prozesskette. Auch die beste Technik kann Abläufe nicht<br />

optimieren, wenn schlichtweg Wartezeiten oder Flaschenhälse<br />

verantwortlich dafür sind, dass Prozesse verlangsamt werden.<br />

Die Gegebenheiten und Umstände, die dabei berücksichtigt werden<br />

sollten, können von Betrieb zu Betrieb, Region zu Region<br />

und Land zu Land variieren. Daher ist ein ganzheitlicher Blick auf<br />

alle Glieder der Prozesskette notwendig.<br />

Trotzdem bleibt die Frage: Woher weiß ich, an welcher Stelle sich<br />

eine Investition in Digitales lohnt? Als Faustregel könnte gelten:<br />

Systeme sind vor allem da wichtig, wo der Zugriff schwierig wird.<br />

Vieles Neue beginnt daher im Bergbau, weil die Maschinen größer<br />

sind, der Zugang schwieriger und der Ausfall fataler. Doch überall<br />

werden die Anforderungen an Maschinen immer strenger, die Produkte<br />

müssen sich anpassen und auch Energie wird nicht immer so<br />

verfügbar sein, wie wir es jetzt gewohnt sind, daher ist es notwendig,<br />

jetzt gute Vorbereitungen zu treffen. Zum Beispiel mit Maschinen,<br />

die dazulernen und sich anpassen. Mit Connected Equipment wie<br />

Wearmonitoring, mit dem wir Abnutzung sehen können, ohne den<br />

Brecher aufzumachen. Mit Online-Services wie der DIY-Helmbrille,<br />

vorgestellt von Magotteaux, die Technikerbesuche bald zum größten<br />

Teil optimieren bis überflüssig machen könnte. Solche Innovationen<br />

überzeugen wegen ihres Nutzwertes am Ende auch den größten<br />

Digitalmuffel. Allein schon durch die Tatsache, dass nicht Hunderte<br />

Kilometer für ein Mini-Ersatzteil zurückgelegt werden müssen. So<br />

und nur so können am Ende auch die Angst und die Hürden vor<br />

Digitalisierung überwunden werden. Im Bewusstsein, dass die Technik<br />

ja erschaffen wurde, damit wir uns Dingen widmen können, die<br />

Menschen einfach besser beherrschen als automatisierte Technik.<br />

Absolut gar keine Angst hat die Branche vor dem Thema Recycling,<br />

vielmehr steckt sie selbst mittendrin, befürwortet Fortschritte<br />

in diesem Segment, treibt sie durch eigene Initiativen selbst mit<br />

voran und ist von einer ganzen Reihe Zwitterunternehmen geprägt,<br />

die beides tun. Ein selten interessantes Beispiel stellt die bemerkenswerte<br />

Anlage in Hünxe dar, die erstens mehr kann als andere<br />

ihrer Art und zweitens auch die Ausgründung eines Sand- und<br />

Kiesunternehmens ist.<br />

Beim Rundgang an den Ständen der Fachausstellung und<br />

auf konkrete Nachfragen hin wurde deutlich, dass die Tendenz,<br />

diese technischen Hilfen bspw. auch in Form von Remote-<br />

Services anzunehmen, seit Beginn der Corona-Einschränkungen<br />

stark zugenommen hat. All das ist möglich, weil diese<br />

Branche sehr stark auch vom Vertrauen untereinander lebt:<br />

Anwender, Ausrüster und Dienstleister bilden hier noch eine<br />

Einheit, wie sie anderswo inzwischen ganz selten zu finden ist.<br />

Genau deshalb war es auch so großartig, die reale Begegnung<br />

nach langer Zeit zu erleben. Viele dankten den Veranstaltern<br />

und Organisatoren explizit für die gezeigte Nervenstärke.<br />

Für Letztere danken an dieser Stelle ebenfalls die Autorinnen<br />

des Veranstaltungsberichtes. Er ist aus lauter Freude, dabei<br />

gewesen zu sein, gewaltig lang geworden. Und das auch noch<br />

ohne separat die Referenten (oder in einzelnen Fällen Ersatzleute)<br />

und ihre Funktionen dezidiert aufzuführen. Wem diese<br />

Info fehlt, findet Aufklärung im Programm, dass sowohl auf der<br />

Internetseite von MIRO als auch unter der angegebenen Webadresse<br />

noch zur Verfügung steht. (gsz/jis)<br />

www.forummiro.de<br />

www.bv-miro.org<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


ForumMIRO-Fachausstellung 2021<br />

Fotos: Sven Hobbiesiefken


GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong><br />

ENDLICH RAUSKOMMEN,<br />

wieder das tun, was den Job<br />

so interessant macht – mit<br />

Menschen in Kontakt treten,<br />

reden, gemeinsam gar neue<br />

Ideen entwickeln. Die Aussteller<br />

genossen das Miteinander<br />

und hatten sich ins Zeug<br />

gelegt. MIRO desgleichen:<br />

Walter Nelles, Sprecher der<br />

GF, und Präsident Christian<br />

Strunk besuchten (nicht nur,<br />

aber ganz speziell) ihre außerordentlichen<br />

Mitglieder und<br />

überreichten ihnen Urkunden<br />

über ihre Mitgliedschaft.


62<br />

TREFFPUNKT<br />

SUPER GELAUFEN: Nach einem Ausfalljahr war der Info-Bedarf groß. Dr. Andre Baumann MdL erläuterte die Positionen der<br />

Landesregierung zum Baustoffrecycling.<br />

Recyclingtag der klaren Worte<br />

Ende Oktober kamen rund 270 Teilnehmer aus Unternehmen, Politik, Verwaltung<br />

und Wissenschaft zum ISTE-Recyclingtag in die Filharmonie. Zusätzlich<br />

wurde die Veranstaltung für Online-Nutzer im Netz gestreamt. Es<br />

galt, die Mantelverordnung zu bewerten und ihre Konsequenzen für den<br />

Alltag und das Recycling von Baurestmassen auszuloten. Deshalb stand<br />

die Verordnung im Kontext der Themen „Ressourcenschonung“ und „nachhaltiges<br />

Massenstrom-Management“ im Mittelpunkt.<br />

ELOQUENT DISKUTIERT: Um Recyclingbeton und RC-Zuschläge ohne unnötig lange Wege<br />

drehte sich die Abschlussdiskussion.<br />

hre Themen sind auch unsere“,<br />

„Istellte Umwelt-Staatssekretär Dr.<br />

Andre Baumann MdL fest. Da Baden-<br />

Württemberg bis 2040 klimaneutral<br />

werden wolle, müssten alle Potenziale<br />

der Kreislaufwirtschaft gehoben werden.<br />

Klimaschutz müsse man als ökologische<br />

Pflicht und ökonomische<br />

Chance verstehen. Er kündigte einen<br />

Strategiedialog mit den Akteuren der<br />

Bauwirtschaft zum Thema „bezahlbarer<br />

Wohnraum“ an. Man müsse den Menschen<br />

aber auch ehrlich sagen, dass es<br />

ohne die weitere Gewinnung von Primärrohstoffen<br />

nicht gehen werde. Die<br />

Mantelverordnung weise in ihrer ab<br />

2023 gültigen ersten Fassung noch<br />

Schwächen auf, die es in einem Novellierungsverfahren<br />

zu korrigieren gilt. Er<br />

befürwortete in diesem Zusammenhang<br />

gemeinsame Projekte, um die Verordnung<br />

in den verbleibenden 1,5 Jahren<br />

bis zu ihrem Inkrafttreten auf Praxistauglichkeit<br />

zu prüfen. Dem QRB stellte<br />

er die weitere Anerkennung als Güteüberwachungssystem<br />

unter der Mantelverordnung<br />

in Aussicht.<br />

Christa Szenkler, Vorsitzende der<br />

Fachgruppe Recyclingbaustoffe und<br />

Boden im ISTE, warnte vor falschen Erwartungen<br />

an die Mantelverordnung.<br />

Hier habe man versäumt, eine Aussage<br />

zu den Themen „Bauherrenverpflichtung“<br />

sowie „Abfallende“ bzw. „Produktstatus“<br />

zu treffen. Dies müsse<br />

schnellstens nachgeholt werden.<br />

Welche Änderungen die neue Verordnung<br />

konkret für die Branche beinhaltet,<br />

erläuterte Dr. Bernd Susset. Er hat als<br />

Wissenschaftler der Uni Tübingen den<br />

Entwicklungsprozess der Verordnung<br />

anderthalb Jahrzehnte lang begleitet.<br />

Zusammen mit Peter Dihlmann, früher<br />

im LMU-Referat Kreislaufwirtschaft<br />

tätig, arbeitet er an einem „Handbuch<br />

Mantelverordnung“, das Unternehmen,<br />

Bauherren und Behörden bei der prak-<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


LÖSUNG VERZAHNT VORGETRAGEN: Beim „Recyclingtag der klaren Worte“ bauten die Vorträge<br />

der Referenten gut aufeinander auf. Fotos: iste<br />

tischen Umsetzung des Regelungswerkes<br />

helfen soll. Dihlmann wies zudem auf<br />

zahlreiche offene Fragen und mögliche<br />

Fehlstellen in der Mantelverordnung hin.<br />

Diese seien sowohl auf die besondere<br />

Kompromiss-Situation als auch auf<br />

deren erhebliche Komplexität zurückzuführen<br />

und sollten vor Inkrafttreten korrigiert<br />

werden.<br />

Die gemeinsamen Bemühungen der<br />

Rohstoffindustrie und der Bauwirtschaft<br />

um klimafreundliches und nachhaltiges<br />

Bauen beschrieb Thomas Möller, HGF<br />

Bauwirtschaft Baden-Württemberg und<br />

Vorstandsvorsitzender des gemeinsamen<br />

Netzwerkes Solid Unit. „Bauen und<br />

Abfälle vermeiden“ heiße die gemeinsame<br />

Devise der Netzwerkpartner.<br />

Dr. Daniel Laux vom Landesumweltministerium<br />

erläuterte, wie sich die Verwaltung<br />

auf die Umsetzung der Mantelverordnung<br />

in Baden-Württemberg<br />

vorbereitet. Vonseiten der Verwaltung<br />

sollen in Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaften<br />

Handreichungen und Interpretationen<br />

erarbeitet werden.<br />

Praktische Rechtsfragen der Kreislaufwirtschaft<br />

insgesamt stellte Rechtsanwalt<br />

Gregor Franßen, Kanzlei Kopp-<br />

Assenmacher & Nusser vor. Viele<br />

Grundsatzfragen der Kreislaufwirtschaft<br />

können auch mit der MantelV nicht vollumfänglich<br />

gelöst werden. Klar stellte er<br />

heraus, dass in der Praxis der Abfallbegriff<br />

oft missverstanden und zu eng gefasst<br />

werde. Beispielsweise könnten<br />

rückgewonnene Steine aus Baustellen<br />

ohne jeglichen Belastungsverdacht auch<br />

ohne Weiteres in Verkehr gebracht werden<br />

und seien keine Abfälle. Auch er<br />

sieht Novellierungsbedarf.<br />

Ein heißes Eisen für die gesamte<br />

Branche thematisierte Falk Fabian,<br />

technischer Referent in der Landesanstalt<br />

für Umwelt Baden-Württemberg<br />

(LUBW): Asbest. Bereits im Rahmen der<br />

Bestandsaufnahme und des Rückbaus<br />

müssten Asbestanteile ausgeschleust<br />

werden. Eine Nullfaser-Strategie im Verwertungsgeschehen<br />

sei jedoch weltfremd<br />

und unverhältnismäßig.<br />

Rund um das Thema „Recyclingbeton“<br />

drehte sich die Abschlussdiskussion<br />

der Veranstaltung. Unternehmer Walter<br />

Feess (Heinrich Feess GmbH und Co<br />

KG), Hagen Aichele (Holcim Kies und<br />

Beton) und Thomas Karcher (Kies und<br />

Beton AG) äußerten sich grundsätzlich<br />

positiv zum Einsatz von Recyclingbetonen.<br />

Gemeinsam sprachen sie sich dafür<br />

aus, Normen flexibler zu gestalten und<br />

die Anteile von Recyclingmaterial in Betonmischungen<br />

so zu erhöhen, wie es<br />

bereits in der Schweiz und in Österreich<br />

üblich ist. Aichele und Karcher sahen als<br />

Hersteller von Transportbeton die Transportwege<br />

des Materials als entscheiden-<br />

des Problem für dessen Klimaverträglichkeit<br />

an. Es mache keinen Sinn,<br />

eigentlich ressourcenschonendes Material<br />

über weite Strecken zu transportieren<br />

und so eine ungünstige CO 2 -Bilanz<br />

zu erzeugen. Man müsse mehr Recycler<br />

für die Herstellung von RC-Zuschlag für<br />

Beton gewinnen. Die Recyclinganlagen<br />

seien schließlich dezentral über das<br />

Land verteilt, was grundsätzlich eine<br />

optimale Versorgung der Betonwerke<br />

ermögliche. Wichtig seien insbesondere<br />

auch Zwischenlager für Bauabfälle in der<br />

Nähe der Ballungsgebiete. Alle drei<br />

sahen darin interessante Geschäftsmodelle<br />

der Zukunft.<br />

Als „Recyclingtag der klaren Worte“<br />

lobte QRB-Vorsitzender Michael Knobel<br />

die Veranstaltung. Er plädierte dafür,<br />

sich in Zusammenarbeit um die stärkere<br />

gesellschaftliche Akzeptanz von Recyclingbaustoffen<br />

zu bemühen.<br />

(Die ISTE-Recycling-Tage werden zusammen<br />

mit dem Qualitätssicherungssystem<br />

Recycling-Baustoffe (QRB) organisiert<br />

und veranstaltet.)<br />

www.iste.de<br />

Informationsauftakt zur Mantelverordnung<br />

Mitte September 2021 fand im Industrie-Club Düsseldorf ein erster Informationsauftakt zur Mantelverordnung statt. Eingeladen<br />

dazu hatten der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, vero, und der Baustoffüberwachungs- und Zertifizierungsverband<br />

Nordrhein-Westfalen, BÜV.NW.<br />

Im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung dieser Art standen kommende Herausforderungen. Berthold Heuser, Vorsitzender der<br />

vero-Fachgruppe Recycling-Baustoffe, eröffnete die Veranstaltung und führte durch das Programm. Petra Umlauf-Schülke und<br />

Prof. Dr. Jens Utermann, beide vom Umweltministerium NRW, referierten zu Neuerungen der Bundesbodenschutzverordnung<br />

sowie der Ersatzbaustoffverordnung. Dr. Henning Blatt, Kopp-Assenmacher & Nusser, informierte u. a. über das Abfallende sowie<br />

über den Begriff des Rezyklats, was zu einer regen Diskussion führte. Abschließend ging BÜV.NW-Geschäftsführer Markus<br />

Schumacher auf die Qualitätssicherung von RC-Baustoffen ein.<br />

Ab Frühjahr 20<strong>22</strong> wird es weitere Detailschulungen der Veranstalter geben. Angedacht sind Seminare zu ausgewählten Inhalten<br />

und Problemstellungen in Kleingruppen. Schulungsvorschläge zu einzelnen Themen aus der Praxis werden in der Geschäftsstelle<br />

gerne entgegengenommen.<br />

www.buev-nw.de<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

Erfolgreiche Premiere<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


64<br />

TREFFPUNKT<br />

MIRO-Betriebsleiter-Seminar wieder online<br />

TERMINBLITZ<br />

Am 15. und 16. Februar 20<strong>22</strong> haben Betriebsleiter und technische Fachleute aus Unternehmen der Gesteinsindustrie –<br />

entgegen der Vorausplanungen erneut online – die Möglichkeit, vom MIRO-Betriebsleiter-Seminar, kurz: BLS, zu profitieren.<br />

Da diese traditionelle Gelegenheit zur Weiterbildung und zum Austausch am Jahresbeginn längst eine Herzensangelegenheit<br />

vieler geworden ist, sorgt MIRO mit den gebotenen Mitteln auch in den anhaltenden Zeiten erhöhter Vorsicht für eine gelungene<br />

Umsetzung und Vermittlung des Angebots.<br />

Die Alternative, das Betriebsleiter-Seminar aufgrund bestehender Präsenzbeschränkungen digital als Web-Variante anzubieten,<br />

wurde bereits bei der Erstdurchführung im vorigen Jahr gut angenommen. Mehr als 100 Wissensdurstige schalteten<br />

sich zu. Selbst ein gutes Stück des familiären Seminar-Charakters blieb der digitalen Variante durch auflockernde Elemente<br />

wie Quiz und Klick-Umfragen zu Einzelthemen erhalten.<br />

In den nun 44 Jahren des Seminarbestehens haben bereits Tausende Fachleute die Chance zu Austausch, Auffrischung<br />

und Aneignung neuen Wissens genutzt. Die meisten nicht nur einmal, sondern regelmäßig. In bewährter Weise bietet auch<br />

das diesjährige Seminar wertvolle Beiträge: Technik, Nachhaltigkeit, Forschungsaktivitäten, Interessantes zum Thema Recht<br />

und ein Sonderpunkt Flockungsmittel prägen das Programm.<br />

Allen über die Landes- und Regionalverbände organisierten MIRO-Mitgliedsunternehmen ist die BLS-Seminareinladung<br />

bereits per Post zugegangen. Gleichzeitig stehen Programm und Anmeldung unter dem Menüpunkt: „Termine und Aktionen“<br />

auf der MIRO-Website zur Verfügung.<br />

www.bv-miro.org<br />

Symposium Aufbereitungstechnik übers Netz<br />

Das für den 4. März 20<strong>22</strong> terminierte Symposium Aufbereitungstechnik des Freiberger Instituts für Aufbereitung und<br />

Recyclingsystemtechnik, IART, findet angesichts der anhaltenden Unsicherheiten in Zusammenhang mit Covid-19 sowie<br />

insbesondere der sich schnell ändernden und häufig auch regional unterschiedlichen Regelungen ausschließlich online als<br />

Zoom-Meeting statt.<br />

Gerade angesichts der interessanten Vorträge hatten sich die Veranstalter bereits auf viele lebhafte Diskussionen in den<br />

Pausen und während der Abendveranstaltungen gefreut. Dafür stehen nun – wie schon 2021 – Break-out-Rooms (Nebenräume)<br />

für einen individuellen Austausch mit den Vortragenden, aber auch untereinander in kleinen Gruppen zur Verfügung.<br />

Zum entsprechenden Treffen parallel oder nach der Hauptsession kann man sich wieder über den Link „Private Nachrichten“<br />

mit einzelnen Teilnehmern online verabreden. Interessenten an der Veranstaltung registrieren sich über den Link:<br />

https://tu-freiberg.de/fakult4/iart/symposium/anmeldung.<br />

Das Programm des Symposiums sowie organisatorische Informationen stehen auf der Website des Instituts bereit.<br />

https://tu-freiberg.de/fakult4/iart/symposium<br />

Solids Dortmund nochmals verschoben<br />

Planungssicherheit und die Möglichkeit, maximalen Geschäftserfolg für Aussteller und Fachbesucher zu generieren, gaben den<br />

Anstoß zur Verschiebung des Fachmesse-Trios Solids, Recycling-Technik und Pumps & Valves auf den <strong>22</strong>. und 23. Juni 20<strong>22</strong>.<br />

Damit reagierte der Veranstalter Easyfairs auf die erneut instabile Lage. Die Homeoffice-Pflicht und Reiseverbote in vielen Firmen<br />

der zu erwartenden Fachbesucher gepaart mit unsicheren behördlichen Auflagen machten eine erfolgreiche Planung des Messe-<br />

Trios zum vormaligen Termin nicht möglich.<br />

www.solids-dortmund.de<br />

BetonTage starten im Juni<br />

Im Congress Centrum Ulm finden vom 21. bis 23. Juni 20<strong>22</strong> die weithin bekannten BetonTage statt. Als Europas größter Fachkongress<br />

der Betonfertigteilindustrie mit einer einzigartigen Kombination aus Fachprogramm und Ausstellung zieht die Veranstaltung<br />

jährlich mehr als 2000 Teilnehmer aus 20 Nationen an. Auch in diesem Jahr erwartet die Teilnehmer wieder ein hochkarätiges<br />

Fachprogramm, namhafte Referenten und eine breit gefächerte Ausstellung der Maschinen-, Software- und Zulieferindustrie.<br />

www.betontage.de<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


TREFFPUNKT<br />

65<br />

TERMINBLITZ<br />

Bau- und Bergbaumaschinenbranche sprungbereit<br />

Gut zehn Monate bevor die bauma vom 24. bis 30. Oktober 20<strong>22</strong> in München stattfindet, meldete die Weltleitmesse für<br />

Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte einen sehr positiven Zwischenstand:<br />

Bereits 97 % der angebotenen Fläche wurden durch die ausstellenden Unternehmen bestätigt. Zahlen, die Klaus Dittrich,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, sehr optimistisch stimmen, da die überwiegende Mehrzahl der erwarteten<br />

Aussteller die bauma offenbar fest eingeplant haben.<br />

Erneut stark zeigt sich dabei auch wieder der Mining-Bereich, in dem die bauma europaweit führend ist. Untermauert wird<br />

die Messebedeutung darüber hinaus durch die Innovationshalle LAB0 mit den Sonderbereichen bauma Forum, Virtual<br />

Reality, MIC 4.0, Start-ups und Science Hub. Zudem wird auch die „Think Big“-Nachwuchsförderung als wichtiges Thema<br />

der Branche erneut abgebildet.<br />

Thematisch stehen bei der bauma 20<strong>22</strong> fünf Leitthemen im Mittelpunkt, die von den Ausstellern und im Rahmenprogramm<br />

sowie in der erstmals organisierten Webinarreihe schon im Vorfeld abgedeckt werden: „Null-Emission“, „Digitale Baustelle“,<br />

„Bauweisen und Materialien von morgen“, „Der Weg zu autonomen Maschinen“ und „Bergbau – nachhaltig, effizient,<br />

zuverlässig“. Die Webinare starten bereits ab März und werden in englischer Sprache angeboten. Branchenexperten werden<br />

in diesem neuen Format die Leitthemen der bauma beleuchten.<br />

www.bauma.de<br />

Sommerjubiläum statt Winterzauber<br />

Wegen unkalkulierbarer Entwicklungen hat der VDBUM-Vorstand entschieden, das für Februar geplante 50. VDBUM-Großseminar<br />

in den Sommer zu verschieben. Es findet nun am geplanten Ort im Sauerland Stern Hotel in der Zeit vom<br />

19. bis <strong>22</strong>. Juli 20<strong>22</strong> in Willingen statt. Neben dem bekannt hochkarätigen Fachprogramm, der Fachausstellung mit mehr als 100<br />

Ständen, Gala-Netzwerkabenden mit spannenden Gastrednern, der Vergabe der Förderpreise, dem Azubi-Cup (Deutsche Meisterschaften<br />

der Auszubildenden zum Baugeräteführer in der Kategorie Simulatoren) bringt das Angebot mitten im Sommer sogar<br />

Familie und Beruf unter einen Hut. Ein zusätzliches originelles Abendprogramm, das ausschließlich für Begleitungen und Kinder<br />

organisiert wird, kann zu attraktiven Konditionen in Anspruch genommen werden. Weitere Besonderheiten zum unverschuldet<br />

verspäteten Jubiläum sind eine „Sternfahrt zum Großseminar“ für alle Motorradfahrer zur Eröffnung und eine große Outdoor-<br />

Jubiläumsparty, die mit oder auch ohne Familie zu einem unvergesslichen Sommerfest werden soll.<br />

www.vdbum.de<br />

Winterarbeitstagung mal anders<br />

Einen nochmaligen Verzicht seiner Premium-Tagung wollte der ISTE nicht hinnehmen und hat kurzerhand seine 68. Winterarbeitstagung<br />

in die Zeit vom 18. bis 21. September 20<strong>22</strong> verlegt. Mit etwas Glück – kurz vor Herbstbeginn – bieten die Berge<br />

um Telfs schon wieder den ersten Neuschnee, sodass mehrere Jahreszeiten gleichzeitig genossen werden können. Das bereits<br />

bekannte Programm für Januar konnte nahezu gleich für September übernommen werden. Versprochen wird außerdem Zeit<br />

für das Wesentliche: Also für Gespräche, Austausch, Bewegung und Begegnungen im Freien – kurz: Zeit für einen klaren Kopf!<br />

Reservierungen im Interalpen-Hotel in Telfs werden zeitnah empfohlen. Das Kontingent für die Veranstaltung besteht bis<br />

31. Mai 20<strong>22</strong>. Sollte eine Einstufung/Ausweisung als Risikogebiet oder eine Quarantänepflicht der Teilnehmer der Veranstaltung<br />

vor bzw. nach der Abreise bestehen, fallen bei Absagen keine Stornogebühren an.<br />

www.iste.de<br />

für 4 m³ Lader<br />

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robust<br />

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wartungsfrei<br />

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66<br />

TREFFPUNKT<br />

LIGHT<br />

Ein dickes Dankeschön und<br />

ein würdiger Abschied<br />

Dr. Gerd Hagenguth nahm nach getaner Arbeit für<br />

MIRO im November als Präsident seinen Hut. Sein<br />

Zehn-Punkte-Plan ist abgearbeitet, die Umstrukturierung<br />

des Bundesverbandes vollzogen. Für<br />

Nachfolger Christian Strunk eine gute Basis, um<br />

sich voll und ganz mit Unterstützung der dreiköpfigen<br />

Geschäftsführung, auf dem Podium repräsentiert<br />

durch Walter Nelles, den fachlichen<br />

Themen zu widmen. Er nimmt die zusätzliche Aufgabe<br />

sportlich an und würdigt die Arbeit seines<br />

Vorgängers in gebotener Weise mit den richtigen<br />

Worten sowie einigen Freizeit-Accessoires. Doch<br />

Liegestuhl und Ruhekissen werden wohl noch warten<br />

müssen. Eine Reise zu geologischen Hotspots<br />

der Welt reizt den Geologen mit Leib und Seele<br />

mehr. Ein Stück weit war auch daran gedacht. Ehre<br />

genug, um selbst einem solchen Haudegen Spuren<br />

der Rührung ins Gesicht zu zaubern.<br />

Foto: gsz<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


Treffpunkt Arminius-Markthalle<br />

… und auch am Abend ging’s ums Ganze<br />

War das ein erbaulicher Abend nach langer Zeit! Zwar musste<br />

Geoplan für genügend Auslauf der gemeldeten Teilnehmer selbst<br />

unter 2G+-Bedingungen die gesamte Fläche mieten, doch was<br />

dieser mittlerweile traditionelle abendliche Treffpunkt während<br />

des ForumMIRO an Atmosphäre und Beköstigung bietet, ist<br />

einfach zu gut, um darauf zu verzichten. Trauerten erfahrene<br />

Teilnehmer der früheren Sand-Kies-Veranstaltungen lange der<br />

Aachener Aula Carolina hinterher, hat das abendliche Angebot in<br />

Berlin alle diesbezüglichen Tränen getrocknet.<br />

Auslauf hin oder her: Am Ende trifft man sich ja doch an den<br />

Tischen. Von gesundheitlichen Ausfällen im Nachgang ist nichts<br />

bekannt geworden. Manche C-Regel brauchte es schlichtweg nicht.<br />

Fotos: gsz/jis<br />

Foto: Sven Hobbiesiefken<br />

Zahlenkolonnen adé!<br />

Ebenfalls verabschiedet,<br />

und zwar<br />

aus seiner Kontroll-<br />

Rolle als Rechnungsprüfer<br />

des Verbandes,<br />

wurde Bernhard<br />

Lehmkamp. Belohnt<br />

für seinen langjährigen<br />

Einsatz wurde er<br />

mit einem rollengerechten<br />

Geschenk.<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


68<br />

TREFFPUNKT<br />

MITGLIEDERVERSAMMLUNGEN<br />

MIRO-MITGLIEDSVERBÄNDE 20<strong>22</strong><br />

Bitte informieren Sie sich bei Ihren<br />

Verbänden rechtzeitig, ob die Durchführung<br />

gewährleistet werden kann.<br />

18.–20. Mai in Augsburg<br />

Fachgruppen Sand, Kies und Naturstein<br />

im Bayerischen Industrieverband Baustoffe,<br />

Steine und Erden, BIV<br />

www.biv.bayern<br />

8.–10. Juni in Hamburg<br />

vero und Fachgruppen<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

15.–17. Juni in Wernigerode<br />

Unternehmerverband Mineralische<br />

Baustoffe und Fachgruppen, UVMB<br />

www.uvmb.de<br />

23.–24. Juni in Baden-Baden<br />

Industrieverband Steine und Erden Baden-<br />

Württemberg und Fachgruppen, ISTE<br />

www.iste.de<br />

Juli in Bensheim<br />

Industrieverband Steine und Erden<br />

Neustadt/Weinstr., VSE<br />

www.verband-steine-erden.de<br />

28. November in Berlin<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe, MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

(Die Terminübersicht erscheint in jeder<br />

Ausgabe und wird regelmäßig ergänzt.)<br />

QUALITÄT SEIT 65 JAHREN<br />

Perspektiven<br />

Die Top-5plus5-Beiträge in der Gunst<br />

unserer Online- Leser in GP 8/2021<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Von singulären Aktionen zur<br />

kooperativen Interaktion<br />

Unternehmen der Gesteinsindustrie sollten auf<br />

Veränderungen in Kommunikation und Interaktion<br />

angemessen reagieren. In einem Forschungsvorhaben<br />

beschäftigte sich das SRE der Uni Tübingen<br />

mit solchen Prozessen und stellt potenziell Erfolg<br />

versprechende Interaktionsformen vor. (Seite 20)<br />

Unsere Biodiversitätsdatenbank: Hier sind<br />

Macher gefragt, denn jeder Eintrag ist wichtig<br />

Für weitere Fortschritte bei der Biodiversitätsdatenbank<br />

der Steine-Erden-Industrie sind nun die<br />

Unternehmen und Planungsbüros gefragt: Es gilt,<br />

die Seite mit Leben zu füllen, um den Beitrag der<br />

Gesteinsindustrie für biologische Vielfalt zu<br />

untermauern. (Seite 30)<br />

Anbau-Reinigungseinheiten<br />

im Baukastensystem<br />

Bema bietet Anbau-Reinigungseinheiten für<br />

besonders viele Träger an. Zwar werden in erster<br />

Linie Servicegeräte wie kompakte Radlader in der<br />

Klasse bis 7 oder 12 t damit ausgestattet, aber<br />

auch für Radlader oberhalb davon gibt es<br />

Anbauten im Programm. (Seite 100)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

TOP<br />

Online<br />

Mit schwimmenden Solaranlagen Kosten<br />

sparen und Potenziale heben<br />

Baggerseen bieten interessante Möglichkeiten für<br />

die Installation moderner Floating-PV-Anlagen.<br />

Betriebe können sich durch Eigennutzung des<br />

Stroms von steigenden Preisen weitgehend<br />

unabhängig machen. Der Beitrag beschreibt das<br />

Potenzial für Gesteinsbetriebe. (Seite 32)<br />

4<br />

• Becherwerke<br />

• Schneckenförderer<br />

• Zellenradschleusen<br />

• Doppelwellenmischer<br />

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Erster Aufschlag fehlgeschlagen<br />

Wer heute an SUV und Geländewagen denkt,<br />

kommt an der Marke Porsche nicht vorbei. Dabei<br />

hat Porsche bereits vor fast 70 Jahren einen<br />

allradgetriebenen Geländewagen konstruiert. Aus<br />

unterschiedlichen Gründen scheiterte das Projekt<br />

damals. (Seite 44)<br />

Nachdem unsere Recherchen zeigten, dass nicht nur zwischen den TOP FÜNF, sondern zwischen den ersten<br />

zehn meistgelesenen Beiträgen innerhalb kurzer Zeitspannen eine hohe Volatilität herrscht, die durchaus<br />

Verschiebungen im Ranking verursachen kann, nennen wir nun auch regelmäßig die „Verfolger“ bis Rang 10:<br />

Zukunftsweisend und mutig: Das ist Recycling (S. 40) 6<br />

ForumMIRO 2021: Ein Stück anders und trotzdem sehr gut (S. 70)<br />

Nach langer Reifezeit fährt der Verband die Ernte ein (S. 14) 8<br />

Jubiläum mit Hindernissen (S. 18) 9<br />

Viele Möglichkeiten, um Plätze und Zufahrten<br />

10<br />

zuverlässig befahrbar zu halten (S. 104)<br />

5<br />

7<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

69<br />

Abbaukontrollanlagen Arbeitssicherheit Aufbereitung<br />

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Niederlassung Hamburg<br />

Klopstockstraße 13<br />

<strong>22</strong>765 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0) 40 390 63 55<br />

info@spe-electronics.de<br />

SiTec- wir sichern das. Die EFD Elektrotechnische<br />

Fabrik Düsseldorf GmbH ist ein<br />

Hersteller von Sicherheitsschaltern für die<br />

Schüttgutindustrie „Made in Germany“.<br />

Wir bieten:<br />

• Seilzugnotschalter<br />

• Positions-Schieflaufschalter<br />

• Positions- Endlagenschalter<br />

• Wartungsschalter<br />

Unsere Schalter erhalten Sie im Aluminium<br />

oder Duroplast Gehäuse.<br />

EFD Elektrotechnische Fabrik Düsseldorf<br />

GmbH, Eichsfelder Str. 17, 40595 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 88933003<br />

info@sitec-components.com<br />

think big – Maschinen und Anlagen für<br />

die Aufbereitung – seit 125 Jahren<br />

In unserem Sortiment finden Sie:<br />

• Kettenförderer<br />

• Schubaufgeber<br />

• Rollenroste<br />

• Fingerrollenroste<br />

• Stufenstabroste<br />

• Brecher<br />

• Plattenbänder<br />

• Förderbänder<br />

• Sonderkonstruktionen<br />

Tel. +49 (0) 741 2802-0<br />

service@august-mueller.com<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

Die GIPO- Anlagen zeichnen sich generell<br />

durch die hohe Zuverlässigkeit, grosse<br />

Leistung, robuste Bauweise und ihre erwiesene<br />

Langlebigkeit aus.<br />

• Raupenmobile Brech- und Siebanlagen<br />

• Raupenmobile Haldenbänder<br />

• Stationäre Brech- und Siebanlagen<br />

• Nassaufbereitungsanlagen<br />

• Schlacken- Entschrottungsanlagen<br />

• Windsichtungsanlagen<br />

• Prall- und Backenbrecher<br />

• Siebmaschinen<br />

• Rollenroste und Plattenbänder<br />

GIPO AG, CH – 6462 Seedorf UR<br />

T +41 41 874 81 10, info@gipo.ch<br />

• Sieben (Vorabscheider, Sieb- und<br />

Klassiermaschinen, Fremdkörpersiebe)<br />

• Waschen<br />

(HAVER NIAGARA HYDRO-CLEAN)<br />

• Pelletieren<br />

(HAVER NIAGARA SCARABAEUS)<br />

• Fördern<br />

• Engineering<br />

• NIAflow professionelle Prozess-Simulation<br />

• Aufbereitungsanlagen<br />

• Vorbrechanlagen<br />

HAVER NIAGARA GmbH, Robert Bosch Str. 6,<br />

48153 Münster, Tel.: +49 (0) 251 9793 0<br />

E-Mail: b.kloss@haverniagara.com<br />

www.haverniagara.com<br />

Aufbereitung<br />

Sofort Lieferbar:<br />

Aufbereitung<br />

Aufbereitung<br />

Gebrauchte und<br />

ungebrauchte AUFBEREITUNGS-<br />

UND RECYCLINGMASCHINEN<br />

J. G. M. N. Hensen Maschinenhandel B. V.<br />

’t Winkel 17a<br />

NL-6027 NT Soerendonk<br />

(80 km Entfernung zum Ruhrgebiet)<br />

Tel. 00-31-495-592388,<br />

Fax 00-31-495-592315<br />

info@hensen.com, www.hensen.com<br />

± 50St. BRECHER<br />

± 100St. SIEBMASCHINEN<br />

± 90St. FÖRDERINNEN<br />

± 90St. ÜBERBANDMAGNETE, MAGNET-<br />

ROLLEN, HEBEMAGNETE<br />

Hunderte ELEKTROMOTORE<br />

Hunderte GETRIEBEMOTORE<br />

UND GETRIEBE<br />

FÖRDERBÄNDER komplett und in Teile<br />

KW-Generator produziert Synchron Generatoren<br />

im Leistungsbereich von 7-500kVA.<br />

Unsere Generatoren sind für harten Einsatz,<br />

starke Vibrationen und schmutzige<br />

Umgebung ausgelegt. Für den Schrottumschlag<br />

bieten unsere Magnetanlagen eine<br />

schnelle Magnetisierung sowie eine geregelte<br />

Abmagnetisierung. Ebenso verfügen<br />

wir über Schutzmaß nahmen wie Kurzschluss,<br />

Temperatur oder Unterbrechung.<br />

KW-Generator GmbH &Co.KG<br />

73527 Schwäbisch Gmünd – Lindach<br />

Tel +49 (0) 7171 104 17 – 0<br />

info@kw-generator.com<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 2<strong>01</strong> 1785-300<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


70<br />

EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

Automatisierung<br />

Bohr- und Sprengtechnik<br />

Dienstleistungen<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA Dosier- und Verladesteuerungen,<br />

Systeme zur Selbstverladung und Versandautomation<br />

realisieren eine Verladung von<br />

Schüttgütern ohne Personal rund um die Uhr.<br />

Unsere Planung und Optimierung der<br />

Bedienung, Steuerung sowie Regelung<br />

von kompletten Aufbereitungsanlagen für<br />

Kies und Schotter setzt Maßstäbe. Wir<br />

beschleunigen und erleichtern die Verwiegung<br />

und Verladung. Unser Energie<br />

Controlling steigert die Produktivität<br />

bei Kostenreduzierung. Wir beraten Sie<br />

gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Sandvik Mining and Rock Solutions<br />

ROCKTECHNOLOGY.SANDVIK<br />

Sandvik Mining and Rock Technology ist<br />

ein Geschäftsbereich innerhalb der Sandvik-<br />

Gruppe und ein weltweit führender Anbieter<br />

von Maschinen und Werkzeugen, Ersatzteilen,<br />

Dienstleistungen und technischen<br />

Konzepten für die Bau- und Bergbauindustrie.<br />

Zu den Anwendungsbereichen gehören<br />

Gesteinsbohren, Gesteinsschneiden, Laden<br />

und Fördern, Tunnelbau und Gesteinsabbau.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 2<strong>01</strong> 1785-300<br />

MARKTPLATZ FÜR<br />

STEINBETRIEBE UND<br />

INVESTOREN<br />

Angebote von natürlichen Ressourcen an<br />

nationale oder internationale Investoren.<br />

Öffentlich oder streng vertraulich.<br />

www.steinbruchverkauf.de<br />

Das internationale weltweite Portal:<br />

www.quarryforsale.com<br />

Balke & Partner<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>1 168.18.990<br />

info@steinbruchverkauf.de<br />

Gewinnung<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

für Ihren Eintrag im<br />

Einkaufsführer<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

+49 8364 986079<br />

+49 162 9094328<br />

susa.grimm@t-online.de<br />

Labor - Software<br />

Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. 0511 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

FTK<br />

Förderband<br />

Technik Kilian GmbH<br />

www.foerderbandtechnik.eu<br />

Die Firma FTK ist Ihr verlässlicher Partner,<br />

wenn ein Höchstmaß an Qualität & Flexibilität<br />

bei der Förderbandreinigung gefragt ist.<br />

Wir bieten eine sehr breite Produktpalette<br />

rund ums Förderband:<br />

• Trommel-Abstreifer, Hartmetall-<br />

Abstreifer, Untergurt-Abstreifer, PU-<br />

Abstreifer und viele mehr<br />

• Prallstationen, Prallbalken<br />

• Rollen, Trommeln und vieles mehr<br />

Bitte sprechen Sie uns an.<br />

FTK Förderband Technik Kilian GmbH<br />

Aegidistraße 144a–146a – 46240 Bottrop<br />

02041/7715390 –<br />

info@foerderbandtechnik.eu<br />

www.hs-schoch.de<br />

Im Bereich des Baumaschinenzubehörs<br />

steht Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe<br />

ein unschlagbarer Partner zur Seite. Wir<br />

entwickeln, produzieren und regenerieren<br />

Anbaugeräte wie Löffel, Schaufeln und<br />

Greifer für die Gewinnung:<br />

• Reißlöffel<br />

• Felsschaufel<br />

• Vibrations-Reißzahn<br />

• Hydraulikhammer<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

HS-Schoch GmbH&Co.KG | Am Mühlweg 4<br />

73466 Lauchheim | 0736396096<br />

info@hs-schoch.de<br />

Sandvik Rock Processing<br />

ROCKPROCESSING.SANDVIK<br />

Der Geschäftsbereich Sandvik Rock<br />

Processing ist ein Geschäftsbereich innerhalb<br />

der Sandvik-Gruppe und ein führender<br />

Anbieter von Maschinen und Werkzeugen,<br />

Ersatzteilen, Dienstleistungen und Konzepten<br />

für die Aufbereitung von Gestein und Mineralien<br />

in der Bau- und Bergbauindustrie. Zu den<br />

Anwendungsbereichen gehören Brech- und<br />

Siebtechnik, sowie Abbruch und Abriss.<br />

Sandvik Mining and Construction Central<br />

Europe GmbH • Gladbecker Straße 427<br />

45329 Essen • Tel.: +49 (0) 2<strong>01</strong> 1785-300<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


EINKAUFSFÜHRER – WER BIETET WAS?<br />

71<br />

Dosiergeräte<br />

ERP - Software<br />

Gewinnung<br />

www.woehwa.com<br />

WÖHWA bietet innovative Lösungen für<br />

die Schüttgutindustrie. Dosierflachschieber,<br />

Dosierförderbänder oder Kombinationen,<br />

Mischer und Verladegarnituren für die<br />

perfekte Mischung bei Dosier- und Verladevorgängen<br />

von Schüttgut, unabhängig<br />

von Material, Qualität und Körnung.<br />

Unsere Wägetechnik beschleunigt und<br />

erleichtert die Verwiegung und Verladung<br />

bspw. in Kies- und Schotterwerken. Wir<br />

entwickeln kundenspezifische Sonderlösungen,<br />

die Maßstäbe setzen. Wir beraten<br />

Sie gerne – rufen Sie uns an.<br />

Tel.: 07941-9131-0<br />

info@woehwa.com<br />

Branchensoftware -<br />

made in Germany<br />

OGSiD ® 10 ist ein durchgängiges und tief integriertes<br />

ERP Software System für die Schüttgutindustrie-<br />

mit den Lösungen für morgen.<br />

Industrie 4.0 ist für uns mehr als nur ein Begriff.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir<br />

passgenaue Lösungen und modernste Infrastrukturen<br />

für ein digitales Zeitalter. Wir vernetzen<br />

Werke und Arbeitsgebiete und schaffen so<br />

echten Mehrwert. OGSiD ® integriert nicht nur<br />

Ihre kompletten kaufmännischen Prozesse, sondern<br />

optimiert auch Ihre branchenspezifischen<br />

Prozesskomponenten. Effektiv und zuverlässig.<br />

OGS Gesellschaft für Datenverarbeitung<br />

und Systemberatung mbH<br />

Hohenfelder Straße 17-19 • 56068 Koblenz<br />

www.ogs.de<br />

www.achenbach-siegen.de<br />

Achenbach-Hauben für Förderbänder<br />

Achenbach produziert Schutzhauben in<br />

vier unterschiedlichen Wellprofilen für nahezu<br />

jede Bandbreite. Das bedeutet für den<br />

Betreiber die optimale und preisgünstige<br />

Lösung.<br />

Einfache Öffnungsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />

Haubenbefestigungen und der<br />

Vertrieb von Organit-Hauben aus Hart-PVC<br />

komplettieren das interessante Produktprogramm<br />

des Hauben-Spezialisten.<br />

Zudem verfügt Achenbach über ein Hauben-Spannband-System<br />

und ist zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:<br />

Tel.: 02737 / 98630<br />

Nassgewinnung<br />

Verschleißschutz<br />

Verschleißschutz<br />

MRS Greifer GmbH<br />

www.mrs-greifer.de<br />

Abraservice GmbH<br />

www.abraservice.com<br />

www.craco.de<br />

Mit über 50 Jahren Erfahrung im Greiferbau<br />

stehen unsere Greifer für Zuverlässigkeit,<br />

Langlebigkeit und Qualität. Jeder unserer<br />

Greifer wird nach den Wünschen des Kunden<br />

gebaut und passt somit perfekt zu den<br />

Anforderungen. Neben Motor-, Seil- und<br />

Hydraulikgreifern bieten wir einen exzellenten<br />

Ersatzteil- und After-Sales Service, um<br />

Stillstandszeiten für unsere Kunden so kurz<br />

wie möglich zu halten.<br />

Talweg 15–17,<br />

74921 Helmstadt-Bargen, Germany<br />

Tel: +49 7263 - 91 29 0<br />

Fax: +49 7263 - 91 29 12<br />

export@mrs-greifer.de<br />

Mit unserem modernen Maschinenpark<br />

und kompetenten Serviceleistungen<br />

realisieren wir Ihre Produktanforderungen<br />

von Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />

Selbstverständlich liefern wir<br />

Ihnen auch handelsübliche und kundenspezifische<br />

Blechformate und Rohrabmessungen<br />

aus unserem Produktprogramm.<br />

Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 90<strong>01</strong>:2<strong>01</strong>5<br />

Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />

DIN EN ISO 3834-3<br />

T. +49 (0)211 99550-0<br />

a.deutschland@abraservice.com<br />

CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />

Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein führender Anbieter<br />

von Verschleißschutzlösungen. Das Familienunternehmen<br />

wächst schon seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig und<br />

erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten. Durch modernste<br />

Maschinen ist CRACO in der Lage effizient und<br />

wirtschaftlich ein enormes Produktspektrum zu fertigen.<br />

CRACO entwickelt Ihre Lösung<br />

Den Fokus setzt man auf die Kostenreduzierung für den<br />

Kunden durch Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />

Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />

zur Verfügung.Von der Entwicklung speziell angepasster<br />

Materialien über kundenindividuelle Konstruktionen mit modernster<br />

3D-Software bis hin zur Auslieferung: CRACO entwickelt<br />

Ihre Lösung.<br />

CRACO GmbH • Naubergstraße 6 • 57629 Atzelgift<br />

Tel. +49 (0)2662- 9552-0 • info@craco.de<br />

WPK und Eigenüberwachung<br />

STANDORTKARTEN<br />

Online<br />

Für PC, Tablet und Smartphone!<br />

Seit 1997 entwickeln wir u.a. für Baufirmen,<br />

Ingenieurbüros, Prüfinstitute und -labore für<br />

Erdbau, Straßenbauverwaltungen sowie auch<br />

für Produktionsstätten der Gesteinsindustrie<br />

intuitiv zu bedienende, anwenderorientierte,<br />

praxisnahe Software.<br />

Kwüp, unser Programm für die WPK<br />

und Eigenüberwachung wird seit über<br />

20 Jahren in Steinbrüchen bzw. Sandund<br />

Kieswerken erfolgreich eingesetzt.<br />

Sprechen Sie uns an für eine Demo-Version!<br />

Tel. 0511 – 388 51 82<br />

E-Mail: kontakt(at)helgebeyergmbh<br />

www.helgebeyergmbh.de<br />

Online-Portal mit zugehörigem Kartensystem – über 7.600 Standorte und Adressen<br />

deutscher Baustoff-Werke und -Verwaltungen inklusive Routenplaner und umfangreicher<br />

Suchfunktionen.<br />

Verfügbare Branchen: Asphalt, Baustoff-Recycling, Naturstein betriebe, Sand<br />

und Kies, Transportbeton.<br />

Die wichtigsten Punkte im Überblick:<br />

• Genaue Standorte durch geocodierte Daten<br />

• Übersichtliche Kennzeichnung der<br />

Verwaltungen und Werke<br />

• Vollständige Adressansicht<br />

• Präzise Abgrenzung der Bundesländer<br />

und Landkreise<br />

• Einfachere und schnellere<br />

Routenplanung<br />

• Detaillierte Routenbeschreibung<br />

• Umkreissuche in Entfernung<br />

oder Fahrzeit<br />

• Suche nach PLZ, Ort oder<br />

Werk möglich<br />

Testversion unter: standortkarten.stein-verlaggmbh.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Straße 1–3, D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0, info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

Weitere Informationen im Onlineshop unter shop.stein-verlagGmbH.de<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


Ausgabe | 2020<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

72<br />

INFO<br />

TERMINE 20<strong>22</strong><br />

Bitte informieren Sie sich jeweils aktuell<br />

über Online-Alternativen, Terminverschiebungen<br />

oder -Ausfälle von<br />

Präsenzveranstaltungen.<br />

15.–16. Februar<br />

MIRO-BETRIEBSLEITER-<br />

SEMINAR<br />

www.bv-miro.org<br />

4. März als Webangebot<br />

SYMPOSIUM FÜR<br />

AUFBEREITUNGSTECHNIK<br />

https://tu-freiberg.de/fakult4/<br />

iart/symposium<br />

25. März bis 8. Mai<br />

freitags jeweils online<br />

GRUNDLAGEN UND TECHNIK<br />

DER GESTEINSINDUSTRIE<br />

Aufbaukurs zum MIRO-<br />

Kompaktseminar:<br />

www.bv-miro.org<br />

6.–9. April in St. Pölten (A)<br />

MAWEV-SHOW<br />

www.mawev.at<br />

2.–3. Mai in Hannover<br />

BAU- UND ROHSTOFFTAG<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

21.–23. Juni, Buxton (UK)<br />

HILLHEAD<br />

www.hillhead.com<br />

21.–23. Juni in Ulm<br />

BETONTAGE<br />

www.betontage.de<br />

5.–7. Mai in Karlsruhe<br />

RECYCLINGAKTIV & TIEFBAULIVE<br />

www.recycling-aktiv.de<br />

9. Juni in Hamburg<br />

VERO-UNTERNEHMERFORUM<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion<br />

Gabriela Schulz (gsz)<br />

gsz-Fachpressebüro<br />

Tel.: +49 171 5369629<br />

gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Redaktion<br />

Bodo Wistinghausen (bwi)<br />

Tel.: +49 251 297535<br />

Mobil: +49 173 4424859<br />

bodo.wistinghausen@<br />

stein-verlagGmbH.de<br />

Jenni Isabel Schulz (jis)<br />

jenni.schulz@<br />

gsz-fachpressebuero.de<br />

Herstellung/Layout<br />

Michel Drexel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />

Anzeigenverkauf<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 9860-79<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenkoordination<br />

Gudrun Schwend<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-31<br />

Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 26 vom <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.20<strong>22</strong><br />

Vertriebskoordination<br />

Iris Merkel<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-26<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführung<br />

Bundesverband Mineralische<br />

Rohstoffe e. V.<br />

info@bv-miro.org<br />

www.bv-miro.org<br />

STANDORTKARTEN<br />

Asphalt<br />

Adressregister<br />

Verlagsanschrift<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />

76473 Iffezheim<br />

Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de<br />

www.stein-verlagGmbH.de<br />

Geschäftsleitung<br />

Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />

Technische Herstellung<br />

W. Kohlhammer<br />

Druckerei GmbH + Co. KG<br />

70329 Stuttgart<br />

Bezugspreise<br />

Jahresabonnement 58,00 Euro<br />

(inkl. Versandkosten,<br />

zzgl. ges. MwSt.)<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (Mai),<br />

4 (Juni), 5 (August), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion.<br />

Die Redaktion übernimmt keine<br />

Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte. Sie behält sich die redaktionelle<br />

Bearbeitung eingesandter<br />

Manuskripte und Leserbriefe ausdrücklich<br />

vor.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur<br />

mit Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />

GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>22</strong> (26. Jahrgang)<br />

ISSN 1864-9505<br />

Gendergerechte Sprache<br />

Wir streben an, gut lesbare Texte zu veröffentlichen und dennoch alle Geschlechter<br />

abzubilden. Das kann durch Nennung des gängigen generischen<br />

Maskulinums, Nennung beider Formen (Unternehmerinnen und Unternehmer)<br />

oder die Nutzung von neutralen Formulierungen geschehen. Bei allen Formen<br />

sind selbstverständlich immer alle Geschlechtergruppen gemeint – ohne jede<br />

Einschränkung. Von sprachlichen Sonderformen und -zeichen sehen wir ab.<br />

Übersichtlich. Präzise. Informativ.<br />

Standortkarten<br />

Baustoff-Recycling<br />

Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>4/2<strong>01</strong>5<br />

Hessen<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

Standortkarten<br />

Sand und Kies<br />

Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>6<br />

Baden-Württemberg<br />

19.–<strong>22</strong>. Juli in Willingen<br />

VDBUM-GROSSSEMINAR<br />

www.vdbum.de<br />

7. September in Neumünster<br />

TAG DER BAUSTOFFWIRTSCHAFT<br />

www.vero-baustoffe.de<br />

28.–30. November in Berlin<br />

FORUM MIRO<br />

www.bv-miro.org<br />

Umfassendes Adress- und Kartenverzeichnis<br />

für Entscheider der<br />

Bau- und Baustoffbranche<br />

Die Standortkarten sind für folgende Branchen<br />

erhältlich: Asphalt, Baustoff-Recycling,<br />

Natursteinbetriebe, Sand und Kies, Transportbeton<br />

Bestellung: Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


INFO<br />

73<br />

INSERENTENVERZEICHNIS GP 1/20<strong>22</strong><br />

Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf ......................................... S. 43<br />

Balke & Partner LLC, 50678 Köln .........................................................S. 41<br />

Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 3<strong>01</strong>79 Hannover ............................ S. 38<br />

Bohnenkamp AG, 49076 Osnabrück ............................................Umschlagseite 4<br />

CIB Hoffbauer GmbH & Co. KG, 96047 Bamberg ........................................... S. 31<br />

DoosanBobcat EMEA s.r.o, 263 12 Dobris, TSCHECHISCHE REPUBLIK . . . . . . . . . . . . . . . . Umschlagseite 2<br />

EAG Einfach Aufbereiten GmbH, <strong>01</strong>109 Dresden. ........................................... S. 65<br />

Frutiger Company AG, 8409 Winterthur, SCHWEIZ .......................................... S. 13<br />

H. Geiger GmbH Stein- und Schotterwerke, 85125 Kinding/Pfraundorf .......................... S. 57<br />

Gipo AG, 6462 Seedorf, SCHWEIZ ...................................................... S. 19<br />

Italvibras S.p.A., 41042 Fiorano Modenese MO, ITALIEN ..................................... S. 25<br />

Kobelco Construction Machinery Europe B.V., 1327 AE Almere, NIEDERLANDE ................... S. 33<br />

LiuGong Machinery Europe B.V., 1314 CH Almere, NIEDERLANDE. ............................. S. 39<br />

Magotteaux France S.A.S, 08320 Aubrives, FRANKREICH ...............................S. 17 und 21<br />

Moerschen Mobile Aufbereitung GmbH, 47877 Willich-Anrath ................................. S. 37<br />

Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG, 99869 Pferdingsleben .............. S. 53<br />

Rohr-Idreco Systems B.V., 7007 CJ Doetinchem, NIEDERLANDE. ........................... Titelseite<br />

Russig Fördertechnik GmbH & Co. KG, 59269 Beckum ...................................... S. 68<br />

RWEV GmbH, 30419 Hannover ......................................................... S. 47<br />

Schad Förderelemente GmbH & Co. KG, 35410 Hungen ...................................... S. 45<br />

SPG Slurry Pumps Germany GmbH, 3<strong>22</strong>57 Bünde .......................................... S. 35<br />

Tepe GmbH & Co. KG, 48249 Dülmen .....................................................S. 11<br />

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Fachinformationen mit Reichweite<br />

+ Erhalten Sie wöchentlich für die Branche<br />

wichtige Ad-hoc-Meldungen und Nachrichten!<br />

Der „STV-News-Channel“ informiert Sie im<br />

Stile eines Nachrichtenkanals kurz und knapp,<br />

schnell und kompetent über Aktuelles aus<br />

der mineralischen Baustoff-, Asphalt- und<br />

Recycling-Industrie.<br />

+ Außerdem werden Sie mit unseren<br />

etablierten Fachzeitschriften<br />

GP <strong>GesteinsPerspektiven</strong>, recycling aktiv<br />

und asphalt – wie gewohnt – kompetent<br />

und umfassend informiert.<br />

Diese sind auch in unserem Zeitschriften-<br />

Web-Kiosk als E-Paper verfügbar.<br />

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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

Josef-Herrmann-Straße 1–3 | D-76473 Iffezheim | Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de | www.stein-verlagGmbH.de


74<br />

ZU GUTER LETZT<br />

Mit den Mythen-Brechern raus<br />

aus der eigenen Wissens-Blase<br />

MIRO-FAKTENCHECK: Das Poster der Film-Clips mit<br />

QR-Codes zum schnellen Anschauen „zwischendurch“<br />

steht ebenso wie die pointierten Film-Clips zum Download<br />

zur Verfügung. Poster: MIRO<br />

„Die deutsche Gesteinsindustrie: Wer und was ist das überhaupt? Aha … das hat<br />

was mit mineralischen Rohstoffen zu tun und die werden aus der Erde geholt.<br />

Protest dagegen scheint legitim.“<br />

So ungefähr spiegelt sich das Branchenbild in der breiten Öffentlichkeit allen<br />

Erfahrungen nach wider. Mit vielen Worten ließe sich dagegenhalten – aber das<br />

dauert! Und weil ein Bild schon mal mehr sagt als 1000 davon, Bilder – erst recht<br />

bewegte – besser und lieber wahrgenommen werden, wurden die MIRO-Faktenchecks<br />

zur Entzauberung gängiger Mythen als knackige Videoclips produziert.<br />

Diese erklärenden und unterhaltsamen Clips haben schon vielfach gezündet, sind<br />

beliebt, sollen aber noch eine größere Breitenwirkung entfalten. MIRO hat dazu<br />

ein Poster entwickelt, das auf der Internetseite bv-miro.org in den Downloads zum<br />

Herunterladen zur Verfügung steht. Das aufklärende Arbeitsmittel mit Kurzerklärungen<br />

und QR-Codes macht sich gut als Ausdruck im Empfangsbereich<br />

von Unternehmensverwaltungen, als Poster-Aushang an der Waage (Terminal<br />

oder Kasse) im Werk, zum Verteilen an Schulen, Rathäuser etc.<br />

Die Akzeptanz der Gesteinsbranche und ihrer Tätigkeit kann nur mit mehr<br />

Faktenwissen steigen. Manchmal braucht es dazu einen sanften Stups, wie ihn<br />

das Poster geben kann. Stupsen Sie bitte mit.<br />

www.bv-miro.org<br />

Vorschau Ausgabe 2/20<strong>22</strong><br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

ANLAGEN GANZ NACH<br />

(NEUEM) BEDARF<br />

Schwindende Lagerstättenvorräte, Aufbereitung<br />

von früher verworfenem Material und selbst der<br />

Abraum gibt noch etwas her. Allerdings lohnt sich<br />

dafür keine Großinvestition mehr. Wie sieht die<br />

Antwort aus, die Anlagenhersteller dafür bieten?<br />

Wahrscheinlich ist sie mobil unterwegs, manchmal<br />

auch semimobil oder quasi-stationär, aber in<br />

jedem Fall leicht umsetzbar.<br />

IT, AUTOMATISIERUNG, SENSORIK<br />

… und nicht zu vergessen die Datenbrillen zur<br />

„Früherkennung“ dessen, was geplant ist. Immer<br />

neue datengestützte Möglichkeiten dringen in die<br />

raue Praxis vor, mit dem Ziel, Betreiber bestmöglich<br />

zu unterstützen. So liefern beispielsweise<br />

Sensoren Zustandsdaten der eingesetzten Siebtechnik<br />

als Basis wichtiger Vibrationsanalysen.<br />

Fotos: allmineral / jis / Haverniagara<br />

DIE UNBEKANNTEN IM MARKTGEFLÜSTER<br />

Fotos: SBM und Christophel<br />

Sie bieten vielleicht versehentlich einen „Vibrationsbildschirm“ statt Siebmaschinen<br />

oder auch „Kieferbrecher“ an, wenn Backenbrecher gemeint sind,<br />

eines jedoch erstaunt massiv: Unglaublich viele chinesische Hersteller bewerben<br />

ihre Produkte auch in deutscher Sprache, während bei größeren deutschsprachigen<br />

Anbietern oder hier beheimateten Unternehmen immer häufiger<br />

englische Infos dominieren. Wie kommt das in der Praxis an?<br />

GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>22</strong>


© OpenStreetMap<br />

KLEINANZEIGEN<br />

75<br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine Anzeigenschaltung:<br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

E-Mail: susa.grimm@t-online.de<br />

STANDORTKARTEN<br />

Übersichtlich | Präzise | Informativ<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2021<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Baden-Württemberg<br />

GESTEINS<br />

Perspektiven<br />

Anzeigenschluss für die <strong>GesteinsPerspektiven</strong> 2/20<strong>22</strong><br />

ist der 25.2.20<strong>22</strong>, Erscheinungstermin: 31.3.20<strong>22</strong><br />

A 0<br />

FORMAT<br />

plus Adressregister<br />

STANDORTKARTEN<br />

Ausgabe | 2020<br />

Naturstein/Steinbrüche<br />

Adressregister<br />

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digitale<br />

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Angebote<br />

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News webkiosk.stein-verlaggmbh.de<br />

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Ihres<br />

Neue<br />

www.stein-verlaggmbh.de<br />

www.geoplangmbh.de<br />

www.steinexpo.de<br />

Legende: • Verwaltung (Firmensitz der Firma) | • Werk: Produktionsstätte der Firma (Steinbrüche, Schotterwerke)<br />

© Alle Rechte Stein-Verlag Baden-Baden GmbH. Reproduktionen, auch auszugsweise, sowie die Verwendung<br />

des Adressmaterials für kommerzielle Zwecke (Werbemailings etc.) sind nicht gestattet. Stand: 2020<br />

Bestellungen unter www.stein-verlagGmbH.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH, Josef-Herrmann-Str. 1–3<br />

76473 Iffezheim, Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />

info@stein-verlagGmbH.de, www.stein-verlagGmbH.de<br />

23.–26. 8.<br />

2023<br />

Homberg/<br />

Nieder-Ofleiden<br />

1 | 20<strong>22</strong> GESTEINS Perspektiven


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