KLEEBLATT Mai 2022
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27. April <strong>2022</strong><br />
LOKALE NACHRICHTEN<br />
Nahversorger in Sachen Zweirad<br />
Fahrrad Meyer führt Geschäft weiter<br />
Sarstedt (stb). Es war ein Bangen.<br />
Würde Sarstedt seinen letzten Fahrradladen<br />
verlieren? Würden Sarstedterinnen<br />
und Sarstedter künftig für<br />
jede kleine Reparatur ebenso wie für<br />
einen Neuerwerb unbedingt in die<br />
Großstadt fahren müssen? Doch die<br />
Gefahr ist gebannt. Das Zweiradfachgeschäft<br />
Wöhler in der Holztorstraße<br />
in Sarstedt schloss im November<br />
2021 seine Türen. Die Ersatzteilversorgung<br />
war so schlecht, dass sich<br />
ein Weiterbetrieb nicht rechnete, wie<br />
Inhaber Klaus Rudol damals bedauerte.<br />
Doch das hat sich geändert.<br />
„Fahrrad Meyer“ heißt das gut auch<br />
fußläufig erreichbare Ladengeschäft<br />
an der Holztorstraße 22 nun. Am 1.<br />
März <strong>2022</strong> hat es neu eröffnet. Inhaber<br />
ist Stephan Meyer. Der ist in<br />
Sarstedter Radlerkreisen kein Unbekannter.<br />
Der 36-Jährige jobbte schon<br />
als 15-jähriger Teenager in den Schulferien<br />
in der Werkstatt von Zweirad<br />
Wöhler. Dann kam erstmal eine<br />
Ausbildung als Gärtner dazwischen,<br />
bevor er lange in der Werkstatt eines<br />
großen Hannoverschen Fahrradhändlers<br />
arbeitete. Zwischenzeitlich<br />
hatte Meyers Onkel das Sarstedter<br />
Geschäft von Wöhler übernommen.<br />
Ab 2014 war Neffe Stephan Meyer<br />
Stephan Meyer verkauft Qualitätsdrahtesel.<br />
sein Mitarbeiter. So kommt es, dass<br />
Stephan Meyer seit 21 Jahren Erfahrungen<br />
mit allen Fahrrad-Marken<br />
sammeln konnte. Das kommt ihm<br />
jetzt als Inhaber von „Fahrrad Meyer“<br />
zugute. An der Holztorstraße führt er<br />
zurzeit vornehmlich Bikes der Marken<br />
Victoria, Conway und Kayza. Neuware<br />
ist jedoch gerade Mangelware.<br />
„Der Markt ist leer. Auf den Messen,<br />
die momentan alle online laufen,<br />
wird die Ware für 2023 bestellt, die<br />
nicht für dem Spätherbst geliefert<br />
wird.“ Wie gut, wenn man sich in<br />
Zeiten, in denen Kraftstoffpreise in<br />
ungeahnte Höhen steigen und das<br />
Klima ein Umdenken anmahnt, dann<br />
auf sein altes Rad setzen kann und<br />
weiß: Es ist bei Stephan Meyer in guten<br />
Händen. Egal ob Wartung oder<br />
Reparatur aller Fahrrad- und E-Bike-<br />
Marken, Stephan Meyer weiß Rat.<br />
Auch wenn es momentan zu Wartezeiten<br />
bei Terminen kommen kann.<br />
„Zehn bis 15 Tage“, so Meyer, müsse<br />
man einplanen. „Die Nachfrage<br />
nach Terminen ist groß, da hat sich<br />
viel angestaut. Und bei den aktuell<br />
steigenden Preisen für Neuräder<br />
überlegt sich mancher sicher, das<br />
alte Rad nochmal aufzuarbeiten.“ Bei<br />
„Kleinkram“ hingegen hilft Stephan<br />
Meyer natürlich auch mal schnell<br />
zwischendurch. „Da schleift irgendwas“,<br />
kommt eine Dame in den Laden.<br />
Stephan Meyer richtet mit ein<br />
paar Handgriffen das Schutzblech.<br />
„Jetzt besser?“ „Ja, wunderbar, man<br />
hört nichts mehr.“<br />
Da sich die Ersatzteilversorgung gebessert<br />
habe, seien wichtige Teile<br />
wieder erhältlich.<br />
Wer selbst zwei rechte Hände hat<br />
und sich seines Rades in Heimarbeit<br />
annimmt, bekommt bei „Fahrrad<br />
Meyer“ die nötigen Zutaten. Vom<br />
Sattel über Helme für Erwachsene<br />
und Kinder, Lenker, Gepäckträger,<br />
Reflektoren, Fahrradtaschen, Schläuche<br />
und Reifen sowie allerlei Kleinteile<br />
mit großer Wirkung: „Fahrrad<br />
Meyer“ kann helfen.<br />
„Fahrrad Meyer“, Holztorstr. 22,<br />
31257 Sarstedt, hat geöffnet Mo bis<br />
Fr von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr sowie<br />
von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr. Mittwochnachmittag,<br />
Samstag und Sonntag<br />
ist geschlossen. Telefonisch ist<br />
Stephan Meyer erreichbar unter T.<br />
05066-903299, per WhatsApp unter<br />
01748336919 oder per E-<strong>Mai</strong>l an<br />
info@fahrradmeyer.eu.<br />
n<br />
Park-App für Sarstedt – Segen oder Fluch?<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Oft hat man ja auch kein Kleingeld<br />
zur Hand und die App sucht ja dann<br />
auch nach Parkmöglichkeiten in der<br />
Nähe, und ich denke mal, das spart<br />
auch Zeit und ist stressfreier im Straßenverkehr.<br />
Und außerdem sind<br />
die jetzigen Parkautomaten, die wir<br />
jetzt hier auch in Sarstedt aufgestellt<br />
haben, ständig kaputt und werden<br />
beschädigt. Das verursacht ja auch<br />
unnötige Kosten für diejenigen,<br />
die parken wollen und auch für die<br />
Kommunen, die die Parkautomaten<br />
aufstellen. Ich finde auf jeden Fall die<br />
Nutzung einer Park-App super und<br />
weil es einfach zukunftsorientiert<br />
ist und mittlerweile nutzen ja auch<br />
viele, oder der überwiegende Teil der<br />
Menschen, ein Handy. Eine Park-App<br />
fände ich wunderbar.<br />
Agnes Franecki: Also ich würde sagen,<br />
dass es schon ein Vorteil wäre,<br />
weil man nicht immer Kleingeld dabei<br />
hat. Natürlich ist es vielleicht auch<br />
ein Nachteil für die ältere Generation,<br />
weil viele kein Smartphone habe<br />
bzw. sich mit solchen Dingen nicht<br />
auskennen. Aber für mich persönlich<br />
wäre es ein Fortschritt.<br />
Alexandra Fuchs: Ich denke, Sarstedt<br />
muss mit der Zeit gehen. Der<br />
Trend geht dahin, so viele Zahlungen<br />
wie möglich bargeldlos tätigen zu<br />
können und viele Menschen haben<br />
auch gar kein Bargeld mehr<br />
im Portemonnaie. Wobei viele ältere<br />
Menschen doch gern noch mit Bargeld<br />
zahlen. Wenn beides ginge wäre<br />
es optimal.<br />
Lisa Paetow: Als erstes dachte ich<br />
nur: „Oh je, schon wieder eine App“.<br />
Dass wir uns darauf einstellen müssen,<br />
ist klar. In Skandinavien wird<br />
kaum noch mit Bargeld bezahlt, alles<br />
geht über das Smartphone. Bei<br />
öffentlichen Toiletten kann das allerdings<br />
zu Problemen führen, wenn<br />
man nicht die richtige Bezahlapp<br />
hat. Überhaupt denke ich manchmal,<br />
dass das digitale Leben für uns ältere<br />
Menschen immer komplizierter<br />
wird. Im Moment komme ich mit<br />
den „Neuerungen“ noch ganz gut<br />
mit, aber was wird in Zukunft sein?<br />
Einige meiner Freundinnen haben<br />
jetzt schon damit Schwierigkeiten.<br />
Deshalb zahle ich nach wie vor lieber<br />
in bar, dann brauche ich kein Smartphone<br />
- was ja auch immer geladen<br />
sein muss - und keine App - die ja<br />
auch nur wieder den Speicher füllt.<br />
Andrea Satli: Das Smartphone gehört<br />
für die meisten Menschen zum<br />
Alltag dazu und wir haben es in der<br />
Regel immer dabei. Parkgebühren<br />
per Smartphone zu bezahlen, ist daher<br />
nicht nur komfortabel und einfach,<br />
sondern auch eine zeitgemäße<br />
Alternative. Ein großer Vorteil ist,<br />
dass die Parkzeit minutengenau abgerechnet<br />
werden kann.<br />
Cornelia Woodhouse: Ich finde eine<br />
Park-App gut. Wünschenswert wäre<br />
es allerdings, dass diese eine einheitliche<br />
App mit der in Hildesheim<br />
ist, denn ich habe keine Lust, mir für<br />
jeden Parkautomaten eine neue App<br />
runterzuladen. Wenn ich allerdings<br />
an meine Oma denke – sie wird sich<br />
sicherlich keine App runterladen, um<br />
zu bezahlen. Es muss auch weiterhin<br />
die Möglichkeit bestehen, mit Kleingeld<br />
zu bezahlen.<br />
Karl-Heinz Forster: Ergänzend zu<br />
der bestehenden Methode, Parkscheine<br />
an Parkuhren zu bezahlen, ist<br />
es durchaus ein Fortschritt, die Parkgebühren<br />
auch mittels einer Park-<br />
App bargeldlos bezahlen zu können.<br />
Es ist eine Erleichterung, wenn der<br />
Parkvorgang per Handy gestartet, bei<br />
Bedarf verlängert und abgeschlossen<br />
werden kann. Somit entfällt der<br />
Weg zur Parkuhr, die häufige Suche<br />
nach passendem Kleingeld und das<br />
sichtbare Auslegen des Parkscheins.<br />
Von Vorteil sind die minutengenaue<br />
Abrechnung der tatsächlichen Parkzeit<br />
und die elektronische Verwaltung<br />
der Parkvorgänge. Allerdings ist<br />
zu beachten, dass jeder Service auch<br />
seinen Preis hat.<br />
Unabhängig vom bargeldlosen Bezahlen<br />
der Parkgebühren sollte die<br />
Park-App idealerweise verfügbare<br />
und freie Parkplätze in der Stadt aufzeigen<br />
und direkt dahin navigieren,<br />
um somit unnötige und stressige<br />
Kurvereien zu vermeiden. n<br />
Tel. 05066 / 2000 ∙ www.akl-sarstedt.de<br />
Wir machen das besser!<br />
<strong>KLEEBLATT</strong> 9<br />
Holztorstraße 22 | 31157 Sarstedt<br />
Ruthe räumt auf<br />
Zahnärzte am Rathaus<br />
Ali Nikravi, Christian Neubarth,<br />
Dr. Bodo Heckroth, Christina Wolff<br />
Eine Rotbuche für den Sonnenkamp<br />
Vielfältig nützlich<br />
Steinstraße 29<br />
31157 Sarstedt<br />
05066-62636<br />
f zahnärzte-am-rathaus<br />
B E S T A T T U N G S H A U S<br />
HANOVERE<br />
-Sarstedt-<br />
ZENTRALRUF<br />
TAG & NACHT<br />
05066/ 8 13 93 00<br />
Steinstr. 33 | 31157 Sarstedt<br />
Sarstedt. In Sarstedt ist die Aktion „Sarstedt putz(t) munter bereits vorbei.<br />
In Ruthe aber wird erst am Samstag, dem 30. April beim „Umwelttag“ so<br />
richtig aufgeräumt. Die Teilnehmenden treffen sich um 10 Uhr entweder<br />
am Hopfenberg oder vor dem Feuerwehrhaus. Dort werden sie mit Handschuhen<br />
und Müllsäcken ausgestattet, bevor es für rund zwei Stunden<br />
zum Müllsammeln geht. Im Anschluss ist eine kleine Stärkung geplant. n<br />
Sarstedt. Und erneut hat der Verein Baum des Jahres e.V. ein Großgewächs<br />
zum „Baum des Jahres“ gekürt. Die Wahl ist diesmal auf die Rotbuche (Fagus<br />
sylvatica) gefallen. Die heißt nur so, hat aber anders als ihre Verwandte,<br />
die Blutbuche, keine roten, sondern grüne Blätter. Sieht man sie in den<br />
heimischen Wäldern, ist sie für Spaziergänger meist einfach „die Buche“,<br />
denn sie ist Deutschlands häufigste Laubbaumart, genutzt in unzähligen<br />
Bereichen, vom Brennholz über Möbel und Parkett bis zum Holzdübel. Sie<br />
wächst bis zu 45 Meter hoch, kann sich je nach Standort hoch und schlank<br />
oder mit breiter Krone entwickeln. Sie wird in hiesigen Gefilden selten älter<br />
als 300 bis 350 Jahre. Die silbriggraue, glatte Rinde ist sonnenempfindlich.<br />
Die Rotbuche ist eine echte Europäerin, hat aber Vorlieben: Sie mag es nicht<br />
zu trocken, winterliche Kälte im hohen Norden und Spätfröste mag sie<br />
ebenso wenig wie Hitze in den tiefen Lagen Südeuropas. In Deutschland<br />
wächst sie von der Ostseeküste Rügens über das norddeutsche Flachland,<br />
die Mittelgebirge West- und Mitteldeutschlands bis in den Süden, z.B. auf<br />
der Schwäbischen und Fränkischen Alb.<br />
Sie ist relativ anspruchslos, wenn es um ihren Standort im Wald geht. Ein<br />
saurer und nährstoffarmer Boden oder Kalkboden sind für sie okay. Gedeihen<br />
tut sie nur nicht in Auwäldern, Mooren, Sümpfen und auf sehr<br />
trockenen Böden. Im <strong>Mai</strong> ist ihr Blätterwerk hell und grün, das hat seinen<br />
guten Grund: Die Buche betreibt ein ausgeklügeltes Schattensystem. Ihre<br />
große Laubkrone wirft den Großteil des Jahres starken Schatten, in dem<br />
nur wenige andere Bäume gedeihen können. Junge Buchenkeimlinge<br />
aber sind hartnäckig, sie warten einfach. Wenn sich ein Lichtfleck bildet,<br />
z.B. durch einen abgestorbenen Baum, fangen sie sofort an zu wachsen.<br />
Im Frühjahr und Frühsommer treiben zuerst die Keimlinge am Boden aus,<br />
dann die Jungbuchen im Unterholz, dann die unteren Bereiche älterer Buchen<br />
und dann erst das Dach der Krone. So ist gewährleistet, dass alle Ebenen<br />
wenigstens ein paar Wochen ausreichend Licht erhalten.<br />
Ab ca. 2000 v. Chr. war Mitteleuropa Buchenland. Mit dem Siedlungsbau<br />
im frühen Mittelalter begann dann das große Abholzen der vorherrschenden<br />
Baumart, bis um 1800 n. Chr. das gute Holz knapp wurde. Man begann<br />
mit Aufforstungsprogrammen, allerdings meist mit Nadelbäumen. Erst in<br />
jüngster Zeit besinnt man sich, seit rund 30 Jahren steigt der Anteil der Buchen<br />
in deutschen Wäldern wieder auf zurzeit ca. 16 Prozent.<br />
Und er steigt weiter. Dazu leistet nun auch Sarstedt seinen Beitrag. Am<br />
Sonnenkamp hat das kleine „Baum des Jahres“-Wäldchen Zuwachs bekommen.<br />
Am Dienstag, dem 26. April pflanzte die nur einmal jährlich aus diesem<br />
Anlass über Botanisches referierende Bürgermeisterin Heike Brennecke<br />
mit Schülerinnen und Schülern der Bläserklasse des Gymnasiums eine<br />
Rotbuche. Das war für die Bläserklasse traditionell Anlass, ihr Können erstmals<br />
vor „offiziellem“ Publikum zu beweisen, dazu gab es fast zwangsläufig<br />
das bewährte „Sakura Sakura“, aber neu auch „Oh, when the saints…“ und<br />
die „Ode an die Freude. Und das Publikum bestand diesmal nicht nur aus<br />
der Umweltbeauftragten Anne-Kathrin Maspohl, den Herren vom Bauhof<br />
und Dipl.-Ing. Christian Grell von der Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
der Sparkasse, sondern auch wieder aus Müttern und Großmüttern. n