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Umkleide- und Sanitärräume: Bei der Reinigung ... - kbdonline.de

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Seite 6 Rathaus-R<strong>und</strong>schau<br />

KBD 9/2010<br />

Bamberg: 100 % Versorgung aus<br />

Erneuerbaren Energien<br />

Die Stadt <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Landkreis Bamberg<br />

sind für ihr Engagement als<br />

„Energie-Kommune“ <strong>de</strong>s Monats August<br />

2010 ausgezeichnet wor<strong>de</strong>n. Mit<br />

diesem Titel würdigt die Agentur für Erneuerbare<br />

Energien vorbildliche kommunale<br />

Energieprojekte <strong>und</strong> stellt sie<br />

auf <strong>de</strong>m Infoportal www.kommunal-erneuerbar.<strong>de</strong><br />

ausführlich vor.<br />

Die Oberfranken haben sich das Ziel<br />

gesetzt, <strong>de</strong>n Energiebedarf <strong><strong>de</strong>r</strong> r<strong>und</strong><br />

210.000 Einwohner von Stadt <strong>und</strong><br />

Landkreis bis zum Jahr 2035 zu 100<br />

Prozent aus Erneuerbaren Energien zu<br />

<strong>de</strong>cken. „Die Erkenntnis, dass die<br />

Stadt ihr angestrebtes Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Energieunabhängigkeit<br />

nicht allein erreichen<br />

kann, war ein Gr<strong>und</strong> für die Zusammenarbeit<br />

zwischen Landkreis <strong>und</strong><br />

Stadt“, so <strong><strong>de</strong>r</strong> Umweltbeauftragte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stadt Bamberg, Günter Reinke. In<br />

überparteilicher Zusammenarbeit schufen<br />

<strong>de</strong>shalb Bambergs Oberbürger-<br />

München – Die Baustraße samt<br />

Bagger ist verschw<strong>und</strong>en, die<br />

Großen Kaska<strong>de</strong>n sind in ihrer ursprünglichen<br />

Form wie<strong><strong>de</strong>r</strong> hergestellt<br />

<strong>und</strong> die Isar fließt bald wie gewohnt unter<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Maximiliansbrücke Richtung<br />

Frie<strong>de</strong>nsengel. Nach knapp an<strong><strong>de</strong>r</strong>thalb<br />

Jahren Bauzeit ist vom Praterkraftwerk,<br />

einem Gemeinschaftsprojekt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Green City Energy GmbH <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

Stadtwerken München (SWM), nicht<br />

mehr viel zu sehen. Lediglich die Informations-Tafel<br />

<strong>und</strong> die kleine Trafostation<br />

am linken Ufer verraten, dass hier<br />

im Herzen Münchens ein unterirdisches<br />

Wasserkraftwerk klimafre<strong>und</strong>lichen<br />

Strom für über 4.000 Haushalte<br />

erzeugt. Mit <strong>de</strong>m Beginn <strong>de</strong>s Probebetriebs<br />

geht das jüngste Wasserkraftwerk<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Isar im Münchner Bereich ans<br />

Netz, mit <strong>de</strong>m nun alle vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Potenziale <strong><strong>de</strong>r</strong> Fluss-Energie erschlos-<br />

meister Andreas Starke (SPD) <strong>und</strong><br />

Landrat Dr. Günther Denzler (CSU) im<br />

Jahr 2008 die Klimaallianz Bamberg.<br />

„Die Klimaallianz mit <strong>de</strong>m Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> gemeinsamen<br />

Energieautonomie bietet<br />

ein Lösungsmo<strong>de</strong>ll für eine <strong><strong>de</strong>r</strong> vordringlichsten<br />

Fragen <strong><strong>de</strong>r</strong> kommunalen<br />

Daseinsfürsorge. Städte als Energieverbraucher<br />

<strong>und</strong> das Umland als Energieerzeuger<br />

können zukünftig gemeinsam<br />

eine nachhaltige Energieversorgung<br />

sicherstellen“, fasst Oberbürgermeister<br />

Starke die Vorteile zusammen.<br />

„Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2035<br />

CO 2-neutral zu sein“, erklärt Landrat<br />

Denzler. „Dafür haben wir im Rahmen<br />

einer Potenzialanalyse die Etablierung<br />

regenerativer Versorgungsmo<strong>de</strong>lle in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Region prüfen <strong>und</strong> die daraus resultieren<strong>de</strong>n<br />

Handlungsfel<strong><strong>de</strong>r</strong> darstellen<br />

lassen.“ Dabei zeigte sich erwartungsgemäß,<br />

dass die Stadt Bamberg<br />

die eigene Vollversorgung aus regene-<br />

Unsichtbares Wasserkraftwerk erzeugt<br />

Ökostrom für 4.000 Haushalte<br />

sen sind. Angetrieben von <strong><strong>de</strong>r</strong> natürlichen<br />

Kraft <strong><strong>de</strong>r</strong> Isar strömen maximal<br />

34.000 Liter Wasser pro Sek<strong>und</strong>e<br />

durch <strong>de</strong>n Stollen unter <strong>de</strong>m Flussbett,<br />

um an seinem En<strong>de</strong> eine 30 Tonnen<br />

schwere High-Tech-Turbine anzutreiben.<br />

Aus technischen Grün<strong>de</strong>n verging<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> nassen Inbetriebnahme <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Turbine bis zum Beginn <strong>de</strong>s Probebetriebs<br />

über eine Woche. Im Vorfeld<br />

machte das Hochwasser immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

schwer zu schaffen. Doch zu Verzögerungen<br />

beim Bau kam es nicht nur<br />

durch intensive Regengüsse. Vor allem<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> extrem verdichtete Untergr<strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />

Flussbettes stellte die Projektpartner<br />

vor unerwartete Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen.<br />

So stieß man bei <strong>de</strong>n Aushubarbeiten<br />

auf massive Eichenholzpfähle von historischer<br />

Be<strong>de</strong>utung. Diese gehörten<br />

zum Triftkanal, <strong><strong>de</strong>r</strong> am Einlaufbauwerk<br />

<strong>de</strong>s Praterkraftwerks von <strong><strong>de</strong>r</strong> Isar ab-<br />

rativen Energien nicht schaffen wür<strong>de</strong>.<br />

Die Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Landkreises hingegen<br />

verfügen über Potenziale, die<br />

<strong>de</strong>n Eigenverbrauch um ein Vielfaches<br />

übersteigen. Die Bezifferung <strong><strong>de</strong>r</strong> vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Potenziale bietet nun die<br />

Basis für eine gemeinsame Raumplanung<br />

zur Ansiedlung von Anlagen <strong>und</strong><br />

Energieparks. Durch <strong>de</strong>n <strong>de</strong>zentralen<br />

Charakter <strong><strong>de</strong>r</strong> Erneuerbaren Energien<br />

verteilen sich die Einnahmen auf verschie<strong>de</strong>ne<br />

Gemein<strong>de</strong>n. Das erhöht die<br />

regionale Wertschöpfung, bringt neue<br />

Arbeitsplätze in die ländlichen Gebiete<br />

<strong>und</strong> verbessert die finanzielle Situation<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommunen. Letztlich profitiert auch<br />

die Stadt Bamberg von <strong><strong>de</strong>r</strong> steigen<strong>de</strong>n<br />

Kaufkraft ihres Umlan<strong>de</strong>s.<br />

„Das Mo<strong>de</strong>ll Bamberg zeigt, dass<br />

die Stadt-Land-Verflechtung bei Erneuerbaren<br />

Energien zu einem bei<strong><strong>de</strong>r</strong>seitigen<br />

Nutzen führt: Umweltfre<strong>und</strong>liche,<br />

heimische Energie fließt in die Stadt,<br />

<strong>und</strong> zusätzliche Einnahmen fließen ins<br />

Umland“, betont Jörg Mayer, Geschäftsführer<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Agentur für Erneuerbare<br />

Energien, anlässlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Bekanntgabe<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Energie-Kommune <strong>de</strong>s Monats.<br />

l<br />

zweigte <strong>und</strong> zum königlichen Holzgarten<br />

im Lehel führte. Bis zur Erfindung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Eisenbahn wur<strong>de</strong> über diesen Kanal<br />

das Brennholz aus <strong>de</strong>m Oberland<br />

zur Resi<strong>de</strong>nz beför<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Insgesamt waren<br />

30 Lastwagen nötig, um die gut erhaltenen<br />

Holzreste abzutransportieren.<br />

Stephan Schwarz, SWM-Geschäftsführer<br />

Versorgung <strong>und</strong> Technik: „Mit<br />

<strong>de</strong>m Praterkraftwerk haben wir ein weiteres<br />

Projekt im Rahmen unserer Ausbauoffensive<br />

Erneuerbare Energien erfolgreich<br />

realisiert. Das Kraftwerk ist in<br />

vielerlei Hinsicht bemerkenswert, vor<br />

allem natürlich, weil es mitten in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Stadt, Energie unterirdisch <strong>und</strong> CO 2frei<br />

erzeugt. Hier sind auf beispielhafte<br />

Weise die Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen von regenerativer<br />

Energieerzeugung, Ökologie<br />

<strong>und</strong> auch Stadtgestaltung berücksichtigt<br />

wor<strong>de</strong>n. Das Praterkraftwerk ist unser<br />

elftes Wasserkraftwerk in <strong>und</strong> um<br />

München <strong>und</strong> eine hervorragen<strong>de</strong> Ergänzung<br />

für unseren Kraftwerkspark.“<br />

Zur ökologischen Stromerzeugung<br />

nutzt das Praterkraftwerk die Wasserkraft,<br />

die durch das natürliche Gefälle<br />

von etwa neun Metern an dieser Stelle<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Isar entsteht. <strong>Bei</strong> voller Auslastung

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