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Steinheimer Blickpunkt 616

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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>616</strong> 7. April 2022 Seite 15<br />

Stadtverwaltung Nieheim<br />

Stadtverwaltung Nieheim<br />

Postfach 11 63, 33035 Nieheim<br />

Hausanschrift: Marktstr. 28, 33039 Nieheim<br />

Telefon: 05274 / 982-0<br />

Fax: 05274 / 982-200<br />

E-Mail:<br />

info@nieheim.de<br />

In unaufschiebbaren Angelegenheiten können Sie die Stadtverwaltung<br />

nach Dienstschluss wie folgt erreichen:<br />

Wasserwerk 0151 55 05 80 02<br />

Kanalanlagen 0151 55 05 80 04<br />

Bürgerservice 0151 55 05 80 01<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. bis Fr.: 08:30 bis 12:30 Uhr<br />

Di. und Do.: 14:00 bis 17:00 Uhr<br />

Amt für Bürgerdienste bis 17:30 Uhr<br />

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.nieheim.de<br />

Sitzungstermine<br />

07.04., 18:30 Uhr, 16. Sitzung des Rates,<br />

Aula der kath. Grundschule Nieheim<br />

02.05., 18:30 Uhr, 12. Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung<br />

und Bauen, Aula der kath. Grundschule Nieheim<br />

03.05., 18:30 Uhr, 10. Sitzung Haupt – u Finanzausschuss,<br />

Aula der kath. Grundschule Nieheim<br />

05.05., 18:30 Uhr, 17. Sitzung des Rates,<br />

Aula der kath. Grundschule Nieheim<br />

Alle Sitzungstermine sehen Sie im Bürger- und Ratsinfosystem<br />

auf der Homepage der Stadt Nieheim.<br />

Bürgermeistersprechstunde<br />

Bürgermeister Johannes Schlütz bietet allen Bürgerinnen und<br />

Bürgern an, jederzeit unter Tel. 05274 / 982-122 oder 982-121 einen<br />

Gesprächstermin zu vereinbaren.<br />

Deutsche Rentenversicherung<br />

Wegen der Ausbreitung des Corona-Virus findet die Beratung der<br />

Deutschen Rentenversicherung jetzt telefonisch statt. Das kostenfreie<br />

Service-Telefon der Deutschen Rentenversicherung ist unter<br />

der Telefonnummer 0800 1000 4800 erreichbar.<br />

Versorgungsamt<br />

Kreis Höxter - Abt. Finanzielle Hilfen, Moltkestr. 12, 37671 Höxter,<br />

Tel. 05271 / 965-0<br />

montags - donnerstags: 7:30 - 12:30 Uhr und 13:30 - 16:00 Uhr<br />

freitags:<br />

7:30 - 12:30 Uhr<br />

Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Höxter<br />

jederzeit erreichbar unter 0171 / 5430155<br />

Schiedsmann in der Stadt Nieheim<br />

Bernd Bartels-Trautmann, Lange Brede 3, 33039 Nieheim, Tel.<br />

05274 / 1770<br />

Polizei-Bezirksdienst Nieheim, Marktstr. 18<br />

Sprechzeiten:<br />

dienstags:<br />

donnerstags:<br />

11:00 – 12:30 Uhr<br />

15:30 – 17:00 Uhr<br />

Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nieheim<br />

Nicole Richter, Marktstr. 28, 33039 Nieheim<br />

Tel: 05274/982-126, E-Mail: gleichstellung@nieheim.de<br />

Bekanntmachung<br />

Veröffentlichung des Bestätigungsvermerkes der Satzung<br />

über die Erhebung von Vergnügungssteuer in der Stadt<br />

Nieheim (Vergnügungssteuersatzung) der Stadt Nieheim vom<br />

17.03.2022<br />

Die vollständige Bekanntmachung finden Sie im Internet unter<br />

www.nieheim.de/Stadt-Verwaltung/Verwaltung/Amtliche-Bekanntmachungen<br />

Der Bürgermeister schaut nach vorne<br />

Bürgermeister Johannes Schlütz zum Hintergrund der PV-Freiflächenanlage in Oeynhausen<br />

Hin und Her im Zulassungsverfahren schürt Emotionen<br />

Wie wertvoll es ist in einem demokratisch<br />

regierten Land zu leben,<br />

wird uns derzeit beim Blick auf<br />

jene Länder vor Augen geführt,<br />

in denen machtbesessene und<br />

unmenschlich handelnde Aggressoren<br />

das alleinige Sagen haben.<br />

Umso glücklicher dürfen wir<br />

uns schätzen, dass bei uns alle<br />

mitreden und frei ihre Meinung<br />

äußern können. Allerdings hat<br />

diese Form der demokratischen<br />

Staatsführung den Nachteil,<br />

dass Entscheidungen oftmals<br />

lange dauern und für einige<br />

Aufregung sorgen. So ist das<br />

derzeit auch in Nieheim, wo in der<br />

Feldflur zwischen Himmighausen<br />

und Oeynhausen eine PV-<br />

Freiflächenanlage (PVF) gebaut<br />

werden soll. Da es diesbezüglich<br />

sehr unterschiedliche Meinungen<br />

und Aussagen gibt, die – gelinde<br />

ausgedrückt – teilweise über<br />

das Ziel einer Sachdiskussion<br />

deutlich hinausschießen, möchte<br />

ich den Sachverhalt noch einmal<br />

darlegen.<br />

Die aktuellen Pläne für die PVF<br />

wurden von der Nieheimer<br />

Stadtverwaltung am 27. Dezember<br />

offengelegt. Ab diesem<br />

Zeitpunkt hatten Bürgerinnen<br />

und Bürger sowie die Träger<br />

öffentlicher Belange (u.a. DB,<br />

Landwirtschaftskammer, Kreis<br />

Höxter) die Möglichkeit zur Einsichtnahme,<br />

zu Einwendungen<br />

und Widersprüchen. Die Frist<br />

für Stellungnahmen endete am<br />

31.01.2022. Bis auf den Kreis<br />

Höxter, der seine zuständigen<br />

Gremien erst im Februar und<br />

März beraten lassen konnte,<br />

hatten alle geantwortet.<br />

Auf die Stellungnahme der unteren<br />

Naturschutzbehörde des<br />

Kreises Höxter galt es demnach<br />

zu warten. Beraten wurde diese<br />

zunächst im Naturschutzbeirat<br />

und dann im Kreisbau- und<br />

-Umweltausschuss. Im Kreisausschuss<br />

erfolgte eine Vertagung<br />

des Punktes. Die endgültige<br />

Abstimmung erfolgte schließlich<br />

in der Sitzung des Kreistages<br />

am 31. März. In der von der<br />

Kreisverwaltung für die genannten<br />

Gremien erarbeiteten<br />

Beratungsvorlage hieß es dazu:<br />

„Die Belange des Arten- und Naturschutzes<br />

sind… zu prüfen und<br />

die Planung [der PVF] darf diesen<br />

nicht widersprechen.“ Außerdem<br />

haben die Gremien gem. Vorlage<br />

„die Ziele des Naturschutzes<br />

und der Landschaftspflege gem.<br />

§1 Bundesnaturschutzgesetz<br />

gegenüber den Zielen des Klimaschutzes,<br />

insbesondere mit<br />

dem erforderlichen Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien, miteinander<br />

abzuwägen.“<br />

Nachdem sich der Naturschutzbeirat<br />

vor diesem Hintergrund<br />

mit 12:2 Stimmen für die Herausnahme<br />

der benötigten Flächen<br />

aus dem Landschaftsschutz<br />

ausgesprochen hatte, stimmte<br />

der Kreisbau- und -Umweltausschuss<br />

mit 11:4 Stimmen<br />

überraschend deutlich dagegen.<br />

Als Gründe wurden laut Sitzungsprotokoll<br />

angeführt: Flächenverbrauch,<br />

Gefährdung der<br />

Ernährung der Bevölkerung und<br />

steigende Pachtpreise.<br />

Aus meiner Sicht sind das zweifellos<br />

beachtenswerte Argumente<br />

gegen eine PV-Anlage auf einer<br />

landwirtschaftlichen Fläche. In<br />

der Stufe der Abwägung der arten-<br />

und naturschutzrechtlichen<br />

Aspekte waren sie jedoch nicht<br />

von Belang. Dieses nicht zuletzt<br />

deshalb, weil die Planer der für<br />

den Naturschutz äußerst wichtigen<br />

Biodiversität sowie auch der<br />

Einpassung der Anlage in das<br />

sie umgebende Landschaftsbild<br />

einen überaus hohen Stellenwert<br />

eingeräumt hatten. Zum<br />

Ausdruck habe ich das auch in<br />

Gesprächen mit dem Landrat und<br />

Kreistagsmitgliedern gebracht.<br />

Sitzung des Kreistags<br />

Als der Kreistag am 31. März 2022<br />

in seiner finalen Entscheidung<br />

zu dem Vorhaben den Widerspruch<br />

seines Bau- und Umweltausschusses<br />

mit deutlicher<br />

Mehrheit überstimmte und damit<br />

den Weg für die Herausnahme<br />

der benötigten Fläche aus dem<br />

Landschaftsschutz freimachte,<br />

folgte er meines Erachtens dem<br />

gesunden Menschenverstand<br />

und einer sachlogischen Notwendigkeit<br />

– denn, ich betone es noch<br />

einmal, es galt in diesem Schritt<br />

nur die Belange des Arten- und<br />

Naturschutzes abzuwägen.<br />

Zu heftigen Irritationen hat allerdings<br />

eine Erklärung geführt, die<br />

der Vize-Fraktionschef der CDU,<br />

Heinz Seifert, in seiner Rede vor<br />

dem Kreistag abgab. Der zufolge<br />

sollte ich im Gespräch mit ihm<br />

und dem Landrat versichert<br />

haben, dass das Projekt „innerhalb<br />

der Bevölkerung der Stadt<br />

Nieheim und im Rat der Stadt<br />

auf größtmögliche Akzeptanz“<br />

stoße. Dieses Zitat wurde nicht<br />

mit mir abgestimmt und ich habe<br />

meine Meinung auch so nicht zum<br />

Ausdruck gebracht.<br />

Bürgermeister Johannes Schlütz zum Hintergrund der PV-<br />

Freiflächenanlage in Oeynhausen<br />

Der Gesprächsinhalt<br />

Zur Klarstellung möchte ich<br />

deshalb folgendes anführen:<br />

Der Chef des Nieheimer CDU-<br />

Ortsverbandes, Elmar Kleine,<br />

und ich führten im Vorfeld der<br />

Kreistagssitzung ein Gespräch<br />

mit dem CDU-Kreisvorstand<br />

sowie Landrat Michael Stickeln.<br />

In diesem legten Herr Kleine und<br />

ich dar, dass die jetzt erreichte<br />

Gestaltung der PV-Anlage in<br />

Abstimmung mit Bürgerschaft<br />

und Stadtrat entwickelt worden<br />

sei und dafür – nach weiterhin<br />

möglichen Modifikationen in Anlagendesign<br />

und -größe – nach<br />

unserer Einschätzung eine Mehrheit<br />

in Bürgerschaft und Stadtrat<br />

existiere. Eine Rückkehr zu einer<br />

deutlich stärker „verspiegelten“<br />

Fläche, wie in dem Gespräch von<br />

der Kreis-CDU vorgeschlagen<br />

(um die Flächenausnutzung zu<br />

erhöhen), lehnten wir strikt ab.<br />

UND: Von einer „größtmöglichen<br />

Akzeptanz“ der Anlage sprachen<br />

wir definitiv nicht. Was genau Herr<br />

Seifert damit meint und wie er<br />

selbst diesen Begriff interpretiert,<br />

erschließt sich dem externen<br />

Betrachter nicht. Die Wortwahl<br />

ist jedenfalls eine für mich vollkommen<br />

untypische. Sie ist für<br />

mich auf Basis des tatsächlich geführten<br />

Gesprächs auch inhaltlich<br />

nicht nachvollziehbar. Aber auch<br />

hier gilt: Für die sachgerechte<br />

Abwägung der Entscheidung im<br />

Bau- und Umweltausschuss des<br />

Kreises sowie im Kreistag ist es<br />

bei rein sachlicher Betrachtung<br />

vollkommen unerheblich, wie die<br />

Nieheimer Bürgerinnen und Bürger<br />

und der Nieheimer Stadtrat<br />

zu der Anlage stehen. Das klingt<br />

zunächst hart. ABER: Dieser Aspekt<br />

darf im Abwägungsprozess<br />

der arten- und naturschutzrechtlichen<br />

Belange auf Ebene des<br />

Kreises Höxter keinerlei Rolle<br />

spielen, da er für diese Belange<br />

unerheblich und damit ebenfalls<br />

sachfremd ist.<br />

Rückkehr zur<br />

Sachdiskussion<br />

Ich habe größtes Verständnis<br />

dafür, dass die Gegner der Anlage<br />

von der jüngsten Entscheidung<br />

des Kreistages zutiefst enttäuscht<br />

sind – v.a. nach dem „erreichten“<br />

Widerspruch im Bau- und<br />

Umweltausschuss des Kreises<br />

Höxter. Aber die Entscheidung<br />

pro oder contra der PV-Freiflächenanlage<br />

in Oeynhausen<br />

muss und wird am Ende vom<br />

Rat der Stadt Nieheim getroffen<br />

werden und nicht vom Kreistag.<br />

Selbst wenn der Kreistag der<br />

Herausnahme der benötigten<br />

Fläche aus dem Landschaftsschutz<br />

in seiner Sitzung am 31.<br />

März widersprochen hätte, wäre<br />

für die Entscheidung in Nieheim<br />

ausschließlich die Stellungnahme<br />

der unteren Naturschutzbehörde<br />

relevant gewesen und nicht der<br />

Kreistagsbeschluss selbst. Die<br />

Stellungnahme hätte von der<br />

Kreisverwaltung auf Basis der<br />

Beschlüsse vom Naturschutzbeirat<br />

(Zustimmung) und Kreisbauausschuss<br />

(Ablehnung) auf<br />

einer widersprüchlichen sowie<br />

in den Kernbereichen Arten- und<br />

Naturschutz zudem argumentativ<br />

äußerst schwachen Basis formuliert<br />

werden müssen. Sie hätte<br />

damit im jetzt anstehenden Abwägungsprozess<br />

auf Ebene der<br />

Gemeinde mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

eine nur untergeordnete<br />

Rolle gespielt – wenn überhaupt!<br />

Am Ende des Tages sind im<br />

Abstimmungsprozess der arten-<br />

und naturschutzrechtlichen<br />

Belange auf Kreisebene unnötig<br />

viele Irritationen entstanden. Es<br />

wurden zudem reichlich Emotionen<br />

geschürt – auch das war<br />

vollkommen überflüssig. Lassen<br />

Sie uns jetzt alle bitte wieder auf<br />

die Sachebene zurückkehren und<br />

die erforderlichen Diskussionen<br />

ruhig und sachlich in den Gremien<br />

der Stadt Nieheim führen,<br />

beginnend in der Sitzung des<br />

Ausschusses für Umwelt, Planung<br />

und Bauen am Montag, 2.<br />

Mai. Eine Bürgerversammlung in<br />

Oeynhausen wird voraussichtlich<br />

im Juni stattfinden. Dazu laden<br />

wir schon jetzt alle Interessierten<br />

herzlich ein!<br />

Ihr Johannes Schlütz

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