allen freunden ihres 'vaterlandes - findefux.de

8
Kuhpockenimpfungen angeführten Einwürfe, Danzig 1868J
S. 42 u. S. 45 Hg., wo er hinzufügt:
"So sehr ich auch wünschte, die Impfung von dem Verdachte
reinigen zu können, eine so gefährliche Seuche, wie
Syphilis ist, verbreiten zu helfen, so muss ich doch auch
unparteiische Kritik üben. Die gründlichen Untersuchungen
der Neuzeit haben leider erwiesen, dass eine solche Verbreitung
[IIJ der Syphilis öfter vorgekommen, un d dass
der Impfarzt bei aller Vorsicht nicht immer im Stande
sein wird, die Vergiftung zu verhüten. [1!J
\Vahrscheinlich hat man schon so lange Syphilis verimpft,
als die Vaccination Gemeingut des Volkes geworden
ist, aber in der früher herrschenden Idee befangen, dass
ein Gift das andere im menschlichen Körper ausschliesse, hat
man die entstandenen syphilitischen Formen mit anderen
Krankheitsnamen belegt; so führt Mo seIey, Arzt am Hospital
Chelsea [Archiv. general. med. 1860 Juin pag. 641J, in
seinem 1807 erschienenen Werke an, dass er im Jahre 1800
einen Ausschlag beobachtet habe, den er cow pox-itch nannte.
In 504: [1!J Fällen traten an den Imp f stelle n Geschwüre oder
Ausschlag über den ganzen Körper auf, den man für Syphilis'
. halten muss. J\'Ioseley hielt die cow pox-itch für eine neue
Krankheit, "die verschieden von der gewöhnlichen Krätze,
mit Mercur behandelt werden müsse."
In dem Gutachten der königl. preuss. wissenschaft!.
Deputation für das Medicinalwesen und ebenso in den, als
Resultate der Wissenschaft und Praxis bezeichneten Motiven
der Gesetzesvorlage, welche dem Reichskanzleramte behufs
Einführung des Impfzwanges im deutschen Reiche vorlag, wird
u. A. erklärt [Vgl. d. sächs. ärztl. Correspondenzblatt Bd. XIV.
NI'. 5 u. 6. S. 44J: "Die Sterblichkeit bei der Blatternkrankheit
hat seit Einführung der Impfung bedeu-