KölnerLeben August/September 2022
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Unten gerne ohne – Barfuß gehen für gesunde Füße √ Leben in Köln: Lebensadern - unter dem Asphalt √ Leben in Köln: Kultur – Riehler Skulpturenpark
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Leben in Köln 13<br />
die in die Rentenkasse eingezahlt und dennoch zu<br />
wenig Geld für wichtige Dinge des Lebens haben.<br />
Weitere Voraussetzungen: Man muss mindestens<br />
55 Jahre alt sein, in Deutschland gearbeitet und in<br />
die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben und als<br />
Alleinstehender nicht mehr als 960 Euro monatlich<br />
an Einkünften haben, egal ob Erwerbsminderungs-,<br />
Erwerbsunfähigkeits-, Witwenrente oder Rente mit<br />
aufstockender Grundsicherung. Zwar deckt die<br />
Grundsicherung alle Bedarfe des täglichen Lebens<br />
ab, aber oft reicht es nicht für unvorhergesehene<br />
Be schaffungen oder eine kleine Leckerei.<br />
Keine falsche Scham<br />
Auch Sieglinde S. hat Unterstützung für notwendige<br />
Anschaffungen und als Soforthilfe zum Leben<br />
erhalten. „Mir fiel es nicht leicht, über meine Situation<br />
zu sprechen“, sagt sie. Mit ihren offenen Worten<br />
möchte sie nun aber anderen Mut machen, den<br />
„Bittsteller-Gedanken“ hintenanzustellen.<br />
Das Unterstützungsangebot des Vereins ist vielfältig.<br />
Da geht es zum einen um die Finanzierung von<br />
Zuzahlungen zu Brillen, Medikamenten oder Zahnbehandlungen,<br />
die von den Krankenkassen nicht<br />
übernommen werden. Oder um die Anschaffung<br />
von Möbeln und Haushaltsgeräten, die für ein eigenständiges<br />
Leben notwendig sind. Die Übernahme<br />
der Kosten für Bus- oder Bahnfahrkarten ist ebenso<br />
möglich wie die Stromrechnungsnachzahlung.<br />
Außerdem gibt es Projekte wie die Obst- und Ge-<br />
müseboxen, die auf Wunsch alle zwei Wochen bis<br />
an die Wohnungstür geliefert werden und so den<br />
älteren Menschen den Gang zur Tafel ersparen sollen.<br />
Oder die Patenschaften: Da werden 38 Euro im<br />
Monat vom Verein zur freien Verfügung als Dauerauftrag<br />
auf das Konto der Rentnerin oder des Rentners<br />
überwiesen. Damit lässt sich vielleicht mal ein Eis<br />
kaufen, ein paar Blumen oder ein kleines Geburtstagsgeschenk<br />
für die Enkelkinder.<br />
Daneben vermittelt der Verein Alltagshilfen, etwa<br />
eine Begleitung bei Einkäufen, Spaziergängen, Behördengängen<br />
und Arztbesuchen. Veranstaltungen<br />
und Ausflüge sollen der Einsamkeit im Alter aktiv<br />
entgegenwirken. So gibt es alle zwei Wochen einen<br />
Kaffeeklatsch in einem Kölner Innenstadt-Café.<br />
Große Spendenbereitschaft<br />
Wie schafft der Verein das alles? „Wir finanzieren<br />
uns über Spenden von Stiftungen, Unternehmen<br />
und Privatleuten“, erläutert Bisping – „pro Monat<br />
geben wir bis zu 60.000 Euro aus.“ Dazu kann der<br />
Verein auf viele ehrenamtliche Helfer bauen, die<br />
die Aktivitäten begleiten. Einer von ihnen ist Christopher<br />
Weißenberg. Der junge Mann, mit 17 Jahren<br />
schon Jura-Student, engagiert sich seit 2020 im<br />
Kölner Büro. Seine Großeltern waren ihm sehr<br />
wichtig, erzählt er. Das hat ihn wie auch Sandra<br />
Bisping geprägt. Beim Einsatz für den Verein nimmt<br />
er das Gefühl mit, „tatsächlich etwas bewirken zu<br />
können“.<br />
ree<br />
INFORMATIONEN<br />
Ein Herz für Rentner e. V.<br />
Büro NRW am Rudolfplatz, Ring Colonnaden,<br />
Richard-Wagner-Str. 13–17, 50674 Köln<br />
Tel. 0221 / 650 78 656<br />
E-Mail: nrw@einherzfuerrentner.de<br />
www.einherzfuerrentner.de<br />
Grundsicherung im Alter und<br />
bei Erwerbsminderung<br />
Die Grundsicherung sichert den Lebensunterhalt<br />
im Alter und bei dauerhafter Erwerbsminderung.<br />
Die Höhe der Leistung ist abhängig von<br />
Einkommen, Vermögen und den individuellen<br />
Belastungen.<br />
Wenn die Rente den Lebensunterhalt nicht<br />
deckt, sollte ein Anspruch auf diese Leistung<br />
überprüft werden. Persönliche Beratung und<br />
Antragstellung nach Terminvereinbarung in der<br />
Außenstelle des Amtes für Soziales, Arbeit und<br />
Senioren im Bezirksrathaus des Wohnortes.<br />
Tel. 221-0, www.stadt-koeln.de<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 4 | 22