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14. Juli 2022 KOMMUNALES

n 7

Große Herausforderung, straffer Zeitplan

Ein Klimaschutzkonzept für Rastede unter breiter Beteiligung von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu erstellen – das

ist die Aufgabe von Klimaschutzmanagerin Evelyn Brudler. Im Ausschuss für Klima- und Umweltschutz stellte sie das Projekt

öffentlich vor.

Von Britta Lübbers | Es ist

ein ambitioniertes Vorhaben:

Im Februar hat Evelyn Brudler

ihre zunächst auf zwei Jahre

befristete Stelle angetreten

(wir berichteten), in nicht ganz

einem Jahr muss das Konzept

stehen. Auf dem Weg dahin

wird es Erhebungen, Analysen,

Maßnahmen und die Beteiligung

der Öffentlichkeit geben.

„Es ist ein extrem straffer

Arbeitsplan“, sagte Brudler im

Fachausschuss, wo sie ihre Aufgabe

vorstellte. Und sie zitierte

einen Kollegen, der diesen Job

mit „einer kleinen Masterarbeit“

verglichen hatte. Dass ihr

der Auftrag gelingt, daran ließ

sie indes keinen Zweifel.

Hintergrund der neuen Verwaltungsstelle

ist das Klimaschutzgesetz

der Bundesregierung,

das die Treibhausneutralität

bis 2045 festschreibt und

dazu auch die Kommunen in

die Pflicht nimmt. Bereits 2030

sollen die Emissionen deutschlandweit

um 65 Prozent gegenüber

1990 gesenkt werden.

Der Staat verpflichtet sich,

ökologisch vorzubeugen, damit

es in Zukunft nicht zu unverhältnismäßigen

Folgen vor allem

für die jüngere Generation

kommt. Das klingt gut, aber

Brudler zeigte sich realistisch.

„Der Pfad, auf dem Deutschland

sich derzeit befindet, ist

schwach.“ Um die selbstgestellten

Ziele zu erreichen, müsse

mehr getan werden. Auch auf

Rastede, das bereits 2040 klimaneutral

sein will, kommen

erhebliche Anstrengungen zu.

Zurzeit ist Evelyn Brudler vor

allem mit der Erhebung von

Daten zum Energieverbrauch

beschäftigt. Zum Klimaschutzmanagement

zählen aber auch

ein Maßnahmenkatalog, die

fachgebietsübergreifende Planung

und die Etablierung eines

Verstetigungskonzepts. Betroffen

sind nahezu alle kommunalen

Bereiche, von der Bauleit-

über die Verkehrsplanung

bis hin zur Strom- und Wärmeversorgung.

Pflichtfelder

sind u.a. die Liegenschaften,

das Flächenmanagement, Abwasser

und Abfall, erneuerbare

Energien sowie die Mobilität.

„Ich bin die Organisatorin für

den Prozess, ich setze die Maßnahmen

nicht um“, unterstrich

Brudler. Es ist die Gemeinde,

die handelt.

Die noch zu gründende Lenkungsgruppe,

die sich aus einer

breiten Öffentlichkeit zusammensetzt,

berät und empfiehlt

die vorgelegten Maßnahmen

aus der sogenannten Akteursbeteiligung.

Akteurinnen und

Akteure engagieren sich hier

z.B. in Workshops oder in einem

Jugendklimagipfel. Die

Auftaktveranstaltung findet am

31. August statt.

Diversität erwünscht

„Werden bereits jetzt Maßnahmen

und Ideen berücksichtigt?“,

wollte Rüdiger Kramer

(SPD) wissen. „Auf jeden

Fall, Maßnahmen sind immer

willkommen und gehen in die

Planung ein“, erwiderte Evelyn

Brudler. Dieter Ahlers (CDU)

erfragte die Höhe von Fördermitteln.

„Es gibt immer mehr

Gesetze, die die Kommunen

drücken und drängen, aktiv zu

Auch die E-Mobilität ist Thema für ein Klimaschutzkonzept | Foto:

Kapels

werden“, antwortete Brudler.

Aber auch die Möglichkeiten

der Förderung würden ausgeweitet.

So gebe es Förderlinien,

bei denen die finanzielle Unterstützung

kumuliert werden

kann. Da seien schon mal 70

Prozent möglich.

Monika Sager-Gertje (SPD)

fragte nach der Lenkungsgruppe.

Die setze sich aus der

„Gemeindegesellschaft“ zusammen,

antwortete Brudler.

Ziel sei eine konstruktive,

aber auch kritische Diskussion.

Konkreter wurde der Erste Gemeinderat

Günther Henkel.

„Sowohl für die Akteursbeteiligung

als auch für die Lenkungsgruppe

gilt: Es sollen

nicht nur die mitmachen, die

beim Klimaschutz sofort ,Hurra‘

schreien.“ Auch jene, die sagten:

,Ihr schießt übers Ziel hinaus‘,

seien willkommen. „Wir

brauchen Diversität“, betonte

Henkel.

Einhellig fiel das Lob für

Evelyn Brudlers Präsentation

aus. „Hut ab vor Ihrer Arbeit“,

brachte es Sabine Eyting (Grüne)

auf den Punkt.

„Das Thema scheint zunächst

abstrakt, aber es steht und fällt

mit der Akteursbeteiligung“,

befand Dirk von Essen (CDU).

Wichtig sei, eine breite Mehrheit

abzubilden.

„In einer ländlich geprägten

Gemeinde kann man

Klimaschutz nur mit der Landwirtschaft

nach vorne bringen“,

gab Christian Meyer-Hullmann

(FDP) zu bedenken. „Es

gibt aber keine Alternativen

dazu, mit den Ressourcen schonend

umzugehen“, fügte er hinzu.

n

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