WOLL Magazin 2022.1 Frühling I Meschede, Bestwig und Olsberg
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Anke Schneidewind<br />
schnippelt sie klein, platzen die Brennstacheln <strong>und</strong> können<br />
keinen Schaden mehr anrichten. Die Samen röste ich fettfrei<br />
in einer Pfanne <strong>und</strong> mische sie anschließend ins Müsli.<br />
Übrigens ist die Brennnessel Heilpflanze des Jahres 2022<br />
<strong>und</strong> kann durchaus als Superfood bezeichnet werden“.<br />
„Statt teure Chia-Samen zu importieren, sollten wir lieber<br />
auf das zurückgreifen, was wir hier finden“, sagt die<br />
Kräuterexpertin. Scharbockkraut, Nachtkerze, indisches<br />
Springkraut werden mit Frischkäse zu einem leckeren<br />
Aufstrich gemischt, Spitzwegerich als Anti-Juckmittel bei<br />
Mückenstichen eingesetzt. Aus den Blüten des Bärlauchs<br />
macht sie falsche Kapern, Senf gewinnt sie aus Kreuzblütlern<br />
wie der Knoblauchsrauke. Darüber hinaus bastelt<br />
sie Duftsäckchen, stellt Wildkräuterlimonaden her <strong>und</strong><br />
Cremes für die Hautpflege. Es scheint keine Begrenzung<br />
für die Verwendung der Pflanzen <strong>und</strong> Kräuter zu geben,<br />
auch nicht für die Ideen von Anke Schneidewind. In diesem<br />
Jahr schließt die Arnsbergerin, die die „Kräuterwerkstatt<br />
Anke Schneidewind“ gegründet hat, ihre Ausbildung<br />
zur Naturpädagogin ab. Woher nimmt sie die Kraft <strong>und</strong><br />
Energie für all diese Aktivitäten? „Aus der Natur“, ist ihre<br />
knappe, dennoch überzeugende Antwort ■<br />
Frischkäse <strong>und</strong> Wildkräutersamen auf Paprika<br />
mit Gänseblümchen-Deko<br />
mit Eingelegtem <strong>und</strong> Schachteln mit Samen. Im Garten<br />
sind Beete, in denen Wildkräuter wachsen, also das, was<br />
unsereins ausrupft.<br />
Heimisches Superfood<br />
Fragt man sie, wofür sie das alles verwendet, sprudelt es<br />
nur so aus ihr heraus: „Giersch eignet sich hervorragend als<br />
Petersilienersatz, mit Zwiebel angedünstet, ist er eine tolle<br />
Alternative zu Spinat. Allerdings sollte man nur die jungen<br />
Pflanzen verarbeiten, aber das gilt für fast alle Kräuter. Hat<br />
man Giersch abgeschnitten, wächst er schnell wieder nach.“<br />
Stimmt, denkt sich die Redakteurin <strong>und</strong> schaut dabei nicht<br />
ganz so glücklich aus wie die Expertin. „Von Brennnesseln<br />
verwende ich die frischen Blätter, um sie kleingeschnitten<br />
in Dips zu rühren.“ Na, da wird sich der Gaumen aber<br />
freuen, wenn er mit den schmerzenden Härchen in Berührung<br />
kommt. „Nein“ erwidert Anke Schneidewind <strong>und</strong><br />
lacht, „bearbeitet man die Blätter mit dem Nudelholz oder<br />
Rezept Knusperstangen<br />
500 g Dinkel, fein gemahlen<br />
1 Würfel Hefe<br />
1 TL Salz<br />
250 ml Mineralwasser<br />
120 g Butter<br />
Samen von Brennnesseln, Nacht kerzen, indischem<br />
Springkraut <strong>und</strong> Knoblauchsrauke<br />
Alle Zutaten in einer Schüssel zu einem glatten Teig<br />
kneten, 1 St<strong>und</strong>e im Kühlschrank gehen lassen, ca.<br />
30 g zu Stangen formen <strong>und</strong> bei 170° backen. Wenn<br />
sie eine schöne Farbe haben, Ofen ausschalten <strong>und</strong><br />
sie dort trocknen lassen.<br />
Köstlichkeiten unter der Verwendung<br />
von Wildkräutern<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Frühling</strong> 2022 - 49