Bericht von Andreas Brandt - Trossschiff Offenburg
Bericht von Andreas Brandt - Trossschiff Offenburg
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Beim Personentransport wird ein Käfig, der wie eine Seilbahnkabine an der Hauptverbindungstrosse<br />
hängt, herübergezogen, diese Trosse wird nicht befestigt oder maschinell<br />
aufgewickelt, sondern nur um eine Rolle oder ähnliches herumgelegt und <strong>von</strong> ca. 15 bis<br />
20 Leuten manuell festgehalten, um flexibel angepaßt und im Notfall blitzschnell gelöst<br />
werden zu können (durch einfaches Loslassen). Wir haben diese Manver öfter gemacht;<br />
bei einer Personenübernahme mit der »Lüneburg« stand ich als Telefonposten auf dem<br />
achteren Versorgungsdeck, ein andermal oben auf der Brücke, sozusagen auf einem<br />
Logenplatz mit bester Übersicht. Ich habe <strong>von</strong> einem Kollegen Fotos erhalten, die ein<br />
solches Manöver mit der »Westerwald« zeigen. In der Ferne sahen wir den Tanker<br />
»Spessart«, wie er zwei Schiffe gleichzeitig betankte, die Backbord und Steuerbord<br />
neben ihm herfuhren; die »Spessart« besaß große Ausleger, an denen die Schläuche<br />
hingen, während bei uns die Schläuche an einem Geschirr mit Rollen an herübergeschossenen<br />
Leinen geführt wurden. Natürlich gab es auch eine Geschwaderfunkübung,<br />
bei der Funkmeister Schwedhelm am FM-Arbeitsplatz saß und L. am Broadcast,<br />
während W., M. und ich uns zu dritt (abwechselnd) am GRC-9 mit Tastfunk vergnügten.<br />
W. hatte die meisten Probleme damit.<br />
Als am letzten Tag Hubschrauber kamen, die mit uns übten, Personen <strong>von</strong> der<br />
Schanz aus aufzunehmen und wieder abzusetzen, konnten einige Leute sich transportieren<br />
lassen und einen kleinen Rundflug im Hubschrauber mitmachen.<br />
Mit U-Booten im Skagerrak und in Kristiansand<br />
Die schönste Fahrt <strong>von</strong> allen war die nach Norwegen. Sie dauerte vom 7. bis zum 17.5.<br />
und lief unter der offiziellen Bezeichnung ÜAG 406/79 Torpex Skagerrak. Die<br />
»<strong>Offenburg</strong>« wurde dem 3. U-Boot-Geschwader unterstellt für ein paar Tage Torpedoschießen<br />
im Skagerrak mit Besuch in Kristiansand am 14./15.5. Die ersten zwei Tage<br />
dieser Reise waren verhältnismäßig ruhig, da wir <strong>von</strong> Kiel aus zunächst allein unterwegs<br />
waren, um erst später im Übungsgebiet mit den U-Booten zusammenzutreffen. Uns<br />
stand eine knappe Woche anstrengender Rödelei bevor. Im Skagerrak angelangt, trafen<br />
wir mit drei U-Booten (U 15, U 18, U 19) sowie dem Bergungsschlepper »Norderney«<br />
zusammen, nahmen ein paar Leute vom U-Geschwader an Bord und führten unter ihrer<br />
Leitung Manöver durch, bei denen mitunter eine beträchtliche Hektik aufkam. Wenn die<br />
U-Boote Torpedoschießen übten, rotierte bei uns das Personal im Brückenbereich, das<br />
ging einmal bis 23 Uhr. Auch wir Funker waren gefordert, wenn es darum ging, Daten<br />
der Übungen per Tastfunk durchzugeben, was wir inzwischen kaum mehr gewohnt<br />
waren (normalerweise machten wir nur Schreibfunk, den die U-Boote aber nicht<br />
besaßen). Dann stand einer der Übungsleiter (Kaleu Böhm) in der offenen Funkraumtür<br />
und brüllte dem Mann an der Taste Zahlen ’rüber, die ›live‹, d.h. ohne vorher aufgeschriebenes<br />
Konzept zu übermitteln waren, das war Streß. Per Tastfunk gaben wir auch<br />
einmal eine Ersatzteilanforderung auf – das war spannend, denn die »Norderney«, mit<br />
der wir verkehrten, war schon so weit entfernt, daß die Signale ganz schwach waren. Es<br />
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