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30. August 2022

- Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm: Ohne Unterstützung wird Qualität sinken - Suchdienst für vermisste Menschen: Tag der Verschwundenen - Verjüngte HSG Graz ist bereit für die neue Saison - Sturm: Cupduell gegen einen Traditionsverein - In Kurdistan ein Star - in Graz ein Flüchtling

- Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm: Ohne Unterstützung wird Qualität sinken
- Suchdienst für vermisste Menschen: Tag der Verschwundenen
- Verjüngte HSG Graz ist bereit für die neue Saison
- Sturm: Cupduell gegen einen Traditionsverein
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2 graz<br />

www.grazer.at <strong>30.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />

Neuerungen innerhalb des Pandemie-Managements<br />

ab Herbst. GETTY<br />

Neuer Impfstoff<br />

und Freitesten<br />

■ Ab September kommen<br />

wieder Neuerungen beim Corona-Pandemiemanagement.<br />

Ab heute steht der neue Impfstoff<br />

von Valneva den Steirern<br />

in den Impfstraßen zur<br />

Verfügung. Dieser ergänzt das<br />

bestehende Angebot, da er als<br />

Ganzvirusimpfstoff einer neuen<br />

Technologie angehört. Mit<br />

dieser Erweiterung können<br />

nun auch jene Personen angesprochen<br />

werden, die dem<br />

anderen Impfstoff gegenüber<br />

noch skeptisch waren.<br />

Unis schlagen wegen Teuerungen Alarm:<br />

Ohne Unterstützung<br />

wird Qualität sinken<br />

v.l.: Harald Kainz (Rektor TU Graz), Martha Mühlburger (Vizerektorin Montanuni Leoben), Georg Schulz (Rektor Kunstuni<br />

Graz), Hellmut Samonigg (Rektor Med Uni Graz) bei der heutigen Pressekonferenz.<br />

UNI GRAZ/TZIVANOPOULOS<br />

AUFSCHREI. Aufgrund der Inflation fehlen den steirischen Unis bis Ende 2024<br />

deutlich mehr als 100 Millionen Euro. Man appelliert an die Bundesregierung.<br />

Die Zahl der Grazer Neuinfektionen<br />

ist wieder angestiegen. GETTY<br />

Corona in Graz<br />

und Umgebung<br />

■ Die Infektionszahlen sind<br />

in Graz seit gestern wieder angestiegen.<br />

Die Sieben-Tage-<br />

Inzidenz beträgt 363,4 (gestern:<br />

347,7). In Graz-Umgebung liegt<br />

der Wert bei 333,3 (gestern:<br />

323,3). Im Durchschnitt sind es<br />

in der Steiermark momentan<br />

304,6 Fälle pro 100.000 Einwohner.<br />

Die niedrigste Inzidenz<br />

gibt es im Bezirk Voitsberg mit<br />

193,5. 3.458 Steirer sind inzwischen<br />

mit Corona verstorben –<br />

darunter 546 Grazer.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Ganz Österreich sorgt sich<br />

aktuell aufgrund der stetig<br />

steigenden Preise und<br />

der Unsicherheit im Energiesektor.<br />

Dabei ist vielfach noch unklar,<br />

welche nachhaltigen Schäden<br />

durch die Teuerungen entstehen<br />

können – auch in Bereichen, an<br />

die in erster Konsequenz vielleicht<br />

noch gar nicht gedacht wird. Heute<br />

schlugen die steirischen Universitäten<br />

in Graz Alarm. Denn: In der<br />

laufenden Leistungsvereinbarung<br />

mit dem Wissenschaftsministerium<br />

(2021 abgeschlossen) wurden<br />

für die steirischen Unis bis Ende<br />

2024 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung<br />

gestellt – geplant wurde<br />

da allerdings mit einer jährlichen<br />

Preissteigerung von etwa 2,2 Prozent.<br />

Als die Inflation im Mai bei<br />

fünf Prozent lag, errechneten die<br />

Unis, dass sich für sie daraus eine<br />

dramatische Finanzierungslücke<br />

von ganzen 105 Millionen Euro bis<br />

Ende 2024 ergibt – bei der aktuellen<br />

Inflation (9,3 Prozent im Juli)<br />

dürfte sich das noch einmal fast<br />

verdoppeln. Dementsprechend<br />

forderten Harald Kainz (TU Graz),<br />

Peter Riedler (Uni Graz, heute<br />

nicht persönlich anwesend weil erkrankt),<br />

Hellmut Samonigg (Med<br />

Uni Graz), Georg Schulz (Kunstuni<br />

Graz) und Martha Mühlburger<br />

(Montanuniversität Leoben) heute<br />

in einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

mehr Mittel von der Bundesregierung.<br />

Denn das fehlende<br />

Geld an den Unis würde einen Rattenschwanz<br />

nach sich ziehen.<br />

Personalabbau<br />

105 Millionen fehlen bis Ende<br />

2024, so die Berechnungen im<br />

Mai. Davon verfallen, wie Samonigg<br />

aufzeigte, allein 53 Millionen<br />

auf Personalkosten, weitere 23 auf<br />

den Energieverbrauch. Würde sich<br />

die Summe, so wie es die aktuelle<br />

Inflation nahelegt, tatsächlich<br />

noch verdoppeln und es keine<br />

Unterstützung durch den Staat<br />

geben, hätte das massive Auswirkungen.<br />

Denn, so Samonigg: „Die<br />

Personalkosten an den steirischen<br />

Universitäten betragen rund 70<br />

Prozent der Gesamtkosten“. Einsparungen<br />

würden also zwangsweise<br />

auch das Personal massiv<br />

betreffen – bis zu 1000 qualifizierte<br />

Arbeitsplätze an den steirischen<br />

Universitäten könnten in diesem<br />

Szenario in den nächsten zwei Jahren<br />

nicht neu besetzt oder müssten<br />

sogar gekündigt werden.<br />

Qualitätsverlust<br />

In weiterer Folge drohe eine Abwanderung<br />

dieser qualifizierten<br />

Fachkräfte sowie ein Qualitätsverlust<br />

in Forschung und Lehre – etwa<br />

wenn Labore durch die Energiekosten<br />

nicht mehr betrieben werden<br />

könnten. Laut Schulz seien<br />

auch Studienzeitverzögerungen,<br />

Verzicht auf internationale Vortragende<br />

und weitere Einschränkungen<br />

möglich. Samonigg: „Wir<br />

befürchten eine Abwärtsspirale, einen<br />

technologischen Rückfall und<br />

mittelfristig einen massiven Verlust<br />

von Wettbewerbsfähigkeit des gesamten<br />

Standorts und letztendlich<br />

des Wohlstands“. Mit Blick auf den<br />

schon bestehenden Fachkräftemangel,<br />

eine drastische Botschaft.<br />

Laut Kainz ist man schon in<br />

Kontakt mit Wissenschaftsminister<br />

Martin Polaschek, appelliert nun<br />

aber vor allem an das Finanzministerium,<br />

die Unis zu unterstützen.<br />

„Die positive Weiterentwicklung<br />

der Universitäten ist in Gefahr. Eine<br />

entsprechende Erhöhung der Mittel<br />

ist unerlässlich“.

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