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Paralympic News - Vorschau SOCHI 2014 - Ausgabe 1/2013

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Im Interview<br />

Snowboard-Cross jetzt Paralympisch<br />

Fulltime-Training ist angesagt<br />

Georg Schwab aus Brunn am Gebirge<br />

in Niederösterreich, startet bei den<br />

Spielen <strong>SOCHI</strong> <strong>2014</strong> in der neu eingeführten<br />

Kategorie Para-Snowboard.<br />

Er selbst erlitt 2009 durch eben einen<br />

solchen Snowboard-Unfall eine inkomplette<br />

Querschnittslähmung. Sein<br />

eisener Trainingswille ermöglichte<br />

jedoch rasche Fortschritte bei der Rehabilitation.<br />

Bei den kommenden Paralympischen<br />

Spielen kämpft er um<br />

Medaillen für Österreich.<br />

ÖPC: Die Aufnahme der Kategorie<br />

Para-Snowboard in das Sportarten-<br />

Portfolio der Spiele muss für Sie persönlich<br />

ja etwas ganz besonderes sein.<br />

Schwab: Natürlich ist es für mich toll,<br />

die Chance zu bekommen, in einer meiner<br />

Hauptsportarten bei den <strong>Paralympic</strong>s<br />

antreten zu dürfen. Zusätzlich ist es<br />

ja der Sport, bei dem ich meinen Unfall<br />

hatte. Da jetzt wieder wettkampfmäßig<br />

anzutreten ist höchst interessant aber<br />

auch eine große Herausforderung.<br />

ÖPC: Waren Sie anfangs nervös, als Sie<br />

von Ihrer Teilnahme erfuhren?<br />

Schwab: Natürlich war der erste Start<br />

in einem Snowboard-Wettkampf nach<br />

vielen Jahren sehr spannend. Vor allem<br />

der Vergleich zu den Konkurrenten<br />

brachte doch einige Nervosität mit<br />

sich. Während der Jahre vor meinem<br />

Unfall war ich ja als Ausbildner im<br />

Snowboard-Lehrwesen tätig und nicht<br />

mehr als aktiver Wettkampf-Sportler.<br />

ÖPC: Wie sieht die Trainingsgestaltung<br />

und Vorbereitung über den Sommer<br />

aus?<br />

Schwab: Während der Sommermonate,<br />

wie auch während des gesamten<br />

restlichen Jahres, bin ich voll im Paracycling<br />

Welt- und Europacup aktiv. Somit<br />

ist bei mir immer Fulltime-Training<br />

angesagt. Das Training der beiden<br />

Sportarten ergänzt sich ideal. Der Fokus<br />

liegt auf der Ausdauerkomponente<br />

und der Rumpfstabilität.<br />

Die Wintersportarten wurden erweitert<br />

Snowboard neu dabei<br />

Georg Schwab misst sich bei den <strong>Paralympic</strong>s <strong>2014</strong> als Querschnittsathlet zum Beispiel<br />

mit Unterschenkelamputierten. Die Klassengestaltung ist immer eine Herausforderung.<br />

Erstmalig wurde Para-Snowboarden<br />

als Sportart in das Wintersport-Portfolio<br />

aufgenommen. Die Klassen werden<br />

diesmal allerdings ausschließlich<br />

in „stehend Frauen“ und „stehend Männer“,<br />

ohne Unterkategorien, unterteilt.<br />

Die FahrerInnen meistern einzeln den<br />

Kurs auf Zeit, insgesamt in drei Durchgängen.<br />

Die Zeiten der ersten Läufe<br />

ergeben immer aktuell die Startreihenfolge<br />

beim nächsten Lauf. In die Wertung<br />

kommen die zwei schnellsten Zeiten,<br />

die schlechteste wird gestrichen.<br />

Steckbrief<br />

12<br />

Georg Schwab<br />

geboren 1965<br />

wohnhaft in Brunn/Gebirge<br />

Familienstand: geschieden<br />

Beruf: HTL-Lehrer für Maschinenbau<br />

Hobbys: Reisen, Sport, Outdoor<br />

Kontakt: georg.schwab@gmx.at<br />

Lieblingszitat:<br />

„Lebe deinen Traum und gib auf<br />

deinem Weg nie auf!“<br />

Durch die kurze Vorlaufzeit von der<br />

Aufnahme in das Programm bis zum<br />

jetzigen Zeitpunkt, war es nicht möglich,<br />

eine detaillierte Klasseneinteilung<br />

vorzunehmen. Nach <strong>SOCHI</strong> <strong>2014</strong> ist<br />

eine genauere Aufsplitterung der Handicapklassen<br />

mit einem gerechten Faktorensystem<br />

geplant.<br />

Schwierige Klassifizierung<br />

Die Aufgabe eine neue Sportart einzugliedern<br />

und die Klassen richtig und<br />

fair zu definieren, gestaltet sich als<br />

äußerst schwierig. Es muss darauf geachtet<br />

werden, dass die unterschiedlichen<br />

körperlichen Handicaps in den<br />

Klassen keine Vor- oder Nachteile für<br />

die TeilnehmerInnen untereinander<br />

zur Folge haben. Mit dieser Problematik<br />

sieht sich auch Georg Schwab<br />

konfrontiert: „Die Situation ist teilweise<br />

ungerecht. Im Vergleich zu Unterschenkelamputierten<br />

sind wir hohen<br />

Querschnittsathleten chancenlos. Man<br />

versucht sich nicht an diesen Gegnern<br />

zu messen, sondern eher an ähnlich<br />

gehandicapten Mitbewerbern. Für<br />

Außenstehende, die die Handicaps<br />

der einzelnen Sportler nicht kennen,<br />

ist das halt schwer nachvollziehbar.<br />

<strong>SOCHI</strong> <strong>2014</strong> ist der erste Schritt den<br />

die Verantwortlichen gehen und ich<br />

bin sehr zuversichtlich was die Zukunft<br />

betrifft.“<br />

© www.skiteam-austria.at

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