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BeWL Heft 12 - Departement BWL - Universität Bern

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28 <strong>BeWL</strong> <strong>12</strong>/2009 Studium<br />

G' Day Mate! – Mein Auslandsemester in Sydney<br />

Aller Anfang ist schwer – auch im Falle von Sydney, der Geburtsstätte der europäischen Besiedlung<br />

Australiens. Als der Englische Captain Arthur Phillip am 18. Januar 1788 den Naturhafen Port<br />

Jackson als die geeignetste Stelle zum Ankern für die «First Fleet» befand, verliessen mit ihm<br />

etwa 800 Sträflinge aus England die Schiffe und gründeten die Ansiedlung Sydney. Nach Hungers -<br />

nöten, Krankheiten und gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den Aboriginals kamen 1793<br />

die ersten freien Siedler nach Sydney. Zu dieser freiwilligen Sorte von Einreisenden gehöre nun auch<br />

ich – wenn auch ein paar Jahrzehnte später. Von Mathias Haller<br />

Bereits vor rund sechs Jahren,<br />

also im 2003, besuchte ich diese<br />

faszinierende Stadt im Rahmen<br />

einer grösseren Reise durch Asien,<br />

Australien und Neuseeland. Ein<br />

Gefühl sagte mir damals, dass<br />

ich irgend einmal für längere Zeit<br />

zurück kommen werde. Und<br />

ich sollte mich nicht getäuscht<br />

haben!<br />

Im Rahmen eines Austausch-<br />

Semesters an der University of<br />

Technology in Sydney (UTS) hatte<br />

ich die Chance, diese andere<br />

Welt besser kennen zu lernen.<br />

Reiseführer beschreiben die 4.2<br />

Millionen-Metropole oft als eine<br />

der schönsten Städte der Welt,<br />

und ich kann dies nur bestätigen.<br />

Eine gemütliche Hafenregion,<br />

eine atemberaubende Hafenbrücke<br />

– von den Einheimischen<br />

liebevoll Kleiderbügel genannt –,<br />

das Opera House und die Skyline<br />

sind weltberühmt. Die Atmosphäre<br />

ist weltoffen und dynamisch.<br />

Eine Mischung also, die<br />

meiner Zeit hier in Sydney einen<br />

einzigartigen Rahmen gab.<br />

Entrepreneurship in<br />

Australien<br />

Während meiner Austauschzeit<br />

an der UTS besuchte ich ausschliesslich<br />

Postgrade –, also Mas -<br />

ter Veranstaltungen, im Bereich<br />

Betriebswirtschaft. Das Angebot<br />

ist riesig: von Datenbank-Architektur<br />

über Sport-Management<br />

bis zum Event-Creation Workshop.<br />

Wer die Wahl hat, hat die<br />

Qual – entsprechend schwierig<br />

war die Selektion im Vorfeld meines<br />

Aufenthaltes via Webseite.<br />

Doch ich hatte es gut getroffen –<br />

vor allem die Vorlesung «Innovation<br />

& Entrepreneurship» erwei-<br />

terte meinen Horizont. Auf den<br />

ersten Blick eher unglücklich eingeplant,<br />

am späten Freitagabend<br />

von 18–21 Uhr, führte dies bereits<br />

zu einer natürlichen Auslese.<br />

Nur sehr interessierte Studieren de<br />

besuchten die Veranstaltung<br />

und entsprechend motiviert war<br />

die Atmosphäre. Rund 70 Prozent<br />

der Teilnehmenden hatten<br />

Wurzeln ausserhalb Australiens,<br />

was bei der UTS guter Durchschnitt<br />

ist. Der erhoffte, positive<br />

Einfluss auf meinen Englisch-<br />

Akzent blieb damit leider aus,<br />

jedoch wurde dies durch all die<br />

spannenden internationalen Kontakte<br />

bei weitem wettgemacht.<br />

Vor allem die zweiwöchentlichen<br />

«Microtrends»-Übungen sprengten<br />

meine bisherige Vorstellung<br />

einer universitären Bildung.<br />

Das Buch von Mark J. Penn beschreibt<br />

die kleinen, oft unbeachteten<br />

Kräfte, welche unsere<br />

heutige Gesellschaft verändern.<br />

Beispielsweise in den Bereichen<br />

Arbeitsleben, Ernährung, Sexualität<br />

oder Investitionen. In kleinen<br />

Gruppen, inspiriert durch das<br />

entsprechende Kapitel, überlegten<br />

wir uns während einer Stunde<br />

neue Business-Möglichkeiten.<br />

Anschliessend wurden diese Ideen<br />

der gesamten Klasse unter mehr<br />

oder weniger grossem Applaus<br />

vorgestellt. Präsentationszeit pro<br />

Gruppe war genau drei Minuten –<br />

ähnlich einem «Pitch» bei einer<br />

professionellen Veranstaltung eines<br />

Venture Kapitalisten. Ich glaube,<br />

diese Vorlesung hat bei mir<br />

einen bleibenden «Entrepreneur»-<br />

Eindruck hinterlassen. Ich hoffe<br />

fest, dass mir diese innovative<br />

Art der Problemlösung über den<br />

Aufenthalt in Australien hinaus<br />

erhalten bleiben wird.

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