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Kurier 02-22

Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V.

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Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1

- Landsberg am Lech -

hatte einen Treffer im Dachstuhl, der auch

das Obergeschoss schwer verwüstete. Bombensplitter

durchschlugen die Stallmauer

von Kaspar Frühholz (alte Nr. 9, heute Kapellenberg

2), Ochsen und Rinder mussten

geschlachtet werden. Das Anwesen Epp

(alte Nr. 36, heute Leinwebergasse3) wurde

so schwer getroffen, dass Teile der Fassade

einstürzten. Ebenfalls betroffen waren

das Anwesen Steichele und das Wohnhaus

Meister. „Noch heute denkt Frau Müller mit

Schaudern an den 16. Februar 1945 zurück.

Mit ihren sechs kleinen Kindern und drei weiteren

Personen hat sie im Keller ihres Einfamilienhauses

Schutz vor den Bomben gesucht,

als je eine Bombe kurz hinter und vor dem

Haus niederging. Eine weitere Zentnerbombe

durchschlug Hausdach, Zimmerdecken und

blieb im Keller als Blindgänger liegen. Der

Zünder dieser Bombe fand sich später in der

Küche unter dem Herd.“

28. Februar 1945

Die „low-level-attack“ am 28. Februar 1945

war mit einer beschädigten Bf 110 G-4, die

sicher auch zum III. Ergänzungsjagdgeschwader

gehörte, nur eine Begleiterscheinung des

Angriffs auf Leipheim-Riedhausen.

9. April 1945

„weit über tausend Bomben“

Neben dem Fliegerhorst, der von 62 B24-

Bombern „Liberator“ bombardiert wurde,

war der Ausweichflugplatz „Landsberg Ost“,

nur zwei Kilometer von Penzing entfernt, das

Ziel von weiteren 33 B24-Bombern, die um

„um 16:30 Uhr“ mit dem Angriff begannen.

Bei diesem Angriff mit der größten Flächenausdehnung

wurde die Häusergruppe mit den

alten Nummern 5, 7, 8 und 63 getroffen, die

in der Verlängerung der Start- und Landebahn

lagen. Das Anwesen Friesenegger (alte Nr. 5,

heute Landsberger Str. 4) wurde völlig zerstört.

Das Molkereigebäude (alte Nr. 7, heute

St. Martin-Platz 4) wurde schwer beschädigt

und die Familie zog in das Schulgebäude.

Besonders tragisch war der Bombentreffer

des Hauses Nr. 8 (nicht wiederaufgebaut,

entspricht St. Martin-Platz), in welchem sich

das restliche Vieh des am 16.02.45 so schwer

getroffenen Bauern Hohenadel befand. Damit

war sein ganzer Viehbestand vernichtet. Das

alte Haus Nr. 63 hatte die Gemeinde 1941

gekauft, um dort ein neues Rathaus zu bauen.

Es wurde bei diesem Angriff total zerstört und

ebenfalls nicht wiederaufgebaut. Im Krieg

waren dort 15 serbische Kriegsgefangene

untergebracht, die sich während des Angriffs

bei „ihren Bauern“ befanden, wo sie in der

Folgezeit auch übernachteten.

Die kampflose Übergabe des Fliegerhorstes

Seit Februar 1945 war die Start- und Landebahn

in Penzing für die Sprengung vorbereitet.

Deswegen war die letzte „Kampfhandlung“

in Penzing die Sprengung mit diesen

Ladungen, bevor sich die letzten deutschen

Soldaten zurückzogen. Da nur ein Teil der

Sprengladungen explodierte, wurden von

den Amerikanern deutsche Kriegsgefangene

aus dem nahen Kriegsgefangenenlager

Emmering bei Fürstenfeldbruck geholt, um

die Bergung der nicht detonierten Spreng-

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