Digital_leaders_2021

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Pflicht wurden, verbringen die meisten
Menschen den grössten Teil ihrer
Arbeits- und Freizeit am Bildschirm.
Es wird darum in Zukunft
weniger darum gehen, Bürger
und Konsumenten in die
digitale Welt einzuführen,
sondern darum, eine
Infrastruktur sicherzustellen,
zu der alle Zugang haben, die
Daten schützt und dass der
Datenreichtum fair verteilt
wird.»
Liechtenstein steht oft vor der Frage,
neue Entwicklungen entweder
frühzeitig und aktiv aufzugreifen
oder zu einem späteren Zeitpunkt
intelligent zu adaptieren. Welche
Rolle sollte Ihrer Meinung nach ein
Kleinstaat wie Liechtenstein in diesem
Prozess spielen?
Das kann man nicht pauschal beantworten.
Man muss im Einzelfall schauen,
was dem Erfolg eines Start-ups
oder einer neuen digitalen Dienstleistung
im Wege steht, die aktuelle
Rechtslage oder zu wenig Investoren,
zu kleiner Binnenmarkt, zu wenig
Fachkräfte usw.
Welche Themenfelder sind aus Ihrer
Sicht am spannendsten für die
Zukunft Liechtensteins? In Zukunft
wird tendenziell jedes Unternehmen
im Kern ein IT-Unternehmen, Banken
genauso wie Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe.
Darum sehe ich
die grössten Chancen in der digitalen
Transformation derjenigen Branchen,
in denen Liechtenstein heute schon
sehr erfolgreich ist.
Was empfehlen Sie einem Kleinstaat
wie Liechtenstein, wie Wirtschaft,
Gesellschaft und Bevölkerung
gemeinsam den digitalen
Wandel angehen sollen? Erfolg
hängt am Ende immer von Menschen
ab, darum würde ich vor allem in
die Ausbildung investieren und junge
Frauen und Männer ermutigen
MINT-Fächer zu studieren. Wenn
Liechtenstein eine führende Rolle in
der digitalen Wirtschaft spielen will,
braucht es mehr Computerwissenschaftler/-innen.
Ja oder nein?
Arbeiten 2030 ein Drittel aller
Mitarbeitenden von FL-Firmen
fix im Homeoffice?
Nein, die meisten Mitarbeitenden
werden zu Hause und im Büro arbeiten.
Hat Liechtenstein dank digitalen
Lösungen im Jahre 2025 sein
Fachkräftemangel-Problem behoben?
Nein, die Neuausrichtung auf den
internationalen Remote-Arbeitsmarkt
braucht mehr als 4 Jahre.
Droht Liechtenstein die Abwanderung
von Jobs, wenn Remote
arbeiten auch in Ländern mit tieferen
Lohnkosten möglich ist?
Nein, weil es heute bereits möglich
wäre, Arbeit an Länder mit tieferen
Lohnkosten auszulagern.
Wird das Thema Cybersicherheit
bald in jeder Geschäftsleitungssitzung
von Gross- bis Kleinfirmen
ein zentrales Thema sein?
Nein, weil wenn man in jeder Geschäftsleitungssitzung
über Sicherheitsfragen
diskutieren muss, ist dies
ein Zeichen dafür, dass das Sicherheitssystem
nicht funktioniert.
Gibt es den Supermarkt in Liechtenstein
in fünf Jahren noch in
dieser Form?
Ja, weil sich die Gewohnheiten der
Kunden nur langsam ändern und der
Supermarkt ein Ort ist, wo man sich
trifft.
Wird die Digitalisierung auch die
Mobilität in eher ländlichen Gebieten
wie Liechtenstein stark
verändern?
Ja, aber erst, wenn es selbstfahrende
Autos gibt.
Wird Homeschooling für Schülerinnen
und Schüler jeden Alters
künftig ein fixer Bestandteil
sein?
Nur für die Oberstufen und die Weiterbildung.
Kindergärtner/-innen und
Primarschüler/-innen treffen sich auch
künftig im Klassenzimmer und nicht im
Cyberspace.
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