23.02.2022 Aufrufe

Mein Rotes Kreuz 01/2022 - Ausgabe Vorarlberg

Seit zwei Jahren beschäftigt uns das Corona-Virus. Jetzt ist endlich Besserung in Sicht. Die Helferinnen und Helfer haben viel geleistet und mussten viel mitmachen. Aber was sind die Momente, die ihnen Kraft gaben? Was lässt sie positiv nach vorne blicken? Das können Sie im Schwerpunkt der Ausgabe nachlesen. Außerdem: Warum spazieren gehen gesund ist, ein Projekt in Ruanda, Tipps vom Chefarzt, News aus den Landesverbänden und spannende Rubriken. Zum Beispiel erzählt ein First Responder, wie er seinen Nachbarn gerettet hat.

Seit zwei Jahren beschäftigt uns das Corona-Virus. Jetzt ist endlich Besserung in Sicht. Die Helferinnen und Helfer haben viel geleistet und mussten viel mitmachen. Aber was sind die Momente, die ihnen Kraft gaben? Was lässt sie positiv nach vorne blicken? Das können Sie im Schwerpunkt der Ausgabe nachlesen.

Außerdem: Warum spazieren gehen gesund ist, ein Projekt in Ruanda, Tipps vom Chefarzt, News aus den Landesverbänden und spannende Rubriken. Zum Beispiel erzählt ein First Responder, wie er seinen Nachbarn gerettet hat.

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16<br />

IM EINSATZ<br />

Valeria Umgambe und ihre neue Kuh<br />

Ferkel und 80 Prozent der Familien<br />

sparen jeden Monat mindestens<br />

10.000 Ruandische Francs (10 Euro).“<br />

Zusätzlich zu dem tierischen Startkapital<br />

vermittelt das Rote <strong>Kreuz</strong>, das<br />

in Ruanda auch den Aufbau des Rettungsdienstes<br />

fördert, Wirtschaftskenntnisse.<br />

Hygienekurse und gesundheitsfördernde<br />

Maßnahmen runden<br />

das Dorfentwicklungsprogramm<br />

ab. Ihre neuen Fähigkeiten haben<br />

auch Valeria und ihrer Familie zu bescheidenem<br />

Wohlstand verholfen:<br />

Zusätzlich zu den Ferkeln hat sie sich<br />

eine Kuh angeschafft, das Haus hat<br />

neue Zimmer bekommen und ist mit<br />

solidem Wellblech gedeckt. Auch<br />

Fotos: ÖRK/Cerny<br />

Mit Kuh und Schwein<br />

gegen das Virus<br />

Wie ein Rotkreuz-Projekt Frauen in Ruanda half,<br />

besser durch die Corona-Krise zu kommen.<br />

Der Bezirk Nyamasheke schlängelt<br />

sich malerisch an den<br />

Ufern des Kiwusees entlang.<br />

Die Dörfer in Kirimbi verteilen sich<br />

hangauf, hangab über einige der<br />

rund 1.000 Hügel, die es in Ruanda<br />

geben soll. Wie überall in dem ostafrikanischen<br />

Land, das auf etwa einem<br />

Drittel der Fläche Österreichs<br />

rund 13 Millionen Einwohner hat,<br />

wird auch hier im Südwesten jedes<br />

Stück Land bearbeitet. Fast alle Menschen<br />

betreiben Landwirtschaft. Das<br />

bedeutete für viele Familien bis vor<br />

Kurzem, von der Hand in den Mund<br />

zu leben.<br />

Für Valeria Umgambe machte vor<br />

vier Jahren ein Schwein den Unterschied.<br />

Die junge Bäuerin gehört einer<br />

Frauenkooperative an, die vom<br />

Roten <strong>Kreuz</strong> unterstützt wird. Je ein<br />

Ferkel erhielten die 60 Mitglieder als<br />

Startkapital, zusammen mit einem<br />

Stück Land, das nun gemeinsam bewirtschaftet<br />

wird.<br />

Einmal pro Woche treffen sich die<br />

Frauen zur Arbeit. Auf den schmalen<br />

Ein Schwein wirft zweimal pro Jahr<br />

5 bis 8 Ferkel.<br />

Terrassen ihres steilen Felds wachsen<br />

Bananen, Bohnen, Ananas, Mais und<br />

Cassava. Die Erträge verkaufen sie<br />

auf dem Markt. Vom Gewinn bekommt<br />

jedes Mitglied der Kooperative<br />

einen Teil, der Rest wird reinvestiert.<br />

„Das Modell ist sehr erfolgreich,<br />

weil Frauen verlässlich sind und gut<br />

wirtschaften“, sagt Rotkreuz-Koordinator<br />

Aristide. Über 240 Familien<br />

haben von dem Projekt bis jetzt profitiert.<br />

„Inzwischen züchten fast alle<br />

Die Frauen von Kirimbi auf ihren Feldern<br />

Bücher und Schuluniformen für die<br />

drei Kinder gibt das Budget her.<br />

„Und obwohl wir wegen Covid oft<br />

nicht zum Markt durften, haben wir<br />

seit heuer elektrischen Strom“, freut<br />

sich die 33-Jährige. Sie ist überzeugt,<br />

dass die Kooperative die beteiligten<br />

Familien über die Lockdowns der<br />

Pandemie gerettet hat. Im Gegensatz<br />

zu ihrem Mann Eduard, der vom Verkauf<br />

geschnitzter Kleinigkeiten lebt,<br />

konnte sie auf Ersparnisse zurückgreifen.<br />

Dazu kommt noch der soziale<br />

Gewinn für die Gemeinschaft:<br />

„Psychosoziale Probleme und Gewalt<br />

sind deutlich zurückgegangen, während<br />

der Zusammenhalt gewachsen<br />

ist“, fasst Aristide zusammen. „Unser<br />

Ziel ist es, die Menschen für Krisen<br />

zu rüsten. Das hat funktioniert.“<br />

GABRIELA POLLER-HARTIG B<br />

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Wollen auch Sie das Rote <strong>Kreuz</strong><br />

im internationalen Einsatz<br />

unterstützen? Mehr Infos:<br />

www.roteskreuz.at/spenden<br />

mein <strong>Rotes</strong> <strong>Kreuz</strong> | März <strong>2022</strong>

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