Paralympic News - Vorschau SOCHI 2014 - Ausgabe 1/2013
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n ÖSV-Ass greift nun nach <strong>Paralympic</strong>s-Sternen<br />
Die zweite Ski-Karriere<br />
Matthias Lanzinger ist ein einzigartiger Ausnahmesportler. Der Abtenauer<br />
(Salzburg) machte sich im Alpinen Skizirkus einen Namen als<br />
Rennläufer, bevor 2008 seine Karriere unter enormen Medienecho<br />
ein abruptes Ende nahm. Auf Grund eines schweren Sturzes verlor<br />
er seinen linken Unterschenkel. Seit zwei Jahren nimmt er jetzt an<br />
den Rennen im Behindertensport teil. Heuer holte er sich sogar einen<br />
Weltmeistertitel!<br />
ÖPC: Vorige Saison 2011/2012 haben<br />
Sie im Europacup schon einen erfolgreichen<br />
Start hingelegt. In der Abfahrt Gesamtwertung<br />
Platz zwei und Platz elf im<br />
Gesamteuropacup! Sie haben sich also<br />
scheinbar schnell eingefunden, trotz der<br />
längeren Pause nach Ihrem Unfall?<br />
Matthias Lanzinger<br />
Lanzinger: Gott sei Dank, ja! Ich bin<br />
total froh, denn ich habe meinen Fokus<br />
nicht unbedingt auf Top-Platzierungen<br />
und Siege gelegt. Ich wollte<br />
genügend Punkte einfahren, um<br />
am Weltcup teilnehmen zu können.<br />
Vorrangig ging es mir darum, mich<br />
einfach wieder in das allgemeine<br />
Training einzugewöhnen. Der Trainingsalltag<br />
mit einer Prothese, vor<br />
allem zu Beginn, gestaltet sich doch<br />
etwas anders.<br />
ÖPC: Was hat sich für Sie persönlich in<br />
der ersten Zeit verändert?<br />
Lanzinger: Die größte Veränderung<br />
war, dass die Persönlichkeit nun im<br />
Vordergrund stand. Früher waren<br />
Ergebnisse und Platzierungen wichtiger<br />
als alles andere. Jetzt wurde akzeptiert,<br />
dass hinter den Leistungen<br />
Menschen stehen. In der schnelllebigen<br />
Medienzeit heutzutage gilt es<br />
im Leistungssport ein gewisses Spiel<br />
mitzuspielen. Bringt man keine super<br />
Ergebnisse oder hat wie in meinem<br />
Fall zum Beispiel keinen Unfall, ist<br />
man in gewisser Hinsicht uninteressant.<br />
Zudem besteht eine große Abhängigkeit<br />
zu den Sponsoren. Und<br />
hier liegt jetzt auch der große Unterschied:<br />
heute muss ich den Sport<br />
nicht mehr machen, heute kann ich<br />
ihn machen. Dadurch fiel ein gewisser<br />
Druck ab, das Ganze wurde etwas<br />
lockerer und die Freude am Sport ist<br />
auch wieder gestiegen. Ich sehe die<br />
Dinge jetzt aus einem anderen Blickwinkel.<br />
ÖPC: Das heißt im Behindertensport<br />
geboren 1980<br />
wohnhaft in Salzburg<br />
Familienstand: verheiratet<br />
Beruf: Student, Kolumnist<br />
Hobbys: Motorrad fahren, Fußball,<br />
Tennis<br />
Kontakt:<br />
matthias.lanzinger@gmx.at<br />
Sportart<br />
Ski Alpin, Sportklasse LW 4<br />
Klub: Sportunion Abtenau<br />
Behinderungsart: Amputation<br />
des linken Unterschenkels<br />
Erfolge<br />
Saison 2012/<strong>2013</strong>:<br />
• IPC-WM in La Molina: Gold Super-<br />
kombi, Silber Super G, Bronze<br />
Abfahrt<br />
• Gesamtweltcup 2. Platz<br />
Saison 2011/2012:<br />
• Europacup: Silber Abfahrt, gesamt<br />
11. Platz<br />
• dreifacher Ö-Staatsmeister<br />
Matthias Lanzinger holte Gold bei der Weltmeisterschaft in La Molina in der Superkombination.<br />
Sein Ziel für heuer hat er damit definitv erreicht, jetzt hat Sochi <strong>2014</strong> Priorität.<br />
© www.austria-skiteam.at (3)<br />
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