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HEV-Magazin März 2022 | Nord

Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

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SCHWERPUNKT: GESUND WOHNEN<br />

Kneippen im<br />

Garten – warum<br />

nicht?<br />

Der Garten als Ort der Freude und Erholung ist für viele Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer das A und O des<br />

Eigenheims. Hier kann man auch aktive Erholung und Stärkung finden: zum Beispiel im eigenen Kneipp-Bereich.<br />

Kneippen – was heisst das eigentlich? Woher<br />

kommt der Begriff?<br />

Wir müssen ins 19. Jahrhundert zurückblenden<br />

und stossen dort auf den Pfarrer Sebastian<br />

Kneipp, der von 1821 bis 1897 lebte.<br />

Der bayerische Pfarrer und Naturheilpraktiker<br />

litt an Lungentuberkulose. Die Ärzte<br />

sahen keine Heilungschancen mehr. Doch<br />

Kneipp gab in seinem Kampf gegen die<br />

Krankheit nicht auf. Durch ein Büchlein von<br />

Dr. Johann Siegmund über Kraft und Wirkung<br />

des Wassers inspiriert, ging Kneipp<br />

zwei bis drei Mal pro Woche zum Wassertreten<br />

an einen Fluss, zudem goss er sich<br />

kaltes Wasser über die Arme.<br />

Kneippanlage Egerkingen<br />

Wer die kneippsche Gesundheitslehre<br />

in einer offiziellen Kneipp-Anlage erproben<br />

will, kann einen Ausflug nach Egerkingen<br />

machen. Hier gibt es neben einer<br />

Wassertretanlage einen Barfussweg zum<br />

Spüren und einen Kräutergarten zum<br />

Riechen. Auf Infotafeln finden sich Anleitungen.<br />

Adresse: Rauberplatz, zwischen St. Martinskirche<br />

und Restaurant Sternen.<br />

Der Mensch im Einklang<br />

mit den Naturgesetzen<br />

Nach und nach ging es ihm besser. Kneipp<br />

erprobte und vertiefte die Anwendungen<br />

laufend. In seiner Kurpraxis in Wörishofen<br />

kamen nebst Wasseranwendungen auch<br />

Heilkräuter, Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen<br />

zum Einsatz. Ausserdem<br />

war und ist gemäss Kneipp die «Lebensordnung»<br />

Grundlage für ein gesundheitsorientiertes<br />

Leben. Der Mensch soll im Einklang<br />

mit den Naturgesetzen leben.<br />

Der bekannteste Pfeiler im kneippschen<br />

Therapiesystem ist die Anwendung mit kaltem<br />

Wasser. Der Reiz auf kleinste Nervenpunkte,<br />

ausgelöst durch das kalte Wasser<br />

auf der warmen Haut, wird zum zentralen<br />

und vegetativen Nervensystem weitergeleitet.<br />

Blutgefässe ziehen sich zusammen<br />

und erweitern sich wieder. Dadurch erhöht<br />

sich die Durchlaufgeschwindigkeit,<br />

was eine bessere Sauerstoffversorgung von<br />

Haut und Organen zur Folge hat. Der Stoffwechsel,<br />

die Zellatmung und Zellernährung<br />

wird verbessert. Kurz gesagt: Das Immunsystem<br />

wird gestärkt.<br />

Hydrotherapie mit Beatrice Fritscher<br />

Beatrice Fritscher (66) aus Luterbach führt<br />

eine Gesundheitspraxis und hat unter anderem<br />

die Ausbildung zur «Gesundheitsberaterin<br />

der Methode Kneipp» gemacht. Sie<br />

ist Mitglied im Kneippverein Jura-Südfuss<br />

und organiserte schon verschiedene Veranstaltungen,<br />

um die Leute auf Kneipp und<br />

die Hydrotherapie aufmerksam zu machen.<br />

Wie ist sie auf das Thema Kneipp gestossen?<br />

«Wir kühlten schon als Kinder unsere Füs-<br />

se oft in kleinen Bächen», erzählt Beatrice<br />

Fritscher. Später nahm sie sich auf Wanderungen<br />

gerne Zeit, die Arme in einen Brunnen<br />

zu halten, ohne damals zu wissen, dass<br />

dies eigentlich eine Kneipp-Methode ist.<br />

Als Erwachsene hat sich Beatrice Fritscher in<br />

Reflexologie und anderen Methoden ausbilden<br />

lassen. «Immer mehr kam das Wasser<br />

ins Spiel und ich begann, mich konkret<br />

mit der Hydrotherapie auseinanderzusetzen»,<br />

erzählt sie. «Da wurden mir die fünf<br />

Säulen von Kneipp immer mehr im Alltag<br />

bewusst: Lebensordnung, Hydrotherapie,<br />

Bewegung, Ernährung, Heilkräuter.»<br />

Kneippen im Garten<br />

Abhärtungsübungen zur Vorbeugung<br />

von Krankheiten kann man gut im eigenen<br />

Garten machen: Wassertreten sowie<br />

Tau-, Schnee- und Barfusslaufen. Jedoch<br />

sollte man hierbei einiges beachten: Die<br />

Übungen dürfen nur ausführt werden,<br />

wenn man nicht unter einer akuten Entzündung<br />

leidet. Ausserdem sollte man Anwendungen<br />

mit kaltem Wasser nur am warmen<br />

Körper vornehmen – man sollte nicht frösteln,<br />

und je kälter das Wasser, desto kürzer<br />

die Anwendung. Um Wasser zu treten kann<br />

man einen Eimer mit kaltem Wasser füllen,<br />

so dass es ungefähr bis zur Hälfte der Wade<br />

reicht, dann, solange bis der Kälteschmerz<br />

eintritt (einige Sekunden bis zu einer Minute),<br />

Füsse abwechslungsweise wie im Storchengang<br />

aus dem Wasser heben (Vorsicht<br />

12<br />

Kanton Solothurn

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