23. August 2022
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<strong>23.</strong> <strong>August</strong> <strong>2022</strong> Quartier 11<br />
HOCHBETRIEB IM WEYERLI<br />
Planschen, Schwimmen,<br />
Sonnenbaden und Chillen<br />
Die Besucherzahlen im neuen Weyerli sind hoch. Anlagenchef Hanspeter Heiniger präsentiert die neuen Info-Screens auf dem Areal.<br />
Fotos: Marc de Roche<br />
Mitte Mai hat das renovierte<br />
Schwimmbad seine Tore geöffnet.<br />
Seitdem können sich die Betreiber<br />
vor Besuchenden kaum<br />
noch retten.<br />
Romy Krebs wirkt seit fast 15 Jahren<br />
an der Weyerli-Kasse. Sie<br />
kennt den alten Betrieb und freut<br />
sich jetzt über die vielen Neuerungen.<br />
Seit der Eröffnung am 14.<br />
Mai gab es einen Rekordtag nach<br />
dem anderen. Nun muss sie die<br />
Besucherzahlen nicht mehr<br />
schätzen. Elektronische Zählanlagen<br />
an allen Ein- und Ausgängen<br />
liefern ihr die genauen Besucherzahlen.<br />
«Am Abend müssen<br />
gleich viele aus dem Bad gegangen<br />
sein, wie tagsüber reingekommen<br />
sind. Platz gibt es für gut<br />
6000 Besucher. Absoluter Rekord<br />
war an einem Sonntag im Juni:<br />
über 13 000 Gäste. Da war jedes<br />
Plätzchen gut zweimal belegt.»<br />
Wer kommt an ihren Schalter?<br />
«Dieses Jahr auffallend viele Touristen,<br />
Badefreudige aus Zürich<br />
und aus dem Wallis, auch Ausländer.<br />
Sie kommen zum ersten Mal,<br />
weil sie in den Medien vom grossen<br />
Pool gelesen haben und suchen<br />
dann erst die Kasse, wo man<br />
den Eintritt bezahlen kann! Dass<br />
diese ganze Pracht gratis ist, können<br />
sie kaum fassen.»<br />
Das Weyerli gleicht einem Wimmelbild,<br />
Kinderlachen und Kindergeschrei<br />
hallen durch die Luft<br />
und bei der Rutschbahn und beim<br />
Sprungturm bilden sich Schlangen.<br />
Man wartet geduldig. Die<br />
Stammgäste aus früheren Weyerli-Zeiten<br />
belegen wieder ihre alten<br />
Reviere, meist im Schatten<br />
der alten Bäume und in der<br />
Schlaufe – so heisst die Wiese<br />
beim Restaurant. Wenn man sie<br />
fragt, ob ihnen das neue Weyerli<br />
gefällt, äussern sie sich durchwegs<br />
begeistert. «Sauberes Wasser,<br />
fröhliche Leute, gut gelaunte<br />
Bademeister, die diskret zum<br />
Rechten sehen.»<br />
Weniger gute Noten gibt es für<br />
das Weyerli-Beizli, das sich für<br />
den Ansturm erst noch organisieren<br />
musste. Wer nach dem<br />
Schwimmen Hunger hat, will<br />
nicht lange in einer Schlange<br />
warten. Und einige fragen sich,<br />
warum das Beizli schon um 20<br />
Uhr schliesst und nicht wie der<br />
Badebetrieb erst um 21 Uhr. Beliebt<br />
sind die eiskalten Köstlichkeiten<br />
aus der Gelateria: «Etwas<br />
teuer, wenn die ganze Familie<br />
Glace schlecken will, aber jedes<br />
Mal ein leckerer Hochgenuss!»<br />
Mädchen und Buben mit und<br />
ohne Schwingflügel planschen im<br />
Kinderbecken. Jugendliche stürzen<br />
sich mutig vom Sprungturm<br />
ins nasse Abenteuer. Dann kraulen<br />
sie zum Inseli. Dort wird geflirtet<br />
und auch etwas gerauft,<br />
beides ziemlich harmlos. Es<br />
herrscht ausgelassene Stimmung<br />
im und um das Weyerli. Die<br />
Rutschbahn wird nicht nur von<br />
Kindern benutzt. Ganze Familien<br />
lassen sich hier in den Pool gleiten.<br />
Eitel Freude! Nur der neunjährige<br />
Experte Pedro meint: «Die<br />
Bahn müsste länger sein. Da sollten<br />
sie im Winter noch ein paar<br />
Meter anbauen!» Sprachs und<br />
rannte wieder die Treppe hoch zur<br />
nächsten Fahrt.<br />
Sonst noch Wünsche?<br />
Das fragen wir den Anlagenchef<br />
Hanspeter Heiniger, der sich auch<br />
im Hochbetrieb nicht aus der Ruhe<br />
bringen lässt. «Ja, ein paar Leute<br />
wünschen sich die grosse, weit herum<br />
sichtbare analoge Uhr zurück.<br />
Die Uhr gibt es noch. Aber wir werden<br />
sie nicht mehr aufstellen. Jetzt<br />
gibt es nämlich hochmoderne Info-<br />
Screens rund um den Pool. Da wird<br />
die Zeit auch angezeigt, digital natürlich.»<br />
«Der Rasen wird stark beansprucht.<br />
Ich wünsche mir, dass das neue<br />
Gras bald richtig anwächst mit langen<br />
Wurzeln. Dazu darf aber der<br />
Boden nicht zu trocken und nicht<br />
zu hart sein. Keine Probleme macht<br />
uns die Technik. Da gibt es noch einige<br />
Justierungen, aber die Wasseraufbereitung<br />
ist dem Ansturm gewachsen.<br />
Jeden Tag 25 Grad warmes,<br />
sauberes Wasser – was will<br />
man mehr!» Marc de Roche