recycling aktiv 03/22
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien recycling aktiv berichtet praxisnah über aktuelle Programme und Entwicklungen aus dem Maschinen- und Anlagenbereich - von Metallen, Kunststoffen, Papier, Baustoffen über andere Recycling-Bereiche.
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Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/20<strong>22</strong><br />
TITELSTORY<br />
Backers:<br />
Recycling vor Ort<br />
RecyclingAKTIV<br />
Erfolgreiche<br />
Demomesse<br />
ON TOUR<br />
HWH & Arjes:<br />
Final Edition
DIE ZUKUNFT RAUPENMOBILER PRALLBRECHER<br />
GIPOREC<br />
Die raupenmobilen GIPO- Prallbrecher mit Nachsiebeinheit zeichnen sich durch eine hohe<br />
Flexibilität aus. Das Basismodell Prallbrecher lässt sich nach Kundenwunsch erweitern und<br />
kann mit oder ohne Nachsiebeinheit betrieben und transportiert werden.<br />
Mit vielen technischen Highlights überzeugt die Anlage als Gesamtpaket. Die leistungsstarken<br />
GIPO- Prallmühlen bilden das Herzstück der raupenmobilen Prallbrechanlagen.<br />
Eisen-<br />
Längsaustrag<br />
1-bis 3-Deck<br />
Nachsiebeinheit<br />
Windsichtersystem<br />
Brecher-<br />
Direktantrieb<br />
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Leitartikel<br />
Optimistisch bleiben, gerade oder trotz der Arbeit!<br />
Foto: Sylvie Felgueiras<br />
Helmut Strauß,<br />
Chefredaktion<br />
helmut.strauss@<br />
stein-verlaggmbh.de<br />
Zufriedene Gesichter –<br />
und noch viel mehr<br />
W<br />
aren Sie in Karlsruhe auf der RecyclingAKTIV<br />
& TiefbauLIVE? Wenn<br />
nicht, dann haben Sie was verpasst –<br />
nicht nur die Demomesse im wahrsten<br />
Sinn des Wortes, sondern auch die vielen<br />
und wahrlich gut gelaunten Aussteller<br />
und Ausstellerinnen. Gut gelaunt nicht<br />
nur wegen des Wiedersehens, sondern<br />
auch, was die Auftragslage und die vorsichtig<br />
optimistische Einschätzung der<br />
weiteren geschäftlichen Entwicklung anbelangt.<br />
Mindestens ebenso wichtig war die<br />
Möglichkeit, sich endlich wieder einmal<br />
persönlich unterhalten zu können, sich<br />
zu sehen, Neuigkeiten auszutauschen,<br />
sich zu informieren, ohne irgendein<br />
Computer dazwischen. Das Wetter, mal<br />
abgesehen vom Eröffnungstag, trug<br />
ebenfalls seinen Teil zur guten Laune mit<br />
dazu bei. Selbst der zeitweilige Regen am<br />
Eröffnungstag schien wohl keinen zu<br />
bremsen, sich dennoch draußen umzusehen.<br />
Prächtige Stimmung also, was<br />
unserer Branche eigentlich nur guttun<br />
kann.<br />
Eine ebenso gute Stimmung haben wir<br />
bei unserer On-Tour-Reportage vorgefunden<br />
– es war nicht nur der nagelneue<br />
Arjes-Vorbrecher, den HWA an den Biomassehof<br />
Chiemgau übergeben durfte,<br />
sondern auch dort war zu spüren: Es geht<br />
weiter, positiv denken ist angesagt.<br />
Das Gleiche gilt übrigens für die IFAT<br />
– über diese Leitmesse werden wir in der<br />
nächsten Ausgabe berichten und uns mit<br />
einigen grundlegenden Themen dazu<br />
intensiv beschäftigen.<br />
Diese positive Grundstimmung sollten<br />
wir unbedingt alle mitnehmen, trotz<br />
oder gerade wegen der ansonsten eher<br />
widrigen Geschehnisse, die man nicht<br />
näher beschreiben muss – anderen geht<br />
es wirklich wesentlich schlechter. Auch<br />
das sollte sich jeder immer wieder vor<br />
Augen halten.<br />
In diesem Sinne, bis zur nächsten Veranstaltung<br />
und vor allem: Bleiben Sie<br />
gesund!<br />
Ihr<br />
Helmut Strauß<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 3
INHALT Ausgabe 3/20<strong>22</strong><br />
3 LEITARTIKEL<br />
6 BRANCHEN-INFOS:<br />
MÄRKTE • MENSCHEN • NEWS • VERANSTALTUNGEN<br />
18 MATERIALUMSCHLAG & TRANSPORT<br />
28 KUNSTSTOFFE<br />
30 PAPIER, PAPPE, KARTONAGEN<br />
32 BIOMASSE, KOMPOST, HOLZ<br />
32 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> ON TOUR<br />
HWH & Arjes: Erfolgreiche Dreierbeziehung<br />
38 ABBRUCH & BAUSTOFF-RECYCLING<br />
38 TITELSTORY<br />
Backers: 6-Fraktionen-Aufbereitungsanlage für Boden-Stein-Gemische<br />
48 VERSCHLEISS, EDV, ZUBEHÖR<br />
54 RECHT & POLITIK<br />
Aus den Verbänden<br />
56 ZU GUTER LETZT<br />
56 EINKAUFSFÜHRER: IHRE SPEZIALISTEN<br />
58 Inserentenverzeichnis<br />
59 Veranstaltungen, Impressum<br />
Fotos: Hersteller<br />
4 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Inhalt<br />
MESSE<br />
Die Demomesse RecyclingAKTIV &<br />
TiefbauLIVE hat wieder einmal überzeugt,<br />
gerade die Live-Vorführungen waren der<br />
Renner. Auch die Aktionsfläche<br />
Schrott & Metall zeigte, was heute technisch<br />
möglich ist.<br />
12<br />
38<br />
DIE TITELSTORY<br />
Backers präsentiert eine neue Aufbereitungslinie,<br />
um Recycling vor Ort so effektiv wie möglich zu<br />
machen.<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 5
MÄRKTE<br />
VDMA Abfall- und Recyclingtechnik<br />
Branche fühlt sich auch für 20<strong>22</strong> gut aufgestellt<br />
Die Hersteller von Abfall- und Recyclingtechnik schauen<br />
sehr optimistisch auf ihre Geschäfte und rechnen für<br />
20<strong>22</strong> mit einem Auftragseingangsplus von 4,3 Prozent, so<br />
der Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik im VDMA.<br />
Die konjunkturelle Belebung im Umwelttechnikbereich, der<br />
Anstieg des Ölpreises und Preissteigerungen für Recyclingprodukte<br />
sowie das grundsätzlich gestiegene Umweltbewusstsein<br />
und strengere gesetzliche Vorgaben führen zu<br />
einer erhöhten Investitionsbereitschaft in moderne und innovative<br />
Recyclingtechnologie. „Für das Gesamtjahr rechnen<br />
wir nicht nur für den Auftragseingang, sondern auch<br />
für den Umsatz mit einem Plus von 4,3 Prozent. Die aktuellen<br />
Daten stimmen optimistisch und lassen hoffen, hier sogar<br />
noch einen Puffer bis in das kommende Jahr mitzunehmen“,<br />
erläuterte Michael Ludden, Vorsitzender des Fachverbandes.<br />
„Die eigentlich guten Zahlen müssen jedoch interpretiert<br />
werden. So sind der gute Umsatz und Auftragseingang stark<br />
durch das Segment der mobilen Maschinen geprägt. Hier<br />
haben die Hersteller das tiefe Tal des Vorjahrs verlassen können<br />
und eine rasante Aufholjagt hingelegt“, ergänzte Dr.<br />
Sarah Brückner, Geschäftsführerin des Fachverbandes. „Sorgen<br />
bereiten uns dagegen die Lieferschwierigkeiten besonders<br />
bei Stahl und Elektronikkomponenten. Dies führt zu<br />
längeren Lieferzeiten und zu stark steigenden Einkaufspreisen,<br />
und dies ist bei aller Zuversicht eine echte Herausforderung<br />
für die Branche“, so Dr. Brückner.<br />
Die Auftragseingänge in der Abfall- und Recyclingtechnik<br />
haben ihren Aufwärtstrend fortgesetzt, getragen wird dies<br />
durch die anhaltend starke Inlandsnachfrage. Für das aktuelle<br />
Jahr wird mit einem Wachstum der Inlandsnachfrage auf<br />
31 Prozent gerechnet. Mit rund 60 Prozent bleiben die EU-<br />
27-Länder der wichtigste Abnehmermarkt für die deutsche<br />
Abfall- und Recyclingtechnik. Nimmt man die Nicht-<br />
EU-Länder mit gut 10 Prozent und Großbritannien mit 5,6<br />
Prozent hinzu, liegt der wichtigste Markt mit zusammen<br />
rund 75 Prozent direkt vor der Haustür. Somit hat das gesamteuropäische<br />
Geschäft gegenüber dem Vorjahr noch<br />
einmal um rund 5 Prozentpunkte zugelegt. Nordamerika<br />
folgt auf Platz drei mit einem Exportanteil von 8,0 Prozent,<br />
gefolgt von Asien mit 6,0 Prozent. Die Exporte in die Region<br />
Naher und Mittlerer Osten liegen bei 3,8 Prozent, wobei<br />
Südamerika einen Rückgang auf 2,6 Prozent zu verzeichnen<br />
hat. Die Exportquote der Branche hat sich um 2 Prozentpunkte<br />
auf 69 Prozent verbessert. Schon im ersten Quartal<br />
des laufenden Jahres hat sich ein positiver Verlauf der Auftragseingänge<br />
abgezeichnet. Die Reichweite der Kundenaufträge<br />
liegt nunmehr bei 7,8 Monaten. Mit 95 Prozent ist<br />
die Kapazitätsauslastung in der Branche nur rund 3 Prozentpunkte<br />
niedriger als im Vorjahr, aber weiterhin auf sehr<br />
hohem Niveau.<br />
In Summe wollen rund 71 Prozent der Firmen zusätzliche<br />
Arbeitsplätze schaffen. Die verbleibenden 29 Prozent wollen<br />
den Personalbestand halten. Aktuell sind rund 10.150 Beschäftigte<br />
in der Branche tätig.<br />
art.vdma.org<br />
6 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
MENSCHEN<br />
Scania<br />
Nachhaltige und maßgeschneiderte<br />
Dienstleistungen<br />
Mit Wirkung zum 1. April 20<strong>22</strong> hat Juraj Manek (54) die Leitung<br />
von Parts und Service/Power Solutions bei Scania<br />
Deutschland/Österreich übernommen und ist somit Mitglied des<br />
Management-Teams der Business Unit. Er folgt auf Radek Liška,<br />
der die Funktion Head of Service Central Europe für Scania übernimmt.<br />
Juraj Manek ist seit 2007 für Scania tätig und hat zunächst den<br />
Vertrieb Busse in der Slowakei aufgebaut. Ab 2009 leitete der<br />
gebürtige Slowake die Niederlassung Scania Slowakei West, bevor<br />
er 2018 die globale Funktion als Senior Advisor Dealer Performance<br />
für Scania übernahm. Als Direktor für den Bereich Parts<br />
und Service/Power Solutions verantwortet er das komplette After-<br />
Sales Business von Scania in Deutschland und Österreich. Dazu<br />
gehörten Reparatur- und Wartungsservices, Fleet Management<br />
und Tachograph Services und Fahrtraining wie auch der Verkauf<br />
von Industrie- und Marinemotoren und Motoren zur Stromerzeugung.<br />
Juraj Manek: „Wir möchten unseren Kunden kontinuierlich<br />
nachhaltige und maßgeschneiderte Dienstleistungen und Produkte<br />
anbieten, die den CO 2<br />
-Fußabdruck Schritt für Schritt reduzieren<br />
– bis hin zur Klimaneutralität.“<br />
www.scania.de<br />
Juraj Manek: „Meine<br />
neue Aufgabe als<br />
Direktor Parts und<br />
Service/Power Solution<br />
wird eine spannende<br />
und anspruchsvolle<br />
zugleich sein.“ Foto: Scania<br />
ALLES<br />
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<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 7
NEWS<br />
Zahlen, bitte!<br />
Sylvie Felgueiras<br />
Freie Redakteurin<br />
sylvie.felgueiras@<br />
stein-verlaggmbh.de<br />
Auswirkung von Krieg und Sanktionen auf die Wirtschaft<br />
Aufgrund der Kriegshandlungen und der massiven Produktionsstörung sinkt der Warenexport<br />
aus Russland und der Ukraine. Was weltweit gesehen momentan noch kaum<br />
Auswirkungen hat, belastet bereits jetzt die westeuropäische Industrie.<br />
Die Ukraine stellt beispielsweise Kabel her, die für die Automobilproduktion,<br />
am Bau und im Energiebereich benötigt werden.<br />
Importanteile aus Russland und Ukraine an Gesamtimporten<br />
der EU in ausgewählten Produktgruppen 1 – 2021:<br />
Drähte/Kabel<br />
Reifen<br />
Eisen (kaltgewalzt)<br />
Aluminium (roh)<br />
Legierungen<br />
Diamanten<br />
Platin u.Ä.<br />
Kautschuk<br />
Eisenerze<br />
Eisen (warmgewalzt)<br />
Nickel (roh)<br />
Düngemittel (Stickstoff)<br />
Kupfer (legiert)<br />
Samen (Raps, Rüben)<br />
Brennholz<br />
Teer<br />
Roheisen<br />
Pflanzenöle<br />
Nickel (verarbeitet)<br />
1,1 Mrd. EUR<br />
0,6 Mrd. EUR<br />
0,8 Mrd. EUR<br />
1,7 Mrd. EUR<br />
0,7 Mrd. EUR<br />
1,8 Mrd. EUR<br />
2,1 Mrd. EUR<br />
0,7 Mrd. EUR<br />
4,1 Mrd. EUR<br />
2,8 Mrd. EUR<br />
0,9 Mrd. EUR<br />
0,9 Mrd. EUR<br />
2,3 Mrd. EUR<br />
1,0 Mrd. EUR<br />
0,5 Mrd. EUR<br />
2,8 Mrd. EUR<br />
0,9 Mrd. EUR<br />
1,7 Mrd. EUR<br />
1,2 Mrd. EUR<br />
7 %<br />
7 %<br />
11 %<br />
13 %<br />
14 %<br />
17 %<br />
0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
1<br />
Dargestellt sind nur Produktgruppen (KN4-Steller) mit mehr als 0,5 Mrd. EUR Importwert.<br />
Quelle: Gemeinschafts-Diagnose/Frühjahr 20<strong>22</strong>, Dienstleistungsauftrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz / Auszug Abb. 1.3, S.20<br />
Russland<br />
Ukraine<br />
Die Urkaine produziert Kabel, die für die Automobilbranche, im Energiebereich und<br />
am Bau benötigt werden. Aufgrund der Produktionsunterbrechung kam<br />
es zu Problemen in der europäischen Automobilproduktion.<br />
<strong>22</strong> %<br />
26 %<br />
30 %<br />
33 %<br />
34 %<br />
34 %<br />
36 %<br />
38 %<br />
40 %<br />
40 %<br />
Quelle: Gemeinschafts-Diagnose/Frühjahr 20<strong>22</strong>, Dienstleistungsauftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz<br />
20 % des<br />
exportierten<br />
Weizens weltweit<br />
kommen aus<br />
Russland<br />
Ukraine liefert<br />
weltweit 15 % Mais<br />
und 50 %<br />
Sonnenblumenöl<br />
70 %<br />
88 %<br />
95 %<br />
8 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
NEWS<br />
Alba<br />
Traditionsbetrieb mit neuen<br />
Zielsetzungen<br />
Das Traditionsunternehmen Interseroh Serog im saarländischen<br />
Bous erhält einen neuen Namen: Als Alba Metall<br />
Saar GmbH steht zurzeit die umweltfreundliche Logistik im<br />
Mittelpunkt der Investitionen. Der vorhandene Gleisanschluss<br />
wird ertüchtigt, um mehr Transporte auf die Bahn zu verlagern.<br />
Die Schienen führen direkt vor das große Scherenaggregat,<br />
mit dem die gesammelten Schrotte für den Weitertransport<br />
in Stahlwerke und Metallhütten portioniert werden.<br />
Somit ist die Infrastruktur für eine emissionsreduzierte Logistik<br />
gegeben.<br />
In Bous führt die Alba Metall Saar mit 15 Mitarbeitern<br />
Schrotte aus Eisen und Nichteisen-Metallen zusammen, bereitet<br />
sie auf und verkauft sie weiter. Der Betrieb, der seinen<br />
Standort mit über 14.000 Quadratmetern auf dem Gelände<br />
des Stahlwerks in Bous hat, ist seit 1994 ein etablierter Partner<br />
in der Region, dem eine positive industrielle Entwicklung<br />
vorausgesagt wird. Alba bedient von dort aus auch die Märkte<br />
in Luxemburg und Frankreich.<br />
Interseroh Serog wird zur Alba Metall Saar GmbH:<br />
In Bous investiert der Metallrecycler vor allem in eine<br />
umweltfreundliche Logistik. Foto: Alba<br />
www.alba.info<br />
BauOnTrac<br />
Digitales Mietkonzept für Baumaschinen<br />
Mieten statt kaufen, n utzen statt besitzen – Trends, die<br />
seit Jahren auch in der Baubranche voranschreiten. Der<br />
Grund ist einfach: Man kauft häufig genutzte Standardmaschinen<br />
und mietet spezielles Equipment zu. BauOnTrac ist<br />
eine neue, vollkommen digitale Vermiet-Plattform, auf der<br />
Baumaschinenhändler, Vermieter und Bauunternehmen ihr<br />
Equipment schnell und einfach rund um die Uhr vermieten<br />
bzw. anmieten können. Die Nutzung von BauOnTrac auf<br />
Mobilgeräten ist selbstverständlich ohne Einschränkungen<br />
möglich. Die digitale Anmietung ist denkbar einfach, sie<br />
umfasst die Maschinenauswahl sowie die Auswahl der Anbaugeräte<br />
wie Löffel, Schere oder Hammer, die Berechnung<br />
der Transportkosten, Terminbestätigung sowie die Online-<br />
Rechnung.<br />
Branchenprofi Frank Frickenstein und sein Team haben<br />
die Online-Plattform im Februar 20<strong>22</strong> ins Leben gerufen und<br />
konzentrieren sich auf die gesamte Baubranche. „Vom Minigrader<br />
bis zum Knickdumper kann man über unsere Bauplattform<br />
alles mieten. Je größer die Baumaschine, desto<br />
länger vernünftigerweise die Anmietung wegen der anfallenden<br />
Transportkosten“, erklärt Gründer Frickenstein. Mieter<br />
und Vermieter richten einfach ein kostenloses Nutzerkonto<br />
ein. Vermieter laden ihr Equipment hoch und Mieter<br />
füllen die Suchmaske mit Gerät, Standort und Mietdauer<br />
aus. Ein wichtiges Feature ist die Online-Buchung der nicht<br />
genehmigungspflichtigen Transporte – diese werden nach<br />
Ermittlung des Maschinenstandortes und der Einsatzstelle<br />
sofort ausgewiesen. Die Direktbuchung dauert nur wenige<br />
Minuten und sofort erhalten Mieter und Vermieter bei Abschluss<br />
des Mietvertrages sofort eine Rechnung sowie Details<br />
zum Transport und der Ablieferung der gewünschten Maschine<br />
auf der Baustelle. Alle Zahlungen werden sicher über<br />
den Zahlungsdienstleister Stripe abgewickelt.<br />
Sämtliche Maschinen und Geräte können einfach hochgeladen<br />
und jederzeit online editiert bzw. ergänzt werden.<br />
Komfortable Importtools erleichtern das Anlegen großer<br />
Mietpools in kurzer Zeit. Zusätzlich können Vermieter Sonderausstattungen<br />
und Anbaugeräte ihrer Geräte hinterlegen.<br />
Alle technischen Daten sowie die Verfügbarkeit und der<br />
Standort sind in der Objektübersicht zusammengefasst.<br />
BauOnTrac bindet künftig auch Maschinenbediener in das<br />
Gesamtpaket ein. Denn viele Unternehmen wünschen sich<br />
eine Mietmaschine mit einem erfahrenen Bediener.<br />
www.bauontrac.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 9
NEWS<br />
Auf allen Kanälen gut unterwegs<br />
Von der Online-Offensive des Stein-Verlages profitieren auch<br />
die digitalen Zeitschriftenausgaben. Gerade die Nutzerfreundlichkeit<br />
ist dabei ein äußerst wichtiger Punkt. Deutlich<br />
häufiger als ursprünglich erwartet, werden die aktuellen Ausgaben<br />
angeklickt oder das Archiv nach interessierenden Themen<br />
durchforstet. Dafür ein herzliches Dankeschön an unsere Online-<br />
Leser!<br />
Während über die klassischen Print-Ausgaben jedoch nur<br />
schwierig zu ermitteln ist, welche Beiträge besonders intensiven<br />
Zuspruch finden, ist das im Online-Fall über Aufrufzahlen und<br />
Verweildauer eine recht einfache Geschichte. In unserer regelmäßigen<br />
Ranking-Tabelle finden Sie die fünf jeweils meistgeklickten<br />
– und gemäß Verweildauer auch tatsächlich gelesenen<br />
– Beiträge. Ganz crossmedial gibt es zusätzlich zur Information<br />
auch noch den passenden QR-Code zum Beitrag. Viel Spaß beim<br />
Lesen – und damit auch beim Bewerten!<br />
Top 5 Online<br />
Die Top-5-Beiträge in der Gunst unserer Online-Leser in der <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 2/20<strong>22</strong> (Stand: 01.06.20<strong>22</strong>)<br />
1 IFAT-SPECIAL<br />
Aussteller<br />
2 IFAT-SPECIAL<br />
VDMA-Crushing Zone<br />
3<br />
RECYCLINGAKTIV & TIEFBAULIVE-SPECIAL<br />
Aussteller<br />
4 NEWS<br />
UnionStahl & Steinert<br />
5 IFAT-SPECIAL<br />
Aussteller<br />
10 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
NEWS<br />
Hagedorn<br />
Neues Wertstoffzentrum mit trimodalem Logistikanschluss<br />
Keine zwei Jahre sind seit dem Spatenstich im Dezember 2020<br />
vergangen: Ende April hat die Hagedorn-Unternehmensgruppe<br />
das Hannoveraner Wertstoffzentrum (HWG) eröffnet.<br />
In den drei Wertstoffhallen mit einer Gesamtfläche von 13.000<br />
Quadratmetern können 84 Abfallarten, unter anderem Baustoffe<br />
und mineralische Abfallsorten, behandelt, verwertet und<br />
Dank exakter Analysen der spezifischen Abfallmengen<br />
kann durch das HWG ein Maximum des Abfalls der<br />
Wiederverwertung zugeführt werden. Foto: Hagedorn<br />
entsorgt werden. Damit nimmt Hagedorn einen weiteren leistungsstarken<br />
Standort in Betrieb. Betreiber der Anlage ist das<br />
Hannoveraner Wertstoffzentrum GmbH, ein Unternehmen der<br />
Hagedorn-Gruppe. Das neue Wertstoffzentrum ist nach modernsten<br />
Standards konzipiert und verfügt als Alleinstellungsmerkmal<br />
über einen trimodalen Anschluss: Materialien können<br />
per Lkw, Bahn oder Schiff angeliefert werden. Das gewährleistet<br />
effiziente Transportwege und leistet einen wichtigen Beitrag<br />
zur Reduktion verkehrsbedingter Emissionen.<br />
Im Jahr 2017 übernahm die Hagedorn-Gruppe das Grundstück<br />
an der Kreisstraße, baute die Gebäude zurück und revitalisierte<br />
das Areal. Zuvor wurden hier am Misburger Hafen jährlich<br />
etwa 55.000 Tonnen Hochleistungsruß produziert. Mehr<br />
als 20 Jahre diente der Standort als Rußraffinerie der Columbian<br />
Carbon Deutschland GmbH. Finalisiert wird die Entwicklung<br />
des Standorts im dritten Quartal dieses Jahres mit der Fertigstellung<br />
der neuen Verwaltung und Werkstatt der Hagedorn<br />
Hannover GmbH. Die neue Zentrale für Hannover entsteht auf<br />
dem 6.000 Quadratmeter großen Nachbargrundstück.<br />
www.unternehmensgruppe-hagedorn.de<br />
Polysecure & Röchling Industrial<br />
Unverwechselbare Kennung für Kunststoffprodukte<br />
Die Polysecure GmbH und der Kunststoffverarbeiter<br />
Röchling Industrial<br />
haben eine exklusive Kooperation für den<br />
Einsatz einer innovativen Marker-Technologie<br />
in Kunststoffprodukten begonnen.<br />
Mit der Technologie, die Röchling unter<br />
dem Namen SmartMarker anbietet, verleiht<br />
Röchling seinen Kunststoffprodukten<br />
eine unverwechselbare Kennung.<br />
Kunden können ihre Bauteile so sehr einfach<br />
authentifizieren und identifizieren<br />
– das bietet ganz neue Möglichkeiten<br />
z. B. beim Plagiatsschutz, dem Aufbau<br />
digitaler Materialpässe und in Recyclingkreisläufen.<br />
Bereits seit 2009 entwickelt die Polysecure<br />
GmbH am Standort in Freiburg innovative<br />
Marker-Materialien und Detektions-Technologien.<br />
Im Rahmen der Kooperation<br />
kann Röchling Industrial ab<br />
sofort nahezu alle Kunststoffprodukte mit<br />
Markerpartikeln von Polysecure anbieten,<br />
die speziell auf Kunststoffe abgestimmt<br />
sind. Mit SmartMarker haben Kunden<br />
drei unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten:<br />
die Authentifizierung, die<br />
Identifizierung und das Tracer-Based-<br />
Sorting. Bei der Authentifizierung lässt<br />
sich mit dem Marker belegen, von welchem<br />
Unternehmen ein Bauteil stammt.<br />
Dafür wird das Bauteil an einer beliebigen<br />
Stelle mit dem mobilen Brandproof-Pocket-Detektor<br />
von Polysecure gescannt.<br />
Bei der Identifizierung kann mit dem Marker<br />
bestimmt werden, ob es sich um ein<br />
ganz bestimmtes Bauteil handelt. Dafür<br />
wird am Bauteil eine Referenzfläche bestimmt.<br />
In dieser Referenzfläche gibt es<br />
ein zufälliges und damit individuelles,<br />
nicht kopierbares Partikelmuster. Das<br />
Tracer-Based-Sorting (TBS) ist eine von<br />
Polysecure entwickelte Sortiertechnologie,<br />
die die Marker in den Kunststoffen<br />
erkennt. Mit Tracer-Based-Sorting lassen<br />
sich Kunststoffabfälle zur Verwertung<br />
effizient und verlässlich sortieren.<br />
www.roechling.com/smartmarker<br />
www.polysecure.com<br />
SmartMarker schafft eine<br />
unverwechselbare Kennung für<br />
Kunststoffprodukte.<br />
Grafik: Polysecure & Röchling<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 11
VERANSTALTUNGEN<br />
Volle Messehallen, sehr gut gefülltes<br />
Gelände – und zufriedene Gesichter.<br />
Die Demomesse RecyclingAKTIV &<br />
TiefbauLIVE ist sehr gut gestartet.<br />
Fotos: Messe Karlsruhe, Jens Arbogast, Arjes<br />
Impressionen<br />
12 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE<br />
Zufriedene Gesichter – und<br />
vorsichtiger Optimismus<br />
Starke Aussteller- und Besucherzahlen:<br />
Die Demonstrationsmesse<br />
RecyclingAKTIV &<br />
TiefbauLIVE hat ihre letzte Veranstaltung<br />
2019 deutlich übertroffen!<br />
Rund 9.500 Besuchende<br />
informierten sich an drei<br />
Tagen bei über 210 Herstellern,<br />
Händlern und Dienstleistern,<br />
die ein breites Angebotsspektrum<br />
der Bau- und Umweltwirtschaft<br />
abbildeten.<br />
Ein sehr hoher Fachbesucheranteil, eine<br />
größere Reichweite und der persönliche<br />
Austausch machten die RecyclingAK-<br />
TIV & TiefbauLIVE 20<strong>22</strong> zu einer rundum<br />
gelungenen Messe. Dazu Britta Wirtz,<br />
Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe:<br />
„Wir sind stolz darauf,mit der Recycling-<br />
AKTIV & TiefbauLIVE einen Vertriebsmotor<br />
für die zukunftsträchtigen Branchen<br />
Bau, Abbruch und Recycling bieten zu<br />
können. Unter den Aspekten von Nachhaltigkeit<br />
und Rohstoffknappheit gewinnt<br />
der sorgsame Umgang mit bestehenden<br />
und verbauten Rohstoffen eine<br />
ganz neue Tragkraft. Mit der gezeigten<br />
innovativen Maschinen- und Anlagetechnik<br />
liefert die Doppelmesse hierfür wich-<br />
tige Impulse für das Baugewerbe und die<br />
Kreislaufwirtschaft sowie für den nachhaltigen<br />
Umgang mit Rohstoffen in der<br />
Technologieregion Karlsruhe.“ Olivia<br />
Hogenmüller, Projektleiterin der RecyclingAKTIV<br />
& TiefbauLIVE freute sich<br />
ebenso über den erfolgreichen Messeabschluss:<br />
„Die RecyclingAKTIV & Tiefbau-<br />
LIVE 20<strong>22</strong> war ein voller Erfolg. Die merkliche<br />
Steigerung des Besucherzulaufs und<br />
die fachlich hochkarätig besetzten Live-<br />
Demonstrationsshows bilden unser einzigartiges<br />
Profil. Hierfür steht unsere<br />
Doppelmesse und dies konnten wir inklusive<br />
einer guten und vor allem flexiblen<br />
Organisation einem breiten Publikum<br />
zugänglich machen. Ich freue mich sehr<br />
darüber, wie positiv die Messe bei allen<br />
Beteiligten ankam. Dies verdanken wir<br />
auch den sechs im Beirat vertretenen<br />
Verbänden, die uns mit ihrem fachlichen<br />
Engagement tatkräftig unterstützen.“<br />
Doppelmesse vernetzt<br />
wichtige Branchen<br />
Die Kreislauf- und Bauwirtschaft traf sich<br />
im Rahmen der Doppelmesse zum dritten<br />
Mal auf dem Karlsruher Messegelände.<br />
Die rund 9.500 Besucher überzeugten<br />
sich von der Effizienz und Leistungsfähigkeit<br />
der rund 1.000 präsentierten<br />
Maschinen und Anlagen, die an zwei<br />
Dritteln der Stände live erlebt werden<br />
konnten. Einer der Aussteller, der seine<br />
Technik live präsentiert hat, ist die Firma<br />
Kurz Aufbereitungsanlagen. Vertriebsleiter<br />
Harald Weber würde sich jederzeit<br />
wieder an der Messe beteiligen: „Die<br />
Themenkombination überzeugt mich<br />
und hebt die Messe positiv hervor. Unsere<br />
Kunden interessieren sich sowohl für<br />
Recyclingtechnik als auch für den Tiefbau<br />
und können hier auf einer Messe beide<br />
Themen erleben.“<br />
„Willkommen auf der RecyclingAKTIV<br />
20<strong>22</strong>, hier auf dem interessantesten Demogelände<br />
dieser Messe, bei den Firmen<br />
Kurz Aufbereitungsanlagen, Moerschen<br />
Mobile Aufbereitung und Arjes.“ Mit diesen<br />
Worten eröffnete Sven Brookshaw,<br />
Geschäftsführer Moerschen Mobile Aufbereitung,<br />
die gemeinsame Live-Demonstration,<br />
die in Zusammenarbeit der<br />
drei Unternehmen als eines der Messehighlights<br />
für die Besucher galt. Der<br />
Gemeinschaftsstand von Kurz, Moerschen<br />
und Arjes präsentierte das größte<br />
Portfolio an mobiler Brech- und Siebtechnik.<br />
Die täglichen Live-Demos starteten<br />
mit der Aufbereitung von Bauschutt. Mit<br />
dem Backenbrecher SBM Jawmax 200<br />
und dem Zwei-Wellen-Brecher ARJES<br />
IMPAKTOR 250 evo wurden den Fachbesuchern<br />
gleich zwei Lösungsansätze unterschiedlicher<br />
Technologien in diesem<br />
Segment aufgezeigt. Weiter ging es mit<br />
der Aufbereitung von Holz und Biomasse.<br />
Hier zeichnete sich der Impaktor 250<br />
evo deutlich ab. Denn dank des schnellen<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 13
VERANSTALTUNGEN<br />
Impressionen<br />
Bestandteile. Ergänzend dazu wurde<br />
noch ein Wirbelstromabscheider für die<br />
Separierung von Alu und Fluff eingesetzt.<br />
Ein Sortiertisch ermöglichte die händische<br />
Sortierung von Einschlüssen im FE-<br />
Material.<br />
Netzwerken und<br />
Fachaustausch im Fokus<br />
und einfachen Wechsels der Zerkleinerungswellen<br />
von Beton- zu Paddelwellen<br />
lässt sich der Schredder auch in dieser<br />
Anwendung problemlos einsetzen. Nach<br />
der Vorzerkleinerung der Grünabfälle<br />
wurde das Material durch eine Terex-<br />
Ecotec-Siebtrommel in zwei saubere<br />
Fraktionen weiter aufgetrennt. Den Höhepunkt<br />
der Live-Demonstration bildete<br />
die Splittaufbereitungslinie, die von<br />
Brookshaw und Weber eindrucksvoll präsentiert<br />
wurde. Betonbahnschwellen mit<br />
einem hohen Anteil an Eisen und Stahlbewehrung<br />
konnten im ersten Schritt mit<br />
dem Arjes Titan vorgebrochen und ein<br />
großer Teil des Eisens mit dem serienmäßigen<br />
Permanentmagneten herausgeholt<br />
werden. Anschließend wurde das<br />
Material mit dem Jawmax 300 weiter<br />
heruntergebrochen, bevor die SBM-Prallmühle<br />
SMR den letzten Schritt der Feinzerkleinerung<br />
durchführte. Komplettiert<br />
wurde die Aufbereitungslinie durch eine<br />
Siebanlage von Metso, die das aufbereitete<br />
Material in drei Fraktionen trennte<br />
und ein sauberes Endprodukt zur Wiederverwertung<br />
erzeugte.<br />
Die Hammel-Recyclingtechnik präsentierte<br />
neben dem eigentlichen Messestand<br />
auf der mobilen Aufbereitungsfläche<br />
eine mobile Metallaufbereitungsanlage<br />
für leichten Sammelmischschrott.<br />
Die Besucher konnten sich ein Bild machen,<br />
wie das Inputmaterial mit dem<br />
leistungsstarken Hammel Red Giant VB<br />
950 DK vorzerkleinert wird und über ein<br />
Metallsieb in grobe und feine Fraktionen<br />
getrennt wurde. Die integrierte Magnettrommel<br />
trennte das gesiebte Material<br />
anschließend in Eisen- und Nichteisen-<br />
Die Sehnsucht nach einem Live-Event<br />
war groß und die Besuchenden und Ausstellenden<br />
nutzten die Doppelmesse, um<br />
persönliche Kontakte wieder aufleben zu<br />
lassen. Dies bekräftigt auch Jochen<br />
Schwab, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Schwab GmbH: „Endlich ist mal<br />
wieder was los – es wird gebaggert, gestaubt<br />
und gekracht. Wir sind glücklich,<br />
wieder nah am Kunden zu sein. Wir können<br />
hier viel zeigen und die Kunden sind<br />
sehr interessiert. Diese Euphorie nehmen<br />
wir mit, viele Geschäfte konnten wir<br />
schon auf den Weg bringen.“ Auch Jonas<br />
Pillmayer, Marketing Manager bei Skan-<br />
Craft, bestätigt: „Die Doppelmesse ist<br />
eine absolute Pflichtveranstaltung für<br />
jeden Hersteller oder Händler der Baubranche.“<br />
Impressionen<br />
14 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
Einige Aussteller-<br />
Impressionen.<br />
Fotos: Sylvie Felgueiras<br />
95 Prozent der Besuchenden kamen<br />
auf die Fachmesse aus beruflichem Interesse.<br />
Hervorzuheben ist dabei der hohe<br />
Anteil an Entscheidern: Mehr als die Hälfte<br />
zählen zur Geschäftsführung oder<br />
obersten Führungsebene, sind Inhaber<br />
und selbstständige Unternehmer. Auch<br />
die Investitionsbereitschaft ist im Vergleich<br />
zu 2019 gestiegen. Thomas<br />
Knapp, Leitung Vertrieb Deutschland bei<br />
Wacker Neuson, sagt: „Positiv empfinde<br />
ich das Fachpublikum vor Ort, so konnten<br />
wir hochwertige Gespräche zielorientiert<br />
und vor allem ergebnisorientiert<br />
führen. Wir freuen uns, dass wir hier<br />
waren, und werden immer wieder nach<br />
Karlsruhe kommen. Eine Messe kann<br />
durch nichts ersetzt werden außer durch<br />
eine Messe, der persönliche Kontakt ist<br />
digital nur schwer abbildbar.“ Carsten<br />
Obrecht, Geschäftsführer bei HS Schoch,<br />
ergänzt: „Die Qualität der Besucher ist<br />
sehr hoch, die wichtigsten Entscheidungsträger<br />
sind da und es erfolgten<br />
bereits konkrete Abschlüsse.“<br />
Neue Demoformate und<br />
Sonderflächen<br />
Auf dem 90.000 Quadratmeter großen<br />
Freigelände der RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE<br />
waren umfangreiche Demoflächen<br />
angeordnet. Drei Viertel der Ausstellenden<br />
zeigten ihre Produkte in voller<br />
Aktion – entweder am eigenen Stand<br />
oder auf einer der fünf Demoformate: der<br />
Aktionsfläche Schrott & Metall, den Musterbaustellen<br />
Spezialtiefbau, Kanalbau<br />
und Elektromobilität im Kompakt- und<br />
GaLaBau sowie in der neu konzipierten<br />
Anbaugeräte-Arena.<br />
Die nächste RecyclingAKTIV & Tiefbau-<br />
LIVE findet vom 27. bis 29. April 2023<br />
auf dem Messegelände in Karlsruhe statt.<br />
www.tiefbaulive.de<br />
www.<strong>recycling</strong><strong>aktiv</strong>.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 15
VERANSTALTUNGEN<br />
„Bauweisen und Materialien<br />
von morgen“ heißt eines der<br />
Leithemen der bauma.<br />
Foto: Messe München GmbH<br />
bauma<br />
Moderne Bauverfahren und Baumaterialien<br />
Klimawandel, endliche natürliche Ressourcen,<br />
Fachkräftemangel: Auch die<br />
weltweite Baumaschinenbranche muss<br />
sich den großen Problemen der Gegenwart<br />
stellen. Moderne Bauverfahren und<br />
-materialien können hier Teil der Lösung<br />
sein. Einen umfassenden Überblick über<br />
den State-of-the-Art und die großen Entwicklungslinien<br />
in diesem Bereich liefert<br />
die bauma, die vom 24. bis 30. Oktober<br />
20<strong>22</strong> in München stattfindet.<br />
Zement ist zum Beispiel für acht Prozent<br />
des weltweiten Ausstoßes des klimaschädlichen<br />
Gases verantwortlich. Die<br />
britische Denkfabrik Chatham House<br />
fand dafür folgendes Bild: Wäre die Zementindustrie<br />
ein Land, wäre sie nach<br />
China und den USA der drittgrößte CO 2<br />
-<br />
Emittent der Welt. Nur ein Drittel davon<br />
resultiert aus der Verbrennung fossiler<br />
Brennstoffe wie Kohle oder Petrolkoks,<br />
der größte Teil wird durch die prozessbedingte<br />
Zersetzung von Kalkstein freigesetzt.<br />
Eine Option mit hohem Potenzial<br />
ist die Abscheidung von CO 2<br />
und<br />
dessen anschließende Nutzung (engl.<br />
Carbon Capture and Utilization, CCU)<br />
beziehungsweise dessen sichere und<br />
dauerhafte Speicherung in tiefliegenden<br />
geologischen Gesteinsschichten (engl.<br />
Carbon Capture and Storage, CCS). Auf<br />
diesem Weg könnten 95 Prozent des in<br />
der Zementherstellung entstehenden<br />
Kohlendioxids abgefangen werden. Die<br />
erste CO 2<br />
-Abscheideanlage für die Zementproduktion<br />
in Deutschland entsteht<br />
derzeit in Rohrdorf. Sie wird laut Plan bis<br />
Ende Juni 20<strong>22</strong> in Betrieb gehen und<br />
dann täglich zwei Tonnen Kohlendioxid<br />
abscheiden, die anschließend von der<br />
regionalen chemischen Industrie eingesetzt<br />
werden sollen. Neben Maßnahmen<br />
zum Klimaschutz ist die Bauwirtschaft<br />
auch zu einem zukünftig sparsameren<br />
Umgang mit den endlichen Rohstoffen<br />
aufgerufen. So ist in den letzten Jahren<br />
zum Beispiel Sand als das meistverwendete,<br />
aber zunehmend knappe Material<br />
der Erde mehr und mehr in den Fokus<br />
der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt.<br />
Ein Ansatz zur Ressourcenschonung<br />
besteht darin, Abbruchmaterialien<br />
mit moderner Brech- und Siebtechnik<br />
direkt an der Anfallstelle so zu verarbeiten,<br />
dass sie an Ort und Stelle für neue<br />
Bauvorhaben eingesetzt werden können.<br />
Als weitere Herausforderung erfordert<br />
der weltweite Bauboom einen Produktivitätsschub.<br />
Digitale Arbeitsmethoden,<br />
innovative Produkte und Maschinen<br />
sowie die Möglichkeiten industrieller und<br />
zunehmend auch KI-unterstützter Prozesse<br />
sollen verstärkt in den Mittelpunkt<br />
rücken.<br />
www.bauma.de<br />
Weitere<br />
Termine<br />
auf<br />
Seite 59<br />
16 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
KEINEN CAT KÖNNEN<br />
WIR UNS NICHT LEISTEN.<br />
In unseren Geschäftsbereichen Tiefbau, Schüttguthandel und Recycling setzen wir auf Qualität, Vertrauen und Zuverlässigkeit.<br />
Dazu gehören ganz selbstverständlich unsere Baumaschinen von Caterpillar und der Service von Zeppelin. Gemeinsam<br />
bilden wir ein Erfolgsteam für die hohen Anforderungen unserer Kunden. Auf Experimente verzichte ich deshalb gerne.<br />
Mario Steffini, Wolfgang Steffini, Sven Steffini<br />
Geschäftsführung TSH Tiefbau-und Schüttguthandel GmbH & Co. KG<br />
Schwedt/Oder<br />
zeppelin-cat.de
Materialumschlag & Transport<br />
Beko-Trucks GmbH<br />
Wendiger Tieflader für den Baumaschinentransport<br />
Für Transportaufgaben, die besondere<br />
Anforderungen an das Transportfahrzeug<br />
stellen, hat die Beko-Trucks GmbH<br />
den Tieflader „ZAH Tridem 25“ entwickelt.<br />
Die Ladeflächenhöhe beträgt nur<br />
800 mm. Damit bietet er nicht nur jede<br />
Menge Ladehöhe nach oben, er ist auch<br />
mit Fahrzeugen oder Maschinen mit geringer<br />
Bodenfreiheit problemlos zu beladen.<br />
Dafür sorgt in Verbindung mit<br />
klappbaren Auffahrrampen die extrem<br />
flache Auffahrschräge am Tieflader-Heck.<br />
Im Einsatz zeigt sich der Tridem 25 sehr<br />
wendig. Grund dafür ist die Ausstattung<br />
des Drei-Achs-Aggregats mit einer Lenkachse.<br />
Im Leerfahrt- oder Teillastbereich<br />
erhöht die Liftachse zusätzlich die Wendigkeit<br />
des Tridem-Anhängers.<br />
Dass er ein „echter“ Beko-Anhänger<br />
ist, erkennt man auf den ersten Blick an<br />
den patentierten Zurrschienen die in den<br />
Mittelbereich der Ladeflächenabdeckung<br />
integriert sind. Zusätzliche Zurrösen am<br />
Außenrahmen bieten ein umfangreiches<br />
Angebot an professioneller und vorschriftsmäßiger<br />
Ladungssicherung. Der<br />
ZAH Tridem 25 heißt der neue Tridem-Tieflader der Beko-<br />
Trucks GmbH, der speziell für den Baumaschinentransport<br />
entwickelt wurde. Extrem flach, extrem wendig mit<br />
Lenkachse am Heck und Liftachse vorn. Foto: Beko-Trucks GmbH<br />
seitliche Ladeflächenbelag besteht aus<br />
einem griffigen Hartgummibelag, der<br />
den Tieflader nicht nur beim Befahren<br />
mit Kettenfahrzeugen schützt, er bietet<br />
auch gleichzeitig dem Transportgut<br />
einen sicheren Halt. Der Anhänger wird<br />
nach dem Rohbau komplett im Tauchbad<br />
feuerverzinkt. Außerdem kommen<br />
ausschließlich Markenkomponenten<br />
zum Einsatz wie Achsen, Bremsanlage<br />
oder Beleuchtung.<br />
www.BEKO-Trucks.com<br />
zuviel Staub?<br />
Wassernebel bindet Staub!<br />
HKM Schlittenanhänger<br />
überzeugen durch Nutzlast und Stabilität<br />
NEBOLEX Umwelttechnik GmbH<br />
www.nebolex.de<br />
+49 6763 30267-0<br />
T <strong>03</strong>447 85350 | info@hkm-fahrzeugbau.de<br />
18 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Meiller<br />
Neues Mietangebot<br />
für Kippanhänger<br />
Mit Meiller Rent launcht der bayerische<br />
Hersteller von Kippaufbauten<br />
sein flexibles Mietangebot. Ab sofort sind<br />
verschiedene Kippsattel und weitere Anhänger<br />
kurzfristig an zahlreichen<br />
Mietstützpunkten verfügbar. Kunden<br />
können dadurch schnell und adäquat auf<br />
Auftragsspitzen oder spezielle Transportaufgaben<br />
reagieren, die Lieferzeit für<br />
ihren neuen Anhänger überbrücken oder<br />
Ausfälle während Service- und Reparaturzeiten<br />
vermeiden. Die Mietdauer kann<br />
flexibel gewählt werden, bei Bedarf ist<br />
die vertraglich vereinbarte Laufzeit verlängerbar.<br />
Eine Übernahme des Anhängers<br />
nach Ende der Miete ist ebenfalls<br />
möglich. Standardmäßig sind in der<br />
Miete 8.000 Kilometer pro Monat frei.<br />
Verschleißkosten, die beispielsweise bei<br />
Reifen und Bremsen anfallen, übernimmt<br />
bei sachgemäßer Handhabung Meiller.<br />
Mit Meiller Rent gibt es ab sofort ein<br />
flexibles Mietprogramm, das<br />
Unternehmen in unterschiedlichen<br />
Situationen unter die Arme greifen soll.<br />
Grafik: Meiller<br />
Für selbst und fremdverschuldete Schäden<br />
besteht für den Mieter eine Kfz-Haftpflichtversicherung<br />
sowie eine Teil- und<br />
Vollkaskoversicherung. Meiller-Rent-Aufbauten<br />
sind immer mit einem Telematikpaket<br />
ausgestattet. Mieter profitieren<br />
kostenlos von den resultierenden Daten<br />
und können anhand dieser Prozesse optimieren<br />
und letztlich noch wirtschaftlicher<br />
arbeiten.<br />
Alle Fahrzeuge können deutschlandweit<br />
an sämtlichen Meiller-Mietstützpunkten<br />
abgeholt werden. Außerdem<br />
besteht die Möglichkeit, die Anhänger<br />
per Spedition direkt zu überführen. Die<br />
Rückgabe erfolgt ebenfalls an einer der<br />
Stationen. Die Miet-Anhänger sind für<br />
den Transport von Sand, Kies und Aushub<br />
im Baustellenbereich geeignet.<br />
www.meiller-rent.com<br />
Stoffstrom-Management in Bauwirtschaft und Aufbereitung<br />
Nachverfolgung von Massen und Stoffströmen von Abbruchmaterial,<br />
über dessen Zwischenlagerung und Aufbereitung bis zum Einbau.<br />
REDUZIERTER<br />
Verwaltungsaufwand<br />
AUTOMATISIERTE<br />
Abläufe<br />
Dank zentralem Datenbanksystem der<br />
WDV2024 TEAM lückenlos datentechnisch begleitet.<br />
DIGITALISIERTE<br />
Datenbasis<br />
Tourenmanagement<br />
per PxP Logistik App.<br />
EINGESPARTE<br />
Bearbeitungszeit<br />
PxP<br />
Laborverprobung mit<br />
Analyse und<br />
Rückführung des Materials<br />
in den Rohstoffkreislauf.<br />
Annahmeverwaltung und<br />
Haufwerksverwaltung<br />
ermöglichen übersichtliche<br />
Lagerung des Materials.<br />
Materialbestellung<br />
und Nachweise per<br />
Web-Kundenplattform.<br />
PxP<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG<br />
Lange Straße 35 | D 99869 Pferdingsleben<br />
www.praxis-edv.de | Tel.: +49 (0) 36258 566 0 | info@praxis-edv.de<br />
Tourenmanagement<br />
und Container-Zuordnung<br />
per PxP Logistik App.<br />
Hoher Automationsgrad<br />
bei Erfassung der Massen<br />
durch Counter und<br />
KFZ-Nummern-Erkennung<br />
sowie Foto der Ladung.
Materialumschlag & Transport<br />
Ob Schüttgüter als Primärrohstoffe, oder …<br />
Digitale Handelsplattformen<br />
Neue Handels- und neue Marktstrukturen:<br />
Ist das die Zukunft?<br />
Was im privaten Umfeld fast<br />
schon alltäglich ist, gewinnt<br />
bei Schüttgütern und in vielen<br />
Recyclingbranchen immer<br />
mehr an Bedeutung: Digitale<br />
Handelsplattformen lösen<br />
traditionelle, fast konservativ<br />
anmutende Beziehungen zwischen<br />
Produzenten, Lieferanten<br />
und Kunden zunehmend ab.<br />
Sieht so die „nachhaltige“<br />
Zukunft im Sinne der Kreislaufwirtschaft<br />
aus?<br />
Seien wir doch mal ehrlich: Manchmal<br />
ist es wirklich einfacher, bequemer<br />
und vor allem schneller, etwas online zu<br />
bestellen, anstatt beim örtlichen Händler<br />
vorbeizuschauen und das Gewünschte<br />
dann doch nicht zu erhalten. Was privat<br />
über Plattformen wie Amazon oder Alibaba<br />
schon lange funktioniert, muss in<br />
einer eher traditionellen, um nicht zu<br />
sagen „konservativen“ Branche wie der<br />
Schüttgutindustrie nicht unbedingt gleichermaßen<br />
gut gehen. So wenig Schüttgut<br />
gleich Schüttgut ist, so wenig passen<br />
in der heutigen Zeit einige der Rahmenbedingungen,<br />
die in der Vergangenheit<br />
unumstößlich schienen. Klar, bei der<br />
Sand- und Kiesgewinnung geht es primär<br />
immer noch um einen transportempfindlichen<br />
Rohstoff, der lokal gewonnen,<br />
aber längstens nicht mehr nur regional<br />
verwendet wird, so unsinnig es auch erscheinen<br />
mag. Plötzlich können angestammte<br />
Spediteure aus Zeit- und Überlastungsgründen<br />
die vorgesehenen Touren<br />
nicht mehr ganz so spontan wie<br />
früher übernehmen. Was dann? Hektisch<br />
telefonieren, Zeiten und Fristen auf der<br />
Baustelle nicht mehr einhalten – das geht<br />
in der Tat heute ohne Konventionalstrafe<br />
kaum mehr durch. In anderen Branchen,<br />
wie zum Beispiel in der Recyclingindustrie,<br />
ist es noch viel extremer: Denken<br />
wir nur einmal an die weltweit operierenden<br />
Schrottmärkte, Altpapier oder<br />
auch Kunststoffe, die aufgrund der wachsenden<br />
Nachfrage ähnlich wie andere<br />
Recycling-Rohstoffe sortenrein und zeitgenau<br />
geliefert werden müssen.<br />
„Digitale Transformation“ – unter diesem<br />
Stichwort hat innerhalb weniger<br />
Jahre eine zum Teil radikale Veränderung<br />
in manchen Branchen eingesetzt. Digitale<br />
Handelsplattformen übernehmen<br />
Akquise, Belieferung und Rechnungsabwicklung<br />
zwischen Verkäufer und Kunden,<br />
so als hätte es vorher nie was anderes<br />
gegeben. Ohne Reibungsverluste<br />
geht das kaum, gegenüber dem zunächst<br />
anonym erscheinenden „Online-Handel“<br />
muss Vertrauen aufgebaut und gepflegt<br />
werden, denn nirgendwo sonst ist das<br />
Vertrauensverhältnis zwischen Verkäufer<br />
und Kunden so groß wie in der Rohstoff-<br />
Branche. Da geht es knallhart nicht nur<br />
um Preise, sondern insbesondere um<br />
Lieferkonditionen, spezifisches Rohstoff-<br />
20 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
... Altpapier oder Kartonagen, digitale<br />
Handelsplattformen können viele<br />
bestehende Handels- oder<br />
Marktstrukturen infrage stellen.<br />
Großhändler, aber auch Transporteure<br />
sein, die auf ihrem „alten“ System beharren,<br />
das da lautet: „Ruf mich an,<br />
und ich sage dir den Preis“.<br />
Verschiedene Plattformen –<br />
ähnliche Ziele<br />
wissen und darum, einfach schneller zu<br />
sein.<br />
Betreiber der Handelsplattformen<br />
wissen ein Lied davon zu singen, wie<br />
schwierig der Aufbau einer solchen<br />
Plattform ist, wenn es um Vertrauen,<br />
aber auch um die gezielte Ansprache<br />
der Kunden geht, die vielleicht nicht<br />
weit voneinander weg mit dem gleichen<br />
Rohstoff oder dem gleichen Produkt<br />
am Markt agieren. Das Misstrauen<br />
ist dabei nicht nur branchenbezogen,<br />
sondern auch der Online-Plattform<br />
selbst gegenüber vorhanden: Wie stelle<br />
ich sicher, dass nicht andere von meinen<br />
Bedingungen erfahren, sich nicht<br />
in meine Geschäfte einmischen oder<br />
meine mühselig aufgebauten Kundenbeziehungen<br />
sich zu eigen machen?<br />
Dass es offenbar funktioniert, beweist<br />
nicht nur die zunehmende Anzahl der<br />
Plattformen, sondern auch ihre Diversität:<br />
Inzwischen gibt es nicht nur Plattformen<br />
für Schüttgüter aller Art oder<br />
Recyclingbaustoffe, sondern zum Beispiel<br />
auch für Schrott oder Altpapier<br />
sowie auch branchenübergreifende Angebote,<br />
die mit unterschiedlichem Aufwand<br />
agieren. Apps sind gang und<br />
gäbe, aber es geht auch weitaus detaillierter<br />
und umfangreicher, wenn es sich<br />
um die komplette Abwicklung einer<br />
Lieferkette handelt. Online und gut etabliert<br />
lassen sich inzwischen Container<br />
bestellen, um etwa Baustellenabfälle,<br />
Altholz oder Sperrmüll zu entsorgen.<br />
Meist sind das mittelständische Unternehmen<br />
wie Containerdienst.de, Entsorgung.de<br />
oder Ecoservice24.com.<br />
Aber auch größere Entsorger erobern<br />
den Markt. Remondis hat zum Beispiel<br />
mit Redooo eine Entsorgungsplattform<br />
entwickelt, die es Privat- und Gewerbekunden<br />
einfacher machen soll, ihre Prozesse<br />
rund um anfallende Abfälle digital<br />
abzuwickeln. Hinzu kommen neue<br />
Plattformen für den digitalen Wertstoffhandel,<br />
wie etwa Onescrap oder scrappel.<br />
Sie alle werben mit überprüften<br />
Nutzern, einfacher Abwicklung und<br />
Transparenz.<br />
Und wie steht es dabei um die vielgerühmte<br />
Nachhaltigkeit, gerade mit<br />
Blick auf die Kreislaufwirtschaft? Leerfahrten<br />
gezielt vermeiden, schneller<br />
beim Kunden sein, ohne Material zu<br />
oft in die Hand zu nehmen, bessere<br />
und flexiblere Absatzmöglichkeiten erschließen,<br />
das sind nur einige der Argumente<br />
der Plattformen, die genau<br />
dieser Sorge begegnen sollen. Flexibilität,<br />
Sicherheit bei der Abwicklung,<br />
Preisstabilität und Transparenz, gerade<br />
damit werben die Anbieter der digitalen<br />
Lösungen.<br />
Im Folgenden stellen wir – ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit – einige Anbieter<br />
digitaler Handelsplattformen<br />
vor, wobei damit keine Bewertung des<br />
Angebotes verknüpft ist. Bei der Recherche<br />
wurde uns klar, dass es wie<br />
immer im Leben Gewinner und Verlierer<br />
dieser fast zwangsläufigen Entwicklung<br />
geben wird. Verlierer könnten<br />
Schrott24 – der „digitale Schrotthändler“<br />
bringt Schrott-Produzenten aus Industrie,<br />
Gewerbe und aus dem Privatbereich<br />
mit Schrottkäufern zusammen. Die<br />
Ankaufspreise werden für Mengen bis zu<br />
5 Tonnen durch die Plattform festgelegt.<br />
Bei Mengen über 5 Tonnen wird ein individuelles<br />
Angebot erstellt. Durch die<br />
Bündelung von Mengen will Schrott24<br />
über ein flächendeckendes Partnernetzwerk<br />
von über 80 Metall-Recyclern in der<br />
DACH-Region und 100 Hütten weltweit<br />
den besten Preis für Altmetall garantieren.<br />
Sitz des Unternehmens ist in Graz<br />
(Österreich). Generell werden Buntmetalle,<br />
Eisenschrott und E-Schrott gehandelt.<br />
Der Verkäufer wählt im Online-Shop<br />
eine Altmetallkategorie aus und schätzt<br />
grob das Gewicht (bis zu fünf Tonnen).<br />
Auf Basis tagesaktueller Preise wird der<br />
Ankaufspreis berechnet. Der Transport<br />
des Materials erfolgt bei Großmengen<br />
über Container, Big Back oder per Lkw<br />
mit Greifer. Kleinere Mengen können<br />
sogar bequem als Paket eingesendet<br />
oder an über 70 Standorten per Eigenanlieferung<br />
abgegeben werden. Nach<br />
der Qualitätskontrolle und genauer Gewichtsbestimmung<br />
erfolgt die Geldüberweisung<br />
innerhalb von 48 Stunden. Für<br />
Verkäufer mit Großmengen gibt es einen<br />
Extra-Service: Sie erhalten ein individuelles<br />
Angebot. Über ein persönliches Interface<br />
kann der Verkäufer jederzeit auf Informationen<br />
über Transaktionen, Dokumente<br />
und Fortschritt zugreifen. Die<br />
Nutzung der Online-Plattform und der<br />
App ist kostenfrei, ebenso die E-Mail-<br />
Benachrichtigungen.<br />
Onescrap – ehemals Metalxchange.<br />
online – handelt mit Materialien wie Altpapier,<br />
Altkunststoff, Altholz, Altglas<br />
sowie mit nicht gefährlichen Abfällen wie<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 21
Materialumschlag & Transport<br />
Die Präsenz auf Messen, wie hier auf der<br />
RecyclingAKTIV in Karlsruhe, gehört mit dazu.<br />
Katalysatoren, NE-Metallen oder Altreifen.<br />
Außerdem können Einkäufer auf der<br />
Plattform selbst <strong>aktiv</strong> ihr Gesuch einstellen<br />
wie auch Verkäufer ihre Materialien<br />
anbieten. So können sich Anbieter und<br />
Käufer online noch schneller und effizienter<br />
miteinander vernetzen. Die Gründung<br />
der Plattform erfolgte im Juni 2017.<br />
Sitz des Unternehmens ist in Monheim<br />
am Rhein. Die Verkäufer werden zunächst<br />
registriert und verifiziert. Das Angebot<br />
oder die Ausschreibung eines Entsorgungsdienstleisters<br />
erfolgt zum Mindest-<br />
oder Höchstpreis (bei Gesuchen)<br />
oder zum Festpreis. Den Zuschlag erhält<br />
der Gewinner des Bieterverfahrens oder<br />
derjenige, der den Festpreis zahlt. Die<br />
Bezahlung vereinbaren die Nutzer unter<br />
sich. Die Veröffentlichung von Inseraten<br />
auf der Plattform ist kostenfrei. Der Gewinner<br />
des Bieterverfahrens zahlt eine<br />
Provision zwischen 0,5 und 1 Prozent, je<br />
nach Nutzungsintensität der Plattform.<br />
scrappel ist eine digitale B2B-Plattform,<br />
mit deren Hilfe Unternehmen aus<br />
der Altpapier-Branche (Papier, Pappe<br />
und Kartonage) Logistikkosten und CO 2<br />
beim Transport von Altpapier sparen sollen.<br />
Der scrappel-Algorithmus identifiziert<br />
für die Nutzer SWAP-Optionen und<br />
schlägt diese auch vor. Das Unternehmen<br />
wurde im Dezember 2017 in Berlin<br />
gegründet. Über die Plattform laufen<br />
Inserate sowie Preis- und Lieferabsprachen<br />
in einem zentralen Chatformat. Der<br />
Betreiber verspricht eine sichere und<br />
transparente Geschäftsabwicklung auf<br />
Basis eines Verifizierungsprozesses der<br />
Nutzer. scrappel ist ein Tochterunternehmen<br />
des Berliner Recyclingkonzerns<br />
Alba. Sitz des Unternehmens ist in Berlin.<br />
„Strecken verkürzen, Transportkosten<br />
senken, einfach swappen“, so lautet das<br />
Versprechen der Plattform. Die Registrierung<br />
erfolgt über einen „Know your<br />
customer“-Prozess, der der Kontogründung<br />
bei einer Bank ähnelt. Dafür ist ein<br />
Computer mit Kamerafunktion und Personalausweis<br />
notwendig. Das Einstellen<br />
von Inseraten in Form von Angeboten<br />
oder Gesuchen funktioniert ähnlich wie<br />
bei E-Bay: Händler können Inserate für<br />
einen geschlossenen oder offenen Kundenkreis<br />
zugänglich machen. Die Ware<br />
wird zum Festpreis oder auf Verhandlungsbasis<br />
(Ping-Pong-Prinzip) angeboten.<br />
Teilmengen-Käufe sind ebenso möglich.<br />
Die Zahlung erfolgt über die Plattform<br />
in Form von Vorkasse oder Lastschrift.<br />
Bei Vorauskasse wird der Betrag<br />
erst dann von einem Treuhandkonto<br />
freigegeben, wenn der Käufer die Qualität<br />
der Lieferung bestätigt hat. Die Nutzung<br />
der Online-Plattform bzw. App ist<br />
kostenfrei. scrappel erhält eine prozentuale<br />
Transaktionsgebühr vom Händler: Bei<br />
Eisen 0,5 Prozent zuzüglich 69 Cent pro<br />
Tonne, bei NE-Metallen 1,5 Prozent pro<br />
Tonne. Die Gebühren zahlt der Käufer.<br />
Secontrade bezeichnet sich selbst als<br />
„sicherer Handelsplatz für Sekundärrohstoffe“.<br />
Die Plattform bringt Anbieter<br />
und Käufer von Rohstoffen in ganz Europa<br />
zusammen. Alle Handelspartner können<br />
erst nach individueller Überprüfung<br />
miteinander handeln. Die Plattform verspricht<br />
Käufern und Verkäufern durch<br />
transparenten Austausch die größtmögliche<br />
Sicherheit beim Handel großer<br />
Mengen. Die Plattform ist Anfang 2018<br />
an den Start gegangen. Hinter Secontrade<br />
steht der österreichische Entsorger<br />
UFH Holding. Sitz des Unternehmens ist<br />
in Wien. Aktuell werden Fe- und NE-<br />
Metalle, Kunststoffe und viele weitere<br />
Verwertungs-Rohstoffe gehandelt. Der<br />
Verkäufer muss sich registrieren und<br />
kann dann Nachweise wie Genehmigungen,<br />
Zertifikate und Ähnliches hochladen,<br />
alternativ auch die eigenen AGBs.<br />
Der Käufer muss sich ebenfalls registrieren<br />
und einmalig nachweisen, dass er<br />
befugt ist, diesen Rohstoff zu erwerben.<br />
Der Verkäufer erstellt einen neuen<br />
„Trade“, indem er Angaben zur Menge<br />
macht und das Ende der Auktion festlegt.<br />
Optional sind detaillierte Beschreibungen<br />
zur Fraktion und Fotos sowie die<br />
Festlegung eines Mindestpreises möglich.<br />
Der interessierte, registrierte Käufer<br />
kann daraufhin ein Gebot abgeben. Er<br />
erhält im weiteren Verlauf Informationen<br />
über seine Position im Verfahren und<br />
kann sein Angebot insgesamt zweimal<br />
erhöhen. Der Zuschlag für Teilmengengebote<br />
und Gebote für die gesamte<br />
Ware erfolgt nach dem Best-Bieter-Prinzip.<br />
Die Entscheidung über den Zuschlag<br />
trifft der Anbieter. Die Bezahlung und<br />
Lieferung richten sich nach den Konditionen<br />
des Verkäufers oder Käufers.<br />
<strong>22</strong> <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Die Plattform wastebox.biz ist in Österreich<br />
seit Herbst 2016 am Markt. Mithilfe<br />
der App können insbesondere Baufirmen<br />
die Entsorgung ihrer Abfälle besser<br />
organisieren und die passende Abfuhrmöglichkeit<br />
für ihre Baustelle bestellen.<br />
Die Aufträge werden direkt an verfügbare<br />
und logistisch günstig positionierte<br />
Fahrer gemeldet. Neben der App<br />
steht ein Webportal zur Verfügung, über<br />
das die Bestellungen, Baustellendetails,<br />
Entsorgungskosten und Lieferscheine in<br />
Echtzeit bereitgestellt werden. Betreiber<br />
der Plattform ist die österreichische Entsorgungsfirma<br />
Saubermacher. Die Firma<br />
deckt damit den Markt in Österreich ab.<br />
Veolia Deutschland hat von Saubermacher<br />
die Lizenz erworben, wastebox in<br />
Deutschland, Frankreich und England<br />
anzubieten.<br />
Im Mittelpunkt der Plattform steht weniger<br />
der Handel mit Recyclingmaterialien,<br />
sondern vielmehr die Vernetzung<br />
von Abfallbesitzern und Recyclern bzw.<br />
Entsorgern. Der Fokus liegt auf mineralischen<br />
Abfällen. wastebox akquiriert Aufträge<br />
bei den Baufirmen und verhandelt<br />
den Entsorgungspreis. Erhält wastebox<br />
den Auftrag, wird die Plattform zum Abfallbesitzer.<br />
Daraufhin beauftragt die<br />
Plattform einen Entsorger mit der tatsächlichen<br />
Entsorgung. Den Auftrag bekommt<br />
derjenige Entsorger, der am<br />
schnellsten den Auftrag annimmt. Ist der<br />
Auftrag abgewickelt, erhält der Entsorger<br />
eine Gutschrift. Die Nutzung der Online-<br />
Plattform und Webversion ist kostenfrei.<br />
wastebox erhält eine Vermittlungsgebühr<br />
von 15 Prozent, die vom Entsorgungspreis<br />
abgezogen wird, den die<br />
Plattform von der Baufirma bekommt.<br />
wurde gegründet, um Baustoffproduzenten<br />
und Spediteure auf einer digitalen<br />
Plattform mit Kunden aus dem Tiefsowie<br />
dem Garten- und Landschaftsbau<br />
zusammenzubringen. Diese Unternehmen<br />
können mit der App alle gängigen<br />
Schüttgüter bestellen. Der große Vorteil<br />
dabei: Sie erhalten zeitnah mehrere Angebote<br />
von Lieferanten im Umkreis von<br />
150 Kilometern – innerhalb Nordrhein-<br />
Westfalens werden zum Beispiel Sand,<br />
Schotter und Splitt binnen weniger Stunden<br />
geliefert. Bauunternehmen registrieren<br />
sich über die App. Mit ein paar wenigen<br />
Klicks gibt man alle wichtigen Informationen<br />
zur Baustelle an, zum Beispiel<br />
die maximale Befahrbarkeit, den<br />
Vorarbeiter oder auch die Kostenstelle.<br />
Anbieter können über ein Formular direkte<br />
Partner werden. Für den Kunden<br />
berechnet Schüttflix den optimalen Preis<br />
aus Material- und Transportkosten und<br />
präsentiert dem Kunden die Top 5 der<br />
Angebote. Hat der Kunde sich entschieden,<br />
landen die Aufträge in der Auftragsliste<br />
des jeweiligen Unternehmens. Die<br />
Unternehmensdaten werden einmal gemeinsam<br />
mit einem persönlichen Ansprechpartner<br />
angelegt, können aber<br />
jederzeit geändert werden. Dazu können<br />
Mitarbeiter mit unterschiedlichen Rollen<br />
hinterlegt werden. Der Produktkatalog<br />
von Schüttflix gibt an, welche Schüttgüter<br />
zur Verfügung stehen und wie hoch<br />
der Tonnenpreis ist. Unternehmen erhalten<br />
Gutschriften und müssen keine Rechnungen<br />
mehr ausstellen. In der Dokumentenübersicht<br />
werden alle Gutschriften<br />
und deren Höhe gelistet. Auf Wunsch<br />
verschickt Schüttflix alle Dokumente<br />
auch per Mail. Spediteure können sich<br />
Touren und Aufträge raussuchen, die in<br />
die vorgesehene Planung passen. Das<br />
spart Leerfahrten und schafft Neukunden.<br />
Dabei hilft die Umkreissuche, das<br />
Ganze noch effizienter und bequemer zu<br />
gestalten. Lieferungen können per Live-<br />
Tracking verfolgt werden. Über ein hochgeladenes<br />
Foto kann der Ablageort<br />
genau festgelegt werden.<br />
Der Download der App ist kostenlos.<br />
Das Unternehmen finanziert sich nur aus<br />
zustande gekommenen Transaktionen,<br />
das heißt, es nimmt einen kleinen Aufschlag<br />
auf den Lieferantenpreis und die<br />
Transportkosten. Die Marge ist in dem in<br />
der App angezeigten Preis frei Baustelle<br />
schon enthalten – versteckte Kosten gibt<br />
es nicht, so die Aussage der Plattform.<br />
Lieferanten und Spediteure werden über<br />
die Plattform per Gutschrift automatisch<br />
bezahlt und der Kunde findet den aktuellen<br />
Status seiner Rechnungen in der<br />
App inklusive der Lieferscheine sauber<br />
nach Bauvorhaben sortiert.<br />
N1 Trading wurde 2017 von dem<br />
Diplom-Bau- und Wirtschaftsingenieur<br />
Christian Landes in Offenburg gemeinsam<br />
mit der Volksbank e.G. gegründet.<br />
Mittlerweile gibt es auch Büros in Heidelberg<br />
und München. Im Vordergrund<br />
Im Mittelpunkt der Plattform wastebox steht weniger<br />
der Handel mit Recyclingmaterialien, sondern<br />
vielmehr die Vernetzung von Abfallbesitzern und<br />
Recyclern bzw. Entsorgern.<br />
Schüttflix ist die wohl bekannteste<br />
Plattform und dabei eigentlich ein Preisvergleichsportal<br />
mit angeschlossenem<br />
Transportmanagement-System. Die<br />
Schüttgüter kommen von den rund<br />
1.500 Lieferanten, die auf der Schüttflix-<br />
Plattform <strong>aktiv</strong> sind: einerseits Produzenten<br />
von Primärrohstoffen aus der Sandund<br />
Kiesgewinnung oder der Natursteinindustrie,<br />
andererseits Tiefbau-, Recycling-<br />
oder Abbruchunternehmen, die<br />
ihren Recycling-Schotter selbst vermarkten<br />
wollen.<br />
Das Gütersloher Tech-Start-up Schüttflix<br />
hat seit seinem Start 2018 den<br />
Schüttgut-Markt in Deutschland ordentlich<br />
aufgemischt. Die Schüttflix GmbH<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 23
Materialumschlag & Transport<br />
stehen digitale Lösungen für die Bauindustrie<br />
in allen Phasen des Bauzyklus.<br />
Digitale Marktplätze oder Software-Applikationen<br />
sollen die einzelnen Prozesse<br />
optimieren und aufeinander abstimmen.<br />
All dies soll mithilfe der Künstlichen Intelligenz<br />
(KI) erfolgen, um Daten zusammenzuführen,<br />
zu analysieren und notwendige<br />
Folgerungen daraus abzuleiten.<br />
Bereits in der Planungsphase wird unterschieden,<br />
welche Baustoffe benötigt<br />
werden und welche anfallen, die an anderer<br />
Stelle wiederverwertet werden<br />
können. Die Erfassung passiert über temporäre<br />
Depots, die es in dieser Form<br />
bisher nicht gab.<br />
Genau hier kommt nämlich die KI zum<br />
Einsatz, denn in den Leistungsverzeichnissen<br />
ist hinterlegt, was wann, wo und<br />
wie gebaut werden soll. Diese werden<br />
ausgelesen, hinsichtlich Menge und Art<br />
der Baustoffe, der Körnung oder der<br />
eventuellen Belastung. Daraus generiert<br />
die KI ein Depot – und nun muss nur<br />
noch entschieden werden, ob das Material<br />
intern oder extern am Markt angeboten<br />
werden soll. Die Software dazu<br />
nennt sich Site-Depot, und ganz klar:<br />
Gerade bei Baumaßnahmen geht es fast<br />
immer um regionale Standorte und<br />
damit auch darum, möglichst lange<br />
Fahrwege zu vermeiden und einen Baustoff<br />
wieder vor Ort einzusetzen. Genau<br />
dies entspricht dem Nachhaltigkeitsaspekt,<br />
der auch mit Blick auf Klimaschutz<br />
immer wichtiger wird.<br />
Ein direkter „Ableger“ von N1 Trading<br />
ist EASPHALT, die erste neutrale B2B-<br />
Plattform für den Ein- und Verkauf von<br />
Asphaltmischgut, die Direktgeschäfte<br />
zwischen Anbietern und Abnehmern ermöglicht.<br />
Auch EBITUMEN gehört zur<br />
N1-Trading-Familie. EBITUMEN ist eine<br />
Mit der Schüttflix-<br />
App lassen sich<br />
alle gängigen<br />
Schüttgüter<br />
bestellen.<br />
Fotos: Wastebox,<br />
Schüttflix, hst, Silvie<br />
Felgueiras<br />
neutrale und unabhängige E-Procurement-Plattform<br />
für Bitumen und optimiert<br />
branchenübliche Handelsprozesse<br />
durch die Digitalisierung des Beschaffungsprozesses.<br />
Durch EBITUMEN werden<br />
Kommunikationswege in Bezug auf<br />
Preisanfrage und Preisabgabe verkürzt<br />
und somit der Anfrage-Angebot-Prozess<br />
vereinfacht. Mit wenigen Klicks werden<br />
Anfragen an mehrere Anbieter versendet<br />
und diese übermitteln direkt über die<br />
Plattform einen Preis an den Abnehmer.<br />
Im individuellen Nutzerkonto ergibt sich<br />
automatisch ein Preisvergleich, um den<br />
besten Preis für beide Seiten zu finden.<br />
Unsere Schwesterzeitschrift Gesteins-<br />
Perspektiven hat in ihrer Ausgabe 2 vom<br />
6. April 2021 ein ausführliches Interview<br />
mit Christian Landes veröffentlicht, das<br />
die Unternehmensphilosophie sehr eingehend<br />
schildert.<br />
Bei der Plattform scrappel muss sich<br />
die vertretungsberechtigte Person eines<br />
Unternehmens über die Identitätsüberprüfungsplattform<br />
IDnow verifizieren,<br />
damit sie und weitere Mitarbeiter die<br />
Handelsplattform nutzen können. Somit<br />
wird sichergestellt, dass keine unberechtigten<br />
Personen im Namen eines Unternehmens<br />
agieren. Zudem können Zahlungen<br />
per Lastschrift zum vereinbarten<br />
Zeitpunkt oder über ein zwischengelagertes<br />
Treuhandkonto erfolgen, was zusätzlichen<br />
Schutz bietet. Alternativ können<br />
Rechnungen an den Partner Euler<br />
Hermes verkauft werden, wodurch der<br />
Verkäufer das Geld sofort erhält und das<br />
Risiko eines Zahlungsausfalls gänzlich<br />
eliminiert wird. Sicherheitsbedenken<br />
werden so aus dem Weg geräumt, während<br />
die Bündelung aller Aktivitäten auf<br />
einer Plattform besseren Überblick verschafft<br />
und damit die Abwicklung einst<br />
komplexer Entscheidungs- und Kaufprozesse<br />
um ein Vielfaches vereinfacht. Dazu<br />
zählt auch die digitale Verwaltung der<br />
Dokumente rund um den Handelsprozess<br />
sowie die Koordination der Logistik.<br />
Vertrauen und Informationsvorsprung<br />
sind entscheidend.<br />
Und was dürfen wir daraus<br />
folgern?<br />
Das wohl zentralste Problem im Handel<br />
mit Roh- und Wertstoffen beruht auf Informationsdefiziten.<br />
Der Markt ist sowohl<br />
für Anbieter als auch für Käufer unübersichtlich:<br />
Angebote werden kaum zentral<br />
gebündelt dargestellt, was die Wahl des<br />
passenden Handelspartners erheblich<br />
einschränkt. Meist vertrauen Marktteilnehmer<br />
auf langjährig gewachsene<br />
Strukturen und handeln nur mit den lokalen<br />
Partnern, die sie bereits kennen.<br />
Nicht selten hat das zur Folge, dass geeignete<br />
und möglicherweise bessere Angebote<br />
erst gar nicht in Betracht gezogen<br />
werden – obwohl beide Seiten bessere<br />
Preise erzielen könnten. Die traditionell<br />
analoge Wertstoffhandel-Branche ist auf<br />
dem besten Wege, ihre digitale Transformation<br />
zu vollziehen – und das ist wohl<br />
ein Schritt in die richtige Richtung. In<br />
Anbetracht vieler Vorteile macht es Sinn,<br />
Hürden auf dem Weg zur Digitalisierung<br />
des Wertstoffhandels abzubauen. Das<br />
haben sich auch die Branchenverbände<br />
auf die Fahne geschrieben. Da die digitalen<br />
Plattformen offensichtlich damit<br />
auf dem Vormarsch sind, werden wir<br />
allerdings schnell wissen, wie die bestehenden<br />
Handels- und Marktstrukturen<br />
auf die digitale Transformation reagieren<br />
werden. Text: Sylvie Felgueiras, Helmut Strauß<br />
www.myn1.one<br />
www.easphalt.one<br />
www.ebitumen.one<br />
www.schrott24.de<br />
www.onescrap-gmbh.business.site<br />
www.scrappel.com<br />
www.secontrade.com<br />
www.wastebox.biz<br />
www.schuettflix.de<br />
24 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
The Game Changer<br />
Spielt in einer anderen Liga<br />
Neues Level erreicht! Von Grund auf neu konzipiert und in enger Zusammen arbeit<br />
mit unseren Kunden entwickelt, entstand mit dem GMM 50-5 ein Mehrschalen -<br />
greifer, der mit Blick auf Belastbarkeit, Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer<br />
seinesgleichen sucht.<br />
www.liebherr.com/gmm-50-5<br />
Anbauwerkzeuge
Materialumschlag & Transport<br />
Der neue GMM 50-5 ist<br />
prädestiniert für härteste<br />
Einsätze im Bereich der<br />
Recycling- und Schrottverwertung.<br />
Für unterschiedliche<br />
Materialien<br />
stehen drei Schalenformen<br />
zur Auswahl.<br />
Foto: Liebherr-Hydraulikbagger GmbH<br />
Liebherr<br />
Neuer Mehrschalengreifer für harte Einsatzbedingungen<br />
Mit dem Fünfschalengreifer GMM<br />
50-5 präsentiert Liebherr ein neues<br />
Anbauwerkzeug, das insbesondere für<br />
die harten Einsatzanforderungen im Bereich<br />
der Recycling- und Schrottverwertung<br />
entwickelt wurde. Ein umfangreiches<br />
Portfolio an Schalenformen sowie<br />
eine breite Auswahl an Optionen führen<br />
dazu, dass unterschiedlichste Materialien<br />
in der Recycling- und Schrottverwertung<br />
effizient umgeschlagen werden können.<br />
Bei der Herstellung des neuen Greifers<br />
werden ausschließlich hochwertigste<br />
Materialien verwendet. Der GMM 50-5<br />
ist für Umschlagmaschinen mit einem<br />
Einsatzgewicht von 35 bis 55 Tonnen<br />
verfügbar.<br />
Die Bauteile des neuen GMM 50-5 sind<br />
aus massivem Stahlguss sowie verschleißarmen,<br />
hochfesten Stahlblechen gefertigt.<br />
Die besondere Form des Schalenträgers<br />
und der Greiferschalen wurde auf<br />
Basis modernster Berechnungs- und Simulationssoftware<br />
entwickelt. Dank dieses<br />
modernen Entwicklungsprozesses ist<br />
der neue Greifer trotz seines geringen<br />
Eigengewichts äußert robust und widerstandsfähig.<br />
In der Konstruktionsphase<br />
wurde ein hohes Augenmerk auf maximale<br />
Langlebigkeit gelegt: Um das hohe<br />
Drehmoment aufzuteilen, wurde beispielsweise<br />
der Drehantrieb serienmäßig<br />
mit zwei Motoren ausgestattet. Das erhöht<br />
die Lebensdauer und minimiert den<br />
Verschleiß deutlich. Sowohl Drehdurchführung<br />
als auch der verstärkte Drehantrieb<br />
sind mehrfach abgedichtet und so<br />
optimal vor äußeren Einflüssen, wie beispielsweise<br />
Staub und Wasser, geschützt.<br />
Große und strömungsoptimierte Ölkanäle<br />
sorgen nicht nur für schnelle Arbeitsgeschwindigkeiten,<br />
sondern zudem auch<br />
für einen effizienten Maschinenbetrieb.<br />
Serienmäßig zum Greiferumfang gehört<br />
auch der abgedichtete und verdrehsichere<br />
Kolbenstangenschutz für die Hydraulikzylinder.<br />
Letztere sind mit einer neuen<br />
Zylinderkinematik ausgestattet, die auch<br />
bei eintretendem Verschleiß der Schale<br />
ein lang anhaltend gutes Schließbild gewährleisten.<br />
Ein neu gestalteter Verschleißrücken<br />
auf den Schalen verlängert<br />
zudem die Lebensdauer. Lang anhaltend<br />
gutes und präzises Eindringen in unterschiedlichste<br />
Schrott- und Recyclingmaterialien<br />
ist der besonderen Form und<br />
Ausrichtung der Schalenspitzen zu verdanken.<br />
Für eine lange Stand- und Lebenszeit<br />
ist diese aus einem neuartigen<br />
Werkstoff hergestellt. Da die Schmierpunkte<br />
ergonomisch angeordnet sind,<br />
wird der GMM 50-5 optimal und innerhalb<br />
kürzester Zeit mit notwendigen<br />
Schmierungen versorgt. Dank des optionalen<br />
Motor- und Schlauchschutzes<br />
werden Beschädigungen an Drehmotoren<br />
und Hydraulikleitungen minimiert.<br />
Das regelmäßige, automatische Abschmieren<br />
aller zentralen Punkte übernimmt<br />
eine optionale Zentralschmieranlage.<br />
Zur Absicherung von Magnetplatten<br />
kann der GMM 50-5 mit einer Lastöse<br />
ausgestattet werden. Um die Flanken<br />
des oftmals sehr beanspruchten Innenblechs<br />
des Greifers vor Abnutzung zu<br />
schützen, können die Schalen mit einem<br />
Verstärkungssatz aus verschleißresistenten<br />
Blechen ausgestattet werden.<br />
Der GMM 50-5 ist speziell für bestmögliches<br />
Greifen von Misch- und<br />
Schredderschrott sowie Spänen mit Inhalten<br />
von bis zu 1,10 m³ konzipiert. Für<br />
den Umschlag unterschiedlichster Materialien<br />
stehen insgesamt drei Schalenformen<br />
zur Auswahl: Die Variante mit offenen<br />
Schalen eignet sich für den Umschlag<br />
von großformatigen und sperrigen<br />
Schrottgegenständen. Für mittelgroße,<br />
gemischte Materialien und Scherenschrott<br />
eignet sich die Variante mit halb<br />
geschlossenen Schalen. Kleinteilige,<br />
feinkörnige Materialien und Späne können<br />
hingegen mit den geschlossenen,<br />
herzförmigen Schalen umgeschlagen<br />
werden.<br />
www.liebherr.com<br />
26 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Materialumschlag & Transport<br />
Liebherr<br />
Neue App „MyAssistant for Earthmoving“ macht das Arbeiten leichter<br />
Die neue App MyAssistant for Earthmoving stellt alle<br />
relevanten Informationen rund um die<br />
Maschinenbedienung und -wartung von Liebherr-<br />
Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen<br />
digital zur Verfügung. Foto: Liebherr<br />
Liebherr hat mit der MyAssistant for Earthmoving eine neue<br />
App entwickelt, die Maschinenbedienern bei ihrer täglichen<br />
Arbeit mit Baumaschinen große Unterstützung bieten<br />
wird. Die mobile Anwendung ist für Mobilbagger, Materialumschlagmaschinen<br />
und Radlader der Generation 6.0 und<br />
höher sowie für Raupenbagger, Planier- und Laderaupen,<br />
Teleskoplader und Rohrleger ab der Generation 8.0 verfügbar.<br />
Die mobile Anwendung kann ab sofort kostenfrei über<br />
den Apple App Store sowie den Google Play Store heruntergeladen<br />
werden.<br />
Nach erfolgreicher Authentifizierung über das MyLiebherr-<br />
Portal steht dem User der volle Funktionsumfang zur Verfügung:<br />
Nach dem Login werden dem User alle Liebherr-<br />
Erdbewegungs- und Materialumschlagmaschinen des Fuhrparks<br />
seines Unternehmens bei MyLiebherr über ein Dropdown-Menü<br />
bereitgestellt. Anhand der Modellbezeichnung<br />
sowie der Seriennummer erfolgt die entsprechende Maschinenauswahl.<br />
Die im Anschluss in der Applikation aufgeführten<br />
Menükacheln „Bediensymbol scannen“, „Betriebsanleitungen“,<br />
„Ersatzteilkatalog“ sowie „Videos und Tutorials“<br />
beziehen sich ausschließlich auf die vom User ausgewählte<br />
Maschine. Mit der Funktion „Bediensymbol scannen“ können<br />
unbekannte Symbole auf Bedienpanels, Tastaturen und<br />
Schaltern sowie auf der Bedienfolie in der Fahrerkabine identifiziert<br />
werden. Der User kann einfach, schnell und unkompliziert<br />
mit der Kamera seines Smartphones das entsprechende<br />
Symbol einscannen. Nach erfolgreichem Abgleich mit<br />
der Symboldatenbank werden dem User die in den Kontext<br />
passenden Lösungsvorschläge mit entsprechenden Links zur<br />
Liebherr-Betriebsanleitung angezeigt. Durch die schnelle<br />
Analyse des Symbols spart der Maschinenbediener nicht nur<br />
wertvolle Zeit. Gleichzeitig führt dies auch dazu, dass in<br />
Folge der entsprechenden Anzeige zur Bezeichnung und<br />
Beschreibung bisher unbekannter oder neuer Symbole diese<br />
durch den Maschinenbediener besser in den Kontext eingeordnet<br />
werden können und hierdurch die Sicherheit im<br />
täglichen Baustellenbetrieb gesteigert wird. Maschinenbediener,<br />
deren Unternehmen über einen großen Maschinenpark<br />
verfügen, wo häufige Maschinenwechsel stattfinden,<br />
sowie Berufseinsteiger oder Maschinenbediener mit wenig<br />
Erfahrung profitieren besonders von dieser Funktion.<br />
Darüber hinaus steht dem User über die App die gesamte<br />
Liebherr-Betriebsanleitung digital zur Verfügung. Weiterhin<br />
können benötigte Ersatzteile in der gleichnamigen Menükachel<br />
ausgewählt und in den Warenkorb gelegt werden. Je<br />
nach hinterlegter Berechtigungsstufe in MyLiebherr kann<br />
anschließend eine entsprechende Bestellung ausgelöst werden.<br />
Spannende Videos sowie Tutorials geben weiterführende<br />
Informationen rund um die Bedienung und Wartung des<br />
ausgewählten Maschinentyps.<br />
www.liebherr.com<br />
perma Schmiersysteme<br />
sind der erste Schritt in Richtung<br />
Automatisierung und Digitalisierung<br />
Ihrer Anlagen.<br />
perma-tec.com/<strong>recycling</strong>
Kunststoffe<br />
Kunststofffaser-Taue werden<br />
zerkleinert und zu Granulat<br />
extrudiert.<br />
Der Weima W5.<strong>22</strong>-Ein-Wellen-Zerkleinerer eignet sich für<br />
Kunststoffe aller Art. Fotos: Weima<br />
Weima<br />
Ghost(net)buster in den Niederlanden<br />
Mit der Inbetriebnahme des Healix-<br />
Recyclingzentrums in Maastricht<br />
sagt Gründer Marcel Alberts sogenannten<br />
Ghost Nets den Kampf an. Damit<br />
sind zurückgelassene, frei herumschwimmende<br />
Fischernetze und Taue gemeint,<br />
die die Weltmeere verschmutzen – und<br />
die viele von einprägsamen Fotos samt<br />
sich darin verfangener Schildkröten oder<br />
anderen Ozeanbewohnern leider nur zu<br />
gut kennen. 2020, dem Gründungsjahr<br />
von Healix, wurde auch Marcel Alberts<br />
bewusst, dass dringend etwas gegen das<br />
Meeresplastikproblem unternommen<br />
werden muss. Über zwei Jahrzehnte<br />
wertvolle Erfahrung in der Faser- und<br />
Textilindustrie halfen ihm, seine Idee<br />
auch umzusetzen. Ausrangierte und kaputte<br />
Netze, Seile und Taue aus der Fischerei<br />
und Agrarwirtschaft sollten gesammelt<br />
und anschließend recycelt werden.<br />
Healix gibt an, dass solche Ghost<br />
Nets mindestens 30 Prozent des sogenannten<br />
Pazifischen Müllstrudels (Great<br />
Pacific garbage patch) ausmachen. Und<br />
dieser ist Schätzungen zufolge über 1,6<br />
Millionen Quadratkilometer groß. Das ist<br />
in etwa die Fläche Frankreichs – mal drei.<br />
Aus den von nationalen Sammelzentren<br />
bezogenen herrenlosen Kunststofffasern,<br />
mehrheitlich aus PP und HDPE,<br />
sollte wieder etwas Neues entstehen.<br />
Dazu gehören unter anderem Fischernetze,<br />
Verpackungsprodukte wie Big Bags,<br />
Seile, besonders reißfestes Garn und weitere<br />
faserbasierte Materialien aus der<br />
Agrarwirtschaft. Damit es mit dem<br />
Closed Loop und der Produktion von rPPund<br />
rHDPE-Granulat auch wirklich<br />
klappt, setzt Healix auf State-of-the-art-<br />
Recyclingtechnik. Für den ersten Schritt,<br />
die Zerkleinerung, kommt in den brandneuen<br />
Fertigungshallen ein Weima-<br />
W5.<strong>22</strong> Ein-Wellen-Shredder mit 2.200<br />
mm Arbeitsbreite zum Einsatz. Er ist mit<br />
einem durchsatzstarken Hydraulik -<br />
antrieb von Hägglunds Bosch Rexroth<br />
ausgestattet. Außerdem verfügt der<br />
knapp 12 Tonnen schwere Stahlkoloss<br />
über einen großzügigen Wartungszugang,<br />
wodurch man komfortabel in den<br />
Innenraum zum Rotor gelangt. Gemeinsam<br />
mit Weima Sales Director Patrick<br />
Henzler wurde das Projekt weiter vorangetrieben.<br />
Alberts entschied sich für den<br />
besagten W5.<strong>22</strong> und zieht heute ein<br />
durchweg positives Zwischenfazit: „Alles<br />
beginnt mit dem Shredder. Wenn der<br />
nicht robust und zuverlässig ist, leiden<br />
alle folgenden Produktionsschritte. Wir<br />
lassen den Weima-Shredder über drei<br />
Schichten hinweg durchgängig laufen.<br />
Pro Stunde zerkleinert er durchschnittlich<br />
etwa ein bis zwei Tonnen äußerst abrasives<br />
Material. Das Ergebnis ist ideal für die<br />
anschließende Waschung, Trocknung<br />
und Extrusion. Homogene Stücke von ca.<br />
50 mm Größe sind wichtig für uns.“<br />
Von der ursprünglichen Idee bis zur<br />
Inbetriebnahme des Recyclingzentrums<br />
sind nicht einmal zwei Jahre vergangen.<br />
Laut Healix betrug die Investitionssumme<br />
etwa zehn Millionen Euro. Alberts<br />
Ziel, mit Healix jährlich bis zu 6.000 Tonnen<br />
Meeresplastik in Regranulat zu verwandeln,<br />
ist auch ein Zeichen an den<br />
Rest der Wirtschaft und Gesellschaft. Mit<br />
viel Mut, Engagement und den richtigen<br />
Technologiepartnern ist man dem Traum<br />
einer Kreislaufwirtschaft samt klimaneutralem<br />
Kontinent wieder ein Stück<br />
näher gekommen.<br />
www.weima.com<br />
28 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Kunststoffe<br />
PreZero<br />
Neue Produkte aus<br />
recyceltem Kunststoff<br />
Innerhalb der Schwarz-Gruppe werden<br />
verschiedene Haushaltswaren angeboten,<br />
die aus recyceltem Kunststoff von<br />
PreZero bestehen. Das Abfall- und Recyclingunternehmen<br />
deckt dabei einen<br />
großen Teil des Wertstoffkreislaufs selbst<br />
ab. Neben Aufbewahrungsboxen, Wäschekörben<br />
oder Kleiderbügeln sind erstmals<br />
auch Produkte für den Gartenbereich<br />
wie eine Garten- und Allzwecktruhe<br />
im Sortiment zu finden.<br />
Für die Recyclingprodukte der Schwarz-<br />
Gruppe sammelt und sortiert PreZero die<br />
Kunststoffabfälle aus privaten Haushalten<br />
nicht nur, sie werden in den eigenen Recyclinganlagen<br />
in Europa anschließend<br />
auch wieder zu neuen Rohstoffen recycelt.<br />
Dafür werden sie zunächst gewaschen<br />
und zerkleinert. Es folgt der wichtigste<br />
Schritt im Recyclingprozess: Im<br />
leistungsfähigen Extruder, dem Kernstück<br />
der Anlage, wird das Material zu<br />
hochwertigen Regranulaten in verschiedensten<br />
Farben und mit spezifischen Eigenschaften<br />
geschmolzen und verdichtet.<br />
Fast alle Regranulate werden bei<br />
PreZero individuell nach Kundenvorgabe<br />
entwickelt – zum Beispiel hinsichtlich<br />
Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur<br />
und chemischer Beständigkeit. Sie<br />
Mit einer Produktionskapazität von rund 95.000 Tonnen/Jahr in Europa und etwa<br />
200 Mitarbeitern setzt sich PreZero Polymers dafür ein, dem weltweiten<br />
Kunststoffabfall ein neues Leben zu schenken. Foto: PreZero<br />
sind damit eine echte, nachhaltige Alternative<br />
zu neu produziertem „Virgin-Material”,<br />
was die Ökobilanz der daraus<br />
entstehenden Produkte deutlich verbessert.<br />
So auch die der Haushaltsprodukte<br />
für die Schwarz-Gruppe, die, so der Hersteller,<br />
zu „100 Prozent aus recyceltem<br />
Kunststoff bestehen“. Der Plastikanteil<br />
mit circa 95 Prozent des Produkts besteht<br />
zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik,<br />
daneben werden mit rund 5 Prozent Additive<br />
und Farben verwendet. Der gesamte<br />
Recycling- und Herstellungsprozess<br />
erfolgt in Europa, wodurch zusätzlich<br />
Ressourcen eingespart werden und<br />
die Umwelt geschont wird.<br />
www.prezero-international.com<br />
years<br />
ARJES<br />
„Als Teamleiter für die IMPAKTOR Fertigung<br />
vertrauen wir sehr auf die Kompetenz unserer<br />
Mitarbeiter. Jeder kennt seinen Aufgabenbereich<br />
und für Spezialaufträge werden stets gemeinsame<br />
Lösungen gefunden.“<br />
STARKE MARKEN BRAUCHEN STARKE PERSÖNLICHKEITEN<br />
Johann Spister / Sergej Bitter (seit 2007 / 2008 bei ARJES)<br />
Darum setzen wir auf den Zweiwellenzerkleinerer<br />
IMPAKTOR 250 evo<br />
Die mobile Kompaktklasse von ARJES<br />
www.arjes.de
Papier, Pappe, Kartonagen<br />
Herzstück der Anlage sind die Redwave-<br />
Sortiermaschinen der neuesten Generation<br />
Redwave 2i, die hochwertiges De-Inkingpapier<br />
vom Altpapierstrom trennen. Foto: Redwave<br />
Redwave & Entsorgungstechnik Bavaria<br />
Eine der modernsten Altpapiersortieranlagen Österreichs<br />
Seit über 140 Jahren ist Loacker Recycling<br />
ein stark wachsendes Familienunternehmen,<br />
das in der Entsorgungsund<br />
Recyclingbranche, insbesondere in<br />
den Bereichen Sammlung, Sortierung<br />
und Aufbereitung von Wertstoffen tätig<br />
ist. Mit rund 40 Betriebsstätten, ca. 1.300<br />
Mitarbeitern und 3.500 Sammelbehältern<br />
in sieben Ländern steht die Loacker<br />
Recycling Gruppe mit an der Spitze der<br />
europäischen Entsorgungsbranche. Um<br />
die Effizienz des Sortierprozesses zu erhöhen,<br />
sollte im vorarlbergischen Götzis<br />
ein Anlagenumbau bei Loacker stattfinden.<br />
Ziel war, die Sortiertiefe und Reinheit<br />
zu verbessern sowie die Möglichkeit<br />
zu schaffen, sich auf den wandelnden<br />
Papiermarkt schnellstmöglich einzustellen<br />
und mit der passenden Sortierung<br />
darauf zu reagieren. Die Anforderungen<br />
an die Papierindustrie haben sich in den<br />
letzten Jahren stark verändert. Der Kartonage-<br />
und Verpackungsanteil sowie<br />
Verunreinigungen durch papierfremde<br />
Stoffe sind erheblich gestiegen. Redwave<br />
unterstützt Recyclingunternehmen mit<br />
flexiblen Sortiersystemen, um auf solche<br />
Veränderungen rasch und effizient reagieren<br />
zu können.<br />
Das technologische Herzstück der Anlage<br />
stellen die Redwave-Sortiermaschinen<br />
der neuesten Generation Redwave<br />
2i dar. Drei Redwave 2i trennen hochwertiges<br />
De-Inkingpapier vom Altpapierstrom<br />
und garantieren die hohe Qualität<br />
des Endproduktes. Das Upgrade des Sortierprozesses<br />
sollte von der Demontage<br />
der Altanlage bis zur Abnahme der Neuanlage<br />
in der Rekordzeit von nur sechs<br />
Wochen realisiert werden. Die auf Kundenwunsch<br />
hin abgestimmte Aufbereitungsanlage<br />
wurde nach intensiven Planungs-<br />
und Beratungsgesprächen vom<br />
Partnerunternehmen Entsorgungstechnik<br />
Bavaria entwickelt, konstruiert und in<br />
Betrieb genommen. War schon die Planung<br />
der gesamten Anlage in nur fünf<br />
Monaten – bei gleichzeitig pandemiebedingten<br />
Lieferschwierigkeiten und Einschränkungen<br />
– ein ehrgeiziges Ziel, so<br />
war die Herausforderung, die alte Anlage<br />
stillzulegen und die neue in nur sechs<br />
Wochen zu installieren, noch größer.<br />
Beide Ziele wurden erfolgreich erreicht.<br />
Im Juli 2021 startete der Rückbau der<br />
bestehenden Förderbänder und Sortiertechnik,<br />
im September 2021 waren die<br />
letzten Arbeiten abgeschlossen und die<br />
Anlage wieder in Betrieb. Seither gewinnt<br />
Loacker hochwertiges und sortenreines<br />
De-Inkingpapier, Kartonagen und<br />
Mischpapier, die als nachhaltiger Sekundärrohstoff<br />
wiederverwendet werden.<br />
Zusätzlich konnten durch das Anlagenupgrade<br />
rund 50 Prozent der Personalkosten<br />
im manuellen Sortierbereich<br />
optimiert werden.<br />
www.redwave.com<br />
www.et-bavaria.eu<br />
30 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
KURZ<br />
PORTRAIT<br />
WIR BEWEGEN WAS.<br />
AUFBEREITUNGSANLAGEN VERMIETUNG & VERKAUF<br />
BAUMASCHINEN VERMIETUNG & VERKAUF<br />
SPEZIAL- UND SCHWERTRANSPORTE<br />
NUTZFAHRZEUGTECHNIK<br />
STRASSENREINIGUNG<br />
MINERALÖLHANDEL<br />
Kurz Holding GmbH<br />
Ölgrabenstraße 9<br />
71292 Friolzheim<br />
Telefon: +49 7044 400999-0<br />
E-Mail: info@kurzgruppe.com<br />
www.kurzgruppe.com<br />
www.kurzgruppe.com
ecycling <strong>aktiv</strong> ON TOUR<br />
HWH & Arjes<br />
Erfolgreiche<br />
Dreierbeziehung<br />
Mit dem VZ 850 bietet Arjes<br />
einen hydraulischen<br />
Vorzerkleinerer an, der einen<br />
hervorragenden Ruf genießt.<br />
Das war einer der Gründe für<br />
HWH Machines, sich für Arjes<br />
als Exklusiv-Händler in<br />
Süddeutschland zu engagieren.<br />
Seit Anfang Mai ist ein VZ 850<br />
„Final Edition“ auf dem<br />
Biomassehof Chiemgau im<br />
Einsatz – eine interessante<br />
„Dreierbeziehung“, die wir uns<br />
mal näher betrachten durften.<br />
Nachhaltig handeln – Biomasse verstehen“–<br />
unter diesem Motto verarbeitet<br />
der im idyllischen Chieming am<br />
Chiemsee gelegene Biomassehof Chiemgau<br />
regional gesammelte Altholzprodukte<br />
aus Industrie, Gewerbe und Privathaushalten<br />
für eine stoffliche und thermische<br />
Wiederverwertung. Das 2016<br />
von der Schaumaier Nachfolger GmbH<br />
und der Landschaftspflege Mayer GmbH<br />
gegründete Gemeinschaftsunternehmen<br />
hat sich insbesondere auf die Weiterverarbeitung<br />
von Altholz der Kategorien<br />
I bis IV spezialisiert, daneben werden<br />
auch Wurzelstöcke und Schwemmholz<br />
verarbeitet. „Rund 70 Prozent der Endprodukte<br />
gehen in die stoffliche Verwertung,<br />
das ist vor allem die österreichische<br />
Spanplattenindustrie, und 30 Prozent in<br />
die thermische Schiene“, erläutert uns<br />
Claus Egger, zusammen mit Josef Mayer<br />
Geschäftsführer des sehr sauber und auf-<br />
geräumt wirkenden Biomassebetriebes.<br />
„Für beide Absatzwege benötigen wir<br />
eine qualitativ sehr hochwertige Aufbereitung,<br />
um die geforderten Korngrößen<br />
wie zum Beispiel G100 in der geforderten<br />
Qualität zuverlässig liefern zu können“,<br />
so Claus Egger weiter. Und genau hier<br />
beginnt das neue Kapitel mit Arjes und<br />
der HWH Machines GmbH aus Oberderdingen<br />
bei Bruchsal.<br />
Weiteres Standbein mit Arjes<br />
Schon länger gab es bei dem bisher eingesetzten<br />
Zerkleinerer Probleme mit der<br />
Zuverlässigkeit und dem Service, es sollte<br />
ein neues Gerät her, und an dieser<br />
Stelle kam mit Rainer-Maria Kugler als<br />
Gesamtvertriebsleiter Recycling-Technik<br />
bei HWH der genau richtige Partner ins<br />
Spiel. Claus Egger: „Ich kannte ihn schon<br />
länger, er ist praktisch ein Urgestirn, mit<br />
32 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Biomasse, Kompost, Holz<br />
Gleich geht es los – der neue VZ 850<br />
fährt zu seinem ersten Einsatz.<br />
Rohstoff für den<br />
Biomassehof – und<br />
Futter für den Arjes.<br />
Vor dem ersten<br />
Einsatz zunächst die<br />
detaillierte Einführung<br />
– Chris Erbe hat<br />
aufmerksame Zuhörer.<br />
über 40 Jahren Erfahrung im Vertrieb.“<br />
Hilfreich war sicherlich auch, dass HWH<br />
seit August 2021 Exklusiv-Händler für<br />
Arjes-Zerkleinerer in Bayern ist. Rainer-<br />
Maria Kugler erläutert dazu die Firmenphilosophie<br />
von HWH: „Schwerpunkt<br />
von HWH ist eigentlich der An- und Verkauf<br />
von gebrauchten Umschlagmaschinen.<br />
Wir kaufen diese herstellerunabhängig<br />
deutschlandweit an und verkaufen<br />
sie weltweit weiter, und hier helfen uns<br />
natürlich auch meine Kontakte. Daneben<br />
wollten wir uns aber auch ein weiteres<br />
Standbein erschließen und kamen mit<br />
Arjes ins Gespräch. Arjes ist als Hersteller<br />
sehr hochwertiger Maschinen bekannt.<br />
Da wir nicht nur sehr gute Kundenkontakte<br />
für gebrauchte Arjes-Zerkleinerer,<br />
sondern selbst auch Kunden haben, die<br />
sich für neue Zerkleinerer interessieren,<br />
war das beiderseitige Interesse sofort da.<br />
Dazu kommt, dass unsere Kunden mit<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 33
ON TOUR: Biomasse, Kompost, Holz<br />
Zwei-Wellen-System, starker Volvo-Motor, Kettenlaufwerk und Überbandmagnet<br />
sind wichtige Details des VZ 850 DK.<br />
unseren Service-Leistungen bei den Umschlagmaschinen<br />
sehr zufrieden und<br />
damit auch an weiteren Geschäftsbeziehungen<br />
interessiert sind.“ Das passte<br />
insgesamt sehr gut in die Vorstellungen<br />
von Arjes, um einen zunehmend größeren<br />
Markt zielgerichtet und kundenorientiert<br />
bearbeiten zu können. Dabei ging<br />
es vor allem um den Vertrieb in Süddeutschland<br />
und insbesondere in Bayern,<br />
um den sich zukünftig seitens HWH Lennart<br />
Stecher kümmern wird.<br />
Um Claus Egger und die Mannschaft<br />
des Biomassehofes Chiemgau von den<br />
HWH Machines<br />
GmbH<br />
Robert-Bosch-Ring 12<br />
75<strong>03</strong>8 Oberderdingen<br />
Telefon: +49 (0) 7258 9509120<br />
Telefax: +49 (0) 7258 9509149<br />
E-Mail: service@hwh-machines.com<br />
www.hwh-machines.com<br />
www.arjes.de<br />
www.biomassehof-chiemgau.de<br />
Qualitäten der Arjes-Zerkleinerer zu<br />
überzeugen, wurde ein VZ 850 D als<br />
Vorführmaschine nach Chieming gebracht,<br />
und „genau die hat uns alle begeistert“,<br />
wie Claus Egger bestätigen<br />
kann. „Wir konnten an unserem Standort<br />
mit unseren Materialien arbeiten,<br />
und dieser Zerkleinerer hat unsere Erwartungen<br />
voll erfüllt.“<br />
VZ 850 mit Legendenstatus<br />
Das ist auch eigentlich gar nicht weiter<br />
verwunderlich, handelt es sich beim VZ<br />
850 doch um eine Maschine, der man<br />
heute fast einen „Legendenstatus“ bescheinigen<br />
darf. Das erläutert uns am<br />
besten Chris Erbe, Arjes-Außendienstmitarbeiter:<br />
„VZ bedeutet Vor-Zerkleinerer<br />
und diese Reihe gibt es bereits seit 2012.<br />
Davor gab es sogar schon um 1997 die<br />
von Norbert Hammel entwickelten Vorgängermodelle<br />
mit dem heute so geschätzten<br />
Zwei-Wellen-System. Daher ist<br />
Arjes auf die Entwicklung und Fertigung<br />
innovativer, langsamlaufender Zwei-<br />
Wellen-Zerkleinerer spezialisiert. Um nahezu<br />
jeden Einsatzbereich optimal zu<br />
bewältigen, ist ein synchroner wie auch<br />
ein nahezu asynchroner Wellenlauf möglich.<br />
Die Konfiguration der Werkzeugwellen<br />
wird den jeweiligen Anforderungen<br />
der Kunden individuell angepasst. Das<br />
System wurde kontinuierlich weiterentwickelt,<br />
sodass heute ein einfacher<br />
Wechsel des Wellenpaares durch unsere<br />
Schnellwechselkassette sehr schnell erfolgen<br />
kann. Unsere Zerkleinerungswellen<br />
bestehen zudem aus einem hochverschleißfesten<br />
Stahl mit ausgezeichneter<br />
Oberflächenaufhärtung.“<br />
Mit dem VZ 850 DK hat sich der Biomassehof<br />
Chiemgau für das Modell entschieden,<br />
das mit seinem synchronen<br />
Wellensystem gerade für seine sehr homogenen<br />
und sauberen Endprodukte<br />
geschätzt wird. Dass diese Maschine<br />
zudem sehr robust und störstoffresistent<br />
ist, braucht nicht weiter betont zu werden.<br />
Bei einer Verarbeitungskapazität<br />
von rund 40.000 Tonnen Input pro Jahr<br />
ist das für den Biomassehof Chiemgau<br />
schon ein sehr wichtiges Argument. Das<br />
„K“ in der Namensgebung kennzeichnet<br />
übrigens eine mit ihrem Kettenlaufwerk<br />
sehr mobile Maschine, was für Claus<br />
Egger bei der Biomassehoffläche von<br />
rund 3 ha mit kaufentscheidend war.<br />
Chris Erbe spricht ein weiteres Thema an:<br />
„Allen Unkenrufen zum Trotz – unsere<br />
Wellen halten weitaus länger als nur 200<br />
Stunden, wir gehen von mindestens 500<br />
Stunden aus, und der hier eingesetzte<br />
Vorführer hat problemlos über 800 Stunden<br />
mit dem gleichen Wellenpaar gearbeitet.<br />
Wichtig ist immer die Qualität der<br />
34 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Biomasse, Kompost, Holz<br />
Materialzerkleinerung, es soll geschnitten<br />
und nicht gebrochen werden.“<br />
Würdiger Nachfolger<br />
Anfang Mai wurde der neue VZ 850 DK<br />
in Betrieb genommen – die Zusatzbezeichnung<br />
„Final Edition“ könnte etwas<br />
Wehmut aufkommen lassen, aber dem<br />
ist natürlich nicht so, wie Chris Erbe anmerkt:<br />
„Unsere VZ-850er-Reihe geht<br />
zwar in den wohlverdienten Ruhestand,<br />
aber dieses Erfolgsmodell können wir<br />
heute schon fast als Legende bezeichnen.<br />
Mit dem neuen EKOMAXX 800 gibt es<br />
einen mehr als würdigen Nachfolger.<br />
Wir werden zudem unsere Zerkleinerer<br />
auf asynchrone Wellensysteme umstellen,<br />
die sich bei unterschiedlichen Aufgabematerialien<br />
einfach besser bewährt<br />
haben und vom Markt entsprechend<br />
stärker nachgefragt werden.“ Dass diese<br />
eigentlich noch so junge Dreierbeziehung<br />
funktioniert, bestätigt abschließend<br />
auch Claus Egger: „Für die Schaumaier-Gruppe<br />
werden wir noch einen<br />
Arjes Impaktor 250 evo kaufen, das Konzept<br />
und die Maschine haben uns einfach<br />
überzeugt.“ Ein „flotter Dreier“ also,<br />
dieser Besuch hat sich wieder einmal<br />
gelohnt.<br />
(hst)<br />
Zufriedene Gesichter (von links nach<br />
rechts): Reiner Göhler (Biomassehof<br />
Chiemgau), Peter Hermann<br />
(Biomassehof Chiemgau), Stefan<br />
Mayer (Landschaftspflege Mayer),<br />
Claus Egger (Schaumaier Recycling),<br />
Rainer Maria Kugler (HWH), Josef<br />
Mayer (Landschaftspflege Mayer)<br />
und Lennart Stecher (HWH).<br />
Fotos: hst<br />
Der erste Einsatz hat voll überzeugt.<br />
IHR EXPERTE FÜR UMSCHLAG- UND<br />
RECYCLINGTECHNIK<br />
+49 7258 950 91 20<br />
www.hwh-machines.com
Biomasse, Kompost, Holz<br />
Der Jenz-Chippertruck<br />
hybrid im Einsatz.<br />
Foto: Jenz GmbH<br />
Der Cat C18 überzeugt<br />
durch Leistung und hohes<br />
Drehmoment.<br />
Foto: Zeppelin Power Systems<br />
Zeppelin Power Systems & Jenz<br />
Caterpillar-Motoren für den neuen Chippertruck hybrid<br />
Seit über 20 Jahren stattet Zeppelin<br />
Power Systems Zerkleinerungsmaschinen<br />
wie Mobilhacker und Biomasseaufbereiter<br />
des Familienunternehmens<br />
Jenz aus. 2021 erfolgte der Startschuss<br />
für ein neues Projekt mit dem Caterpillar-<br />
Motor C18. Dieser Motor mit neuester<br />
Abgastechnologie wurde bisher fünfmal<br />
ausgeliefert, weitere 15 Stück werden<br />
zeitnah folgen. Unter anderem kommen<br />
die Cat-Motoren im modernen Chippertruck<br />
hybrid und dem Biomasseaufbereiter<br />
BA 1016 zum Einsatz. Bei den dort<br />
verbauten Caterpillar-Motoren handelt<br />
es sich um einen Cat C18 mit einer Leistung<br />
von 597 kW der Emissionsstufe EU<br />
V/EPA TIER 4 Final sowie allen notwendigen<br />
Zertifizierungen für hochregulierte<br />
Länder. Als einziger Motor seiner Leistungsklasse<br />
wird dieser ohne Second<br />
fluid (AdBlue) betrieben. „Das Besondere<br />
an diesem Motor ist, dass keine komplexe<br />
Installation des Abgasnachbehandlungsmoduls<br />
erforderlich ist. Es gibt keinen<br />
großen AdBlue-Tank, der mit dem<br />
SCR-Katalysator verbunden und verdrahtet<br />
werden muss. All das entfällt hier, was<br />
die Einbaukosten reduziert. Der Wartungs-<br />
und Instandhaltungsaufwand<br />
wird durch das nicht benötigte DPF- und<br />
SCR-System minimiert“, erklärt Andreas<br />
Reichardt, Vertriebsingenieur bei Zeppelin<br />
Power Systems. „Zusätzlich überzeugt<br />
der seriell aufgeladene C18 nicht nur<br />
durch seine hohe Leistung, sondern auch<br />
durch ein hohes Drehmoment. Bei 1.300<br />
Umdrehungen liegt unser Spitzendrehmoment<br />
bei knapp 3.710 Newtonmeter“,<br />
berichtet Harm Böckmann, Projektingenieur<br />
bei Zeppelin Power Systems.<br />
Durch die Verwendung eines variablen,<br />
hydraulisch angetriebenen Lüfters werden<br />
Geräuschemissionen deutlich reduziert<br />
und es kann eine Kraftstoffersparnis<br />
von 15 bis 20 Prozent erreicht werden.<br />
„Die einfache Technik und Handhabung<br />
des Motors waren ausschlaggebend<br />
dafür, dass wir uns für diesen entschieden<br />
haben“, erklärt Lars Egbers,<br />
Entwicklungsingenieur bei der Jenz<br />
GmbH. Das Familienunternehmen Jenz<br />
produziert Maschinen für die Aufbereitung<br />
holzartiger Biomasse im Leistungsbereich<br />
von 110 bis 972 kW. Der auf der<br />
IFAT vorgestellte Chippertruck hybrid hat<br />
einen leistungsstarken Aufbaumotor mit<br />
bis zu 812 PS für den Antrieb der Hacktrommel<br />
sowie einen leistungsstarken<br />
Einzug mit einer Einzugshöhe von 900<br />
mm. Das Überladen des Hackguts ist in<br />
fast alle Richtungen mit einem serienmäßig<br />
schwenkbaren, hydraulischen Austrag<br />
möglich. In der Maschinenausstattung<br />
kann zwischen einer Cobra- und<br />
einer Lkw-Kabine mit Mähverglasung<br />
gewählt werden.<br />
2001 gewann Zeppelin Power Systems<br />
die Jenz GmbH als Kunden und führt seither<br />
eine beständige Kundenbeziehung<br />
zu dem Familienunternehmen. Für den<br />
japanischen Markt wird seitdem der Cat-<br />
C13-Motor in der HEM-561-Maschine<br />
eingesetzt. Inzwischen sind diverse Caterpillar-Motoren<br />
ebenfalls in Maschinen<br />
für den europäischen Markt vertreten.<br />
Neben dem Cat C18 werden ebenso<br />
C7.1-Motoren in den HEM-540-Maschinen<br />
verbaut.<br />
www.zeppelin-powersystems.com<br />
36 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
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Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
TITELSTORY<br />
Allein in Deutschland fallen<br />
jedes Jahr viele Millionen<br />
Tonnen an<br />
Abbruchabfällen mit<br />
natürlichen und teils<br />
bindigen Böden an. Mit<br />
dem Recycling dieser<br />
„Abfälle“ bzw. Ressourcen<br />
sollten möglichst saubere<br />
Stoffströme erzeugt<br />
werden, deshalb gilt die<br />
Devise: „erst sieben, dann<br />
brechen“. Diese<br />
Vorgehensweise kann<br />
Ressourcen schonen und<br />
nachhaltig sein, wenn der<br />
Boden ausgesiebt wird,<br />
bevor neue<br />
Verunreinigungen<br />
hinzukommen.<br />
Die in Twist ansässige<br />
Backers Maschinenbau<br />
GmbH zeigt mit ihrem<br />
Grizzlyscreen, wie dieser<br />
Ansatz in der Praxis<br />
erfolgreich umgesetzt<br />
werden kann.<br />
(Titelfoto: Backers)<br />
Backers:<br />
6-Fraktionen-Auf<br />
für Boden-Stein- G<br />
Die Backers Maschinenbau GmbH<br />
ist seit 1989 ein erfahrener<br />
Hersteller im Bereich der Sternsiebtechnik,<br />
insbesondere auch<br />
für die Absiebung von bindigen<br />
Böden. Vor einigen Jahren ist ein<br />
Grizzlyscreen mit rotierenden<br />
Walzen als Grobstücksiebanlage<br />
ins Portfolio dazugekommen und<br />
2020 eine neue Druckluft-Windsichtung.<br />
Die daraus resultierende neue<br />
Aufbereitungsanlage besteht<br />
aus dem mobilen 3-Fraktionen-<br />
Sternsieb 3-mta mit Grizzlyscreen<br />
und Magnet, das in Kombination<br />
mit dem Windsichter bws 5.0 arbeitet.<br />
Die Kombination kann vor Ort nach kurzer<br />
Aufbauzeit eingesetzt und mit 100 bis<br />
150 Tonnen je Stunde betrieben werden.<br />
Mit dieser Anlage ist die mobile Aufbereitung<br />
von Böden und RC-Produkten möglich.<br />
Ein Bagger befüllt den Grizzlyscreen,<br />
Anteile größer 200 mm werden aussortiert.<br />
Danach wird das Material auf dem<br />
groben Sternsieb gesiebt, zum Beispiel<br />
bei 60 mm. So wird der Materialstrom 0<br />
bis 60 mm in zwei Stufen aufgelockert,<br />
bis er auf dem 6,7 m langen feinen Sternsieb<br />
erneut gesiebt wird, z. B. bei 20 mm.<br />
Die Fraktion 20 bis 60 mm wird durch die<br />
mehrfache und intensive Siebung sehr<br />
gut gereinigt. Bei der Übergabe dieser<br />
38 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
bereitungsanlage<br />
emische<br />
Die neue Aufbereitungsanlage besteht<br />
aus dem mobilen 3-Fraktionen-Sternsieb<br />
3-mta mit Grizzlyscreen und Magnet,<br />
das in Kombination mit dem Windsichter<br />
bws 5.0 arbeitet.<br />
Fraktionen zum Windsichter wird Eisen<br />
durch eine Magnetrolle abgetrennt. Der<br />
Windsichter bläst danach Leichtanteile<br />
mit einstellbarem starkem Luftstrom aus.<br />
Die Aufbereitung benötigt keine händische<br />
Sortierung.<br />
Das rad- und raupenmobile Sternsieb<br />
3-mta kann in Kombination mit dem<br />
Windsichter bws 5.0 auf Baustellen ab<br />
700 m² eingesetzt werden. Der gesiebte<br />
Boden wird möglichst vor Ort neu eingesetzt,<br />
gegebenenfalls auch die gereinigten<br />
Steine der Fraktion 20 bis 60 mm.<br />
Der Eisenanteil wird recycelt und die<br />
Leichtfraktion geht zur Deponie oder<br />
wird nochmals aufbereitet. Der Anteil<br />
größer 60 mm könnte gebrochen und<br />
dann entweder separat oder nach einem<br />
weiteren Durchgang auf der Aufbereitungsanlage<br />
mit dem Anteil 20 bis 60<br />
mm neu eingesetzt werden. Die Aufbereitungsanlage<br />
wird vorzugsweise mit<br />
Die Grafik verdeutlicht den Aufbau der<br />
Maschinenkombination.<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 39
Titelstory: Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Bagger und Radlader betrieben, der Einsatz<br />
kann auch mit nur einem Radlader<br />
erfolgen.<br />
Hoch- und Tiefbau-Unternehmen können<br />
mit diesem Verfahren Ressourcen<br />
schonen und laut Bundes-Bodenschutzund<br />
Altlastenverordnung bis zu 90 Prozent<br />
der erzeugten Produkte vor Ort<br />
einsetzen. Viele Transporte und Arbeitsschritte<br />
entfallen. Lediglich ein Bruchteil<br />
geht zur Deponie. Das Sternsieb von<br />
Backers eignet sich weiterhin für den<br />
Einsatz im Abraum aus Erdgemisch mit<br />
Wurzeln.<br />
Backers<br />
Maschinenbau<br />
GmbH<br />
Auf dem Bült 42<br />
D-49767 Twist<br />
Telefon: 05936 9367-0<br />
Telefax: 05936 9367-20<br />
info@backers.de<br />
www.backers.de<br />
Das Sternsieb 3-mta kann anstelle des feinen Sternsiebdecks auch mit einem<br />
Bindemittelbehälter bestückt werden und mit entsprechender Steuerung<br />
(„Sternsieb 3-mtac“) Boden stabilisieren und Flüssigboden herstellen.<br />
Fotos und Grafik: Backers Maschinenbau GmbH<br />
Der Antrieb der mobilen Sternsiebmaschine<br />
erfolgt diesel- oder elektrohydraulisch.<br />
Der Windsichter bws 5.0 wird<br />
elektrisch mit 32-Ampere-Stecker-Verbindung<br />
angetrieben.<br />
Recycling von Abbruchabfällen<br />
vor Ort<br />
Allein in Deutschland fallen jedes Jahr<br />
viele Millionen Tonnen an Abbruchabfällen<br />
mit natürlichen und teils bindigen<br />
Böden an. Mit dem Recycling dieser „Abfälle“<br />
bzw. Ressourcen sollten möglichst<br />
saubere Stoffströme erzeugt werden,<br />
deshalb gilt die Devise: „erst sieben,<br />
dann brechen“.<br />
Diese Vorgehensweise kann Ressourcen<br />
schonen und nachhaltig sein, wenn<br />
der Boden ausgesiebt wird, bevor neue<br />
Verunreinigungen hinzukommen. Recycling<br />
vor Ort bedeutet kurze Wege, insbesondere<br />
wenn zumindest der Boden<br />
vor Ort oder in der Nähe neu eingesetzt<br />
werden kann. Die Umweltbelastungen<br />
und die Bodenverdichtung sind minimal,<br />
weil Schwertransporte entfallen und die<br />
Aufbereitung sehr gut überwacht und<br />
dokumentiert werden kann. Auch wenn<br />
nicht der gesamte Materialstrom auf der<br />
Baustelle recycelt werden und verbleiben<br />
kann, macht eine Trennung vor Ort Sinn.<br />
Sieb- und Mischmaschine 3-mtac<br />
Das Sternsieb 3-mta kann anstelle des<br />
feinen Sternsiebdecks auch mit einem<br />
Bindemittelbehälter bestückt werden<br />
und mit entsprechender Steuerung dann<br />
Boden stabilisieren und Flüssigboden<br />
herstellen. Die Maschine kann innerhalb<br />
einer Stunde vom 3-Fraktionen-Sternsieb<br />
zur Sieb- und Mischmaschine umgebaut<br />
werden. Bodenstabilisierung sowie Flüssigbodenherstellung<br />
sind weitere Einsätze,<br />
die mit den beschriebenen Vorteilen<br />
gut vor Ort ausgeführt werden können.<br />
40 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Die teilmassive Halle verfügt über sechs Meter hohe Betonaußenwände und eine<br />
beheizte Betonbodenplatte mit einem vollflächigen KDB-Abdichtungssystem.<br />
Die Energie für die Bodenheizung wird<br />
nachhaltig über eine großflächige<br />
Fotovoltaikanlage und über<br />
Erdwärmesonden erzeugt. Fotos: Fischer<br />
Weilheim GmbH & Co. KG<br />
Fischer Weilheim<br />
Neue biologische Bodenbehandlung:<br />
Boden gutmachen<br />
Trifft in Deutschland ein Bauherr<br />
auf einen verunreinigten<br />
Boden, muss er das belastete<br />
Material aufwendig entsorgen.<br />
Da in der Regel hochgradig<br />
schadstoffbelastete Böden von<br />
Deponien nicht angenommen<br />
werden, müssen diese zunächst<br />
mithilfe von meist sehr aufwendigen<br />
Verfahren behandelt<br />
werden, um die Grenzwerte für<br />
eine mögliche Deponierung zu<br />
erlangen.<br />
Ein oft genutztes Verfahren ist die energieintensive<br />
thermische Behandlung<br />
des Bodens in einem Drehrohrofen, was<br />
aufgrund der Anlagenknappheit häufig<br />
mit weiten Transportwegen verbunden<br />
ist. Alternativ gibt es die biologische Bodenbehandlung.<br />
Hierbei handelt es sich<br />
um ein mikrobiologisches Sanierungsverfahren,<br />
bei dem mithilfe von Mikroorganismen<br />
organische Verbindungen unter<br />
optimierten Milieubedingungen zu Kohlendioxid,<br />
Wasser und Biomasse umgesetzt<br />
werden. Der Entsorgungsfachbetrieb<br />
Fischer Weilheim setzt auf dieses<br />
innovative Verfahren, mit dem organisch<br />
kontaminierte Böden so hochwertig aufbereitet<br />
werden, dass sie im Idealfall anschließend<br />
erneut dem Stoffkreislauf<br />
zugeführt werden können. Anlagen dieser<br />
Art existieren in Deutschland bisher<br />
kaum. Bauherren aus dem Großraum<br />
Stuttgart mussten bisher entweder nach<br />
Nürnberg oder nach Mannheim fahren,<br />
um kontaminierte Böden mineralisch<br />
aufbereiten zu lassen. Ab sofort ist diese<br />
Lücke geschlossen: Fischer Weilheim hat<br />
am Standort Weilheim an der Teck – rund<br />
45 Kilometer südöstlich von Stuttgart –<br />
im Juni 20<strong>22</strong> eine hochmoderne biologische<br />
Bodenbehandlungsanlage in Betrieb<br />
genommen. Das Annahmespektrum<br />
an mineralischen Abfällen reicht bei<br />
dieser Anlage von unbelasteten Baurestmassen<br />
bis hin zu hochbelasteten, gefährlichen<br />
Abfällen, die insbesondere mit<br />
LHWK, AKW und MKW belastet sind.<br />
„Der nachhaltige und schonende Umgang<br />
mit regionalen Ressourcen ist die<br />
Grundlage all unserer Vorhaben“, so Udo<br />
Kolb, vorsitzender Geschäftsführer von<br />
Fischer Weilheim über die Unternehmensgrundsätze.<br />
„Fast täglich fallen auf<br />
unseren Baustellen kontaminierte Böden<br />
an, die es fachgerecht zu entsorgen gilt.<br />
Auch unsere Geschäftspartner und Kunden<br />
kommen auf der Suche nach passenden<br />
Verwertungs- der Entsorgungsmöglichkeiten<br />
für belastetes Material immer<br />
wieder auf uns zurück“, ergänzt Kolb. Als<br />
Spezialist für Bodenbewegungen und<br />
Rückbaumaßnahmen sowie Transportlogistik<br />
und Baustoff-Recycling kümmert<br />
sich das Unternehmen um den ressourcenschonenden<br />
Umgang mit mineralischen<br />
Materialien. „Deshalb haben wir<br />
uns dazu entschieden, eine biologische<br />
Bodenbehandlungsanlage zu entwickeln<br />
und zu betreiben“, so Jörg Czischek, Bereichsleiter<br />
Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft.<br />
Das Gute daran: Die mit innovativer<br />
Anlagentechnik ausgestattete<br />
und immissionsschutzrechtlich genehmigte<br />
Bodenbehandlungsanlage ist in<br />
der Lage, mineralische Abfälle insbesondere<br />
zur zeitweiligen Lagerung sowie zur<br />
42 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
biologisch-physikalischen Bodenbehandlung<br />
anzunehmen und organisch kontaminierte<br />
Böden so aufzubereiten, dass<br />
diese erneut dem Stoffkreislauf zugeführt<br />
werden können.<br />
Kapazität von 10.000 m³<br />
Kernstück der Bodenbehandlungsanlage<br />
ist eine Halle mit einer Grundfläche von<br />
etwa 65 x 50 Meter. Sie verfügt über<br />
sechs Meter hohe Betonaußenwände<br />
und eine Betonbodenplatte mit einem<br />
vollflächigen KDB-Abdichtungssystem,<br />
welches auch für Deponiestandorte zertifiziert<br />
ist. Auf einer Fläche von ungefähr<br />
3.200 m² können bis zu 10.000 m³ an<br />
Bodenmaterialien zeitweilig gelagert und<br />
biologisch behandelt werden. Dies entspricht<br />
einem Gesamtjahresdurchsatz<br />
von 480.000 Mg/a. Mit der Bodenheizung<br />
und dem Trockenwendemietenverfahren<br />
werden optimale Bedingungen<br />
für die schon im Bodenmaterial vorhandene<br />
Mikroflora geschaffen, um die organisch<br />
abbaubaren Schadstoffe LHKW,<br />
AKW und MKW biologisch abzubauen.<br />
Die Verweildauer bis zur Erreichung des<br />
Sanierungszielwertes liegt je nach Verunreinigung<br />
zwischen wenigen Tagen bis<br />
zu mehreren Wochen.<br />
Den zweiten Teil der Anlage bildet ein<br />
Umschlagplatz für Boden- und Bauschuttmaterialien.<br />
Sieben Lagerboxen<br />
mit sechs Meter hohen Betonwänden, in<br />
einer dreiseitig umschlossen Einhausung,<br />
können zeitweilig gelagerte, nicht gefährliche<br />
Abfälle aufnehmen. Sie bieten<br />
dazu eine Lagerkapazität von jeweils ca.<br />
250 bis 300 m³. Das Zwischenlager zur<br />
Annahme von asbest- und KMF-haltigen<br />
Abfällen wird in einer achten Außenlagerbox<br />
räumlich in die neue Bodenbehandlungsanlage<br />
integriert.<br />
Hohe Sicherheits- und Umweltstandards<br />
Zur Einhaltung der entsprechenden<br />
Sicherheits- und Umweltstandards befindet<br />
sich die Bodenbehandlungsanlage in<br />
einer allseitig umschlossenen Halle mit<br />
einer vollflächig abgedichteten Betonbodenplatte.<br />
Eine höchst leistungsfähige<br />
Lüftungsanlage reinigt die abgesaugte<br />
Luft über zwei hintereinandergeschaltete<br />
Bio- und Aktivkohlefilter. Zum Schutz der<br />
Mitarbeitenden wurde ein Dreikammersystem<br />
eingeführt. Im Vergleich zu anderen<br />
Verfahren ist die Anlage energetisch<br />
sehr gut aufgestellt: Die Energie für die<br />
Bodenheizung wird nachhaltig über eine<br />
großflächige Fotovoltaikanlage und über<br />
Erdwärmesonden erzeugt. Jörg Czischek<br />
abschließend: „Die neue biologische Bodenbehandlungsanlage<br />
ist einzigartig im<br />
Großraum Stuttgart. Damit können künftig<br />
lange Transportwege vermieden und<br />
CO 2<br />
-Emissionen deutlich reduziert werden.<br />
Unsere Kunden können im doppelten<br />
Sinne Boden gutmachen.“<br />
www.fischer-weilheim.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 43
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Die Grundlage für hohe<br />
Wirtschaftlichkeit: der<br />
optimierte Brecher-<br />
Direktantrieb der neuen<br />
EVO2-Generation von<br />
Kleemann (kleiner<br />
Bildausschnitt). Foto: Kleemann<br />
Kleemann<br />
Neue EVO2-Generation mit effizientem Brecher-Direktantrieb<br />
Der Backenbrecher MOBICAT MC<br />
110(i) EVO2 und der Kegelbrecher<br />
MOBICONE MCO 90(i) EVO2 verfügen<br />
mit dem effizienten Brecher-Direktantrieb<br />
über ein Antriebskonzept, das die<br />
Grundlage für hohe Wirtschaftlichkeit<br />
liefert. Beide Maschinen der neuen<br />
EVO2-Generation sind mit dem patentierten<br />
Antriebsstrang ausgestattet.<br />
Dabei wird der Brecher direkt und damit<br />
sehr kraftstoffeffizient über eine zuverlässige<br />
Fluidkupplung angetrieben. Förderkomponenten<br />
wie die Aufgaberinne, das<br />
Doppeldecker-Vorsieb oder die Austragsbänder<br />
sind vollelektrisch ausgeführt.<br />
Eine gut zugängliche Getriebebox sorgt<br />
für eine effiziente Kraftübertragung, die<br />
nicht nur mit hohem Wirkungsgrad arbeitet,<br />
sondern auch bestens vor Staub<br />
geschützt ist. Der leistungs- und lastabhängige<br />
Lüfterantrieb sorgt zudem für<br />
einen geräuscharmen und wirtschaftlichen<br />
Betrieb. Im ECO-Mode lassen sich<br />
Spritverbrauch und der Verschleiß in<br />
Leerlaufphasen zusätzlich senken. Die<br />
Anlagen können optional mit einem Hitzepaket<br />
(-15 bis +50 Grad C) oder Kältepaket<br />
(-25 bis +40 Grad C) ausgestattet<br />
werden. Das Kältepaket verfügt über eine<br />
autarke Standheizung mit komfortabler<br />
Timerfunktion.<br />
Im neuen Antriebskonzept werden die<br />
Drehzahl des Kühlerlüfters und damit<br />
auch die Kühlleistung automatisch geregelt,<br />
wodurch das Geräuschaufkommen<br />
erheblich reduziert wird. Neben weniger<br />
Staubeintrag durch weniger bewegte<br />
Kühlerluft wird auch das maschinennahe<br />
Arbeiten für den Bediener deutlich angenehmer.<br />
Für den Backenbrecher MOBI-<br />
CAT MC 110(i) EVO2, der auch häufig in<br />
urbanen Gegenden zum Einsatz kommt,<br />
steht darüber hinaus ein optionales Lärmschutzpaket<br />
zur Verfügung. Das so nochmals<br />
stark reduzierte Geräuschaufkommen<br />
würde sogar Arbeiten ohne besonderen<br />
Gehörschutz ermöglichen – abhängig<br />
vom zu verarbeitenden Material,<br />
von den weiteren Umgebungsbedingungen<br />
und lokalen Vorschriften. Um Staub<br />
zu reduzieren, sind die Maschinen u. a.<br />
am Brechereinlauf und Brecherabzugsband<br />
serienmäßig mit Wasserdüsen und<br />
der entsprechenden technischen Infrastruktur<br />
ausgestattet. Damit können eine<br />
optional erhältliche Wasserpumpe oder<br />
eine externe Wasserquelle, falls vorhanden,<br />
verwendet werden. Optionale<br />
Bandabdeckungen tragen zudem zu<br />
einer Verbesserung der Luftqualität beim<br />
Brechen bei.<br />
www.wirtgen-group.com<br />
für 4 m³ Lader<br />
44 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong><br />
BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 4<br />
robust<br />
flexibel<br />
wartungsfrei<br />
+49 (0) 3 51 / 8 84 57 40<br />
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einfach-aufbereiten@bhs-dresden.de<br />
für 1 m³ Lader<br />
BAUSTOFF-RECYCLINGSIEB SBR 3
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
auf fünf Stunden täglich verkürzt werden. Die Hydraulikhämmer<br />
punkten darüber hinaus mit ihrem großen Einsatzspektrum.<br />
Im Zuge der Erweiterung des Hamburger Freihafens<br />
musste eine alte Schiffshebeanlage weichen. 5.000 m³ umbauter<br />
Raum mit teils schwer armiertem Beton der Klasse C30/<br />
C37 war bis zu 10 Meter tief unter dem Wasserspiegel abzubrechen.<br />
Zwei LST-Hämmer XB 3100 iS und XB 4100 iS mit<br />
3 bzw. 4 Tonnen Eigengewicht und ausgestattet mit dem<br />
optional verfügbaren Unterwasseranschluss erledigten die Arbeiten<br />
zur Zufriedenheit aller Beteiligten.<br />
Bereits seit einigen Jahren führt LST diese Hydraulikhämmer<br />
im Mietpark. Stark nachgefragt werden derzeit die großen<br />
Exemplare mit Einsatzgewichten über 2.500 kg. Hier stehen<br />
aktuell zehn Geräte von 2,5 bis 5 Tonnen zur Verfügung.<br />
Ausgerüstet mit verschiedenen Schnellwechselsystemen bieten<br />
die Geräte völlige Flexibilität und können passend zu fast<br />
jedem Bagger angemietet werden.<br />
Das Schlagsystem der LST-Hydraulikhämmer passt<br />
Schlagkraft und Schlagfrequenz automatisch und stufenlos<br />
an das zu bearbeitende Material an. Foto: LST Equipment<br />
LST<br />
Robuste Hydraulikhämmer<br />
für besondere Einsätze<br />
Die Hydraulikhämmer der Serie XB/iS von LST eignen sich<br />
besonders gut für Einsätze, bei denen es auf Kraft ankommt.<br />
Ihr intelligentes Schlagsystem passt Schlagkraft und<br />
Schlagfrequenz automatisch und stufenlos an das zu bearbeitende<br />
Material an. Auf diese Weise wird eine sehr hohe Produktivität<br />
bei gleichzeitiger Verschleißminderung und Schonung<br />
von Hammer und Trägergerät erreicht. Die Modellpalette<br />
deckt Trägergeräte von 0,6 bis 120 Tonnen ab. iS steht<br />
dabei für die hochproduktive, äußerst robuste und sehr leise<br />
Variante der Serie XB: „Intelligent/SuperSilenced“. Mit ihrem<br />
leiseren Betrieb sind die LST-Hämmer up to date – nicht zuletzt,<br />
da das Thema Lärmschutz in Ausschreibungen eine<br />
immer wichtigere Rolle einnimmt.<br />
Beim Rückbau eines Bunkers im Münchner Stadtteil Nymphenburg<br />
hatte die ausführende Firma zunächst auf Frästechnik<br />
gesetzt. Im Laufe der Arbeiten traten in der 3,20 Meter<br />
mächtigen Bunkerdecke jedoch verstärkt Bügelbewehrungen<br />
zutage, die einen wirtschaftlichen Betrieb der Fräsen verhinderten.<br />
Die Suche nach einem geräusch- und vibrationsarmen<br />
Abbruchhammer führte das Abbruchunternehmen zu LST.<br />
Zunächst wurde für den 60-Tonnen-Bagger ein XB 5100 iS<br />
angemietet, mit einem Betriebsgewicht von 5.100 kg, einer<br />
Schlagkraft von 14.120 J und einer Meißel-Schlagzahl zwischen<br />
270 und 540 pro Minute. Die Abbrucharbeiten kamen<br />
nun deutlich schneller voran, und als zusätzlich ein 70-Tonnen-Bagger<br />
mit einem noch größeren LST-Hydraulikhammer<br />
XB 7900 iS ausgerüstet wurde, konnten die Arbeiten von acht<br />
Unterflurcontainer<br />
aus Recyclingbeton<br />
aus recyclierten Baustoffen<br />
aus CO 2<br />
-reduziertem Hochofenzement<br />
CSC-zertifiziert<br />
weniger Platzbedarf<br />
barrierefrei<br />
erhöhter Brandschutz<br />
Reduktion unangenehmer Gerüche<br />
weniger Ungezieferbefall<br />
Tel. 059<strong>03</strong> / 93<strong>03</strong>-0 | info@kleihues-beton.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 45
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Hat auf der Baustelle voll<br />
überzeugt: die Schrottschere<br />
vom Typ MBI SH800R Eagle III.<br />
Foto: Hannes Hummel, MBI<br />
MBI<br />
Leistungsstarke Schrottschere<br />
Das mittelständische Unternehmen Metzner Recycling aus<br />
Frensdorf begann Ende Februar 20<strong>22</strong> mit dem Abbruch der<br />
Stahlträgerkonstruktion eines massiven dreistöckigen Parkhauses<br />
in Herzogenaurach. Eingesetzt dazu wurde eine MBI SH800R<br />
Eagle III.<br />
Das umfangreiche Abbruchkonzept beinhaltete den Einsatz<br />
einer Schrottschere der 8-Tonnen-Klasse. Metzner wollte eine<br />
solche Schere anmieten und wandte sich an den langjährigen<br />
MBI-Händler Hydraulik-Paule GmbH & Co. KG. Die ausführliche<br />
Beratung übernahm Geschäftsführer Johann Paulus unter Berücksichtigung<br />
aller für den erfolgreichen Einsatz erforderlichen Aspekte.<br />
Bereitgestellt wurde die Schrottschere durch Zeppelin<br />
Rental Erlangen, noch vor der Einweisung und Inbetriebnahme<br />
auf der Baustelle durch die Spezialisten von Hydraulik-Paule. Dazu<br />
Johannes Paulus: „Zwischen der Auftragsvergabe an unseren Kunden<br />
und dem Beginn der Abbrucharbeiten lagen nur wenige<br />
Wochen. Wir mussten also zügig reagieren. Wir waren deutschlandweit<br />
die Einzigen, die eine Schrottschere dieser Größenklasse<br />
termingerecht liefern konnten.“<br />
Auf der Baustelle angekommen, musste die Konstruktion aus<br />
Stahlträgern innerhalb von nur fünf Wochen abgebrochen werden.<br />
Dabei fielen ca. 1.200 Tonnen Schrott an. Nach dem Primärabbruch<br />
wurden die Träger in händelbare Stücke geschnitten.<br />
Ein Hauptaugenmerk bei der Entwicklung der Eagle-III-Serie lag<br />
neben der Erhöhung der Produktivität auf der Minimierung der<br />
Länge und des Gewichts der Schrottscheren. Als Basis des neuen<br />
Konzepts fungierten die am Markt etablierten Eagleshears. So ist<br />
das 8.000 kg schwere Anbaugerät lediglich 3.980 mm lang und<br />
somit optimal für Trägergeräte von 75 bis 85 Tonnen geeignet.<br />
Die technischen Daten der Schrottschere wie die Öffnungsweite<br />
von 900 mm überzeugen. Problemlos kann Flachstahl bis zu einer<br />
Stärke von 30 mm sowie Stangenmaterial bis 140 mm geschnitten<br />
werden, auch das Schneiden von IPE-Stahlträgern bis 850 mm<br />
und HEA-Stahlträgern bis 700 mm ist möglich.<br />
www.mbi-deutschland.de<br />
46 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Abbruch & Baustoff-Recycling<br />
Der neue SBM Remax<br />
450 hat sich im<br />
Hochleistungs<strong>recycling</strong><br />
bei der Lehnen GmbH<br />
bereits nach kurzer Zeit<br />
bewährt. Foto: Moerschen<br />
Mobile Aufbereitung GmbH<br />
Moerschen Mobile Aufbereitung<br />
Nachhaltig dank elektrischer Antriebsoption<br />
Die Franz Lehnen GmbH & Co. KG mit<br />
Stammsitz Sehlem südlich von Wittlich<br />
ist als Teil der leistungsstarken Firmengruppe<br />
Lehnen mit über 270 Mitarbeitern<br />
dank jahrzehntelanger Erfahrung<br />
ein kompetenter Partner mit Schwerpunkt<br />
im Tief- und Straßenbau. Den<br />
Großteil der benötigten Baustoffe produzieren<br />
unter anderem firmeneigene<br />
Steinbruch- und Recyclingbetriebe.<br />
Da Lehnen über beste Erfahrungen mit<br />
einem MFL-Brecher verfügte, wurde<br />
nach der Entscheidung eines Neukaufs<br />
zunächst über Moerschen Mobile Aufbereitung<br />
das kleinere Prallbrechermodell<br />
SBM Remax 300 per Miete getestet.<br />
Nachdem die kompakte Anlage hinsichtlich<br />
der Endprodukte alle Ansprüche erfüllte,<br />
wurde schnell das Bedürfnis nach<br />
noch mehr Durchsatzleistung in dieser<br />
Produktqualität geweckt. Da kam Lehnen-Betriebsleiter<br />
Thomas Müller das<br />
neueste Mitglied der Remax-Familie gerade<br />
recht: Der raupenmobile Prallbrecher<br />
SBM Remax 450 wurde in Österreich<br />
im Mai 2021 präsentiert. Als neueste<br />
Produktgeneration schließt er leistungstechnisch<br />
die Lücke zwischen den<br />
bewährten Modellen Remax 400 und<br />
Remax 500. Ausgestattet mit <strong>aktiv</strong>er<br />
Doppeldeck-Vorabsiebung konnte die<br />
Nennleistung des Prallbrechers um etwa<br />
50 Tonnen pro Stunde auf jetzt 450 t/h<br />
gesteigert werden. Beschickt wird ein<br />
hydraulisch klappbarer 8-m³-<br />
Aufgabebunker mit Vibrationsaufgeber.<br />
Über die mit 1.260 x 800 mm dimensionierte<br />
Einlauföffnung zur Brecherkammer<br />
sind der Vielseitigkeit kaum Grenzen<br />
gesetzt: Der Remax 450 akzeptiert Aufgabestückgrößen<br />
bis 800 mm und liefert<br />
Endkörnungen in den Bereichen von<br />
0–90 bis 0–<strong>22</strong> mm. Unter dem Brecher<br />
ist eine dreistufige Feinaustrag- bzw.<br />
Bypass-Klappe, die das Bypass-Material<br />
auf die 1.300-mm-Abzugsrinne unter<br />
dem Prallbrecher leitet. Die verfügbaren<br />
Optionen wie absetzbare Ein-Deck-<br />
Nachsiebeinheit mit schwenkbarem<br />
Rückführ-/Austragsband, Windsichter,<br />
einem hydraulisch einstellbarem Magnetabscheider<br />
ergeben mit dem SBM-<br />
Prallbrecher eine vollständige Verfahrenskette.<br />
Inklusive der Optionen bleibt das<br />
Transportgewicht unter 50 Tonnen,<br />
wobei die kompakten Transportabmessungen<br />
den unkomplizierten „One-<br />
Piece“-Transport per Tiefbett oder Drei-<br />
Achs-Dolly ermöglichen. Für Lehnen<br />
wichtig, denn neben der stationären<br />
Baustoff<strong>recycling</strong>anlage bietet das Unternehmen<br />
auch den Service einer Aufbereitung<br />
vor Ort mit mobilen Brech- und<br />
Siebanlagen.<br />
Neben dem integrierten diesel-elektrischen<br />
Antrieb lässt sich der Remax-<br />
450-Prallbrecher zudem mit allen<br />
Anlagenfunktionen über einen leistungsstarken<br />
300-kVA-Generator im<br />
optionalen Netzbetrieb fahren. Das<br />
Konzept passt somit auch perfekt zu<br />
einem Anwender wie der Lehnen-<br />
Gruppe, wo die Herstellung und Verwendung<br />
von Recyclingbaustoffen in<br />
der Unternehmensphilosophie bewusst<br />
als <strong>aktiv</strong>er Umweltschutz verstanden<br />
wird. Denn: Mit jedem Kubikmeter<br />
Recyclingbaustoff wird eine<br />
ebensolche Menge an Primärrohrstoff<br />
geschont und zugleich ein Kubikmeter<br />
Deponieraum gespart. Diese SBM-<br />
Antriebsoption erhöht die potenziellen<br />
Einsatzmöglichkeiten etwa hinsichtlich<br />
eines emissionsfreien Betriebes auf innerstädtischen<br />
Baustellen oder durch<br />
minimierte Leckage-Risiken in Wasserschutzgebieten.<br />
www.moerschengmbh.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 47
Verschleiß, EDV, Zubehör<br />
Besonders im Stoffstrommanagement<br />
spielen Lagerung und Analyse der<br />
Haufwerks-Organisation eine enorme Rolle.<br />
Praxis EDV<br />
Optimales Stoffstrommanagement in der Bauwirtschaft<br />
Mit einer Softwarelösung, wie zum<br />
Beispiel die WDV 2024 TEAM, können<br />
auch Recycling-Materialien optimal<br />
nachverfolgt werden.<br />
Fotos: PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und<br />
Software-Entwicklung AG<br />
Im Sinne von Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft wird<br />
die reine Deponierung in den kommenden Jahren, je nach<br />
Bundesland, immer weiter eingeschränkt. Daher ist ein effektives<br />
Stoffstrommanagement schon jetzt essenziell. Gerade im<br />
Bereich des Straßen- und Hochbaus wird die Nachverfolgung<br />
recycelter Baustoffe immer wichtiger. Unternehmen müssen<br />
nachweisen, wo Baustoffabfälle entstehen, zwischengelagert<br />
sind, wie die Aufbereitung erfolgt und schließlich, wo sie wieder<br />
eingebaut werden. Die Transporte können und sollten über<br />
den Einsatz von Containern und Kippern strukturiert organisiert<br />
werden. Das direkte Zusammenspiel zwischen Lagerort, Transport<br />
und Zwischenlagerung spielt für die spätere Dokumentation<br />
eine wichtige Rolle. Dies erfordert nicht nur eine Registrierung<br />
der Massen, sondern auch eine Logistikanalyse, welche<br />
teilweise von der Drohnenerfassung über die Bemessung hinweg<br />
datentechnisch registriert und verwaltet werden muss.<br />
Besonders im Stoffstrommanagement spielen also Lagerung<br />
und Analyse der Haufwerks-Organisation, sowohl auf dem Recyclingplatz<br />
wie auch im freien Feld, eine enorme Rolle. Durch<br />
Filterfunktionen müssen schnell die Qualitäten und Standorte<br />
der Baustoffe gefunden werden, die bei einer Anfrage zur weiteren<br />
Verwendung benötigt werden.<br />
Hier gibt es nur eine Lösung: Die Verwaltung in einem zentralen<br />
Datenbanksystem, welches hybrid per WEB und Nativ<br />
arbeitet. Dazu gehört auch eine Rollenverteilung – wer darf<br />
anfragen, bearbeiten, oder Auskunft geben. Alles läuft zukünftig<br />
auf eine Internetplattform hinaus, die auf jegliche Verteilungsanfrage<br />
sofort darüber Auskunft erteilen kann, wo welcher<br />
Baustoff liegt, in welcher Qualität, in welchen Mengen und zu<br />
welchem Preis. Eine Softwarelösung, wie zum Beispiel die WDV<br />
2024 TEAM, stellt für alle Beteiligten Informationen zur Verfügung,<br />
mit denen eine optimale Verfolgung und Nachverfolgung<br />
der Massen gewährleistet werden kann.<br />
www.praxis-edv.de<br />
48 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Pfreundt<br />
Sinnvolle Weiterentwicklung der<br />
mobilen Wiegetechnik<br />
Das bekannte Pfreundt-Produktportfolio umfasst mobile<br />
Wiegelösungen passend für jeden Betriebsablauf und Maschinentyp,<br />
passend für viele Einsätze u. a. in der Gewinnungs-,<br />
Entsorgungs- und Recyclingindustrie. Seit ihrer Markteinführung<br />
2015 bildet die herstellerunabhängige Pfreundt-<br />
WK60-Wiegeelektronik mit Touch-Display das Herzstück der<br />
mobilen Wiegelösungen. Mit den Versionen WK60-XS, -Smart,<br />
-S und WK60 umfasst die WK60-Serie vier Wiegeelektronik-<br />
Versionen. Je nach Kundenanforderung wird über die Auswahl<br />
der entsprechenden WK60-Variante der Grundumfang der<br />
Waage bestimmt, zum Beispiel hinsichtlich der Eichfähigkeit.<br />
Durch optional hinzubuchbare Zusatzfunktionen, wie der Bereitstellung<br />
weiterer Schnittstellen, lässt sich die Wiegeelektronik<br />
auf individuelle Anforderungen und Betriebsabläufe<br />
abstimmen.<br />
Jetzt wurde die Elektronik grundlegend weiterentwickelt: Im<br />
Rahmen der Markteinführung der WK60 Easy Installation, der<br />
weiterentwickelten WK60-Serie, werden die Wiegeelektroniken<br />
seit März dieses Jahres vor Auslieferung im Werk des Südlohner<br />
Familienunternehmens auftragsgebunden vorkalibriert.<br />
Durch die Vorauswahl des Baumaschinenherstellers und -Modells<br />
werden sie dabei automatisch mit für die Montage und<br />
Justierung des Wiegesystems relevanten Maschinendaten befüllt.<br />
Dies vereinfacht und beschleunigt die Montage beim<br />
Kunden und ermöglicht unter bestimmten Bedingungen auf<br />
Kundenwunsch sogar den Selbsteinbau des Wiegesystems.<br />
Mit der WK60 Easy Installation richtet Pfreundt sein Produktportfolio<br />
stärker auch auf internationale Märkte aus. Vor allem<br />
für die internationalen Vertretungen, über die Pfreundt in<br />
weltweit mehr als 30 Märkten <strong>aktiv</strong> ist, ist diese Weiterentwicklung<br />
interessant.<br />
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Pfreundt hat seine WK60-Wiegeelektronik weiterentwickelt<br />
und damit den Montageaufwand erheblich reduziert.<br />
Foto: Pfreundt GmbH<br />
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für Steinert-Sensorsortiermaschinen. Als Mobile<br />
First-App konzipiert, erlaubt STEINERT.view einen schnellen<br />
Überblick über die wichtigsten Leistungsdaten von unterwegs<br />
aus. Gleichzeitig lassen sich jedoch auch komplexe Verfahrenstechniken<br />
visualisieren. Durch Filterfunktionen lassen sich<br />
einfach Bereiche identifizieren, die Probleme aufweisen oder<br />
Potenziale bieten. In enger Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />
und ausführlichen Tests ist mit STEINERT.view eine Monitoringlösung<br />
entstanden, die einsteigerfreundlich ist, aber auch<br />
fortgeschrittenen Nutzern und Nutzerinnen einen Mehrwert<br />
bietet. Dank Abwärtskompatibilität lässt sich diese neue Lösung<br />
in bestehende Anlagen einfügen und durch offene<br />
Schnittstellen entstehen neue Möglichkeiten. STEINERT.view<br />
ist als App im Google Play Store und Apple App Store und in<br />
allen gängigen Bildschirmgrößen für alle neuen Steinert-Sensorsortierer<br />
erhältlich. Für Maschinen ab dem Baujahr 2018<br />
gibt es eine Upgrade-Möglichkeit. Durch den schnellen Zugriff<br />
auf eine Vielzahl von Metriken können eine Vielzahl von Prozessen<br />
neu strukturiert werden. Der bisher alternativlose Gang<br />
durch die gesamte Anlage kann durch präzise Interventionen<br />
und eine effiziente Verteilung von Personal überwiegend<br />
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ersetzt werden. Pro<strong>aktiv</strong> können Probleme durch Veränderungen<br />
bei Metriken wie der Bandbelegung oder des Druckluftverbrauchs<br />
entgegengewirkt werden. So können notwendige<br />
Arbeiten besser eingeschätzt werden, durch den mobilen<br />
Zugriff lassen sich auch unmittelbar weitere Einsätze starten.<br />
Das reduziert Ausfallzeiten und steigert die Schnelligkeit und<br />
Mobilität. Auch bei Verbesserungen der Sortierperformance<br />
kann STEINERT.view unterstützen. Eine Veränderung der Korngrößenverteilung<br />
kann die Produktreinheit genauso beeinflussen<br />
wie die Materialverteilung. Die Gegenüberstellung von<br />
SOLL- und IST-Werten in einer Grafik offenbart unmittelbaren<br />
Handlungsbedarf. Auf diese Weise können die Daten zur Visualisierung<br />
der Wirksamkeit von Maßnahmen verwendet<br />
werden. Die gewonnenen Daten liefern jedoch nicht nur Rückschlüsse<br />
auf Steinert-Maschinen. Ändert sich beispielsweise<br />
die Materialzusammensetzung, kann dies Rückschlüsse auf die<br />
Effizienz eines vorgeschalteten Siebs oder der Qualität einer<br />
Charge bieten. So entsteht eine betriebliche Transparenz über<br />
die gesamte Anlage, um die betriebliche Leistung und Ressourcenoptimierung<br />
zu verbessern.<br />
STEINERT.view ist eine IoT-Plattform auf Basis internationaler<br />
Standards, deren App Performancedaten visualisiert. So<br />
findet die Übermittlung der Daten dabei immer verschlüsselt<br />
per TLS über den Protokollstandard MQTT statt und ruhende<br />
Daten sind 256-Bit-AES verschlüsselt. Als Clouddienstleister<br />
kommt dabei Microsoft Azure zum Einsatz. So kann sichergestellt<br />
werden, dass sensible Kundendaten nur so verwendet<br />
werden, wie es den Erwartungen entspricht. Zudem wurde<br />
STEINERT.view so konzipiert, dass keine Beeinflussung der<br />
Produktion oder der Arbeitssicherheit vor Ort möglich ist und<br />
mögliche Cyberattacken ins Leere laufen.<br />
www.steinert.de<br />
Die neue STEINERT.view in der<br />
mobilen Nutzung. Foto: Steinert<br />
50 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
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CREUSABRO 8000 //<br />
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Rototilt<br />
Sicherheitssystem SecureLock ab<br />
sofort serienmäßig<br />
Das Schnellwechsler-Sicherheitssystem SecureLock wird ab<br />
sofort in allen Schnellwechslern von Rototilt ab Werk serienmäßig<br />
verbaut. Bei QuickChange, Rototilts vollhydraulischem<br />
Schnellwechslersystem für Baggerschnellwechsler,<br />
Schwenkrotatoren und Anbaugeräte, wird dies bereits seit<br />
2020 umgesetzt.<br />
Bei der bauma 2013 stellte Rototilt das Schnellwechsler-<br />
Sicherheitssystem SecureLock vor: Die <strong>aktiv</strong>e Lösung reduziert<br />
die Gefährdung durch pendelnde und herabfallende Anbaugeräte,<br />
da sie den Einsatz nicht sicher gekoppelter Anbaugeräte<br />
verhindert. Hydraulik, Mechanik und Sensoren werden<br />
bei der zum Patent angemeldeten Lösung mit Audiosignalen<br />
und Informationen auf dem Display in der Kabine vereint.<br />
Dank kontinuierlicher Überwachung wird der Bediener im Falle<br />
eines Problems umgehend visuell und akustisch gewarnt.<br />
Mehr noch: Das System meldet sich sogar bei Verschleiß und<br />
damit einhergehendem Wartungsbedarf des Anbaugeräts und<br />
gewährleistet damit gleich nochmals höhere Sicherheit. Über<br />
die technischen Vorteile hinaus bietet SecureLock gute Sichtbarkeit<br />
auch bei 180 Grad verdrehtem Schwenkrotator, Verschmutzungen<br />
oder anderweitig blockierter Sicht auf den<br />
Wechsler. Perfekt geeignet ist die Schnellwechsler-Sicherheitslösung<br />
auch für Langstielbagger, da wechslermontierte Sichtanzeigen<br />
der kontinuierlichen Überwachung deutlich unterlegen<br />
sind.<br />
SecureLock wurde 2015 von der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt<br />
(SUVA) für den Schweizer Markt abgenommen,<br />
2019 mit dem German Innovation Award ausgezeichnet<br />
und wird von der BG Bau als besonders sicheres Schnellwechsler-Sicherheitssystem<br />
mit 50 Prozent des Kaufpreises, maximal<br />
1.800 Euro, gefördert.<br />
www.rototilt.de<br />
Konsequente<br />
Sicherheit: Rototilt<br />
stattet ab sofort<br />
alle selbst<br />
produzierten<br />
Schnellwechsler ab<br />
Werk serienmäßig<br />
mit SecureLock<br />
aus. Foto: Rototilt<br />
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Plastizität) im Einsatz<br />
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• Eine von der Dicke unabhängige gleichmäßige Durchhärtung<br />
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ohne Einschränkung der Verschleißbeständigkeit<br />
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geringe Eigenspannung<br />
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Software zur Optimierung des Betriebsablaufs in Sortieranlagen<br />
Die von Sutco kontinuierlich weiterentwickelte<br />
ProDIGIT-Software bietet<br />
den Betreibern von Sortieranlagen<br />
eine stoffstromoptimierte Abfallbehandlung<br />
und steigert so maßgeblich die Effizienz<br />
der verschiedenen Anlagenkomponenten.<br />
Die Software nutzt Daten aus<br />
der Materialdetektion sowie Prozessparameter.<br />
Ergänzend werden Daten des<br />
Sutco-Bunkermanagements verwendet.<br />
Dieses sorgt für einen vorausschauenden<br />
Bunkerabzug, um Überschneidungen<br />
beim Bunkerabzug zu vermeiden. Die<br />
Abschaltung der Sortieranlage wird verhindert<br />
sowie die Verfügbarkeit und der<br />
Durchsatz werden deutlich erhöht. Möglich<br />
wird dies aufgrund einer Simulation<br />
und einer intelligenten Priorisierung. Die<br />
Simulation sorgt darüber hinaus dafür,<br />
dass in den Bunkern die für gleichmäßige<br />
Ballen benötigte Materialmenge zum<br />
richtigen Zeitpunkt in die Ballenpresse<br />
abgezogen wird. Das Ergebnis sind Ballen<br />
mit gewünschten Gewichten und<br />
Längen – halbe Ballen gehören der Vergangenheit<br />
an. Durch die intelligente<br />
Priorisierung werden die Energieverbräuche<br />
des Bunker-Pressen-Systems optimiert,<br />
Betriebsstoffe gespart und die<br />
Maschinentechnik geschont. Das führt<br />
zu geringeren Wartungs- und Reparaturkosten.<br />
Über das dazugehörige Dashboard<br />
kann der Betreiber jederzeit die<br />
unterschiedlichsten Prozessparameter<br />
einsehen. Die Ermittlung dieser Betriebsdaten<br />
sichert eine hohe Transparenz, mit<br />
deren Hilfe Planungen in den Bereichen<br />
´Mengen, Energie, Personal und Logistik<br />
entsprechend abgestimmt werden können.<br />
Die Sutco-Software ProDIGIT wird<br />
schon heute erfolgreich in Anlagen eingesetzt<br />
und von der Sutco-eigenen FuE-<br />
Abteilung kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Weitere Features zur optimalen<br />
Betriebsunterstützung wie beispielsweise<br />
die Funktion zur Bestimmung optimaler,<br />
also dem tatsächlichen Verschleiß angepasster<br />
Wartungsintervalle befinden sich<br />
in der Entwicklung.<br />
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Mit seiner Betriebssoftware ProDIGIT<br />
optimiert die Sutco RecyclingTechnik<br />
GmbH den Markt für Sortier- und<br />
Aufbereitungsanlagen für die<br />
Recyclingwirtschaft. Foto: Sutco<br />
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52 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
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RECHT UND POLITIK<br />
§<br />
AUS DEN<br />
VERBÄNDEN<br />
BDSV<br />
Freier Stahlschrott-Handel: Existenziell für<br />
Stahl<strong>recycling</strong>branche<br />
Im Zusammenhang mit den Beratungen<br />
der Änderungsvorschläge zur Verordnung<br />
über die grenzüberschreitende Verbringung<br />
von Abfällen (VVA) im Umweltausschuss<br />
des EU-Parlaments (ENVI-Kommission)<br />
warnt die Bundesvereinigung<br />
Deutscher Stahl<strong>recycling</strong> und Entsorgungsunternehmen<br />
e. V. (BDSV) nochmals<br />
eindringlich davor, den freien und<br />
fairen Handel mit Rohstoffen aus dem<br />
Recycling, insbesondere Stahlschrott, zu<br />
behindern. Forderungen des europäischen<br />
Stahlverbands EUROFER, jüngst<br />
veröffentlicht in einer Pressemitteilung,<br />
für noch weitergehende Exporthemmnisse<br />
des Klimaschutzprodukts Stahlschrott<br />
weist sie mit aller Entschiedenheit zurück.<br />
Klimaschutz bedeutet freier<br />
Handel mit Stahlschrott<br />
Die EU ist eine der wenigen Wirtschaftsräume<br />
weltweit, in der Rohstoffe aus dem<br />
Recycling, die anstelle von Primärrohstoffen<br />
eingesetzt werden können und damit<br />
einen positiven Umwelteffekt, als Abfall<br />
eingestuft werden. Die Beibehaltung dieser<br />
systemischen Einordnung stellt per se<br />
eine massive Benachteiligung der europäischen<br />
Stahl<strong>recycling</strong>branche gegenüber<br />
weltweiten Marktteilnehmern dar<br />
und behindert den Übergang zu einer<br />
kreislauforientierten und klimaneutralen<br />
Wirtschaft in Europa und darüber hinaus.<br />
Derzeit übersteigt das Schrottaufkommen<br />
in der EU die Nachfrage der europäischen<br />
Stahlwerke. Die in das außereuropäische<br />
Ausland exportierten Stahlschrottmengen<br />
von 19 Mio. Tonnen im<br />
Jahr 2021 tragen dazu bei, dass auch in<br />
diesen Ländern durch die Substitution<br />
von Primärrohstoffen durch Sekundärrohstoffe<br />
Ressourcen, Energie und CO 2<br />
eingespart werden. Klimaschutz ist eine<br />
weltweite Herausforderung und macht<br />
nicht an den Grenzen der EU halt. Während<br />
die europäische Stahlindustrie weiterhin<br />
auch Rohstoffe aus dem Recycling<br />
aus Drittländern importiert, stellen die<br />
geplanten – und von der EUROFER darüber<br />
hinaus vorgeschlagenen – Exportrestriktionen<br />
eine nicht zu rechtfertigende<br />
Benachteiligung der europäischen Stahl<strong>recycling</strong>branche<br />
mit negativen Folgen<br />
für die gesamte europäische Stahlindustrie<br />
dar. Durch eine weitergehende Einschränkung<br />
würde der internationale<br />
Wettbewerb stark verzerrt und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der EU-Recyclingwirtschaft<br />
nachhaltig geschwächt. Im Recyclingkreislauf<br />
der EU befindliche Stoffmengen<br />
würden dann wegen der eintretenden<br />
Unwirtschaftlichkeit reduziert<br />
und die etwa 300.000 lokalen Arbeitsplätze<br />
innerhalb der EU konkret in ihrem<br />
Bestand gefährdet. Daher lehnt die BDSV<br />
diesen jüngsten, erkennbar protektionistisch<br />
motivierten Vorschlag der europäischen<br />
Stahlhersteller entschieden ab.<br />
Rohstoffe aus dem Recycling –<br />
und nicht behandelten Abfällen<br />
Die BDSV bekräftigt eindringlich ihre Forderung<br />
gegenüber der EU-Kommission<br />
und der ENVI-Kommission, endlich eine<br />
Unterscheidung zwischen direkt einsetzbaren,<br />
qualitätsgesicherten Rohstoffen<br />
aus dem Recycling und nicht behandelten<br />
Abfällen einzuführen. Die Verbringung<br />
solcher Recyclingrohstoffe, die<br />
keine Gefahr für die Umwelt darstellen<br />
und damit internationalen Qualitätsstandards<br />
entsprechen, muss daher in OECDund<br />
Nicht-OECD-Länder weiterhin möglich<br />
bleiben. Als Kriterien schlägt die<br />
BDSV das Durchlaufen einer abfallspezifischen<br />
Behandlung und die Einhaltung<br />
von Qualitätsspezifikationen der Industrie<br />
oder von Normen vor.<br />
www.bdsv.org<br />
54 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
RECHT UND POLITIK<br />
bvse<br />
Eine funktionierende textile Kreislaufwirtschaft kann gelingen!<br />
Genau dies ist der Eindruck aller Beteiligten<br />
des 9. Internationalen Alttextiltages<br />
Anfang Mai 20<strong>22</strong> in Amsterdam.<br />
Der Expertenkonsens der vortragenden<br />
Referenten aus den Bereichen der EU-<br />
Politik, Forschung und Technologie<br />
sowie der Hersteller lässt den Schluss zu,<br />
dass der ambitionierte Zeitplan des EU-<br />
Green-Deals und insbesondere der EU-<br />
Textil-Strategie eingehalten werden<br />
kann, wenn alle am Prozess beteiligten<br />
Akteure eng zusammenarbeiten und eine<br />
gemeinsame Linie finden. „Die aktuellen<br />
Vorgaben und Punkte der kürzlich veröffentlichten<br />
EU-Textil-Strategie finden<br />
grundsätzlich Zustimmung in der deutschen<br />
Textil<strong>recycling</strong>branche. Optimistisch<br />
lässt uns auch die wahrgenommene<br />
positive Haltung seitens der Hersteller zu<br />
diesen Plänen in die Zukunft blicken“,<br />
fasste Stefan Voigt, bvse-Vizepräsident<br />
und Vorsitzender des Fachverbandes<br />
Textil<strong>recycling</strong> seine Eindrücke der Tagung<br />
zusammen. „Die Textilrecycler<br />
kämpfen weiterhin mit Bergen von Alttextilien<br />
niedriger Qualität und immens<br />
steigenden Kosten. Eine Umsetzung der<br />
EU-Vorgaben unter Berücksichtigung der<br />
sozialen Komponenten und des angestrebten<br />
Einsatzes von Recyclingfasern in<br />
Neuware kann nur gelingen, wenn hier<br />
in Zusammenarbeit mit den Herstellern<br />
ein geeignetes Verantwortungskonzept<br />
der Hersteller gefunden wird, in dessen<br />
Struktur eine starke Beteiligung der Alttextilrecycler<br />
vorgesehen wird“, stellte<br />
Voigt deutlich klar. Als besonders interessant<br />
und informativ empfanden alle<br />
Teilnehmer die Vorträge der vier Referenten<br />
aus Forschung und Wissenschaft. „Es<br />
wird deutlich, dass diesem Bereich elementare<br />
Bedeutung an der Entwicklung<br />
einer zukunftsträchtigen textilen Kreislaufwirtschaft<br />
zukommt“, so Voigt, der<br />
hier zusammen mit den Teilnehmern den<br />
derzeitigen Stand der Forschung als lobenswert<br />
empfand.<br />
Stand bei Getrenntsammlungspflicht<br />
und EPR-Systemen<br />
Die Umsetzung der von der EU-Kommission<br />
eingeführten Getrenntsammlungspflicht<br />
ab 2025 ist möglicherweise<br />
nicht überall problemlos zu machen, ist<br />
sich Voigt sicher: „Mit den bestehenden,<br />
gut funktionierenden Sammel- und Sortiersystemen<br />
sind wir in Deutschland sehr<br />
gut aufgestellt. Sicher ist, dass die Einführung<br />
von EPR-Systemen durch die EU-<br />
Textilstrategie an Dominanz und Schnelligkeit<br />
gewinnen und in Zukunft ein<br />
vorherrschendes Thema sein wird.“ Wie<br />
die Gestaltung dieser Systeme aussehe,<br />
sei jedoch ungewiss. Die Arbeit an diesen<br />
Systemen stelle bereits seit einiger Zeit<br />
und auch in Zukunft einen Schwerpunkt<br />
in der Arbeit des Verbandes dar, erklärte<br />
Voigt auf Nachfrage. Auch die bvse-<br />
Rechtsrefentin Deliana Bungard machte<br />
hier die Vorstellung des Verbandes deutlich:<br />
„Unterschiedliche und bereits bei<br />
anderen Stoffströmen etablierte EPR-<br />
Systeme bergen sowohl Chancen als<br />
auch Risiken. Jetzt kommt es darauf an,<br />
mit den Entscheidungsträgern in der Politik<br />
ein auf die Textil<strong>recycling</strong>wirtschaft<br />
zugeschnittenes System zu entwickeln.“<br />
Eines sei jedoch gewiss: „Der bvse setzt<br />
sich dafür ein, dass es aus der Entsorgungswirtschaft<br />
sicher nur eine gemeinsame<br />
Stimme für einen Standard geben<br />
wird.“ Angesichts eines Tsunamis neuer<br />
Gesetze, Initiativen und Verordnungen,<br />
der aus dem europäischen Green Deal<br />
auf die Recyclingbranche zurollt, bestehe<br />
die Gefahr, dass die Zunahme regulatorischer<br />
Maßnahmen zu immer kleinteiligeren<br />
Gesetzen führe, die den Bürokratieaufwand<br />
weiter erhöhen. „Insgesamt<br />
nimmt die Gesetzgebung der Europäischen<br />
Union immer größeren und direkteren<br />
Einfluss auf die nationale Gesetzgebung<br />
der Mitgliedstaaten. Die Politik<br />
bleibt daher aufgefordert, die richtigen<br />
Instrumente und Anreize für einen Paradigmenwechsel<br />
im Textil<strong>recycling</strong> zu<br />
setzen“, so Bungard abschließend. Auch<br />
Julia Blees, Volljuristin und Policy Officer<br />
bei EuRIC bekräftigte in ihren Ausführungen<br />
zur EU-Textil-Strategie noch einmal,<br />
dass das Thema der Herstellerverantwortung<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
eines der vier wichtigsten<br />
Schlüsselthemen aus insgesamt 24 Maßnahmen<br />
des EU-Papiers sei. In der guten<br />
Zusammenarbeit mit dem europäischen<br />
Branchendachverband EuRIC werde man<br />
sich im Sinne guter Lösungen konstruktiv<br />
und schlagkräftig auf EU-Ebene einsetzen,<br />
so die anwesenden Vertreter beider<br />
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Materialumschlag<br />
CLEANsweep V-Concept ®<br />
Der Kehrbesen mit Kehrgut-Sammelfunktion<br />
Die CLEANsweep V-Concept® Kehrbesen<br />
überzeugen durch Kehrkraft, Kehrmenge<br />
und Kehreffizienz.<br />
Patentierte V-Concept® - Anordnung<br />
sorgt für Kehrgut-Sammelfunktion und<br />
bessere Kehrergebnisse!<br />
Bis zu 3-fache Kehrmenge gegenüber<br />
gerader Bauart<br />
70 % Zeitersparnis gegenüber gerader<br />
Bauart<br />
Massiver Verstärkungsrahmen als Anfahrund<br />
Verwindungsschutz<br />
CLEANsweep Hochleistungsbürsten mit<br />
800 km Standzeit!<br />
Randnahes Kehren durch patentierte<br />
Seiten-Sammelbesen<br />
CLEANline Reinigungstechnik<br />
Tel: +49 (0)2778 – 69645-0<br />
www.cleanline-reinigungstechnik.de<br />
Materialumschlag<br />
HWH Machines GmbH<br />
rmk@hwh-machines.com<br />
HWH – seit über 10 Jahren Ihr Spezialist für<br />
Umschlag- und Recycling-Technik<br />
Unser Schwerpunkt: An- und Verkauf von gebrauchten<br />
Umschlag- und Recyclingmaschinen<br />
• weltweit<br />
• herstellerunabhängig<br />
• jeden Alters und jeder Preisklasse<br />
• Aufbereitung auf Kundenwunsch<br />
Wollen auch Sie Ihre Gebrauchtmaschine verkaufen?<br />
Rufen Sie uns an!<br />
Rainer-Maria Kugler<br />
HWH Machines GmbH<br />
Tel. +49 171 2620 455<br />
rmk@hwh-machines.com<br />
Verschleiß u. Zubehör<br />
Abraservice GmbH<br />
www.abraservice.com<br />
Mit unserem modernen Maschinenpark und<br />
kompetenten Serviceleistungen<br />
realisieren wir Ihre Produktanforderungen von<br />
Halbzeugen bis hin zu fertigen Baugruppen.<br />
Selbstverständlich liefern wir Ihnen auch handelsübliche<br />
und kundenspezifische Blechformate<br />
und Rohrabmessungen aus unserem Produktprogramm.<br />
Zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001:2015<br />
Zertifzierter Schweißfachbetrieb nach<br />
DIN EN ISO 3834-3<br />
T. +49 (0)211 99550-0<br />
a.deutschland@abraservice.com<br />
Verschleiß u. Zubehör<br />
AZ-21 RA Abbruch & Baustoff-Recycling 02.indd 1 29.01.2021 09:19:04<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG<br />
www.hs-schoch.de<br />
Im Bereich des Baumaschinenzubehörs steht<br />
Ihnen mit der HS-Schoch Gruppe ein unschlagbarer<br />
Partner zur Seite. Wir entwickeln,<br />
produzieren und regenerieren Anbaugeräte wie<br />
Löffel, Schaufeln und Greifer für den Recycling-<br />
Bereich:<br />
• Hochkippschaufel<br />
• Sieblöffel<br />
• Container<br />
• Niederhalter-Schaufel<br />
• Sonderkonstruktionen<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG | Am Mühlweg 4 |<br />
73466 Lauchheim | 07363 9609-6<br />
bz-lauchheim@hs-schoch.de<br />
06869 Coswig | <strong>03</strong>4923 700-0<br />
bz-coswig@hs-schoch.de<br />
Verschleißschutz<br />
CRACO GmbH<br />
www.craco.de<br />
T. +49 (0)2662-9552-0<br />
info@craco.de<br />
CRACO – Ihr Spezialist für Verschleißteile<br />
Die Firma CRACO aus Atzelgift ist ein<br />
führender Anbieter von Verschleißschutzlösungen.<br />
Das Familienunternehmen wächst schon<br />
seit seiner Gründung vor 80 Jahren stetig und<br />
erweitert dabei ständig seine Möglichkeiten.<br />
Durch modernste Maschinen ist CRACO in der<br />
Lage effizient und wirtschaftlich ein enormes<br />
Produktspektrum zu fertigen. CRACO entwickelt<br />
Ihre Lösung. Den Fokus setzt man auf<br />
die Kostenreduzierung für den Kunden durch<br />
Optimierung der Verschleiß-Situation vor Ort.<br />
Hierfür steht ein flächendeckendes Netz an Außendienstlern<br />
zur Verfügung. Von der Entwicklung<br />
speziell angepasster Materialien über kundenindividuelle<br />
Konstruktionen mit modernster<br />
3-D-Software bis hin zur Auslieferung:<br />
CRACO entwickelt Ihre Lösung.<br />
Sie wollen einen Sonderdruck<br />
Ihres Berichtes aus einer<br />
Ausgabe „<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“?<br />
Gerne senden wir Ihnen ein Angebot zu!<br />
Josef-Herrmann-Str. 1-3 | D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlaggmbh.de | www.stein-verlaggmbh.de<br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 57
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 2/20<strong>22</strong><br />
TITELSTORY<br />
Sennebogen:<br />
Nächste Generation<br />
Teleskoplader<br />
VDMA<br />
Action auf der IFAT<br />
Brandschutz<br />
Versicherungsschutz?<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 3/2019 Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 4/2021<br />
TITELSTORY<br />
Fuchs MHL320 F:<br />
Kompaktes Kraftpaket<br />
mit Komfortkabine<br />
ON TOUR<br />
Coreum: Plattform mit<br />
neuen Ideen<br />
ON TOUR<br />
Span-Service: Holz- ein<br />
Rohstoff ohne Abfälle<br />
Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 5/2021<br />
TITELSTORY<br />
Sennebogen: Erster<br />
Hybrid-Umschlagbagger<br />
ON TOUR<br />
CDE: Das ist Recycling<br />
LÄNDERBERICHT<br />
Österreich & Schweiz:<br />
Charme und Präzision<br />
Zu guter Letzt<br />
Inserentenverzeichnis <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> Ausgabe 3/20<strong>22</strong><br />
Abraservice Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf 46<br />
Arjes GmbH, 36433 Leimbach 29<br />
B+W Gesellschaft für Innovative Produkte mbH, 46244 Bottrop 43<br />
RICHEL GROUP, 13810 Eygalieres, FRANKREICH 7<br />
RMS GmbH, 46485 Wesel 50<br />
UnionStahl GmbH, 47<strong>22</strong>9 Duisburg 51<br />
Backers Maschinenbau GmbH, 49767 Twist <br />
Titelseite<br />
Zandt cargo, 95643 Tirschenreuth 18<br />
Bertram Förderanlagen und Arbeitsbühnen GmbH, 30179 Hannover 6<br />
BETONBLOCK/Legobeton BV 1841 HA Stompetoren, NIEDERLANDE 41<br />
Zemmler Siebanlagen GmbH, 01983 Großräschen 46<br />
Zeppelin Baumaschinen GmbH, 85748 Garching 17<br />
EAG Einfach Aufbereiten GmbH, 01109 Dresden 44<br />
Emil Gisler AG 6462 Seedorf, SCHWEIZ <br />
U2<br />
Beilagen:<br />
HS-Schoch GmbH & Co. KG, 73466 Lauchheim 49<br />
HWH Machines GmbH, 75<strong>03</strong>8 Oberderdingen 35<br />
Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG<br />
99869 Pferdingsleben<br />
Jenz GmbH, 32469 Petershagen 55<br />
Jürgen Kölsch GmbH, 87751 Heimertingen 52<br />
Kleihues Betonbauteile GmbH & Co. KG, 48488 Emsbüren 45<br />
Kurz Aufbereitungsanlagen GmbH, 71292 Friolzheim 31<br />
Leiblein GmbH, 74736 Hardheim 6<br />
Liebherr-Hydraulikbagger GmbH, 88457 Kirchdorf/Iller 25<br />
Nebolex Umwelttechnik GmbH, 55481 Kirchberg/Hunsrück 18<br />
perma-tec GmbH, 97717 Euerdorf 27<br />
PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG,<br />
99869 Pferdingsleben 19<br />
Die ganze Welt des Recyclings – 6 x im Jahr – kostenlos!<br />
UMSCHLAGBAGGER<br />
DER SUPERLATIVE<br />
DIE NEUE G-SERIE<br />
MESSE-SPECIAL:<br />
&<br />
20 m<br />
≥ 47 t<br />
„<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“ ist für die Leser kostenfrei,<br />
d. h., die Zeitschrift wird breit gestreut.<br />
Dabei sind nicht nur Entscheider aus Technik<br />
und Wirtschaft die Zielgruppe; auch der<br />
Betriebsleiter und Maschinenführer werden<br />
ausdrücklich angesprochen.<br />
Jetzt kostenlos Probeheft oder<br />
Mediadaten anfordern unter:<br />
info@stein-verlagGmbh.de<br />
Schwerpunkte der Fachzeitschrift „<strong>recycling</strong><br />
<strong>aktiv</strong>“ sind Maschinen-Einsatzberichte, -Übersichten<br />
und -Vergleiche für den Umschlag und<br />
die Aufbereitung von<br />
■ Schrott/Metall<br />
■ Kunststoffen<br />
■ Papier/Pappe/<br />
Kartonagen<br />
■ Holz<br />
Josef-Herrmann-Str. 1 – 3 | D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlaggmbh.de | www.stein-verlagGmbh.de<br />
■ Abbruch/Baustoff-<br />
Recycling<br />
■ Ersatzbrennstoffen<br />
■ Bioabfällen<br />
■ Glas<br />
■ Altreifen<br />
58 <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong>
Impressum<br />
Chefredaktion:<br />
Helmut Strauß (hst)<br />
Tel., Fax: +49 6898 870592<br />
helmut.strauss@stein-verlagGmbH.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Min. Gabriela Schulz (gsz)<br />
Tel.: +49 171 5369629<br />
gabriela.schulz@stein-verlagGmbH.de<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe:<br />
J.P. Steiner (jps), Sylvie Felgueiras<br />
Korrektorat:<br />
Josef Mayer, mayerjosef2@t-online.de<br />
Layout/Herstellung:<br />
Michel Drexel, Petra Greb-Gaß<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-23<br />
michel.drexel@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Fax: +49 8364 984732<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenkoordination:<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-31<br />
iris.merkel@stein-verlagGmbh.de<br />
Anzeigenpreise:<br />
Preisliste Nr. 14 vom 01.01.20<strong>22</strong><br />
Vertriebskoordination:<br />
Iris Merkel<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-26<br />
iris.merkel@stein-verlagGmbH.de<br />
Herausgeber:<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH,<br />
Iffezheim<br />
Verlagsanschrift:<br />
Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />
Josef-Herrmann-Straße 1–3<br />
D-76473 Iffezheim<br />
Tel.: +49 7<strong>22</strong>9 606-0<br />
info@stein-verlagGmbH.de<br />
www.stein-verlagGmbH.de<br />
05.– 07.07.20<strong>22</strong><br />
19.– <strong>22</strong>.07.20<strong>22</strong><br />
05.– 06.10.20<strong>22</strong><br />
24.–30.10.20<strong>22</strong><br />
11.<strong>03</strong>.2023<br />
27.–29.04.2023<br />
23.–26.08.2023<br />
ZU GUTER LETZT<br />
Veranstaltungen<br />
International Automotive Recycling<br />
Congress IERC<br />
Basel<br />
www.icm.ch<br />
VDBUM-Großseminar<br />
Willingen Sauerland<br />
www.vdbum.de<br />
BDSV-Jahrestagung<br />
Darmstadt<br />
www.bdsv.org<br />
bauma<br />
33. Weltleitmesse für Bau-, Baustoff- und<br />
Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte<br />
München<br />
www.bauma.de<br />
Fachtagung Abbruch<br />
Berlin<br />
www.fachtagung-abbruch.de<br />
RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE<br />
Die Demonstrationsmessen:<br />
RecyclingAKTIV – Demonstrationsmesse für<br />
Entsorgung und Recycling<br />
TiefbauLIVE – Demonstrationsmesse für<br />
Straßen- und Tiefbau<br />
Karlsruhe<br />
www.<strong>recycling</strong>-<strong>aktiv</strong>.com<br />
STEINEXPO<br />
11. Internationale Demonstrationsmesse für die<br />
Roh- und Baustoff-Industrie<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden<br />
www.steinexpo.de<br />
Geschäftsleitung:<br />
Dr.-Ing. Friedhelm Rese<br />
Druck:<br />
W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG<br />
7<strong>03</strong>29 Stuttgart<br />
Erscheinungsweise:<br />
6 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />
1 (Februar), 2 (April), 3 (Juni),<br />
4 (August), 5 (Oktober), 6 (Dezember)<br />
Mit Namen des Verfassers gekennzeichnete<br />
Beiträge sind nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion. Die Redaktion übernimmt<br />
keine Haftung für un ver langt eingesandte<br />
Manuskripte. Sie behält sich die redak -<br />
tionelle Bearbeitung eingesandter Manu -<br />
s kripte und Leserbriefe ausdrücklich vor.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
Geneh migung des Verlages.<br />
Alle Rechte © Stein-Verlag Baden-Baden<br />
GmbH, Iffezheim, 20<strong>22</strong> (14. Jahrgang),<br />
ISBN 978-3-941643-00-0<br />
Bitte informieren Sie sich über die aktuellen Termine<br />
direkt beim Veranstalter!<br />
4/20<strong>22</strong><br />
Ihre Ansprechpartnerin für die gezielte<br />
Werbung in „<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong>“:<br />
Susanne Grimm-Fasching<br />
Tel.: +49 8364 986079<br />
Mobil: +49 162 9094328<br />
susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />
Anzeigenschluss: 26.07.20<strong>22</strong><br />
Erscheinungstermin: 26.08.20<strong>22</strong><br />
<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> 3/20<strong>22</strong> 59
Special<br />
23. bis 26. August<br />
Homberg/Nieder-Ofleiden, Deutschland<br />
Tel. + 49 7<strong>22</strong>9 606-29, info@geoplangmbh.de<br />
www.steinexpo.de