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6. März 2022

- Heuer gab es schon 168 Demos in Graz - Stadt Graz bietet 80 Prozent weniger Ferialjobs an - Hilferuf: zu wenig Personal in der Kinderbetreuung - Alle Details zur Motion Expo 2022 - AMS meldet: Doppelt so viele offene Stellen wie 2021 im Raum Graz

- Heuer gab es schon 168 Demos in Graz
- Stadt Graz bietet 80 Prozent weniger Ferialjobs an
- Hilferuf: zu wenig Personal in der Kinderbetreuung
- Alle Details zur Motion Expo 2022
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2 die seite zwei<br />

www.grazer.at <strong>6.</strong> MÄRZ <strong>2022</strong><br />

E D I T O R I A L<br />

von<br />

Tobit<br />

Schweighofer<br />

✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Harmonie<br />

ist die beste<br />

Strategie<br />

D<br />

ie verbrecherische<br />

Invasion der Russen in<br />

der Ukraine löste auch<br />

in Graz eine Welle der<br />

Hilfsbereitschaft aus, die es<br />

selbst im „Flüchtlingsjahr“<br />

2015 in dieser Form nicht<br />

gegeben hat. Die damals<br />

reflexartig entstandene<br />

Willkommenskultur war<br />

schon nach wenigen Wochen<br />

wieder verschwunden und<br />

verkehrte sich sogar ins<br />

Gegenteil. Die Flüchtlingszuwanderung<br />

wurde zur<br />

Flüchtlingskrise hochpolitisiert,<br />

die Bruchlinien innerhalb<br />

der EU gnadenlos<br />

aufgedeckt und tiefe Gräben<br />

durch die Gesellschaft<br />

gezogen. Jetzt scheint man<br />

besser vorbereitet zu sein. Die<br />

EU spricht mit einer Stimme,<br />

auch in der Asylpolitik zieht<br />

man an einem Strang.<br />

Löblicherweise macht da<br />

Österreich bzw. Graz keine<br />

Ausnahme. Neben zahlreichen<br />

privaten Hifsaktionen<br />

hat jeder die Möglichkeit,<br />

selbst etwas Gutes zu tun und<br />

Hilfsinitiativen der Caritas,<br />

vom Roten Kreuz, Welthaus,<br />

Volkshilfe, Nachbar in Not und<br />

vielen mehr zu unterstützen.<br />

Die Holding stellt Räumlichkeiten<br />

in der Steyrergasse zum<br />

Sammeln von Spenden bereit,<br />

die Vinziwerke organisieren<br />

Hilfslieferungen, genauso die<br />

Eggenberger Vielfalt. So viel<br />

Hilfsbereitschaft, Empathie<br />

und Solidarität tun auch der<br />

Seele gut. Darauf können wir<br />

wirklich stolz sein, vielen<br />

Dank!<br />

Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />

SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />

Als Frontman<br />

der<br />

Edlseer gab<br />

es für Fritz<br />

Kristoferitsch<br />

viele<br />

Jahre nur<br />

selten freie<br />

Sonntage.<br />

Coronabedingt<br />

war<br />

das zuletzt<br />

öfter möglich<br />

– da<br />

wird beim<br />

Frühstück<br />

auch mal<br />

aufgetischt.<br />

<br />

KK<br />

... Fritz Kristoferitsch<br />

Der Volksmusik-Star spricht über die Entschleunigung der Corona-Zeit, das<br />

„Edlseer“-Jubiläum und seine Rolle als Botschafter der Kinderkrebshilfe.<br />

Als Musiker ist man am Wochenende oft unterwegs.<br />

Bleibt da hin und wieder noch Zeit für ein<br />

Sonntagsfrühstück?<br />

Die letzten beiden Jahre haben mir ein neues Leben<br />

gezeigt, das habe ich so nicht gekannt. Früher<br />

war es für uns als Gruppe unüblich, dass wir an<br />

einem Muttertag oder sonstigen Feiertagen am<br />

Wochenende teilnehmen konnten – also wenn<br />

Geschwister geheiratet haben, hat man leider gespielt.<br />

Jetzt hab ich das etwas anders erlebt. Das ist<br />

schon etwas Schönes, mit der Familie mal länger<br />

zu sitzen, ein anständiges Frühstück zu essen und<br />

dann vielleicht nach Herberstein oder zum Stubenbergsee<br />

zu fahren.<br />

Was ist denn ein anständiges Frühstück?<br />

Unter der Woche trinke ich nur einen Kaffee, am<br />

Sonntag richtet meine Frau aber ein wirkliches<br />

Super-Frühstück. Mit Eiern, Semmeln, Brot, Müsli<br />

und Obst – da esse ich dann mal richtig (lacht). In<br />

den letzten zwei Jahren ist der Sonntag etwas Besonderes<br />

geworden.<br />

Was machen Sie sonst gerne privat?<br />

In den letzten Jahren haben wir da viel nachgeholt,<br />

wofür wir die 27 Jahre davor keine Zeit hatten.<br />

Da war ich ja an nicht vielen Sonntagen daheim.<br />

Jetzt läuft das ganz unkompliziert. Ich habe<br />

ja einen fünfjährigen Nachzügler – und da schauen<br />

wir ganz spontan, was der Tag bringt. Wandern,<br />

in die Therme zum Schwimmen oder in die Sauna<br />

– manchmal reicht aber auch einfach ein bisschen<br />

Herummurksen in der Werkstatt (lacht). <br />

Die Corona-Zeit war für Sie also doch auch eine<br />

Zeit der Entschleunigung?<br />

Die ersten paar Monate hat es gutgetan, weil ich<br />

einmal Luft holen konnte. Jahrzehntelang war ich<br />

200 Tage, 100.000 Kilometer im Jahr unterwegs. So<br />

schön das ist, so viel man erlebt, man verzichtet<br />

auch auf viel. Alles hat zwei Seiten. Jetzt gehen wir<br />

(die Edlseer, Anm.) gemütlich unserem 30-Jahr-<br />

Jubiläum entgegen, das wir nächstes Jahr feiern –<br />

und sind topmotiviert, dass es wieder losgeht. Ein<br />

neues Album steht schon in den Startlöchern, unser<br />

Wanderweg wird erneuert – und wir sind sehr<br />

stolz auf unser Vorjahresprojekt, wo wir 42.000<br />

Euro für die Kinderkrebshilfe sammeln konnten.<br />

Da wurden Sie ja kürzlich zum Botschafter.<br />

Genau. Seit ich 1999 zum ersten Mal Papa geworden<br />

bin, liegt mir das sehr am Herzen. Wir unterstützen<br />

als Band ja jedes Jahr eine gute Sache – und<br />

letztes Jahr kam es zu dieser Aktion, bei der wir<br />

unglaublich viele Spenden sammeln konnten. Da<br />

konnte ich auch Mario Walcher, den Obmann der<br />

Kinderkrebshilfe, kennenlernen, es sind Freundschaften<br />

entstanden – und ich habe gesehen, wie<br />

viele Menschen da ehrenamtlich am Werk sind.<br />

Mario hat mir erzählt, wie schwer es in der Corona-Zeit<br />

war, Sammelaktionen zu starten, dabei<br />

lebt die Kinderkrebshilfe von der Unterstützung<br />

der Menschen. Deshalb ist es für mich eine riesige<br />

Ehre, dass ich Botschafter sein darf. Mein Aufruf<br />

ist: Die Pandemie hat vielen das Leben schwerer<br />

gemacht. Aber wenn nur jeder ein bisschen was<br />

gibt, dann zeigen wir: Gemeinsam sind wir stark. <br />

FABIAN KLEINDIENST<br />

Fritz Kristoferitsch wurde 1976 in Graz geboren. Schon<br />

seit seinem sechsten Lebensjahr macht er Musik, feiert<br />

heuer also sein 40-jähriges Jubiläum. Bekannt<br />

wurde Kristoferitsch als Frontman der 1990 als „Edlseer<br />

Spatzen“ gegründeten „Edlseer“, mittlerweile erreichte<br />

die bekannte Volksmusik-Gruppe zahlreiche Goldene<br />

Schallplatten. Vor zwei Wochen wurde Fritz Kristoferitsch<br />

zum Botschafter der Steirischen Kinderkrebshilfe. Er ist<br />

verheiratet und hat selbst drei Kinder.

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