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KölnerLeben August/September 2022

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Leben in Köln<br />

Heizkörpern seine Wärme ab. Danach wird es zurück<br />

an das Heizkraftwerk geleitet. Dann beginnt der<br />

Kreislauf von neuem.<br />

U-Bahn mit Hürden<br />

Nicht nur Wärme, sondern auch Fahrgäste der Kölner<br />

Verkehrs-Betriebe (KVB) werden unterirdisch von A<br />

nach B gebracht. Allerdings werden sie nicht in einer<br />

reinen U-Bahn befördert. Man setzte von Anfang an<br />

auf eine Stadtbahn, die sowohl unterirdisch als auch<br />

oberirdisch verläuft. Der erste unterirdische Stadtbahnabschnitt<br />

wurde am 11. Oktober 1968 eröffnet<br />

und verband mit rund 1,4 Kilometern Länge die Stationen<br />

„Dom/Hauptbahnhof“ und „Appellhofplatz/<br />

Breite Straße“. Dabei war und ist der U-Bahn-Bau im<br />

dicht besiedelten Köln eine große Herausforderung.<br />

Damit die Baugrube trocken blieb, musste früher<br />

das Grundwasser abgesenkt werden – ökologisch<br />

bedenklich und kostspielig. Dazu kamen durch die<br />

offene Bauweise Auswirkungen auf den Straßenverkehr.<br />

Deswegen hieß es später „Deckel drauf“ – es<br />

wurde eine Tunneldecke betoniert. Unter ihr konnte<br />

weiter gebaut werden, während darüber der Verkehr<br />

rollte. Doch mit den Jahren entwickelte sich die Technik<br />

weiter. 1991 wurde erstmals bei der U-Bahn-<br />

Haltestelle am Wiener Platz in Mülheim der sogenannte<br />

„Schildvortrieb“ eingesetzt. Dabei gräbt eine<br />

riesige Tunnelbohrmaschine mit einem Bohrer, dem<br />

„Schild“, unterirdisch die Röhre. Er ist eine rotierende,<br />

mit Meißeln und Schälmessern bestückte Scheibe.<br />

Das Erdreich wird über Rohre nach hinten aus dem<br />

Tunnel befördert. Der Clou bei der Bauweise: Hinter<br />

dem Schild wird der Tunnel direkt Stück für Stück<br />

mit Stahlbetonfertigteilen ausgekleidet. Doch bei al -<br />

Der Fernwärmetunnel verbindet die Leitungsnetze zwischen den<br />

ler Technik, vor Fehlern ist man nicht gefeit. Beim<br />

Bau der Nord-Süd-Stadtbahn kam es am 3. März<br />

2009 am Waidmarkt zur Katastrophe: Durch Baufehler<br />

brachen große Mengen an Wasser und Erdreich<br />

in die Baugrube ein. Zwei Menschen starben<br />

beim Einsturz eines Wohngebäudes, das Historische<br />

Stadtarchiv versank in einem riesigen Loch.<br />

Ebenfalls ein Problem bei Arbeiten im Untergrund:<br />

die Spuren von 2.000 Jahren Besiedlung, da die Tras-<br />

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<strong>KölnerLeben</strong> Heft 4 | 22

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