Ausgabe 5 (Juni 2022) | FNG-Magazin
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Gesundheit & Therapie<br />
5. Mangelndes Selbstvertrauen und Angst<br />
Oft entsteht Stressempfinden alleine aus den Gedanken einer<br />
Person heraus. Hat eine Person ein mangelndes Selbstvertrauen<br />
oder Angst vor Misserfolg und Versagen, kann dies eine enorme<br />
Belastung darstellen. Auch eine ineffiziente Arbeitsweise, mangelnde<br />
Fähigkeiten und Berufserfahrung können das Stressempfinden<br />
erhöhen.<br />
Ressourcen zur Stressbekämpfung<br />
Ressourcen können den Stress an verschiedenen Stellen im Prozess<br />
„bekämpfen“. Ressourcen können dabei helfen, dass Stress<br />
gar nicht erst aufkommt oder sie können den Stress nach der Entstehung<br />
reduzieren. Außerdem sorgen Ressourcen dafür, dass<br />
Stress während der Entstehung besser wahrgenommen wird und<br />
ein effizienter Umgang mit dem Stress entwickelt werden kann.<br />
Ressourcen können alle Faktoren sein, die einer Person dabei<br />
helfen Ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, ihre Ziele zu erreichen,<br />
die Folgen von Stressoren zu reduzieren und die Persönlichkeit<br />
weiter zu entwickeln.<br />
Man entscheidet zwischen externen Ressourcen und internen<br />
Ressourcen. Zu den externen Ressourcen zählen beispielsweise<br />
ein breiter Handlungsspielraum, soziale Unterstützung, Zugehörigkeit,<br />
spannende Aufgaben, ganzheitliche Aufgaben, gesundheitsförderliche<br />
Arbeitsumgebung und regelmäßiges Feedback.<br />
Zu den internen Ressourcen gehören die individuellen Fähigkeiten,<br />
Kompetenzen, Glaubenssätze und die psychologische Verfassung<br />
der Person selbst. Diese Ressourcen beziehen sich auf<br />
die Gedanken, Einstellungen und das individuelle Verhalten der<br />
Person.<br />
Konkrete Maßnahmen zur Reduktion von Stress im<br />
Joballtag<br />
Sowohl physische als auch psychische sowie externe und interne<br />
Maßnahmen sollten miteinander kombiniert und gemeinsam<br />
umgesetzt werden. Dazu zählen vor allem:<br />
− Verbesserung der Arbeitsumgebung und des Arbeitsplatzes,<br />
z.B. durch Lärmreduktion, ergonomische Ausstattung und Sauberkeit.<br />
− Erweiterung der Fähigkeiten und Kompetenzen der Person.<br />
Diese sollten angepasst an die Anforderungen des Jobs und der<br />
Arbeit sein, insbesondere der Ausbau von jobspezifischen Fähigkeiten<br />
ist wichtig (z.B. Excel).<br />
− Erlernen übergeordneter Kompetenzen. Dazu zählen Meta-Fähigkeiten<br />
wie Zeitmanagement, Reflektionsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit,<br />
Empathie und Konfliktlösefähigkeit.<br />
− Zeitstruktur und geregelte Abläufe im Arbeitsalltag. Strukturen<br />
sorgen für Planbarkeit, Orientierung, Ordnung und weniger<br />
Stress.<br />
− Soziale und mentale Unterstützung von Kolleg*innen und Vorgesetzten.<br />
Kooperation sorgt nicht nur für erhöhte Leistung,<br />
sondern auch für ein Zugehörigkeitsgefühl, weniger Stress und<br />
höhere Arbeitszufriedenheit<br />
− Work-Life Balance, also ein angemessenes Verhältnis von Arbeit<br />
und Freizeit. Entgrenzung von Arbeitsplatz und Freizeit sollte<br />
möglichst vermieden werden und eine klare Abgrenzung beider<br />
Bereiche sollte erfolgen.<br />
− Erlernen von gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen, dazu<br />
zählt zum Beispiel regelmäßiges Sporttreiben, gesunde Ernährung,<br />
Entspannungstechniken und „abschalten“ können.<br />
- Vanessa Klein<br />
<strong>FNG</strong> Autorin<br />
Wirtschaftspsychologin,<br />
Ernährungsberaterin,<br />
Therapeutin für Klinische Psychoneuroimmunologie<br />
Quellen:<br />
− Alarcon, G. (2011). A meta-analysis of burnout with job demands, resources, and attitudes. Journal of Vocational Behavior, 79, 549–562.<br />
− Bamberg, E., & Busch, C. (2006). Stressbezogene Interventionen in der Arbeitswelt. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 50(4), 215–226.<br />
− Greif, S. (1991). Stress in der Arbeit. Einführung und Grundbegriffe. In S. Greif, E. Bamberg & N. Semmer (Hrsg.), Psychischer Stress am Arbeitsplatz (S. 1–28). Göttingen:<br />
Hogrefe.<br />
− Rau, R., & Henkel, D. (2013). Zusammenhang von Arbeitsbelastungen und psychischen Erkrankungen. Review der Datenlage. Der Nervenarzt, 84, 791–798.<br />
− Richardson, K.M. & Rothstein, H.R. (2008). Effects of Occupational Stress Management Intervention Programs: Ameta-analysis. Journal of Occupational Health Psychology,<br />
13, 69-93.<br />
− Wieland, R. (2010). Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen. In U. Kleinbeck & K.-H. Schmidt (Hrsg.), Arbeitspsychologie. Enzyklopädie der Psychologie<br />
(Bd. D/III/1, S. 869–919). Göttingen: Hogrefe.<br />
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