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KÄNGURU – Schwangerschaft | Geburt | Baby 22/23

SCHWANGER – Was dir jetzt gut tut GEBURT – Hebammen und Ärzt:innen begleiten dich KÖLN/BONN – Wo findest du Infos und Unterstützung?

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SCHMERZTHERAPIE<br />

Lachgas<br />

Lachgas wird über eine Maske eingeatmet und wirkt entspannend. Anders<br />

als der Name vermuten lässt, kommt es dabei nicht zu überschwelligen<br />

Lachanfällen. Die Gebärenden beschreiben die Wirkung eher als<br />

Dämpfung der Schmerzen, ähnlich wie bei leichtem Alkoholgenuss. Das<br />

Tolle daran ist, dass die Gebärende die Dosierung selbst steuern kann<br />

und die Wirkung beinahe sofort eintritt. Manchen Frauen wird von Lachgas<br />

etwas übel. Ansonsten sind weder bei der Frau noch beim Kind Nebenwirkungen<br />

zu erwarten, da die Halbwertszeit des Medikaments nur<br />

circa drei Minuten beträgt.<br />

PDA<br />

Die Periduralanästhesie, kurz PDA, ist eine Narkosetechnik und sorgt<br />

dafür, dass Bauchraum und <strong>Geburt</strong>skanal unter der <strong>Geburt</strong> fast<br />

schmerzfrei sind und die Frau trotzdem bei vollem Bewusstsein bleibt.<br />

Hierfür wird der Gebärenden unter lokaler Betäubung ein schmaler Katheter<br />

in den Bereich zwischen die Wirbel und den Rückenmarkskanal<br />

eingesetzt, über den dann das Schmerzmittel gegeben und für die richtige<br />

Dosierung jederzeit nachjustiert werden kann. Viele Frauen halten<br />

sich die Option für die PDA frei und entscheiden bei der <strong>Geburt</strong> selbst,<br />

ob sie sie einsetzen möchten. Wenn sich der Muttermund aber bereits<br />

acht bis neun Zentimeter geöffnet hat, ist es in der Regel zu spät für eine<br />

PDA, da sie Wehen hemmend wirkt. Dennoch bringt so ein Eingriff auch<br />

Konsequenzen mit sich, über die man sich im Klaren sein sollte: Die <strong>Geburt</strong>sschmerzen<br />

sind nicht mehr fühlbar <strong>–</strong> das klingt erst einmal himmlisch.<br />

Allerdings braucht das Kind trotzdem noch die Hilfe der Mutter in<br />

Form von Mitdrücken, um den Weg durch den <strong>Geburt</strong>skanal zu schaffen.<br />

Ohne Gefühl fällt es den Frauen manchmal schwerer, die nötige Kraft<br />

aufzubringen. Außerdem können eine längere <strong>Geburt</strong>sdauer, Blutdruckabfälle<br />

der Mutter und ein Ausbleiben der Blasenfunktion während der<br />

<strong>Geburt</strong> unter PDA vorkommen. In diesen Fällen kommt neben der PDA<br />

auch eine Tropfinfusion, ein CTG-Schreiber oder ein Urinkatheter zum<br />

Einsatz. Diese Geräte und die betäubende Wirkung des Medikamentes<br />

können dafür sorgen, dass die Gebärende sich eingeengt fühlt.<br />

Kaiserschnitt<br />

Bei einem Kaiserschnitt verändert sich der Ablauf der <strong>Geburt</strong> am stärksten:<br />

Das <strong>Baby</strong> wird nicht durch den <strong>Geburt</strong>skanal, sondern durch einen<br />

Schnitt in Bauchdecke und Gebärmutter zur Welt gebracht. Meist wird<br />

hiefür keine Vollnarkose, sondern eine PDA angewendet, sodass die<br />

TIPP<br />

Bei der KAISERSCHNITTSTELLE<br />

finden Eltern nach traumatisch<br />

erlebten <strong>Geburt</strong>en Ansprechpartner:innen<br />

verschiedener<br />

Fachrichtungen.<br />

kaiserschnittstelle.de<br />

Frau die Operation nicht<br />

spürt, aber dennoch bei<br />

vollem Bewusstsein bleibt,<br />

um die <strong>Geburt</strong> aktiv zu erleben.<br />

Für Frauen, die <strong>–</strong> aus<br />

welchen Gründen auch<br />

immer <strong>–</strong> keine vaginale<br />

<strong>Geburt</strong> erleben können, ist<br />

di es e O p e r a t i o n e in S e ge n ,<br />

denn so können das Leben<br />

von Mut ter und Kind<br />

geschützt wer den. In manchen<br />

Kliniken wird auf Wunsch die sogenannte „Kaisergeburt“ durchgeführt.<br />

Hierbei wird der operative <strong>Geburt</strong>sverlauf nicht verändert, aber<br />

verlangsamt. Der Sichtschutz wird etwas gesenkt, damit die Eltern die<br />

Ersten sein können, die das Gesicht ihres <strong>Baby</strong>s erblicken. Nachdem die<br />

Lunge des <strong>Baby</strong>s abgesaugt wurde, bekommt die Mutter ihr Neugeborenes<br />

sofort, noch bevor es abgenabelt wird, auf die Brust gelegt. Diese<br />

Methode stärkt die Eltern-Kind-Beziehung und die psychische Stabilität<br />

der Mutter.<br />

Unterstützung und Zuspruch<br />

Vor allem bei Neugeborenen nach geplanten Kaiserschnitten werden<br />

manchmal Anpassungsprobleme beobachtet. Vermutlich deshalb, weil<br />

der Übergang zwischen der warmen, engen Gebärmutter und der kalten,<br />

hellen Welt für das <strong>Baby</strong> im Vergleich zur vaginalen <strong>Geburt</strong> sehr<br />

plötzlich erfolgt. Im Schnitt dauert es nur zwei bis vier Minuten, bis die<br />

Gebärmutter geöffnet ist. Nach einem Kaiserschnitt kann es deshalb<br />

sein, dass sich die Mutter-Kind-Bindung langsamer aufbaut, weshalb<br />

am besten sofort und ausgiebig gekuschelt werden darf und sollte. Wie<br />

bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei einem Kaiserschnitt<br />

das Risiko von Komplikationen und Wundinfektionen. Manche Frauen<br />

berichten, dass sich die fehlenden Schmerzen bei der <strong>Geburt</strong> stattdessen<br />

in die Zeit danach verschieben. Diese ist für Frauen nach einem<br />

Kaiserschnitt oft mit mehr Belastungen verbunden als nach einer unkomplizierten<br />

Spontangeburt. Es kann sein, dass die Mutter erst nach<br />

einigen Tagen schmerzfrei aufstehen kann und es ihr wegen der Wundschmerzen<br />

schwerer fällt, ihr Kind zu versorgen. Frische Mamas nach<br />

einem Kaiserschnitt haben deshalb besonders viel Unterstützung und<br />

Zuspruch verdient. (sk)<br />

Dr. med. Margit Oepen<br />

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