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BeWL Heft 12 - Departement BWL - Universität Bern

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20 <strong>BeWL</strong> <strong>12</strong>/2009 Praxis<br />

Rasenschach – mein Onlineshop<br />

Das Wagnis Selbständigkeit während des<br />

Studiums ist oft nicht einfach und vieles will<br />

gelernt sein. Doch es lohnt sich allemal.<br />

Von Roger Ambühl<br />

Meine Noten sind selten die Besten gewesen. Was<br />

auch nicht weiter verwunderlich ist, da sie für mich<br />

während des Studiums nie im Zentrum standen.<br />

Lernen ist nicht nur reines Büffeln und Modelle aus -<br />

wendig lernen. Lernen ist auch in der Theorie<br />

Gelerntes in die Praxis umsetzen und reale Auswirkungen<br />

der Entscheide hautnah miterleben. Aus<br />

diesem Grund habe ich mich entschlossen, während<br />

meines Betriebswirtschaftsstudiums eine kleine<br />

Einzelfirma zu gründen und Teil eines Marktes zu<br />

sein, statt nur darüber zu lesen.<br />

Fehlt es Betriebswirten an originellen Ideen?<br />

Doch was wollte ich machen, was verkaufen? Es ist<br />

nicht einfach, an gute Ideen zu kommen. Betriebswirten<br />

können eigentlich nichts Spezielles, Innovatives.<br />

Optimal wäre es wohl, das betriebswirtschaftliche<br />

mit dem naturwissenschaftlichen Wissen<br />

zu kombinieren. Mangels naturwissenschaftlichem<br />

Partner und bahnbrechender Idee habe ich mich<br />

dazu entschlossen, etwas zu tun, was auch einem<br />

Betriebswirtschafter alleine zugemutet werden<br />

kann: Einkauf und Verkauf.<br />

Durch meine Fussball-Affinität war mir auch das<br />

Thema schnell klar: ich wollte einen Onlineshop<br />

mit Produkten für Fussballfans eröffnen. So begann<br />

ich, Produkte mit Fussball-Bezug zu suchen und,<br />

auf einem mit Hilfe eines Softwareingenieurs entwickelten<br />

Onlineshops, zu verkaufen. Dieser Verkaufskanal<br />

eignet sich wunderbar für solch kleine<br />

betriebswirtschaftliche Projekte, da kaum Kosten<br />

damit verbunden sind und beliebig mit Sonderangeboten,<br />

Rabatten und Bildern jongliert werden<br />

kann.<br />

Gelerntes aus der Vorlesung in die Praxis<br />

umsetzen<br />

Lieferanten aus Holland, Deutschland und der<br />

Schweiz liefern mir Retrotrikots, bedruckte T-Shirts,<br />

Bücher und CDs zum Thema Fussball. Bewusst<br />

habe ich mir kleine, innovative Unternehmen als<br />

Lieferanten ausgesucht, um mich von grossen<br />

Unternehmen abzugrenzen. Ich habe begonnen,<br />

mich mit der operationellen Seite von Marketing,<br />

Buchhaltung, Import und vor allem E-Commerce zu<br />

beschäftigen. Mittels meines kleinen Unter nehmens<br />

konnte ich vielfältige Erfahrungen sammeln und<br />

mich in das spezielle Umfeld des Onlinehandels<br />

einarbeiten. Mein kleines «Testlabor» eignet sich<br />

wunderbar, um theoretisch Gelerntes in die Praxis<br />

umzusetzen. Meine begrenzten Ressourcen musste<br />

ich dabei möglichst gut einsetzen. Neben Studium<br />

und 30 Prozent-Stelle im Büro eines grossen <strong>Bern</strong>er<br />

Spitals blieb mir nicht viel Zeit, um mein Projekt<br />

voranzutreiben. Deshalb war es wichtig, mich auf<br />

das Wesentliche zu konzentrieren: Möglichst viel<br />

verkaufen und den Shop am Leben erhalten, beziehungsweise<br />

ausbauen.<br />

Der Verkauf lief schleppend an<br />

Der Beginn meiner Selbständigkeit verlief jedoch<br />

nicht so reibungslos wie ich mir das vorgestellt<br />

hatte. Der Verkauf lief nur schleppend an und ich<br />

dachte schon wieder ans Aufhören. War die Idee<br />

eines Fussballshops wirklich so schlecht? Weiter<br />

musste ich erfahren, dass es nicht ganz e infach ist,<br />

am Markt zu bestehen. Eine gute Marketingstrategie<br />

zu entwickeln und mit wenig Geld umzusetzen,<br />

ist äusserst schwierig. Und woher sollte ich wissen,

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