KölnerLeben August/September 2022
Gut informiert älter werden! √ Leben in Köln: Unten gerne ohne – Barfuß gehen für gesunde Füße √ Leben in Köln: Lebensadern - unter dem Asphalt √ Leben in Köln: Kultur – Riehler Skulpturenpark
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Leben in Köln 49<br />
Bäumen<br />
sind Leihgaben, andere stammen<br />
aus der alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Ausstellungsreihe KölnSkulptur<br />
und wurden speziell für den<br />
Ausstellungsort konzipiert.<br />
Ein erster Überblick, große Rasenflächen<br />
überschattet von heimischen<br />
und exotischen Bäumen und<br />
Sträuchern, eine Symphonie in<br />
Grün tönen. Einige der Bäume dürf -<br />
ten gut 150 Jahre alt sein. Sie haben<br />
das muntere Treiben des einstigen<br />
Luna-Parks noch erlebt, ei -<br />
nes Vergnügungsparks nach amerikanischem<br />
Vorbild: Anfang des<br />
20. Jahrhunderts gab es hier eine<br />
Sommerrodelbahn, Wasserrutsche<br />
und ein Lach-Haus, das mit<br />
Zerrspiegeln eingerichtet war.<br />
<strong>KölnerLeben</strong> Heft 4 | 22<br />
Sprechende Überraschungen<br />
Heute sind große, teils begehbare<br />
Skulpturen auf der Wiese verteilt<br />
und fordern zur Begegnung auf.<br />
Gleich rechts vom Eingang fasziniert<br />
eine riesige Stahlkonstruktion<br />
aus vier verschiedenen und<br />
nach oben offenen Kreisbögen<br />
von Bernar Venet. Aus meiner<br />
Perspektive umrahmen sie den<br />
Baum und wachsen aus ihren oberen<br />
Enden wie zwei starke Äste<br />
heraus. Natur und Skulptur gehen<br />
eine Symbiose ein.<br />
Bei meiner Entdeckungstour werde<br />
ich immer wieder überrascht,<br />
ob von einem roten Ohr, das an einen<br />
Baumstamm montiert ist, oder<br />
einer sprechenden künstlichen<br />
Kiefer: einem ehemaligen getarnten<br />
Funkmast, der von verloren<br />
gegangenen Dingen spricht.<br />
Letztere Arbeit von Dane Mitchell<br />
ist Teil der aktuellen 10. Ausgabe<br />
von KölnSkulptur „Übernatur –<br />
Natural Takeover“. Ihr Kurator Tobias<br />
Berger erläutert: „Es kommt<br />
jetzt darauf an, das gesellschaftliche<br />
Bewusstsein für die globalen<br />
Folgen des wirtschaftlichen<br />
Wachstumsstrebens und dessen<br />
Auswirkungen auf die Umwelt zu<br />
schärfen.“<br />
INFORMATIONEN<br />
Skulpturenpark Köln<br />
Eingang: Riehler Straße und<br />
Konrad-Adenauer-Ufer,<br />
50668 Köln-Riehl, Eintritt frei<br />
Ausstellung: KölnSkulptur<br />
#10, verlängert bis Juni 2023.<br />
Täglich geöffnet April–<strong>September</strong>:<br />
10.30–19 Uhr,<br />
Oktober–März: 10.30–17 Uhr<br />
Öffentliche Führungen jeden<br />
ersten Sonntag im Monat um<br />
15 Uhr. Treffpunkt: Parkeingang<br />
Riehler Straße. Erwachsene<br />
8 Euro/ermäßigt 2 Euro,<br />
Kinder bis 10 Jahre kostenlos.<br />
www.skulpturenparkkoeln.de<br />
Die letzte<br />
Schnecke ihrer Art<br />
„Lonesome George“ (einsamer<br />
George) ist mit nur wenigen Zentimetern<br />
die kleinste Arbeit zum<br />
Thema. Vierzehn Jahre lang versuchte<br />
man für die letzte Schnecke<br />
ihrer Art in einem Labor auf<br />
Hawaii eine Partnerin zu finden.<br />
Mit ihrem Tod 2019 war sie ausgestorben<br />
und Ayşe Erkmen setzte<br />
ihr ein Denkmal. Man muss schon<br />
sehr genau hinschauen, um die<br />
Skulptur zu entdecken.<br />
Die Installation „Rübezahl“ aus<br />
130 Baumstämmen wurde als neuer<br />
Parkmittelpunkt konzipiert. Einige<br />
dienten der Künstlerin Mary<br />
Bauermeister als Stühle und gerne<br />
nehme ich ihre Einladung an, darauf<br />
zu verweilen. Mitten im Verkehrslärm<br />
sitze ich in einer grünen<br />
Oase und lasse den Ort auf mich<br />
wirken. Von Beginn an haben Menschen<br />
ihre Kunst mit der Kunst der<br />
Natur verbunden. Für mich ein<br />
außergewöhnliches Erlebnis, das<br />
jährlich etwa 60.000 bis 100.000<br />
Gäste anzieht.<br />
ak<br />
Die Installation „Old Eggs and the Catcher“ stammt von<br />
der chinesischen Künstlerin Guan Xiao.