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Mut - SIFAT Heft 2/2022 - Leseprobe

Als wir das vorige SIFAT-Heft zum Thema Hoffnung zusammenstellten, befassten wir uns auch mit der Frage, welche Bedeutung der Mut für das Aufrechterhalten von Hoffnung hat. Das Interview mit Pilgrim Bliss Gayo unter dem Titel Mut einatmen, Angst ausatmen gab den Anstoß, im nächsten Heft das Thema Mut zu vertiefen. Pir Zia Inayat-Khan druckt den Zusammenhang in seinem Buch Ritterliche Tugenden im Alten Orient so aus: „Man kann Mut als die goldene Mitte zwischen Hoffnung und Furcht ansehen“, wobei ein höheres Ziel eine wichtige Rolle spielt. Bei unserer Beschäftigung mit dem Thema stießen wir auf vielfaltige Umstände, die ein mutiges Handeln herausfordern. Wir hören von Hidayat Inayat Khan, wie er sich als Fünfjähriger in einen dunklen Keller wagt, und wie seine Schwester Noor bereit ist, für die Freiheit ihr Leben einzusetzen. Michael Nüssen lasst uns am Mutmachen auf seinem spirituellen Weg teilhaben. Außerdem haben wir wieder aus verschiedenen religiösen Traditionen Beitrage zum Thema zusammengetragen. Wir hoffen, mit der Auswahl der Texte einige Anregungen zu diesen bedeutsamen Lebensfragen zu geben.

Als wir das vorige SIFAT-Heft zum Thema Hoffnung zusammenstellten, befassten wir uns auch mit der Frage, welche Bedeutung der Mut für das Aufrechterhalten von Hoffnung hat. Das Interview mit Pilgrim Bliss Gayo unter dem Titel Mut einatmen, Angst ausatmen gab den Anstoß, im nächsten Heft das Thema Mut zu vertiefen.
Pir Zia Inayat-Khan druckt den Zusammenhang in seinem Buch Ritterliche Tugenden im Alten Orient so aus: „Man kann Mut als die goldene Mitte zwischen Hoffnung und Furcht ansehen“, wobei ein höheres Ziel eine wichtige Rolle spielt.
Bei unserer Beschäftigung mit dem Thema stießen wir auf vielfaltige Umstände, die ein mutiges Handeln herausfordern. Wir hören von Hidayat Inayat Khan, wie er sich als Fünfjähriger in einen dunklen Keller wagt, und wie seine Schwester Noor bereit ist, für die Freiheit ihr Leben einzusetzen. Michael Nüssen lasst uns am Mutmachen auf seinem spirituellen Weg teilhaben. Außerdem haben wir wieder aus verschiedenen religiösen Traditionen Beitrage zum Thema zusammengetragen. Wir hoffen, mit der Auswahl der Texte einige Anregungen zu diesen bedeutsamen Lebensfragen zu geben.

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Claudia Nüssen: Buchbesprechung: Gotthard Fuchs und Irene Leicht: <strong>Mut</strong> Proben<br />

Limburg und Mainz. Als Seelsorger und Referent beschäftigt er sich vor allem<br />

mit Fragen christlicher Mystik im neo- und interreligiösen Zeitgespräch sowie<br />

mit dem Verhältnis von Theologie und Psychologie.<br />

Dr. Irene Leicht (Jg.1965), ist evangelische Pfarrerin und Gestalttherapeutin.<br />

Sie hat im Bereich mittelalterliche Mystikforschung promoviert und interessiert<br />

sich für therapeutisch-spirituelle Ansätze. Nach Tätigkeiten an der Universität<br />

und in der Erwachsenenbildung ist sie heute Pfarrerin in der Stadtkirchengemeinde<br />

Emmendingen.<br />

Lassen wir die Beiden selbst zu Wort kommen. Was hat sie motiviert, sich diesem<br />

Buchprojekt zu widmen?<br />

GF: Nein, mir geht es um alle Dimensionen des realen Lebens, um Glück und<br />

Unglück, um Tiefen und Höhen, um Geburt und Tod – und das mitten im<br />

Alltag. Je basaler und elementarer, desto besser! Deshalb hat mich dein Projekt<br />

sofort angesprochen. Das Durchbuchstabieren von Schlüsselwörtern erfüllten<br />

Lebens hilft zur Erdung dessen, was wir trotz allem Spiritualität nennen. Es<br />

gilt, die Musik in allen Dingen zu hören und im Alltäglichen die andrängende<br />

Gegenwart des Göttlichen, nein Gottes selbst, zu entdecken. Verbunden mit<br />

diesem Interesse an der „Sache“, also der Freude am schrecklich schönen Leben,<br />

ist es die Sympathie zu dir und deiner Arbeit, und beides hängt eben zusammen.<br />

Da ist die selbstverständlich ökumenische Überzeugung. Da ist das uns<br />

so wichtige ständige Gespräch zwischen Theologie und Psychologie, zwischen<br />

Seelsorge und Therapie und natürlich unser Bemühen um christliche Glaubensgeschichte<br />

und Mystik. Ja, und besonders zum Thema <strong>Mut</strong> und Demut gehört<br />

unsere nun schon lange Tätigkeit in unseren Kirchen trotz allem. Und dass wir<br />

unterschiedlichen Generationen angehören, finde ich auch vielversprechend für<br />

unser Projekt.<br />

Wir leben, finde ich, einfach in spannenden Zeiten, in denen ganz neu zu<br />

entdecken ist, wie überhaupt authentisches Leben geht und was seine Tiefendimension<br />

ist. Das ist entscheidend für den Alltag im Kleinen und das Überleben<br />

im Großen. Dazu braucht es bekanntlich dringendst Erfahrungsaustausch und<br />

Dialog möglichst vieler, und der gelingt nur im Hin(ein)hören in die eigene<br />

Geschichte und die der anderen. […]<br />

IL: <strong>Mut</strong> – was ist das eigentlich? Diese Frage hat mich zunehmend beschäftigt.<br />

Immer mehr „schöne Begriffe“ mit <strong>Mut</strong> kamen mir in den Sinn: Anmut,<br />

Demut, Sanftmut ... 2018 ist mir Almuth begegnet. Das „Stolpern“ über diesen<br />

<strong>SIFAT</strong> 2 | <strong>2022</strong> – Angst ausatmen – <strong>Mut</strong> einatmen 57

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