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syndicom Bulletin / bulletin / Bollettino 28

Pensionierte syndicom / Retraité·e·s syndicom / Pensionati syndicom

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2 | <strong>bulletin</strong> • bollettino <strong>syndicom</strong> <strong>28</strong>/2022<br />

NEIN zur Demontage der AHV · NON au démantèlement de l’AVS · NO allo smantellamento dell’AVS<br />

NEIN zu<br />

«AHV21»<br />

Am 25. September 2022<br />

stimmen wir über die<br />

Reform «AHV21» ab.<br />

Das Ziel der Reform<br />

ist uns längstens bekannt: Uns wird vorgegeben,<br />

es sei nötig, das Frauenrentenalter<br />

auf 65 Jahre zu erhöhen, um das finanzielle<br />

Gleichgewicht der AHV zu sichern und das<br />

Leistungsniveau zu erhalten.<br />

Binnen vier Jahren soll die Erhöhung des<br />

Frauenrentenalters angepasst werden, was<br />

auch eine flexible Pensionierung zwischen<br />

63 und 70 Jahren für Frauen und Männer ermöglichen<br />

soll.<br />

Aber auch Anreize für die Weiterführung<br />

der Erwerbstätigkeit ab 65 sollen geschaffen<br />

werden, um zu ermöglichen, dass nach dem<br />

Pensionierungsalter weitergearbeitet werden<br />

kann, um die Altersrente aufzubessern.<br />

Zudem ist eine Zusatzfinanzierung durch<br />

Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozent<br />

angedacht.<br />

Unsere Antwort:<br />

Hände weg von den Renten!<br />

Mit «AHV21» soll auf Kosten der Frauen das<br />

grösste Sozialwerk der Schweiz «für die Zukunft<br />

gesichert» werden. Obwohl die Frauen<br />

bis heute mindestens einen Drittel tiefere<br />

Altersrenten (AHV und Pensionskasse<br />

zusammen) erhalten. Unter anderem eine<br />

Folge von Teilzeitarbeit, die Frauen neben<br />

ihrer Familienarbeit leisten. Statistisch ist<br />

erwiesen, dass Frauen gleich viele Stunden<br />

wie Männer arbeiten. Aber ein grosser Teil<br />

der Arbeit von Frauen, eben die Haus- und<br />

Familienarbeit, ist unbezahlt und demnach<br />

nicht rentenwirksam.<br />

Mit der Erhöhung des Frauenrentenalters<br />

werden die Renten für Frauen in den<br />

nächsten Jahrzehnten um 7 Milliarden gekürzt.<br />

Damit verliert jede Frau rund 26 000<br />

Franken.<br />

Kolumne<br />

Die Zusammenfassung von Hans Preisig<br />

In der Schweiz sind gemäss aktuellen Zahlen<br />

rund 722 000 Personen von Armut betroffen,<br />

was 8,5 Prozent der ständigen<br />

Wohnbevölkerung der Schweiz entspricht.<br />

Seit 2014 weist die Quote eine steigende Tendenz<br />

auf. Von Armut betroffen heisst, die<br />

Personen verfügen nicht über ein Einkommen<br />

über dem Existenzminimum.<br />

Dies sollte auch den Politiker:innen in Bern<br />

Bauchschmerzen machen. Vor allem,<br />

weil die soziale Absicherung der Bevölkerung<br />

als Verfassungsziel verankert<br />

wurde. Des Weiteren hat<br />

die Schweiz im Rahmen des internationalen<br />

Abkommens Agenda<br />

2030 für nachhaltige Entwicklung<br />

sich dazu verpflichtet, Armut<br />

zu bekämpfen und zu reduzieren.<br />

Dies ist vor allem interessant, da die konkrete<br />

Umsetzung der Armutsbekämpfung<br />

in den Händen von Kantonen und Gemeinden<br />

liegt. Der Bund verfügt im Wesentlichen<br />

über Handlungsspielraum in Sachen<br />

Ein Jahr vor der Pensionierung ist nur<br />

noch die Hälfte der Frauen und Männer erwerbstätig.<br />

Die Erhöhung des Rentenalters<br />

wird mehr Lohnabhängige in die Langzeitarbeitslosigkeit<br />

und Sozialhilfe treiben!<br />

Mehr bezahlen, weniger erhalten?<br />

Nach der Coronakrise, dem Krieg in der<br />

Ukraine und steigenden Krankenkassenprämien<br />

sollen uns Konsumenten und<br />

Konsumentinnen noch zusätzliche Mehrwertsteuerprozente<br />

zugemutet werden. Das<br />

heisst: alle bezahlen mehr, aber die Renten<br />

werden gekürzt! Das trifft nicht nur die<br />

Neurentner und -rentnerinnen, sondern alle<br />

von einer Altersrente lebenden Personen.<br />

Deshalb müssen wir diesem Spektakel<br />

ein Ende setzen und unsere wichtigste Sozialversicherung<br />

schützen. Wir Pensionierten<br />

von <strong>syndicom</strong> gehen ohne Wenn und Aber<br />

am 25. September an die Urne und legen ein<br />

überzeugtes Nein gegen «AHV21» ein!<br />

• Ueli Schärrer, Kommunikationsteam<br />

Pensionierte <strong>syndicom</strong><br />

Armutsprävention in verschiedenen Ausprägungen<br />

in den verschiedenen Bereichen.<br />

Die Schweizer Bevölkerung hat beschlossen,<br />

dass die AHV-Rente existenzsichernd<br />

sein muss, und das in die Verfassung geschrieben.<br />

Dieser Entscheid ist bis heute<br />

nicht umgesetzt. Im Gegenteil: Die mittlere<br />

AHV-Rente beträgt heute noch knapp<br />

1800 Franken. Das sind 21 Prozent des<br />

Durchschnittslohns. Früher waren<br />

es mehr als 26 Prozent. Die AHV-<br />

Renten müssen daher dringend<br />

erhöht und nicht wie geplant abgebaut<br />

werden. Bundesrat und<br />

Parlament haben mit «AHV21»<br />

dennoch Verschlechterungen vor:<br />

Allen voran die Erhöhung des Frauenrentenalters,<br />

was bei den Frauen zu<br />

noch tieferen Renten führt. Wer heute oder<br />

morgen pensioniert wird, erhält bereits seit<br />

Längerem weniger Rente als die Jahrgänge<br />

davor. Für Pensionierte bleibt immer weniger<br />

zum Leben.<br />

NON à l’AVS 21<br />

Le 25 septembre 2022, nous votons sur la<br />

réforme AVS 21. L’objectif de la réforme est<br />

connu depuis longtemps : on nous fait croire<br />

qu’il est nécessaire de relever l’âge de la retraite<br />

des femmes à 65 ans pour garantir<br />

l’équilibre financier de l’AVS et maintenir<br />

le niveau des prestations.<br />

Le relèvement de l’âge de la retraite<br />

des femmes doit s’opérer dans un délai de<br />

quatre ans et permettre également un départ<br />

à la retraite flexible entre 63 et 70 ans<br />

pour les femmes et les hommes. Mais des incitations<br />

pour continuer à exercer une activité<br />

lucrative après 65 ans devraient elles<br />

aussi être créées pour améliorer la rente de<br />

vieillesse après l’âge de la retraite. Par ailleurs,<br />

un financement supplémentaire est<br />

prévu via une augmentation de la TVA de<br />

0,4%.<br />

Notre réponse : pas touche à nos rentes !<br />

Avec AVS 21, l’assurance sociale la plus importante<br />

de Suisse devra être garantie pour<br />

Schon früher hat die<br />

AHV Mittel von der<br />

Schweizerischen Nationalbank<br />

(SNB) erhalten,<br />

wenn diese hohe<br />

Gewinne machte. So zum Beispiel 2007, als<br />

die AHV 7 Mrd. Franken aus dem Verkauf<br />

der überschüssigen Goldreserven erhielt.<br />

Eine Ausschüttung an die AHV ist auch deshalb<br />

gerechtfertigt, weil die Negativzinsen<br />

der SNB die Altersvorsorge treffen. Der Nationalrat<br />

hat sich dafür ausgesprochen, dass<br />

die Erträge der SNB aus den Negativzinsen<br />

an die AHV fliessen sollen. Von 2015 bis 2021<br />

hat die SNB so 11,3 Mrd. Franken eingenommen.<br />

Werden diese Erträge aus den Negativzinsen<br />

an die AHV ausgeschüttet, dürfte das<br />

Vermögen der AHV im Jahr 2032 trotz demografischer<br />

Alterung nicht geringer sein<br />

als heute. Die AHV wäre für die nächsten 10<br />

Jahre finanziert: das zeigt eine Berechnung<br />

anhand der Szenarien des Seco und der Finanzverwaltung.<br />

l’avenir de manière unilatérale sur le dos<br />

des femmes. Or les femmes touchent à ce<br />

jour des rentes de vieillesse inférieures d’au<br />

moins un tiers (AVS et caisse de pension<br />

ensemble). C’est notamment une conséquence<br />

du travail à temps partiel, accompli<br />

par les femmes en plus des tâches familiales.<br />

Les statistiques prouvent que les<br />

femmes travaillent tout autant d’heures<br />

que les hommes. Mais une grande partie de<br />

leur travail, telles les tâches domestiques<br />

et familiales, n’est pas rémunérée et reste<br />

donc sans incidences sur les rentes. En raison<br />

du relèvement de l’âge de la retraite<br />

des femmes, leurs rentes seront réduites<br />

de 7 milliards de francs au cours des prochaines<br />

décennies. Elles perdront ainsi environ<br />

26 000 francs.<br />

La réalité du marché du travail est actuellement<br />

tout autre : une année avant la retraite,<br />

plus que la moitié des femmes et des<br />

hommes travaillent encore. Le relèvement<br />

de l’âge de la retraite poussera donc davantage<br />

de salariées et salariés vers le chômage<br />

de longue durée et l’aide sociale !<br />

Payer plus, recevoir moins?<br />

Après la crise pandémique, la guerre en<br />

Ukraine et l’augmentation des primes maladie,<br />

on veut encore nous imposer, à nous<br />

consommatrices et consommateurs, des<br />

points de pourcentage supplémentaires de<br />

TVA. Cela signifie que tout le monde paiera<br />

plus, mais les rentes seront réduites ! Cela<br />

ne concerne pas seulement les nouveaux<br />

retraités et retraitées, mais aussi toutes les<br />

personnes vivant d’une rente de vieillesse !<br />

C’est pourquoi nous devons mettre fin à<br />

ce désastre et glisser un NON dans les urnes<br />

le 25 septembre 2022. C’est la seule manière<br />

de protéger nos rentes et notre « principale »<br />

assurance sociale.<br />

Très important : nous, les retraitées et<br />

retraités de <strong>syndicom</strong>, glisserons dans les<br />

urnes un NON convaincu contre AVS 21 le<br />

25 septembre 2022 !<br />

• Ueli Schärrer, membre de l’équipe de<br />

communication des Retraité-e-s de <strong>syndicom</strong><br />

© SGB/USS

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