FOCUS-MONEY_2022-24_Vorschau
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STUDIE<br />
FAlRlässliche Hilfe<br />
bei IT-Attacken<br />
Das Risiko für Unternehmen, Opfer von Cyberkriminellen zu<br />
werden, nimmt weiter zu. Hier versprechen Cyberpolicen<br />
präventiv und für den Ernstfall Unterstützung. Eine Studie zeigt,<br />
wie fair die Anbieter aus Sicht ihrer Kunden dabei agieren<br />
von Peter Lindemann<br />
Cybersecurity – das Thema ist in den deutschen Chefetagen<br />
inzwischen fest verankert. Rund 4,6 Millionen<br />
Euro hat jedes Unternehmen vergangenes Jahr im<br />
Durchschnitt investiert, um Attacken aus dem Netz abzuwehren,<br />
Sicherheitslücken zu schließen oder die eigenen<br />
Mitarbeiter für den sensiblen Umgang mit Daten zu schulen.<br />
Der Anteil der Cybersecurity-Ausgaben innerhalb des<br />
IT-Budgets liegt nun schon bei einem Fünftel. 2019 waren<br />
es gerade einmal zwölf Prozent, wie aus einer Marktuntersuchung<br />
des Spezialversicherers Hiscox hervorgeht.<br />
Die Unternehmen schärfen aus gutem Grund ihre Aufmerksamkeit<br />
für Cybersicherheit. Die Zahl der Attacken<br />
steigt rasant: Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das<br />
Jahr 2021 verzeichnet im Phänomenbereich Cybercrime<br />
146 363 Delikte, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) kürzlich<br />
mit. Der Anstieg um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />
markiert einen neuen Höchststand erfasster Cyberstraftaten.<br />
Diese Entwicklung spiegele die zunehmende<br />
Verlagerung von Kriminalität in den digitalen Raum wider,<br />
der eine Vielzahl neuer Tatgelegenheiten schaffe. Nach Einschätzung<br />
des BKA hat zuletzt auch der Angriffskrieg Russlands<br />
die hohe Bandbreite von Cyberattacken aufgezeigt, die<br />
durchaus das Potenzial hätten, als weiterer Katalysator für<br />
Cybercrime zu dienen.<br />
Kräftiger Anstieg der Schadenssumme. Keine guten Aussichten<br />
für Privatpersonen und Unternehmen: Schon heute<br />
sind die Cybercrime-Schäden in Deutschland gewaltig – und<br />
haben sich nach Berechnungen des Branchenverbands Bitkom<br />
seit 2019 auf 223,5 Milliarden Euro im vergangenen<br />
Jahr mehr als verdoppelt. Zu den wichtigsten Werkzeugen<br />
von Cyberkriminellen gehören gestohlene Identitäten und<br />
Kontodaten. Sie sind gewissermaßen der Rohstoff für die<br />
Planung und Durchführung weiterer Straftaten. Besonders<br />
stark zugenommen hat der Einsatz von Schadprogrammen,<br />
die zur digitalen Erpressung von Unternehmen verwendet<br />
werden. Im Bereich dieser sogenannten Ransomware belief<br />
sich, so Bitkom, der jährliche Schaden zuletzt auf <strong>24</strong>,3 Milliarden<br />
Euro – fast 400 Prozent Plus gegenüber 2019. Ande-<br />
76 Foto: Adobe Stock<br />
<strong>FOCUS</strong>-<strong>MONEY</strong> <strong>24</strong>/<strong>2022</strong>