Heidja Sommer22
Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben erscheint vierteljährlich als Heft im Heft mit Calluna, dem Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide in der Region Celle-Gifhorn-Uelzen.
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Warnung vor
Waldbesuch
Nicht immer allein aus
Fürsorge für Wanderer
W
er in den Wäldern der Südheide
umherstreift, stößt früher oder später
auf eines dieser im Forstbedarfhandel
erhältlichen Schilder. „Achtung
Zecken!“ lautet ihre Botschaft. Aufgehängt
werden sie allerdings nicht immer
allein aus reiner Fürsorge für die Spaziergänger.
In vielen Fällen ist es geradezu
offensichtlich, dass es weniger um die
Gesundheit der Waldbesucher
geht, sondern um die Interessen
des jeweiligen Jagdpächters,
der Ruhe in
seinem Revier haben
will und auf die abschreckende
Wirkung
der Schilder baut. Tatsächlich
hängen etliche dieser Zecken-Warnungen
ausgerechnet an Waldwegen, die zu
sogenannten Kirrungen führen, also zu
Lichtungen, auf denen Getreide oder Rüben
als Lockfütterung für das Wild ausgebracht
sind. Vom Hochsitz am Rand
einer solchen Kirrung kann der Jäger die
vom Nahrungsangebot angelockten Tiere
ins Schussfeld nehmen. Spaziergänger
sind hier verständlicherweise nicht willkommen.
Wie abschreckend die Warnschilder
wirken, ist noch nicht hinreichend untersucht.
Allerdings besteht auch für ängstliche
Zeitgenossen kein Grund, deswegen
im Sommer gleich ganz auf den Waldbesuch
zu verzichten. Entgegen landläufiger
Meinung lassen sich die Zecken nicht
von den Bäumen fallen, um in den Kragen
zu kriechen, sondern sie sitzen bevorzugt
an Grashalmen und niedrigen
Pflanzen in Bodennähe. Ein Waldspaziergang
ist somit im Hinblick auf Zeckenstiche
weniger gefährlich als ein Picknick
auf einer grünen Wiese. Außerdem gibt
es gute Möglichkeiten, sich die stechenden
Plagegeister vom Leib zu halten. Der
nebenstehende Text stellt sie vor. ink
gesund
Schutz in der
Zeckenzeit
Wie man sich die gefährlichen Parasiten
vom Leib halten kann
K
lein, aber gefährlich: Zecken haben
sich ihren schlechten Ruf redlich
verdient. Denn sie übertragen Krankheiten
wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis
(FSME) und die Lyme-Borreliose. FSME
kann zu einer Entzündung der Hirnhaut
und des zentralen Nervensystems führen
und mitunter schwere Langzeitschäden
wie Lähmungen verursachen. In diesem
Jahr hat das Robert Koch-Institut (RKI)
sechs weitere Stadt- und Landkreise in
Deutschland zu FSME-Risikogebieten erklärt.
Damit ist die Zahl der betroffenen
Kreise auf 175 angestiegen. Noch häufiger
ist die Lyme-Borreliose mit bis zu 300.000
geschätzten Infektionen im Jahr. Symptome
können eine meist kreisförmige Hautreaktion,
die Wanderröte, sowie Gelenkbeschwerden
und neurologische Probleme
sein.
Zeckensche wirkungsvoll vermeiden
Meist ist für die durch Zecken übertragenen
Krankheiten in Deutschland der Gemeine
Holzbock, die häufigste heimische
Zeckenart, verantwortlich. Aber auch die
Auwaldzecke verbreitet sich weiter und
vereinzelt kommen auch tropische Hyalomma-Zecken
vor – beide Arten können
als Jagdzecken ihren Wirt aktiv verfolgen.
Zeckenschutz wird deshalb immer wichtiger.
Gegen FSME gibt es einen Impfschutz,
aber keine wirksamen Medikamente – gegen
Borreliose dagegen hilft keine Impfung,
die Krankheit lässt sich allerdings vor
allem in frühen Stadien mit Antibiotika behandeln.
Am besten ist es allerdings, man
wird gar nicht erst von einer Zecke gestochen.
Besonders effektiv verhindern können
das sogenannte Repellentien mit
Wirkstoffen, die dafür sorgen, dass die Zecken
den menschlichen Geruch nicht
Klein, aber gefährlich: Zecken können ernsthae
Krankheiten übertragen.
Foto: djd/Hermes Arzneimiel/Shuerstock/fotoupro
mehr wahrnehmen – wie Icaridin in Anti
Brumm Zecken Stopp oder DEET in Anti
Brumm Forte. Sie sollen die Parasiten über
Stunden vom Leib halten, gelten als gut
hautverträglich und sind auch schon für
Kinder ab zwei beziehungsweise drei Jahren
geeignet.
Zu Hause immer nach Zecken absuchen
Darüber hinaus sollte man von März bis
Oktober in Wald und Feld möglichst auf
den Wegen bleiben und Unterholz sowieso
hohes Gras eher meiden. Langärmelige
Kleidung, lange Hosen, feste Schuhe und
in die Socken gestopfte Hosenbeine machen
es den Blutsaugern zusätzlich
schwer.
Mehr Fakten und Tipps zu Zecken sind
zum Beispiel unter www.antibrumm.de
nachzulesen. Nach jedem Aufenthalt in
der Natur ist es sinnvoll, den ganzen Körper
abzusuchen. Denn oft erwischt man
die Zecken so noch vor dem Zustechen
und kann sie rechtzeitig entfernen. djd
Calluna I Sommer 2022
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