Ausgabe 2 (März 2022) | FNG-Magazin

BUSINESS INSIDE
GEWICHTHEBEN
IST EINE WELT FÜR SICH
Der österreichische Top-Athlet Jürgen Grubmüller gibt uns Einblicke in sein Training
Gewichtheben gehört zwar ebenso zur großen Kraftsport-Familie wie Kraftdreikampf oder das Bodybuilding, trotzdem
ist die olympische Sportart eine Welt für sich. Wenn man sieht, welche Lasten da von Athleten und seit der offiziellen
Anerkennung durch die IWF 1983 auch von Athletinnen in Sekundenschnelle in eine Über-Kopf-Position bewegt werden,
können auch kräftigere Studiomitglieder nur staunen. Kraft allein reicht für solche Leistungen nicht aus. Explosivität und
ein hohes Maß an Körperbeherrschung müssen dazukommen.
Man trainierte gemeinsam
Bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es die strikte
Trennung zwischen den Kraftsportarten gar nicht. Man
trainierte gemeinsam und nutzte die Erfahrungen der anderen
für das eigene Training. Nicht selten traten Bodybuilder
vor ihrer eigenen Veranstaltung noch bei einem am
selben Tag durchgeführten Kraftdreikampf oder bei einem
Wettkampf im Gewichtheben an. Der zweifache Olympiasieger
Tommy Kono stellte in den 50er Jahren zahlreiche
Weltrekorde im Gewichtheben auf und sicherte sich dennoch
mehrfach den Titel eines Mr. Universum. Erst durch
die immer stärkere Spezialisierung löste sich die enge Gemeinschaft
nach und nach auf.
Zu den besten Gewichthebern seines Landes gehört seit
vielen Jahren der mehrfache österreichische Staatsmeister
im olympischen Zweikampf, Jürgen Grubmüller. Er hat
uns einen Einblick in sein Training gegeben. Dass dabei
allein schon aufgrund der Einhaltung der Gewichtsklasse
für Jürgen das Maximalkrafttraining Vorrang vor dem
Muskelaufbau hat, leuchtet ein. Jürgen startet in den Klassen
bis 69 kg und bis 73 kg. Da bleibt nicht viel Spielraum
für eine Gewichtszunahme, selbst, wenn es sich dabei um
Muskelmasse handelt. Erstaunt hat uns aber, dass für ihn
die Ausdauer eine ganz wichtige Rolle in seiner Trainingsplanung
spielt. Seine Erklärung ist einleuchtend.
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