24.06.2022 Aufrufe

Manifest 2 - Das Know how-Magazin für Content Marketing & Newsroom

Die Themen dieser Ausgabe: > Warum nicht alle Inhalte Nutzwert bieten müssen. > Wie viel Audio Ihre Content Marketing-Strategie braucht. > Fünf Gründe für einen Corporate Newsroom

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> Warum nicht alle Inhalte Nutzwert bieten müssen.
> Wie viel Audio Ihre Content Marketing-Strategie braucht.
> Fünf Gründe für einen Corporate Newsroom

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Das Mantra „Never build your content house on rented land” ist in unserer Zunft das, was für den

Bierbrauer das Reinheitsgebot von 1516 ist. Aber während das Reinheitsgebot die Jahrhunderte

überlebt hat, ist der Content Marketing-Imperativ von der ausschließlichen Konzentration auf Kanäle,

die man selbst völlig kontrolliert, kaum zweckmäßig. Auch wenn uns kürzlich wieder bewusst

wurde, was der vorübergehende Ausfall von Facebook und Instagram bedeutet.

Völlig ausgeliefert

Sie wissen natürlich, wo Sie an diesem Tag waren.

Die meisten wissen es. Wahrscheinlich haben Sie die

Ereignisse ungläubig im TV verfolgt, vielleicht auch

versucht, die eine oder andere News-Seite im Netz

anzusteuern. Als am 11. September vor 20 Jahren

American Airlines Flug 11 und United Airlines Flug

175 in den Nord – und dann den Südturm des World

Trade Centers in New York einschlugen und später

weitere Attentäter ein Flugzeug in das Pentagon in

Virginia lenkten und ein viertes entführtes Flugzeug

in Pennsylvania abstürzte, wurde unser persönliches

Empfinden vor allem von der medialen Berichterstattung

geprägt, geografische Distanzen aufgehoben

durch emotionale Nähe und dem Gefühl, dass wir

Zeug:innen eines Ereignisses sein würden, das uns

noch lange beschäftigen würde – und zwar alltäglich

und jeden einzelnen von uns.

Die Knochenhalde des Internets

In den Stunden und Tagen rund um die Anschläge

entstand auch im Netz großartiger Journalismus,

viele Redaktionen experimentierten, um die Ereignisse

nachzuzeichnen, mit interaktiven Formaten.

Viel wurde in diesen Tagen in Adobe Flash gestaltet,

damals Standard, um Multimedia-Inhalte anzuzeigen.

Wer heute allerdings diese Seiten erneut

besuchen möchte, wird sich mit Error-Meldungen

konfrontiert sehen: Adobe hat Ende vergangenen

Jahres den Support für Flash endgültig eingestellt

– und damit auch ein Stück weit unser digitales

Gedächtnis gekappt. Dan Pachecho, Journalismus-

Professor an der Syracuse University, nennt diese

Seiten des Webs die „Knochenhalde des Internets“.

„Alles, was kein Text oder ein flaches Bild ist, ist im

Grunde dazu bestimmt, zu verrotten und zu sterben,

wenn neue Methoden zur Bereitstellung der Inhalte

es ersetzen.“, so Pachecho gegenüber CNN.

Solche technologischen Brüche mögen uns, die

wir historisch vermutlich weniger relevante Inhalte

produzieren, als eher abstraktes Problem aus

der Steinzeit des Internets vorkommen. Doch das

Problem ist sehr gegenwärtig – und jetzt wird es ein

bisschen schlüpfrig: Erst vor wenigen Monaten hat

onlyfans. com, eine Plattform, auf der eher hautnaher

Content zu finden war, angekündigt, sexuelle

Inhalte von der Plattform zu bannen – allerdings

weniger aus Sorge um die Darsteller:innen oder aus

einem wünschenswerten feministischen Impuls

heraus, sondern vor allem, um die eigene Finanzierung

nicht zu gefährden.

8

austriacontent.at

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