Umkleide- und Sanitärräume: Bei der Reinigung ... - kbdonline.de
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Seite 8 Rathaus-R<strong>und</strong>schau<br />
KBD 9/2010<br />
Wohnmobilstellplatz<br />
als Touristenmagnet<br />
Immer mehr Urlauber begeistern sich<br />
hierzulan<strong>de</strong> für Reisen mit Caravan<br />
<strong>und</strong> Reisemobil. Allein die Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Übernachtungen auf Deutschen Campingplätzen<br />
stieg laut Statistischem<br />
B<strong>und</strong>esamt im Jahr 2009 gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Vorjahr um 9 % auf 25 Millionen.<br />
Daneben wur<strong>de</strong>n unzählige Übernachtungen<br />
auf <strong>de</strong>n über 2.500 <strong>de</strong>utschen<br />
Wohnmobilstellplätzen getätigt. Gera<strong>de</strong><br />
diese ent<strong>de</strong>cken <strong>de</strong>utsche Kommunen<br />
zunehmend als Touristenmagnet:<br />
Zentral gelegen <strong>und</strong> gratis o<strong><strong>de</strong>r</strong> für nur<br />
wenige Euro pro Nacht, bieten <strong><strong>de</strong>r</strong>artige<br />
Stellplätze doch genau das, was<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Wohnmobilist heutzutage<br />
für einen Kurztrip sucht.<br />
Dienten in <strong><strong>de</strong>r</strong> Vergangenheit noch<br />
viele, oft primitiv umfunktionierte Parkplätze<br />
am Stadtrand als Übernachtungsflächen,<br />
so beobachtet man heute<br />
zunehmend attraktiv gestaltete Plätze,<br />
die bereits oft zum festen Bestandteil<br />
<strong>de</strong>s touristischen Konzeptes einer<br />
Kommune zählen. Ein beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s<br />
schönes <strong>Bei</strong>spiel hierfür ist <strong><strong>de</strong>r</strong> neue<br />
Wohnmobilstellplatz in Bienenbüttel,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> einiges mehr bietet als ein gewöhnlicher<br />
Parkplatz.<br />
Als 2004 mit <strong>de</strong>n Planungen für das<br />
größte – durch EU-Zuschüsse aus<br />
<strong>de</strong>m Lea<strong><strong>de</strong>r</strong>-Programm – geför<strong><strong>de</strong>r</strong>te<br />
Projekt im Landkreis Uelzen begonnen<br />
wur<strong>de</strong>, stand von vorne herein fest,<br />
dass <strong><strong>de</strong>r</strong> neue Wohnmobilstellplatz einen<br />
beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Stellenwert im touristischen<br />
Konzept <strong><strong>de</strong>r</strong> kleinen Gemein<strong>de</strong><br />
im Herzen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lüneburger Hei<strong>de</strong> einnehmen<br />
soll.<br />
Um <strong>de</strong>m gestalterischen Anspruch<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n, entschie<strong>de</strong>n sich<br />
die Planer für eine kreisförmige Anordnung<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Wohnmobilstellplätze. Diese<br />
lässt in <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte ausreichend Raum für<br />
eine üppige Zeltwiese mit Grill, Feuer-<br />
stellen <strong>und</strong> Sitzgelegenheiten. Seitlich<br />
wird das Areal zum Teil durch einen<br />
bepflanzten Wall von <strong>de</strong>n Wiesen zur<br />
Ilmenau getrennt, was <strong>de</strong>n Besuchern<br />
ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln<br />
soll. Die dadurch bewirkte Verkleine-<br />
rung <strong>de</strong>s Retentionsraums wur<strong>de</strong><br />
durch die Anlage mehrerer Mul<strong>de</strong>n<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> kompensiert. Dies alleine reichte<br />
jedoch noch nicht aus, um alle Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
an <strong>de</strong>n Wasserhaushalt<br />
zu erfüllen. Zusätzliche Bedingung war<br />
es, dass die 12 Stellplätze <strong>und</strong> die Zufahrt<br />
über das Ron<strong>de</strong>ll wasserdurchlässig<br />
gestaltet wer<strong>de</strong>n. Hierzu Ingelore<br />
Schliekau: „Um auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Optik gerecht<br />
zu wer<strong>de</strong>n, haben wir uns für ein Mix<br />
aus verschie<strong>de</strong>nen Materialien entschie<strong>de</strong>n.<br />
Die jeweils ca. 20 m² großen<br />
Stellplätze wur<strong>de</strong>n mit einer 2 cm dicken<br />
Schicht Wegegrant 0/8 mm über<br />
einer 25 cm dicken Schotterschicht befestigt,<br />
abgetrennt durch ein Granit-<br />
Großpflaster im Läuferverband. Dies<br />
erfüllt alle Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die Wasserdurchlässigkeit,<br />
wirkt optisch sehr<br />
natürlich <strong>und</strong> ist auch stabil genug für<br />
die stehen<strong>de</strong>n Fahrzeuge. Die r<strong>und</strong><br />
1.000 m² großen Wegflächen um die<br />
Stellplätze<br />
herum haben<br />
wir mit <strong>de</strong>m<br />
Betonpflas -<br />
tersystem<br />
UNI-Priora<br />
öko aus <strong>de</strong>m<br />
Hause Berding<br />
Beton<br />
belegt. Dank<br />
seiner speziellenVerb<strong>und</strong>nocken<br />
<strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> darausresultieren<strong>de</strong>noptimalenVerzahnung<br />
aller Steine ist dieser Belag<br />
sehr gut geeignet, die in diesen Bereichen<br />
verstärkt auftreten<strong>de</strong>n Belastungen<br />
durch die rangieren<strong>de</strong>n Mobilheime<br />
aufzunehmen <strong>und</strong> in die Fläche abzuleiten.<br />
Das Steinsystem besitzt aber<br />
noch zwei weitere Vorteile: Erstens<br />
versickern durch seine 3 cm breiten<br />
Fugen große Mengen <strong>de</strong>s anfallen<strong>de</strong>n<br />
Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>schlags, zweitens wirken die begrünten<br />
Fugen optisch sehr angenehm<br />
<strong>und</strong> natürlich“, so Schliekau.<br />
Inga Heitmann von <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemein<strong>de</strong><br />
Bienenbüttel ist sich sicher: „Die gelungene<br />
Landschaftsarchitektur bietet in<br />
Kombination mit <strong>de</strong>n obligatorischen<br />
Ver- <strong>und</strong> Entsorgungseinrichtungen für<br />
Wasser <strong>und</strong> Fäkalien sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> Stromversorgung<br />
einen attraktiven Anziehungspunkt<br />
für Touristen, die gerne<br />
auch einmal länger bleiben wollen.“<br />
Die Statistik gibt ihr Recht: Obwohl die<br />
Standgebühr für 24 St<strong>und</strong>en 6 € beträgt<br />
– zuzüglich je 1 € für Strom <strong>und</strong><br />
Wasser, zählte die Gemein<strong>de</strong> von März<br />
bis Oktober letzten Jahres immerhin<br />
364 Wohnmobile – „fürs erste Jahr ein<br />
gutes Ergebnis“, so Inga Heitmann.<br />
Weitere Informationen sind unter<br />
www.bienenbuettel.<strong>de</strong> <strong>und</strong> www.unipriora.<strong>de</strong><br />
abrufbar. l