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BeWL Heft 12 - Departement BWL - Universität Bern

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24 <strong>BeWL</strong> <strong>12</strong>/2009 Studium<br />

Neufokussierung von Prof. Dr. Knolmayer,<br />

ehemaliger Direktor am Institut für Wirtschaftsinformatik<br />

Prof. Gerhard Knolmayer hat Anfang Februar 2009 seinen<br />

Beschäftigungsgrad am Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI)<br />

auf 30 % reduziert. Er erklärt im Interview die Hintergründe<br />

dieser ungewöhnlichen Entscheidung, was ihn 1988 nach <strong>Bern</strong><br />

geführt hat und wie die Organisation am IWI in Zukunft<br />

aussehen wird. Von Lukas Müller<br />

Nach Abschluss Ihres Doktoratsstudiums<br />

waren Sie für<br />

<strong>Universität</strong>en in Österreich,<br />

Deutschland und Schweden<br />

tätig. Was hat Sie 1988 nach<br />

<strong>Bern</strong> geführt?<br />

Die guten Arbeitsbedingungen<br />

an der <strong>Universität</strong> Wien haben<br />

es mir ermöglicht, mich im Alter<br />

von 30 Jahren zu habilitieren.<br />

Kurz darauf wurde ich ordentlicher<br />

Professor für Produktionswirtschaft<br />

an der <strong>Universität</strong><br />

Kiel. Ein Wechsel nach <strong>Bern</strong> war<br />

aus mehreren Gründen attraktiv:<br />

Die Professur am IWI erlaubte<br />

es, mich stärker auf die informationstechnischen<br />

Entwicklungen<br />

und die damit verbundenen<br />

Organisationsfragen zu konzentrieren.<br />

Zudem hatte sich das<br />

fünf Jahre zuvor neu gegründete<br />

Ins titut erfolgreich etabliert, die<br />

Rechnerausstattung war vorbildlich<br />

und die schlank organisierte<br />

<strong>Universität</strong>sverwaltung versprach<br />

gute Arbeitsbedingungen. Als<br />

Österreicher fühlte ich mich ausserdem<br />

von der hiesigen Mentalität,<br />

dem zwischenmenschlichen<br />

Umgang, aber auch von den<br />

Schönheiten des Alpenraums<br />

sehr angesprochen.<br />

Letzten Februar haben Sie<br />

Ihren Beschäftigungsgrad am<br />

IWI reduziert. Aus welchen<br />

Gründen haben Sie sich dafür<br />

entschieden?<br />

Bereits im Alter von 22 Jahren<br />

wurde ich mit Lehraufträgen<br />

betraut. Ordentlicher Professor<br />

bin ich seit 30 Jahren. Mit den<br />

von mir initiierten Arbeitskreisen<br />

haben wir einen nicht unerheblichen<br />

Beitrag zur Lösung des<br />

Jahr-2000-Problems geleistet. Im<br />

Jahre 2005 wurde ich von der<br />

Gesellschaft für Informatik zum<br />

Fellow ernannt und das vor<br />

wenigen Monaten veröffentlichte<br />

Handelsblatt-Ranking hat mich<br />

unter die führenden Vertreter<br />

des Faches <strong>BWL</strong> und als besten<br />

in der Schweiz tätigen Professor<br />

für Wirtschaftsinformatik<br />

platziert. In aller Bescheidenheit<br />

glaube ich, einiges erreicht zu<br />

haben.<br />

Die Veränderungen im <strong>Universität</strong>sleben,<br />

aber auch der durch<br />

die Web-Technologien entstandene<br />

Information Overload machen<br />

es immer schwieriger, Zeit für<br />

innovative Ideen zu finden, die<br />

Gedanken sinnvoll zu ordnen und<br />

konzeptionell einzubetten. All<br />

dies mag zum Wunsch nach einer<br />

Neufokussierung beigetragen<br />

haben. Ich bin sehr dankbar, dass<br />

Fakultät, <strong>Universität</strong>sleitung und<br />

Erziehungsdirektion meinen Antrag<br />

auf Reduktion des Beschäftigungsgrades<br />

unterstützt haben.<br />

Wie sieht die Arbeitsteilung<br />

nach der Neuanstellung von<br />

Prof. Dr. Dibbern am IWI aus?<br />

Mein Lehrstuhl konnte erfreulicherweise<br />

zum 1. Juni 2009 fast<br />

nahtlos wiederbesetzt werden.<br />

Ganz besonders freue ich mich<br />

darüber, dass es gelungen ist,<br />

mit Jens Dibbern einen sehr angesehenen<br />

Vertreter der jungen<br />

Generation der Wirtschaftsinformatiker<br />

für <strong>Bern</strong> zu gewinnen,<br />

der beispielsweise auf dem Ge -<br />

biet des Outsourcings, mit dem<br />

ich mich seit fast zwei Jahrzehnten<br />

immer wieder beschäftigt<br />

habe, wesentliche Arbeiten<br />

vorgelegt hat und mit dem ich für<br />

die kommenden Jahre eine produktive<br />

Zusammenarbeit erhoffe.<br />

Ich selbst gehe heute mit neu<br />

gewonnenem Elan ans Institut, wo<br />

es natürlich nicht bei den rund<br />

50 Arbeitsstunden pro Monat<br />

bleibt. Nun habe ich aber mehr<br />

Zeit für meine breit ausgelegten<br />

Hobbys, die von sportlicher Betätigung<br />

in den Bergen bis zur Beschäftigung<br />

mit den romanischen<br />

Kirchen Spaniens reichen. Und<br />

ich geniesse das Privileg, die Entwicklungen<br />

im <strong>Departement</strong> und<br />

der Fakultät mit einem gewissen<br />

Abstand wahrnehmen zu können.<br />

<strong>BeWL</strong> dankt Prof. Gerhard<br />

Knolmayer für das Gespräch und<br />

wünscht ihm eine weiterhin erfolgreiche<br />

Arbeit zum Nutzen der<br />

Uni <strong>Bern</strong>.

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