16.08.2022 Aufrufe

Leseprobe: Heinrich Wegmann: Strassen mit Persönlichkeit

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Einleitung<br />

Man müsste eigentlich annehmen, dass <strong>Strassen</strong>namen, die eine Person<br />

ehren, postum vergeben werden. Tatsächlich habe ich aber 10 <strong>Strassen</strong> identifiziert,<br />

deren Namen schon existierten, als diese Personen noch lebten.<br />

Fünf von diesen, die Böcklin-, Orelli-, Stüssi-, Welti- und Wilfriedstrasse,<br />

erwähne ich in meinen nachfolgenden Impressionen. Die Bachmannstrasse<br />

in Affoltern, die gemäss dem Hinweisschild den Betreiber einer Zuckersägerei,<br />

<strong>Heinrich</strong> Bachmann (1859–1944), ehrt, den Namen aber schon seit<br />

1933 trägt, wurde ursprünglich wohl eher nach der Anstösserfamilie Bachmann<br />

benannt. Verbleiben so<strong>mit</strong> vier Personen, die, für mich nicht ganz<br />

erklärlich, schon zu Lebzeiten <strong>mit</strong> einem <strong>Strassen</strong>namen geehrt worden sind:<br />

• Friedrich Hegar (1841–1927), Musiker und Komponist, im Jahr 1909<br />

• Johann Isler (1840–1930), Kreisinstruktor der 6. Division, im Jahr 1900<br />

• Gustav Anton Zeuner (1828–1907), Professor an der ETH, im Jahr 1898<br />

• <strong>Heinrich</strong> Zölly (1862–1937), Direktor Escher Wyss AG, im Jahr 1915<br />

Wie werden die <strong>Strassen</strong>namen vergeben?<br />

Zwei lesenswerte Publikationen, nämlich «Eisernes Zeit und Frechenmätteli»,<br />

herausgegeben 2008 von der <strong>Strassen</strong>benennungskommission der Stadt Zürich,<br />

sowie «Die <strong>Strassen</strong>namen der Stadt Zürich», herausgegeben in Ko-Produktion<br />

des Stadtarchivs Zürich und des Verlags Hans Rohr, geben zur Frage,<br />

wie <strong>Strassen</strong>namen vergeben werden, umfassend Auskunft. Aus ersterer sei<br />

kurz zitiert:<br />

«Die <strong>Strassen</strong>benennungskommission – die Polizeivorsteherin, der Stadtgeometer,<br />

die Stadtarchivarin, ein Mitarbeiter der Stadtarchäologie, der Leiter<br />

Werterhaltung des Tiefbauamts und eine Sekretärin – trifft sich jedes Jahr ca.<br />

sechs Mal. Sie macht jährlich zwischen zehn und zwanzig Namensvorschläge für<br />

<strong>Strassen</strong>, Wege, Plätze, Brücken und Areale, die neu gebaut werden oder bisher<br />

noch keinen Namen hatten. Sie stellt entsprechende Anträge an den Stadtrat,<br />

der als politische Behörde die <strong>Strassen</strong>namen beschliesst. Es kann vorkommen,<br />

dass der Stadtrat einen Vorschlag der Kommission nicht unterstützt und ihn zur<br />

Nachbearbeitung zurückgibt.»<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!