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Mut und Liebe 422022 Wurzeln

"...In unseren Schuhen tragen wir unsere Heimat mit uns, unsere Wurzeln, auch unbewusst als spürbares Erbe." (Petra Maria Mühl aka Mia Pelenco). Erinnerung, Wurzeln und Heimat/Heimatlosigkeit sind Themen der Offenbacher Künstlerin Petra Maria Mühl. Das Foto ihrer Installation „kein ort. weiter weg“ auf unserem Titel zeigt Tanzschuhe der 1920er, mit Einlagen aus Landkarten von Böhmen und auf der umgebenden Folie die Handschrift ihrer Großmutter.

"...In unseren Schuhen tragen wir unsere Heimat mit uns, unsere Wurzeln, auch unbewusst als spürbares Erbe." (Petra Maria Mühl aka Mia Pelenco).
Erinnerung, Wurzeln und Heimat/Heimatlosigkeit sind Themen der Offenbacher Künstlerin Petra Maria Mühl. Das Foto ihrer Installation „kein ort.
weiter weg“ auf unserem Titel zeigt Tanzschuhe der 1920er, mit Einlagen aus
Landkarten von Böhmen und auf der umgebenden Folie die Handschrift
ihrer Großmutter.

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MUT&LIEBE / PROJEKT /<br />

Es sind zwei ziemlich alte Handwerke, die im Studio<br />

von Tamara Pešić aufeinandertreffen: Das Töpfern<br />

<strong>und</strong> das Fermentieren. „Keramik <strong>und</strong> Essen gehören<br />

für mich zusammen“, sagt die Designerin. Und<br />

so entwirft sie nicht allein Essgeschirr <strong>und</strong> Schalen.<br />

Zu ihrer Produktlinie gehört darüber hinaus ein Gärtopf,<br />

den sie entwickelt hat <strong>und</strong> in dem man Gemüse<br />

einlegen kann. Neben Töpfer-Workshops will sie ab<br />

dem Frühjahr auch Kurse im Fermentieren anbieten.<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> das Wertschätzen von Lebensmitteln<br />

stehen im Fokus ihres Schaffens. Darauf will<br />

sie auch mit dem Namen ihres Projekts hinweisen:<br />

„a pinch of salt“. Einst teuer, ist Salz für uns heute<br />

selbstverständlich. So wie alle anderen Lebensmittel<br />

auch. Wir sollten sie nicht verschwenden, davon<br />

ist die Designerin überzeugt.<br />

In Darmstadt hat Tamara Pešić Industriedesign studiert.<br />

Doch zum ersten Mal tief eingetaucht in die<br />

Arbeit mit Keramik ist sie in Japan. Während eines<br />

Auslandsaufenthalts war das, 2017 in Fukuoka. „In Japan<br />

habe ich mich erstmals richtig darauf eingelassen<br />

<strong>und</strong> vieles ausprobiert.“ Dort besuchte sie eine Töpferschule,<br />

wo sie das Aufbereiten des Tons <strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Techniken seiner Bearbeitung lernte.<br />

Und sie unternahm Exkursionen in alte Töpferdörfer.<br />

„Über die Keramik habe ich einen Weg gef<strong>und</strong>en, mit<br />

den Leuten in Kontakt zu kommen“, erzählt sie.<br />

Workshops Töpfern<br />

im Studio Tamara Pešić, Ludwigstr. 197, OF<br />

Infos & Termine: www.apinchofsalt.de<br />

MÄRZ / APRIL / MAI 2022<br />

Neues ausprobieren<br />

Nach Abschluss ihres Studiums folgte eine weitere<br />

Station im Ausland: Kopenhagen. Dort arbeitete sie<br />

bei einem Innenarchitekten an Design-Entwürfen,<br />

unter anderem für Restaurants. Eins der Restaurants<br />

hatte auch ein Fermentationslab. Für Tamara Pešić<br />

nichts vollkommen Neues. Aber die Gelegenheit,<br />

Neues auszuprobieren.<br />

Denn mit dem, was gerade als Fermentieren Trend<br />

wird, ist Tamara Pešić aufgewachsen. „Meine Oma hat<br />

in Eimern früher ganze Kohlköpfe fermentiert“, erzählt<br />

sie. In Offenbach geboren, zogen ihre Eltern als sie<br />

klein war mit ihr zurück nach Serbien. Bis sie sieben<br />

Jahre alt war, lebte Tamara Pešić in Belgrad. „Dort ist<br />

es ganz normal, dass man Kohl <strong>und</strong> Paprika für den<br />

Winter einlegt“, sagt sie. Nach der Ernte gebe es immer<br />

große Mengen Gemüse. Da ist Fermentieren<br />

eine gute Lösung. „Man unterbricht das Verderben,<br />

um das Produkt lange haltbar zu machen“, erläutert<br />

Tamara Pešić. Sie liebt das Kochen, den Umgang mit<br />

Lebensmitteln. Für sie gebe es da eine Parallele: Ob<br />

sie in der Küche mit Teig arbeite oder im Studio mit<br />

einem Klumpen Ton. „Immer geht es ums Ausprobieren,<br />

um die Neugierde am Entwerfen <strong>und</strong> um neue Geschmacksnoten.“<br />

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