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Heidja Sommer22

Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben erscheint vierteljährlich als Heft im Heft mit Calluna, dem Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide in der Region Celle-Gifhorn-Uelzen.

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Hallo liebe Lesende,

im Gegensatz zu vielen anderen

Frauen gehören ich nicht zu den

Sonnenanbeterinnen. Ich kann Hitze

nicht so gut vertragen und käme

deshalb nie auf die Idee, mich in die pralle

Sonne zu legen. Lieber suche ich mir ein schattiges

Plätzchen. Je stärker die Auswirkungen der

Klimakrise zu spüren sind, desto mehr grusele

ich mich vor dem Sommer. Nachdem uns im

vergangenen Jahr der vierte Dürresommer in

Folge zum Glück erspart geblieben ist, frage ich

mich jetzt: Wird uns dieser Sommer wieder Dürre

und neue Hitzerekorde bringen? Werden wir

wieder mit den Pflanzen und Tieren und den

Landwirten leiden, wenn es wochenlang nicht

regnet? Ich hoffe nicht, aber nachdem der April

schon wieder viel zu trocken war und wir schon

am 10. Mai den ersten heißen Sommertag erleben

konnten, befürchte ich, dass uns auch dieser

Sommer einmal mehr spüren lässt, was wir

durch unser rücksichtsloses Verhalten in den

vergangenen Jahrzehnten angerichtet haben.

Leider ist die Klimakrise durch den schrecklichen

Krieg in der Ukraine etwas in den Hintergrund

getreten, ist aber nicht weniger tödlich als

der Krieg. Die sommerlichen Hitzewellen kosten

Jahr für Jahr Tausende von Menschenleben, und

jeder dritte Hitzetote ist inzwischen ein Opfer

der Klimakrise – Tendenz steigend. Die an der

Universität Bern forschende spanische Gesundheitswissenschaftlerin

Ana Maria Vicedo-Cabrera

hat mit ihrem Team für ihre 2021 abgeschlossen

Studie 30 Millionen Todesfälle ausgewertet,

die sich in den Sommermonaten der Jahre 1991

bis 2015 ereigneten. Die Wissenschaftlerin

stützte sich dabei auf Daten aus 730 Städten in

42 Ländern. Das Ergebnis ist in seiner Deutlichkeit

erschreckend: 37 Prozent der hitzebedingten

Todesfälle in den vergangenen drei Jahrzehnten

hätte es ohne den von Menschen

verursachten Klimawandel nicht gegeben.

Hochgerechnet auf die gesamte Erde gehen der

Studie zufolge 100.000 Hitzetote im Jahr auf das

Konto der Klimakrise.

Auch wenn ein Anstieg der

Durchschnittstemperatur von

1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen

Zeitalter vielleicht harmlos

klingen mag, darf man sich nicht täuschen

lassen: Ausschlaggebend für den Anstieg

des Mittelwertes sind vor allem die Extremwerte.

Es ist also nicht gleichmäßig etwas wärmer

geworden, sondern die Hitzewellen treten häufiger,

länger und stärker auf.

Wie schlimm das werden kann, haben in diesem

Frühjahr die Menschen in Indien und Pakistan

zu spüren bekommen. Nach dem wärmsten

März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

vor 122 Jahren folgten im April neue Temperaturrekorde:

bis zu 46 Grad in der Luft und bis zu

65 Grad am Boden.

Gesundheitsrisiko Sommerhitze

Aber auch anhaltend hohe Temperaturen über

30 Grad können, insbesondere in Verbindung

mit den sogenannten tropischen Nächten,

schon negative Auswirkungen auf die gesundheit

haben. Besonders gefährdet sind ältere

Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder

chronischen Atemwegserkrankungen. Lobenswert

finde ich, dass sich die Bundesregierung in

Kooperation mit zahlreichen Partnern sich dieses

Themas angenommen hat und uns auf der

Internetseite www.klima-mensch-gesundheit.de mit

wertvollen Tipps und interessanten Hintergrundinformationen

zu den Auswirkungen des

Klimawandels auf die menschliche Gesundheit

versorgt.

Den dort veröffentlichten Tipps möchte ich

noch einen hinzufügen: Halbwegs gut ertragen

lässt sich die Sommerhitze wandernd oder Fahrrad

fahrend in einem Laubwald: Die Bäume sorgen

für angenehme Kühle, und das Blätterdach

spendet Schatten. Ich persönlich finde so eine

Waldusche kaum weniger erfrischend als ein

Sprung ins Schwimmbecken.

Einen schönen, wohltemperierten Sommer

wünscht Ihnen

Ihre

Heidja

Fotos Titelseite: Inka Lykka Korth (gr. Bild), HGZ Bad Bevensen (kl. Bild)

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